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H ^-n Bluttaten der Franzosen sprach, unterstrichen wurde. »°n den fluuaten 4 bayerischen Volkes seine

Präs' , Kämpfern an der Ruhr und am Rhein ^?und eMärte, daß nur durch Geschlossenheit im Innern ^ Äen passiven Widerstand stützen und stärken können.

batte die Protestrede stehend mit angehört und ^m Schluß durch einstimmigen Beifall von rechts und links

^OffenbMg^l^April. Der Stationsvorsteher des r,ff-nb, raer Rangierbahnhofs, ein Eisenbahninspektor und EÄLhille die im Verwaltungsgebiet des Rangier­ahnhofs Offenburg wohnen, müssen ihre Dienstwohnungen -«Ebalb 48 Stunden räumen, well m dem Bahnhof Sa- 22akte vorgekommen sein sollen. Wenn wirklich Be- 8iaunaen entstanden sind, dann dürften sie nur auf die LL d., s.«i°!°n s-Ibsl in der Handhabung d°,

Einrichtungen zurückzuführen sein.

^ LudwigShafe«, 17. April. Die Auswersungen von Eisenbahnern aus der Pfalz gehen weiter. Bis zum 16. Aoril wurden insgesamt 283 Eisenbahner ausgermesen. Auch E Gewalttaten über Wohnungsverweisung usw. werden M den verschiedensten Städten gemeldet.

Großgerau, 17. Apnl. Hier sind 18 Eisenbahner aus- Miesen worden.

v Frankfurt, 17. April. Die Franzosen fuhren heute Nachmittag einen Sonderzug an der Grenze des besetzten Metes bei Griesheim an, der 111 Ausgewiesene der Uchsbahndirektionen Mainz und Frankfurt enthielt. Außer­dem sind 49 Eisenbahnbeamte und Arbeiter der rechten Minbahn ausgewiesen worden.

Esten. 17. April. Der päpstliche Delegat. Monsignore Testa, verläßt heute das Ruhrgebiet und begibt sich nach Berlin. - Ueber die Verkehrslage im Ruhrgebiet berichten die Blätter, daß von den 206 Bahnhöfen des Ruhrgebiets 170 von den Einbruchstruppen besetzt sind. Auf 60 dieser Bahnhöfe ruht der deutsche Betrieb vollkommen.

Berlin, 18. April. Nach einer Meldung derOst­agentur" in Warschau soll eine Verordnung des Reichsprä­sidenten erlassen worden sein, wodurch ausländische Journa­listen mit der Anklage wegen Spionage bedroht werden, wenn sie Informationen über die Aussichten des passiven Widerstands im Ruhrgebiet geben. Diese Meldung ist eine tendenziöse Erfindung. Eine solche Verordnung besieht nicht. Im übrigen unterliegen Ausländer wie in allen anderen Ländern so auch in Deutschland den gegen Spionage all­gemein erlassenen Gesetzen und Verordnungen.

Berlin, 18. April. Nach einer Meldung desBerl. Tageblatts" hat vor einigen Tagen' in Ansbach eine Parade des Bundes derReichsflagge" vor General Ludendorff stattgefunden, an der, wie das Blatt meldet, auch Reichs- wehrangehörige teilgenommen haben sollen. Von dem Reichs­wehrministerium ist nun, wie dasBerliner Tageblatt" er­fährt, eine Untersuchung eingeleitet und das Wehrkreiskom- mndo in München ist ersucht worden, die erforderlichen Schritte zur Aufklärung der Angelegenheit zu tun.

Königsberg, 17. April. Auf die deutsche Beschwerde wegen der Zerstörung der Denkmäler Wilhelms I. und der Borussia in Memel ist jetzt vom litauischen Oberkommissar eine Mitteilung eingegangen, in der das Bedauern über den Vorfall ausgesprochen und gleichzeitig versichert wird, daß die Untersuchung bereits im Gange sei und die Attentäter mit aller Schärfe zur Verantwortung herangezogen würden. Die Wiederherstellung der Denkmäler soll erfolgen, sobald die Bevölkerung sich beruhigt hat.

