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ä ist es gelungen, eim sich seit Jahressrist !v Bestrebungen ausertM nen Berufe angehöch ii- ist eine strafrechtliche ch wn. Der Mann hat s>f >es Waldes gegenüber, id Adamskostüm lustwaM huldig gemacht, jedoch U leüte in so grober M ttsanwaltes vor der w ls keinen Halt zu mach i sich übrigens seit langej eigert, die Spaziergä«,
ochenmarkt war ein Bw er offenbar keine Zeit»- s Kartoffeln jetzt kost» i Wohltäter der leiden!« und. alte Kartoffeln A r umdrängten bald di» schmunzelnd, wähnte,«« ber Plötzlich erfuhr, U Kartoffeln ein Preis m uf einmal für das Mi ^ seine ganze liebensM- ren verwandelte, sondm uf den Hals hetzte. N k zu verlangen, wo das erklärte er, er habe >i verkauft. Jetzt müsse« t wieder gut machen.
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kinbiugen wurden Waren im Gesamtwert von etwa 5 Millionen Mark entwendet. Der Verdacht lenkt sich gegen 2 Bur- bsten im Alter von 28—32 Jahren, etwa l,70 Meter gross, bleiche «chter, die den Eindruck von Arbeitern machten und angeblich mi der Bahn nach Cannstatt fahren wollten.
Der Turnfestverkehr in München. Vom i2. bis 16. Juli und im Münchener Hauptbahnhof 1425 Züge, darunter 141 Vurner-Sonderzüge, 8 Ferienzüge und 77 DoPPelzüge, einge- iMsen Die Zahl der ankommenden Reisenden belief sich aus «34 M, darunter 217 500 mit den Turnerzügen. Insgesamt batte der Hauptbahnhof einen Verkehr von 1788 000 Reisenden kür Ankunft und Abfahrt. Am Hauptbahnhof wurden 5436 Millionen Mark vereinnahmt und an den folgenden Tagen stets über eine Milliarde Mark.
Verweigerung der Milchzufuhr im bayer. Allgäu? In
Seuwten sand eine große Massenversammlung des Allgäuer Bauernverbandes statt, in der verlangt wurde, daß die Behörden die Marktpreise der Butterbörse anerkennen und alle «wonasmaßnahmen auf dem Gebiete der Milchwirtschaft, besonders auch die Milchumlage aufhören. Werde dieser Forde- mma nicht stattgegeben, dann werde die Milchumlage für Au- aust unnachsichtlich verweigert. Weiter wird die Aufhebung der Landessettstelle gefordert.
Der Mädchenmord auf der Insel Juist. Aus Aurich wird a-meldet: Der Verbrecher, der auf der Insel Juist den Lustmord an einem 15jährigen Mädchen verübt hatte, ist verhaftet morden. Ein Gärtner, bei dem der Verbrecher Blumen kaufen Twille erkannte ihn und machte der Polizei Mitteilung.
Die Rindfleischpreise finken weiter — in Wien. Auf dem lebten Rindermarkt in Sankt Marx gingen die Preise für «uMeisch neuerlich um 2000 bis 3000 Kronen, je nach Qualität, zurück Da außerdem die Kühlräume der Großmarkrhalle mit Mischvorräten überfüllt sind, darf man mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß die rückgängige Bewegung der Rindfleischpreise weitere Fortschritte macht. Könnten wir das auch bald von den deutschen unerschwinglich hohen Fleischpreisen berichten?
Absturz eines amerikanischen Riesenluftschiffes. Das amerikanische Riesenluftschiff, dessen Flugversuche in der letzten stell Aufsehen erregten, ist mit 32 Personen an Bord aus einer höhe von 130 Meter in das Meer gestürzt. Drei Personen wurden schwer verletzt. Der Bau des Schiffes, das bei dein Sturz vollkommen in Flammen aufging, hat 4-H Millionen Dollar gekostet.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 23. Juli. (Landesproduktenbörse.) Die fort schreitende Geldentwertung hat eine weitere Steigerung der Getreidepreise mit sich gebracht. Das Angebot in inländischer Ware ist nicht groß, auch die Nachfrage hält sich in be scheidenen Grenzen, da die Käufer bei den hohen Preisen Zurückhaltung beobachten. Die Preise sind nominell. Es notierten je 100 Kg. gesunde trockene Ware ab württ Stationen in Tausenden von Mark: Weizen 1600—1800 (am 16. Juli 1100—1300), Sommergerste 1300—1500 (1000-1100), Hafer 1200-1400(900-1000), Weizenmehl Ar. 0 2600-3000 (2000—2300), Brotmehl 2100—2500 (1500-1900), Kleie 700—800 (600—700), Wiesenheu 200 bis 230 (130-170), Kleeheu 220-250 (150—190), draht gepreßtes Stroh 180—200 (150—170) Mark.
