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^aufhaltsam hereinbrechenden Katastrophe. Die Geldentwer Mg ist nun grenzenlos geworden. Es steht ohne weiteres fest, daß sie im Monat Juni über 130 Prozent betrug. Die letzten schüchternen Versuche einer optimistischen Auffassung der Zürnst sind damit und mit der Tatsache, daß die Steigerung der Lebenshaltungskosten im Juni 111 Prozent ausmachte, seit an- ianas Juli aber schon wieder beinahe 50 Prozent, erstickt worden Im einzelnen kosteten am ö. Juli 100 deutsche Mark in »ürich 0,0032 (am 28. Juni 0,0038) Franken; in Amsterdam 06013 (0,0016) Gulden; in Stockholm 0,0025 (0,0027) Kronen; in Wien 0,32 (0,39), in Prag 184 (254) Kronen und in Newyork 0M5 (0,0007) Dollar.
Börse. Die Hausse geht weiter. Es gab zwar anfangs der Woche, als die Devisen vorübergehend zum Stillstand ka- inen, eine kleine Unterbrechung und die Spekulation schritt teilweise zu Realisierungen, aber die Ernüchterung dauerte nicht lange. Der Spekulationstaumel reißt alle Kreise mit. Die bevorstehende Erhöhung der Börsenumsatzsteuer spielt vorläufig gar keine Rolle, denn wenn die Papiere lOOOProzentweise steigen, kommt es den glücklichen Besitzern auf solche Kleinigkeiten nicht an. Auch die festverzinslichen Anlagewerte werden jetzt fleißig gekauft und erreichen dadurch einen Kursstand, der nur noch aus der gänzlichen Verachtung der Papiermark zu erklären ist.
Produktenmarkt. Die Südd. Mühlenvereinigung hat die Veröffentlichung ihrer Mehlpreise schamhaft eingestellt, doch dürste der Doppelztr. gegenwärtig sich auf 1>L—1^ Millionen Mark stellen. In Berlin ist eine furchtbare Hausse am Produktenmarkt ausgebrochen. Die Notierungen sind gleich Lungerpreisen anzusehen. Sie betrugen am 5. Juli für Weizen 425 MO (Plus 115 000), Roggen 305 000 (plus 95 000), Sommergerste 340000 (Plus 102 000), Hafer 320 000 (Plus 105 000), Mais Z20 000 (Plus 100 060), Mehl 1350000 (Plus 520000) Mark. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse wurden schon am letzten Montag der Doppelzentner Heu 90 000 und Stroh mit 85 000 Mark notiert.
Warenmarkt. Eine Verdoppelung aller Preise hat sich von Ende Juni bis jetzt vollzogen. In Len letzten Junitagen fing es an und seither ist kein Halt mehr. Der Buchhändlerschlüssel beträgt jetzt 12 000. Textilwaren haben sich mehr als verdoppelt, wobei das Preisniveau im Einzelhandel gegenwärtig noch weit unter den Notierungen der Industrie und des Großhandels steht und die Lebensmittelverteuerung, insbesondere die von Brot und Fett, Butter und Eiern, ist furchtbar. Ein Ei kostet in Stuttgart 2000 Mark und darüber. Die Löhne und Gehälter sind trotz der bedeutenden Steigerung im Semesterwechsel schon wieder überholt. Für die Post wird ein Briefporto von 1000 Mark angekündigt. Die Eisenbahn wird natürlich auch nicht Zurückbleiben wollen. Wir sind jetzt doppelt so schlimm daran wie Oesterreich und nähern uns rasch den russischen Zuständen.
Viehmarkt. Auch in dieser Woche gab es zwei Fleischpreiserhöhungen, die zuletzt in Stuttgart Schweinefleisch auf 25 000 und das Ochsenfleisch aus 23 000 Mark hinaustriebrn. Entsprechend hoch waren die Viehpreise. Ein Milchschwein kostet jetzt 700000 Mark im Durchschnitt. Ein Stier gilt 2,'H bis 5, ein schöner Farren mindestens 6 Millionen. Für Kühe werden 7—9, für Rinder und trächtige Kalbinnen 12—15 Millionen bezahlt. Zuverlässige Pferdepreise sind nicht zu ermitteln.
