kl

K?Zua-s sind l«,

teiligsn werden E t, und zwar ko ^ chleren, also so ^

^ em.zclnm L ^

?Z- Im erstm Z azer und W-W er, nn zweiten Z» ')en Reichs, Ostd,» I^und Sachk,'7Z Turnerschaft w? u»en. An der T't

eingesessenen >och zu Roß oder! erden sich Punkt ' cden KanonenkM §n Ehrung der i, trommeln weiä en und alle Muss?,

n . ,,^;ch hatt' xjM tzuges wird r und zwar so, ^ lppen aufgestech,,', Zuge geht, sod^ daß wahren) )» egleitung HM rn Mann, von den Ren wurde dek Gr­abe getragen «- rhr man, daß ie ein Trau-n^ '-ner Hand erledig, eichrreben, in di, und Beerdigung^, ir eine Erabrch schrieben und dir rg seines Todes ei-

lk hat jetzt einer r Auftrag gegeben wird der herein Mittwoch, den u,

Lines der wund«, wangerieschloß ir chdem die StA iffen hat, mit Ge- rlle dienen Nach, russtellung Kassel bekannt geworden sie zweite Ausstcl- gelausstellniig. ms Sem Jahre kd ch deutsche Solda. en, haben den ein. mehr restauriere» st mrd die geschuh

besonders gum Tetschener Bahr- Mit t^m Schnell- »äter als die Frm nicht weniger alt Dammmämel, k .0 Meter schwarze aggeln versuchte ider hineingenäht, andle sich um ge< sie in zwei alte en angesichts der eine gefährliche und hatten auch irin wurde ins n mindestens N mutsche Zollstrase i eine Milliark

iste Zukunft. IN eaitung für d» ngen aber cr? n und das M 3 im allgemeinen 1923 wenig gün-

in sein Privat­hongespräch B stellen zu lasse». , Hauptkassierci chdanfall an d« te die Kasse. §- und alle Hände a tun. Im Pli'

nd eine schlicht m, aber sWen sischrw erscheine» rb-rit ge. stet.

; sr klären. A «. Sumatra!!»^ eder mal einig«

sachlich, ruhig, e sie die Firiv» si. Sie tat W Schwiegersohn sirchab-en» wa»

em Kontorstchi

habe heute ch Feierabend.

Ernten iin großen Ganzen (1924 eher nesser). 1923 ringt Rechts- mit dem Linksradikalismus, besonders Frühjcmr «,-d 'L>"rSst (auch 1924), um die Herrschaft. Abtnechsi-lnde Erfolg? ttuf beiden Seiten. Auf kurze Zeit entsteh.' innerhalb Lnnisch- eine Monarchie, die aber raum von Nennend bis zum libernächstcn Neumond lauert. Bedeutungsvollen Erfindungeu m KrÄiahr, schwere Weftertatastrophm im. Sommer. Kri- gsw für Rußland und Portugal Anfang 1923, kritisch für Oe- o!m-eich Italien und Deutschland Ende 1923 und Anfang 192-1 üum Teil auch Ende 1922) Okkupationen. Sommer 1923 be- skmt'inasvolle Ereignisse im Osten, Oricntkrisen, England droht der Verlust Indiens, der aber erst 1926 eintritt. Ein zweiter anMricg der im Osten seinen Anfang nimmt, bereuet sich vor und beginnt Ende 1923 oder Anfang 1924. Dieser .Krieg, der alle Mächte allmählich umgruppiert, geht in eine Art Weltrevo­lution anfangs nationalen und sozialen, später mehr religio,en Charakters über und endet erst 1926. Sein Ausgang ist an­scheinend ein Sieg des Ostens gegen den Westen, in Wirklichkeit Kn Sieg des Spiritualismus über den Materialismus, und be­denket eine zweite Phase im Kampfe des ersten gegen den letz­teren der noch eine dritte, weniger blutige folgt. In Wahrheit, in geistiger Hinsicht, hat der Spiritualismus schon setzt gewogt, was sich über äußerlich erst 1926 zeigt. 1924 ist ein blungcs inä für DentMand (speziell München) kritisches Jahr. Dabei -rohen Epidemien. Auch 1925 und 1926 sind noch sehr sturm- vewegte und schwere Fahre; ab 1927 ist eher eine bessere Zeit ru erwarten. Kometenerscheinungen, große Erdbeben 1923 und Sommer 1924. Starkes Äusbreiten der Astrologie und des Ok­kultismus. Der Geist des Uranus im Erstarken, auch der des Neptun Soweit die WeMroguose; nun noch einige Worte über das Wetter 1924: Januar mehr feucht als kalt. Februar gelinde bis auf kalte Tage zu Anfang des Monats. März feucht, Almee und Kälterückfälle anfangs (auch nach Osten). Mitte März regnerisch, Ende veränderlich. April unbeständig und stürmisch. Mai ziemlich schön, Ende Gewitter. Juni auch ziemlich Mn und warm, doch Regen um den 15. Juli mehr feucht, zahlreiche Gewitter und .Hagelschäden. August anfangs heiß zweite Hälfte unbeständig, regnerisch und stürmisch. Sep­tember viel Regen, auch Uebcrschwemmungen, kühl, ab Anfang Kerbst eher besser. Oktober ziemlich schön. November mild, aber feucht und neblig. Dezember anfangs ziemlich kalt, Föhn M den 15., Ende Schnee und kalt. Viele Gegensätze im Wetter 1S23-24. _

