Bezuzspret»:

Monallich m Nevenblrg

,ste, die deutschen eso. Durch di« Post Mberufcn, um fich ^ O-'s- und Oe-raw.ts- Verständigen. Um g;, verkehr, sowie im sonstigen Abgesandter erschiewinlandischen Verkehr ^ 650 nd die BergwerksbeM mit Poflbestellgeid.

üsten, da die deutsche U c-n Fällen von höherer Ge- e, durch die jede Kohlitvalt besteht lein Anspruch unter welchen Beding^us Lieserung der Zeitung ,s sei der Abbruch Koder auf Rückerstattung des getroffenen Abmachung, Bezugspreises,

ngesichts dieses Versag

teral Degoutte die Ätz Bestellungen nehmen alle megungen ««geordnet, ksioststellen, in Neuenburg nen habe, um ihre L« außerdem die Austräger Dortmund Vorzug jederzeit entgegen.

im Ruhrgebiet eine H 7i7

el und ein Mangel Girokonto Nr. 24 b-r der >r Ankunft der Franz>«..Sp°rk°ff° Neuenburg, ne sinnlose Verschwend^ liitten Ordnung brii,^

der französischen Tr eben stießen die Bortritz > Datteln vor, im SV , Werden über Kichferd,

klnZLiger Wr Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt kür Sen Vberamtsbezirk Neuenbüng.

Erscheint tSglich mit Ausnahme Ser Sonn- unv Sei«rtage.

Druck und Verlag der L. Meeh'schen Buchdruckerei (Inhaber D. Strom). Für dl« Schriftleirung o«ra«»»»r Mi 4 v. Sir»« i»

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^ 13.

Neuenbürg, Mittwoch, den 17. Januar 1923.

81. Jahrgang.

Deutschland.

Frankfurt a. M., 16. Jan. Die Franzosen haben die für ltingen und Blnnkenft «Mnkfurt a. M. bestimmten Kohlenkähne, die gegenwärtig ans ie DattelnBlankenMxm Rhein schwimmen, beschlagnahmt, so daß die Gas- und ritte Devifion, die die k Elektrizitätsversorgung gefährdet ist, wenn es nicht in wem- st von Gerresheim ms, am Tagen gelingt, auf dem Eisenbahnwege aus dem Ruhr- roth, Nefiges, Velbert - ^iet oder aus dem mitteldeutschen Kohlengebiet Brennmate- Kavallerie- und J>U Men herbeizuschaffen. ^

. Köln 15. Jan. Die heutige Kundgebung verlief ohne a. llwisckenf'all. Um 11 Uhr kündigte allgemeines Glockengeläute

^^ ^ den Beginn der halbstündigen Arbeitsruhe an. Am Dom

ute mittag von den Ftz. . , ^ zahlreiche Menschenmenge barhäuptig und verharrte 12 Uhr der Bahnhof d«ju . Minuten in tiefer Stille. Die Behörden, die Büros, ts gekommene Abteil» usw warm geschloffen. Die Geschäfte hatten die

>er Einzug weiterer Trz^^rläden 'heruntergelassen oder die Ausladen abgeblendet, das Telegraphenamt i Verkehr stand völlig füll. In größeren Werken wurden -orstfeld sind zwei frmK^-^ Feiern abgehalten. Glockengeläute und Sirenen kündig­eoffen. Der Ort Me«, ^12 Uhr das Ende der würdig verlaufenen Kundge- n einer Abteilung FrHAng <m.

' Effen, 15. Jan. Die bereits gemeldeten Vormarschabfich- hlenlieferungen. ten der Franzosen werden nunmehr rasch durchgeführt. Die ,en Besprechungen zwiOranzö,"ischen Kolonnen sfteßen im Laufe des heutiMl Tages dm frimzösischen Ztz durch das ganze Industriegebiet bis an dre Tore Dortmunds das Verbot des ReiW vor. Die Bürgermeister der besetzten Ortschaften traten samt- loblen an Frankreich rlich dm fremden Eindringlingen mit ruhiger Würde entgegen wurde keine Vereinbarend legten schärfsten Protest gegen die widerrechtliche Be- daß die JngenieurkM setzung ein. In Bochum soll nach der Ankündigung des fran- eilte, die KohlenlieftrM zösischen Generals ein Regiment untergebE werdm.

