industrieller angeschlossen und hat seit 1914 eigene Arbeitsnach­weise in Stuttgart und Eßlingen.

Stuttgart, 18. Dez. (Es kann nicht teuer genug sein!) Eine kleine Beobachtung aus dem Weihnachtsverkehr mag zum Nachdenken anregen. Kommt da ein siebzehnjähriger, einfach gekleideter Bursche in ein Papierwarengeschäft und verlangt Briefpapier. Es werden ihm verschiedene Mappen vorgelegt. Die billigste kostet 270 Mark. Er fragt nach teureren.Hier zu 350 Mark!"Haben Sie keine besseren?"Doch zu 500 Mark!"Noch teuere!"Jawohl, 700 Mark!" Ich möchte eine noch teuere!" Me Verkäuferin überlegt, sie hat die teuerste bereits aufgelegt.Ja, ich habe noch im Lager" meinte sie, nimmt die MLappe zu 700 Mark, geht in einen Nebenraum und ändert den Preis auf 900 ab.So, da wäre eine zu 900 Mark!"Das ist recht!" Der Bursche kaust die Mappe und verschwindet. Eine Waschfrau, deren Kinder kaum etwas zu beißen haben, hat den Handel mit angesehen und den Kopf geschüttelt. Me Ladeninhaberin gibt ihr die 200 Mark Nebengewinn mit dem Bemerken:Wenn die jungen Kerls nicht wissen, wo sie ihr Geld hintun sollen, hier haben Sie's; Sie können's besser gebrauchen!"

Erfolge der Kromer-Sängrr. Aus Amerika wird uns be­richtet, daß Kromer als Dirigent ebenso gefeiert wird wie als Komponist und Sänger. In Cleveland gestaltete sich das Konzert der Schwäbischen Liedergruppe zu einem beispiellosen Erfolg, an dem auch Otto Keller durch eine sehr hübsche An­sprache über den Zweck der Unternehmung entsprechenden An­teil hatte.

Tübingen, 19. Dez. (Der neue Rektor der Universität.) Zum Rektor des neuen Studienjahres wurde Professor Dr. Hegler an der juristischen Fakultät gewählt.

Horb, 19. Dez. (Hochwasser.) Infolge des warmen Wet­ters ist ldie Schneeschmelze im Schwarzwald allgemein gewor­den. Dazu kommt seit Sonntag ununterbrochenes Regenwetter. Diese Umstände haben dazu geführt, daß der Neckar seit Mon­tag mittag Hochwasser mit sich führt. Das ganze Neckartal ist von brausenden Wassermassen hoch überflutet. Im Laufe des gestrigen Tages erhielten die Eisenbahn- und Regierungs- dienststellen die telegraphischen Nachrichten über schwere Hoch­wassergefahr. Me im Neckartal liegenden Teile der Dörfer und Städtchen stehen unter Wasser, das überall den an den Berg­seiten hochliegenden Bahndamm erreicht hat. In den bedroh­ten Ortschaften mußte schleunigst geräumt werden. Auch in der vergangenen Nacht ist der Wasserstand noch wesentlich in die Höhe gegangen, doch verläuft sich der WasserstanL jetzt mehr in die Breite; auch scheint das Tempo des Wachsens in den Morgenstunden etwas gemäßigter geworden zu sein.

Feckenhausen OA. Rottweil, 19. Dez. (Im Walde er­schlagen.) Beim Holzfällen im Walde wurde der verheiratete Maurer Thomas Mink von einer fallenden Tanne getroffen und mit gebrochenem Rückgrat nach Hause gebracht, wo er nach 24 Stunden verschied.

Gemeindcratswahlen. In Ulm erhielten: Vereinigte So­zialdemokratische Partei 4600, Deutsche demokratische Partei 3799, Zentrumspartei 3931, Deutsche Volkspartei 2546, Bür­gerpartei 1787, Friedensgesellschast 4372, USP. 141, Kommu­nisten 270 Stimmen. Es wurden somit gewählt 5 Kandidaten von der Vereinigten Sozialdem. Partei, 4 von der Demokratie,

4 vom Zentrum, 2 von der Deutschen Volkspartei, 2 von der Bürgerpartei, 5 von der Friedensgesellschast, USP. und Kom­munisten gingen leer aus. Me Wahlbeteiligung betrug 68 Prozent. In Rottweil erhielt das Zentrum im Ganzen 22 395 Stimmen (darunter Altstadt), die D. Ä. P. 7173 (Alt­stadt 2073), die Bürger- und Deutsche Volkspartei 3485 (Altstadt 301), die Sozialdenwkr. Partei 4309 (Altstadt 1335), die Kommunistische Partei 2563 (Altstadt 549). Hiernach er­hält das Zentrum 6, die Demokratie 2, die Bürgerpartei 1 und die Soz. Partei auch 1 Sitz.

