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»rnchich /"'Erg 4S00. Durch die, Post 5 rts. und Oberawts. .--Nr, sowie im sonstigen Achen B-rk-hr^ 4209 Kit Posibestellgebuhr.

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Neuenbürg, Dienstag, den 5. Zum 1923.

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i 81. Jahrgang.

Deutschland.

Kerlin, 4. Juni. Der Reichskanzler hat an die Familie des «n Len Franzosen erschossenen Josef Schlageter ein Beileids- Mramm gerichtet, worin die Reichsregierung den Hinterblie- beim herzliche Teilnahme ausspricht, und zum Nusdruck on Idealen lai-,! daß Schlageter ein Opfer seiner Vaterlandsliebe ge- rundlagc des M ^iden ist. Das Bewußtsein, daß Schlageter sein Leben für en die PräslLmiq ^ Recht und die Freiheit des deutschen Volkes eingesetzt hat, identen und die W ^ den großen Schmerz der Hinterbliebenen lindern helfen.

Berlin, 4. Juni. Das Aufgeld für die Kündigung der klei- MReichsschuldbuchforderungen. Der Reichsfinanzminister hat j der Forderung, den Besitzern der Reichsschuldbustforderun- «n unter 5000 Wdark, die nach dem Gesetz vom 19. Mai vor­zeitig unter Nichteinhaltung des vereinbarten Kündigungster­mins gelöscht werden sollen, wenigstens eine gewisse Entschädi­gung zu gewähren, nicht verschlossen. Es wird den Inhabern dieser kleinen 5Proz. Roichsschuldbnchforderungen im ganzen ein Barbetrag von 260 Prozent des Nennwertes ihrer Forde­rungen angeboten- Für Gläubiger, die auf dieses Angebot nicht eingehen, erfolgt trotzdem die Löschung des Schuldbuchkomos, aber es wird ihnen gebührenfrei eine dem Nennbetrag ihrer Eintragung entsprechende Schuldverschreibung ansgereicht. Eine Erinnerung.

Me Ermordung des Deutschen Schlageters durch französi­sche Kriegsgerichte, die furchtbaren Gerichtsurteile im Rhein- md Rnhrgebiet, die sadistische Quälung und Bedrückung un­serer Brüder dort erinnert auch in diesem Jahr an den in der ganzen Weltgeschichte unerhörten Kindecmord Lurch französische Flieger in Karlsruhe vor 7 Jahren. Am Mit­tag des 22. Juni 1916 erschienen über der offenen Stadt fran- Msche Flieger und warfen Bomben ab, durch die in wenig Augenblicken 117 Menschenleben, darunter 82 Kinder, 5 Frauen md 30 Männer vernichtet wurden. Von einer Familie waren

rffaffung des zösisch-rnssische Ui t zu erhalten, U d weiter, Fracht s spreche den W und von dem L if ihm laste. Am aglicher Stundet,-,

r Besprechung«.

spondent des K sranzösisch-bMi »e auf dem cht sein würde, ff idoyer zu beantM inannehmbar schi­er belgischen Ach werden mW, -je nüßten. Wem mich mdent hinzu, iltei l erblicke W!-» setzen, so MM heute geneigt e von ihr in W

shstem und an! ä Z Kinder im Alter von 12,13 und 14 Jahren, von einer zweiten Emilie zwei im Alter von 8 und 12 Jahren Lahingerafft wor­den. Ein Schrei des Entsetzens ging durch ganz Derrtichland; die Welt aber schwieg, schwieg wie heute über den französischen Zynismus im Rhein- und Ruhrgebiet. Die Franzosen schäm-

dürfs in lei« f das im RnhrgÄ wzichten gedenk

für HandschW und SchreibuiasÄ

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darauf hinzuweisen, daß es sich bei dem Attentat aus die fried­liche Stadt um einen absichtlichen Racheakt gehandelt habe.

Ei« neuer großer französischer Naubzug

ist m Liesen Tagen zum Abschluß gelangt. In den sehr wie­der geräumten Rheinischen Stahlwerken in Duisburg haben die Franzosen Material mitgenommen oder zerstört, dessen Wert nach oberflächlicher Schätzung der Direktion sich auf 40 Milliarden Mark beläuft. Der Duisburger Fall -verdient Lcs- W besorrdere Beachtung, weil hier zum ersten Mal in größ­tem Stil die Wegnahme von Fabrikaten der Eisenindustrie erfolgte. Die Franzosen scheinen sich also, wie auch die Ein­brüche in den chemischen Werken zeigen, nicht auf die Erfas­sung der Kohle beschranken zu wollen.

