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^vaden.
Karlsruhe, 1. Febr. Der UnterrichtSmiuister hat soeben die vernünftige Anordnung erlassen, daß Schülern jeder Art unter 16 Jahren das Rauchen an öffentlichen Orten bei Vermeidung von Schulstrafen verboten ist.
Freiburg, 1. Febr. Der seit einigen Monaten hier erschienene „Breisgaucr Beobachter" hat infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Lage sein Erscheinen eingestellt. Aus dem gleichen Grund ist von der Herausgabe einer neuen Zeitung, der „Oberbadischen Neuesten Nachrichten", die in Freiburg erscheinen sollte, Abstand genommen worden.
Heidelberg, 1. Febr. Aus der Fremdenlegion zurückgekehrt ist ein junger Mann namens August Petersen aus dem Stadtteil Handschuhsheim, der vor fast 3 Jahren plötzlich
verschwunden war. Er war damals von einem Werber der französischen Fremdenlegion angesprochen, in die Pfalz gelockt und mit Hilfe von Alkohol zum Eintritt in die Fremdenlegion veranlaßt worden. In Gemeinschaft mit 12 anderen jungen Deutschen unternahm Petersen einen Fluchtversuch, der aber mißlang. Er mußte in die Legion zurück, und nur deshalb, weil er seinerzeit noch nicht 18 Jahre alt gewesen war, wurde er freigelaffen.
Mannheim, 1. Febr. Ein neuer Diebestrick wurde einige Male hier ausgeführt. Die Diebe suchten sich dabei meist solche Geschäfte aus, deren Inhaber nicht immer im Laden anwesend ist. Sie treten zu zweien ein; der erste bückt sich rasch und kauert vor dem Ladentisch, so daß er von dem Ladeninhaber oder der Bedienung nicht gesehen werden kann. Der zweite der Diebe wünscht irgend einen Gegenstand, den
ihm der Verkäufer nicht geben kann. Er verläßt dann ^ Laden, und während der Ladeninhaber in das Nebenzimmer geht, erhebt sich der zweite der Diebe und raubt die Lade», kaffe aus.
Was ist de» Deutschen Vaterland?
„Das ist des Deutschen Vaterland,
Wo jeder Franzmann heißet Feind,
Wo jeder Deutsche heißet Freund,
Wo Treue hell vom Auge blitzt.
Und Liebe warm im Herzen sitzt.
Das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein:
Das, wackrer Deutscher, nenne dein.
E. M. Arndt.
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^ Im Hause äes Kommerzienrates.
Roman von E. Marlitt.
Der Doktor hatte de» finstere» Blick aufgefangen, de» sie auf das Bild geworfen, und sah nun, daß sie sich zum Gehen anschickte.
„Ja, gehen Sie," sagte er. „Henriettens Kammerjungfer ist gekommen und hat bereits ihr Pflegeramt angetreten. Der Zustand der Kranken ist derart, daß Sie getrost in die Villa zurückkehren können, um der Frau Präsidentin beim Tee Gesellschaft zu leisten: sie fühle sich so vereinsamt, lieh herübersage». Ich gebe Ihnen mein Wort, Sie können unbesorgt gehe«: ich wache treulich über Ihre teure Kranke," wiederholte er nachdrücklich, als sie lebhaft Einspruch zu erheben versuchte. „Aber geben Sie mir einmal die Hand!" Er hielt ihr die seine hin, und sie legte rasch und willig ihre schlanken Finger hinein. „Und nun, was man Ihnen auch heute noch sagen mag, lasse« Sie sich nicht verleiten, mich zu verurteile»! Schon kn den nächsten Tagen wird sie" — er nannte de« Namen nicht und neigte nur, ohne hinüberzublicken, bitter lächelnd den Kopf »ach Floras Bild — „ganz anders denken, und das ist's, was mich konsequent bleiben heißt: ich darf nicht de» Vorwurf auf mich nehmen, als hätte ich eine« günstigen Moment — ««ezunutze» verstanden."
Eie sah befremdet z» ihm auf, und er neigte bedeutsam und so sonderbar resigniert de» Kopf, als wolle « sagen: „Ja, so steht es," aber über beider Lippe» kam kr« Wort.
