derung eintrete. Natürlich ist diese Behauptung von Anfang bis Ende eine glatte Erfindung.

Dast vollständige Wiederherstellung des nord» französische» Kohlenrevier».

Zuweilen leisten die Pariser Blätter der französischen Propaganda im Ausland schlechte Dienste. Vor wenigen Tagen veröffentlichteDaily Mail" einige Bilder aus dem Kohlenbezirk Nordfrankreichs: Verwüstung überall. Daneben das Ruhrgebiet in seinerskandalösen Prosperität". Nun­mehr publiziertEcho de Paris" einen aus Lille datierten Bericht, der statistische Angaben über den Stand der nord­französischen Kohlenförderung enthält. Es ist interessant, diese Mitteilungen vollständig wiederzugeben, weil sie in flagrantem Gegensatz zu den zahlreichen Schilderungen stehen, die über dasvernichtete Land Frankreichs" in Umlauf ge­setzt werden.

Lens: Die Wiederherstellung der Minen ist bis auf einen kleinen Teil vollendet. Im November vor. Jahres wurde mit dem letzten Abschnitt der Tiefschächte begonnen. Die Förderung beträgt per Tag 3300 Tonnen, was im Jahr mehr als eine Million ausmacht. Courrieres: Die För­derung betrug im Jahre 598 000 Tonnen. Im verflossenen Jahre erreichte sie das Dreifache. Lievin: Die Wieder­herstellung wird Mitte dieses Jahres fertig sein. Gegenwärtig werden monatlich 17 500 Tonnen gefördert. Vimy: Die Wiederherstellung der Koksöfen und Elektrifizierung der Schächte wird Ende dieses Jahres vollendet sein. Vi- coigne: Die tägliche Produktion beträgt 100 Tonnen. Eine bedeutende Steigerung für das laufende Jahr ist zu erwarten. Drocourt: Die Wiederherstellung ist vollendet. Es werden täglich 200 Tonnen gefördert, die Produktion könnte weit überschritten werden, wenn es nicht so an Mannschaften fehlen würde. Noeux: Hier find neue wertvolle Kohlen Minen gefunden worden. Llarence: Me Förderung betrug im vergangenen Jahre 144900 Tonnen; sie wird sich im laufenden Jahre verdoppeln. Ostricourt: Vor dem Kriege betrug die Förderung 706000 Tonnen. Die diesjährige Produktion wird die Vorkriegsproduktion um rund 200000 Tonnen übertreffen. Crespin: Die Produktion hat den Vorkriegsstand von 80000 Tonnen wieder erreicht.

Le Trocquer« Bericht über feine Mißerfolge.

Paris, 8. Febr. Nach dem Kabinettsrat von gestern morgen, in dem der Minister Le Trocqu.ers und General Weygand über ihre dritte Reise nach dem Ruhrgebiet Bericht erstattet hatten, erklärte Le Troquer einem Vertreter der Ha- vasagentur:

Im Eisenbahnwesen im Ruhrgebiet liege eine völlig me­thodische Desorganisation, ja sogar verbrecherische Sabotage vor. Er habe feststellen können, daß die Eisenbahnsignale teilweise umgekehrt funktioniert hätten. Die Laternen seien fortgebracht gewesen. Die Weichen arbeiteten so, daß die Lüge auf Rangiergleise oder auf Privatanschlüsse gerieten. Die ernste Lage, die durch die Umkehrung der Signale ent- Itanden sei, sei leicht begreiflich. Die Signale zeigten offene Strecken an, wenn in Wirklichkeit die Gleise gesperrt waren. So wäre es vorgestern bei der Durchfahrt des Schnellzuges OstendeBasel in der Nähe von Koblenz ohne die Kalt­blütigkeit der französischen Eisenbahner zu einer Katastrophe gekommen. Ueber die bis heute erzielten Ergebnisse glaubte der Minister sagen zu können, bereits jetzt sei der Verkehr sämtlicher, unmittelbar die französischen Truppen interessieren­den Linien sowie der internationalen Züge sichergestellt. (Bis auf den Zusammenstoß zweier Militärzüge bei Düsseldorf. Schrift!.) Frankreich werde jetzt den zweiten Schritt tun und sich die Beförderung von Kohlen und Koks angelegen sein lassen. Vorgestern hätten bereits drei Kohlenzüge Aachen passiert und sechs weitere seien gestern gefolgt. So würde sich dieser Transport nach und nach verstärken. Auf die Frage des Berichterstatters, ob noch strengere Maßnahmen in Er­wägung gezogen würden, antwortete der Minister, alles, was er sagen könne, bestehe darin, daß die französische Regierung im Einvernehmen mit der belgischen alle erforderlichen Maß­nahmen treffen werde, um ihre und die Interessen der Be­wohner der besetzten Gebiete zu vertreten. (Die Interessen der letzteren würden am besten vertreten, wenn diegrande Nation" einschl. ihrer schwarzen Kulturlümmel dem Rhein­

