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erungen sowohl füH>' besteh! kein Einspruch eingestellt werden L Li-s-rung b-r Zeitung lassen Wird, und dak t^er aus Rückerstattung ie mit Vieh und PferÄ Bezugspreises.
Ährt aufgehalten worsl nehmen alle
e boriatzl'ch und bet>O j„ Nienburg
die Austräger
nkreich und Belgien H ..derzeit entgegen.
von der deutschen RM _
geteilt worden ist. H,„lonto Nr. 24 bei der - beschließt die Sparkasse Neuenbürg.
ich und Belgien zu mar zwei Verfehle «ng 11 Abschnitt 8 ifichtlich der Kohlen- L- zw. RestitutionszkM »ahnten Anhangs ungen von Frau enntnis gebracht wor^
solidarisch.
Anzeiger kür Sas Enztal unS Umgebung.
Kmlsblatl für Sen Vberamlsbezirk Neuenbürg.
ErlcheiM täglich mit Ausnahme Ser Sonn- und Zetertag«.
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Neuenbürg, Donnerstag, den 18. Januar 1923.
81. Jahrgang.
Deutschland.
Dresden, 17. Jan. Der sächsische Staatshaushalt
schließt
mit ^ Milliarden Fehlbetrag ab.
Admiral Scheer über den französischen Rechtsdruch. estrigen Ministerrats h Machen, 17. Jan. Admiral Scheer war gestern abend geben, die sich zum L», Mnchen Gegenstand geradezu begeisterter Huldigungen. Nachdem er die Haiti,«, sprach vor vielen Tausenden über das Thema „Lieber tot französischen Plan si.^ Mat)'". Admiral Scheer verzichtete auf jegliche Rhetorik habe nur seine politftM jegliches Pathos. Er sprach schlicht und einfach nach echt ich ausgesprochen. „Ahenmnnsscher Art und hatte die Massen vollkommen in Bann, n sehr schweren Fehlers Admiral Scheer ausrief: „Wir müssen jetzt durch Würde uch nicht gegen die Achkmg der Welt zurückgewinnen; es wird die Zeit kom- Kohlensrage für Jtal^n da wir uns noch mit anderen Mitteln erwehren müssen, e italienische RegieriM^ deutsche Volk kann und will nicht unter französischer ich geraten, sich auf Knechtschaft leben", da erhob sich ein Beifallssturm. Das Er- ung des Ruhrgebiets puu eine Entschließung, die innere Geschlossenheit als tets die Möglichkeit - ßn Stunde bezeichnet und Treue dem Reich und
solche Entente, di-E^^gierUM ^bt.
Fü! DÄch EA Singen im besetzten Geibiet eine „feindliche HMdlüNS". te Mussolini, „den M, Effe«, 17. Jan. Der französische Divisionsgeneral de Bour- aus dem Wege zu gchgon hat durch Maueranschlag bekannt gemacht, daß die Trup- S zum Verfalltag, uinrM «egen jede „feindselige Handlung", auch wenn sie durch Situation abzulegen. ^Singen, Schreien Mb io dokumentiert Nnrd, oyne
daß in diesen 14 TüMarnung borgehen werden. Der französische General fordert das italienische Refmein Verzeichnis aller dort wohnenden ehemaligen deutschen Of- das seitens Italien trfiziere mit Angabe ihres jetzigen Berufs, rz vorgelegt wurde." Zensur über die Bochumer Zeitungen,
hammedauer. Bochum, 16. Jan. Ueber die Bochumer Zeitungen ist die
rf die Mohammedaner c Zensur verhängt worden.
