Tuttlingen, 7. Febr. (Auf der Flucht vor den Fran­ken.) Am Montag nachmittag trafen drei Autos aus Offenburg hier ein und nahmen hier kurzen Aufenthalt, -lach Mitteilung der Chauffeure wurde in der Nacht eine -Here Zahl Autos aus Offenburg und Umgebung weggeführt, >. ri. r« kia tzxr snNon Li»,

m heit umgehe. Stuttgart 7. Febr. (Erhöhung des Preises für Schwa­desJournal s Die Stuttgarter Metzgerrnnung hat den Preis

einlich, daß Schweinefleisch mit Wirkung von heute ab auf 3400

ts mehr im L! ,?We?te von 300000 Mark, von einem Postwagen der eben habe. ^ ! «-ml mit den Wertbriefen, einem Schweizer 200 Franken, k Millionen Papiermark), in Urslingen einem Landwirt

l »»tckiedene Gegenstände und 6700 Mark und in der Uhren- ^ - kZ einem Arbeiter 120000 Mark. Die Polizei hat einen ^ Omenta; ^ ^ ^ IMr gefaßt; dem übrigen ist sie auf der Spur.

nagentur beri^ n an Amerika, urch den ;m Repräsentant» die Denkschrift^

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Zn einem BeM, n Protest DeG m Zwangsarbeit» rischer DruckM »arm überein, >abe. Der PH -genheiten erkILH leberzeugung sch», zebiet zu besetze».'

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ses für Einwande-! ngsgesetz, weichet Zahl der int» anderer Vorsicht, v. H., nach bu r verschiedene» is tionalitäten zage» die Volkszählung Die Einwanbe- >em Gesetzentnniff oOO statt '

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usländern durch »reibt: Zeitungs- erer Feindstaate» der interalliin' Befugniffe sich schaffen. Diese gen Firmen, die üstung der Kon- ission ausgesetzt »zieren, die nicht 'rziers erscheine», riebe verweigern. Verband Wärt!, derartigen Vor-

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damit sie nicht in die Hände der Franzosen fallen. Ein skranzose soll ausgesagt haben, daß die Beschlagnahme sämt­licher Autos beabsichtigt sei, worauf die Vorbereitungen zur Wahrt in der Nacht erfolgt seien.

Vermischtes.

Warum ist das Zeitungspapier so teuer? Vor der

Mer Strafkammer wurde seit acht Tagen ein großer Meberprozeß verhandelt, in dem es sich um 76 Waggon- Mngen Zeitungspapier handelte, das nach Holland verscho­ss wurde. Verurteilt wurde der Hauptangeklagte Sieffers «am unerlaubter Ausfuhr, Preistreiberei und Schleichhan- W zu 2V- Monaten Gefängnis und 60 Millionen Mark Wtrafe, wegen Beihilfe sein Bruder Leo zu drei Monaten Wngnis und 500 000 Mark Geldstrafe, Blumenfeld zu kinem Monat Gefängnis und 500000 Mark, der Kaufmann WIf Paul Anstein zu zwei Monaten und 500 000 Mark, ? der Generaldirektor Teipel von der Papierfabrik Reisholz zu drei Monates Gefängnis und 30 Millionen Mark Geldstrafe, der Sachverständige Baudisch wegen Begünstigung zu zwei Monaten Gefängnis und 500000 Mark Geldstrafe. In der tzegrändung des Urteils wurde hervorgehoben, daß diese namentlich die Geldstrafen so verhältnismäßig hoch seien und daß man auf Gefängnisstrafen nicht verzichten können, weil die Mehrzahl der Angeklagten Not des Vaterlandes zu rein wucherischen Zwecken aus­habe. Man habe fest zugreifen müssen, weil das Wen der Angeklagten in seiner ganzen Rückwirkung zu im» ungeheuerlichen Papierpreisen geführt habe, wie wir st jetzt alle kennen.

Neuauspragnng deutschen Hartgelds. Um dem Be­dürfnis nach Hartgeld nachzukommen und die Notenpreffe zu entlasten, will die Reichsregierung Hartgeld in Werten von M, MV und 500 Mark ausprägen. Die Notenpreffen «erden in Zukunft hauptsächlich Noten von 1000, 5000, IbM, 50000 und 100 000 Mark drucken. Die geringeren Werte unter 1000 Mark sollen nur soweit ergänzt werden, O die Noten unbrauchbar geworden sind. Kleines Geld «ter einer Mark ist zurzeit nicht erforderlich.