land und dem Ruhrgebiet den Rücken kehren würde. Schrift!.) Welche Operationen vorgesehen seien, könne er hier nicht sagen. Das gute Funktionieren der Eisenbahnen sei in dieser Beziehung allein schon ein Programm. Auch im Verkehr zu Wasser habe er, der Minister, eine völlige Des organisation und Sabotage vorgefunden, Sabotage an Schleusen und sogar an den Kähnen. Le Trocquer sagte, daß zurzeit auf dem Rhein und dem Rhein-Herne-Kanal 250000 Tonnen Kohlen und Koks schwimmen. Es handle sich darum, sie flott zu machen. Auch in dieser Beziehung seien alle Maßnahmen getroffen. Für diese Transporte sei die französische Rheinflottille und ein Teil der Matrosen der Kriegsmarine herangezogen worden, unterstützt von belgischen und auch holländischen Mannschaften, die auf den Schiffen verblieben seien. So seien allein vorgestern 30 Schlepper flottgemacht worden. Der Minister schloß, daß sich die Lage täglich mehr und mehr bessere. Wenn die Regierung ge­zwungen sei, neue Maßnahmen zu ergreifen, werde er nicht verfehlen, sie mitzuteilen.

Streikbeschluß der Lothringer Bergarbeiter.

Die Lothringer Bezirksleiter haben den Streik beschlos­sen, wenn die Grubenbesitzer nicht neue Zugeständnisse machen. Auf einigen Gruben wird bereits gestreikt.

Sperrung de» Hafen» von Smyrna. Konstautiuopel, 7. Febr. Der Vertreter der Regierung von Angora hat den Vertretern der Mächte mitgeteilt, daß ausländische Kriegsschiffe von über 1000 Tonnen Wasser­verdrängung im Hafen von Smyrna nicht mehr zugelaffen werden. Kriegsschiffe über diesen Tonnengehalt, die sich im Hafen von Smyrna befinden, müssen diesen vor dem 8. Febr. verlassen. Die alliierten Oberkommissare haben bereits gegen diese Verordnung protestiert.

Das englisch-amerikanische Schnldenabkommen vor dem Kongreß.

Präsident Harding hat dem Kongreß das zwischen dem britischen Schatzkanzler Baldwin und der amerikanischen Fun­dierungskommission erreichte Abkommen über die britische Schuld an Amerika vorgelegt und den Kongreß gebeten, die Vorlage schleunigst anzunehmen.

^strafte ruhestörenden Lär M ein 17 Jahre .alter Gr das Schaufenster eines Wa, Der Schaden beträgt etwa Wer bezw. seine Eltern a hat sich an der Fenstersch

RNG. genannten Bezüge 36 000 Mark. Für rasche Zahlungen und Neuberechnung der Unterstützungen jsj-e? sorge getroffen.

Stuttgart, 8. Februar. (Zur Verbilligung des y Holzes.) Durch Verfügung - des Arbeitsminifteriums 7. Dezember 1922 ist für das Wirtschaftsjahr 1923/24 n!

