-rete in einen Laden, in dch, - ^ Einberufungsfrist von vielen Zehntausenden be­leben habe, auf dem nnt einq N-rsammlunaen hoben soeben m überwältigender

150 Mark, befestigt ist. ^^ländstcher Begeisterung folgende Entschließung gefaßt: Verkäufer,nee, mein Liebe,- ^ ^ des Reichspräsidenten und der Reichsregierung

kadel."

und Verkehr.

den vollsten Widerhall in den Herzen aller Essener. ^ Angesichts der Gefahr schwerster Gewalttat und herber Not - ^ t-n chir fest am deutschen Gemernsinn und opferfreudiger hmarkt.) Bei dem Vieh-, ^ Vaterlandsliebe. Vor der ganzen Welt legen w,r lauien insgesamt 80 Stück Rind« «insvruch gegen den Rechtsbruch und die Gewaltpolitik em sich 5 Zugochsen, 11 JunM auch kämmen mag. wir bekennen uns auch ferner in uder. Der Preis für ZugoG»Mütterlicher Treue zu Volk und Vaterland." tark, Jungstiere 130 000 bis H " Berlin 12- Jan. Anschließend an das Ergebnis der 10 000 Mark, Kalbinnen 18W s,i,ttäainen Lobnverhandlungen für die Bergarbeiter mußten ovo bis 260 OM Mark, je Hers!-d LAne der Kohlenwirtschaft gestern in neue Kohlen- >rt. Ans dem Schwememar^ Misshandlungen eintreten. Die Preiserhöhungsanträge hweine zugefuhrt Der Vm, prelsveryano » Aufschlag von 50 Proz. zu

00 000, für Milchschwcine 38 G n f ß geltenden Nettopreisen, während die Lohnerhöhung

Dem Donnerstagmarkt am l ab 12. Januar etwa « 8 P

207 träai ML Preiserhöhungen NLÜO.

er, 363 Kühe, 820 .Kalbe, für Rheinland-Westfalen 10185 M^k je Tonne Fettftrder- le. Erlös aus je 1 Zentner tzj kohle, für die übrigen ^mere durchschnittlich: Nrederschlesten ,is 60 000, 2. 42 000 bis S' 10327 Mark, Sachsen 11820 Mk., Niedersachsen-Barstng-

1, 2. 44 000 bis 49 000, JunK Hausen 10850 Mk., Ibbenbüren »871 Mark, Aachen-Esch- 100 bis 55 000, 3. 41000 bist! Weiler 12410 Mk., Aachen-Nordstern 13278 Mk., Rheinische

2. 35 000 bis 38 000, 3. 25 OK Braunkohle: Rohkohle 1555 Mk., Briketts 6432 Mk.

s 78 000, 2. 68 000 bis 7300, Berit», 11. Jan. Wie wir von zuständiger Seite er- ie 1. 76 000 bis 80 000, 2.1, iahren steht das Reichsminifterium für Ernährung und t 000 Mark. Verlauf des Nch Landwirtschaft der von einer hiesigen Korrespondenz ver- ^ . breiteten Nachricht, daß Mitte Januar eine Konferenz der

dem MonatsNw^arkt im L ^nährungsminister der Länder in Merseburg stattfinden mr waren 207 Pferde zM -« § Zeitpunkt und Ort der nächsten Zusammenkunft n »E l "°« »N",Esch>- Richtig ,-i. daß L di-,-- K°n.

" Ä. m «mi° °»ch S. 7-^'7 H°bu»- d-r >-nd.

> Mühlenvereinigung hm wirtschaftlichen Erzeugung zur Beratung stehen sollen Spezial 0 auf 73 000 Mark ehEinzelheiten, die von der Korrespondenz über diese Frage

_Imitgeteilt worden sind, stellen nicht dre Auffassung des

Nackriebten. Ministeriums oder der Reichsregierung dar.