Berlin, 15. Jan. Der Haushaltsausschuß des Reichstags

i n --verhandelte heute über die Erhöhung der Beamtenbezüge in

der Form der Feststellung eines neuen Nachtrags zum Reichs- Haushaltsplan für 1922. Unter Berücksichtigung der allgemei- afach bis hochfein. nen Teuerung wurde die Erhöhung des prozentualen Teue- el, RrihestW rungszuschlags um 69 ans 301 Prozent vom 1. JiMuar ab und Ml weitere 68 auf 369 Prozent vom 17. Januar ab bewilligt.

-sübruna kaufen Sie biM iDer Frauenzuschlag wurde auf monatlich 5000 Mark erhöht, -iuhrung kaufen S'° ^ Regierung wurde erklärt, daß die erforderlichen

«88, K^I«rL!QSl«GEldmittel zunächst durch eine weitere Verstärkung der ordent- straoo« 00S Betriebsmittel der Reichshauptkaffe im Wege der Be-

von Schatzanweisungen beschafft werdm müssen. Der bestätigte heute auch die Erhöhung der Teuerungs- I klIIIIII111 Zuschüsse und die Einkommensgrenzen im Gesetz über Teue-

, u rungsmaßnahmm für Militärrentner,

tkg. Berlin, 16. Jan. Der Zusammenstoß in Bochum, wo

» ^stcmzöflsche Soldaten junge Lmte wegen des Singens nationa- N <28. V iev Lieder mit Salven begrüßt haben, bringt selbst das Blut

Vorwärts" in Wallung. Das sozialdemokratische Zen- lA MI» kalorgan schreibt:Das französische MMtär hat kein Recht, sich

Mitolich'"' Ruhrrevier auszuhaltm und dort Menschen zu erschießen.

^ Das vergossene Blut kommt auf die Häupter der französischen ^Machthaber." Das Blatt richtet schließlich an die ganze zivi- bei Vorstand ME Werte Welt die Frage, wie lange sie noch ruhig dem zusehen will, was jetzt im Ruhrgebiet geschieht.

Der Berlin, 16. Jan. Dem Reichstag ist eine Denkschrift der

---' Regierung über die Ausschreitungen der BesatznngstrupPM

Arg. an Rheinland zugegangen, die 65 Mordtaten, 65 Mißhandlun-

- , »FH, M und Ueberfälle, sowie 170 Sittlichkeitsverbrechen umfaßt.

/ÜZ6! Mul»"«! Bor siebzig Jahren hat die Amerikanerin Henriette Beecher-

. ^ .. anono» lls mit ihrem BuchOnkel Toms Hütte" eine Welt gegen llg, Oku I». -oUnUUl n- das entflammt, was Weiße an Negern verübten. Wo ist die " ^ ' das

Posten

NMtLS

Beecher-Stowe von hmte, die das Fürchterliche schildert,

^.Neger im Rheinland an weißen Frauen begehen?

Berlin, 16. Jan. Der Reichstagsuntersuchungsansschuß iür die Reichswehr hatte in seiner letzten Sitzung dm General- UM Mor a. D. von Schönaich aufgefordert, für seine Behanptun-

^ M' in der Reichswehr kein Republikaner als Offizier mög- * »V» » , sei, dm Beweis zu erbringen. In seiner gestrigen St­il m 1 o/tllkl ksmg lag dem Ausschuß eine Denkschrift des Generalmajors

Schönaich vor. Diese Denkschrift enthielt aber die gefor- AllsbÄkAblW Beweise nicht. Der Ausschuß beschloß daher nunmehr, -l mi Generalmajor von Schönaich vier konkrete Fragen vor- Men, oh er denn für die Behauptungen seiner Bedenken Mistige Beweise vorlegm könne. Der wichtigste Punkt dieser » ^Mn ist, inwieweit sich Reichswehroffiziere dem Ehrengericht V I Regiments Vereine oder dem Deutschen Offiziersbund unter- Hp- 1 haben, was doch eigentlich unzulässig sein dürfte.

Memel, 16. Jan. Litauen will bei der Botschafterkonferenz

Eouverls. Prospekte. > Gliederung von Memel beautragm.

^obttaatakcheil ! - baherffchrn Bauern gegen die Nationalsozialisten.

