Ulm, 27. Dez. (Goldenes Dienstjubiläum.) Am 23. Dezember waren es 50 Jahre, daß Postinspektor Julius Scherbacher in den Dienst der württ. Postverwaltung getreten ist. Aus diesem Anlaß hatten die Kollegen des Jubilars dessen Arbeitsplatz im Postamt 1 sinnig mit Blumen und der Zahl 50 dekoriert. Von der Oberpostdirektion war ein ehrendes Glückwunsch- und Anerkennungsschreiben eingelaufen.
Friedrichshafen, 27. Dez. (Protest der Lokomotivführer.) Hier fand dieser Tage eine stark besuchte Versammlung des Vereins der Lokomotivführer, Ortsgruppe Friedrichshafen, zu der auch Kollegen aus Aulendorf erschienen waren, statt, die eine Protestkundgebung gegen die Verfügung des Reichsverkehrsministeriums sein sollte, wonach Nichthandwerker zur Laufbahn als Lokomotivführer zugelassen werden. Der Verein ist Lei der Handwerkskammer Ulm vorstellig geworden und und hat dort großes Entgegenkommen und volles Verständnis gefunden. Man sei dort erstaunt gewesen, daß die Gewerkschaften gegen diese Tendenz des Reichsverkehrsministeriums gegenüber dem Handwerk nicht bereits ganz energisch vorgegWr- gen seien und sprach die Hoffnung aus, daß der deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag in Hannover den Erlaß doch noch zu Fall bringe. Vorstand Lehner kam auf die Frage der Aufwandsentschädigung zu sprechen, die vor dem Krieg monatlich 60 Goldmark, im Oktober 1922 aber nur 1000 Papiermark betragen habe, während sie heute auf 3000 Mark stehe, was jedoch nicht hinreiche, um sich auswärts auch nur das nötige markenfreie Brot, geschweige denn irgend etwas anderes zu beschaffen. Eine Entschließung hierzu, in der eine Entschädigung verlangt wird, mit der man auswärts leben könne, fand einstimmige Annahme.
Baden.
Pforzheim, 27. Dez. Die Firma Casa Facasany S. A. Buenos Aires hat Lurch ihren hier weilenden Direktor P. Rasnussen Schenkungen für Wohltätigkeitszwecke im Werte von einer Million Mark gemacht.
Iffezheim, 27. Dez. Als die jung verheirateten Landwirte Emil Schneider und Franz Josef Laubel auf einem Kahn aus dem Altrhein Streu holen wollten, kenterte der Kahn und beide Männer ertranken.
Bruchsal, 27. Dez. Bei der am Sonntag vorgenommenen Oberbürgermeisterwahl wurde (nach vorheriger Vereinbarung unter den Rathansparteien) der bisherige Oberbürgermeister Dr. Meister einstimmig wiedergewählt.
Freiburg, 27. Dez. Der vermißte Skifahrer ist der 18- jährige Zahntechniker Peter Wischrath, der, wie jetzt kaum mehr zu bezweifeln ist, bei seiner allein unternommenen Skitour auf den Feldberg ums Leben gekommen ist.
Ueberlingen, 27. Dez. Eine eigenartige Kleinrentner- Hilfe hat Fabrikant Ritter hier eingeführt. Er hat sich bereit erklärt, den hiesigen Kleinrentnern, die ihm ihr geringes verfügbares Kapital anvertrauen, dieses mit 6 Prozent zu verzinsen und ihnen außerdem einen gewissen Anteil an seinem Geschäftsgewinn zufließen zu lassen. Wie die „Freie Stimme" hört, soll von diesem Anerbieten reichich Gebrauch gemacht werden.
Weihnachtsheimkehr der letzten Kriegsgefangene«.