- Berli», 11. Jan. Die deutsche Regierung hat bereits Staatspräsident Dr. Hieber ß^ber ihren Standpunkt zu der durch die Litauer verübten Reichskanzlers zufolge, heute ^Friedensstörung keinen Zweifel gelassen und ihrer Entrüstung hung der Staats- und Ausdruck verliehen und betont, daß es Sache der

egierung über die politijche Linien Mächte sein müsse, die Rechte dieses Gebiets zu d ^ - -v schützen und seine Unverletzlichkeit zu wahren. Sie legt mit

)as Staatsministerium des JWrgßtem Nachdruck Verwahrung dagegen ein, daß die Bayern den nächsten Smi^o^rfirrtlichkeit über die Schwere dieses Einbruches in die sonntag bestimmt und die des Memellandes durch derartige grundlose Verdäch-

-sem Tag verboten. Außert^gungen getäuscht werden soll. Nach einer telegraphischen um das Verbot aller Faich,«Neldung aus Memel hat der Oberkommissar formell Protest Trachtenfeste. Die Polizeid^h^h^ den Fall, daß deutsche Truppen in das Memel- Mitgliedern der En1entekoinrebiet einrücken würden- Er würde in diesem Falle eine d ersucht die Bevölkerung, Amelie Anordnung treffen, um den Respekt des Gebiets zu '«wahren. wahren.

)u Beginn der gestrigen Landst Berlin, 11. Jan. Wie den Blättern von zuständiger -r sämtlicher mitgeteilt wird, sind die Transporte von Reparations­

listen Protest gegen die Besch^hk stst heute mittag 9 Uhr auf Anordnung der Reichsre- auch Minister Lrpinskl Kerung eingestellt worden. Das Reichskabinett stimmte gdent namens der sächsischen Astern der Vorlage über die Erhöhung der Bezüge der Be- ^ - .amten und Angestellten des Reiches gemäß dem Ergebnis

. preuß>j>er Verhandlungen mit den Spitzenorganisationen zu. Die

nnblick auf den schweren ReMgEhM^g^h^^ beschlossen nach den gestrigen Ver- des FrredHandlungen mit dem Magistrat, die Stände in den Markt- htliche Besetzung friedlicher tzMm wieder zu besetzen und den Verkauf aufzunehmen. hat, beschlossen, den kommenDer Dollar wurde am Donnerstag in Frankfurt 1042380 als nationalen Trauertag G., 104762g B. in Berlin 1042387 G., 1047613 notiert. Regierung hat für Sonntag c Hi»tze»Lurg, 11. Jan. Auf der Abwehrgrube explodierte des Reichs Halbmast zu fl«estern abend eine Benzollokomotive, wodurch eine ganze ^ die Behörden der Lantztrecke in Brand geriet. 65 Bergleuten wurde der Ausgang eitung ist rm Rahmen der »hgeschnitten. Wie die Grubenleitung hierzu mitteilt, ist zu neten Volkstrauer von den briefürchten, daß 50 der Eingeschlossenen den Tod gefunden Januar erne Trauerkundgekaben. Das Unglück ereignete sich gestern abend gegen >en in die Wege geleitet. »Uhr auf der 280 Metersohle in der Förderstrecke des Hugo- leltnehmer gegen den FranMözes durch Entzünden eines Btnzinbehälters der Gruben- e Arbeit überall auf kurze Mmotive. Von der 48 Mann starken Belegschaft konnten m , .. , , üichur zwei durch die Flucht retten, die übrigen fielen den

-n Rerchsprasidenten »st folgeMgen Gasen zum Opfer. Die Lösch- und Ausräumungs­gangen: Die aus der Mitte rbeiten wurden von der Rettungskolonne sofort ausgenommen, iiltag emberufene und trotzt Memel, 11. Jan. Wie dasMemler Dampfboot"

. , -li tteilt, wurde Heidekrug heute früh 5'/» Uhr von schätzungs-

iehrn, obgleich bereits der MiMse 400 Litauern in Zivil besetzt. Heute früh verhängte

« Oberkommissar durch eine Bekanntmachung den Belage- 8- mgszustand über Memel. Die öffentlichen Lokale müssen

mkel geworden: anfdem TE 9 Uhr abends schließen. Kein Bürger darf nach dieser I ge Magen und Käthe saß nchlt mehr die Straßen betreten. DasMemeler Dampfboot" Schlotzmuhlenstube. So gut M richtet, daß an einigen Stellm der Stadt gegen Abend Kommerzienrates Nicht: da W-ewehr- und Maschinenaewebrfeuer hörbar war -chen wie in Dresden. Sobald dl- Balerma 1 , c> » «L - « . ,

bittlich die Rouleaus unter de.^ Jan. König Konftanstn von Gnechen-

»asskimmen schlugen auf. und ei°- 'W E"' «wer Haoasmeldung zufolge am Herzschlag. Schatten aus den fernsten Eckm ... II. Jan. Bel Eröffnung der heutigen Kam-

^rrsttzung wurden dem Ministerpräsidenten Poincare von den

er alten Wanduhr klang wie ck ' wclm,rerprastoemen Pomcare von den

pfen. und durch den dicken grun°»t,.