Jan. Der christliche Bauernverein Bayerns llk,P!sl1°°,Peri00W^ i. ^s^ch gegen das politische und wirtschaftliche Programm >rhriosp ^rmiekkortep,^.^""alsozialisten und lehnt es ebenso ab, wie das religiöse rmeie. rrMkrtMUla. ^Md kulturpolitische Programm dieser nmen Bewegung. Die

PütlksslllMP. - ' ' / suchen Bauern Bayerns erklären, daß, wmn der Naftonal- . in schrankenlose Dittatur aufrichten will, die bay-

prelswert bedre 1 sche Landwirtschaft sich dem gegenüber zu wehren wissen in allen Arten von i-nrd.

Streikverbot im besetzten Gebiet.

ckT IR ^0- Jan. Nach einer Meldung aus Essen hat Ge-

H I Jourrner, der Kommandeur her 128. Division, eine

^ de^sM^Eung erlassen, wonach die dmtsche Polizei «nd die wen Mrlitarpersonen in der unbesetztm Zone nicht das

Recht haben, die besetzte Zone zu betreten. In öffentlichen Versammlungen darf indes dm Militärpersonen der Be­satzungsarmee der Zutritt nicht verweigert werdm. Anträge auf Genehmigung öffentlicher Versammlungen sind spätestens fünf Tage vorher anzumelden. Alle Waffen sind abzuliefern mit Ausnahme solcher von Pächter- und Jagdwaffm. Streiks in den Betrieben, welche für die Sicherheit und dm Unterhall der Besatzungsarmee in Frage kommen, sind untersagt.

Die Verweigerugn der Kohlenlieferung durch die Zeichen.

Berlin, 16. Jan. lieber den Abbruch der Verhandlungen zwischen den Vertretern der Zechen und der französischen Kom­mission wird ans Essen hiesigen Blättern noch einiges gemeldet.

Zunächst wurde von dm Vertretern der Zechen das inzwischen eingetroffene Verbot des Reichskohlenkommiffars vorgelegt.

Darauf erklärte der stellvertretende Vorsitzende der französischen Kommission Aron, daß nunmehr ein Befehl an die Zechen er­gehen werde, die Lieferungen aufzunehmen und fragte Herrn Thyssen, welche Stellung er dazu nehme. Herr Thyssen er­klärte darauf, auch im Namm der anderen Herren, daß er sich nur beziehen könne auf die mündliche und schriftliche Erklä­rung, die er am Samstag abgegeben hätte und die kurz dahin zusammen Lu fassen wäre, daß die Deutschen nach wie vor auf dem Standpunkt stehen, nur dm deutschen Gesetzen unterworfen zu sein. Daraus wurde Len einzelnen Herren ein schriftlicher Befehl in französischer Sprache zugestellt, in welcher Namen und Adresse eines jeden ausgefüllt waren. In diesem Schrift­stück befiehlt der Präsident der Kontrollkommission, Laß die Kohlen- und Kokslieferungen an Lie verbündeten Länder sofort aufzunehmen seien, unter Len Bedingungen, wie sie früher fest­gesetzt waren. Auf eine Frage des Herrn Aron, ob die Herren den Befehl ausführm würden, erklärte Fritz Thhssm, er würde nur die Befehle des deutschen Reichskommissars befolgen. Dar­auf wurde Lie Sitzung von Aron geschlossen.

Der Gewerkschaftsriug znr Ruhrhesetzuug.

Der Gewerkschaftsring deutscher Arbeiter-, Angestelllen- und Beamtenverbände (Hirsch-Dunker) erläßt anläßlich der Lage einen Aufruf, in dem gesagt ist:Der französische Zer- störungswahnstnn bedroht den Frieden der Welt und die Si­cherheit und Wohlfahrt Europas. Die ersten Opfer dieser Ge­waltpolitik sind die Arbeitnehmer. Am schwersten zu leiden habm die von der Gewalt unmittelbar erfaßten deutschen Volksgenossen. Ihnen giü unser Gruß und die Versicherung unwandelbarer Treue und Unterstützung und Opferbereitschast.

