habe, finde die Vermutung Gl»„
: Grundlage für einen VorM nds suche, den es der Konf^» ar vorlegen wolle. ^
Wettrüstens zur See.
' «Chicago Tribüne" aus K., anzausschuß des Repräsentanten dem er sich zugunsten eines m Dollars für das kommet das Wettrüsten zwischen den l Präsident Harding wird aufaeiw. ° c Washingtoner Abrüstungsk»^ einer neuen Konferenz zusamine^ ch die Hilfsschiffbauten, die ni achungen fallen, einzuschränken, erikanischen Parlaments bewillig.
vej'NS preislich m Äcerenv.irg ^0 Durch du- Post eas- und Odcranns» M, sowie im sonstigen fischen Verlehr 400 'inst Postdestellgeld. Men von stöherer Gescheht teiu Anspruch Kcierung der Zeitung aus Rückerstattung des Bezugspreises.
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llendung der 56 Kriegsschiffe, ch dem Pazifik-Abkommen ^ stellen eine Ueberschrdstung lei s von etwa 14 Millionen dar
e « bürg.
rei«de wurde durch die M,, -diger Lang mit einer Shev», Argentinien bedacht. Für dies enbausonds sei auch an dich,
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Wngen nehmen alle Men, in Neuenbürg zudem die Austräger jederzeit entgegen.
tztte Dank
Kath. Stavtpfarramt
i„,onto Nr. 24 bei der Sparkasse Neuenbürg.
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Knzeiger für Sas Lnztal unS Umgebung.
klmlsblalt kur Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.
Erscheint täglich mit Ausnahme Ser Sonn- unv Keiertage.
vruck und Verlag der L. Meeh'schen Buchdruckerei (Inhaber v. Strom). Für die Schriftleitung oeraniwoittich v. Sero« io Q»u»abör>
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Die einspaltige Pent-eile od. deren Raum i. Bezirt 28.- außerhalb desn!ben 3".- einschließl. Jnseratenst-uer. Kollektivanzeigen lVO Proz. Zuschlag. Offerte u. Aus- lunfterteilung 15 Mk. Re.
klame-Zeile 70 »kt Bei größeren Aufträgen entsprechender Rabatt, der im Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 4 Wochen nach Rechnungsdatum erfolgt.
Kernsprecher Nr. 4.
Für teletonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über- nommen.
Neuenbürg, Samstag, den 16. Dezember 1922.
8V. Jahrgang.
Politische Wochenrundfchau.
mmlung
es Bezirks ReuentU
Je näher das Weihnachtsfest heranrückt, umso dunkler Mtert sich der Himmel über Deutschland. Obgleich die ^sche Mark seit vier Wochen keine weitere Entwertung er- M hat, wie sich jeder aus dem immer um 8000 herum cknden Dollarstand überzeugen kann, nimmt die Geld- ertung, d. h. was man so zu nennen beliebt, von Woche zu Hc krassere Formen an. Mit anderen Worten: Der Wn- ü und die Halsabschneiderei stehen in höchster Blüte. Sämt- §e zum Leben notwendigen Dinge haben in diesen vier Wo- zi mindestens eine Verdoppelung, wenn nicht eine Verdrei- Png der Preise erfahren, als ob der Dollar 15 000 oder W Mark kostete. Jede Woche werden uns annähernd 100 erden auf Sonntag, den 17. dz,, Warden Mark neues Papiergeld auf den Markt geworfen, lhavs z, „Adler" in Arribaii lan kennt die Sorten schon gar nicht mehr auseinander. Die
ot des Mittelstandes übersteigt jedes Maß. Wenn 1 Pfund Mfleisch 450, Kalbfleisch 410 und Schweinefleisch 700 Mark wenn zum Ankauf eines Pundes Butter soviel Geld itig ist wie früher zur Anschaffung einer bescheidenen Auster, wenn Leute in sonst geordneten Verhältnissen ihren allsrat verkaufen müssen, um die Mittel für Brot zu gewin- m, wenn viele Leute fast hilflos sterben, weil sie nicht mehr ii Geld haben, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, ge- . , jmeige ein Krankenhaus aufzusuchen, wenn man nicht mehr
»v F»TL« »tLKkrLVZLtzrtzi agi, einen Brief zu schreiben, weil das Porto samt dem
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Deutschland.
