demoralisiere, worauf die Mineralwassersteuer abgelehnt wurde. Die Spielkartensteuer wurde dann auf sozialdemokratischen An­trag auf 2000 Mark für das Kartenspiel erhöht. In der dritten Lesung wurden die Beschlüsse der zweiten Beratung bestätigt. Nachdem noch ein Antrag der Kommunisten betreffend Erfas­sung der Sachwerte dem Steuerausschuß überwiesen worden war, schlug Präsident Loebe vor, die nächste Sitzung Samstag vormittag 11 Uhr abzuhalten und gab die Tagesordnung be­kannt. Hieran schloß sich eine längere Geschästsordnungsdebatte über einen Antrag Müller-Franken (Soz.), an die erste Stelle dieser Tagesordnung eine Aussprache über die politische Lage zu setzen, da seine Partei der äußeren Politik von der inneren Seite her zur Hilfe kommen wolle. Abgeordneter Dr. Strese- mann (DVP.) bekämpfte den Antrag, mit der Begründung, daß die Regierung in diesem Augenblick nicht einseitig eine Kund­gebung veranstalten könne, ehe nicht die internationale Füh­lungnahme beendet sei. Schließlich wurde der Antrag Müller gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt. Dann wurden ein sozialdemokratischer Antrag, der die Reichsregierung ersucht, mit der bayerischen Regierung in Verbindung zu treten, damit diese bis zur Aufhebung der baye­rischen Verordnung vom Mai alles unterlasse, was die Ge­schlossenheit des deutschen Volkes stören könne, und ein darauf­hin Angebrachter deutschnationaler Antrag, der das Gleiche von der Preußischen Regierung verlangt, bis zur Aufhebung des Gesetzes zum Schutze der Republik, angenommen und zur Be­ratung auf die Tagesordnung der Samstagssitzung gesetzt.

Französische Wiedervergeltung.

Paris, 9. Juli. Nach einer von Havas veröffentlichten amtlichen Düsseldorfer Meldung wurden als Vergeltung für die Festnahme des in Mannheim wohnenden Staatsangehörigen Edmund Schuldes, der angeblich widerrechtlich von den deutschen Behörden in Schutzhaft gehalten wird, von den französischen Behörden angeordnet, alle zwei Tage angesehene deutsche Per­sönlichkeiten zu verhaften und bei der gleichen Behandlung, wie sie Schuldes erfährt, solange einzubehalten, bis dieser freigelas- sen ist. Bis jetzt sind nach der amtlichen Meldung der Profes­sor an der Düsseldorfer Hochschule Keppler, der Essener Bank­direktor Sommerfeld, Justizrat Niederstem aus Bochum und der Gymnasiallehrer Weichrag aus Dortmund festgesetzt worden.

Sonntagsredner Milleranö.

Paris, 8. Juli. Präsident Millerand hielt gestern in Mou- lins eine Rede, in der er sich mit folgenden Worten an Len Bürgermeister der Stadt wandte: Frankreich ist friedlicher ge­sonnen als jemals (!), weil es die Schrecken eines langjährigen Krieges eben durchlebte. Frankreich kann aber trotz Friedens­willens nichts anderes tun, als auf der Achtung der Verträge zu

Maul- und Klauenseuche.

Nachdem die Seuche in Brötzingen erloschen ist, werden die angeordneten Schutzmaßnahmen (Bestimmung eines 15 km Umkreises) wieder aufgehoben.

Neuenbürg, den 6. Juli 1923.

Oberamt:

Reg.-Ass. Hecke!.

Erhöhung der Wlöhne.

Die letztmals ab 4. Juni 1923 neu festgesetzten Orts­löhne, d. h. der ortsübliche Tagesentgelt gewöhn!. Tagear­beiter (§ 149 RVO.), sind vom Oberversicherungsamt mit Wirkung vom 2. Juli 1923 ab für den Bezirk Neuenbürg durch nachstehende Beträge ersetzt worden:

Versicherte unter Versicherte von Versicherte über 16 Jahren: 1621 Jahren: 21 Jahren: männlich 9030. 14700. 18900

weiblich 6720. 9030. 11550.