Rottweil, 23. Juli. Dem Schweinemarkt waren 200 Milchschweine zugeführt. Bezahlt wurde pro Paar 950000 bis 2 Miss. Der Handel war nicht besonders lebhaft. Ein Rest blieb unverkauft.
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Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 23. Juli. Die sozialdemokratische Landtags- sraktion hat folgende Große Anfrage eingebracht: Ist der Regierung bekannt, daß der Geschäftsführer des württem- bergischen Bauern- und Weingärtnerbundes, Th. Körner jg., durch eine Bekanntmachung in Nr. 168 der „Schwäb. Tages zeitung" aufgefordert hat, keine Waren mehr auf den Stuttgarter Markt zu bringen? Ist ihr bekannt, daß Herr Körner weiter die Vertrauensmänner seines Verbandes veranlaßt, seine Bekanntmachung durch die Ortsschelle weiter zu verbreiten? Was gedenkt die Regierung gegen diese aufreizende und die Ernährung der Bevölkerung Stuttgarts gefährdende Handlung des Herrn Körner zu tun?
Nürnberg, 23. Juli. Am Samstag machte ein Flugzeug der französisch-rumänischen Luftschiffahrts-Kompagnie mt zwei Passagieren auf dem Flugplatz zu Nürnberg-Fürth eine Notlandung. Flugzeug und Gepäck wurden beschlag nahmt.
Frankfurt a. M., 23. Juli. Die Frankfurter sozialdemokratische Partei, die Kommunisten, und der Afabund hatten für gestern nachmittag zu, einer Kundgebung gegen Wucher und Faszismus aufgerufen. Sämtliche Geschäfte der Stadt waren geschlossen. Von den Fabriken zogen die Ärmster geschlossen nach dem Römerberg. Sämtliche Straßen um das Rathaus wurden von der Menge eingenommen. Mehrere Redner hielten Ansprachen an die Menge. An der Demonstration beteiligten sich wenigstens 100000 Personen. Zu Ruhestörungen ist es nur in der Schwindstraße gekommen, wo der dort wohnende Staatsanwalt Dr. Naas von der Kenge so schwer mißhandelt wurde, daß er bald darauf Seine Wohnung wurde demoliert und ausgeraubt. Esse», 24. Juli. Die Franzosen haben gestern vor- Mttag den gesamten Betrieb des Essener Telegraphenamtes Mgelegt. Vier Bauführer des Telegraphenamts wurden I und ins Gefängnis nach Werden gebracht. Da der
: negraph die letzte Möglichkeit war, einen wirtschaftlichen Essens mit der Außenwelt aufrecht zu erhalten, be- n r französische Eingriff eine weitere Gefährdung ^ ^bmsmittelversorgung Essens.
w» Eelseukircheu, 24. Juli. Die Franzosen haben gestern »D" me Zeche „Unser Fritz" in Wanne besetzt und die beschlagnahmt. Da die Zeche „Unser Fritz" ist I ^ Hauptlieferanten der Vertragskohlen für Holland SM r dw Franzosen eigentlich den Holländern die ein-nql^genommen. Die Belegschaft der Zeche ist in «Mündigen Proteststreik getreten.