Handel und Verkehr.

Stuttgart, S. Juli. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 70 Ochsen, 34 Bullen, 147 Jungbullen, 140 Jungrinder, 188 Kühe, 321 Kälber, 406 Schweine, 12 Schafe. Alles wurde verkauft. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 1370014500 (letzter Markt: 11200-12200), 2. 1150013 500 (9000 bis 10500), Bullen 1. 1300014OM (1000010500), 2. 10500-125M (90009800), Jungrinder 1. 14M0 bis 15000(11300-12 300), 2. 1200013000 (1000011000), Z. 10000-11500 (8500-9500), Kühe 1.1100011200 (9000-10 OM), 2. 850010 000 (78008800), 3. 7000 bis 8000, Kälber 1. 14 50015MO (1150012200), 2. 13000-14000 (1000011 OM), Schweine 1. I8M0 bis 19000(1500015500), 2.16500-17500(14000-14800), Mark. Verlauf des Marktes: sehr lebhaft.

Neueste Nachrichten,

Gerav, 5. Juli. Hier ist gestern ein Auto von den Franzosen festgehalten worden, das eine Milliarde Mark in Säcken mit sich führte. Von den Franzosen wird eine Be­scheinigung darüber verlangt, wozu die Gelder dienen sollen.

Mainz, 5. Juli. Gestern sind wieder einige Ausweisungen durch die Besatzungsbehörden erfolgt, darunter der Chefre­dakteur derMainzer Tageszeitung", Bmger. Das fran­zösische Kriegsgericht verurteilte neuerdings 33 Personen aus den Kreisen Bingen, Kreuznach und Oppenheim wegen Übertretung des Nachtverkehrsverbots zu Geldstrafen von 50000 bis 2MM0 Mark, außerdem 10 der Angeklagten aus Bingen zu je 4 Tagen Gefängnis wegen vorsätzlicher Uebertrelung des Verbots.

Esten, 5. Juli. Die hiesige Reichsbankstelle ist heute abermals von den Franzosen besetzt worden. Die Groß­banken haben geschlossen. Die Aktion soll wegen Nichtbe­folgung der Verordnung Degouttes zur Devisenordnung der Reichsregierung erfolgt sein.

Hamm, 5. Juli. Der Personenverkehr mit dem be­setzten und dem Einbruchsgebiet ist vollständig unterbrochen. Die Züge in der Richtung Köln laufen bis Köln durch, verkehren aber zwischen Elberfeld und Vohwinkel leer. Die französische Kontrolle in Hagen-Hengstei verweigert allen im besetzten und Einbruchsgebiet wohnenden Reisenden die Weiter­fahrt und läßt dagegen zurzeit die im unbesetzten Gebiet wohnenden Reisenden, die ausweislich ihrer Fahrkarten nach Staionen des unbesetzten Gediets reisen, noch durch.

Berlin, 6. Juli. Der Reichskanzler setzte gestern die Besprechung mit dem päpstlichen Nuntius fort. Dr. Cuno wird, der Vosstschen Zeitung zufolge, d:n Nuntius heute Vormittag wieder empfangen. Als Ergebnis der Bespre­chungen wird, lautVorwärts", für heule eine Regierungs­erklärung gegen dis Sabotageakte im besetzten Gebiet er­wartet.

