statter des Blattes sagt, Poincares Rede mache es klar, daß die durch die Erörterungen im Anschluß an die Reise Loucheurs erweckte Hoffnung auf eine baldige Regelung der Ruhrfrage illusorisch war.

Die Probe aufs Exempel.

Bulgarien gibt den Kommunisten freie Bahn zur Durch­führung ihrer Grundsätze. Ministerpräsident Stamboliski kündigte einen Gesetzentwurf an, nach dem in einer Landge­meinde, in der mehr als zehn Eigentümer der kommunistischen Partei angehörten, das Eigentum der Parteimitglieder enteig­net und eine kommunistische Gemeinschaft gebildet wird, in die alle Kommunisten der Gemeinde eintreten müssen.

Europas Schicksal auch das Schicksal Südafrikas."

EinerTimes"-Meldung aus Kapstadt zufolge erklärte General Smuts in einer dort abgehaltenen großen öffentlichen Versammlung zur europäischen Krisis, die alte Welt befinde sich in großer Gefahr. Nationalistische Leidenschaften rissen Europa in Stücke. Südafrika müsse für das größere und vernünftigere Ideal menschlicher Zusammenarbeit eintreten. Es müsse sein großes Gewicht in die Wagschale werfen, um den Frieden der Welt zu wahren und den europäischen Verfall zu verhindern. Im Oktober werde sich die Reichskonferenz mit der Frage be­schäftigen, ob es möglich sei, nur ein gleichgültiger Zuschauer bei einer sich rasch entwickelnden europäischen Krisis zu sein. Kräfte würden in Europa freigelassen, die eine Kriegsära her­ausführen könnten, und diese werde mit dem Ruin der europä­ischen Zivilisation enden. Die Zeit nähere sich rasch, wenn sie nicht bereits gekommen sei, da Südafrika seinen Standpunkt in gewissen Eventualitäten definieren und ihn der Welt erklären müsse. Smuts sagte: ich weiß, daß ich auf heiklen und gefähr­lichen Boden trete; aber das Schicksal Europas kann für Süd­afrika nicht eine gleichgültige Frage sein.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Schwann, 16. April. Am kommenden Sonntag, den 21. April, veranstaltet der GesangvereinFrohsinn" im Gasthaus zum Waldhorn eines seiner in der ganzen Umgegend beliebten Konzerte. Zum Vortrag kommen Männer-, Frauen- sowie gemischte Chöre, und zwar meistens unsere schö­nen Volkslieder. Seit der letzten glänzend verlaufenen Abend­unterhaltung ist auf dieses Konzert hin tüchtig geübt worden, so daß alle Besucher sicherlich befriedigt sein werden. Herr Oberlehrer Stanzer, Feldrennach, welcher den Gesangver­ein schon längere Jahre mit großer Umsicht und schönen Er­folgen dirigiert, hat mit der Zusammenstellung des Programms aufs neue bewiesen, daß er nicht nur ein guter Dirigent ist, sondern daß er auch die ganze Musikliteratur kennt und für jede Geschmacksrichtung etwas bieten wird. Der Beginn des Konzerts ist auf 3 Uhr nachmittags angesetzt.

Württemberg

Stuttgart, 16.. April. (Der Eierpreis.) Die Württ. Lan­despreisstelle nimmt gegen einen Artikel des Württ. Wochen­blatts für die Landwirtschaft zur Eierpreisgestaltung Stellung und weist darauf hin, daß im Gegensatz zu der Preisbewegung früherer Jahre, wo die Eierpreise mit dem Fortschreiten der Legetätigkeit mehr und mehr zurückgingen, sich Heuer die gerade umgekehrte Preisbewegung zeige. Der Erzeugerpreis für ein Ei betrug vom 5.11. Februar 60130 Mark, 19.25. Februar 100180 Mark, 26. Februar bis 4. März 140220 Mark, 5. bis 11. März 150250 Mark. Von einer Steigerung der Er­zeugungskosten im Verlaufe dieser paar Wochen konnte nicht die Rede sein. Die Preise für Getreide und Futter gingen sogar etwas zurück. Die Eierpreissteigerung geht auch weit über das Maß der Geldentwertung hinaus. Nach der Lebenshaltungs- Indexziffer würde sich jetzt ein Preis von 185 Mark für ein Ei ergeben. Bayern hat erheblich niedrigere Eierpreise. Der weit­aus größere Teil des württ. Bedarfs an Eiern wird durch die Eigenerzeugung im Lande gedeckt.