Die letzten durch Dekret des Präsidenten der französischen Republik vom 11. Dezember begnadigten Kriegsgefangenen, vier an der Zahl, sind bis auf den Kriegsgefangenen Reuter, der seit elf Monaten leidend ist, erst vor wenigen Tagen zum drittenmale operiert wurde und infolgedessen noch nicht transportfähig war, mit 12stündiger Verspätung am Sonntag mittag in Ludwigshafen am Rhein eingetroffen und dort von dem Leiter der Kriegsgefangenenhilfe für die Avignoner, Julius Jahl-Mannheim, von der aus einem Unteroffizier und 3 Mann bestehenden französischen Begleitmannschaft übernommen worden. Die 4 Kriegsgefangenen wurden am Bahnhof in Ludwigshafen von Julius Jahl sowie dem früheren Leutnant der Reserve Eduard Furwentscher aus Dülken im Rheinland, der als letzter deutscher Offizier das Kriegsgefangenenlager Avignon verlassen hat, dem Schweizer Delegierten für die Kriegsgefangenen, Netz, u. a. m. begrüßt und sofort in einem Sonderwagen der Straßenbahn nach Mannheim gebracht, wo ihnen an der Rheinbrücke beim ersten Betreten unbesetzten deutschen Bodens begeisterte spontane Ovationen dargebracht wurden. Von ihrer Begnadigung erhielten die letzten Kriegsgefangenen, die wegen geringfügiger Vergehen vom französischen Kriegsgericht zu 8 bis 20 Jahren Zwangsarbeit, Reuter sogar zu lebenslänglichem Zuchthaus, verurteilt worden waren, erst am 20. Dezember durch die Zeitungen Kenntnis. Die Freude wurde zwar dadurch etwas getrübt, daß sie ihren Ka-
3m Hause äes Kommerzienrates.
Roman von E. Marlitt.
„Und das Verständige: aus dem Grunde mag ihr wohl auch der Papa feine jüngste wilde Hummel anvertraut haben," fetzte Käthe mit jener heiteren Unbefangenheit hinzu, die ihr ganzes Wesen charakterisierte.
Die Präsidentin zog di: Schultern leicht empor. „Dein Papa hat sicher dein Bestes gewollt, liebe Käthe, und meine Sache ist es nie gewesen, irgendeine seiner Maßregeln zu bemäkeln. Aber er war eine vornehme Natur und hielt streng auf gute Formen — ob es ihn nun doch nicht einigermaßen in Verlegenheit gebracht hätte, wenn ihm sein heiteres Töchterchen plötzlich so ohne weiteres, so frank und frei ln das Haus geflattert wäre?"
„Wer weiß?" versetzte Käthe. „Der Papa würde doch wissen, wes Geistes Kind diese Tochter ist," — ein mutwilliger Strahl blitzte aus ihren braunen Augen — „Müllerblut, das schlägt sich tapfer und wohlgemut durch die Welt, Frau Präsidentin."
Der Kommerzienrat räusperte sich und strich eifrig seinen schönen Lippenbart, während die Präsidentin jo betreten aussah, als habe unvermutet ein allzu krustiger Lustzug ihr vornehmes Gesicht angeblasen, Flora aber brach in ein Helles Gelächter aus. „Kind Gottes, du bist kostbar naiv," rief sie, die Hände zusammenschlagend. „Mit einer lolchen Äußerung müßte unser Jüngstes nächstens in Moritzens großer Abendgesellschaft debütieren, Großmama; da würden sie die Ohren spitzen!" Sie blinzelte die alte Dame schadenfroh an, die jedoch ihr Gleichgewicht schon wieder gefunden hatte.
„Ich vertraue dem angeborenen Takt deiner Schwester, mein Kind," sagte sie, ihre Hand nebenbei nun auch dem Doktor zur Begrüßung hinstreckend. Dazu lächelte sie mit einem seinen Zu- iammenrieben der Livven.
meraden Reuter nicht gleich mitnehmen konnten, doch hat die Freudenbotschaft von der Befreiung auf seinen Gesundheitszustand so günstig eingewirkt, daß er wohl schon in kurzer Zeit transportfähig sein wird.