-ventiir glomm das Nachtlicht wledergewahlte Präsident Peret, die Session,

rtes Enomenauge. Käthes A°g-' . werde, finde eine entscheidende Stapve in

^erscheine, der durch das Söd Durchführung des Friedensvertrages vor. Sie sei e, wo der Schlotzmüller gestorbe«' S.«*", Ereignisse und historischer Daten, deren Folgen rt und Weife, wie Doktor BrF E Zukunft unberechenbar seien. Dementsprechend müßten Teilung seiner Person mitgeteilt,ch E Worte und Taten der Abgeordneten sein, die die iger als neulich, daß er sich - - ge des Volkes richtig und kaltblütig beurteilen müßten, rng herbe, gelassen hatte - -/ ch e nem Hymnus auf dasedle" Frankreich, das treu bestand, sie glaubte nicht an m ,emen Alllanzen stehe, richtete Peret die üblicken Re- n dünkelhafte Selbstüber chatzumldigunaen aeaen De..tscks^n/>.«/^V^. ^

dem Manne, der die ernste ge->.m Schuldne? ?ür den^^k^

Kommunistische Anfrage.

c die Blutwelle wieder jäh miv , starkes Zorngefühl quoll in P c Flora in den krassesten Aus- m gebranomarkt hatte. Was st- Stuttgart, 11. Jan. An das Staatsminisierium ricktete war sie doch, diese /mmunistis^ Fraktion des Landtags fol^

Sch»»,«°,- x s E NW» NLK.

ch eine leidenschaftlich liebende (Fortsetzung solgt.s

I Reichswehr-Artillerie drei Züge zur Leichenparade zur Ver­fügung. Am Grabe selbst wurden von vier Batterien je drei Schüsse, also 12 Schüsse, abgefeuert. Wir erlauben uns die An­frage an das württ. Staatsministerium: Wer hat diesen Po­panz des Leichenbegängnisses angeordnete? Billigt das Staats­ministerium die Verschleuderung von einigen hunderttausend Mark von der Allgemeinheit anfzubringender Steuermittel für Zwecke, die von der großen Mehrheit der Bevölkerung unter den heutigen mißlichen wirtschaftlichen Verhältnissen nicht ver­standen werden? Ist das Staatsministerium nicht mit uns der Meinung, daß es nicht Aufgabe einer Volksrepublik und deren republikanischen Einrichtung der Reichswehr ist, Offiziere der alten Armee, die sich als die schlimmsten Leuteschinder erwiesen haben, ein derartiges pompöses Leichenbegängnis zu bereiten?

Einzelheiten dqs Vormarsches.

Essen, 11. Jan. Die Franzosen marschieren in drei großen Marschkolonnen. Die eine bewegt sich in der Richtung Bor­beck-Oberhausen. Die Spitze hat kurz «ach S Uhr Oberhäuser» erreicht. Die mittlere Kolonne hat die Richtung Duisburg- Mülheim zum Ziele. Die dritte bewegt sich über Kettwig «ach Essen, dessen Ausläufer kurH nach 9 Uhr erreicht worden sind. Jede dieser Marschkolonnen ist vollkommen feldmarsch­mäßig ausgerüstet und zählt 87vov Mann. Es handelt sich also um kerne wirtschaftliche Maßnahme, sondern um eine gänz­lich militärische Aktion.