Stuttgart, 17. April. (Hochstaplerin.) Von 15 Staatsan­waltschaften gesucht war die Hochstaplerin, die am Gründon­nerstag hier als Frau Dr. Bruns mit ihremGemahl", der sich inzwischen als ein ehemaliger Student der Medizin ent­puppt hat, verhaftet worden ist. Wie jetzt in Berliner Blät­tern berichtet wird, trat dieseDame" unter dem Namen Frau Dr. Kellermann, Frau Dr. Bruhn u. a. in Berlin und in vie­len anderen Großstädten auf. Sie reiste stets mit ihrem angeb­lichen Manne, wohnte in den besten Hotels oder Fremdenhei­men und rühmte sich engerer Beziehungen zu hervorragenden Künstlern, dank denen sie bedeutende Bilder verhältnismäßig billig verschaffen könne. Sie ließ sich erhebliche Anzahlungen geben und ward dann nicht mehr gesehen. Sie wurde nun­mehr als eine gewisse Thea Häsler entlarvt und wird jetzt eine Rundreise antreten, um sich zunächst an 15 Stellen vor Gericht zu verantworten.

Horb, 17. April. (Bäckerstreik.) Dem dieser Tage berich­teten Bäckerstreik in Aichhalden OA. Oberndorf ist ein solcher im nahen Rexingen gefolgt, wo die Bäcker in den Streik tra­ten, weil ihnen die Gemeindeverwaltung nicht mehr wie bisher das Holz zu erschwinglichem Preis «blassen will. Die Gemeinde will ihr Holz meistbietend verkaufen.

Sulz a. N 16. April. (Todesfall.) Nach langer schwerer Leidenszeit verschied am Sonntag der frühere Buchdruckerei­besitzer und Verleger der Sulzer Chronik, I. Bosch, im 71. Lebensjahr. 28 Jahre hatte er Schriftleitüng und Verlag des Blattes inne, das er Lurch unermüdlichen Fleiß und fachmänni­sche Tüchtigkeit vorwärts brachte. Die Kriegsjahre mit ihren ungewöhnlichen Anforderungen erschütterten die Gesundheit des kräftigen Mannes und im Frühjahr 1919 verkaufte er das Geschäft an seinen Neffen Karl Haas, mit dem er in hilfsberei­ter Verbindung blieb und die schweren Sorgen der Nachkriegs­zeit teilte. Seit dem Spätsommer war er infolge eines Fuß­leidens ans Zimmer gebunden. Der Verstorbene war auch als heiterer Gesellschafter, besonders im Liederkranz beliebt und geschätzt.

Oberndorf, 17. April. (Die zweite Wahl.) Bei der Ge­meinderatswahl haben von 2778 Wahlberechtigten 1907 abge­stimmt. Von 14 752 abgegebenen gültigen Stimmen fielen auf den Wahlvorschlag der Sozialdemokratie 5901, auf den bürger­lichen Vorschlag 5785, auf den der Freien Wählervereinigung 3066. Die Sozialdemokratie vermochte ihre Stimmenzahl (bei der Dezemberwahl 4029 und in Verbindung mit den Kommu­nisten 4777) ganz bedeutend zu vermehren, so daß sie die stärkste Partei in der Stadt geworden ist. Die Freie Vereinigung hat gegenüber der vorausgegangenen Wahl an Stimmen rund 500 eingebüßt, behauptete aber ihre bei ihrem ersten Auftreten ge­wonnenen zwei Sitze, welche dem Zentrum und der Demokra­tie verloren gingen. Die beiden letztgenannten Parteien hüben für die Wahl einen gemeinsamen, denbürgerlichen Wahlvor­schlag" ausgegeben. Mit demselben erlangte das Zentrum zwei, die Demokratie einen Sitz. Zu dem Verhältnis der bürgerlichen Stimmen zu den Sozialdemokraten hat sich nichts geändert; bei den letzteren hat nur ein Wechsel in der Person stattgefun­den, die Ausscheidenden wurden wiedergewählt. Durch das Auftreten der Freien Vereinigung wurden zwei seitherige Ge­meinderäte nicht wiedergewählt, die mit ihrer Erfahrung in wirtschaftlichen Fragen dem Kollegium bestens zur Seite ge­standen sind. Im übrigen wurden alle seitherigen Gemeinde­

räte wiedergewählt. Von der Sozialdemokratie wurden die meisten unabgeänderten Zettel abgegeben.