a. Lahn, 23. Juli. Der „Nassauer Bote" Ablehnung der Veröffentlichung von Bekannt- verboten^ ^ französischen Besatzungsbehörde auf 3 Tage
23- Juli. Ueber einen mißglückten Maffen- > uch aus dem Moabiter Zellengefängnis erfährt der
amtliche preußische Pressedienst von unterrichteter Seite so gendes: Am Sonntag abend versuchten die Insassen eines Schlafsaales der Jrrenabteilung durch die falsche Angabe, ein Mitgefangener habe sich die Pulsader durchschnitten, den diensttuenden Beamten zu veranlassen die Tür zu öffnen. Sie beabsichtigten bei dieser Gelegenheit auszubrechen. Während der Beamte sich instruktionsgemäß nach der Hauptanstalt begab um Unterstützung herbeizurufen, zertrümmerten jene Insassen des Schlafsaales sämtliche Fenster und Geräte, ver barrikadierten die Türen und verwehrten den inzwischen herbeigeholten Beamten den Zutritt. Durch die Eisenbahner wache des in der Nähe gelegenen Lehrter Bahnhofs, die das Lärmen vernahm, wurde Polizei herbeigerufen. Mit ihrer und militärischer Hilfe gelang es den Beamten und dem Anstaltsarzt/ die Ruhe wieder herzustellen. Von der Waffe ist kein Gebrauch gemacht worden, verletzt ist niemand, dagegen ist der Sachschaden bedeutend. Die Rädelsführer sind isoliert worden.
Berlin, 23. Juli. Nach Beschluß des Börsenvorstands werden die Devisen und Noten nur noch am Montag, Diens tag, Donnerstag und Freitag amtlich notiert. — Der Dollar kurs betrug am Montag in Frankfurt und Berlin 349125 Geld, 350875 Br.
Berlin, 23. Juli. Von zuständiger Stelle erhalten wir die Mitteilung, daß der Reichswirtschaftsminister die Reichs bank ermächtigte, Termingeschäfte in ausländischen Zahlungs Mitteln und Dollarschatzanweisungen ohne Einhaltung der Einheitskurse abzuschließen, sowie den Devisenbanken zu ge statten, nach näherer Bestimmung der Reichsbank für deren Rechnung Terminkäufe abzuschließen.
Berlin, 24. Juli. Laut „Vorwärts" haben nach dem bisherigen Ergebnis der Verbandtagswahlen der Metallar beiter in Berlin die Kommunisten eine erhebliche Mehrheit erzielt. Bis 12 Uhr nachts wurden 54287 kommunistische und 22272 sozialdemokratische Stimmen gezählt.
Berlin, 24. Juli. Wie der „Vorwärts" mitteilt, haben die Bergarbeiterverbände den Arbeitgebern neue Lohn forderungen unterbreitet. Es soll im Laufe der nächsten Woche über diese Forderungen verhandelt werden. Heute beginnen die Verhandlungen über die Sicherung der kraft der Bergarbeiterlöhne.
Breslau, 23. Juli. Bei Besprechungen im Oberprä sidium, die zwischen den Vertretern des Handels, der Industrie und der Arbeitnehmer stattfanden, wurde die Gründung einer Notgemeinschaft beschlossen, die darauf hinwirken soll, daß bei Auseinandersetzungen, zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern Gewalimittel verhindert werden sollen, um nicht die Erregung der Massen noch zu steigern.
Göteborg, 23. Juli. Bei Fäßberg in der Nähe von Göteborg ist gestern ein zur Personenbeförderung bestimmtes Lastauto mit einem Eisenbahnzug zusammengestoßen. Von den 32 Insassen des Autos blieben nur 3 unverletzt, 5 wurden sofort getötet, ein sechster lebensgefährlich, die andern mehr oder weniger schwer verletzt. Nach einer späteren Meldung sind 9 Personen getötet worden.
Göteborg, 23. Juli Die auf der Internationalen Ausstellung neu eröffnete Abteilung für Luftfahrt wurde dieser Tage vom König von Schweden besichtigt, der ein besonderes Interesse auch für die deutschen Aussteller zeigte und seine Freude ausdrückte, daß die Deutschen an der Ausstellung teilnehmen. Er hielt sich längere Zeit in einem der ausgestellten Junker-Kabinenflugzeuge auf und ließ sich eingehend über die Vorteile der deulschen Ganz-Metallflug zeuge und über den deutschen Luftverkehr unterrichten.
