der Zeitung ,us Rückerstattung des Bezugspreises.
widerstand des italienische 8ezu-,s?reki:
Das englische Kabinett m Neuenbürg
lesehenen Besprechung , M Durch d:c Post . Allgemein wurde die 8- LftS- und Or, cam.s- i. Es wurden Gegenni«^ sowie im sonstigen c nur im Einverständnis , Adiichen Verkehr 540 -führt werden. Postbestellgeld.
nerikanischen Kougretzy,^ ^ zSllen von höherer Ge- Mvkratische Partei hat ei, ^>n Anspruch
ngetragen. Die ersten And « möglich waren, gestatten §
: eine große Anzahl von Ztz bestens einen Sitz im G, . »
>-Dork, an die Demokraten k sst»ungen nehmen alle Wstimmung, die in Nek-Ä in Neuenburg
man sich Rechenschaft da Austräger
Wartei den Sieg davongetza» i'd^zeit entgegen.
>e zum Gouverneur des 8h " ^ ^
also den augenblicklichen m üalonto Nr. 24 der der keschlagen. In Chicago W L>Sp°rlass- Neuenbürg, publikanisch vertretenen Br, ck Copeland wurde an Ttz rt New-York in den SeNaj, ^ ^ A64
)en bisher bekanntgeworda ^ traten im Repräsentantech ^ nator Hitchcock wurde W isher keinen einzigen deM reß geschlagen. Um aber ! zu erlangen, müssen die ie Zahlen der Senatsi Demokraten von einem , New-Aork. Dieser G>
die die Gaststätteninhaber baten, pünktlich die Polizei- Mons ^Bew>rid«> ^5" «°de einzuhalten, da ein Putsch in der Nacht befürchtet würde. « ie Nacht ist durchaus ruhig verlaufen und es hat sich erwie-
n. Nach den letzten Meid ^ in dA Tat entweder Wichtigtuer oder Schlimmeres an
Anzeiger kür Sas Lnztal unS Umgebung.
Amtsblatt für Sen OberamtsbLIirk Neuenbürg.
Erscheint täglich mit Ausnahme 0er Sonn- uns Feiertage.
Druck u«d Verlag der L. Meeh'scheu Buchdruckerei (Inhaber v. Strom). Für Üle Schriftleitung oeraulu»or«ch v. Sero« iu O»«»dLr»
«uzeigeuprkis
Die einspattigeHetitzeile od, deren Raum i.Bezirk 14.- außerhalb desselben 16.- «4t einschließl. Jnseratcusteuer. Kolleklivanzcigen IVO Proz. Zuschlag. Lfierte u. Auskunfterteilung 8 Mk. Reklame-Zeile 40 «4t Bei größeren Aufträgen entsprechender Rabatt, der im Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 4 Wochen nach Rechnungsdatum erfolgt.
Kernsprecher Rr. 4.
Für telewnüche Aufträge wird keinerlei Gewähr übernommen.
Neuenbürg, Freitag, de« 10. November 1922.
80. Jahrgang.
Deutschland.
Putschangst i« München.
München. 9. Nov. Gestern abend verdichteten sich die -schgerüchte in München zu ganz positiven Behauptungen. F Putschangst ging sogar so weit, daß in die größten Gast- 'M im Zentrum -der Stadt allen Ernstes Persönlichkeiten
Der neue Ministerpräsident hat
^ch ^en. — — -..
nrmensekuna des ^ ^fgabe, hier zuerst gründlich und fest zuzugreifen, damit
L?aLlreicke^EroebnM?Ä Ech dese Putschgerüchte aufhören und dadurch auch endlich wkÄeulm gaLn Land?!!-Beunruhigung in der Presse und in der Bevölkerung.
^en. Die neuen deutschen Vorschlag.
denswerten auszugehen habe. Die Entschädigungen sollen grundsätzlich steuerfrei bleiben und an Stelle des ordentlichen Entschädigungsverfahrens solle grundsätzlich der freie Verwal- tnngsvergleich treten. Schließlich wird verlangt, daß die zugesprochenen Beträge nicht in Zahlungsmitteln gewährt werden, -deren Verwertung die Geschädigten um einen erheblichen Teil der Entschädigung bringen.
einfach bis hochfein.