Wie», 18. April. Der Nationalrat hat mit 100 gegen 59 Stimmen den christlich-sozialen Seipel zum Minister­präsidenten gewählt. Aus dem bisherigen Kabinett scheiden infolge der Zusammenlegung der Ministerien zwei Minister ans.

Brüssel, 18. April. (Agence Beige.) Die dritte Serie der von der deutsche» Reichsbank garantierten Schatzwechsel, die der belgischen Regierung im Oktober 1922 als Repara­tionszahlung übermittelt wurden, wurde vorgestern zum Ver­falltermin eingelöst. Wie die Agentur zu wissen glaubt, wurden diese Schatzwechsel von einem holländische Bankhaus diskontiert.

Warschau, 17. April. Die Militärkommission des Sejn hat den Gesetzentwurf betreffend die Militärdienstpflicht be­traten. Angenommen wurde ein Antrag, demzufolge die ^NMt auf IV- Jahre festgesetzt wird, ferner ein Antrag, welcher die Frauen im Alter von 2040 Jahren zu mili­tärischem Hilfsdienst verpflichtet.

. Dublin, 18. April. Die Befehlshaber der ersten und

w c?. Vision der Aufständischen sind in den Bergen r Grafschaft Waterford gefangen genommen worden.

Französische Gewalt im badische« Gebiet.

17. April. Gestern wurde ein Polizeibeamter baM französischen Offizier darüber zur Rede gestellt, wes- niiM grüßte. Der Polizeibeamte erwiderte zu-

N?in antwortete auf wiederholtes Befragen mit

wokp'i.E^uf >chlug ihm der Offizier den Helm vom Kopfe, WaL? zu Boden fiel. Mit Hilfe eines von der

sirier m französischen Soldaten brachte der Of-

nack Ni^^Embeamten nach der Wache. Dort wurde dieser ichuvden"m^ . stmer Ausrüstungsgegenstände in einen Holz- ruien i,n^"6-Iberrt. Nach einiger Zeit wurde er hervorge- wiedenim Ä^agt, ob er jstzt grüßen wolle. Er antwortete durch in Darauf wurde er die ganze Nacht hin-

don festgehalten. Heute früh wurde er

und b" Soldaten nach Ludwigshafen transportiert

Haien L^ösischen Stelle vorgeführt. In Ludwigs-

Betreten n°r^dlede nicht mehr vom Grüßen, sondern vom des Vorniin^.d^biets. Der Polizeibeamte wurde im Laufe

vormittags wieder auf freien Fuß gesetzt.

Dünn "°ituilg «euer französischer Räubereien, fischen Der in Düsseldorf mit dem franzö-

sier de Le Trocqueur eingetroffene Finanzmini-

Nuaiizkommim^ ""Erhandelte mit General Degoutte und der Won über das neue Finanzregime, das den Be­

satzungsmächten gestatten soll, im Falle der Weigerung der Zahlung der Kohlensteuer in den Betrieben nicht nur Waren, sondern auch Maschinen zu beschlagnehmen. Der Minister der befreiten Gebiete, Rehbel, wird sich ebenfalls nach dem Ruhr­gebiet begeben, um die Holzlager zu besichtigen, die Leschlag- namt und nach Nordfrankreich abgesandt werden sollen. Auch der Kriegsminister Maginot wird erwartet.

Berlin, 18. April. Wie die Blätter aus Essen melden, wird die neue Verordnung des Generals Degoutte, die den Trans­port von Kohlen ohne französischen Passierschein verbietet, rigoros durchgeführt. Im Laufe des gestrigen Tages sind selbst kleine Kohlenmengen von 1 Zentner, die auf vierräderigen Kinderwagen in die Wohnungen geholt wurden, beschlagnahmt worden. Von der Beschlagnahme der Kohlentransporte wer­den in erster Linie kleine Fabriken und Gewerbetriebe betrof­fen, in zweiter Linie aber auch Haushaltungen. Wie die Blät­ter bemerken, wird der enorme Druck, der durch diesen schika­nösen Mißbrauch ausgeübt wird, einen erheblichen Gegendruck Hervorrufen.