Notstandsversorgung für Brennholz eingeführt worden. § amnkenbaus gebracht werde Kses Holz sind durch die Forstdirektwn Richtpreis? P liz mache im Rathaus ei Wald festzusetzen. Für Verbraucher m Gemeinden, ' B-i den Aufräumung

Fernversorgung angewiesen sind, wird das Holz durch yH Lufenster wurde ein jui fruchten sehr verteuert. Um eine Verbilligung dieses M L ein herabfallendes Eis und eme Senkung des Preisunterschiedes gegenüber s,, 2 er ebenfalls auf der Po Holz aus Nahversorgung zu erzielen, hat der Württ, »erden mußte, merndetag beim Arbeitsministerium beantragt, darauf Hw,! Pforzheim, 8. Febr. wirken, daß für die Bahnbeförderung des der NotversoW Einbruch in den Kleinschei dienenden Brennholzes ermäßigte Frachtsätze zugeM Me, wobei eine Schaufe werden. ^

Stuttgart, 8. Febr. (Stillegung der Württ.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

* Neuenbürg, 7. Febr. Für die SammlungHeimat not" sind bei Dekan Dr. Megerlin bis jetzt 77414 Mk. eingegangen, darunter 15 000 Rk. von der Gewerbebank hier. Allen Gebern sei herzlicher Dank gesagt. Die Bei­träge wurden an die Bezirkssammelstelle weitergeleitet.

Dennach, 7. Febr. Die hiesige Gemeinde baut im laufenden Jahr ein neues Schulhaus, zu welchem Zweck zwei Architekten des Bezirks mit der Ausarbeitung der Ent­würfe für den Neubau beauftragt wurden. Durch eine Kommission hervorragender Bausachverständiger wurde der Entwurf des Herrn Bauwerkmeisters Albert Bürkle von Conweiler als weitaus der beste glänzend begutachtet und der Gemeinde zur Ausführung empfohlen.

Württemberg.

Stuttgart, 8. Febr. (Kein französischer Marmor mehr.) Die württembergischen Marmorindustriellen haben beschlossen, in Anbetracht der Besetzung deutscher Gebiete keinen franzö­sischen und belgischen Marmor mehr zu kaufen.

Stuttgart, 8. Febr. (Beschlagnahmte Zeitung). Die Nummer 32 derSüddeutschen Arbeiterzeitung" vom8. Februar ist auf Grund eines Beschlusses des Amtsgerichts Stuttgart- Stadt beschlagnahmt worden wegen der Veröffentlichung eines ArtikelsSabotage im besetzten Gebiet."

Stuttgart, 7. Febr. (Notstandsunterftützung für So­zialrentner.) Die Rentnernolstandsunterstützung hat mit

Wirkung vom 1. Januar eine weitere Erhöhung erfahren. Die Höchstsätze für das Gesamtjahreseinkommen sind festge­setzt worden für die Empfänger einer Invaliden-, Kranken-

und Altersrente auf jährlich 120000 Mark, einer Witwen -

oder Witwerrente auf 108 000 Mark, einer Waisenrente auf 60 000 Mark. Die Kinderzuschläge wurden auf 15000 Mk. ür jedes Kind erhöht. Die Freigrenze für das Arbeitsein­kommen beträgt nun 120000 Mark, für die in ß 2 Abs. 5.

B aus der Auslage drei v

_ .. . Eden, ist zu melden, daß

bahnen.) Die Direktion der Württ. Nebenbahnen gibt ^ der Pforzheimer Po kannt: Wegen gefährdeter Kohlenversorgung wird vom Ede. Zwei der entwendet tag, den 11. Febr , ab mit Genehmigung der AufsichtsbG w noch beschlagnahmt wer! der Betrieb an Sonn- und Feiertagen auf der Härtsfeldich, Geldbetrag, der Erlös des AalenNeresheimDillingen und auf der StrohgLM Müandes. Dem festgenow Korntal-Weiffach eingestellt. Handlungen zur Las

Heilbronn, 7. Febr. (Betriebseinstellung.) Dem Fch Ostrach, 7. Febr. Zw, personal der Heilbronner Straßenbahnen ist zum 15. M einer Witwe eine Kuh , gekündigt; der Betrieb soll eingestellt werden. ,, Mn Zeit, als diese Kuh

Tübingen, 8. Febr. (Freispruch.) Die wegen LG W. Sie machten der Witi friedensbruch, begangen bei einem Vortrag des Generals« der Goltz über Ostfragen am 19. November 1921, 15 IjG

gerichtete Angeklagten hatten sich vor der Strafkammer z, ..