»bel, Ruhestüh uud Lederwaren
größte Auswahl in Berlin, 9. Nov. Das Reichskabinett hat den Blättern zu-
gestern nachmitag die deutsche Note an die Reparations- Mission mit den von der Kommission erbetenen präzisen schlagen fertiggestellt. Die Note wurde noch gestern abend irreicht. Der Inhalt der neuen deutschen Vorschläge ist, wie Hr Blätter schreiben, wesentlich beeinflußt durch die Gutachten Ausführung kaufen Sie billig I ^ internationalen Finanzsachverständigen. Außer den bereits kross, I?Lor«I»«jl Meutlichten Gutachten sind laut „Vosfischer Zeitung" g-e- rei-sti-s.!,»« ui,«, LavwslM M "och vier weitere Gutachten der Reichsregierung über-
Mt worden, die von den Finanzsachverständigen und den ii Aeußerung aufgeforderten Bankiers herrühren. In der Mussetzung, Laß die Grundauffassung der Sachverständigen ei der Reparationskommission Anerkennung findet, verpflich- i sich, nach Mitteilung einer sozialdemokratischen Korrespon- W, die Reichsregierung in der neuen Note zu durchgreifenden lßnahmen zur Verringerung der schwebenden Schuld und zum gleich des Budgets. Die Mitwirkung an einem zur Ständer Mark zu bildenden Konsortium wurde in Aussicht gellt. Die Reparationskommission wird sich heute vormittag »it der deutschen Antwort beschäftigen Am Nachmittag wird ine gemeinsame Sitzung der Vertreter der Reichsregierung und r Mitglieder der Reparationskommission stattfinden. Wie die Liter schreiben, wird die Entscheidung der Kommission — e vorgesehen — in Berlin nicht gefällt. - Die Kommission am Freitag ihre Rückreise nach Paris antreten, von wo N die deutsche Note beantwortet wird.
»ebank
)ur§.
nlaxen
6Nt§6A6N- Aeriommsn!
Das zweite Gutachten.
rechend wird ab heute
us- und WM
Nark ohne Esten eM Mehrere Fraue«
> a ch.
«nie
erkaufen
>ll, Fuhrmann
Berlin, 8. Nov. Der Berliner „Börsenkurier" meldet: Die ichsregierung hat heute vormittag das zweite Gutachten der 'Mndischen Sachverständigen empfangen. Es handelt sich um Bericht des Bankiers Brand (England), Vissering (Hollst und Dubois (Schweiz) über die Bildung eines internati- lm Syndikats zur Stabilisierung der Mark. Als wesentliche lisache der Geldentwertung nennen die Praktiker die Erschütte- W des Vertrauens im In- und Ausland. Sie empfehlen die Wichst schnelle Einberufung der Bankierkonserenz, und zwar »ttt Mitwirkung der Reparationskommission. Als Kapital irs geplanten Syndikats werden zunächst 500 Millionen Gold- «tt in Form von Akzept-Krediten vorgeschlagen, als besondere Mantie die Erträgnisse aus der Exportabgabe. Außerdem «ird empfohlen, daß die Reichsbank eine Anleihe von 500 Millionen Goldmark aufnehme, damit das Gesamtkapital die Höhe ton einer Milliarde Goldmark erreiche. In einem dritten Beacht beschäftigt sich der Sachverständige Brand vom Bankhaus Md Brothers mit den Hanptbedingungen für die Unterbrin- lg der Anleihe auf dem Londoner Markt. Brand meint, die >e Voraussetzung, nämlich die Gewißheit über Deutschlands Rüstige Verpflichtungen fehle. Immerhin hält er bei einem Mährigen Moratorium die Beteiligung Londoner Bankkreise lNHöhe von mindestens 5 Millionen Pfund Sterling für mög- R wenn auch andere ausländische Finanzinstitute an der Verbringung Mitwirken.
Ausland.
London, 9. Nov. Lord Curzon bezeichnet« in einer Programmrede das Zusammengehen mit Frankreich und das feste Auftreten gegen die Türkei als notwendig. In bezug auf Deutschland bemerkte er, daß sich Deutschland in einem Zu- ' stand politischer Unbeständigkeit befinde und durch den äußeren Zerfall seiner Währung geschwächt werde. Wir waren immer von dem Gefühl durchdrungen, daß der wirtschaftliche Wiederaufbau Deutschlands für Europa von wesentlicher Bedeutung ist. Ans diesem Grunde sind wir stets für die Zulassung Deutschlands zum Völkerbund, falls Deutschland eine solche wünscht, eingetreten. Ich werde sicherlich nicht dazu beitragen, daß Deutschland einer berechtigten Verpflichtung sich entzieht, ich glaube aber, daß jeder Versuch, die Frage mit Gewalt oder durch willkürliche Maßnahmen zu erledigen, fehlschlagen würde.