Neue Gewaltmatznahmen und Ausschreitungen.

Essen, 17. April. Kurz, nachdem gestern vormittag eine größere Summe Geldes in die Räume der Arbeitslosenfürsorge im Kunstgewerbe-Museum in Düsseldorf gebracht worden war, drangen die Franzosen dort ein und nahmen 22>6 Millionen Mark fort. Der Kassierer und der Listenführer wurden mit­genommen. Man suchte sie zu Aussagen zu bewegen, ließ sie dann aber wieder frei. Dem Kassierer legte man eine franzö­sisch geschriebene Erklärung vor, wonach es sich nicht um Geld der Erwerbslosenfürsorge, sondern der Rhein- und Ruhrhilfe handelt, was er aber nicht gewußt habe. Der Kassierer, der zu­fällig französisch verstand, verweigerte seine Unterschrift unter dem Hinweis, daß es sich tatsächlich um Erwerbslosenunter- stützung handelte. Die Franzosen nähmen auch die Liste der Erwerbslosen und die Kartei mit. Der kommandierende Ge­neral veröffentlicht durch Maueranschlag eine Verordnung Nr. 25 vom 20. März, in der es heißt, daß mit lebenslänglicher Zwangsarbeit oder mit Zwangsarbeit nicht unter 10 Jahren oder lebenslänglicher Gefangenschaft bestraft wird, wer in den besetzten Teilen des Ruhrgebiets irgendwie den Post-, Tele­graphen- oder Fernsprechdienst durch Zerstörung unterbricht und infolgedessen die Sicherheit und den Unterhalt der Besa­tzungstruppen oder die öffentliche Ordnung gefährdet. Liegen mildernde Umstände vor, so kann auf Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren und eine Geldstrafe bis zu zehn Millionen Mark oder auf eine von den beiden Strafen erkannt werden. Die Strafen, die auf über fünf Jahre Zwangsarbeit oder Gefäng­nis lauten, können in der Strafanstalt desjenigen Staats ver­büßt werden, dem das das Urteil fällende Gericht angehört. Einer Blättermeldung aus Frankfurt a. M. zufolge hat die Zahl der aus dem besetzten Gebiet ausgewiesenen Beamten einschließlich der Familienmitglieder 20 000 überschritten. Be­sonders am Weißen Sonntag erfolgten Ausweisungen von Ei­senbahnerfamilien aus ihren Wohnungen, während der größte Teil der Kinder mit den Eltern bei der kirchlichen Feier der Erstkommunikanten weilten. Als die weißgekleideten Erstkom­munikanten aus dem Gottesdienst nach Hause kamen, fanden sie die daheimgebliebenen Familienmitglieder auf der Straße bei den Möbeln stehen.

Auflösung des Reichskommissariats für die besetzten Gebiete durch die Rheinlandskommission.

Koblenz, 17. April. Die Rheinlandkommission hat dem Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete mitgeteilt, daß sie mit dem heutigen Tage seine Tätigkeit und die seiner Behörde im besetzten Gebiet als beendet betrachte und daß sie seine und seiner Behörde Abreise aus dem besetzten Gebiet er­warte. Dem Reichskommissar ist von der Rheinlandkommis­sion noch eröffnet worden, seine Behörde habe binnen 3 Tagen das besetzte Gebiet zu verlassen. Fürst Hatzfeld hat sofort Ein­spruch erhoben unter dem Hinweis, daß das Agrement zu seiner Ernennung nicht von der Interalliierten Rheinlandkommission, sondern von der Botschafterkonferenz erteilt wurde und daß er demgemäß nicht der Rheinlandkommission das Recht zuerken­nen könne, seine Mission für beendet zu erklären.