Berlin, 15. Dez. In der gestrigen Sitzung der Berliner .Stadtverordnetenversammlung fand eine Aussprache über die Frage der Betriebsräte und deren Teilnahme an Len Deputations-Sitzungen statt. Ein kommunistischer Antrag, der die Betriebsräte unangetastet wissen will und sogar fordert, daß Vertreter der Beamten zu den Sitzungen der Deputationen und Ausschüsse hinzugezogen werden sollen, wurde angenommen. Es bleibt also in Berlin bei der Nebenregierung.
Preffestimmen zu bei« Gemeinderatswahlen.
Zum bisherigen Ausfall der Gemeinderatswahlen bemerkt u. a. die „Tagwacht": Besser noch als die Demokraten hat das Zentrum abgeschnitten, das seine Stimmen mit der Präzision eines Automaten aufbrachte. Bemerkenswert aber ist, daß gerade in stockkatholischen Gegenden die Sozialdemokratie gegenüber den Klerikalen beachtenswerte Erfolge zu verzeichnen hat.
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»rteilhaft, weit uuter i Tagespreisen.
ier soviel kostet wie früher ein Anzug, dann sind wir so eit, daß wir uns die Frage vorlegen müssen, ob es denn gar ine Hilfe gibt, die sich in gesetzlichen Bahnen bewegt, oder das Volk wirklich zur Selbsthilfe schreiten muß.
Aber ein großer Teil des Volkes, dem es gut oder wenig- is leidlich gut geht, ist sich der Gefahr offenbar noch gar bewußt. Es ist ja wahr, wie es im Faust heißt: „Den iel spürt das Völklein nie, wenn er es schon am Kragen e". Die Jnteresfenlosigkeit, die Apathie, die in diesen Krei- herrscht, ist mehr als erstaunlich. Haben doch neulich in ituttgart bei der Gemeinderatswahl nur 51 Prozent der Wäh- abgestimmt. Das ist so recht ein Exempel auf die Ver ßrtheit des demokratischen Volksstaates, der sich auf den Frei- Medanken aufbaut. Die politische Unreife unseres Volkes, ie Schwunglosigkeit der Volksseele geben sich darin kund, lad das weiß auch das Ausland. Deshalb kann die Entente >it KO Millionen Deutschen anfangen, was sie will. Es braucht
unsere Grenzen gearbeitet wurde, und ein planmäßiger Eifer bemüht war, auch Württemberg für die „nationalsozialistische Idee" sturmreif zu machen. Es hätte deshalb nicht erst der Zusammenstöße hier in Geislingen und in Göppingen bedürfen sollen, um eine deutlichere Haltung der Regierung und eine entschiedenere Abwehr der nationalsozialistischen Vergiftung und Verhetzung auszulösen. Denn schon deutet sich cm. Laß das jetzige Eingreifen zu spät kommt, um gewisse zersetzende Auswirkungen jener Agitation zu verhindern. Schon kann man hier und im Lande draußen, auf der Straße und in der Eisenbahn hören, daß hinter diesem Vorgehen der Nationalsozialisten niemand anders als unsere Industrie stehe, die diese Partei als eine Art von gelber Arbeiterorganisation begönnere, und ihr durch große Geldspenden ihr Austreten ermögliche. In einer Zeit, in der die Tarifverhadnlungen zwischen Industrie und Arbeiterschaft nicht abreißen, wo die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Winters sich täglich mehr fühlbar machen und die
Die Mrftschnaome7 bede^Art haben d Gemeindewahlen auch die politische Erregung vertieft haben,
Artnms ^ ist das Austreten und die Aufnahme solcher Vermutungen rucht
sich die Gemeindewahlen bis jetzt überblicken lassen, ist ihr Ergebnis für die Sozialdemokratie zufriedenstellend, besonders
gleichgültig hinzunehmen, sondern als Quelle möglicher Verschärfung unserer sozialen Gegensätze recht ernsthaft zu beach-
wenn man bedenkt, daß die letzten Wahlen im Jahre 1919, also ^ Es mußaber gle-chzerftg ausgesprochen werden daß eS unter so ganz anderen Verhältnissen stattgefunden haben. Wo' ^nr »m bloße Gerüchte handelt, fn deren ^ die Sozialdemokraten Einbußen erlitten haben, ist immer die Wohl keiner ihrer Verbreiter einen Beweis antreten konnte.
schwache Wahlbeteiligung der Grund. — Das Kommunistenorgan ist hochbefriedigt von den Gemeinderatswahlen; die Erfolge der Kommunisten aber sind nur möglich auf Kosten der Einigkeit der Arbeiterschaft. — Die bürgerliche Presse konstatiert den Rechtskurs, der sich seit 1919 bemerkbar macht.