Berlin, 11. Jan. Aus Essen wird gemeldet: Nachdem Sie französische OKupationsarmee Oberhausen heute früh um 9 Uhr 20, Werden a. Ruhr um 9 Uhr 45 besetzt hatte, ist um 10 Uhr der Einmarsch in Essen erfolgt. Bereits von 9 Uhr ab fin­gen die Franzosen an, die Stadt kriegsmäßig zu umzingeln. Etwa 8009 Mann, vorwiegend Kavallerie mit Maschinen- gewehrabteilungen und Tanks, rückten aus verschiedene« Him­melsrichtungen gleichzeitig vor. Als die Kavallerie das Stadt­gebiet erreicht hatte, zog sie ihre Säbel und ritt von dort mit gezogenem Säbel weiter. Ein Trupp Radfahrer ist in ihrer Begleitung. Ebenso hört man, daß an mehreren Stellen der Grenze des bisher unbesetzten Essener Gebietes weitere fran­zösische Truppen zur Aufstellung kommen. In der Stadt selbst ist es ziemlich ruhig, und die Bevölkerung befolgt bisher die Parole, die ihr gestern gegeben wurde: die Straße zu verlassen, wenn Sie Franzosen kommen. Die Stadtverwaltung von Essen hat an die Botschafter der Bereinigten Staaten und Englands in Berli« Protesitelegraurme abgehe« lasse«. Gegen zwei Uhr nachmittags ist das Innere der Stadt Essen von französischen Truppen besetzt worden.

Essen, 12. Jan. lieber die Besetzung Essens wird «och ergänzend gemeldet, -daß gestern nachmittag die französischen Truppen von den äußeren Stadtbezirken aus nach dem Zen­trum der Stadt marschierten. Um 2 Uhr 10 kamen sie in der Nähe des Bahnhofs an. Eine Reihe öffentlicher Gebäude wurde besetzt, zuerst die Post und der Bahnhof. Die Post wurde so­fort geschlossen und der Verkehr längere Zeit unterbrochen, ins­besondere der Fernsprech- und Telegraphenverkehr eingestellt. Die Personen, die sich bei der Besetzung der Post im Gebäude befanden, wurden sestgehalten und nach etwa einer Stunde wie­der freigelasseu. Unter den Festgenommenen befand sich auch der Vertreter der Associeted Preß. Das Kohlensynbikat, das sich ebenfalls in der Nähe des Bahnhofes befindet, wurde durch eine größere Kavallerieabteilung sofort besetzt. Darnach rückten neue Truppen ein, wodurch der Verkehr auf den Straßen län­gere Zeit lahmgelegt wurde. Die Bevölkerung verhielt sich vollkommen schweigend. Me Geschäftsläden im Stadtzentrum waren ebenso wie in den Außenbezirken geschlossen. Die ein- ziehenden Truppen marschierten auf den Rathausplatz. Nach längeren Vorverhandlungen begab sich der die Truppen füh­rende französische General Rampond in das Amtszimmer des Oberbürgermeisters Dr. Luther. Der französische General teilte diesem mit, daß er im Aufträge seiner Regierung gewisse Maß­nahmen in Essen durchzuführen habe, insbesondere die Besitz­ergreifung öffentlicher Gebäude. Er beabsichtige, einen Teil der Truppen wieder zurückzuziehett, wenn die Besetzung Lurch­geführt und die Ruhe und Ordnung nicht gestört würden. Ober­bürgermeister Dr. Luther erklärte, er füge sich nur unter dem Zwange der militärischen Gewalt und erhob namens der Stadt­verwaltung gegen die Ausübung dieser Gewalt Einspruch. Der General nahm die Erklärungen des Oberbürgermeisters schwei­gend Mr Kenntnis. Me französischen Truppen verbreiteten nach ihrem Eintreffen in Essen sofort einen Aufruf des Gene­rals Degoutte, in dem mitgeteilt wird, daß im Ruhrgebiet französische und belgische Truppen stationiert werden und daß der Belagerungszustand über das ganze von diesen Truppen neu besetzte Gebiet verhängt wird. Weiter wird mitgeteilt, daß die deutschen Gesetze in Kraft bleiben, insbesondere die Sozial­gesetze, und daß der Achtstundentag Leibehalten werden soll Me Presse werde nicht zensiert, doch würden Artikel, die zu Ruhestörungen aufforderten oder Beleidigungen der Be­satzungstruppen enthielten, bestraft. Schließlich werden Mit­teilungen über die Kriegsgerichte gemacht.

Feierlicher Einspruch des Reichsrats.