Baden.

Flchingen bei Breiten, 18. Dez. In einer der letzten Nächte wurde bei dem Kaufmann Stahl, ein Einbruchsdiebstahl ver­übt und Kleiderstoffe im Wert von über einer Million gestoh­len. Me Stoffe wurden auf einem Auto fortgeführt.

Fahrnan bei Schopfheim, 18. Dez. Me hiesige Schuhfa­brik und Gerberei läßt nur noch an 4 Tagen arbeiten.

Konstanz, 18. Dez. Am Montag begann vor der Straf­kammer der Prozeß gegen die 17 Angeklagten, die des Land­friedensbruchs beschuldigt waren. Dem Prozeß liegen die be­kannten Vorgänge am 27. Juni und 4. Juli in Singen, wobei es bekanntlich anläßlich der Demonstrationen zu Plünderungen gekommen ist, zugrunde. Unter den 17 Angeklagten befinden

sich die beiden Kommunistenführer Maddelene und Schäfer so­wie eine 21jährige Fabrikarbeiterin. Einer der Angeklagten hat einen Beinbruch erlitten und konnte nicht erscheinen. Die Verhandlungen werden voraussichtlich mindestens zwei Tage dauern.

Mannheim, 19. Dez. Infolge der sich immer mißlicher ge­staltenden wirtschaftlichen Verhältnisse und der erheblichen Sonderbesteuerung des Gastwirtsgewerbes sind hier während der letzten Jahre nicht weniger als 300 Wirtschaften eingegan- gen.

Vermischtes.

Butter für ein Festspiel. Bezeichnend für die Verhält­nisse unserer Zeit ist die Tatsache, daß sich ein bekannter schwä­bischer Dichter das Honorar für die Ausarbeitung eines Fest­spiels in einer Härdtsfeldgemeinde in Naturalien, bestehend in 20 Pfund Molkereibutter, hat ausbezahlen lassen. Bei dem heutigen Butterpreis gar kein so übles Geschäft.

Exemplarische Strafe für Milchfälscher. Der Maierbauer und seine Frau in Odelsham (bayerisches Bodenseegebiet) setz­ten der Milch 10 bis 12 Prozent Wasser zu. Wie lange sie dies taten, konnte nicht ermittelt werden; sie ließen Len Krug eben so lange zum Brunnen gehen, bis man durch einen glücklichen Zufall den Milchverlängerern uf die Spur kam und Anzeige machte. Sie wurden verurteilt: der Bauer und die Bäuerin zu je sechs Monaten Gefängnis, zu je 100 000 Mark Geldstrafe und zu den Kosten. Me mündliche Begründung der Strafe durch den bayerischen Amtsanwalt in Lindau ist so kräftig ur- deütsch, so herzerfrischend, daß es eine Lust ist, sie zu lesen (in der bayerischen Sprache zu hören, war es noch köstlicher). Gr sagte u. a.:Wenn so ein elender, miserabler und niederträch­tiger Bauer hergeht und dieses für sündteures Geld bezahlte Nahrüwgsmittel auch noch fälscht, aus Habgier, nur um den Kasten noch mehr mit Geld anzufüllen, so verdient so ein nie­derträchtiger Bauer eigentlich den Galgen."

O Tannenbaum!" Bon einem Förster bei Miesbach in Oberbahern wollte eine Berliner Familie, die dort zur Som­merfrische gewohnt hatte, einen Christbaum mittlerer Größe nach Berlin kommen lassen, verzichtete aber darauf, da die Fracht allein schon 3200 Mark kostet.

Die Stabt Wiesbaden hat ein Schuldschein-Darlehen von 500 Millionen Mark ausgenommen, besonders für die Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke. Dieses Darlehen wird mit ver­änderlichem Zinsfuß, und zwar zum jeweiligen Reichsbank­diskontsatz abzüglich 2 Prozent, jedoch mindestens mit 7 und höchstens 12 Prozent, verzinst.