Bleibt einig und trm, damit durch unseren durch Einigkeit und Geschlossenheit getragenen Protest Lie Gewaltpolllik Frankreichs zu schänden gemacht wird. Wir stellen uns hinter die Regie­rung und sind gewillt, sie in allen Maßnahmen zu unterstützen, die sie zum Schutze von Freiheit und Recht trifft." Außerdem hat der Hanptvorstanü des Gewerkschaftsringes an die befreun­deten Gewerkschaften des Auslandes einen Appell gerichtet, aus Gründen der Gerechtigkeit in ihrem Lande die Aktion der deut­schen Gewerkschaften gegen französischen Imperialismus zu unterstützen.

Geplante Einführung eiues neuen Zahlungsmittels im Ruhr-

Ruhrgebiet.

Berlin, 16. Jan. An französischer amtlicher Stelle, mit der der Korrespondent derVosfischm Zeitung" nach wie vor einen mündlichen und voraussetzungslosen Verkehr Pflegt, wurde chm gestern abend bestätigt, daß die Gründung eines autonomen Kohlmshndikats und die Schaffung eines eigenen Zahlungsmittels für Las Rnhrgebiet geplant würde. Die En-- tente-Genoffen Frankreichs aber scheinen einstweilen sich nicht rühren zu wollen. Nach einer Londoner Drahtung derVos- sischen Zeitung" will die englische Regierung einstweilen fort­fahren, gegenüber der Aktion Frankreichs wohlwollende Neu­tralität zu bewahren. Nur wenn die Franzosen Lie Besetzung well über den ursprünglichen Plan ausdehnen, würde die englische Regierung die Lage einer neuen Prüfung unterziehen.

Aehnlich lauten die Meldungen, die über die Haftung Ameri­kas aus New-Uork kommen. Mit einem direkten Eingreifen Amerikas in der Frage der Ruhrbesetzung, so drahtet man der Deutschen Allgemeinen Zeitung", sei nicht zu rechnen. Unbe­rührt davon bleiben die Versuche, die gesamte Reparationsfrage einer vernünftigen Regelung zuzuführen. In Wall-Street prophezeit man dem französischen Vorgehen im Ruhrgebiet ei­nen sicheren Mißerfolg. Indes hat der Botschafter der Ver­einigten Staaten in London, Harvey, der zur Berichterstattung in Washington weilt, vor dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten erklärt, die Ruhrinvasion werLe einen unheil­vollen Ausgang für Frankreich und ganz Europa nehmen. Den

lachenden ^Dritten spielt anscheinend Sowjet-RnUand. Die Hjsft kommt und unsere Hoffnung auf uns selbst setzen. Prawda erklärt in einem ^itarllkel Europa stehe mll ^ri Me neuesten Berichte zeigen, daß wir von dieser Seite Besetzung des Ruhrbeckens, mit der Vorberellung Griechenlands ... -Dg»

zu einem neuen Angriff auf Lie Türkei und mit dem litauischen,

Vorstoß auf Memel sicherlich vor einem großen Krieg. Gleich- pa hwkundgeburigsn auslandffcher Verbande sind i« gewiß zeitig werden Proklamationen an die Arbeiter, Bauern und'^t gememt, sie prallen aber machtlos ab an dem französi- Soldaten verbreitet, die darauf hindeuten, daß der Bolschewis- i scden Jmpenalttmus Helfen können nur uns nur durch die mus sich infolge der Unruhen, Lie Lurch das Vorgehen im Ruhr-! geschlossene Einheitsfront unter Zuruckstellung des zersetzenden Hecken entstehen könnten, Hoffnungen auf eine Weltrevolution. Parteihaders. Wer das mcht glaubt, verdient nicht ernst mache. 'genommen zu werden.

Ausland.

Die Ruhrhesetzuug ei« Erfolg oder ei«betrübliches Abenteuer."

Paris, 15. Jan. DieEre Nouvelle" erklärte es für falsch, daß zwischen der Ausdehnung des französischen Vor­gehens und der Frage der Kohlenfteferungen ein unmittelbarer Zusammenhang bestehe. Das Blatt erklärt, die Anwesenhell von Soldaten und die Erklärung des Belagerungszustandes komplizierten zwecklos die Dinge und trügen dazu bei, Lie Dis­kussion in ihren Hanptteilen zu verfälschen. Der Erfolg oder der Fehlschlag der Ruhrbesetzung sei davon abhängig, ob das französische Finanz- und Wirtschaftssystem der Lage angepaßt werde, die Lurch natürliche und künstliche Ursachen zu einer denkbar heiklen gemacht wurde. Me künstlichen Ursachen seien der deutsche Mangel an gutem Willen und die zweideutige Haltung der mächtigen deutschen Kapitalisten, die natürlichen Ursachen der Reaktion der Arbeiter und die selbstverständliche Unerfahrenheft der französischen Techniker, sowie die Wäh- rungsfrage. Je nachdem, ob Frankreich d«l Sinn derartiger Schwierigkeiten erfasse oder nicht, werde die Ruhrpolitik be­deutende Ergebnisse zeitigen oder in einem bettüblichen Aben­teuer untergehen.