„Gute Nacht, gute Nacht!" sagte er gleich darauf — er lieh mit leisem Druck ihre Hand fallen «nd trat an de« Schreibtisch, während sie rasch der Tür zuschritt. — — —
Drüben i« Krankenzimmer staub Flora zu« Fortgehen gerüstet, sie sah aus, als bebe jede Fiber «» ihr vor »ervöser Ungedul». „Wo steckst d« den», Käthe?" schalt ste. „Die Eroß- mama wartet: du bist schuld dar««, daß mau uns de« Tr« mit Vorwürfen würze» wird."
Käthe antwortete nicht. Sie trat an das Bett. Henriette schlief sanft: die dunkle Fieberröte auf ihren Wangen hatte bedeutend nachgelassen. Wiederholt hauchte das junge Mädchen einen Kuh auf das bleiche, schmale Händchen, da»» folgte sie der hinausraufchenden Schwester.
In dem Flur brannte eine kleine Lampe, und ein Diener aus der Villa ging wartend auf und ab. Fast zugleich mit den Schwestern trat der Doktor in den Flur, und jetzt fühlte Käthe abermals die Glut tiefer Beschämung in ihre Wangen steigen: er reicht« dem Bedienten das Briefchen, den vermeintlichen Todesgruh an die treulose Braut, zur Bestell»«- «l einen in der Stadt wohnenden junge» Arzt.
Flora schritt an ihm vorüber, scheinbar als wolle sie seine Weisung an den Diener nicht unterbreche«, «nd verschwand rasch draußen im Dunkel. Käthe aber ging noch einmal in die Küche »nd verabschiedete sich von der Tante. Die alte Frau schüttelte mit ernstem Gesichtsausdruck den Kopf, als sie sich überzeugen muht«, daß die „Braut" das Haus bereits verlassen Hab«, ohne sie auch nur eines flüchtigen Gutenachtgrußes zu würdigen, aber sie schwieg und ging de« Doktor nach in die Krankenstube, um noch einmal nach der Leidende« zu sehen, ehe sie sich in chr Zimmer zurLckzog.
Draußen vor dem Hause Llieb Flora stehen, nachdem die Schritte des vorausgeschickte« Bedienten auf der Brücke verhallt waren. Der durch die offene Haustür fallende Schimmer der Flurlampe streifte schwach ihr Gesicht — es sah so ergrimmt, so leidenschaftlich beredt aus, als schwebe eine Verwünschung auf den halbgeöffnete» Lippen. Mit unaussprechliche« Hohn glitt ihr Blick über da« kleiue Ha«.
„Ja, ja, das wäre so etwas »ach meine« Geschmacks gewese« — eine Hütte und et« Herzl" sagte sie mit einem steifen, drastisch ironische.» Kopfnicke«. „Einen Äan« ohne Amt »nd Einfluß, über dem Kopfe eine spukhafte Spelunke, mitte« tm öden Felde, uud ei» isoliertes Zusammenleben zu dreien, für das die schmalen Einkünfte meines vätoeliche» Erbteils ausreichen mühte«!
— Ich möchte mich selbst ins Gesicht schlagen, daß ich jo blind in diese Verhältnisse hineingetappt bin."
Sie stürmte wie wahnwitzig der Brücke zu. Das Mondlicht, das sich wie ein dünner Silberschleier über das glitzernde Flußbett hinbreitete, floß schwach an ihr nieder, und der Wind, >chM halb und halb zum Sturme gesteigert, fiel sie heftig an: « zauste an ihren Kleidern und blies ihr den atlasglLnzenden Umhang vom Kopfe, und die gelösten Locken hoben sich wehend und schlangenhaft züngelnd über der weißen Stirn.