Schiefertafeln in höhere« Schulen? Nach einer Verfügung des Provinzialschulkollegiums Köln, die der preußische Mini­ster für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung den höheren Schulen zur Nachahmung empfiehlt, sollen an diesen Schiefer­tafeln eingeführt werden. Me Verfügung wird mit den Er­sparnissen, die dadurch entstehen, begründet. In den oberen Klassen wird die Verwendung der Tafeln hauptsächlich für die Mathematik empfohlen.

Nene Zuckerpreiserhöhungen. Eine neue Preiserhöhung für Zucker steht bevor, und zwar soll der Preis von 13 000 Mk. auf 20 000 Mark für den Zentner erhöht werden, was einem Verkaufspreis von 250270 Mark für das Pfund Zucker ent­sprechen würde.

Der valutaschwerer Wiener. Eine Heimkehrerin aus Berlin schreibt:Me Wiener, welche in den letzten Wochen so beliebt gewordene Ausflüge ins Deutsche Reich unternommen haben, wissen nun, wie es einem richtigen Cdelvalutarier zu­mute ist. Zwar ist die Krone noch weit vom Stande des Dol­lars entfernt und die Mark ist immer noch zehnmal so viel wert als sie: aber in Deutschland kosten alle nützlichen und an­genehmen Dinge ungefähr ein Drittel des Wiener Preises. Die Wiener, die sich hier kaum ein Paar Schuhe leisten können, erstehen in Berlin oder gar in den kleineren Städten um den gleichen Betrag eine Reche Sachen, die hier bei steigendem und fallendem Index gleich unerreichbar sind. Man sieht sie jetzt in allen vornehmen Berliner Restaurants mit glühenden Wan­gen und glänzenden Augen, Leckerbissen vor sich, von denen sie seit 1913 nicht mehr zu träumen gewagt. Ununterbrochen wird umgerechnet.8000 Kronen kostet der Rehbraten und alle die Beilagen!"Sollen wir Rheinwein trinken er kostet um­gerechnet 6000 Kronen oder Bordeaux zu 10 000 Kronen?" Frau X. hat einen Pelz um 800 000 Kronen gekauft!" Kann ich mir noch einmal Beefsteak garniert bestellen es kostet soviel wie das Menü in der Gemeinschaftsküche i« Wien." Bei Heßler, bei Kempinski, im Hotel Adlon, überall da»

^ Im Hause äes Kommerzienrates.

Roman von E. Marlitt.

Er bejahte, und sie verließ mit raschen Schritten das Zim­mer. Drüben in der Hinterstube ließ sie sich den erschütternden Vorgang von der Haushälterin erzählen.

Die Geschichte hat dem Doktor in der Stadt schrecklichen Schaden gebracht," sägte Suse schließlich.Erst gab'« keinen Besseren, und er hatte alle Hände voll zu tun. und nun jagen si>- auf einmal, er verstehe seine Sache nicht. Und er ist nicht schuld an dem Unglücke. Es war alles gut; ich hab's ja mit meinen eigenen Augen gesehen. Aber da sollte sich der Schlotz- müller ganz ruhig verhalten ja, der und ruhig! Ich weiß om besten, wie er beim kleinsten Arger gleich kirschbraun wurde. Ta darf nur der Franz draußen zu laut gesprochen haben, oder der Wagen ist zu schnell in den Hof gefahren da hat schon die Wut in ihm gekocht. Es tut mir nur leid, daß so ein guter Herr wie der Herr Doktor deswegen nun angejchwärzt wird und sein Brot verliert, und seine arme Tante, für die er jorgr und arbeitet, dauert mich auch. Sie hat ihn von ihrem bißchen Vermögen studieren lassen, die alte Frau Diakonus. Sie wohnt bei ihm; er ist immer ihr ganzer Stolz gewesen und nun muß sie das miterleben."

Käthe machte der Mitteilung, die sehr ins Breite zu gehen drohte, ein Ende, indem sie die Kranke vorsichtig aus dem Lehn­stuhle hob.