Holzmarkt. Die Ware beginnt knapp zu werden. Alles wird verkauft und jeder Preis bezahlt. Im übrigen ist die Lage unverändert.
Süddeutscher Ledermarkt. Die zuletzt für kurzgeschnittene Riemenlederkernstücke verlangten Preise bewegten sich zwischen etwa 173000 und 193 000 Mark für das Kilogramm. Was an Blankleder in Hälften in schwarzer Farbe aus dem Markte ging, holte sich ungefähre Erlöse von 145 MO bis 165 000 Mark für das Kilogramm, doch werden schon Angebote vorgelegt, die über diese Sätze hinansgingen; für braune Ware stellten sich die Forderungen etwas höher. Für gefärbte Vachetten gewöhnlicher Sorten bei letzten Uebergängen bezahlte Preise bewegten sich zwischen etwa 287- und 347 000 Mark je Quadratmeter, während die Forderungen für beste Sorten schon über 500 000 Mk. hinausragten. Jüngste Angebote in schwarzem Rindboxleder bewegten sich zwischen etwa 34- und 43 000 Mark der Quadrat- suß, je nach Erzeugnis. Für schwarzes Boxkalfleder wurden zuletzt 49- bis 55 OM Mark je Quadratfuß verlangt und erzielt. Als ungefähren Mittelpreis für braunes Fahlleder wurden etwa 170 OM Mark je Kg. verzeichnet. Für eichenlohgegerbles Sohlleder verlangte man etwa 147- bis 167 MO Mark je Kg. für Hälften. Kleine Mengen Sohlleder gemischter Gerbung gingen zu etwa 115- bis 125 000 Mark für Hälften aus dem Markte. Für Wildvacheleder in Hälften forderte man etwa'112- bis 126 000 Mark, für solches in Kernstücken etwa 143- bis 168000 Mark für das Kilogramm. Zahmvacheleder in Hälften bewertete man mit etwa 127- bis 146 000 Mark, solches in Kernstücken mit etwa 153- bis 178 000 Mark je Kg.
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Neueste Nachrichten,
Offev-mg, 9. Juli. In der vorigen Nacht wurde hier eine von den Franzosen eigens gezogene Telephonleituna von unbekannten Tätern durchschnitten und zwar in einer Zwischenpause der Patrouillengänge der Bahnhofswache, welche hier von der Freiwilligen Feuerwehr gestellt wird.
Düsseldorf, 7. Juli. Der stellvertretende Regierungspräsident in Düsseldorf, Oberreg.-Rat Dr. Terviel, wurde heute nachmittag aus der Fahrt nach Gerresheim, wo er sich von den ausgewiesenen Eisenbahnern verabschieden wollte, von den französischen Besatzungsbehörden aus. einem unbekannten Grunde verhaftet. Das dienstälteste Mitglied der Regierung übernahm die Geschäfte.
Essen, 9. Juli. Beim Baden in der Ruhr an verbotener Stelle sind gestern in der Nähe des Strandbades sechs Personen ertrunken.
Dresden, 7. Juli. Bei der Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft ging durch Vermittlung der ausländischen Studentenhilfe eine Spende des englischen Universities Commitee von 2000 Pfund zur Linderung der Notlage der deutschen Studentenschaft ein. Diese heute über 1'/, Milliarden Mk. betragende Spende ist ausdrücklich dazu bestimmt. Die Selbsthilsebestrebungen der deutschen Studentenschaft zu Ordern und wird in Deutschland vor allem im Hinblick auf die durch den Ruhreinbruch außerordentlich verschärfte Notlage der deutschen Studentenschaft dankbar begrüßt wurden.
Berlin, 7. Juli. Der Ankauf von Gold für das Reich Mch die Reichsbank und Post erfolgt vom 9. d. Mts. ab W auf weiteres unverändert zum Preise von Mark 550000 iür ein Zwanzigmarkstück, Mark 275 000 für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch M Reichsbank und Post erfolgt bis auf weiteres zum U 000 fachen Betrage des Nennwertes.