Berlin, 11. Jan. In der heutigen öffentlichen Sitzung des Reichsrates, die unter dem Vorsitz des Reichsministers des In­nern Oeser stattfand, nahm vor Eintritt in die Tagesordnung der Vertreter Preußens, Staatssekretär Göhring, das Wort zu einer Erklärung, die die Mitglieder des Reichsratcs stehend anhörten und in der es u. a. heißt:Der Reichsrat als ver> faffnngsrniitzige Vertretung der deutschen Länder erhebt in Ne- bereinstnumung mit der Reichsregierung einmütig Protest ge­gen die von der französischen und belgischen Regierung dvrch die Besetzung eines Teiles des Rnhrgebiets an dem deutschen Volke unter Bruch des Vertrages von Versailles begangene Vergewaltigung mit solch unheilvollen Folgen. Der Reichsrat ruft das Urteil Ser rechtlich Denkenden aller Länder an, die bedrängten Volksgenossen an Rhein und Ruhr aber versichert er seiner tätigen Hilfe. Er ist gewiß, daß sie in Besonnenheit und Würde ausharren werden bis zum Tage der Befreiung."

Einstellung der Reparationslieferungen an Frankreich und Belgien.

Berlin, 11. Jan. Nach Mitteilung von zuständiger Seite darf als feststehend betrachtet werden, daß Deutschland die Re­parationslieferungen an die Vertragsbrüchigen Parteien sofort einstellen wird. Der Reparationskohlenverkehr ans dem Be­zirk Essen ist bereits seit heute vormittag 9 Uhr eingestellt worden. Der offizielle Verkehr mit den einzelnen Kommissio­nen bleibt jedoch aufrecht erhalten, soweit in ihnen alle Mächte vertreten sind. In welcher Form die Lieferungen an die nicht

j an der französischen Aktion beteiligten Länder sich künftighin > abwickeln werden, unterliegt zürzeit noch Erwägungen. Die Verlegung des Kohlensyndikats und seine Auflösung am 31. März wird, wie wir hören, keine Aenderung in der Zwangs­bewirtschaftung der Kohle nach sich ziehen. Wenn jetzt die Zechen an die Konsumenten direkt verkaufen, so unterliegt dieser Verkehr doch den reichsgesetzlichen Bestimmungen. Von der italienischen Regierung, die sich dem diplomatischen Schritt Frankreichs und Belgiens in Berlin nicht angeschlossen hat, liegt eine Aeußerung noch nicht vor. Der gestern aus Rom gemeldete Vorschlag, wir sollten uns mit Italien, Frankreich und Belgien direkt verständigen, wird als ein Versuch aufgefaßt, mit uns in der Frage der Reparationen ein kontinentales Sy­stem zu bilden, dessen Spitze sich gegen England richten würde, ein Plan, der immerhin einiges Befremden erregen müßte.

An das deutsche Bott!

Berlin, 11. Jan. Der Reichspräsident und die ReichS- regierung erlassen folgenden Aufruf:

An das deutsche Volk!

Ein neuer Gewaltstreich ist auf Deutschland niedergegan­gen. Mit wohlberechneter Wucht trifft der Schlag der fran­zösischen Faust den ungeschützten Lebensnerv der deutschen Wirtschaft, längst vorausgesehen und erwartet. Boraarsgesehen, denn die Plane und die Wünsche der Pariser Machtpolitik find ohne Scheu auf Gaffen und Märkten erörterst worden; unerwar­tet, denn immer blieb die Hoffnung, daß die wirtschaftliche Ver­nunft des französischen Volkes die politische Begehrlichkeit sei­ner Machthaber zügeln würde. Hat wirklich der Glaube ge­herrscht, Latz den französischen Nöten durch Zerstörung des deut­schen Arbeitszentrums abgeholfen werde, so mutz die schwere Enttäuschung folge«. Gegen den Rat der Fachmänner aller Welt will Frankreich die Prob« machen. Daß Frankreich bei dem Versuche scheitern mutz, ist unsere Ueberzeugnng. Uns fehlt die Macht, diese Tat der Verblendung, die sich gegen Deutschland wie gegen die gesamte Weltwirtschaft richtet, nnt eigener Kraft zu verhindern. Was geschehen konnte, um das Unheil abzuwehren, haben wir versucht. Das hereingebrochene Unglück zu milder« und zu beende«, wird unser Denke« und Trachten sein. Dabei leitet uns die Würde und das Recht der Nation, mit der wir uns eins fühlen auch in der Kraft des guten Gewissens. Alle Herzen erfüllt die ungeheure Bitterkeit dieser Stunde, in der über weitere Teile unseres Vaterlandes das Schicksal hereinbricht, die Leiden der Fremdherrschaft ertragen zu müssen. Vermehrte Not für unser so bedrängtes Volk mutz der Einbruch in die Hauptstätte unserer Arbeit im Gefolge Hw ben. Umso dringlicher aber ergeht der Ruf an Me Volksgenos­sen: Erschwert nicht das Los der am härtesten betroffenen Landsleute, erfüllt aufrichtigen Willens und klaren Kopfes die Forderung -es Tages. Keine Handlung darf geschehe«, die unserer gerechten Sache schadet. Schwerste Schuld am eigenen Volke würde auf sich laden, wer sich hinreitzen ließe, durch eine unüberlegte Tat dem Gegner in die Hände zu arbeiten. Von der eisernen Selbstbeherrschung jedes einzelnen hängt Wohl und Wehe des gesamten Staates ab. Jetzt mehr als jemals leuchtet uns das Beispiel der Würde und der moralischen Kraft voran, das die Rheinlan-e in den Jahren der Leiben gegeben haben. Den treuen rheinisch-westfälischen Bürgern gilt heute vor allem unser Grutz: Ihr werdet die eisenfeste Zähigkeit be­wahren, die Euer alles Erbteil ist, und ungebrochen werdet Ihr diesen Wetterbraus überdauern, Ihr, die kein Sturm der Welt­geschichte jemals entwurzelt hat. Ihr seid die Zeuge«, wie der Frieden und das Recht von neuem gebrochen werden. Mit Euch erheben wir Protest gegen den Bruch des Vertrags und gegen den schwere« Bruch -es sittliche« Rechts unseres Volkes auf Leben, Bestand und Selbstbestimmung.