Karlskrona, 24. Juli. Ein aus dem Linienschiff „Hannover", dem kleinen Kreuzer „Arcona" und 11 Torpedobooten bestehendes deutsches Geschwader ist gestern früh im hiesigen Orloghafen eingelausen.
Sitzung des Lanöesausschusses der D. d. P. Württembergs Der Landesausschuß der Deutschen demokrat. Partei Württembergs trat am Sonntag unter dem Vorsitz des Abgeordneten Dr. Bruckmann zu einer aus dem ganzen Lande gut besuchten Sitzung zusammen. Der Sitzung wohnten die beiden demokratischen Minister und die Mehrzahl der Mitglieder der demokratischen Landtagsfraktion an. Das Referat Bruckmann und die Aussprache betonte eindringlich Len Ernst der Zeit. Der Landesausschuß trat mit lebhafter und einmütiger Entschiedenheit für die republikanische Verfassung und für eine tarke und entschlossene Haltung gegen die Umsturzbewegung von rechts und links ein. Die Landtagsfraktion und Parteileitung wird beauftragt, sich Klarheit über die Sicherungen des Staates zu schaffen; die Minister haben die Frage zu Prüfen, ob die Machtmittel zum Schutze der Republik genügen. Die nötigen Schritte sind sofort zu unternehmen. Die Aussprache war reich an Anregungen auf politischem, wirtschaftlichen: und kulturellem Gebiet. Eine Entschließung, worin den beiden demokratischen Ministern und der Landtagsfraktion das Vertrauen ausgesprochen wird, wurde angenommen.
Erwägungen über eine neue Goldanleihe.
Berlin, 23. Juli. Im Reichsfinanzministerium werden nach einer Blättermeldung heute und morgen Besprechungen darüber 'tattfinden, in welchem Umfmrge und in welcher Form eine neue Goldanleihe des Reichs aufzulegen wäre. Es soll sich dabei um die Verwirklichung der im Zusammenhang mit der Dollaranleihe von vielen Seiten erhobenen Forderung handeln, eine wertbeständige Anleihe auch denjenigen Kreisen zugänglich zu machen, die nicht über Devisen verfügen und infolgedessen keine Zeichnung auf die Dollaranleihe machen konnten. Die neue Anleihe soll deshalb voraussichtlich den Dollar oder die Goldmark als Werteinheit tragen, aber in Papiermark zum Tageskurse eingezahlt werden können. Es soll damit zunächst in beschränktem Umfange eine Anlagemöglichkeit inündelsicheren Charakters geschaffen werden, die für die vollständig in Verfall geratenen Hypotheken, zur Anregung der Spartätigkeit und so weiter die nötige Grundlage biete.
Schwere Anschuldigungen des „Vorwärts" gegen Dr. Heinze. Berlin, 23. Juli. Der „Vorwärts" bringt von „besonderer Seite" eine Zuschrift, in der der Reichsjustizminister Dr. Heinze aufgefordert wird, sich über Dinge auszusprechen, die sich während der vom Reichsgerichtsrat Dr. Metz geführten Voruntersuchung gegen Ehrhardt abgespielt haben sollen. Es wird Dr. Heinze vorgeworfen, daß er nach der Verhaftung Ehrhardts
ter Hinweis darauf, daß er in seiner Amtsverrichtung unabhängig sei. „Erinnert sich Herr Heinze", heißt es Wester, „der Persönlichkeiten, welche beim Reichsjustizministerium und beim Reichskanzler Enno zur Fürsprache für Ehrhardt erschienen sind, bevor die schon erwähnte Fühlungnahme mit dem Unier- suchungsrichter erfolgte, und welchen Inhalt hatten die Besprechungen, welche mit dem Senatspräsidenten Schmidt mit Wissen des Herrn Heinze nach Einreichung der Anklageschrift erfolgt sind?" — Die Verantwortung für diese schweren Anschuldigungen des „Vorwärts" gegen den Reichssustizminister wird man voll und ganz dem sozialdemokratischen Zentralorgan überlassen müssen.
Schwere Schädigung der Ruhrinbustrie durch de« Franzoseneinfall.