Die neue deutsche Note.

DerWelt am Montag" wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß der Reichskanzler jetzt aus England eine pri- Ec Information erhalten haben soll, die es ihm ermöglicht, eine Note abzusafsen, bei der er der Zustimmung Englands ßcher zu sein glaubt. Die Note soll keine Ziffern über die Höhe der deutschen Zahlung enthalten. Die Höhe der Verpflichtung M von internationalen Sachverständigen festgesetzt werden. Infolgedessen soll die Harmonie in der Arbeitsgemeinschaft ge­stört sein, da einige in Betracht kommenden Gruppen den Wert der englischen Information nicht hoch genug einschätzen, um mf weitere Versuche zur Beeinflussung des Kabinetts in der -iichtung auf die Formulierung eines bestimmten Zahlungsan- mots zu verzichten.

Eine wichtige FeststelluM.

In der politischen Agitation wird oft die Behauptung ver­miet, daß der wesentlichste Teil des Einkommensteuerertrages Md zwar nicht weniger als 82 Prozent, aus -der Lohnsteuer aus- bebracht würde. Me anderen Steuerzahler zusammen zahlten nur 18 Prozent. Das ist ein Trugschluß. Fast genau das Ge- »teil ist richtig. Z. B. brachte im Jahre 1921 der Abzug vom Mcftslohn 8 Milliarden, die durch besondere Veranlagung erhobene Einkommensteuer aber 34 Milliarden auf. Der Irr­st"» ist dadurch entstanden, daß man verschiedene Jahre mit­einander verglichen «nd für den Lohnabzug Las Jahr 1922, ftr du besonders Veranlagten das Jahr 1921 eingestellt hat. dabei ergibt sich natürlich ein falsches Bild. Richtig ist freilich, M bisher der Ertrag aus der Lohnsteuer sofort zur Ver- "Wng des Reiches gelangt, während die Steuerbehörden mit r /^wlagung stark nachhinken. Durch die jüngste Steuer- Mvgebung ist «ber für eine raschere Zahlung der veranlag- .ssfommensteuer, die gleichzeitig mit der Steuereinschätzung erfolgen hat, gesorgt, ferner dafür, daß -durch Vorausbezah- das Reich im Laufe des Steuerjahres fortlaufend in Besitz eines wesentlichen Teils der Steuer gelangt.

Ausland«

Z. Juni. Ministerpräsident Mussolini hat dem Ge- MNtwurf zugestimmt, der bestimmten Kategorien von Frauen kommunalen .Wahlen das aktive und Passive Wahlrecht Wwa ' dem Wahlreformentwurf für die Politischen

'Men. Beide Gesetzentwürfe -werden den Parlamenten gleich­es unterbreitet werden.

4. Juni. Wie Havas mitteilt, beantwortete Poin- englische Denkschrift über die Einsetzung eines Unter- Ii-^Ä^Sichchses über die Verwaltung des Saargebietes ab- iwa- m Verlangen verstoße gegen Artikel 46 des Ver- r Vertrags, der Frankreich volle Freiheit der Ausnützung

der Saarbergwcrke zusichere. Trotz dieses Protestes Weicht aber Poincare in der Sache selbst vor England zurück und er­klärt, der englische Wunsch werde alsbald gegenstandslos wer­den, La die Ausnahmebestimmungen bis auf weiteres aufgeho­ben werden sollen.

London, 4. Juni. Man erwartet in London die Ankunst des Grafen Harry Keßler, der mit einer offiziösen deutschen Aufgabe betraut fein soll. Graf Keßler sei ein persönlicher Freund des Reichskanzler Dr. Enno.