Halb und halb getragen von den starken Armen des jungen Mädchens, hinkte Suse Uber den Vorsaal. Die Tür der Eckstube war offen und am Fuße der herniederführenden Stufen stand Doktor Bruck mit ausgestreckten Händen, um die Leidende in Empfang zu nehmen und ihr heradzuhelfen . . .

Rach wenigen Minuten saß Suse bequem und weich gebettet in der luftigen Stube. Sie musterte ängstlich die berühmten Vorhänge, entsetzte sich über das Bett auf demstolzen

Kanapee" und bemühte sich vergeblich, ihre Freude darüber zu verbergen, daß sie nun wieder jeden Sack zählen konnte, der drunten im Hofe auf- und adgelaven wurde.

Die junge Dame sah nach ihrer kleinen goldenen Uhr.Es wird Zeit, mich in der Villa vorzustellen: sonst gerate ich mög­licherweise mitten in den stolzen Teezirkel der Frau Präsi­dentin," sagte sie mit der anmutigsten Geste eines leichten Schauders und zog die Handschuhe aus der Tasche.In einer Stunde komme ich wieder und koche dir eine Suppe, Suse"

Mit den feinen Händen?"

Mit den feinen Händen, versteht sich. Glaubst du denn, ich lege sie in Dresden in den Schoß? . . . Hast doch meine Lukas gekannt, Suse sie ist heute wie damals; da heißt es, Hand und Fuß rühren und die Zeit ausnutzen. Du solltest sie nur einmal sehen! Sie ist eine Frau Doktorin geworden, die ihres­gleichen sucht." Damit verließ sie das Zimmer, um sich in Sujes Stübchen zum Fortgehen zu rüsten.

4.

Auf der Spinnerei schlug es sünf, als Käthe in Doktor Brucks Begleitung wieder in den Hof trat. Es war kälter gewor­den und die uralte, halbverwischte Sonnenuhr am Giebel, die heute, im goldenen Frühlingslicht neu auslebend, mit scharfem Finger die Stunden bezeichnet hatte, sah wieder trübselig und verwittert aus.

Das Helle Geklingel der Türschelle lockte Franz wieper her­aus auf die kleine Freitreppe. In diesem Augenblick rauschte es in den Lüften, und gleich darauf stürzte eine schöne Taube herab und blieb hilflos auf dem Steinpflaster liegen.

Schwerenot, nehmen denn die Bubenstreiche kein Ende?" fluchte Franz, indem er die Treppe herabsprang und das Tier­chen aufhob es war flügellahm geschossen.Da guck her, Frau!" jagte er zu der Müllerin,'s ist keine von unseren ich dachte mir's gleich, 's ist ein gottheilloses Volk da drüben.

gleiche Bild, überall die gleichen Gespräche. Me Wiener f> Edclvalutarier in Berlin!

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 19. Dez. Dem Menstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: ' 283 Ochsen, 32 Bullen, M Jungbullen, 317 Jungrinder, 524 Kühe, 879 Kälber, Schweine, 5 Schafe. Unverkauft blieben 80 Ochsen, 7 Bullen 60 Jungbullen, 17 Jungrinder, 54 Kühe, 230 Schweine. Eo lös ans je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 36 000 bis 39 000, 2. 22 000 bis 32 000, Bullen 1. 30 000 bis 32 500, z, 23 500 bis 28 500, Jungrinder 1. 37 OVO bis 39 500, 2. 31ggg bis 35 000, 3. 25 000 bis 29,000, Kühe 1. 26 500 bis 32 00g z 20 000 bis 26 000, 3. 13 000 bis 17 000, Kälber 1. 46 500 W 49 500, 2. 44 000 bis 45 500, 3. 36 000 bis 42 000, Schweine 1 52 000 bis 55 500, 2. 46 400 bis 50 000, 3. 38 000 bis 43 M Mark. Verlauf des Marktes: langsam.