Das Saargebiet gegen Einbeziehung in das französische Zollsystem.
Saarbrücken, 15. Dez. Da das SaargeLiet nach dem Vertrag von Versailles in Las französische SaargeLiet eingegliedert werden soll, beabsichtigt die Regierungskommission, zur Erledigung dieses neuen Zollverfahrens an Len Grenzen des Saargebiets mit der Herstellung umfangreicher Bahnanlagen zu beginnen. Die Vollversammlung des Landesrats lehnte die Regierungsvorlage mit der Verordnung für ein vereinfachtes Enteignungsverfahren für die Bahnanlagen einstimmig ab, da das Saargebiet durch die Angliederung an das französische Zollsystem völlig verarmen und nicht imstande sein werde, die gewaltigen Lasten zu tragen. Ein Vertreter der Regierungskommission erklärte, die Vorlage über die Augliederuug an das
m ein Franzose oder Engländer im Deutschen Reichstag lranzösiM Zollsystem werde unter allen Umständen durchge-
ieftrager
n „Enztäler" vom 1. kommend« eiterhin pünktlichst zu, wenn di- srung des Bezuges
konat Januar
- Man bediene sich beigedruckiei
Ich bestelle hiermit den
,»Enztäler"
für den
Monat Januar
und bitte, den Bezugspreis durch den Briefträger bei mir erheben zu lassen.
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hm und das öde Geschwätz dort mit anzuhören, an eine Börse gehen und den wüsten Spekulationstaumel zu betrachten, die ünnegießenei der Philister an den Biertischen kennen zu ler- ün und daneben die ausschweifende Vergnügungssucht der lügend zu studieren, so weiß er ganz genau, daß Deutschland mde gut genug dafür ist, es mit Hilfe des Friedensvertrags M Versailles auszubeuten. So sind denn auch die Londoner Verhandlungen abgebrochen worden, indem die deutschen Vor- " äge keine Annahme fanden. Frankreich hat sich volle Hanü- dnigsfreiheit bewahrt und kann den Tag nicht erwarten, an km es sich dauernd am Rhein niederläßt und auch das Ruhr- Uengebiet besetzt. Ein paar Dummheiten, von Heißspornen Z Ingolstadt und Passan an schnüffelnden Entente-Offizieren «rübt, haben aufs neue den Schrei nach der Gewalt in ganz Frankreich ausgelöst. Poincare muß irgendeinen Erfolg auf- Äsen, wenn er nicht durch einen oder den anderen Nebenbuh- « aus der Mimsterpräsidentschast verdrängt werden will, der Ä hysterischen Franzosen noch mehr verspricht und dabei .geh wog, laß mich hin" spielt.
Darüber hat man beinahe die Konferenz von Lausanne vergessen, die für den künftigen Frieden in Europa von größter Bedeutung ist, freilich bis jetzt auch noch nichts Ersprießliches üzeitigt hat; denn der Streit um die Dardanellen geht unverändert weiter und zeigt wieder den ganzen Gegensatz zwilchen der französischen und englischen Orientpolitik. Derweilen erschießt man in Griechenland die Generäle und Minister, die den letzten Krieg gegen die Angora-Türken verloren haben, so kühlen die Venizelisten ihr republikanisches Mütlein an den Anhängern der Monarchie. In Italien baut Mussolini seine Faszistenherrschast jetzt mit allen staatlichen Machtmitteln über das ganze Königreich aus und wirst begehrliche Blicke nach Tirol. Amerika aber, das all dem Elend so leicht ein Ende bereiten könnte, gefällt sich in der Rolle der Sphinx und gibt der Welt Rätsel auf über die Gedanken der Regierung in Washington. Allzu schwer ist Las Rätsel nicht zu lösen: der Egoismus Amerikas sorgt nur für sich selbst und hat offenbar kei- i«en inneren Anteil daran, ob Deutschland in Trümmer geht "nd wie das alte Europa der Auflösung verfällt. Man schickt Ms Geld und findet in geschlossenen Zirkeln auch aufrichtige Worte des Mitleids. Derweilen aber müssen wir das amerikanische Getreide und so vieles andere aus dem gelobten Lande 2Wmal so teuer bezahlen als ehedem, wodurch die wohltätigen Spenden, die nach Deutschland geflossen sind, alsbald, um ^ vielfältiges vermehrt, ihren Weg zurück über den Atlantischen Ozean wieder antreten. Wohin wir blicken, ein Kreisens, aber leider überall ein fehlerhafter. Es ist eine bitterböse Adventszeit.