Berlin, 8. Juli. Den Blättern zufolge sind die Ernte
aussichten infolge des Witterungsumschlages gut. Zu Befürchtungen ist kein Anlaß gegeben. Wenn das jetzige warme Wetter anhält, kann man auf eine Mittelernte rechnen. Für die künftige Brotversorgung besteht demnach keine Gefahr. Die ..Vossifche Zeitung" hebt hervor, daß das Getreide überall gut im Halm stehe und zwar an einigen Stellen so gut, daß man sich seit 20 Jahren eines ähnlichen Wachstums nicht mehr entsinnen könne.
Berlin, 8. Jul. Den Blättern zufolge wurden die Parteien im Berliner Metallarbeiterstreik für Montag zu einer Einigungsverhandlung eingeladen. Der Reichsarbeitsminister hatte gestern eine Unterredung mit dem Führer der Berliner Metallarbeiter, Ullrich, in der er sich nochmals die Gründe darlegen ließ, die zur Ablehnung des Schiedsspruchs und damit zum Streik führten.
Berlin, 9. Juli. Die Junkers-Expedition, die trotz des Unterbleibens von Amundsens Nordpolflug ihre Reise nach dem Norden zu wissenschaftlichen Zwecken fortsetzte, traf gegen Mitte der Woche auf Spitzbergen ein und ging an der Königsbucht an Land. Nach einer heute eingetroffenen Funkenmeldung aus Green-Harbour fanden bereits wissenschaftliche Photoflüge statt, die über 300 Klm. weit zum Eisfjord und in die Gegend der Dicksonbay führten und wertvolle Ergebnisse zeitigten.
Berlin, 8. Juli. Die Löhne im Kalibergbau wurden ca. 49 Prozent erhöht. Die Erhöhung beträgt 28 500 Mk. je Mann und Schicht. — Zu dem Berliner Bauarbeiterstreik teilt der „Vorwärts" mit, daß die Vergleichsvorschläge der Unternehmer von den Arbeitnehmern abgelehnt wurden. Der Streik im Berliner Hoch-, Beton- und Tiefbaugewerbe dauert fort. — Bei einem Einbruch in der vergangenen Nacht erbeuteten Einbrecher in der Wohnung eines Professors in Friedenau Werte von insgesamt 700 Millionen Mark, darunter eine Anzahl Dollarnoten.
Paris, 8. Juli. Tine Reihe der Regierung nahestehender Blätter stellt in bestimmter Form in Aussicht, daß Marineingenieur Marty, der wegen seiner Teilnahme an der Matrosenmeuterei der französischen Schwarzmeerflotte zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war und der in der französischen Wahlpolitik eine große Rolle spielte, am 14. Juli, dem Tage des französischen Nationalfestes, begnadigt werde. Unter denen, die der Amnestie teilhaftig werden sollten, befänden sich auch mehrere Oamelots ciu roi.
Paris, 8. Juli. Die Kammer hat gestern das Washingtoner Abkommen vom 6. Februar 1922 über die Beschränkung der Seerüstungen mit 460 gegen 196 Stimmen ratifiziert.
Paris, 8. Juli. Der tschechoslowakische Außenministrr Dr. Benesch ist gestern in Paris eingetroffen. Sein Besuch soll mit der Unterbrechung der Verhandlungen über den Abschluß eines Handelsvertrages mit Frankreich in Beziehung stehen. Es besteht die Annahme, daß Dr. Benesch vor allem eine politische Informationsreise beabsichtigt.
Paris, 8. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Düsseldorf ist die Elsenbahnstrecke Marklinde—Huckard am 6. Juli von den Besatzungstruppen geräumt und den deutschen Behörden wieder übergeben worden.