Eine schwere Zell hebt rm. Schwerer noch als die Jahre, die Wik seit dem Kriege durchlebten. Wie lange dis Prüfung dauern wird, vermag niemand zu sagen. Nur das wissen wir, daß die Not gesteigert und verlängert wird, wenn Voll und Staat ihr nicht in untrennbarer Einheit begegnen. Aber das auch wissen und hoffen wir, Satz ernstes Zrrsaurmenstchen des ganzen Volles sie kürzen wird. Dazu wollen wir «ns die Hände reichen, um die Herzen stärker zu machen. In Stadt und Land laßt uns de» nächsten Sonntag unter den Folgen äußeren Druckes der inneren Erhebung widme« und überall, in Men deutschen Gauen, in Haus und Hütte «nserks Vaterlandes ge­denken seiner Leiden und seines Rechts!

Berlin, 11. Januar 1928.

Reichspräsident Ebert. Die Reichsregierung.

Die Kampfansage gegen England.

Paris, 11. Jan. DerMatin" schreibt heute: Vielleicht wird das britische Kabinett einen Protest vornehmen lassen. Das kann gar keinen Einfluß auf den klaren Willen Frank­reichs und Belgiens ausüben. England wird Deutschland nicht unterstützen. Alles, was es im Falle eines französischen Miß­erfolges tun könnte, war, zu sagen, -daß es sich vorgesehen habe. Aber die Lage Frankreichs ist ausgezeichnet. Mit den Metho­den, die die Londoner Regierung vorgefchlagen hat, hätte man von Deutschland keine Zahlung erhalten. Aber mit derjenigen, die man jetzt ins Werk gesetzt hat, hat man viele Chancen dafür. Wenn wir einmal Herren des Ruhrgebiets sind, bann find Bel­gien, Frankreich und Italien stark genug, die Drohungen der City «Nb der Wallstreet zu ertrage«, ohne geschwächt zrr werde«.

Rückfall in die Kriegspsychose.

Zürich, 11. Jan. DieNeue Züricher Zeitung" schreibt in ihrem Leitartikel heute u. a. folgendes:Was sich gegenwärtig unter französischer Aegide in den Rheinlanden abspielt, muß als schlimmster Rückfall in die Kriegspsychose, als neue Auflage rücksichtsloser Gewaltpolitik bezeichnet werden. Da helfen alle Beteuerungen des Gegenteils, alle Bemäntelungen mit recht­lichen Argumenten nichts; Poincare und die Pariser Presse werden tausendmal den Z 18 der Anlage 2 des Versailler Re­parationskapitels anrusen; sie werden die nichtfranzöfische Welt niemals von der Ueberzeugung abbringen können, daß der

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