ische Regierung fortz Hindenburg zum Franzoseneinfall ins Ruhrgebiet, mten des ZentralkoiM ^ Sonntag zog in Hannover eine große Menschenmenge
>en Worten: „Unser Z« ^ zur Villa Hindenburgs. Dieser hielt eiire Ansprache und cker, sondern er Mancher wird sagen, der Feind hat uns wehrlos ge-
sich gegen rhre llm hetzgr jetzt über uns hergefallen ist, wie können wir und Unabhängigkeit s noch für unsere Ehre eintreten! Auf dem Schlachtfeld« nrr Deutschland, SchT freilich mM. aber doch immer noch in furchtlosem Handeln und mit mannhaftem Wort, und wir wollen es unserem jetzigen ^ t Reichskanzler danken, daß er sie gefunden hat. — Die Ver-
rzahlung am MöMH hMlurigen und Worte haben aber nur dann eine Bedeutung, wenn hinter ihnen ein einig Volk steht. Darum fort mit allem M kläglichen Parteihader und hin zur Einigkeit! Soll diese Einig- E seit allen wechselvollen Ernst der Zeit überdauern können, so Minuß sie aus der hohen Grundlage der Treue, Würde und Ar beitsamkeit errichtet sein. Dann wird mit Gottes Hilfe auch die eit kommen, in der wir wieder unsere Arme zu regen vermö gen. Dann aber wehe unseren Feinden! Glaubt Lenen nicht, die Euch zurufen: „Ihr dürft nicht hassen!" In der Bibel Utttags S Uhr ksteht: „Haßt das Arge!", und Aergeres als uns jetzt unsere Valdhüter Erb beftchunversöhnlichen Feinde bereiten, ist noch nie einem Volke angetan worden!"
Sitzung des Reichswirtschaftsrats.
Berlin, 16. Jan. Vor Eintritt in die Tagesordnung dankte Reichswirtschastsminister Dr. Becker für den flammenden Protest gegen den brutalen Gewaltakt, mit dem die Franzosen und
- Belgier nach dem Herzen der deutschen Wirtschaft greisen.
,o !< Bruch des Versailler Friedensvertrags, den ein hervor- L ragender Franzose als Lie Fortsetzung des Kriegs mit anderen ^ Mitteln bezeichnet--, ist der Einmarsch vor sich gegangen, dem
c» in zynischer Bemäntelung jeden militärischen und Politi-
r lur ichen Charakter absprechen wolle, was lächerlich anmuten würde,
^ nicht so furchtbar ernst wäre. Hinsichtlich der
! II. KW, IV. KW. u, somie Zl neostecken.
1923 .
istr.
archer, Ratschreibel.
ros.
i Fehlmengen in Holz und Kohlen, die andererseits als Grund
Beifall.) Wenn Ihre Körperschaft, die die deutsche Wirtschaft verkörpert, hinter uns stehen wird, um die feindlichen Ziele der wirtschaftlichen Schädigung zu verhindern, so werden Regierung und Volk Ihnen dankbar dafür sein. Wir haben uns aber nicht auf diesen Protest beschränkt, sondern selbstverständlich die Einstellung der Reparationsleistungen an Frankreich und Belgien verfügt. Nachdem Lie Zechenbesitzer sich der Forderung Frankreichs nicht gefügig gezeigt haben, scheint man nunmehr mit Gewalt die Kohlenlieserungen erzwingen zu wollen. Es ist erfreulich, daß sich die Zechenbesitzer gegenüber diesem Gewaltakt ebenso entschlossen gezeigt haben, wie die Regierung es ist. Ein Zwang in dieser Richtung wäre ein neuer Bruch des Völkerrechts. Wir sind auch auf diese Maßnahme, gerüstet und werden auch diese Gewaltmaßnahme zu vereiteln wissen. Wir werden fraglos eine Verschlechterung der Kohlenlage in Deutschland zu verzeichnen haben. Wir werden uns darauf einstellen müssen, fremde Kohlen hereinzubringen, was selbstverständlich nach der Marktlage nur unter großen Opfern möglich ist. Auch mit einer starken Verteuerung unserer Lebensmittel müssen wir rechnen. Aus der Not der Zeit darf niemand Vorteil ziehen. Wir müssen auch mit Arbeitslosigkeit rechnen. Ein? geschlossene deutsche Abwehrfront wird aber alle französischen Pläne zunichte machen. Die Reichsregierung kennt ihre Wicht und wivd sie bis zum letzten erfüllen. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) — Reddemann-Essen, Vertreter der technischen Angestellten, erklärte, daß mit allen Mitteln, mit allen geistigen und moralischen Kräften der französischen Gewaltpolitik Widerstand geleistet werden müsse. Er sprach Lie Hoffnung aus, daß die Prüfungszeit, in die wir hineingezogen wurden, läuternd wirken werde im Sinne echter Vaterlandsliebe und im Sinne der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls aller Volksgenossen. — Unter stürmischem Beifall des Hauses wurde darauf eine Entschließung einstimmig angenommen, in der der Reichswirtschaftsrat die Haltung der Reichsregierung billigt und gegen den Gewaltakt Frankreichs und Belgiens Protest erhebt, sowie die Regierung seiner Unterstützung versichert. Zur Verstärkung des Protestes wurde darauf die Sitzung abgebrochen. Schluß gegen 4 Uhr. Die nächste Sitzung beginnt Freitag vormittag um 10 Uhr. Tagesordnung: Kleine Vorlagen, Novelle zum Pressenotgesetz und Gesetz über die Arbeitszeit der Angestellten.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 16. Jan. Am Regierungstisch Reichswirtschaftsminister Dr. Becker. Die Genehmigung zur Strafverfolgung der Kommunisten Höllein, Remmele, Kühnen, Frölich und der Sozialdemokraten Dr. Moses und Zubeil wegen der tumultarischen Vorgänge im Reichstagssitzungssaal am Tage der Ermordung Rathenaus wird nicht erteilt. Der Auslieferungsvertrag mit der Tschecho-Slovakei wird in allen drei Sitzungen genehmigt, nachdem Abgeordneter Dr. Levy (Soz.) eine Definition des Begriffs „politisches Delikt" für die Zukunft verlangt hatte. Der Gesetzentwurf über die Erklärung der allgemeinen Verbindlichkeit von Tarifverträgen wird angenommen, ebenso die Vorlage zur Aenderung des Weingesetzes, die nähere Bestimmungen über Len Gebrauch geographischer Bezeichnungen für Getränke bringt. Der Reichstag befaßte sich weiterhin mit der Notlage der deutschen Presse. Sämtliche Redner, der Sozialdemokrat Fischer als Berichterstatter, der Demokrat Dr. Külz, Dr. Piper von der Deutschen Volkspartei und der Deutschnationale Bruhn waren sich darin einig, daß die Erhaltung der Presse in so sturmbewegter Zeit eine staatspolitische Notwendigkeit bedeute. Ans Antrag der Abg. Froß (DN.), Dr. Cremer (TV.), Dr. Kölz (Dem.), Dr. Fortmann (Z.) wird fast einstimmig beschlossen, die Holzabgabe auf 2
uns» „,,Gewaltakt angegeben wurden, ist zu sagen, daß Deutsch- ^000 ^ Möglichste geleistet hat. Wir haben sogar Frankreich-Prozent zu erhöhen. Der sozmldemokratgche Antrag auf Em-
,evoll veruen, imigeboten »in SlncxWW dos
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Vermie- zebote und eN'An- her
,-«»geboten, ihm englische Kohlen zu liefern, ein Angebot, das Frankreich ablehnte. Frankreich wollte Verfehlungen fest- ftllen, um Deutschland zu zersplittern und zu vernichten. Die ^Aung hat die Wohnungsnot verschärft. Die Beschlagnahme der Schulen macht einen geordneten Schulbetrieb un- - Will man denn absichtlich unsere Jugend der Ver-
Mchrlosung entgegenführen? Will man auch noch unsere Kin- ^ »hfern und das Wort Clemenceaus wahr machen, daß in ^utschland noch 20 Millionen Menschen zuviel hernmlausen? iEgung. — Zuruf: Das ist ja die Absicht!) Der gewalt- « Einbruch hat -die Bevölkerung in ihrer Arbeit gestört. , Kohlenförderung ist in diesen Tagen um 15 bis 20 Prozent suruckgegangen. Die Ueberschichten, die die Bergarbeiter nach
führung einer Kulturabgabe von Holz wird an den Ausschuß verwiesen. Ebenso ein deutschnationaler Antrag, der auch die religiösen Sonntagsblätter berücksichtigen will. In dieser Fassung wird Las Pressenotgesetz dann auch in dritter Lesung angenommen. Es tritt rückwirkend mit dem 1. Januar tn Kraft. Das Haus vertagt sich auf Mittwoch zwei Uhr. Tagesordnung: Anfragen, Anträge.
Ausland.