Paris, 8. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat die Rheinlandkommission auf Antrag des belgischen Oberkommiffar beschlossen, den Gemeinden, auf deren Gebiet das angebliche Bombenattentat auf den belgischen Urlauberzug begangen wurde, unter solidarischer Haftung eine Zahlung von 630 Millionen Mark an die französisch-belgische Eisenbahnregie aufzuerlegen, vorbehaltlich der weiteren Entschädigungsbeträge, die in der Folge als fällig erkannt werden. Im Weigerungsfälle werde die Summe in den Kaffen der Reichsverwaltung beschlagnahmt werden. Ob es sich um eine neue willkürliche Strafmaßnahme der Rheinlandkommiffion oder um die unten folgende Meldung geforderte Zahlung handelt, konnte noch nicht festgestellt werden.
Kundgebung im Schlotzhof.
Stuttgart, 8. Juli. Der Württ. Bund für Grenz- und Heimatschutz und zahlreiche andere Vereinigungen veranstalteten am Sonntag im Schloßhof eine trotz des schönen, heißen Sommerwetters zahlreich besuchte Kundgebung -gegen die Gewalttaten an Rhein und Ruhr und gegen die französischen Rhein- landpläne. Der vorgesehene Hauptredner, Regierungspräsident Grützner ans Düsseldorf, war aber durch die französischen Eingriffe im Bahnverkehr und die Absperrung des besetzten Gebietes am Kommen verhindert. Der Vorsitzende des Heimatschutzverbandes wies nach einem Musikvortrag der Kapelle des Reiterregiments 18 auf die Bedeutung der Kundgebung hin. Dann sprachen in kurzen Reden Regierungsrat Abgeordneter Dr. Beißwänger (DN-), Gemeinderat Wiedcrsheim (DTP). Bürgermeister a. D. Krämer (DVP.) in packenden, von vielfacher Zustimmung begleiteten Worten gegen die Franzosenwillkür und gelobten Treue zum Reich und zum Ausharren im passiven Widerstand. Namens der württembergischen Regierung betonte Staatsrat Rau, der Verweser des erledigten Arbeits- uns Ernährungsministeriums, die Forderungen der Gegenwart an alle Deutschen und versicherte, daß die württembergische Regierung treu zum Reiche und zu den Kämpfern an Ruhr und Rhein stehe und alles tun werde, um den Ausgewiesenen ihr Los erträglich zu gestalten. Die wirkungsvolle Kundgebung fand mit der Annahme einer Entschließung in diesem Sinne, die auch den Bedrängten an der Ruhr Dank und Treue zusichert, und dem Gesang des Deutschlandliedes ihren Abschluß.
Bäckerprotest.
Stuttgart, 8. Juli. Das Wucheramt hatte in voriger Woche Ludwigsburger Bäckermeister, die für markenfreies Brot eine lOOProzentige Erhöhung Vornahmen, (Keinbrote 600 Mark) im Strafbefehlschnellverfahren auf Millionenstrafen erkannt. Auch gegen den Stuttgarter Vorstand des Bäckerinnungsverbandes schwebt in der gleichen Sache ein Verfahren auf Grund der Preistreibereiverordnung. Heute Sonntag nahmen die Stuttgarter Bäckermeister nun in einer überaus stark besuchten Versammlung im Vürgermuseum Stellung gegen das behördliche Vorgehen. Der Versammlungsleiter, Obermeister Gemeinderat Schwarz, hatte nur Mühe, die Erregung der Bäcker zu dämpfen, die in stürmischen Zurufen nach Schließung der Bäckereien und Streik zum Ausdruck kam. Schwarz gab einen Ueberblick über die Lage im Bäckergewerbe und betonte nach Begrüßungsworten an die Vertreter der Behörden der Stadt und Abgeordnete, daß es Zweck der Protestkundgebung sei, das Recht zu wahrckn und der Oeffentlichkeit zu sagen, daß die Bäcker keine Wucherer seien. Er erinnerte daran, was das Bäckcrgeweröe während