Schömberg OA. Rottweil, 17. April. (Stadtschultheißen- wahk.) Bei der Schultheißenwahl haben 91 Prozent der Wäh­ler abgestimmt. Von 718 gültig abgegebenen Stimmen erhielt Stadtschultheiß E. Leipold 716 Stimmen. Er ist somit glän­zend wiedergewählt.

Ulm, 17. April. (Schwammberger gegen Wieland.) Seit gestern wird vor dem Schöffengericht der große Beleidigungs­prozeß des Oberbürgermeisters Dr. Schwammberger gegen den bekannten Amtsrichter Konstantin Wieland, den Rechtsanwalt Storz und einen Stadtreisenden namens Kaufmann verhandelt, die den Oberbürgermeister teils in öffentlichen Versammlungen, teils bei anderen Gelegenheiten mit allerhand Schmeichelnamen bedacht haben, wobei die Ermahnungen Schwammbergers an Wieland, in seinen religiösen Vorträgen den Takt zu wahren, eine große Rolle spielen. Wieland nannte dafür Schwamm­berger einen Lustspieldichter und bezweifelte sein Ehrgefühl. Storz warf Schwammberger seine drei Äufsichtsratsstellen vor und verhöhnte ihn als Zigarrenfabrikant, nachdem er einmal mit den; Oberbürgermeister in Meinungsverschiedenheiten we­gen der Donauversickerung geraten war. In der Beweisauf­nahme gab es lange Erklärungen von Wieland und Storz.

Baden.

Pforzheim, 17. April. Einem Raubüberfall auf der Straße bei Erstngen ist ein junger Kaufmann aus Königs­bach zum Opfer gefallen. Ms er mit dem Rad nach Pforz heim fuhr, wo er beschäftigt ist, sprang plötzlich ein junger Mensch aus dem Wald und zwang den Radfahrer mit vor­gehaltenem Revolver, ihm seine Barschaft auszuhändigen. Mit den erbeuteten 6000 Mark suchte der Räuber das Weite. In Berlin sind zwei Pforzheimer Angestellte, die wegen großer Scheckfälschungen verfolgt wurden, verhaftet worden. Einer der Verhafteten war in einem Pforzheimer Geschäft mit der Führung der Lohnbücher betraut gewesen und hatte hierbei die Gelegenheit benützt, einige Scheckfor­mulare zu stehlen. Auf einen gefälschten Scheck hatte er 2 Millionen Mark erhoben und war mit seinem Freunde nach Berlin gefahren, wo die beiden Verhafteten in vier Lagen die ganze Summe durchgebracht hatten.

Freivurg, 16. April. Bei einer Besichtigung im Vorort Haslach und den verschiedenen Stadtteilen wurde mit Be­dauern davon Kenntnis genommen, daß aus Mangel an Geldmitteln eine Reihe von angefangenen Bauten vorerst unvollendet liegen bleiben müssen. Zu ihrer völligen Fertig­stellung wären 800 Millionen bis 1 Milliarde nötig. Trotz der erheblichen Zahl der in den vergangenen vier Jahren fertiggestellten Bauten mit Wohnungen sind in Freiburg über 1100 Familien nur notdürftig untergebracht. Der Wunsch Vieser oft nur in einem einzigen Zimmer ohne Küche zusammengepferchten Leute geht vor allem auf die Zuweisung einer menschenwürdigen Wohnung.

Freiburg, 16. April. Der wegen Fahrraddiebstähle schon mit empfindlichen Strafen belegte 30jährige Karl Kämmerer von hier stahl Mitte Februar vor der Ortskran- kenkasfe wieder ein Fahrrad, das ihm nach drei Tagen von dem zufällig des Weges daherkommenden Bestohlenen auf dem Rottecksplatz abgenommen wurde. Auf dem Wege zur Polizei rannte Kämmerer in wilder Flucht davon. Den Verfolgern gelang es jedoch, ihn aus seinem Versteck, einem Abort der Volksküche, herauszuholen. Das Schöffengericht bestrafte jetzt den anscheinend unverbesserlichen Fahrradmarder mit 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis.