Der Großhandel der Berliner Zentralmarkthalle stand am Montag sichtlich unter dem Zeichen des sinkenden Dollarstan, des. Wenn die Preise auch nicht in dem Verhältnis fiesen das dem Heruntergehen des Dollars von 8000 auf 6000 ent­spricht, so trug doch die allgemeine Nervosität, die am Markte herrschte, dazu bei, daß die Preise uni 10 bis 25 Prozent san­ken. Es wurden beispielsweise Hasen um 500 Mark billiger als am Tage zuvor gehandelt, deutscher Speck wurde mit M Mark das Pfund abgegeben, Schmalz fiel um 350 Mark das Pfund, Rindfleisch kostete bei Engros-Schlächtern 390 Muk das Pfund.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 19. Dez. Ein Bankkonsortium, dem die in der Württembergischen Bankenvereinigung zusammenge- schlossenen Banken angehören, legt 100 Millionen Mark 8°/o Stuttgarter Stadtanleihe zum Kurse von 99°/» zur Zeichnung auf. Der Erlös dient ausschließlich werbenden Zwecken, hauptsächlich der Erweiterung des Elektrizitätswerks. Die Tilgung der Anleihe erfolgt zum Nennwert; sie dauert 10 Jahre und beginnt am 1. Februar 1925. Die Zeichnungs­frist läuft bis Ifl. Januar 1923.

Siegburg, 19. Dez. Ein grauenvoller, vor 14 Tagen hier verübter Raubmord wurde von der Kölner Kriminal­polizei aufgedeckt. Das Opfer ist ein Belgier namens Ors- hofen, der sich mit Brillantkäusen befaßte. Der Belgier wurde von seinem deutschen Kumpanen nach Siegburg ge­lockt und daselbst von einem Schweinezüchter mit einem Hammer erschlagen. Die Leiche wurde zerstückelt, gekocht und als Hundefutter benutzt. Die Täter wurden verhaftet.

Leipzig, 19. Dez. Das Reichsgericht hat jetzt entschie­den, daß bei der Preisberechnung von Waren der Wieder­beschaffungspreis nicht gefordert werden darf, dagegen die volle Geldentwertung beim Einstandspreis berücksichtigt werden kann. Unter Anerkennung dieses Standpunkts hob das Reichsgericht zwei Urteile des Landgerichts Gera auf, wodurch zwei Kaufleute wegen Preistreiberri zu 3000 bzw. 1000 Mark Geldstrafe verurteilt worden waren.

Berlin, 20. Dez. Der Berliner Oberbürgermeister Bock wurde gestern vom Reichskanzler Dr. Euno empfangen, dem er die Notlage der Stadt Berlin darlegte. Der Oberbürger­meister wies darauf hin, daß die Stadt für die Kinder der armen Leute, die Rentner und die Kranken nicht mehr ge­nügend sorgen könne und forderte die .Hilfe des Reichs. Der Reichskanzler, der die schwierige Lage Berlins anerkannte, versprach schleunige Beratung über die von der Regierung zu ergreifenden Maßnahmen.

Berlin, 20. Dez. Die Spitzenorganisationen der Staats­arbeiter, die gestern im Reichsfinanzministerium wegen eines abermaligen Teuerungszuschlags für die zweite Dezember­hälfte vorstellig wurden, erhielten von Ministerialdirektor von Schlieben die Erklärung, daß eine Nachzahlung auf die erst kürzlich erhöhten Bezüge wegen der allgemeinen Finanzlage des Reichs und aus außenpolitischen Gründen unmöglich sei, LautBerliner Lokalanz." haben die Gewerkschaften darauf­hin gestern abend eine Besprechung abgehalten, in der be­schlossen wurde, in den nächsten Tagen einen neuen gemein­samen Schritt zu unternehmen. Einer Korrespondenz zufolge sollen die Gewerkschaften die Absicht haben, der Regierung zu erklären, daß sie für etwa ausbrechende Teilstreiks der Staatsarbeiter keine Verantwortung übernehmen.

Berlin, 19 Dezk Vorsitzende des Reich tretern rechtsstehender Schusses für Landwirts daß die Getreideverso: sei, hört derVorwä sterium die deutsche T sichert ansieht unter d> treibe entsprechend de Reich in der Lage blc laufenden Wirtschaftsj, Berlin, 20. Dez. stierung der wegen de: säule Verurteilten, die fahr I V- Jahren ver!

: gestrigen außerordentl ordnetenversammlung Steuer auf den übermi niersteuer, gegen die dem Vorschlag des Ai mittag hat in der He, Präsidenten der polnis gefunden, an der das Spitzen der deutschen L -Ir. Euno, teilgenomrr Dienstag an der Börs Br., in Berlin 7294.!