Fritz Thyssen, der zurzeit in Berlin weilt, sprach sich einem Mitarbeiter der „Nationalzeitung" gegenüber dahin ans, daß die Industrie im Ruhrgebiet bereits vollkommen still stehe und einen unerhörten Schaden erleide: „Die meisten Werke arbeiten überhaupt nicht. Die Kohlenzechen fördern nicht, die Kohlenlager leeren sich zusehends und es wird sehr bald die Zeit kommen, wo im Ruhrgebiet, dem reichsten Kohlengebiet Europas, keine Kohle mehr da sein wird. Nach meiner Schätzung wird es mindestens sechs Monate dauern, bis die Ruhrindnstrle sich nur von dem erlittenen Schaden erholen kann und die alte Steigerungsfähigkeit wieder erlangt."
Eine letzte Krastanstrengnng Frankreichs gegen dm passiven Widerstand.
Berlin, 23. Juli. Wie wir von zuständiger Stelle hören, hat eine genaue Prüfung der jüngst erlassenen Ordonnanz 492 der Rheinlandkommission ergeben, daß es sich bei dieser Verordnung tatsächlich um die äußerste Kraftanstrengung Frankreichs und Belgiens handelt, den passiven Widerstand zu brechen. Durch diese Ordonnanz werden unter anderem auch die im Dienste der Reichsregierung oder anderen Behörden stehenden Personen mit schweren Strafen bedroht, die Lei der Sicherung der Löhne und Gehälter Mitwirken. Die Reichsregierung ist sich bewußt, daß ein Erfolg der Ordonnanz 192 in dieser Richtung tatsächlich der schwerste Schlag für die im passiven Widerstand stehende Bevölkerung wäre. Sie hat deshalb Me Maßnahmen getroffen, die nötig sind, um nach wie vor Löhne und Gehälter nach dem Einbruchsgebiet gelangen zu lasten.
Beginn des Ebrhardtprozesses.
Leipzig, 23. Juli. Heute begann vor dem Staatsgerichtshos der Ehrhardt-Prozeß unter umfangreichen SicherheitSmaßre- geln. Von den Angeklagten ist nur die Prinzessin Margarete von Hohenlohe-Oehringen anwesend. Auf Antrag des Oberreichsanwalts wird beschlossen, die Verhandlung gegen Ehrhardt, Liedig und Professor Schlösser abzutrennen und nur gegen die Prinzessin zu verhandeln. Die Angeklagte macht bei ihrer Vernehmung Angaben über ihr Vorleben. Sie habe Ehrhardt auf dem Schloß ihres-Onkels in Oberschlesien kennen gelernt. Zur Zeit des Kapp-Putsches sei sie in Berlin gewesen, doch habe sie über die Rolle Ehrhardts dabei keine rechte Kenntnis gehabt. Nach ihrer Uebersiedlung nach München habe sie Ehrhardt wieder getroffen und mit ihm freundschaftlichen Verkehr gepflegt. Zu dem Vorhalten des Vorsitzenden, Laß sic doch gewußt haben müsse, daß Ehrhardt steckbrieflich verfolgt werde, erwiderte sie, sie habe geglaubt. Laß Ehrhardt mit der Annahme eines andern Namens ein anderer Mensch geworden und die Angelegenheit Ehrhardt damit erledigt sei. Der Vorsitzende hält ihr vor, daß sie geschworen habe, den Aufenthalt Ehrhardts mcht zu kennen und mit ihm in keiner Verbindung zu stehen. Die Prinzessin erklärt, daß sie körperlich krank gewesen sei und sich in großer Aufregung befunden habe und daß sie bei ihrer Vernehmung an die Möglichkeit der Unwahrheit dachte. Es folgt die Zeugenvernehmung. Zunächst sagt Rechtsanwalt Schlelein als Zeuge aus, er sei politisch nicht tätig und könne deshalb über diese Seite der Angelegenheit nichts sagen. Weiter bekundet der Zeuge, Laß die Prinzessin von einer unglaublichen Weltfremdheit sei. — Der Untersuchungsrichter Dr. Metz schildert die Vernehmung der Angeklagten. Da die Anzeichen für eine dauernde Verbindung der Prinzessin mit Ehrhardt so stark waren, bestand ich darauf, -daß sie ihre Aussagen