Mit dieser Heimkehr schließt endgültig eines der schmählichsten Kapitel des Weltkriegs: das der Kriegsgefangenen. Gefangene zu machen ist eine militärische Notwendigkeit, und sie rauh zu behandeln ist eine soldatische Ueberlieferung aus unzivilisierten Zeiten. Wenn aber einmal die Statistik des Weltkrieges richtig durchgerechnet sein wird, wird man die fürchterliche Entdeckung machen, daß unter den Millionen und Millionen Opfern die Mehrzahl nicht den Kugeln, Granaten, Bomben und Gasen, sondern in den Gefangenenlagern und an ihren Folgen erlegen ist. Diese furchtbare Totenliste kommt vor allem auf die Rechnung der russischen Lager — des Stammlagers bei Kiew z. B. mit seinem einzigen Brunnen für 13 000 bis 15 000 Gefangene, wo es täglich Erdrückte und Zcrguetschte gab, mit seinen im Freien umherlicgenden Typhus- leichen usw. — und fast ebenso sehr auf die Rechnung der französischen Lager. Während aber in Rußland es mehr die Schuld der ungeheuren Unfähigkeit der Verwaltung war, hatte in Frankreich vor allen: ein pathologischer Sadismus schuld. Wir wollen nicht gerade heute die Erinnerung an die Gefange- nen-Erlebnisse in Frankreich, in den Kasematten von Marseille, unter den Negerpeitschen des sonnendurchglühten Nordafrika nochmals herausbeschwören (sonst müßte man auch noch die durch Gefangenschaft geistig Gestorbenen der fürchterlichen Rechnung zuzählen). Aber die sentimentale Geste, die vier letzten Opfer des Weltkriegs gerade zum Christabend heimzusenden — für sie und ihre Angehörigen gewiß eine große Freude —, kann die unerhörte Unglaublichkeit der vierjährigen Zurückhaltung so vieler Gefangenen nicht vergessen machen. Das hat es nämlich auch in barbarischeren Zeiten noch nicht gegeben. Wenn der Friede sonst unterzeichnet war, erinnerte man sich auch stets daran, daß der Soldat zwar ein Feind, aber kein Verbrecher, sondern der beste Patriot seines eigenen Landes gewesen ist: und man entließ ihn in Ehren. Frankreich blieb es Vorbehalten, das natürlichste Recht des Menschen, feinen Drang nach Freiheit, zu einem Verbrechen zu stempeln und für Fluchtversuche — für die es seine eigenen Flüchtlinge mit Militärkreuzen auszeichnete — den deutschen Soldaten mitten im Frieden das schlimmste Los des Kriegers, verlängerte Kriegsgefangenschaft, aufzubürden, lind während die vier letzten Opfer des Weltkrieges zum erstenmal die Umarmung der Heimat empfangen, wird dieser Kulturbeweis der Großen Nation in das Buch der Geschichte eingetragen.
Vermischtes.
Berlin, 23. Dez. Professor Friedrich Delitzsch, der durch seine Babel- und Bibelforschungen bekannt gewordene Assyri- ologe, ist in Bad Langenschwalbach nach zweitägigem Krankenlager im Alter von 72 Jahren gestorben.
Hohe Eisenbahnfahrpreise. Eine Fahrt von Karlsruhe nach Berlin kostet vom 1. Januar an 2. Klasse 8900 Mark, 3. Klasse 4500, von Stuttgart nach Berlin 8500 bzw. 4300.
Amerikanische Millionenspende für Bapern. Der bekannte Deutschamerikaner Rebhahn, der ein geborener Bayer ist und seit dem Sommer in Bayern weilt, hat innerhalb sechs Wochen 11 Millionen Mark gesammelt. Hiervon wurden für sechs Millionen Weihnachtsgaben für Arme eingekauft und fünf Millionen führenden Persönlichkeiten und charitativen Verbänden zur Barverteilung überwiesen.
Das Ende der Straßenbahn. Die elektrische Straßenbahn der sächsischen Stadt Plauen wird am 31. Dezember ihren Betrieb einstellen, da nach Einführung des 50-Mark-Tarifs die Fahrgäste ausbletben.
Sarg- und Begräbnisnot. Aus Chemnitz wird gemeldet: Bei der ungeheuren Verteuerung eines Begräbnisses, das in der einfachsten Form jetzt 37 000 Mark kostet, stehen viele Familien einfach vor unüberwindlichen Unmöglichkeiten. Die Verzweiflung treibt die Hinterbliebenen in ihrem Kummer zu traurigen Auswegen. Ein Familienvater aus dem ehemaligen Mittelstände, der die tote Lebensgefährtin in einem benachbarten Ort begraben lassen muß, und der die Fuhrkosten nicht aufzubringen vermag, führte Len Sarg auf dem Handwagen stundenweit über Land.