Eine gemeingefährliche Wurstfabrik. Die Polizei in kmschweig beschlagnahmte bei eiuer unvermutet nächtlichen Wsuchung in der Wursterei des Schlächtermeisters W. H« zwei Kälber und ein Rind, deren Fleisch dem Ab- bjrr zugeführt werden sollte, da die Tiere an schweren Imkheiten verendet waren. Das Fleisch war mit einem «> städtischen Schlachthaus gestohlenen Stempel gestempelt. Ach Aussage des Personals hat Blume seit Jahren das Msch von Tieren, die für die Abdeckerei bestimmt waren, N Wukst verarbeitet und dabei ein Vermögen von vieler; Wionen Mark verdient. Blume wurde verhaftet, die wurde polizeilich geschloffen.

Der Dammbruch bei derLaurahütte" stellt sich, wie H Beuchen gemeldet wird, schwerer heraus, als man an- Mmen hatte. Der Schaden beläuft sich auf Milliarden, L- an betroffenen Schächte auf Wochen stillgelegt sind. M Wasserdurchbruch dauerte morgens noch an. Die über M zählende Belegschaft ist arbeitlos geworden.

Sperrung der Pariser Hotels für deutsche GSste. «Hvtelvereinigung in Paris lehnte es in den letzten Ta- u .'deutsche Gäste aufzunehmen. DerMatin" glaubt p Affen, daß die Regierung zwar die Motive dieses Be- MW würdig, zu seiner Durchführung aber nicht ermutige, em es ff, des siegreichen Frankreich unwürdig, dem Reiche eii» Kleinkrieg Quälereien Konkurrenz zu machen. Moem dürfe man nicht vergessen, daß es viele Franzo- Mt deutscher Muttersprache gebe, wodurch bedauerliche

« entstehen könnten.

Handel nnd Verkehr.

.Stuttgart, 7. Febr. Die Holzbörse brachte sehr starke

Wage nach Brennholz, der fast kein Angebot gegenüber-

A Auch Schnittwaren, Rundholz und Laubhölzer waren

M. Angeboten wurden vor allem Papierholz, Stangen,

M und Forchenblockware. Die Preise lagen durchweg

Bei einer für das Ruhrgebiet veranstalteten Samm-

K tonnte ein namhafter Betrag abgeführt werden. Nächste fisi: ig ^-

Februar.

,.Stuttgart, 7. Febr.

Bei der Versteigerung der württ.

Woszentrale Stuttgart wurden folgende Preise erzielt: Mhäute bis 29 Pfund 7770, 30-49 Pfund 6340 bis U N-59 Pfund 62606400, 7079 Pfund 6170 bis A 8V Pfund und höher 58706400 Mark; Rinderhaute ! 28 Pfund 89159010, 3049 Pfund 80108365, A W. 6965-7200, 60-79 Pfd. 71207300 Mark ; Ue 30-49 Pfund 66006750, 50-59 Pfund 6735 M5. 60-79 Pfund 7000-7160. 80 Pfund und höher t?A' Fanenhäute bis 29 Pfund 8010, 30-49 Pfd. U-8200. 50-Zg Pfund 67856820, 6079 Pfund

50-

W Pfund" und höher 5sHk7 Nordeutsche

I vns Mark. Schußhäute 5600 Mark. Kalbfelle 15510

bis 20000 Mark, Frefferfelle 10250 Mark, Hammelfelle 60806110 Mark, trockene Hammelfelle 6480 Mark.

Pforzheim, 7. Februar. Auf dem Pferdemarkt waren 103 Stück zugetrieben, darunter ein Fohlen. Es wurden folgende Preise bezahlt: Schwere Pferde 3 bis4Mill. Mk., mittlere Pferde 1,5 bis 2 Mill. Mk., leichte Pferde 300000 bis 1 Mill. Mark das Stück. Der Handel war lebhaft. Auf dem Viehmarkt waren aufgetriebsn: 16 Kühe, 17 Kal- binnen, 9 Jungrinder und ein Kalb. Die Preise waren fol­gende: Kalbinnen 880000 bis 2 Mill. Mark, Jungrinder 150 OOQ500 000 Mk. Der Handel war mäßig.

Neueste Nachrichten.