Englands Gründe für seine abwartende Haltung.

London, 13. Jan. Das dem Premier Bonar Law nahe­stehende BlattDaily Expreß" teilt heute mit, daß die abwar­tende Haltung der britischen Regierung durch drei Faktoren be­stimmt werde. 1. Die Verhandlungen Stanley Baldwins in Washington über Lie angliamerikanische Schuldregelung. 2. Die ersten praktischen Ergebnisse der französischen Ruhr-Inva­sion; 3. Die Besprechungen des Lord Derby in Paris mit Poincare und einigen hervorragenden amerikanischen Persön­lichkeiten. Wenn sich die Washingtoner Verhandlungen aus­sichtsreich gestalten sollten, so wäre auch eine intime Verständi­gung zwischen England und den Vereinigten Staaten in der Behandlung der Reparationsfrage zu gewärtigen; das britische Kabinett würde dann die noch nicht erfolgten Entscheidungen über die englische Vertretung in der Wiedergutmachungskom­misston und in den anderen interalliierten Kommissionen treffen; die Zurückziehung der englischen Besatzung käme dann aufs Tapet. Immerhin müßte das Kabinett wichtige Entscheidun­gen treffen, falls die Pariser Regierung stärkere militärische Kräfte im Ruhrbecken konzentrieren würde. Mit dem jetzigen französischen Heeresaufwand erklärte sich das englische Kabinett nicht einverstanden, unterließ es jedoch, im Hinblick ans die Ver­handlungen mit Amerika, schon jetzt den Bruch mit Frankreich zu vollziehen. Es sei ja noch möglich, daß durch Vermittlung Englands das Projett Hardings die Zustimmung Frankreichs finden könnte. Nach dieser Richtung streben auch die Be­sprechungen Derbys in Paris. Innerhalb zehn Tagen, so meintDaily Expreß", wird sich hüben und drüben die Situ­ation so klären, daß das englische Kabinett seine endgültigen Beschlüsse wird treffen können.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 17. Jan. Ein Dollarstand am gestrigen Dienstag von rund 16500 Mark hat die Preise rasend emporschnellen lassen: Die Fleischpreise haben eine weitere Steigerung erfahren, Mehl ist auf 82000 Mk. der Doppel­zentner gestiegen, auch die Margarinepreise blieben nicht zurück, ihnen folgen die Preise aller zum Leben notwendigen Bedürfnisse. Deutschland vor dem Zusammenbruch! Daran schuld trägt in erster Linie der alte Erbfeind Frankreich durch den gewaltsamen Einbruch in das Ruhrrevier. Die Er­regung nicht nur dort, sondern auch im ganzen Reich ist auf die Siedehitze gestiegen. Wie soll das noch enden? Der Wunsch eines Clemenceaus, daß 20 Millionen Deutsche zu viel seien, dürfte bald sich erfüllt haben. Erfüllt aber auch die Unmöglichkeit, daß Frankreich auf diese Weise zu seinem Kelde kommt. Und dennoch trotz allen Ungemachs und aller Not darf Deutschland nicht mehr nachgeben; es muß fest bleiben und den Kampf, den wir als Kampf um unsere Freiheit und unsere Existenz führen, mit Energie und Zähig­keit selbst unter schwersten Opfern durchkämpfen. Die deutscte Regierung bleibt fest im Vertrauen auf- das ge­samte deutsche Volk. Wie zuletzt im Kriege, so ist auch heute Deutschland auf sich selbst angewiesen. Alle die immer wieder gehegten Hoffnungen auf England, Amerika und die Neutralen wie auf die internationalen Arbeiterverbände und Sozialisten zerstießen in ein Nichts. Wir müssen uns end­lich aus dem Wahn befreien, daß uns von dieser Seite