beschwöre. Sie weigerte sich zunächst aus religiösen Gründen. Inzwischen erfuhr ich von der Polizeidirektion, daß im Hause der Prinzessin ein Herr von Eschwege wohne. Da dieser vielleicht über den Verkehr der Prinzessin Aussagen machen konnte, lud ich ihn vor. Er kam in Begleitung der Prinzessin. Diese erklärte, ihre Aussagen beeidigen zu wollen, aber nicht religiös. Ich wußte, daß der Prinzessin ein derartiger Rat nicht von einem katholischen Geistlichen gegeben worden war und machte sie darauf aufmerksam, daß ein falscher weltlicher Eid nicht weniger sündhaft sei als ein solcher religiöser. Die Ausweispapiere des angeblichen Herrn von Eschwege waren sehr mangelhaft. Deshalb gab ich ihm den Kriminalkommissar Heldwsrn mit, um andere Auswcispapiere zu beschaffen. Als Eschwege gegangen war, wurde mir mitgeteilt, der Herr, der eben sortgegangen 'ei, sei der Konsul Altmann. Ich wußte aber, daß Konsul Altmann mit Ehrhardt identisch ist und traf infolgedessen meine Maßnahmen. Der Zeuge schildert nun die Entlarvung Ehrhardts. Er habe Ehrhardt darauf hingewiesen, daß er die Pflicht habe, die Prinzessin vor den Folgen eines Meineids zu bewahren. Darauf ließ Ehrhardt der Prinzessin eine entsprechende Botschaft zukommen. Der Zeuge erklärt, nur durch Berufung auf ihr Standesbewußtsein sei es gelungen, sie zum Widerruf zu bewegen. Ich halte, sagte der Zeuge, die Prinzessin, die ohne Mutter ausgewachsen ist, für ein bedauernswertes Opfer ihrer Vereinsamung. Sie ist unbewußt unter den Einfluß Ehrhardts, den sie als Helden verehrt, geraten. Der Zeuge erklärt weiter, er habe durchaus mit der Möglichkeit eines Falscheids, statt eines Meineids gerechnet. — Gegen 1 Uhr mittags tritt eine X stündige Pause ein. — Nach Wiederaufnahme der Sitzung fand die Vernehmung des Oberpräsidenten Noske statt. Dieser gab ein Bild über die Entstehung und Bildung der Freikorps innerhalb der Reichswehr. Ehrhardt habe mit geradezu suggestiver Kraft seine Leute für seine Gedankengänge zu begeistern gewußt, wenn auch seine Methoden dabei nicht unbedenklich gewesen seien. Bei Herabsetzung der Marinestreitkräfte habe er, Noske, anfangs März 4920 die Auflösung der Marinebrigade verfügt. Der Kapp-Putsch sei ein Versuch der Aufrichtung einer Diktatur gewesen und Ehrhardt sollte der Säbel sein. Dem Stabschef Oberst von Gilsa habe Ehrhardt erklärt, er würde zunächst den Befehlen der Vorgesetzten Generale folgen, nicht aber, wenn diese im Gegensatz zur Reichsregierung ständen. Dieser Erklärung habe er, der Zeuge, vertraut. — Von den nächsten Zeugen führte der ehemalige erste Generalstabsoffizier der Brigade Ehrhardt, Hauptmann Hansen, aus, daß Ehrhardt ihm seinerzett gesagt habe, die Brigade handle nur im Rahmen des größeren Ganzen. Ehrhardts Einfluß auf die Truppen sei außerordentlich gewe-
wiederholt selbst oder durch von ihm beauftragte Dritte in Berlin und Leipzig sich zu dessen Gunsten bei dem Untersuchungsrichter verwendet und daß der Untersuchungsrichter lich wiederhott energisch diese „Fühlungnahme" verbeten habe un-
Segelbootsunglnck. Wie aus Wolgast gemeldet wirb, hat ich in der Nähe von Malzahn ein schweres Segelbootsunglück ereignet. Vom Reichswasserschutz wurde das Segelboot „Wolgast 1" kieloben aufgesunden. Von den drei Insassen fehlt jede Spur. Auch in der Bucht bei Wismar kenterte ein Segelboot. Zwei Herren konnten sich retten, die beiden anderen Insassen und eine Dame ertranken.