Und
im
er
Straßburg, 17. Jan. Die Sozialdemokratie Straßburgs hielt eine überaus stark besuchte Parteiversammlung gegen die französische Gewaltpolitik ab. Der frühere Reichstagsabgeordnete Georg Weill hielt die erste Rede und führte aus, die fran-
- Januar verfahren sollten, werden jetzt nicht geleistet.! zösische Regierung habe sich immer an Len einen Punkt ge-
Kn Arbeiter ist ein freier Arbeiter; Fron- und klammert, „Deutschland werde zahlen". Dabei hätten die ein-
vr liegt ihm nicht. Die Verminderung der Kohlen- gezogenen Gelder kaum zur Begleichung der durch die Be-
E Ruhrgebiet wird entweder Deutschland erdros- j setzung verursachten Kosten ausgereicht. Die bisherige franzö- k-' wir müssen unsere Kohlen aus dem Anslande kaufen.! sische Politik habe zu einem nutzlosen erschreckenden Fehlbetrag asio bei uns eine Arbeitslosigkeit oder eine Kohlen-' geführt, der Frankreich mit dem Ruin bedrohe. Die Politik
Poincares führte zu der vollständigen Vereinsamung Frankreichs. Die Sozialisten wandten sich gegen eine solche Politik im Interesse der Arbeiterschaft, der Menschheit und Frankreichs.
- -u ^ - s» Parteisekretär Burghard erklärte, Frankreich würde besser daran
! tuna r "" denen allein es doch nach Frankreichs Behaup- - tun, seine für das Heer von 700 000 Mann aufzubringenden ! . wist, daß Frankreickl nilbt ruiniert K8 ikl ei-sreu- Gelder, die die Summe vrm 30 Milliarden erreicbt baben. nir
dem 15.
Kusse
nie/e Weltmarkt, für die sich auch die anderen Völker
sicherste WirkE könnten. Der Einbruch der Franzosen hat
wieder rückwärts getrieben. Glaubt man Deutschland leistungsfähiger zu Reparationsleistungen
tsbezirk Reueuv"''- 6 sich unserem Protest das ganze deutsche Volk in allen soziale Zwecke zu verwenden, mit denen es im Innern Frank- -- —-- —
«Mchten und Ständen angeschlossen hat. (Lebhafter j reichs sehr im argen liegt. Die Besetzung der Ruhr lege den die Regierung selbst nicht dagegen mit aller Entschiedenheit
Grundstein zu neuen Kriegen. Mit -dem Rufe: „Krieg dem Kriege, hoch der Frieden!" wurde die Versammlung geschlossen.
Paris, 16. Jan. Ueber den Verlaus der heutigen Nachmittagssitzung der Reparationskommission berichtet Havas wie folgt: Es waren sämtliche Delegierte zugegen mit Ausnahme des englischen Delegierten Bradbury, der wegen Unpäßlichkeit sich entschuldigen ließ. An seiner Stelle hat der zweite englische Delegierte Cimbel Cook der Sitzung beigewohnt. An der Sitzung nahm auch der amerikanische Beobachter Boyden teil. Barthou erläuterte die französisch-belgische Note, die gestern der Kommission übergeben wurde und die die deutschen Ver- sthlungen feststellte. — Der Berichterstatter unterstreicht die Mäßigung in der Ausdrucksweise Barthous, die die anderen Delegierten anerkannt hätten. Barthou habe auf die Tatsache hingewiesen, daß sich Deutschland von dem Tage der Entsendung der französischen Jngenieurkommission ins Ruhrgebiet an sich seinen Verpflichtungen entziehe. Der belgische Delegierte habe ihn energisch unterstützt. Darauf habe der italienische Delegierte auseinandergesetzt, da Deutschland seine Lieferungen an Italien nicht eingestellt habe, habe für ihn kein Anlaß Vorgelegen, die von Barthou und Delacroix der Kommission vorgelegte Note zu unterzeichnen. Dagegen habe er gegen die Tatsache der Verfehlungen keine Vorbehalte zu machen,
Bau französischer Befestigungen zwischen Metz unS Bitsch.