Esse«, 7. Febr. Oberbürgermeister Jarres von Duis­burg wurde heute vormittag 11 Uhr verhaftet; er ist ver­mutlich nach Aachen abtransportiert worden.

Dortmund, 7. Febr. Die französischen Kontrollstationen haben u. a. auch aus dem besetzten nach dem unbesetzten Ge­biet laufende leere bedeckte Wagen (G-Wagen) nicht durch­gehen lassen. Hierdurch wird dik Lebensmittelversorgung der deutschen Bevölkerung gefährdet.

Esten, 8. Febr. Da die Franzosen im Ruhrgebiet ver­suchen, durch Spitzel und ihren Helfershelfern auf den ver­schiedenen Schachtanlagen Unruhen zu provozieren, sowie an die Betriebsratsmitglieder heranzutreten, um durch Beste­chungen von täglich 20000 Mk. besondere Auskünfte zu er­halten, stellt der Bergarbeiterverband in einem Aufruf fest, daß diese Versuche mit Entrüstung abgewiesen wurden. Er ermahnt die einzelnen Organisationen sowie die Betriebsräte und ihre Vertrauensleute vor diesen Treibereien und fordert die sofortige Zurückziehung der französischen und belgischen Truppen.

Este«, 8. Febr. Entgegen den französischen Zeitungs­meldungen konnte bisher bei keiner Kontrollstelle festgestellt werden, daß neuerdings nach Italien, Holland und der Schweiz bestimmte Kohlenzüge durchgelassen werden. Kohlen, 'Koks und Nebenprodukte wurden wie bisher ohne Rücksicht auf ihren Bestimmungsort angehalten.

Düsseldorf, 8. Febr. Auf mehrfache Vorstellungen des Regierungspräsidenten erklärte die Besatzungsbehörde, daß der für die Lebensmittelzufuhr aus Südwestfalen und Mittel­deutschland so wichtige Bahnhof Hengstei nördlich von Hagen, der für längere Zeit gesperrt war, für den gesamten Güterverkehr freigegeben werden soll.

Berlin, 8. Febr. Nach einer Meldung der Vossischen Zeitung aus Essen bestätigt sich die Abreise der italienischen Ingenieure aus Essen nicht. Lediglich ein italienischer Ingenieur sei nach Paris gefahren, habe aber vor seiner Abreise er­klärt, daß er in kurzer Frist wieder zurückkehren werde.

BerN«, 7. Febr. General Luvendorff, der in dem Wiener Vorort Hetzendorf den Zug verlassen mußte, ist, wie die Blätter melden, im Automobil nach Wien gefahren, wo er in privatem Kreise eine Rede hielt. Ludendorff wurde, einer Meldung desVorwärts" zufolge, von der Wiener Polizei­direktion aufgefordert, seinen Aufenthalt in Wien möglichst abzukürzen.

Berlin, 8. Febr. Der Dollarkurs betrug am Mittwoch Mark 37057.10.

Davos, 7. Februar. Heute früh 5 Uhr ist am nörd­lichen Ende des Davosersees, dessen Wasserspiegel wegen Umwandlung des Sees in ein Stauwerk für ein Kraftwerk bereits um 12 Meter gesenkt worden ist, eine Geländemaffe von schätzungsweise 150000 Kubikmeter Rauminhalt mitsamt einem daraus befindlichen Stall in den See gestürzt. Die gewaltige Sturzwelle hat die dicke Eisdecke auf dem ganzen See in Stücke zerschlagen. Das am Südende des Sees auf der Wasseroberfläche gelegene Pumpwerk ist in die Tiefe ge­sunken. Einer der darin befindlichen Maschinisten wurde vor? den Wellen verschlungen.

Paris, 7. Febr. Die heutigen Morgenblätter erwähnen den neue?' »Siegeszug" nach Offenburg nur kurz. Dieser Triumph" scheint der öffentlichen Meinung Frankreichs etwas peinlich zu seü?.- Nicht einmal die eifrigsten Regierungs­zeitungen wagen 7 Z, diese Sanktionen zu verteidigen. In diesem Fall steht die Bevölkerung nicht hinter der Regierung. Die Zeitungen beschränk sich auf Berichte über den Ein­druck in Deutschland.