Faszistische Vergewaltigungen in Boze«.
Nach einer Meldung aus Bozen wurden die deutschen Geschäftsleute unter Drohungen von den Faszisten gezwungen, die italienische Tricolore zu hissen. Auch in dem Standbild Walthers von der Vogelweide befestigten die Faszisten zwei Tricoloren. Die Schüler aller deutschen Schulen mußten an einem von den Faszisten veranstalteten Festzug teilnehmen.
Beunruhigung über den Frankenstnrz in Paris.
Paris, 8. Nov. Das Sinken des französischen Franken macht weitere Fortschritte. Die offizielle Notierung des Pfund mit 71,81 und des Dollars mit 16,06 stellen bisher unerreichte Höchstziffern dar. Die öffentliche Meinung Frankreichs ist sehr beunruhigt. Dieser Beunruhigung gibt die „Liberte" mit einer deutlichen Wendung gegen die Regierung Ausdruck. Es scheint fast, als sollte Poincare seines Sieges über Lloyd George nicht lange froh werden. Me „Liberte" schreibt zur Lage aus dem Geldmarkt: Seit einigen Wochen erheben sich gerade in dem Augenblick, wo Frankreich im Ausland starke Käufe vornehmen mußte, wo die Ankündigung des Defizits seiner Ernte seine Bedürfnisse an ausländischen Devisen steigerte, gerade in dem Augenblick, wo es eines soliden moralischen Kredits bedurfte, Stimmen, um die Welt auf das bevorstehende finanzielle Versagen Frankreichs aufmerksam zu machen. Diese Stimmen sind nicht mehr diejenigen unserer Feinde oder diejenigen aus guten Gründen verdächtiger ausländischer Theoretiker wie Keynes, sondern find die Stimmen der berufensten Vertreter unseres parlamentarischen Lebens, nämlich diejenigen des General- berichterstattcrs für das Budget in der Kammer, Bokanowski, und des Generalberichterstatters für das Budget im Senat, Verenger. Und während beide von der Kammertribüne aus das Gespenst des bevorstehenden Bankerotts an die Wand malen, während sie das Defizit vergrößern und die Regierung in eine der kritischsten Defensivstellungen zwingen, bricht unser Wechselkurs zusammen.
Kurse
e L Klend,
Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.
Karlsruhe i- B
lllgem. El. Akt.
laletfahrt „ .
!ordd. Lloyd Akt.
lhönix Alt.
iad. Anilin u. Soda Akt. -rutsche Kali-Akt.. . .
! — Mk. 1680.- , ---- Mk 8620.—
Abschluß des Kongresses der Verdrängten.
' „Berlin, 8. Nov. Der Kongreß der Verdrängten fand am ich nachmittag in einer Versammlung im Meistersaale Abschluß. Staatssekretär Müller erklärte namens der .--ung„ diese werde alles tun, um die Beschlußfassung über iM?? Liquidationsschädengesetz so sehr als möglich zu fördern. SS« Finanznot des Reiches verlange, daß, um einen völligen Zu- lüBWmenbruch des Reiches zu vermeiden, die Entschädigungen sich >» den Grenzen halten müssen, die für -die Allgemeinheit trag- seien. Fm weiteren Verlauf der Debatte führte Reichspräsident Löbe aus, er hoffe versprechen zu können, daß Kräfte der Verdrängten, die bereits vier Fahre feiern mnß- ch, .nicht länger brach liegen bleiben und daß Reichstag und Wttmig alles tun werden, was in ihren Kräften steht. Ab- Mdneter Meirich (Dem.) warnte indessen den Kongreß vor ^großen Hoffnungen und zwar unter Hinweis darauf, Haß sich sozusagen im Konkurs befinde. Die Versamm- ^ schließlich eine Entschließung an, in der gefordert >. ^ ben Verdrängten ein Rechtsanspruch auf volle Ent-
Mkimg zugestchert werden müsse. Me Entschädigungen sol- Mklbstverständlich den Schwankungen der Kaufkraft der deut- ark angepaßt werden. Zum Entwurf des Ligurdations- . -gesetzes wird geltend gemacht, daß die Entschädigung Wertpapieren und Forderungen grundsätzlich non Frie-
Neusatz. Einen mittleren, sehr
i sofort zu verkaufen
Wilhelm Kuöller
Schmied
— Bei der in der Zeit vom 9. bis 28. Oktober 1922 in Freiburg vorgenommenen forstlichen Fachprüfirng ist u. a. für befähigt erkannt und zum Forstreferendar bestellt worden Gönner, Wilh., von Langenbrand.
Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung vom 7. November.) Zu den etwa 40 000 Mark betragenden Kosten der Wiederherstellung des eingestürzten Teils der Stützmauer an der Wald- rennacher Steige beim Held'scheu Neubau wirb ein einmaliger Beitrag von 10 000 Mark bewilligt, mit Rücksicht darauf, daß die Mauer in dauerhafteren Zustand kommt wie seither. Auf ein Gesuch des Fußballvereins hier um Wiederherrichtung des städt. Spielplatzes wird der Vorsitzende beauftragt, mit dem Stadtbaumeister und dem Vorstand des Vereins den Platz zu besichtigen und Bericht zu erstatten. Selbstverständlich besteht eine Haftung der Stadtgemeinde für Unfälle, die sich bei der jetzigen, allen Beteiligten bekannten Beschaffenheit des Platzes ereignen, nicht.
In das Bürgerrecht mit Nutzung wurden ausgenommen: Friedrich Hermann, Schleifer, hier und Sebastian Gärtner, Weichenwärter, hier.
Die Schulgelder nebst Zuschlag für Realschule Gewerbeschule und Frauenarbeitsschule werden entsprechend der Bekanntmachungen des Kirchen- und Schulwesens vom 27. 10. 22 bei der Gewerbeschule mit Wirkung vom 1. November d. Js., bei der Realschule mit Wirkung vom 1. Januar 1923, bei der Frauarbeitsschule mit Wirkung vom nächsten Kurs ab erhöht. Die Miete für die städt. Nähmaschinen in der Frauenavbeitsschule beträgt vom nächsten Kurs ab 300 Mark für einen Kurs und jede benützende Schülerin. Dem Vorstand der Gewerbeschule wird auf dessen Antrag zur sofortigen Beschaffung der für die Schüler noch im Winterhalbjahr 1922—23 erforderlichen Schreib- und Zeichenmaterialien aus der Stadtkasse ein Vorschuß auf Wiederersatz in Höhe von 30 000 Mark überwiesen.
Me Stadtgemeinde stellt dem Württ. Städtetag ein kurz
fristiges Darlehen von 2 000 000 Mark zur Beschaffung von Kleidungsstücken usw. zur Verfügung.
Die zur Vorbereitung der Gemeinderatswahl nötigen Beschlüsse werden gefaßt. Die Wahl findet am Sonntag, den 10. Dezember d. Js., stockt. Die weiteren Bekanntmachungen erfolgen im Enztäler und durch Anschlag a« Rathaus.
Me Vollversammlung des Städtetags des Schwarzwaldkreises am 4. November in Horb war durch Stadtschultheiß Knödel und Gemeinderat Heinzelmann besucht. Dieselben erstatten Bericht über die Verhandlungen, namentlich über das Referat und die Entschließung bezüglich der Gestaltung des künftigen Mittelschnlwesens (Realschulen) in den kleineren Städten Württembergs sowie die Anträge z«r Besserung der Gemeindefinanzen.
Auf Anregung aus der Mitte des Kollegiums wird der Vorsitzende beauftragt, Erkundigungen einzuziehen, was anderwärts über die Verwendung von Ersatzsärgen und ihre Brauchbarkeit bekannt ist.
Nachdem noch eine Anzahl kleineret Sache» erledigt, wurde die Sitzung geschlossen. K.
Neuenbürg, 10. No-. ^(Postalisches). Die Umtauschfrist der Germaniamarken wird bis Ende Dezember verlängert.