„Er gibt mich nicht frei, trotz meines Flehens und meiner Gegenwehr," sagte sie, mitten auf der Brücke stehenbleibend, zu der Schwester, die ihr folgte und nun ohne weiteres an ihr vorüberschreiten wollte. „Du bist dabei gewesen — du hast Schürt, was für entscheidende Worte gefallen sind. Er handelt ehrlos, erbärmlich, wie eine kalt« Krämerseele. Mag er ^ mag er sich zeitlebens mit dem Gedanken sättigen, daß ihm ein Schatten von Recht verblieben ist — ich bis von diesem Moment an frei."
Sie hatte bei den letzten Worten den Nerlobungsring Finger gestreift und schleudert« ihn weit hinüber i» die rauschenden Fluten.
„Flora, was hast du getan!" schrie Käthe auf und bog M mit ausgestreckten Händen über das Brückengeländer, als könne sie den Ring noch «fangen.
„Närrchen, rege dich doch nicht auf, als fei ich selbst hinein- gesprungen mit Haut uud Haar!" sagt« Flora mit kaltem Lächeln. „Manche andere mit weniger Willens- und Widerstandskraft hatte es vielleicht getan — ich werfe einfach den letzten Ring einer verhaßten Kette von mir." Sie hob di« Linke un» strich wie liebkosend über de« befreiten Ringfinger. „Es war nur ein schmaler, dünner Goldreif, .einfach', wie es der « driu" — sie nickte mit de« Kopfe »ach dem Haufe hi« ^ seiner erkünstelte« Spartauermanier zu lieben vorgibt, u«b ^ drückte er grob wie Eisen. Run mag ec roste« da uuten " ich sang« ein neues Lebe« an." (Kortsetzung folgt.)
Sirokonto Nr. 24 bei der O.A.-Sparkasse Neuenbürg.
stU 28.
Politische Wl
Man hat in der letzten ' auf 50000 steigen sehen. Er an dem wir das Wetter in Z zeigt auf Sturm. Das Borg, m altbesetzten Rheinland und so roh und so ungerecht, daß me wenig bis jetzt die öffe, Auslandes sich dagegen auf, auch keinen Wert. Jedenfall erwarten, am wenigsten da, Mule, bei England, Italien drei bei den Gewalttaten a> daran denken, einen Finger zr Es scheint, das Weltgewissen gerüttelt und schlummert weit, gelogenen friedlichen Besetzun tionsansprüche ist ein regelre nur die Eigenheit, daß man modernsten Waffen und unter kämpft, auf der andern Seit letzte uns Deutschen gebliebe Man sperrt die deutschen 2 jagt sie samt Weib und Ki> Gebiet. Man sucht die Bevö zuschüchtern. Das ganze ne einem militärischen Ring umgt herein oder hinaus will. T seitdem 1. Februar gegen sperrt. Aber damit sind die nicht erschöpft. Poinears Hw fiigung, die den deutschen W «erden jedesmal in der Form «erden. Freilich die völlige iausches zwischen dem unbes ebenso wie die Errichtung eine gestellt, doch kann beides s kommen. Vorzüglich ist bis j Beamten und Arbeiter. Die noch nicht in ihrer Treue zum der Dank im Reiche bleibt n Hunderten von. Millionen, wo in ganz Deutschland die Mi' handelten und notleidenden 2
Aber auch bei uns begini Die Teuerung macht rasende ' loren ist jeder, dessen Einkoi Preiserhöhungen nicht zu folge verschämte Arme jetzt zu Gri Brot mehr kaufen, geschweige and Schuhe kaufen sich nur n> stehen vor dem Hungertod, b geistigen Arbeiter. Manch ei verloren und sich aus dem j °ie Zahl der Selbstmorde ni zu. Lzohl geht auch ein srisci in allen seinen Schichten wiel oeni vollends die Erkenntnis Schwindel die Internationale "icht einen Pfifferling leistet Wen, daß wir im Vertrauei wurden.
cherden, weil das Minist "icht mehr Herr wird, tehrlings von Goethe: nun nicht los I" So w wr, die sich unwillkürli Mahlungen der Spart, cl^Eraße wandte, so WM und hat schließ! Überwuchert. Außerdem nettskrlse gekommen, d Mrem mit den Kommu rung em Mißvertrauens A *An ist. Die Lage bürgerlichen, noch d ^ Unterstützung re ^ Lösung der Krisis