Paris, 4, Juni. Poincare wird sich am Mittwoch in Be­gleitung des Wnanzministers und des Wiederaufbauministers nach Brüssel begeben.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 4. Juni. Me Mitgliederversamm­lung des Landwirtschaftlichen Bezirksvcr- eins, welche am letzten Sonntag imWaldhorn" in Gräfen- hausen tagte, hätte angesichts der Bedeutsamkeit der Tagesord­nung einen stärkeren Besuch verdient, standen doch Gegenstände zur Besprechung, die von besonderem Interesse für jeden Land­wirt waren, gleichviel, ob er nun eine kleinere oder größere Oe- konomie betreibt. In seiner Begrüßungsansprache gab der Vorstand, Oberamtspfleger Kübler, seiner Enttäuschung über den nicht vollzähligen Besuch Ausdruck, um dann in kur­zen Worten ans die Gesamtlage des -deutschen Volkes einzuge­hen. Das deutsche Volk befinde sich z. Zt. in einem Zustande der Depression sowohl in politischer' wie wirtschaftlicher Be­ziehung. Der verlorene Krieg, die Tatsache, daß wir nach fünf Jahren seit Beendigung des Krieges «roch keinen Frieden ha­ben, daß der Krieg nur mit anderen Waffen geführt werde, der Einmarsch der Franzosen in Las Ruhrgebiet und die von ihnen am Rhein und an der Ruhr ausgeübte Schreckensherrschaft la­sten schwer auf dem ganzen deutschen Volke. Die schkwer be­drängte Bevölkerung an Rhein und Ruhr könne im Passiven Widerstand nur aushalten, -wenn sie die Ueberzeugung habe, daß das ganze deutsche Volk hinter ihr stehe. Auch lür die Landwirtschaft entstehen nach dies.'. Richtung hin Verpflichtun­gen. Sie müsse dafür sorgen, daß die besetzten Gebiete mit Nahrungsmitteln genügend versorgt werden, damit das harr- bedrängte Volk in seinen« -Passiven Widerstand nicht zum Er­liegen komme. Me ganze Entwicklung weise der Landwirtschaft iarmer größere Aufgaben zu, -sie müsse mehr denn je für die Ernährung des deutschen Volkes Sorge tragen. Die Zeiten seien vorüber, wo -wir zu billigen Preisen vom Auslände cin- führen konnten. Das -deutsche Volk sei auf die Landwirtschaft angewiesen, daraus dürfe diese aber nicht den Schluß ziehen, daß sie das deutsche Volk in der Hand habe, sie müsse vielmehr den Schluß ziehen, daß sie die Pflicht habe, die Produktion noch mehr zu steigern. Der Landwirtschaftlichen Woche und was auf derselben alles geboten wurde, spendete der Vorsitzende wohlverdientes Lob; sie habe gezeigt, daß die Landwirts-Haft in bezug auf Technik und Geschicklichkeit, Ausbildung und Fleiß auf der Höhe der Zeit stehe. Man könne dabei zweierlei ler­nen, einmal könne der Fachmann Kraft schöpfe«« für eine tech­nische und produktive Bessergestaltung seines Betriebes und zum anderen zeige eine solche Veranstaltung, -was man durch geschlossenes Zusammenhalten leisten könne. Nur durch ge­schlossenes Zusammenhalten lasse sich etwas ausrichten. Dabei dürfe nicht vergessen werden, daß die einzelnen -Berufe Rück­sicht aufeinander nehmen müssen, das deutsche Vaterland könne nur gedeihen, wenn es getragen ist von dom Geiste der Einig­keit.

Der vom Kassier, Oberamtssparkassier Köhler, vorgetra­gene Rechenschaftsbericht für 1922 weist an Geldumsatz 32 697 580 Mark auf und einen Gewinn von 240 620 Mark. Das Vereinsvermögen beträgt außer dem schuldenfreien Lagerhaus 277 921 Mark. Die Rechnung war durch zwei Mitglieder ge­prüft und in Ordnung befunden -worden, dem Kassier wurde unter Dank für -seine gewissenhafte Kassensührung Entlastung erteilt.