Hierzu wird uns von zuständiger Seite bemerkt: Es han­delt sich um einen neuen Gewaltakt der Rheinlandkommission, der die Einrichtung des Reichskommissariats von Anfang an mißliebig war. Nachdem der unterdrückten rheinischen Bevölke­rung durch dauernde Zeitungsverbote und sonstige Knebelung der Presse fast vollständig die Möglichkeit genommen ist, He­belgriffe und Gewalttaten der Besatzungsbehörden und -Trup­pen innerhalb des besetzten Gebiets zur Sprache zu bringen, soll ihr jetzt auch noch der Weg abgeschnitten werden, ihre Beschwerden durch die beglaubigten Vertreter der Reichsregie- rung bei der Rheinlandkommission vorzubringen. Die Ein­richtung einer derartigen Stelle bei der Okkupationsgewalt war zwar weder im Vertrag zu Versailles, noch im Rheinlandab­kommen ausdrücklich vorgesehen, doch entspricht diese Einrich­tung dem Herkommen bei vertragsmäßigen militärischen Okku­pationen, wie denn auch im Hauptquartier des Feldmarschälls von Manteuffel ein Vertreter der französischen Regierung in der Person des Grafen St. Valier bis zum Schluß der Be­setzung beglaubigt war. Die Reichsrogierung hat in Paris, London und Brüssel energischen Protest eingelegt. Fürst Hatz­feld verläßt einstweilen entsprechend den ihnen erteilten In­struktionen der Reichsregierung mit dem gesamten Bcamten- stab das besetzte Gebiet.

Die Aussprache im Reichstag.

Berlin, 17. April. In der heutigen Sitzung des Reichstags wurde die Aussprache über die gestrige Rede des Außenmini­sters von Rosenberg fortgesetzt. Wgeordneter Dr. Gothein (Demokrat) stellte fest, daß die Ruhraktion Frankreichs durch das schon früher von Poincare abgelegte Bekenntnis, daß sein Ziel die wirtschaftliche Niederhaltung oder Vernichtung Deutsch­lands sei, charakterisiert werde. Ueber die Forderung, das Ruhrgebiet nur nach Maßgabe der geleisteten Zahlungen zu räumen, könne es keine Diskussion geben. Ebensowenig über den Plan, einer internationalen Kontrolle dieses Gebiets durch den Völkerbund. Dieser sei heute nach seiner Verfassung kein brauchbares Instrument zur Vermittlung. Die Rechtsbrüche Polens und Litauens habe er einfach sanktioniert. Der Außen­minister habe eine konkrete Grundlage für Verhandlungen da­durch geschaffen. Laß er das letzte Verhandlungsangebot aus­drücklich aufrechterhalten habe. Bevor man aber am Verhand­lungstisch sitze, habe es keinen Zweck, eine bestimmte Summe zu nennen. Seine Partei lehne den Gedanken eines bewaffneten Widerstands ab und wolle nur die Fortsetzung des passiven Wi­derstands. Auch der Abgeordnete Dr. Stresemann (DVpt.) sieht in dem Angebot des Außenministers eine geeignete Grund­lage für internationale Abmachungen, falls die Entente, be­sonders Frankreich die Verständigung wollten. Frankreich und Deutschland sollten beginnen, wirtschaftlich miteinander zu leben. Die englische Kritik an der deutschen Finanz- und Währungspolitik berücksichtige nicht den deutschen Währungs­zerfall und den Druck, der auf der deutschen Wirtschaft durch Verzögerung der Festsetzung der endgültigen Reparationslei­stungen liege. Deutschland könne sein Budget erst dann in Ordnung bringen, seine Währung endgültig stabilisieren und ein Höchstmaß an Steuern erzielen, wenn ihm die endgültigen Grundlagen seines Politischen und wirtschaftlichen Lebens ge­