Triberg, 16. April. Das größte der hiesigen Hotels, das Schwarzwaldhotel mit dem Kurhaus Waldlust, ist in anderen Besitz übergegangen. Die bisherigen Besitzer Birk­mann und Gleichen haben das Anwesen an die Herren Gresser aus Nürnberg und Velten aus Baden-Baden ver­kauft. Das Haus, das mit dem Triberger Kur- und Fremden­leben aufs engste verknüpft ist, wird in unveränderter Weise fortgeführt.

Konstanz, 16. April. Bei der Wucherbekämpfung im Kreis Konstanz erhielt ein Landwirt von Wiechs 300 000 Mk. Geldstrafe und 130000 Mk. Gewinneinzug. Ein Händler von Sauldorf wurde mit 900000 Mark, ein Metzger von Pfullendorf mit 250000 Mark, ein Müller von Flurmühle mit 500000 Mk. und ein Holzverlader von Hammereisen­bach mit dem gleichhohen Betrag bestraft. Im Bezirk Radolfszell, Ueberlingen und Engen wurden Geldstrafen bis 500000 Mark und in einem Falle sogar eine Geldstrafe von 1 Million Mark und Einzug des übermäßigen Gewinns von 1300000 Mark ausgesprochen.

Mannheim, 16. April.Teure Erlebnisse" hatte ein jüngerer Metzger von Obrigheim, der sich mit etwa zwei Millionen Mark Bargeld zum letzten Mannheimer Viehmarkt begab, um im Auftrag seines Vaters Vieh zu kaufen. In Mannheim verzichtete er jedoch auf den Vieheinkauf, beschränkte sich vielmehr auf einige kleinere Einkäufe und geriet dann in lustige Gesellschaft. Bei der Heimkehr stellten seine An­gehörigen den Verlust von etwa einer Million Mark fest, die ihm von den rasch gewonnenenguten Freunden" ge­stohlen worden waren.

Vermischtes

Was kostet die 1923er Ferienreise? In den Bädern und Sommerfrischen sind schon zahlreiche Anfragen nach den dies­maligen Pensionspreisen eingegangen. Die Antworten lauten wenig tröstlich.Von 8006 Mark aufwärts, vorausgesetzt, daß die Preise nicht weiter anziehen!" Hierzu treten die erhöhte Kurtaxe und die außerordentlich gesteigerten Bäderkosten, eine Folge der hohen Kohlenpreise.

Vorsicht vor französischen Anwerbern! In den letzten Ta­gen trieben französische Anwerber in Nürnberg ihr Unwesen. Sie suchten vornehmlich für Eisenbahnüienste nach Ludwigs­hafen fahrtüchtige Leute anzuwerben und sicherten ihnen einen Taglohn von 45 französischen Franken neben freier Verpflegung und Unterkunft zu. Soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, ist ihnen aber noch kein Fang geglückt. Mit Vorliebe suchen die Anwerber die Aushängefenster der Tageszeitungen und die Eingänge zu den Arbeitsvermittlungsstellen auf, wo sie die Arbeitssuchenden ansprechen und zu gewinnen suchen. Einer dieser Anwerber wird als ein Mann in mittlerer Größe, im Alter von ungefähr 40 Jahren, mit großer, schwarzer Horn­brille, englisch geschnittenem Schnurrbart, hellgrauem Anzug und Schweizer Dialekt beschrieben.

Die Not der Presse. Nach den Berichten der Oraaim« i der deutschen Zeitungsverlage sind in der Zeit vom i 1921 bis 1. Dezember 1922 ganz eingegangen 243 Blätter gingen in anderen auf und 167 Zeitungen ihren Umfang erheblich ein. Die amtlichen Erm'' E- haben auch ergeben, daß im Durchschnitt gemessen der im Anzeigenwesen sich bei den meisten Zeitungen

zent und darüber beläuft. Dagegen stiegen die Vrei!-

tnngspapier im März auf das 67(Msache der

Um einen Ausgleich zu schaffen, konnten die deutschen gen den Bezugspreis dagegen nicht annähernd in -----

der Weise erhöhen, sollte nicht der Bezug völlig ^»§2 werden. Daß in dieser Entwicklung der Verhältnisse scheu Presse eine große Gefahr für die Fortentwicklung öffentlichen Lebens und das Kulturgut der freien äußerung liegt, wird durch die amtlichen Darlegungen kannt. ^