Ans dem Geschäftsbericht des Vorsitzenden ist n. a. zu er­wähnen, daß der Mitgliederstand von 1986 am 1. Januar 1922 ans 1541 am 31. Dezember 1922 zurückging. Der Vorsitzende vermutet, daß dieser Rückgang in der Erhöhung der Mitglisds- beiträge seinen Grund habe. Auch das Landwirtschaftliche Wochenblatt sei sehr zurückgegangen. Er geißelte dieses unbe­greifliche Verhalten; es sei -bedauerlich, wenn man für seine Berufsorganisation nicht mehr Opfersinn und Verständnis aus­zubringen vermöge, während andere Berufe Jahresbeiträge leisten, die in die Lausende gehen. Es sei dies eine Rückstän­digkeit, die ausgemerzt gehöre. Dazu soll jeder Mitarbeiten und vor -allem der Berufsorganisation treu bleiben. Durch das Ab­kommen mit dem Badischen Bauernverein in Frei-burg habe der landwirtschaftliche Bezirksverein seine Position wesemlich gestärkt; die Vorteile, welche jedem Mitgkiede daraus erwachsen, werden zweifellos dazu führen, die verlorenen Mitglieder wie­der dem Verein zuzuflihren. Me Bereinsleitung ftxrr bemüht, eine möglichste Förderung der Interessen in landwirtschaftlichen Fragen zu schassen. Manche Ueberbleibsel aus der Zwangs­wirtschaft verschwanden, der Abbau habe einen guten Schritt vorwärts gemacht; die Getreideumlage im Bezirk konnte den Landwirten ganz abgenommen werden, indem der Kommunal­verband die in Frage kommende Getreideinenge aufkaufte. Der Landwirtschaftliche Bezirksverein sei nur ein Zwischenglied in der Berufsorganisation, aber er bilde hierbei das Fundament. In der Tätigkeit der Vercinsorgane, dem Bezirksausschuß und den 34 Ortsvereinigungen pulsierte ein reges Leben.. Me Ar­beit erforderte ein reiches Maß von Arbeit und Fürsorge. Es fanden 3 Ausschußsitzungen, 2 Vorstandsfitzungen und eine Mitgliederversammlung statt, weiterhin Felderbegehnngen in Schömberg, Gräfenhausen und Arnbach. Auf den verschieden­sten Gebieten war eine Fülle von Arbeit zu bewältigen, vor allem die Warcnvermittlung, die mancherlei Schwierigkeiten brachte. Sie ließ auch den Boden reifen, mit dem Badischen

Bauernverein in Freibnrg -das bereits in Kraft getretene Ab­kommen zu treffen. Aus den weiteren Ausführungen «var zu entnehmen daß die Leitung redlich bemüht war, die Inter­essen der Mitglieder nach Kräften wahrzunehmen, die Organi­sation anszubanen und den verschiedensten landwirtschaftlichen Fragen tatkräftige Förderung angeüeihcn zu lassen. Mit dem Dank an die Ortsvereine für ihre treue Mitarbeit und einem Appell an die Mitglieder, ihrer Berufsorganisation Treue zn bewahren, schloß der mit Beifall aufgenommene Bericht. Der Voranschlag für 1923 mit 556 800 Mlark Einnahmen und 559 100 Mark Ausgaben wurde genehmigt.