verantworten. Gegen 14 Angeklagte beantragte der S<M Mng las, hat denn auch anwalt eine Gefängnisstrafe von je 3 Monaten. DasZe «eben. Die Polizei kam « richt erkannte jedoch auf Freisprechung. ^ Gauner ist auf acht Wi

Ulm, 7. Febr. (Schwurgericht.) In der Nacht v«,

1. auf 2. Dezember wurde bekanntlich vor der WirtsU zur Neuen Post der Werkmeister Reusch gestochen. An in Verletzung ist er noch in gleicher Nacht gestorben. AIS W ter wurde der Hutmacher Kimmerle ermittelt. Aus ds Vernehmung des Angeklagten zu der Sache ist zu en

Mchpreise seien kolossal zu «ch wenige Tage warte, s ichr wert. Die Witwe, di.

Ue 158000 Mark, um wel sie nicht mehr erhalten.

Dem

Nestraster PreiStreibe,

Generaldirektor Simon Rose men, Kimmerle lernte in der Fabrik die Kriegerswitwe FG «oßer Schuhwarenbestände Haber kennen. Die Faulhaber habe ihm als Gemeinde Monaten verhaftet wurde, und als Obmann des Arbeiterrats mancherlei Aufträge ei- München den Angeklagten zu teilt, die er immer erledigt habe. Aus diesem privG z Monate Untersuchungshaft, schäftlichem Verkehr, der die Faulhaber auch mit der F» Geldstrafe von 2 Millionen, lie Kimmerle bekannt machte, sei schließlich ein freundschch mhmten Waren wurde eingei sicher und intimer Verkehr erwachsen. Am Freitag, de» I, M Gegenständen des täglich Dezember trafen sich Kimmerle und die Faulhaber in dn Großstadteleud. Nach Neuen Post" wieder. Kimmerle hatte schon vorher in «> schast Berlin, derWinterhi ner anderen Wirtschaft einige Halbe getrunken. Die FA Haber war, wie üblich, bei Kimmerle. Daneben saßen« andere Gäste. Werkmeister Reusch soll sich auch mit k Faulhaber unterhalten haben. Einer soll ihr um die Hilft!« gegriffen haben. Es wäre nun anzunehmen, daß die;

in Alt-Berlin mehr 18 Jahre in Groß-Berlin, die Hälfte mehr Opfer als 1 hungem langsam mit einem k ck; 1500 Mark, 128000 I

Angeklagten gereizt hat, er bestreitet es aber. Mit dm 'kärglichsten Renten, 25 000 Ali Reusch habe Kimmerle keinen Wortwechsel, gar nichts ge »»fähige Witwen, 16000 vai habt. Kimmerle war plötzlich aus der Wirtschaft versch» sind auf die Almosen der M den und als die Faulhaber mit dem Reusch und noch eim Eine unangenehme E Gast, namens Rothauf die Straße ging, sprang Kiuiimli Fabrikbesitzer, der am Sar plötzlich auf die drei zu mit den Worten:Ich oder er!' Bor 14 Tagen fand der Bes Kimmerle will dabei zuerst tätlich angegriffen worden feil, alten Familienstück eine Perle und habe sein Messer erst gezogen, nachdem er schon einig! z» einem Juwelier um sie wie Hiebe gehabt habe. Als Sachverständiger betont OberaA Lage später hatte sich die z arzt Dr. Haaga, der Geisteszustand des Angeklagten sei ji zum Juwelier und sprach ihn gewesen, daß er für seine Tat voll und ganz verantwoitlif in dem alten guten Schmuck gemacht werden müsse. Das Urteil lautete unter Versag« hätten, obwohl er schon lang von mildernden Umständen auf 3 Jahre 6 Monate En/ sei. Er begriff erst nicht, da fängnis. «denn glaube, daß die Pei

Renteneu OA. Tettnang, 7. Febr. (In der Kich für ganz selbstverständlich ha! gestorben.) Die 75 Jahre alte Landwirtsfrau Agatha Knid jeugle ihn, daß sie dennoch f ler wurde in der Kirche vom Schlag betroffen und m in ganze übrige Schmuck eir sofort tot. _ "gab sich, daß auch in viele

>»d Steine falsch waren. I men die echten Perlen und

^ Im Hause äes Kommerzienrates.