geben seien. Auch dieser Redner lehnte eine Abtrennung des Rheinlandes und des Ruhrgebiets von Deutschland, in welcher Form auch immer, ab, besonders eine Nheinlandverwaltung durch den Völkerbund. Die Voraussetzung für alle Verhand­lungen müsse die Erfüllung der Forderung sein, daß die Ver­hafteten und Ausgewiesenen in die Freiheit und ihre Heimat zurückkehren könnten. Zum Schluß erklärte der Redner es für töricht, jetzt nach einem starken Mann zu rufen. Wir brauch­ten in dieser Niedergangszeit ein Zusammenfassen aller Kräfte zur Verteidigung des Staates wie er ist und eine Politik der nationalen Besonnenheit. Abgeordneter Leicht (Bayerische Vpt.) kann der Forderung eines neuen Angebots angesichts der bisherigen Erfahrungen nicht zustimmen und ist deshalb für einen ungeschwächten passiven Widerstand. Abgeordneter Stöcker (Komm.) erklärte, nur die Arbeiterklasse könne den Ruhrkonflikt und die Reparationsfrage lösen. Der Abwehr­kampf an der Ruhr werde durch die Korruption der Besitzenden geschwächt, wofür der Redner Beispiele anführte. Abgeord­neter Alpers (D.-Hann.) wandte sich gegen die rheinischen Se­paratisten und Abgeordneter von Gräfe (D.-Völk.) hegte Beden­ken gegen die Aufrechterhaltung des Angebots von 80 Gold­milliarden durch den Außenminister, dessen vaterländische Aus­führungen er warm begrüßte. Um 7 Uhr abends wurde die Weiterüeratung auf Mittwoch nachmittag 2 Uhr vertagt.

Der Aeltestenrat des Reichstags beschloß, die Interpella­tionen über die Kriegsschuldfrage zunächst noch hinauszuschie­ben. Am Donnerstag und Freitag soll über den Etat des Wirtschaftsministeriums und am Samstag über die Frage des Versammlungsschutzes gegen gewaltsame Sprengungen ver­handelt werden.

Sozialdemokratische Antrüge zur Bodenreform.

Berlin, 17. April. Die sozialdemokratische Reichstagsfrak­tion hat durch eine Kommission eine Entschließung ausarbeiten lassen, in der die Reichsregierung aufgefordert wird, die von der Reichsverfassung verheißene Reform der Bodenverteilung durchzuführen. Die Fraktion hat ferner einen Gesetzentwurf in Vorbereitung, nach welchem eine Planmäßige Enteignung des Grundbesitzes über 150 Hektar zum Zwecke rationeller Be­wirtschaftung durchgeführt und ein Teil des enteigneten Bo­dens sofort für Siedlungszwecke zur Verfügung gestellt werden soll. Da es nicht die Aufgabe der sozialdemokratischen Partei­organisation sein könne, die Satzungen des Reichsbundes für Siedelung und Pachtung zu den ihrigen zu machen, könne den sozialdemokratischen Parteiangehörigen nicht empfohlen wer­den, durch Einzeichnung in die Eintragungsliste sich an dem von dem Reichsbund eingeleiteten Volksbegehr zu beteiligen.

Das Echo der Rede Rosenbergs.