Paris, 7. Febr. Der Zimmer lag gestern nachmittag ein Gesetzentwurf vor, der die Zustimmung des Hauses zu einer Konvention mit der Badischen Anilin- und Sodafabrik vorsieht. Der Berichterstatter forderte, daß die Badische Anilin- und Sodafabrik ermächtigt werbe, die am 11. No­vember 1919 Unterzeichners Konvention durchzucken.

Ausweisungen.

Mainz, 7. Febr. Bürgermeister Adelung, der seit de7 Ausweisung des Oberbürgermeisters Külb an der Spitze der städtischen Verwaltung stand, wurde heute früh von der Be­satzungsbehörde ausgewiesen. Seiner Familie wurde bis zum Samstag Frist zum Wegzug gelassen.

Frankfurt, 7. Febr. Der Präsident der Reichsbahndi­rektion Trier, Lohse, ist heute früh aus Trier ausgewiesen und im Auto fortgeführt worden nach unbekannter Richtung. Der Hauptbahnhof Trier ist mit Truppen belegt worden. Auch der Präsident der Reichsbahndirektion Luowigshafen, Lieberich, ist im Laufe des heutigen Vormittags ausgewie­sen worden.

Schwere Ausschreitungen der französische« Soldateska.

Recklinghausen, 8. Febr. Als gestern abend sich die hiesige Bevölkerung auf dem hiesigen Marktplatz versammelte und dabei patriotische Lieder sang, wurde der Marktplatz durch französische Tanks gesäubert. Patrouillen mit aufge­pflanztem Seitengewehr trieben die Bevölkerung durch Kol­benschläge aus den zuführenden Straßen in die Mitte des Markplatzes. In ein in der Nähe des Marktplatzes gele­genes Wirtshaus drangen französische Offiziere, schlugen mit Reitpeitschen auf die Gäste ein und trieben sie auf die Straße, wo sie mit Reitpeitschen auseinandergetrieden wur­

den. Hierauf begaben sich die französischen Offiziere ins Stadttheater, wo sie die Vorstellung durch Absingen der französischen Nationalhymne störten, auf das Publikum ein­schlugen und es aus dem Hause trieben.

Ueber die Vorgeschichte der Vorfälle in Recklinghausen meldet dieVoss. Ztg.", daß durch umfangreiche Einkäufe der französischen Soldaten Lebensmittelschwierigkeiten und dadurch unter der Arbeiterbevölkerung große Schwierigkeiten entstanden sei. In einem Schreiben der Eisenbahnergewerk- schaften heißt es:Die Besatzung kaust uns vollständig aus, so daß wir in Elend verfallen müssen." Die Kaufleute sa­hen sich schließlich gezwungen, den Franzosen keine Lebens­mittel abzugeben. Daraufhin wurde gestern mittag von dem französischen Kommandanten die vollständige Schließung aller Geschäfte angeordnet. Das führte dazu, daß sich die vom Hunger bedrohte Bevölkerung auf den Straßen versammelte, um ihrer Empörung Ausdruck zu geben. Darauf setzte das bereits gemeldete Vorgehen der Besatzungsbehörde mit Trup­pen mit aufgepflanztem Seitengewehr gegen die wehrlose Menge ein.

Zwei französische Militärzüge zusammengestotzeu.

Berlin, 8. Februar. Die Deutsche Allg. Zeitung mel­det aus Düsseldorf, daß auf der von den Franzosen milita­risierten Eisenbahnstrecke DüsseldorfKettwig zwei französische Militärzüge zusammengestoßen seien, wobei 28 Soldaten ge­tötet worden sein sollen. In aller Stille seien die Verun­glückten auf einem Teil des Düsseldorfer Friedhofes beige­setzt worden. Ueber den Zusammenstoß werde von den Franzosen größtes Stillschweigen beobachtet. Auch eine große Anzahl von Schwerverletzen soll es bei dem Unfall gegeben haben.

Kehraus tu Lausanne.

Lavsanne, 7. Febr. Der größte Teil der türkischen Abordnung ist unter Führung von Jsmed Pascha heute früh abgereist. Die ruffische Abordnung reiste 2 Stunden später ab.