und nach der Kriegszeit zum Wohl der Allgemeinheit geleistet habe zur Sicherstellung der Brotversorgung. Unter Pfuirufen nahm die Versammlung von dem Vorgehen der Polizei bzw. des Wucheramtes Kenntnis, das, wie der Redner sagte, auf einen Druck der Oeffentlichkeit zurückzuführen sei, die die Verhältnisse im Gewerbe und bei der Preisbildung des Mehls verkenne. Die Kalkulationen der Innung wurden bisher nicht beanstandet und auch beim Verhör des Vorstands der Innung ist dies nicht geschehen wohl aber wurde der Börsenpreis für Mehl beanstandet. Dabei handelt es sich aber um eine amtliche Notierung. Warum sind die Behörden nicht gegen diese eingeschritten, sondern gegen einen einzelnen Stand, der von diesen Notierungen abhängig ist? Das Bäckergewerbe werde sich dieses behördliche Vorgehen nicht gefallen lassen. Rechtsanwalt Dr. Maier behandelte dann die rechtliche Seite der Angelegenheit auf Grund der Preistreibereiverordnung. Hierauf versprachen Gemeinderat Wolf namens der Handelskammer Stuttgart und Abgeordneter Henne namens des württembergischen Handelskammertags in längeren Ausführungen die Unterstützung des Bäckergewerbes im Kampf gegen polizeiliche und behördliche UeSergrifle, die ein ganzes Gewerbe bedrohten. Der Vorsitzende Schwarz schloß die Kundgebung mit der Vorlage einer kurzen Entschließung, die den Protest der Bäcker zum Ausdruck bringt, und ermahnte zur Ruhe und Besonnenheit.
Der französische Räuber.
Paris, 7. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Düsseldorf hat die belgische Behörde in der Reichsbankfiliale in Duisburg vier Milliarden Mark beschlagnahmt, um die Geldbuße von 30 Milliarden Mark zu decken, die der Stadt nach dem Eisenbahnunglück auf der Hochfelder Brücke auferlegt worden war. Ha- vas meldet aus Düsseldorf, bei einer Beschlagnahme in den Mannesmannwerken sei eine ungeheure Menge von Metallfabrikaten entdeckt worden.
Zur französischen Hungerblockade im Ruhrgebict. '
Elberfeld, 7. Juli. Das vom Regierungspräsidenten Grützner anläßlich der Absperrung des Ruhrgebiets an Len päpstlichen Delegaten Msgr. Testa in Essen gerichtete Telegramm lautet: Die Abschnürungsmaßnahmen der französischen und belgischen Truppen seit dem 4. Juli rücken im Einbruchsgebiet eine Ernährungskatastrophe größten Umfangs in nächstgreifbare Nähe. Trotz wiederholter, feierlicher, schriftlich und mündlich mir gegenüber abgegebener Erklärungen der Generäle De- goutte und Denvignes, über das Ruhrgebiet keine Hungerblok- kade zu verhängen, greifen die ihnen unterstellten Organe der Militär- und Zivilverwaltung dauernd weitgehend in die deutsche Zufuhr von Lebensmitteln ein. Ich unterlasse absichtlich die Aufstellung der zahllosen Eingriffe in die Einfuhr von Kartoffeln und Fetten, billigem Gemüse, Beschlagnahme der Zuk- kervorräte der rheinischen und der Ruhrbevölkerung, sowie der Eingriffe in das Bankwesen, verweise jedoch besonders ans die Beschlagnahme der letzten Kartoffelvorräte bei der Bevölkerung Duisburgs durch den dortigen General. Die von Len Besatzungsbehörden zugesicherte ungehinderte Zufuhr und die ungehinderte Einreise und Ausreise von Lebensmittelhändlern steht auf dem Papier, sogar den Delegierten des internationalen Roten Kreuzes ist der Zutritt zum Ruhreinbruchsgeüiet kaum möglich. Die Zahl der still sterbenden Opfer dieses nicht gehaltenen Versprechens des Generals Degoutte, oder seines Unvermögens, seine Befehle bei Len Unterstellten durchznsetzen, mehrt sich stündlich und täglich besonders in der Kinderwelt. Die Bevölkerung des Einbruchsgebiets, besonders die katholische, bittet Sie durch mich, zu veranlassen, dieses Verhalten zum Gegenstand raschester weitgehendster Einflußnahme bei der Besatzung zu machen, und insbesondere den staatlichen und städtischen Beamten ungehindert die Ein- und Ausreise in den Angelegenheiten der Lebensmittelversorgung sofort zu erwirken. Zehn Millionen Menschen erhoffen den Erfolg Ihres Schrittes.