Neuenbürg, den 4. Juli 1923.

Bersicherurrgsamt:

R.-A. Heckel.

Höfen a. Enz.

Stangen-Verkauf.

Am Donnerstag, de« 12. Vs. Mts., nachmittags 5 Uhr, kommen auf dem hiesigen Rathause im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

Baustauge«: 8 la., 8 Ib., 6 II., 8 l!I. Klaffe. Hagstange«: 1 I., 8 II., 15 111. Kl. Hopfeustauge«: 6 I., 12 ll. Kl.

Höfen a. Enz, den 7. Juli 1923.

Schultheiß Feldweg.

Bäcker-Einkaufs-Genossenschaft

des Oberamts Neuenbürg.

Die Mitglieder, die Gewerbezucker für Juli/August benötigen, wollen sofort bestellen und für 30 Pfund voraus­bezahlen; doppelter Preis wie der letzte.

Gleichzeitig bitte ich die Herren Vorstands- und Auf­sichtsratsmitglieder zu einer Sitzung am Mittwoch, den 11. -s. MtS., nachm. 2 Uhr, bei Mitglied Winkler bestimmt zu erscheinen.

Ab heute gelten folgende

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Rasieren 1500 Mark,

Haarschneiden 6000 Mark,

Bartschneiden 4000 Mark.

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bestehen. Es verlangt nicht mehr als ihm gebührt, aber es verlangt alles, worauf es Anspruch hat. Frankreich ist auch ent­schlossen, cs zu erhalten. Vertrau» Sie also auf die Zukunft. Wir wollen einen Frieden, der des Sieges würdig ist und wir werden ihn erreichen.

Am gleichen Tage sprach Millerand in Clermont-Ferrand auf der dritten Jahrhundertfeier zu Ehren Pascals, wobei er sich auf dessen Worte berief: Gerechtigkeit ist ohnmächtig ohne Macht. Macht ist Tyrannei ohne Gerechtigkeit und Vielheit, die sich nicht zur Einheit zusammenfaßt, ist Verirrung. Einheit, die nicht von Vielheit abhängig ist, ist Irrsinn. Welches Licht, so kommentierte Millerand, werfe diese Formel in gebieterischer Klarheit auf Probleme, die Frankreich immer noch beschäftigen? Frankreich habe seit nunmehr 50 Jahren verspürt, was Recht wert sei, dem keine Macht gegeben sei.

Die französische Presse zum französisch-belgischen Schritt in Berlin in der Frage der Sabotageakte.

Paris, 8. Juli. Die heutigen Morgenblätter begnügen sich in der Mehrzahl damit, die Kommentare ihrer Berliner Be­richterstatter zu dem Schritt der diplomatischen Vertreter Frankreichs und Belgiens in Berlin in der Frage der Sabotage­akte wiederzugeben. DerMatin" spricht von einer seltenen Anmaßung des deutschen Außenministers. Es sei klar, daß Herr von Rosenberg eine derartige Sprache führe, weil seine Bezie­hungen zu London ihm Grund gäben, einige Hoffnung auf die englische Regierung zu setzen. DasJournal" stellt vor allem den verfehlten Charakter des belgisch-französischen Schrittes in Berlin fest. Seit dem Tage des Verbrechens hätten sich keine neuen Tatsachen ergeben, abgesehen von dem höchstens internati­onalen Problem über Mittel, den deutschen Widerstand zu tref­fen. Würde man es zu diplomatischen Besprechungen kommen lassen, so würde das den Deutschen keine großen Kopfschmerzen bereiten. Will man die Verhandlungen fortsetzen? Das wäre weit schlimmer, denn man würde Gefahr laufen, in eine De­batte verwickelt zu werden, die man nicht fortsetzen könne, be­vor Deutschland kapituliert habe. Gustave Herve glaubt in derVictoire" die Angelegenheit dahin auslegen zu müssen, daß der englisch-französische Gegensatz nur verschärft worden sei. Es habe keinen Zweck, der öffentlichen Meinung verhehlen zu wol­len, daß infolge der Haltung Englands ernste Stunden bevor­ständen.