Hambnrg, 19. T staurant- und Küchenk sich einer Protestkundo gierung geplante Scha geschlossen. Die Hotel Fremden geöffnet.

Alt«n», 19. Dez! vergangenen Nacht in genommen, die der Ge wurden dem Polizeig Diese ist noch nicht al Ratibor. 20. De; schloß, die Gemeinde slowakei zuzuweisen, ' Owschütz bei Deutsch! erst in der zweiten I, Begründung dieses M Eine Ermächtigung z: Tschechoslowakei ist nc La»san»e, 20. L ordnung fordert in eir ferenz erneut Zulassui der völligen Unabhän Abzug der britischen Z Suezkanals und besser Pari-, 19. Dez. «meut, daß ihr amtlich bekannt sei.

Dublin, 19. Dez heute sieben Männer Besitze von Waffen b<

Die Metzen der armen Dame ihre Prachttauben nur jo vor der Rase weg. Na, ich sollte nur der Herr Kommerzienrat sein!" Er schüttelte die Faust.

Wer ist denn dis arme Dame, Franz? Und wer schießt nach ihren Tauben?" fragte Käthe mit großen Augen.

Er meint Henriette." jagte Doktor Bruck.

Und drüben aus der Spinnerei wird geschossen!" platzte Franz ingrimmig heraus.

Wie, die Fabrikarbeiter meines Schwagers?"

Ja, ja, die sein Brot essen, Fräulein, 's ist eine Sünde und Schande. Da haben Sie die Bescherung, Herr Doktor! Da sehen Sie ja nun, was das für eine Brut ist. Sie wollen bei denen alles mit Liebe und Güte durchsetzen ja, da werden Sie weil kommen. Was haben denn solche brave Leute wie Sie von der Eutheit? Lange Nasen macht Ihnen die Gesellschaft ... Die Faust aufs Auge! 'runter müssen sie. Das ist meine Meinung sonst ist kein Aushaltens."

Streikt man auch hier?" fragte Käthe den Doktor, dem ein so schönes, ernstes Lächeln um die Lippen schwebte, daß sie das Auge nicht von ihm wenden konnte.

Nein, die Sache liegt anders," sagte er, den Kopf schüt­telnd. Seine ruhige Stimme klang imponierend neben Fran­zens heftigem Gepolter.Mehrere der ersten Arbeiter, im Be­sitz von Kapitalien, hatten Moritz gebeten, ihnen beim Zerschla­gen des Rittergutes zu einem Stück Land zu verhelfen, das, an sich öde und von geringem Ackerwert, ziemlich nahe der Fabrik unbenutzt liegt. Sie wollten Häuser bauen mit Mietwohnungen auch sür die ärmeren Arbeiterfamilien, die den teuren Miet­zins in der Stadt fast nicht mehr erschwingen können. Der Kom­merzienrat hat ihnen auch Versprechungen gemacht: er konnte das um jo eher, als der begehrte Streifen Landes noch za seinem Park g.ehürt"

Wnrtte«

Stuttgart, 19. l

genehmigte der Äan Staatsdarlehens an Darlehens znm Aul Lesung. Eine Ents leistnng der Versami lassen. Dann Wird Anfrage über Uebe Der Redner des B, daß die nat.-soz. B nicht nnter ein Aue die verfassungsmäßi! entfalten. (Zurufe i tvegung.) Wenn m- muß man auch kvm anstaltungen verbiete gehandelt worden. Haltung der Ordnun störer vorzugehen, einfach verbietet, so Machtlosigkeit. Es ist und bleibt die G mann anerkennt den griffe der Nat.-Soz. die Regierung über richtet und nicht M Verhältnisse haben, verlangt werden, dal degung von Württ« ' die Nat.-Soz. ab, di derwirren und auch überbrücken. Der E Göppingen habe zwc "isten hätten ebenfall E.-foz. Versammln: auch nicht, daß die 3 Esuim. Stetter sieht ^revolutionäre, der« deren Führer gefang m Arbsiter-Abweh: einige Ausschußwahl« reue Aenderung der Mammen worden p Nat.-Soz. auf nachm Stuttgart, 19. T mg die Aussprache i Zunächst sprachen di« M das Vorgehen de Sozialisten namer Vürung von Klasse

(Fortsetzung folgt.)

^rzen persönlich.

Mstizminister Bol ^ Versammlung