Paris, 17. April. Die gestrige Rede des deutschen Außen­ministers v. Rosenberg wird von der überwiegenden Mehrheit der Pariser Presse abgelehnt. Nur wenige Blätter werden dem sachlichen Teil der Rede gerecht. DerPetit Parifien" nennt die Rede des Reichsmimsters überraschend mangelhaft in Er­kenntnis der Lage. Er habe geglaubt, die Forderungen Frank­reichs und Belgiens hinsichtlich der Ruhrbesetzung, der Repara­tionen und der Sicherheiten als unsinnig bezeichnen zu müssen. Er klage Frankreich und Belgien an, Deutschland durch die Ruhrbesetzung zu ruinieren. Er sage nicht, was Deutschland ruiniere. Nicht die Ruhrbesetzung, sondern der passive Wider­stand, der nahezu eine Milliarde Goldmark dem Deutschen Reich gekostet habe, sei es, der Deutschland zugrunde richte. Er vergesse ganz, daß die Summen und die Garantien seiner Vorschläge selbst von Bonar Law als lächerlich bezeichnet wor­den seien. Er weigere sich, vor der Pfandnahme des Ruhr­gebiets sich zu beugen. Er sage nicht, daß diese legitime Be­schlagnahme durch die Politik der deutschen Reaktion, der er zu­zuzählen sei, unvermeidlich wurde. Auf diese Rede, auf die Poincare von vornherein in Dünkirchen geantwortet habe, habe auch Ministerpräsident Theunis gestern in Brüssel eine nicht we­niger entschiedene Antwort gegeben. Weder Belgien noch Frankreich würden vor der deutlichen Kapitulation nachgeben. DerMatin" sagt, die Summe, die der deutsche Außenminister gestern genannt habe, sei von Bergmann oder seinen Kollegen niemals genannt worden; v. Rosenberg habe sie vollkommen erfunden. Andererseits seien sie aber in einem sozialistischen Plan enthalten, aber mit dem Zusatz, daß es sich um den eng­lischen Anteil handle, was eine Erhöhung des Anteils für Frankreich um 22 Prozent zur Folge hätte. Wenn v. Rosen­berg heute zum erstenmal diese Summe offiziell ausspreche, handle es sich sicher um eine Sondierung. Lord d'Abernon habe jüngst von seiner Regierung Instruktionen erhalten, Deutschland zu veranlassen, Vorschläge zu machen. DerMa­tin" glaubt daher, daß der deutsche Minister gestern auf den Busch habe klopfen wollen.

England erwartet ein deutsches Angebot von 40 Goldmilliarden.

Berlin, 17. April. Zu der gestrigen Rede des deutschen Außenministers bringtDaily Telegraph", wie aus London ge­meldet wird, eine wahrscheinlich offiziöse Notiz, die folgenden Inhalt hat:Das neue deutsche Angebot stellt eine» wesentli­chen Fortschritt gegenüber den früheren deutschen Vorschlägen dar, ist aber nicht ausreichend, um Frankreich zu befriedige« oder es den anderen alliierten Regierungen zu ermöglichen, das Angebot zu unterstützen. Es ist aber bedauerlich, daß politische Quertreibereien den Reichskanzler Enno und seine Regierung daran gehindert haben, eine Ziffer von etwa 4v Milliarde« Goldmark zu nennen, die als Verhandlungsbasis nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen worden wäre. Dieser Eindruck, den man in London im Hinblick auf die Verhandlungsbasis hatte, war der Inhalt des Rates, den man von London aus in Berlin erteilt hat, anscheinend aber mit geringer Wirkung. Poincare würde jetzt gern sehen, wen« die englische Regierung wcitergehende Beschlüsse unternehmen würde, um einen starken Druck ans Deutschland auszuüben. Vorläufig ist es schwer zu erkennen, auf welchem Wege das geschehe« könnte."

Stärkt de« WiderftMd m Rhein und Ruhr nnd 3-r dient Dentschlnnd. Sedt znin Deutsche» BMrn»scr!

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Kirchen als Klubgebäude. Wie aus dem Donczgebiet be­richtet wird, werden dort vielerorts im Zusammenhang mit der Wohnungsnot und der antireligiösen Propaganda die Kreuze von den Kirchen entfernt und die Kirchen in Archive und Klub­räume umgewandelt. Aus Minsk wird das gleiche von der dortigen orthodoxen und der evangelischen Kirche gemeldet. Die Synagoge in Orel ist von den Sowjetbehörven geschlossen und in ihren Räumen eine Arbeitsbörse eröffnet worden.

Richtige Voraussicht. Herr Schulze hat einen Stoff ein- gekaust, aus dem er sich einen Anzug machen lassen will. Das ist bei den heutigen Preisen ein großes Ereignis, und die ganze Familie steht um den Tisch versammelt, auf dem das Tuch aus­gebreitet ist. Man beurteilt fachmännisch die Güte des Tuches, und auch der kleine Junge besieht sich den Stoff, aber von der verkehrten Seite.Bist Du aber dumm", sagt der Vater,Du siebst Dir ja den Stoff von der Rückseite an."Wieso dumm", antwortete der Junge entrüstet.Wenn ich ihn zu tragen bekomme, ist er doch gewendet."