Neuenbürg. 9. Nov. Auf Veranlassung des Alldeutschen Verbands, Ortsgruppe Neuenbürg, sprach am Mittwoch abend in der „Sonne", von einem herzlichen „Heil" des Vorsitzenden, Studienrat Dr. Kleinert, begrüßt, Herr Zeidler über das Thema „Nur Klarheit und Wahrheit kann uns retten". Einleitend wies er darauf hin, daß wir am Vorabend des Geburtstages der Umwälzung von 1918 stehen. Er glaube nicht, daß dies ein Tag sei, der in der deutschen Geschichte lange fortleben werde, dieser Tag werde wohl nach einiger Zeit vergessen sein. Wir stehen aber auch zwei Tage vor dem Geburtstage eines Anderen. Der 10. November 1483 habe uns den Mann gebracht, der mit unendlicher Kraftfülle auch eine Umwälzung, eine der größten Umwälzungen in der Weltgeschicht, hervorrief und durchführte: Martin Luther. Der Geburtstag dieses Mannes werde fortleben für alle Zeiten als einer der teuersten Tage unseres Volkes und der Menschheit. Umwälzungen werden immer von Minderheiten gemacht, wie die Weltgeschichte zeige. -Auch auf die sogenannte große Umwälzung von 1918 treffe dies zu. Die sogenannte glorreiche franzö- ische Umwälzung von 1789 war ebenfalls nur durch ^eine Minderheit von Persönlichkeiten, die von dem Glauben erfüllt waren, dadurch etwas gutes zu leisten, und diesen Gedanken in die Herzen und Gehirne der Massen einhämmerten. Der tiefe Sinn dieser Umwälzung war Befreiung des sogenannten dritten Standes, der Bauern- und Arbeiterschaft. Das Volk wollte frei sein von Gott, an seine Stelle setzte es die Vernunft, und ein Weib, eine Straßendirne, wurde als die Göttin der Vernunft dargestellt. Und als das Blut so vieler verspritzt war, wuchs daraus hervor — ein Napoleon Bonaparte, dem die Massen folgten auf die Schlachtfelder und ihr Leben einsetzten für das Vaterland. Ein Hoffmann von Fallersleben habe mit seinem Lied „Deutschland über alles" darauf Hinweisen wollen, daß uns das Vaterland als das teuerste über alles gehen soll". Möchte die Umwälzung von 1918 ebenfalls in ein heißes Vaterlandsempfinden Umschlagen, wie die Umwälzung von 1789. Für einen Patrioten sei es immer etwas schmerzliches, wenn die Parteien von sich sagen, wir allein sind die Seligmachende, anstatt daß sich alle zusammenfaffen in einheitlicher Kraft. Durch die Umwälzung des 9. November sei das deutsche Volk zunächst unter die Peitsche des Großkapitalismus geraten insofern wir ein Sklavenvolk wurden, das für die andern arbeiten müsse. Diese werden eines Tages sagen, es wird nicht mehr genügend Kohle geliefert, und sie werden von dem deutschen Volke ohne Unterschied der Stände Mehrleistungen fordern nicht im Achtstundententag, sondern in zehn-, zwölf- und noch mehrstündiger Arheit, und ihre Forderung mit Maschinengewehren zu erzwingen suchen. England habe die furchtbarste Sklaverei zueril ins Leben gerufen, und in Rußland, wo so viele ihr Ideal erhoffen, wo der Hungertyphus schrecklich wüte, fordere der Machthaber der Herrschenden seine Opfer. Gott schütze unser deutsches Volk, daß es nicht diesen bitteren Tropfen aus dem Kelch des Hungertyphus trinken müsse. Wo ist das ersehnte Glück, das so vielen bei der Umwälzung vorschwebte? Die hohen Löhne reichen nicht aus, sie werden von den noch höheren Preisen für den Lebensunterhalt übertroffen; der deutsche Lohnarbeiter kann mit diesen Löhnen nicht mehr schaffen, als mit den Bettlerlöhnen von einst. Die Umwälzung habe uns den Luxus genommen, sie habe uns zu einem armen Volk gemacht, das in zerrissenen Kleidern einhergehe und Hunger leide. Sie habe aber auch unendliche Dienste geleistet: wir fangen an Rasiegefühl zu bekommen. Die große Umwälzung von 1789 habe heißen Vaterlandssinn bei den Franzosen geschaffen und dadurch manches gute gestiftet, die