' Keine Frachtermäßigung mehr für Obst. Mit dem 1. Januar kommen die von der Eisenbahn gewährten Frachtermäßigungen für Obst in Wegfall. Die Fracht beträgt somit nach dem 1. Januar mindestens das 2 fache der derzeitigen Erzeugerpreise. Wie sich diese Frachterhöhung auswirken wird, läßt sich noch gar nicht absehen.
„Takt, Takt — ver wird viel helfen," wiederholte Flora, den Kopf spöttisch wiegend. „Die Müllererinnerung ist ihr genau ebenso angeboren. Die gute Lukas hat es eben nicht verstanden, ihr ein wenig Weltklugheit einzupauken — da fehlt's. Übrigens bin ich wirklich froh, daß du allein gekommen bist, Käthe; ich hoffe, es wird sich so besser mit dir leben lassen, als wenn du am Rock deiner alten hausbackenen Gouvernante hingst."
Käthe hatte das Barett abgenommen; die schwüle Blumenluft trieb ihr das Blut heiß in die Wangen. Jetzt mit der dicken, goldbraunen Haarflechte über der Stirn sah sie noch größer aus.
„Hausbacken? Meine Doktorin?" rief sie lebhaft. „Eine poesievollere Frau läßt sich nicht denken."
„Ei, was du sagst! Sie schwärmt wohl den Mond an, schreibt empfindsame Verse ab und so weiter. Oder dichtet sie gar selbst? Wie?"
Das junge Mädchen richtete die glänzenden Augen mit klugem Blicke auf das Gesicht der Spötterin. „Verse nicht, aber die Manuskripte ihres Mannes schreibt sie ab, weil die Setzer der medizinischen Zeitschrift seine wunderlichen Krakelfüße ab- sclut nicht entziffern können," sagte sie nach einem kurzen Moment schweigender Prüfung. „Sie schreibt auch keine eigenen Verse oder Novellen — dazu fehlt ihr die Zeit, und doch dichtet sie . . . Sie dichtet in der Art und Weise, wie sie das Leben nimmt und ihm stets eine Seite abzugewinnen weiß, von der ein verklärendes Licht ausgeht, wie sie ihr einfaches Heim ausjchmückt — aus jedem Eckchen guckt ein schöner Gedanke — und wie sie es unsäglich gemütlich und doch ästhetisch anregend für ihren braven Mann und mich alten Kindskopf und die wenigen auserwählten Freunde des Hauses zu erhalten versteht."
In diesem Augenblick flog ein ganzer Regen von frischen
Zunahme des Banknotenumlaufs. Nach dem vorliegenden Reichsbankausweis haben die zu Monatsmitte erhöhten Kredit- und Zahlungsmittelanforderungen, die unter dem Weihnacht geschäst eine erhebliche Zunahme erfuhren, zu einer neuen an, ßerordentlichen Anschwellung der Notenausgabe der Bank führt. Die gesamte Kapitalanlage hat sich um 172,9 au? 1182,3 Milliarden Mark vermehrt. Der Banknotennmlauf La! um 123,3 Milliarden Mark Angenommen. *
Wird nicht jenähmigt! Wir lesen in den „Hallischen Nachrichten": Der Direktor des Germanischen Museums in Nürm berg war jüngst auf einer Bernfsreise nach Berlin begriffen Im Thüringer Städtchen S. hatte der Zug längeren Aufenthalt. Dabei fällt dem Herrn Direktor ein, daß in S. eine große Sehenswürdigkeit aus der Wendenzeit aufbewahrt wird Kurz entschlossen unterbricht er seine Fahrt, steigt aus den, Zuge und begibt sich zum Bürgermeister, um ihn um die nötige Erlaubnis zu bitten. Er trifft den etwas kurz angebundener/ Herrn Bürgermeister zu Haufe und stellt sich vor: „Ich hm her
Direktor des Germanischen Museums und wollte bitten_«
„Wird nicht jenähmigt!" fällt chm der Bürgermeister ins Wort
„Ja, aber erlauben Sie mal-" „Ich erloobe jar nicht!
Wird nicht jenähmigt und damit Punktum. Vor 14 Tagen war ne Menagerie, vorige Woche en Panoptikum, diese Woche en Karnssel und nun noch en germaniches Museum? Nä, nä, wird nicht, wird nicht jenähmigt!"