Roman von E. Marlitt.

Henriette wußte bereits um die Wandlung, die sich so plötz­

lich vollzogen. Die Jungfer war von draußen hereingekommen und hatte ihr zugeflüstert, daß eben ein Herr vom Hofe in dem Flur feierlich von der Frau Diakonus empfangen und in das Zimmer des Doktors geführt worden sei. Ein Herr vom Hofe bei Bruck, der zuletzt nur noch Armenarzt gewesen war! Dazu hatten die festliche Toilette der Tante, ihr freudig verklärtes Gesicht di« Aufmerksamkeit der Kranken erregt; sie war un­ruhig geworden und hatte mit Forschen und Fragen nicht nach­gelassen, bis sich der Doktor an ihr Bett gesetzt und ihr in seiner ruhigen, einfachen Art und Weise Mitteilung von den Vorgängen gemacht hatte.

Nachmittags saß Käthe am Krankenbett. Die Tante hatte sich kür eine halbe Stunde sreigemacht, um einige häusliche Anordnungen zu treffen; die beiden Schwestern waren zum erstenmal wieder allein. Auf Henriettens Gesicht lag ein wahrer Glanz unausgesprochener Freude und Glückseligkeit; Ruhe und Schweigen war ihr auferlegt worden. Aber jetzt, wo die ernsten Augen des Arztes nicht warnten, wo die Tür hinter der ängst­lich besorgten Frau zugefallen war, jetzt richtete sie sich plötzlich in den Kissen auf.Wo bleibt Flora?" fragte sie gespannt und hastig flüsternd.

Du weißt, daß die Großmama von Stunde zu Stunde her­übersagen läßt, der Boden brenne ihr unter den Füßen, aber sie könne nicht fort, man sei drüben von Beileidsbesuchen der­maßen bedrängt, daß ein Losmachen sich noch immer nicht be­werkstelligen lasse."

Mein Gott, die Großmama!" wiederholte die Krank« ge­ärgert und sich ungeduldig herumwerfend.Wer verlangt denn »ach i h r? Mag sie doch drüben bleiben. Ich spreche von Flora!"

Henriette verschlang die Hände fest ineinander »nd heb sie

mit einer leidenschaftlichen Gebärde empor.Käthe, ist das eine glanzvolle Rechtfertigung! Gott sei Dank, daß ich sie er­leben durfte! Wenn nur Bruck sich nicht Hinreißen läßt, auf seinem Rückwege vom Schlosse in der Villa einzukehren! Hier, vor meinen Augen muß ihm Flora zum erstenmal wieder gegenüber stehen, hier. Ich lechze danach, sie im Staube vor ihm zu sehen."

Rege dich nicht auf, Henriette!" bat Käthe mit zitternder Stimme.

Ach was laß mich reden!" entgegnete sie hastig.Weißt du noch, wie Flora die Reise, von der Bruck berühmt zurück- gekehrt ist, höhnisch und verwegen ihm in das Gesicht hinein eine Vergnügungstour nannte?" fragte sie und sah unter der gesenkten Stirne hervor mit Augen voll Erbitterung zu der Schwester auf.Erinnerst du dich, wie sie Moritz schalt und ver­lachte, weil er der Wahrheit nahe kam und vermutete, daß

Bruck an ein Krankenbett nach L_gerufen sein könne? Nein,

und wenn sie auf den Knien Abbitte leistet, sie kann diesen Frevel, diesen beispiellosen Uebermut kaum sühnen."

Käthe hatte die Hände im Schoß gefaltet, und die Wim­pern lagen tief auf ihren Wangen, als sei sie die Schuldige. Das leidenschaftlich erregte Mädchen da vor ihr ahnte nicht, daß diese erste Begegnung nicht mehr stattfinden konnte, daß sich Floras Fuß nie wieder indie spukhafte Spelunke" ver­irren würde. Sie wußte so wenig wie all« anderen, daß sich die Braut gewaltsam befreit hatte, daß das Symbol des ge­schloffenen Bundes, dereinfache" Goldreif, draußen im Flusse lag, wenn ihn nicht die Wellen längst fortgespült hatten.