Lausanne, 7. Febr. Der letzte Tag der Lausanner Konferenz verging in größter Spannung. In weitesten Krei­sen hatte sich die Hoffnung verbreitet, daß Jsmed Pascha seine für Mittwoch früh angekündigte Abreise verschieben würde. Um 11 Uhr Abends hatte Jsmed Pascha mit de« aus Paris zurückgekehrten früheren Großrabbiner Raum Bey und dem Generalsekretär der Konferenz, Maffigli, eine längere Unterredung, in der festgestellt worden sein soll, daß Jsmed Pascha auf seinen letzten Vorschlägen vom Sonntag abend beharrte. Darauf empfing Jsmed Pascha die Presse und verlas eine Erklärung, in der er sagte, die Türken wä­ren nach Lausanne gekommen und zwar als erste von allen Delegationen, um Frieden zu schließen. Sie hätten während der ganzen Konferenz die äußersten Opfer gebracht. Sie hätten kürzlich den Alliierten ihre Vorschläge überreicht, aber nie­mals eine schriftliche Antwort erhalten. Heute müsse er feststel­len, daß alle Delegierten in ihre Hauptstädte abgereist seien. Er hätte jedoch keinerlei formelle Mitteilung von irgend einer Seite über den Abbruch der Konferenz erhallen. Der General­sekretär der Konferenz hätte ihm im Gegenteil mitgeteilt, daß die Konferenz nicht als abgebrochen, sondern als ver­tagt zu betrachten sei. Auch er selbst betrachte sie nicht als abgebrochen. Er benutze diese Gelegenheit, um wie alle anderen Delegierten zum Sitze seiner Regierung zurückzukehren, um mit ihr Fühlung zu nehmen. Das sei die gegenwärtige Lage. Auf die Frage eines Pressevertreters, wann er zurück­zukehren gedenke, erklärte er, daß er kaum vor 3 bis 4 Wochen zurück sein könne. Die Abreise werde- am Mittwoch früh erfolgen.

Der Franzoseneinbruch in Baden.

Baden-Baden, 7. Febr. Sämtliche Automobile der hiesigen Automobilzentralen sind für den Fall eines weiteren Vorrückens der Franzosen in Sicherheit gebracht worden.

Appenweier, 7. Febr. Die Franzosen hatten heute an die Eisenbahner das Ansinnen gestellt, einen Kohlenzug nach Straßburg zu befördern. Dies wurde abgelehnt.

Offevbnrg, 7. Febr. Die französische Besatzung ist zur Zeit damit beschäftigt, eine eigene Fernsprechleitung vom Rathaus und vom Postamt nach Kehl herzustellen. Wahr­scheinlich versuchen die Franzosen, dadurch aus der Reichs« Hauptdrahtlinie herauszukommen.

Die Lage im Offeuburger besetzten Gebiet.

Renche» bei Achern, 7. Februar. Die Lage im neube­setzten badischen Gebiet hat sich wenig verändert, aus jeden Fall nicht zugunsten der Bevölkerung. Man kann eher von einer Verschlechterung sprechen, nachdem die Verhandlungen mit den verschiedenen Beamten- und Arbeitervertretungen und dem französischen kommandierenden Oberst schließlich ^>och zu keinem Resultat geführt haben. Die französische BesaZ.ungsbehörde hat einige Bestimmungen, die zum Teil bereits aufgehoben, teils auch gemildert worden waren, wieder verschärft. So hat sie den Nachtverkehr von neuem verboten und zwar in der Zeit von abends 8 Uhr bis mor­gens 5 Uhr. Auch die Wirtschaften müssen abends 8 Uhr schließen. Nur diejenigen Restaurants, welche französische Militärpersonen verköstigen, dürfen bis 10 Uhr abends für die Franzosen offenhalten. DieOffenburger Zeitung" ist auf 2 Tage verboten, weil sie die Bedingungen der Gewerk­schaften zum Teil in Fettdruck veröffentlichte, was den Fran­zosen nickt gepaßt hat. Die kleine Gemeinde Schütterwald, südlich Offenburgs, ist ebenfalls besetzt worden. Der gestern verhaftete Postdirektor Krieg ist nach Kehl oder nach Straß­burg gebracht worden unv soll dort vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Der Telephonverkehr sowie der Bahnver- verkehr ruht vollkommen. Wann eine Aenderung in der Betriebsstillegung, die für das Geschäftsleben von Offenburg außerordentlich nachteilig ist, eintreten wird, läßt sich zur

UM" Re« Bestell«,a

auf den tSglich erscheinenden »Enztäler* werden fort' «ährend von allen Postanftalten und unseren Austrägern entgegengenommen.