führt werden.
Der Achtstundentag.
Die sozialistische Rundschau „Der Firn" veröffentlicht einen Aufsatz mit dem Titel: „Stabilisierungspolitik ist Produktionspolitik". Es heißt darin: „Gelingt es uns nicht, die Produktion zu erhöhen, so steigert sich nächstens unsere Währungskrise zu einer Rohstoffkrise für unsere Industrie. Verstimmen wir die Erhöhung der Produktion und greifen die Goldbestände der Reichsbank an, dann haben wir spätestens in einem Vierteljahr einen Krach, dessen Wirkungen man sich nur mit Schaudern ausmalen kann." Von dem Achtstundentag wird gesagt, daß er ein durchaus gesundes Prinzip sei. Aber, so wird dann erklärt: „Er ist zu einer Zeit durchgeführt worden, die dafür so ungünstig wie nur möglich war. Bei seiner gesetzlichen Einführung haben — auch das muß ausgesprochen werden — hauptsächlich politische Motive obgewaltet. Wir haben zu einer Zeit, da wir oft in Waren volkswirtschaftlich zu ersticken drohten, neun und zehn Stunden gearbeitet und sind im Augenblicke unserer tiefsten Verarmung — einer Verarmung, für die es seit dem Ende des dreißigjährigen Krieges in Deutschland kein Gegenstück mehr gibt! — zum Achtstundentag übergegangen. Es braucht also kein Wort darüber verloren zu werden, wie schlecht der Zeitpunkt gewählt wcwi"
Der Taubenschlag der deutschen Republik.
Der Ministerverbrauch in den vier Jahren der deutschen Republik ist recht groß gewesen, nicht weniger als 294 Minister sind in Deutschland in dieser Zeit gegangen und gekommen. Nach der Berufsart gliedern sich diese Minister wie folgt: 62 Gewerkschastssekretär, 73 Redakteure und Schriftsteller, 32 Rechtsanwälte, 30 sonstige Juristen, 21 Kaufleute, 16 Metallarbeiter, 13 Landwirte, 11 Professoren, 6 Lehrer, 6 Holzarbeiter, 6 Industrielle, 5 Gastwirte, 5 Buchdrucker, 5 Philologen, 4 Post- und Eisenbahnbeamte, 3 Zeitnngsverleger, 3 Tabak- aobeiter, 3 Offiziere, 2 Schneider, 2 Maler, 2 Lederarbeiter, Sattler, 2 Bäcker, 2 Brauer, 2 Stellmacher, 2 Glasmacher, Ingenieure, 2 Mediziner, 1 Tapezierer, 1 Maurer, 1 Bergmann, eine Waschfrau, 1 Branereidirektor, 1 Bankdirektor, ein evangelischer, 1 katholischer Geistlicher.
Zu den nationalsozialistischen Umtrieben.