, Berlin, 6. Juli. Nachdem die Urabstimmung unter »en Berliner Metallarbeitern eine große Mehrheit für den streik ergeben hat, beschloß die Streikleitung, daß der Streik heute geginnen soll, jedoch nicht sofort in allen Betrieben, wildern vorläufig nur in einigen Fabriken, deren Beleg­schaften von der Streikleitung zur Arbeitsniederlegung auf­gefordert werden. u u '

Berlin, 6. Juli. Von den Arbeitnehmerspitzengewerk- Msten aller Richtungen geht uns eine Mitteilung zu, in ver es heißt, daß die mit Vertretern der Arbeitgeber nnter em Vorsitz des Reichsarbeitsministers geführten Verhand- ungen über die Anwendung des Lebenshaltungsindcx auf erernbarte Löhne und Gehälter ergebnislos verlaufen sind, ^ Arbeitgeberverbände erklärten, daß sie diese Frage H nicht als genügend geklärt ansehen. Die Spitzengewerk- Msten konnten dem von Arbeitgeberseite gestellten Ver- gungsantrag nicht zustimmen. Unabhängig von weiteren halten sie es für unbedingt erforderlich, daß der Staatsarbeiter- und Beamteugewerkschaften ! Uebernahme des Anpassungssystems sofort nachgekommen

- wird. Das Kabinett wurde von dieser Stellungnahme unter- > richtet.

I Berlin, 5. Juli. Hcute finden im,Reichsfinanzmini-

- sterimn wieder Verhandlungen über die Festsetzung der Berg- ar-«iterlöhne statt. Obwohl ein endgültiges Resultat noch

i uichi vorliegt, laß' sich, wie die Tekegraphen-Union erfährt, s bis jetzt die Lage soweit überblicken, daß mit einer Erhöhung des GesamtdurchschniUslobnes um 40000 Mark pro Schicht lohne Unterschied des Reviers ab 7. Jult zu rechnen ist.

- Diese Festsetzung dürfte zunächst für die Dauer einer Woche «Gültigkeit haben. Die Verhandlungen dauern an.

Berlin, 5. Juli. Im Reichsarbeitsministerium hat gestern eine Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern über die Einführung wertbeständiger Löhne verhandelt. > Da eine endgültige Regelung nicht erzielt werden konnte, wird sich nunmehr das Reichskabinett unmittelbar mit der Frage befassen. Der Rechtsausschuß des Reichstags genehmigte eine Verordnung, welche die Einkommensgrenze für die Lohn- und Gehaltspfändung auf 6 Millionen festgesetzt. Zu den zurzeit schwebenden Getreideverhandlungen zwischen Deutsch­land uyd Rußland verbreitet eine Korrespondenz nähere Einzelheiten mit dem Hinzufügen: Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen. Das ist das einzige, was an dieser Meldung zutrifft. Die Verhandlungen befinden sich zur Zeit in Schwebe und es steht daher noch nicht fest, was wir von Rußland im Austausch mit deutscher Jndustrieware werden erhalten können. Der deutsche Botschafter in Washington, Dr. Wiedfeld, wird in den nächsten Tagen von dort nach Berlin abreisen, um hier seinen Urlaub anzu­treten. Die Firma Krupp bemüht sich nach wie vor um die Freigabe Wiedfelds von seinem Botschafterposten, um seinen Wiedereintritt in das Direktorium des Kruppwerks zu er­reichen. Einem in einem hiesigen großen Hotel abgestie­genen Amerikaner sind aus seinem Zimmer von einem ande­ren Gast, der sich als Eduard Stanzer ins Fremdenbuch eingetragen hatte, Schmucksachen und andere Kostbarkeiten im Wert von 500 Millionen Mark gestohlen worden. In der Zeit vom 11. Juli bis einschl. 17. Juli beträgt das Goldzollaufgeld 3181900 vom Hundert. Der Dollarkurs betrug am Donnerstag in Frankfurt und Berlin 165585.- G.. 166415. B.