Der Tod auf der Wasserrutschbahn. Auf dem vor dem Frankfurter Tor in Leipzig findet zurzeit die Le? Kleinmesse statt, die neben Verkaufsbuden auch VeranümEh. aller Art bietet. Dazu gehört eine Wasserrutschbahn aus ^ sich gestern abend ein schweres Unglück ereignete 'Der ° jährige Handlungsgehilfe Werner wurde, als der vollbe>> Kahn die letzte Kurve durchfuhr, herausgeschleudert- der? trat auf der Stelle ein. Seine Braut, die sich an der'-fabr^ teiligte, war Zeugin des Unglücks. Da die technischen E nv tungen der Bahn eine Gefahr für das Publikum vollstw ausschließen, ist das Unglück nur dadurch zu erklären, da« K > ner die bestehenden Vorschriften nicht beachtet und die stehend durchfahren hat. ^

Bon seinen sechs Töchtern in den Tod gehetzt. Der ' jährige frühere Schmicdemeister Fengler aus Nieder-La« Waldau verkaufte kurz vor dem Krieg seine Schmiede, zur Ruhe zu setzen. Er war damals ein wohlhabender Mm Die Geldentwertung brachte ihn in so große Not, daß er s. seinen Kindern Zuflucht nehmen mußte. Wegen seiner U nähme gerieten seine sechs verheirateten Töchter, die ausnM los in reichen Verhältnissen leben, in Streit. Schließlich eiH ten sie sich dahin, daß jede der Reihe nach vier Wochen le den Vater bei sich aufnehmen sollte. Neuerdings aber muß der alte Mann fast täglich seinen Wohnsitz ändern; häufig«; schlossen die Töchter vor ihm das Tor. Dieses Lebens « hat sich Fengler dieser Tage erhängt.

Schiebersprache. Wie alle verbrecherischen Berufe, bek nen sich auch die Schieber und Schleichhändler im Verkehr» einander einer Art Rotwelsch, aus dessen ungeschriebenem U xikon dasNeue Wiener Journal" die folgenden lieW Blütchen pflückt: Leute, diein Schleich malochen", das HG i Schleichhandel arbeiten, verkaufen ihre Waren nicht, sie schließen",verschärfen" oderverschärbeln" sie. Natürliche gegenschweren Zaster" (viel Geld). Werlinks beWnf (schlecht bezahlt), kann im Schleichhandel nichts besehen, ü Schieber rechnet in echt englischer Weise nur nachPfund'.« einem ZentnerStaub" (Mehl) verdient er zum Beispiel« 1000 Mark, sondern ererbt" 5 Pfund. Sehr häufig k«? es auch vor, daß ein Schieber den anderenplombiert" ftes schwindelt), beispielsweise wennblinde" (nicht vorhanden Ware in der Kette verschoben wird. Solche Oberschieber k zeichnet man alslinke Russerte" (gemeine Halunken). M« sen Respekt und glühenden Haß trägt der Schieber g« denschwarzen Mann" im Busen. Wenn der StaatsE nicht wäre, der schwarze Mann, wie schön ließe sich da led undschleichen" .... Aber so ein Gerichtsmensch ist schnell!: der Hand mitzwei Schock Qualm", das sind zwei Monate G! fängnis. Wer wegenSchleich" schonbeurlaubt" gewesen i oderKnast geschoben" hat (im Gefängnis war), der macht U nicht mehr gern anverlauste Sachen" (kritische Geschäft» heran. Am besten soll sich jetzt noch inZoggenwürmeri (Pferüewurst), inFettigkeiten" (Butter, Speck usw.) und d Jochem" (Wein) molochen lassen.

Stenographie als Pflichtfach. Mit Beginn des neu» Schuljahres führt die braunschweigische Regierung die GM, bergersche Stenographie in den 8stufigen Volksschulen undir den Mittelschulen ein. Der Unterricht ist zweistündig in« Woche an Stelle einer Religions- und einer Schreibstunde.