So sprich doch auch ein Wort!" grollte Henriette.Du mußt Fischblut in den Adern haben, daß dich die Vorgänge so ruhig lassen."

Jetzt sah Käthe mit einem seltsam flimmernden Blick auf; das war sicherlich kein Fischblut, das in s» jäh emporschietzender Welle Stirn «nd Wangen, selbst den ruude», schneeweißen Hals

Baden,

Pforzheim, 8. Febr. In der Nacht zum 8. Feb». DM durch^nechte^Steim um 11V- Uhr, verübten einige halbwüchsige Burschen, mW Eichungen ergaben daß ein in mehrereren Wirtschaften stark gezecht haben, in der M im Schmuck vorübergehend z

heiß und purpurn färbte; es wallte unbezwinglich aus »»« gelernt hatte,

ließ sie einen Augenblick völlig vergessen, daß sie am Kranke» ^8» us dem Osten, di

ucg sie emen AUgenona völlig vergeben, oag ,re am'7 '

bctt sitze und als gewissenhafte Pflegerin auf kein erregend« , .Wohnung!

Thema eingehen dürfe.Und wenn dieses Rachewerk sich w»' lich vollzieht, wenn Flora beschämt ihren Irrtum zugibt, M chen Wert könnte diese Umkehr für den beleidigten Mm haben?" fragte sie gepreßt.Flora hat ihm, wie du W sagst, ihre Abneigung unverhohlen gezeigt, und wenn er ind» Fürstenstand erhoben würde, es konnte doch unmöglich «k» Widerwillen in Liebe zurückverwandeln."

Auch der Friseuse hatte -»M All dieser Schmuck ka bttaubt zurück. Im ganzen °°» 65 bis 70 Millionen M

Handel rrr>

Stuttgart, 8. Febr. (W

Bei einer so eitlen, ehrgeizigen Seele wie Flora ohne M Lie Stuttgarter Metzaerinnun teres," versetzte Henriette in bitter verächtlichem Ton. -M F^eise folgendermaßen.

Bruck?" Du wirst sehen, er geht bei ihrer ersten AnnahM»^ , 2M Mk. (»orHägen 1

über das Geschehene hinweg, als sei es nie gewesen. Ja, M" die Liebe nicht wäre, dieses ewig unlösliche Rätsel!" sagü d halb flüsternd vor sich hin.Und wenn ihn aus ihrem schm Gesicht ein Teufel anblickte, und wenn ihre Hände nach schlügen, er würde sie doch lieben und diese Hände zar küssen." Das Lächeln, das so scharfe Linien in ihre abgezryr Wangen grub, hatte etwas Herzzerreißendes; sie suchte es a zu verbergen, indem sie das Gesicht in die Kiffen drückte. »5? Umkehr wird mithin hohen Wert haben," sagte sie nach e kurzen Pause entschlossen, mit gewaltsam beherrschter «t> '

er wird glücklich werden, und deshalb mutz auch von unjertt

mehr i»

Seite alles geschehen, daß die Zeit der Verirrung nie rührt wird." ..

Die Kranke erwarten

Käthe sagte kein Wort mehr.

kaum bezähmbarer Ungeduld den Moment, wi^sie de" ^ ^

den sie als ihren Arzt vergötterte, wieder glücklich Was sollt« werden, wenn Flora nicht kam, wenn ^

endlich erfahren mußte, daß die treulose Braut der .

eigenmächtig eia rasches, gewaltsames Ende gemacht -

(Fortsetzung f»lgt-1

?A-MO), Kuhfleisch 1.

Ms?0^20 (1020-1060

MV), Schweinefleisch 3400 ?.00-2320 (19001! M (1400-1500 Mark) je .Stuttgart, 8. Febr. (C ? am Vieh- und ! Wen, 41 Bullen, 254 U Kühe 553 Kälber, 822 i,"urde »erkauft. Erlös ar ^'180190 000, (letzt

,«-o-l-2oc

2, igg 6^000). Jungrinder 1

W (140-150'c

LL s° -M-

I 3. 150170

N-300 000 (2702900«