Warschau, 5. Juli. Der Präsident der Republik hat an den Marschall Pilsudski ein Schreiben gerichtet, in dem er dessen Bitte um Enthebung von dem Posten des Vor­sitzenden des engeren Kriegsrats und des Stellvertreters des Vorsitzenden des großen Kriegsrats annimmt. Der Sejm hat in der gestrigen Sitzung die Ratifizierung der Vorlage über -einen deutsch-polnischen Handelsvertrag bezüglich der gemeinsamen Verwaltung der Deiche in der Marienwerder Niederung angenommen.

Budapest, 6. Juli. Die Budapests! Polizei verhaftete 11 Personen wegen kommunistischer Umtriebe. Die Ver­hafteten hatten aus Moskau und Wien zu Organisations­zwecken größere Beträge in Dollar, sowie von Bela Kun Unterzeichnete Propagandaschriften erhalten, die zur Wieder ergreifung der Macht durch das Proletariat anfeuerten.

Genf, 5. Juli. Der Präsident des Senats der Freien Stadt Danzig hat den hier weilenden Völkerbundskommiffar für Danzig um Hilfe gegen Maßnahmen der polnischen Re­gierung gebeten, die entgegen dem bestehenden Vertrag plötz­lich den freien Verkehr von Danzig nach Polen und umge­kehrt verhindere und dadurch das wirtschaftliche Leben Dan­zigs, insbesondere die Lebensmittelversorgung durch Danziger Händler, bedrohe.

Paris, 5. Juli. Nach einer Meldung derChicago Tribüne" aus New-Aork ist der bekannte Bankier Otto H. Kahl zu einer neuen Studienreise nach Europa abgereist.

Paris 5. Juli. Der Abgeordnete Aragot, der jüngst gewissen Angriffen ausgesetzt gewesen ist, die sich auf Steuer­fragen bezogen, hat gestern den Vorsitz in der republikanisch- nationalen Oction nach derLaterne", dem Organ der Par­teien des nationalen Blocks wegen Meinungsverschiedenheiten mit den übrigen Vorstandsmitgliedern niedergelegt. Einige radikale Blätter behaupten auch, daß Aragot den Vorsitz der parlamentarischen Gruppe des nationalen Blocks nieder­legen werde. Als sein Nachfolger soll General de Castelnau in Frage kommen.

London, 6. Juli. Kriegsminister Lord Derby teilte in einer Rede anläßlich eines militärischen Preisschießens mit, daß nicht beabsichtigt sei, die britischen Streitkräfte noch weiter zu vermindern, denn die gegenwärtige Truppenstärke stelle ungefähr das Mindestmaß dessen dar, was die natio­nale Sicherheit zulaffe.

London, 5. Juli. Die Bank von England hat den Diskontsatz von drei auf vier Prozent erhöht.

London, 6. Juni. Die Zahl der streikenden Dockar­beiter hat sich auf 40 000 erhöht. Bei einem Eisenbahn- zusammenstoß in Huddersfield sind 6 Personen getötet und 7 verwundet worden.

Kairo, 6. Juli. Anläßlich der Aufhebung des Belage­rungszustandes sind dreihundert politische Gefangene begnadigt worden.

Absperrung der Ruhrarbeiter von ihre« Arbeitsstellen.

Münster, 5. Juli. Seitens der englischen Besatzung wird auf die französischen Kontrollstellen dahin gewirkt, daß Per­sonen mit dem englischen Visum die Reise aus dem englisch be­setzten ins französisch besetzte Gebiet gestattet wird. Zahlreiche Personen haben heute bereits mit dem englischen Paßvisum die Sperrlinie passieren können. Der Güter- und Lebensmittel­verkehr ist auf den Kontrollstellen und im Sperrgebiet noch re­gelmäßig. Von gestern aber wurde auch den Bergarbeitern die Ein- und Ausreise über die Grenze zur Erreichung ihrer Ar­beitsstellen verboten. Diese Tatsache ist eine treffende Illu­stration zu der französischen Behauptung, daß sie den Ruhrkrieg gegen diewiderspenstigen Schwerindustriellen" führten!

Die Revision gegen das siebenfache Todesurteil verworfen. Düsseldorf, 8. Juli. Die gegen das vom Mainzer Kriegsge­richt am 2S. Juni Wege« angeblicher Sabotageakte gegen sieben deutsche Angeklagte namens Sasse, Maurer, Gruber, Hahne, Schneider, Freye « Frey ausgesprochene Todesurteil van deutscher Seite eingelegte Revision, sowie die Berufung gegen die zwei weiteren Urteile, wovon das eine ans lebenslängliches

Zuchthaus, das andere auf fünf Jahre Gefängnis lautet, ist heute dom Revisionsgericht der französischen Rheinarmce in Tüsiel- dorf nach kurzer Verhandlung unter dem Vorsitz des General Pure verworfen worden.