Einige gelungene Scherze finden wir imGemiM: Sachsen": Fritzchen kommt zu spät in die Schule, und der rer bedeutet ihm:Das nächste Mal bringst Du mir aber er Entschuldigung vom Vater mit!"Nee", meint FreM das will ich lieber lassen!" -Wieso?" -Entschuldig« kann mein Vater nich machen, Mutter hat den Schwindel« ihm gleich raus." ,

Witzbegier. Der Vertreter einer Fabrik von Auer» apparaten veranstaltet in einer kleinen Stadt eine Loichpm Alte Kisten und Stroh wurden mit Petroleum getränkt, er zündet und in kürzester Zeit abgelöscht. Der Herr erklärt «> Publikum, daß sein Apparat Alles, aber auch Alles lösche, v fragt eine Stimme aus der Menge:Löscht er HMM auch?"Jugend.,

ferien damit, daß Protestrede gegen Hört- und Pfmru ?on den Bluttate Ter Präsident s, Bewunderung de» aus und erklärte, M diesen passu Das Haus hatte -um Schluß durch eine Zustimmung Offenburg,

Offenburger Rar ein AnitsgbHuse, bahnhofs Offenb, innerhalb 48 Lt» botageakte vorgel Schädigungen entf Mkenntnis der Einrichtungen zur Ludwigshas Eisenbahnern au April wurden irü neue Gewalttäter ans den verschied Großgerau, «Miesen worden.

Frankfurt, Nachmittag einen Wirtes bei G Äeichsbahndirektil

dem sind 49 E Meinbahn ausge Wo, 17. i

Lest«, verläßt h- Berlin. - Uebe die Blätter, daß 170 von den Eir Bahnhöfe ruht d, Berlin, 18. agentur" in War sidenten erlassen listen mit der § wenn sie Jnforn Widerstands im tendenziöse Erfin' Im übrigen unt Ländern so auö gemein erlassenen Berlin, 18. Tageblatts" hat des Bundes der siattgefunden, an wehrangehörige b Wehrministerium fahrt, eine Unter mndo in Münc Schritte zur Auf Königsberg wegen der Zerstö Borussia in Mer eine Mitteilung e Vorfall ausgespr- die Untersuchung mit aller Schärft Die Wiederherste die Bevölkerung Wien, 18.

59 Stimmen de Präsidenten gewäl infolge der Zusai aus.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 17. April. Dem Dienstagmarkt am A und Schlachthof waren zugeführt: 15 Ochsen, 20 B». 140 Jungbullen, 126 Jungrinder, 174 Kühe, 519 A« 502 Schweine, 30 Schafe. 4, Ziegen. Unverkauft buM- Jungrinder, 7 Kühe, 1 Schwein. Erlös aus je 1 U Lebendgewicht: Ochsen 1. 2350-2550 (letzter Markt: » bis 2500), 2. 16502150 (unv.), Bullen 1. 1750-M (17501850), 2. 1500-1600 (1500-1650), Jung« 23502550 (unv.), 2. 19002200 (unv.), 3. 1550-b- (unv.), Kühe 1. 16001800 (uuv.), 2. 1150-1450 » 3. 8001000 (750-1000). Kälber 1. 2450-2550 («, 2. 22002350 (21002300), 3. 18002100 (1650 »

^ Brüssel, 18 der von der deut die der belgischer tionszahlung übe: falttermin eingel wurden diese diskontiert.

, Warschau, hat den Gesetzen! beraten. Angeno Dienstzeit auf 1- melcher die Fraue irischem Hilfsdi

2000), Schweine 1. 2850 -3000 ( 2850 - 2950 ), 2 -^^

, Dublin, 18. der dritten Divisi der Grafschaft B

bis 2750 (26502750), 3. 22002400 (2100-2450)» Verlauf des Marktes: mäßig belebt. ,

Munderkingeu, 17. April. Dem Schweinemarkt«" zugeführt: 14 Mutter-, 8 Läufer- und 220 MilLsch" ' Verkauft wurden 1 Mutterschwein, 6 Läuferschweme, Milchschweine. Erlöst wurden für Mutterschweme l Mw Mark, für Läuferschweme 215000-220000, fürMrlchschM 150000170000 Mark. _-

Neueste Nachrichten«

Stuttgart, 17. April. Die heutige Nummer der F» deutschen Arbeiterzeitung" wurde durch Beschluß des « gerichts Stuttgart Stadt beschlagnahmt.

München, 18. April. Im Marktflecken Klem-NE explodierte eine Granate, die ein Bauer, Vater Kindern, auf dem Lechfeld gefunden hatte, und s» meinsam mit seinem 19jährigen Sohn entladen Vater und Sohn wurden in Stücke gerissen. , ^

München, 17. April. Der bayerische Landtag heute nachmittag im Plenum seine Tätigkeit nach