Die Große Berliner Straßenbahn erhielt anläßlich ihrer jüngsten Preissteigerung von offenbar nicht unbegabter Seite die folgende Widmung:
„O Straßenbahn, o Straßenbahn —
Wozu soll das noch frommen?
Du fährst so leer zur Sommerszett,
Leer auch im Winter, wenn es schneit,
O Straßenbahn, o Straßenbahn —
Wann wird die Pleite kommen?"
Die weggeschwommenen Prager Weihnachtskarpfen. Auz Prag wird gemeldet: Drei Prager Firmen hatten zur Bestreitung des Weihnachtskonsums etwa 300 Zentner Karpfen bestellt, die in zwanzig großen Fischbehältern in einer Moldau- Wehr bereitgehalten wurden. In der Nacht setzte aber der Eisgang in der Moldau ein und die Behälter mit den Karpfen traten den Weg nach Hamburg an. Die Prager Weihnachtskarpfen scheinen unrettbar entschwunden zu sein.
Verhafteter Dokumentendieb. In der vergangenen Woche ist, aus Paris kommend, in Basel ein junger Mann namens Kirschbaum eingetroffen, unter dessen Gepäck man an der Zoll grenze in einem Koffer mit doppeltem Boden Dokumente ent deckt hat, die aus einem Diebstahl im französischen Kriegsministerium herrühren und sich ausschließlich mit der Anwendung von Gas bei Straßenkämpfen gegen irreguläre Truppen beschäftigen. Außer diesen Dokumenten fand man einen französisch abgefaßten, an Tschitscherin adressierten Brief, den der Besitzer des Koffers in Lausanne überreichen wollte. Auf Ersuchen der französischen Behörden hat die Baseler Polizei den Verdächtigen, der russischer Geburt und seit mehreren Jahren naturalisierter Schweizer ist, verhaftet.
Wie verhält es sich mit der Verjährung von Forderungen?
Antwort: Die Forderungen der Handwerker, Fabrikanten und Kaufleute verjähren im allgemeinen nach zwei Jahren; wenn die Leistungen dagegen für den Gewerbebetrieb des Schuldners erfolgte, in vier Jahren. Die Verjährungsfrist läuft vom Ende des Jahres an, in dem die Leistung erfolgte. Sie wird entweder durch Anerkennung der Forderung oder, durch Teilzahlung, Zinszahlung, Stundungsnachsuchung unterbrochen. Ist eine Unterbrechung erfolgt, so läuft die Frist vom Tage der Unterbrechung an.
Beispiel: Ein Schreiner lieferte im Januar 1920 einen Schrank. Seine Forderung ist alsdann am 1. Januar 1923 verjährt. — War der Schrank für einen Gewerbebetrieb bestimmt (Möbelhändler zum Mederverkauf oder für ein Ladengeschäft zur Aufbewahrung der betr. gewerblichen Gegenstände usw.), so verjährt die Forderung erst mit Ablauf des 31. Dezember 1924. — Hat der Schuldner am 15. November 1922 eine Ratenzahlung geleistet, so ist die Forderung erst mit Ablauf des 15. November 1924 bzw. 1926 verjährt. Erfolgte die letzte Ratenzahlung am 8. Februar 1921, so verjährt die Forderung am 8. Februar 1923 bzw. 1925. — —
Forderungen, die rmt Ablauf des Jahres 1922 verjähren und für die von dem Schuldner eine Anerkennung (am besten schriftlich), eine Ratenzahlung usw. nicht zu erhalten ist, müssen, um der Einrede der Verjährung nicht ausgesetzt zu M, durch Einreichung eines Gesuches um Erlaß eines Zahlungs-
Veilchen gegen die Brust des jungen Mädchens und rieselte auf den Fußboden nieder.
„Bravo, Käthe!" rief Henriette. Sie stand im Wintergarten, dicht am Gitter, und preßte die bleichen Hände auf ihre heftig atmende Brust. „Ich möchte dir gleich um den Hals fliegen, aber — sieh mich doch an! — müßte das nichl zum Totlachen sein? Du so kerngesund an Leib und Seele, uiw ich —" Ihre Stimme versagte.