Man schreibt aus industriellen Kreisen Stuttgarts:
Lange, viel zu lange Zeit hat unser Ministerium des In nein zu dem Entschluß gebraucht, die öffentliche Betätigung der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei" durch ein Verbot ihrer öffentlichen Versammlungen wenigstens etwas zu unterbinden. Man konnte ja seit einigen Monaten ohne Mühe verfolgen, wie von München aus immer offenkundiger an der Hereintragnng dieser „nrbayerischen" Bewegung über
Man wird vielmehr mit viel größerer Sicherheft sagen können, daß die Nationalsozialisten in Württemberg mit fremdem Geld gearbeitet haben, und daß ihre auf die Arbeit bei uns anfge- wendeten Mittel aus denselben, zum großen Teil auch nicht- bayerischen Quellen stammen, von Lenen ihre ganze Bewegung gespeist wird. In Württemberg und gerade in seiner Industrie, deren Führer ja auch Politisch nicht ganz unbekannt sind, dürsten sich aber nicht viele Leute finden, die nach den jetzt erlebten Proben geneigt wären, als Förderer der nationalsozialistischen Bewegung aufzutreten und damit ein Element der sozialen Zersetzung zu entwickeln, dessen Aus- und Rückwirkungen sich jeder Berechnung und Beherrschung entziehen würden. Die Gemeinschaft mit solchen Elementen widerspricht der Einsicht wie dem Interesse unserer Industrie und wird deshalb von ihr stets zurückgewiesen werden; dem Ministerium des Innern aber sei die schärfere Abwehr solcher Bestrebungen auch mit Rücksicht auf die hier darg siegten Gesichtspunkte nochmals dringend empfohlen.
Colin Rotz über seine Afienreise.
Berlin, 15. Dez. Gestern abend schilderte Dr. Colin Roß im großen Saal der Philharmonie seine Orientreise, die ihn vom Frühjahr bis Herbst 1922 durch Rußland, Persien und Turkestan geführt hat. Me an Abenteuern, aber auch an Strapazen reiche Fahrt ging teilweise durch Gebiete, die seit Menschengedenken keines Westeuropäers Fuß betreten hat. Besonders das zahlreiche und eigenartige Lichtbildmaterial, das unter oft schwierigen Umständen ausgenommen worden ist, fesselte Las Publikum, unter dem das russische Element stark vertreten war, in außerordentlichem Maße. Colin Roß hat bei seiner Reise das Augenmerk auf die Entwicklung der wirt- schastspolitischen Zusammenhänge gerichtet und als Ergebnis die Ueberzeugung heimgebracht, daß Deutschland im zentralasiatischen Rußland und den angrenzenden Staaten die erste Hypothek aufnehmen könne, wenn es rechtzeitig zugreife. Der Vortragende empfahl daher den Anschluß an Sowjetrußland in nach unserem Empfinden freilich etwas allzu überschwänglichen Worten.
Ausland.
Paris, 14. Dez. Wie von zuständiger Sette verlautet, werden die 60 Millionen Goldmark Pünktlich bezahlt werden. Damit wird Deutschland den Verpflichtungen gemäß dem Moratorium vom 21. März, 21. Mai und 31. August d. Js. Nachkommen. — Die Goldmillion, die Deutschland als Sühne für die Zwischenfälle von Ingolstadt und Passan zu bezahlen hat, ist nach einer Pariser Meldung den verbündeten Regierungen übergeben worden.
„Ein günstiger Augenblick."
Paris, 13. Dez. In der „Action Francaise" beschäftigt sich Charles Maurras mit der französischen Politik im Rheinland. Er sagt u. a.: Wir glauben nicht, daß die sentimentale Freundschaft für Frankreich im Rheinland große Fortschritte gemacht hat. Doch wird die rheinische Bourgeoisie, welche die Ordnung liebt, nachdenklich gemacht durch die selbstverschuldete Lage des Reichs und den kommenden schrecklichen Winter mit drohendem Elend und sozialen Wirren. -Viele Rheinländer, die gestern noch einen autonomen Rheinstaat oder Pfufferstaat bekämpften, widerstreben dieser Kombination heute weniger. Bekanntlich hatte Dorten, von der Mehrheit seiner Landsleute desavouiert, seine Kampagne eingestellt. Er hat sie kräftig wieder ausgenommen, als die Stimmung wieder günstig wurde. Me Gunst, in der er steht bzw. wieder steht, kann als ein Zeichen der Zeit gedeutet werden. Dieses Zeichen der Zeit müssen wir voll und ganz verstehen. Geben wir daher dem „Zeichen der Zeit" das Zeichen unserer Stärke! . . . Handeln wir, ohne unsere Kräfte zu zersplittern, handeln wir mit Erfolg. Dann werden wir unsere Freunde und Alliierten in London vor einem sait accompli stellen. Sie werden sich daran gewöhnen