,Jm Zusammenhang mit diesem neuen Schandmal der fran­zösischen Militärjustiz sei auf einen Aufsatz von Dr. Simons, dem früheren Außenminister und jetzigen Präsidenten des Reichsgerichts, verwiesen, der in derVoss. Zig." aussühn, daß für das Wüten der französischen und belgischen Militärgerichte an der Ruhr jede Rechtsgrundlage fehlt.Nur ein rechtömäßi- ger Kriegszustand würde eine Militärgerichtsbarkeit über die Bevölkerung des neubesetzten Gebietes in einem gewissen Um­fang rechtfertigen. Es handelt sich eben Lei dieser ganzen Pcin- justiz nicht um Recht, sondern um Gewalt. Es ist dieNot­wehr" des bewaffneten Einbrechers gegen den Eigentümer, die in allen Strafgesetzbüchern der Welt als ein erschwerender Umstand des Einbruchs behandelt wird." Anders ist die Rechts­lage im altbesetzten Gebiet. Dort haben wir durch die Unter­zeichnung des Friedensvertrages, wie Simons es ausdrückt, rn einemvölkerrechtlichen Widersinn" in das Fortbestehen eiirer französischen Militärgerichtsbarkeit gegen deutsche Zivilperso­nen gewilligt. Aber die Strafen dürften nur nach diesem Straf­recht verhängt werden, nicht, wie das auch neuerdings wieder in Mainz geschehen ist, nach Kriegsrecht. Simons schließt seine beachtlichen Darlegungen:So vergossenes Blut ist ein ganz besonderer Saft. Es wird nicht dazu dienen, die wankenden Mauern Europas zu kitten. Dennoch muß jeder, der es mit unserem deutschen Volk Wohl meint, ihm immer wieder zurufen: Haltet fest am gerechten Widerstand gegen ungerechte Gewalt, aber erwidert sie nicht durch eigene ungerechte Gewalttat! Nach beiden Richtungen gilt das starke Wort der Schrift: Laßt Euch- nicht vom Bösen überwinden!"

Die täglichen Gewalttaten.

Essen, 6. Juli. Die französischen Truppen, welche am 1. Juli auf den Kruppschen Lagerplatz in Segeroth eingetroffen sind, halten die Kohlenhalden noch besetzt und treffen Vorberei­tungen, die Bestände abzuräumen. Es handelt sich um zirka 60 000 bis 70 009 Tonnen Kohlen und Koks. Durch die Maß­nahmen wird der gesamte Betrieb der Gußstahlfabrik sehr be­einträchtigt. In den benachbarten Betrieben ist die Arbeit seit Montag eingestellt. Der Güterverkehr auf dem hiesigen Bahn- Hof ist infolge der unsachlichen Behandlung der technischen Ein­richtungen fast vollständig gestört. Die ZecheRosenblumen­delle" in Heißen wurde gestern besetzt. Die Kohlenhalden wur­den durch Drahtverhaue von den übrigen Betrieben abgesperrt. Die Belegschaft trat in einen 24stündigen Proteststreik. In der Nacht zum 4. Juli schossen ungefähr acht bis zehn französi­sche Alpenjäger von einem niedrigen Waldstrauch Ms in dU Richtung nach der Walpurgisstraße. Die Straße ist abgesperrt. Es konnte aber beobachtet werden, daß ein Deutscher gerötet und ein anderer schwer verletzt wurde. Sie wurden in Richtung Recklinghausen abtransportiert. Durch' Patrouillen, welche die Beachtung der Sanktionen in Duisburg überwachen, wurden gestern ein Deutscher getötet und drei verwundet, die aus einen Anruf nicht stehen blieben. Am 3. Juli wurden in Bochum 20, in Gelsenkirchen 40 Angehörige von Eisenbahnern ausge­wiesen. In Dortmund erhielten 5 Familien von Eisenbahnern Ausweisungsbefehle.

Fünfzigprozentige Lohnerhöhung im Kohlenbergbau.