In seinem Referat über das mit dem Badischen Bauern­verein in Freibnrg getroffene wirtschaftliche Abkommen be­züglich der Warenvermittlung führte der Vorsitzende zunächst die Gründe an, -welche die Vereinsleitung veranlaßten, diesen Gedanken in die Tat umznsetzen. Sie lagen einmal in dem ge­steigerten Bedürfnis der Mitglieder nach Waren aller Art, wie Saatgut, Futterartikel, Kunstdünger, Mehl u. a. m., daun aber insbesondere auf finanziellem Gebiete, -was begreiflich ist, wenn man erfährt. Laß ein Waggon Mehl heute 4050 Millionen Mark kostet, daß die Beträge teilweise vorauszuzahlen sind, daß mit Bankzinsen von 35 Prozent gerechnet werden muß und daß dem Verein seitens der Mitglieder nur unbedeutende Be­träge zur Verfügung stehen. Auf Borg könne nichts mehr ge­geben werden, in dieser Beziehung brauchen die Mitglieder etwas mehr Erziehung, die Verhältnisse seien nun einmal an­ders. Das Risiko könne nicht vom Vorstand und Kassier allein übernommen werden. Die Versuche, eine Bezugs- und Absatz­genossenschaft ins Leben zu rufen, schlugen fehl. Der Badische Bauernverein sei eine Vereinigung, die über ungezählte Milli­onen verfüge und ständig ein großes Lager in den notwendig­sten Bedarfsartikeln unterhalte. Zwei Punkte seien über La§ Wirtschaftsabkommen besonders hervorzuheben: Der Landwirt­schaftliche Bezirksverein werde -künftig auf den Warenbezug verzichten und denselben dem Badischen Bauernverein über­tragen. Das Lagerhaus des Landwirtschaftlichen Bezirksver­eins -werde dein Badischen B»u->rnvere'-n 4" diesem Zweck, weil zentral gelegen, gegen eine entsprechende Miete zur Verfügung gestellt, die der Geldentwertung Rechnung trägt und mit wel­cher man die gesamten Bereinsunkosten bestreiten könne. Der Badische Bauernverein habe einen -besonderen Lagerverwalter in der Person von Landwirt König in Arnbach auf eigene Rechnung angestellt, welcher die in Betracht kommenden Arti­kel an die Mitglieder zu vorteilhaften Preisen abgibt. Die Nachfrage sei eine außerordentlich rege. Das neue Unternehmen habe auch insofern etwas Gutes, als die sogen, wilden .Händler sich nach der Preisbildung -des Badischen Vereins richten. Von Bedeutung sei die Frage, wie regelt sich die Beteiligung am Ba­dischen Bauernverein? Die Mitglieder sind nicht gebunden, vom Lagerhaus zu -beziehen, wenn sie etwas -billigeres und bes­seres anderswo bekommen können. Bei Bezugs- und Absatz­genossenschaften sei eine geregelte Verwaltung Voraussetzung, ebenso eine gewisse Haftung der Mitglieder unerläßlich. Me Mitglieder müssen Warenbezugsscheine nehmen und sind so gewissermaßen verankert mit solchen Vereinigungen. Anders ist es mit solchen Ortsvereinen, wo noch keine Bezugs- und Ab- satzgenossenschaft besteht, nur mit dem Unterschied, daß ein Ortsverein Haftung für seine Mitglieder übernehmen muß. Das komme -beim Badischen Bauernverein ganz in Wegfall. Auch die einzelnen Mitglieder können vom Lagerhaus in Neu­enburg -beziehen, nur sei der Preis hier etwas höher wegen der besonderen Arbeit. Im Interesse der Kontrolle sei cs not­wendig, daß, wenn einzelne Mitglieder etwas beziehen, sie eine Bescheinigung des Vorstandes vorlegen müssen, daß sie Mitglied des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins sind. Etwa entstehende falsche Meinungen, als ob man etwas gemacht habe, >nas nicht ganz einwandfrei sei und daß sich das Unternehmen gegen die Darlehenskassenvereine richte, seien unzutreffend. Mrs Unter­nehmen richte sich nicht gegen die ebenfalls dankenswerte Tä­tigkeit der Darlehenskassenvereine. Der Kaufstelle in Stutt­gart sich anzuschließen, war nicht ratsam, «veil diese noch ein junges Unternehmen sei. Man habe voriges Jahr bei dersel­ben 5 Waggon Kunstdünger bestellt und bis heute noch kein Stäubchen erhalten, während in Freiburg über 400 Waggon übrig «varen. Me Landwirtschaftliche Berufsorganisation dürfe aber nicht notleiden. Deshalb sei man soweit gegangen, daß sich keiner an den Badischen Bauernverein an schließen kann, der nicht Mitglied des Landwirtschaftlichen Bezirtsver- eins ist. Denn die ganze Sache sei indirekt ein Unternehmen des Landwirtschaftlichen Bezirks-Vereins, dessen Vorteile aus­schließlich seinen Mitgliedern znkonrmen. Ohne die Berufsorga­nisation wären die Mitglieder nie zu dieser vorteilhaften Wa- renvermittlnng gekommen. Daher sei es auch hier Pflicht, im eigensten Interesse der Berufsorganisation die Treue zu bewah­ren. Durch den Wegfall der Warenvermittlung sei die Ver- einsleitung bedeutend entlastet und könne sich mehr denn vor­her der Förderung sonstiger Interessen der Berufsorganisation zuwenden. Diese Arbeit sei nicht gering, «nie der Referent auf Grund des Wortlautes des 8 6 der Satzungen feststellte.

Von den Mitgliedern Weiß-Ottenhausen und König- Arnbach wurden die Ausführungen des Vorsitzenden unterstri­chen und die ins Auge springenden Vorteile des Abkommens weiter beleuchtet. Me sich anschließende Aussprache zwischen den« Vorsitzenden und dem Vorsitzenden der Ortsvereinigung Gräfenhausen, Krämer, ergab -wertvolle Aufklärungen na- «nentlich auch in der Richtung des Austritts von Mitgliedern, die auch für andere Orte von Bedeutung sind. Grundsatz ist, wer nicht Mitglied des Landwirtschaftlichen Bezirksvcreins ist, kann auch nicht Mitglied des Badischen Bauernvereins werde« und geht der damit verbundenen Vorteile im Warenbezug ver­lustig. Der geringfügige Beitrag von 100 Mark für den Land­wirtschaftlichen Bezirksverein und 20 Mark für den Badischen Bauernverein ist heute so unbedeutend, daß darüber gar nicht mehr geredet werden sollte. Wer nicht mehr Opfersinn für