Zwischen Metz und Bitsch werden von den Franzosen mehrere Besestigungsgruppen angelegt, deren Zentrum sich hinter Nied bei St. Avold befindet und die in erster Linie dem Schutz der Bahn Metz—Straßburg dienen sollen. Die Geländeabschnitte sind im vergangenen Sommer durch französische Generalstabsoffiziere erkundet und sestgelegt worden.
Eine „Volksabstimmung über den Einfall ins Rnhrrebier".
Louis Forest hat im „Matin" das Ergebnis eines „Volksvotums" über den Einmarsch ins Ruhrgebiet veröffentlicht. Er teilte diese wichtige Neuigkeit folgendermaßen mit: „Ich wollte seststellen, wie das Volk über die kühne Tat Poincares denkt, wie es den militärischen Aufwand beurteilt. In einem Lichtspieltheater wurden gestern die Aufnahmen unseres Einmarsches in Essen vorgeführt. 5000 Menschen saßen da. Auf der Leinwand. erscheint der Satz: „Invasion des Ruhrbezirkes. — Wir führen die Besetzung ohne Zwischenfall durch." Frenetischer Beifall. Es kracht und dröhnt vor Klatschen und Klopfen, die Frauen und Mädchen rufen: „Sales Boches!" Es wird immer ärger. Die Begeisterung schlägt über alle Stränge. Ich bin erschüttert. Dann rollt der Film ab. In atemloser Spannung wird jede Szene verfolgt. Die kurzen Pausen sind Gewitter; der Jubel will kein Ende nehmen. Kein Mißton. — Ich kann heute die erfreuliche Mitteilung zu Papier bringen: 5000 Zuschauer haben die Beschlüsse der Regierung einmütig und begeistert gutgeheißen." . . . (Die 5000 Zuschauer erwarten aber, daß aus dem Ruhrbecken die Milliarden kommen, daß Las Rüstungsdefizit Frankreichs nicht durch Steuern, sondern Lurch das Erträgnis der widerrechtlichen Besitzergreifung deutschen Industriegebietes gedeckt wird. Wenn man ihnen im Lichtspieltheater gleichzeitig anvertraut hätte, wie bedenklich das Geschäft aussieht, dann würden sie den Divisionen des Generals Degoutte nicht den Beifall gespendet haben, den Forest zur „Volksabstimmung" stempelt. Der politische Katzenjammer auf diesen Siegesrausch wird nicht ausbleiben. Schriftl.)
Eine englische Mahnung au Frankreich.
London, 16. Jan. Die „Times" tritt der französischen militärischen Aktion mit ernsten Worten entgegen. Das Blatt schreibt, die Wahrheit sei, daß die Geschichte Europas plötzlich einen Sprung in eine neue Sphäre getan habe. Die Mark stürze und der Gedanke, sie zu stabilisieren und das deutsche Budget auszugleichen, scheine bereits veraltet zu sein. Die Tatsache allein, daß militärischer Zwang angewandt werde, habe die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Regelung ernstlich vermindert, wenn nicht bereits vollkommen ausgeschaltet. Unter diesen Bedingungen sei zu befürchten, daß die französische Besetzung des Ruhrgebiets einen anderen Charakter annehme. Das allgenieine Reparationsproblem, wie es alle Alliierten berühre, sei in den Hintergrund getreten, um Erwägungen strategischen und politischen Charakters Platz zu machen. Dann würde eine neue Lage in Europa geschaffen werden und eine solche Lage würde die Aufmerksamkeit selbst der ruhigsten aller britischen Regierungen erfordern. Die ungarischen Ueherfälle auf Rumänien und Lie litauischen Uebersälle auf Memel seien Symptome einer neuen Unruhe. Die gesamte wirtschaftliche Zukunft sei wieder unsicher und dunkel. Die Franzosen hätten durch ihre Aktion im Ruhrgebiet ein furchtbares Risiko auf sich genommen, nicht nur wegen des Reparationsproblems, sondern auch wegen des Friedens Europas und der ganzen Welt. Es wäre zu begrüße», wenn der Lauf der Ereignisse -die britischen und französischen Ansichten wieder in Einklang bringen würde. Das französische Experiment müsse einen endgültigen Erfolg haben oder endgültig scheitern.
(Es ist bekannt, daß Presse und öffentliche Meinung in England die französische Gewalttat verurteilen, solange aber