Eine rechtswidrige Entschädigung.

Paris, 8. Juli. Havas meldet aus Koblenz, die Rheinland­kommission habe gestern beschlossen, der belgisch-französischen Eisenbahnregie eine vorläufige Entschädigung für den Eiien- bahnunfall auf der Hochfelder Brücke in Höhe von 69 000 Francs zuzusprechen, die aus den Einnahmen des Deutschen Reiches ge­leistet werden soll.

(Anmerkung des WTB.: Der Eisenbahnunfall bei z bürg ist ein Vorkommnis, das nur unter den durch den i-^Ä>> drigen französisch-belgischen Ruhreinbruch geschaffenen nissen möglich war. Die Eisenbahnbrücke steht unter d,-/m' wachung des französisch-belgischen Militärs. Den deursckien Hörden wurde durch systematische Fernhaltung und durch lösung der Sicherheitsorgane die

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Bewachung unmöglich macht. Die deutsche Regierung kann daher, selbst wenn -- durchaus noch nicht einwandfrei erwiesen ist es sich Attentat handeln würde, auf keinen Fall für die daraus en? standenen Folgen haftbar gemacht werden. Der Rheinlands«, Mission fehlt jeder Rechtstitel für ihr Vorgehen.)

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England vor der Entscheidung.

London, 9. Juli. Bei einer politischen Kundgebung i» Birmingham erklärte Chamberlain, die Regierung sei jet>! stärker als zu der Zeit, da die Parlamentssession beaon-in, habe. Sie habe auf zahlreichen Gebieten ruhige, aber gute Ar" beit geleistet. Chamberlains Bruder, der Gesundheitsminister Neville Chamberlain, führte aus, die einzige Wolke am Lorünnt sei die Ruhrfrage. Die Besetzung des Ruhrgcbiets sei gegen den Rat Englands erfolgt und ihr Ergebnis habe leider die englische Besorgnis gerechtfertigt. Die Besetzung habe Frank­reich keinen Nutzen gebracht und ihre Wirkung mache sich auch in einem Rückgang des englischen Handels bemerkbar. Diese Lage könne nicht unbegrenzt fortdauern. Wenn es auch ein dringen­der Wunsch Englands sei, seine harmonischen Beziehungen mit Frankreich aufrecht zu erhalten, so sei doch eine Zeit gekommen da es notwendig wäre, endgültige Schritte zu unternehmen ' London, 9. Juli. Der diplomatische Korrespondent der Sunday Times" erfährt, daß im Laufe dieser Woche eine Ent­scheidung fallen werde, wenn auch noch nicht feststehe, wann Baldwin seine lang erwartete Erklärung im Parlament abge­ben werde.

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Der politische Korrespondent schreibt, Baldwin habe genug von Unterredungen, die die Dinge nicht förderten, und habe Po- incare eine entschiedene Mitteilung zugehen lassen, daß der bri­tische Fragebogen klar und ohne weiteren Verzug beantwortet werden müsse. Sollte Poincare, wie zu erwarten sei, hieraus nicht eingehen, dann sei damit zu rechnen, daß die britische Re­gierung die Initiative ergreifen werde und daß sich dann die Ereignisse rasch entwickeln würden.

London, 8. Juli. Der erste Lord der Admiralität, Amery, erklärte zur Ruhrfrage, England habe seinen Alliierten die Möglichkeit gegeben, ihre Politik auf ihre Weise durchzusühren. Die Lage sei aber für England jetzt so ernst geworden, daß es nötig sei, dies festzustellen. Das sei in seinem eigenen Inter­esse, und in dem seiner Alliierten, sowie im Interesse des Frie­dens der Welt notwendig.

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am Dienstag, den 10. Juli, abends 6 Uhr.

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2. Mietzinse.

3. Brennholzpreise.

4. Fleischbeschaugebühren.

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