Käthe warf das Barett, das sie noch in der Linken hieb von sich und flog zu ihr. Sie umschlang zärtlich die schwache Gestalt.
Flora biß sich auf die Lippen. „Das Jüngste" war nicht nur imposant an Leibesgestalt geworden, es hatte auch in den Hellen Augen und auf den Lippen den seltenen Freimut innerer Unabhängigkeit, der manchmal so unbequem werden kann. Ihr kam plötzlich die kleine Ahnung, als trete mit dem kraftvollen Mädchen dort eine schattenwersende Gestalt in ihr Leben . - - Sie nahm hastig den Hut ab und fuhr mit beiden Händen aui- lcckernd durch die zerdrückten Scheitellöckchen. „Hast du das poetische Reisebündelchen da wirklich von Dresden mitgebrachr? fragte sie trocken, mit einem blinzelnden Seitenblicke nach dem zusammengeknüpften Tuche am Arme der Angekommenen.
Das junge Mädchen löste die verschlungenen Enden und reichte Henriette die Taube hin. „Ein kleiner Patient, der dir gehört," sagte sie. „Das arme Ding ist flügellahm geschahen. Es fiel im Schloßmühlenhof auf das Pflaster."
Da war bereits die Einkehr in der Mühle verraten, al.ein die Präsidentin schien die letzten Worte ganz zu überhören: sie zeigte tief empört auf das verwundete Tierchen und sagre, nach dem Kommerzienrate zurückgewendet, mit strafendem Vorwurf: „Das ist nun die vierte, Moritz."
- , (Fortsetzung solar, l
befehls oder durch: ist dringend zu cmj spätestens Mitte De wenn der Schuldner die Zahlung nicht n Gläubiger trotz einx Schuldner macht die Unwissenheit usw.), werden.
Ein schweres P strat von Flensbur Versammlung im A Aufnahme einer Sck W AngUst 1926, mi zentiger Verzinsung den städtischen Koll« genommen. Infolge die Stadt eine n Schlimmste aber bei an den Schweizer G luta heute nicht wen ist der Stadt natürli Mahlen, und wenn gen versucht würde, burgs mehr als bau —
Mannheim, 2
Vergehens gegen i wurden am vergang 20 junge Leute verl angeblichen Turnver hörten. Das besch und zwei Gewehre genannten Blatt, ,di botene Vereinigung bereits einige wieder
Saarbrücken, 2 demokratischen Parte Entschließung an, ir fischen Pläne einer ! schon Reich erhoben turwelt müsse zur ^ werden. Das Saar und mit ihm zusami des Deutschen Reich
Krenznach, 27. Tagen einen Obst- i als er versuchte, in 524 Kilo Gemüse c Schokolade, 6,2 Kil Saargebiet zu schmu zollamt Waren im L und rund 6,5 Mill Von den verfallenen dem Großschmuggel.
Berlin, 28. D eine abermalige 10( zum 15. Januar 1! Erhöhung der Fernst werden. Neu geplar Abgabegebühr für P Pakets. In einer seinen Vorschlägen Reichspostverwaltung beziffert. Bis zum i Dienstposten eingezo, beiden Jahre sind be
Berlin, 28. T Regierung mit den ( Freitag stattfinden Fragen gestellt, die r der kommenden Brost der Privatindustrie g fragt, inwieweit die inneren wirtschaftlich Wirtschaft keinen Wi gierung bereit sei, S werkschaften zu hören ob die Regierung bei einkommensteuergesetz« tigen bei den Ergäry steuergesetz auszugleic fordert, über die M> nungsnot und zur Bi
Berlin, 28. Dez Ems, der in der ver> Besatzungsbehörde vei scheu Polizeigericht , worden. — Die Gell scheu Studenten in F wehr als 20 Million sind durch Vermittel Studentenschaft notle Der Dollar wurde ai 7393.45 B., in Be,
Kiel, 27. Dez. w Mürwick gehörend dem 20. Dezember vc gangen. An Bord l0 Mann. Die Leic Dampfers sind inzwis . Glo-an, 27. Dez sich am ersten Feierte talwärtsfahrender, mi die Brücke und sank daraus das Durchsatz' gleichen Stelle.
Prag, 28. Dez. Hultschjn hat eine Kr