Fortsetzung der Aktion des Papstes.
Berlin, 7. Juli. Das „Abendblatt" meldet: In den Kreisen, die mit den Auffassungen der Kurie vertraut sind, gewinnt die Ansicht mehr und mehr an Boden, daß die Aktion des jetzigen Papstes, die mit dem Brief an Gasparri begann und mit dem Telegramm an den Nuntius Pacelli fortgesetzt wurde und nun auch zu neuen Instruktionen an die Nuntien in Paris und Brüssel führte, weiter fortgesetzt werden solle. Der Papst werde sich überdies in einer Enzyklika, die gelegentlich der sechshundertjährigen Wiederkehr der Heiligsprechung des heiligen Thomas von Aquin am 18. Juli veröffentlicht wird, außer mit den religiösen auch mit den Zeitfragen beschäftigen. Der Papst sei diesmal entschlossen, seiner Stimme Gehör zu verschaffen. Die Zeit für die Neuregelung der politischen Methoden der Nachkriegszeit sei gekommen.
Rom, 8. Juli. Der Vertreter des WTB. ist in der Lage, mitzuteilen, daß das von der deutschen Reichsregierung über die Unterredungen des Reichskanzlers mit dem Nuntius Pacelli herausgegebene Communique im Vatikan mit großer Befriedigung ausgenommen wurde.
Das herzlose französische Ausweisungsshstem.
Berlin, 8. Juli. Den Blättern zufolge spielten sich bei den Verhaftungen und Massenausweisungen von Eisenbahnern in Recklinghausen jammervolle Szenen ab. Frauen und Kinder wurden von französischen Soldatenkommandos mit aufgepflanz- tem Bajonett frühmorgens um 6 Uhr auf die Straße getrieben. Alles Inventar mußte zurückgelassen werden. Das Trauerspiel, das sich verschiedentlich hierbei bot, war derartig ergreifend und beschämend, daß selbst eine Reihe französischer Soldaten sich weigerte, bei dieser Aktion mitzuwirken.
Wie das „Berliner Abendblatt" aus dem Ruhrgebiet meldet, wurden die Eisenbahner von Duisburg und Umgebung von der belgischen Besatzungsbehörde aufgefordert, sich am Montag srüh bei der belgischen Kommandantur zu melden, um ihre Ausweisungsbefehle entgegenzunehmen. Es handelt sich um etwa 200 Eisenbahnerfamilien mit rund 700 Personen. In Duisburg sind größere Truppenmassen, darunter schwere Artillerie, eingetroffen.
Deutscher Reichst««.
Berlin, 7. Juli. Zur Freitagssitzung des Reichstags ist noch nachzutragen, daß sich an die Abendsitzung eine längere Geschäftsordnungsdebatte schloß, in deren Verlauf das HauS in später Abendstunde den Beschluß faßte, noch am selben Abend in die Einzelberatung der Steuervorlagen einzutreten. Vorher wurde noch ein Nachtragsetat angenommen, der die Unterstützungsbeiträge für gemeinnützige Anstalten und kulturelle Einrichtungen von 25 auf 51 Milliarden erhöht, wovon die Kirchen 25 Milliarden erhalten sollen. Bei der nun folgenden Einzelberatung der Steuervorlagen wurde bei der Biersteuer auf Antrag der Bayerischen Volkspartei die Regierungsvorlage wieder hergestellt, so daß die Steuersätze von 4100 und 5000 Mark für den Hekoliter bestehen bleiben. Bei der Mineralwassersteuer wandte sich Abgeordneter Sollmann (Soz.) unter Beifall von allen Seiten gegen den Alkoholismus, der das deutsche Volk
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