Berlin, 6. Juli. Zur Regelung der Löhne für den Kohlen­bergbau war im Reichsarbeitsministerium auf Wunsch der Ar­beitgeber- und Arbeitnehmerverbände ein Schlichtungsausschuß zusammengetreten, der, wie im Gegensatz zu anderslautenden Angaben einzelner Blätter mitgeteilt wird, ab 9. Juli eine Lohnerhöhung von 50 Prozent festsetzte. Die Lohnerhöhung be­trägt darnach im Durchschnitt einschließlich der Erhöhung des Hausstands- und Kindergeldes für den oberschlesischen Stein­kohlenbergbau 30 800 Mark, für den mitteldeutschen Braunkoh­lenbergbau (Kernreviere) 27 900 Mark je Schicht. Die Ver­handlungen für den Bergbau des besetzten und des Einbruchs-- gebietes werden in den Revieren selbst geführt.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 5. Juli. Der Reichstag nimmt heute zunächst in allen drei Lesungen den Gesetzentwurf betr. Wiedereinstsllung und Kündigung im besetzten Gebiet und eine 10. Ergänzung des Besoldungsgesetzes debattelos an, worauf Abgeordneter Nn- terleitner (Soz.) den Antrag seiner Partei auf Aufhebung deS bayerischen Ausnahmezustandes begründet. Bayern sei für die inneren und äußeren Feinde des Reiches ein Tummelplatz geworden. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Bayern würden die Notverordnung des Reichspräsidenten und die repu­blikanischen Schutzgesetze genügen. Die bayerische Verordnung werde nur einseitig gegen links angewendet und unrer nichti­gen Vorwänden dazu benützt, fast die ganze sozialistische Presse in Bayern zu verbieten. Redner kritisiert auch das Verhalten der grünen Polzei, die größtenteils aus Nationalsozialisten be­stehe und die zur Unterdrückung der Linken benutzt werde, wel­chen Vorwurf er durch Anführung von Beispielen zu beweisen sucht. Abgeordneter Remmele (Komm.) schließt sich den Angrif­fen des Vorredners an und sagt unter stürmischen Pfuirufen von rechts, die faszistische Zersetzung in Bayern sei schlimmer als die schwarze Schmach im Westen. Aus Antrag des Abge­ordneten von Schoch (DVp.) wird der sozialdemokratische Antrag dem Rechtsausschuß überwiesen, worauf sich das Haus aus mor­gen nachmittag 2 Uhr vertagt. Zweite Lesung der Verbrauchs­steuern und kleine Vorlagen.

Berlin, 6. Juli. Im Aeltestenrat des Reichstags, der ge­stern nachmittag wiederum zusammentrat, um endgültig Dis­positionen für den Schluß dieses Tagungsabschnitts zu treffen, konnte eine Einigung darüber nicht erzielt werden, ob noch eine große politische Aussprache stattfinden soll. Die sozialdemokra­tische und die kommunistische Partei verlangten eine solche Aus­sprache, die übrigen Parteien hielten aber den gegenwärtigen Zeitpunkt für nicht geeignet. Die Frage wird heute am Schluß der Reichstagssitzung durch eine Abstimmung im Plenum ent­schieden werden.

Wirtschäftsfragen vor dem Auswärtigen Ausschuß.

Berlin, 5. Juli. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags behandelte heute die Frage des Wirtschaftsverkehrs mit Frank­reich und Belgien. Der Reichskanzler, wie die Außenminister konnten wegen einer gleichzeitig stattfindenden Kabinettssitzung der Ausschuß-Sitzung nicht beiwohnen, dagegen war Rcichs- wirtschaftsminister Dr. Becker anwesend. Zur Sache sprachen die Abgeordneten Gothein (Demokrat), Braun-Franken (Sozi­aldemokrat), Dr. Stresemann (Deutsche Volkspartei), Klückner (Zentrum). Die Regierung nahm von den Ausführungen Kenntnis, welche die Vertreter der verschiedenen Parteien mach-

Versäumte Juli-Abonnements

können bei allen Postanstalten, Postboten und Agen­turen. in der Stadt beim Verlag nnd den Austrägerinnen nachgeholt werden.

Erschienene Nummern werden nachgeliefert.

Jede Poflaastalt, jeder Briefträger «nd Postbote sind zur Auuahme von MouatSbestellungen verpflichtet.