rache erscheinende „Buka- segall in Czernowitz uille, bestehend aus eine» mäßiger Ausrüstung. Ter as Direktionszimmer und )em Chef der Firma: , M ien in Umlauf gebracht ) sie alle verhaftet." M Verhafturigsbefehl nicht c angebliche Offizier eine in die Lust zu sprengen, l die Kassen in einen Satl Uhr 2 Millionen deutsch» >0 Lei, 4000 Dollar und muckgegenstände. Als ein wollte, die Polizei teh- iande die Telephonleitung 25 Personen beiwohnten d Geldschränke aus. Trotz h keine Spur von der
derers. Der Buchhalter Revolution eine Same»- ü Charkow. Als die bol, :ete und Handel und Fr. Besitztum, um sich an iriegs- und Revolutionz- e neue Existenz zu grün- nischen Weberstadt Lodz stow nach Lodz entspricht nach Madrid. Die Eisen- für wird das Land do» gemacht. Unter solche» nilie reisen. Da er de» in barem Gelde mit sich elle, die er sich als Futter - Pelzwerk steht in Ruß. :. Klix glaubte, auf dich ersten angelegt zu Hab«,. Fahrt wohlbehalte« in für sich und die Seme» n. So entschloß er sich >rst in der Lausitz führte.
Leinweberei betrieben, wn bereit, den Ukrainer ngte jedoch von chm Be- geschafft werden sollten. >e von ein un8 dreiviertel ntelfutters auf dem Leibe landen. Er fuhr nach rre auf dem Brühl. Er t und Findigkett deutscher r heraus, und Klix hatte me Einfuhrerlaubnis vor verantworten. Er gab che Grenze gekommen z» sondern er wollte des Der Umstand aber, daß : zusammengenäht war, aufwiesen, wurde ihm ich unter großen Schwie- hatte, sollte chm jetzt eb nichts anderes übrig, esetzes Recht zu sprechen, 'ängnis hohe Geldstrafe» rgeklagte zu zwei Mo- afe von 5 Million»
inung. Im Bezirk der Kriegsfolgen auch heute bemerkbar. Vier Jahre >on 140 und einer Breite ad der russischen Front wlschewistische Truppe» > Jahren haben acht Re- Erst seit April d. Js. maßen ständig geworden, en kann. Während des schon- im Jahre 19li> c zurück. Die Dörfer wunden, und wo sie ge- -r Birkenwald in die von Stacheldraht durch- nicht bestattet, und Ske- sem immer noch verwü- er der ehemaligen Dör- oweit es irgendwie geht, Selbstverständlich ist die meist mit dickem Schim- wütet die Schwindsucht, d man fürchtet, daß sie rehr standhalten werden, mr der Schützengräben ierigkeiten gelitten. Jn- etwas Getreide ange- erigkeiten immer noch ützengräben, die an die issen meist 600 —100V inde verdienen einmal nfähigkeit der Zustände, sind, grell beleuchten, igsfamilie als Schmugg- e Tarjan eine Schmugg- zwei Perlenkolliers aus lte sich heraus, daß die Königsfamilie stammen erden, als in Bulgarien m. Der Wert der Kol-
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des Mehlpreises ging agen weiter nach oben, i Richtpreis für Weizen- > 400 Mark den Doppeü nicht am Markt infolge der zweiten Hand wur- kannt.
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ionsgcbäudr der sozial- das Geiverkschaftßhau»
^rden auf die Vorstellungen der sozialdemokratischen Abge- Mten Timm und Auer bis auf weiteres unter polizeilichen Wtz gestellt, um etwa beabsichtigte Angriffe von rechtsra- Mr Seite rechtzeitig zu verhindern, s Mönche», 9. Novbr. Zu dem Beschluß der Berliner ^erkschaftskommission, am 9. November, die Arbeit in M Umfang aufrecht zu erhalten, schreibt die „Bayerische Wtszeitung" u. a.: Es ist in höchstem Grade bedauerlich, ^ die Berliner Sozialdemokratie den Schritt, der an sich « allen vernünftig denkenden Arbeitern mit großer Er- Aerxng begrüßt wird, den radikalen Elementen in einer unverantwortlichen Weise mundgerecht zu machen A Es muß abermals festgestellt werden, daß in Bayern ^,and daran denkt, den Gang der innerpolitischen Ent- Klung gewaltsam zu stören. Für eine Diktatur von links > jn Bayern ebensowenig Boden wie für eine Diktatur Minis. Das wurde schon so oft sowohl an dieser A als auch von der übrigen bürgerlichen Presse betont, ^ man in Berlin endlich davon Kenntnis nehmen sollte, ßher zeigte sich noch immer, daß alle Meldungen von an- Men Putschabsichten Tartarennachrichten waren.
Fr«»kfvrt a. M., 9. Nov. Der französische Ober- Biandierende der Rheinarmee hat angeordnet, daß in Mittelbarer Nähe von Speyer bei dem Dorfe Dudenhofen , neuer Bombenabwurfübungsplatz errichtet werden müsse, iazu müssen ganze Wälder umgelegt und viele Morgen M. Ackerbodens, der kleinen Landwirten gehört, ver- Al werden. Die Kosten der Errichtung des Uebungs- ,jes muß das Deutsche Reich tragen.
Blimkenbvkg, 8. Nov. Man muß sich zu Helsen wissen, D ein Mieter, der sich sein Wohnzimmer mit noch billig I-uften TapetSn selbst tapezierte und nun für die fehlende nie als oberen Abschluß für das laufende Meter 18 Mk, jlm sollte. Da nahm er braunschweigische Notgeldscheine r Staatsbank, von denen je zehn auf ein Meter gehen, ß klebte sie als Abschluß sauber nebeneinander als Borte ! und erreicht« als er für 5 Mk. Notgeldscheine verklebt !tte, seinen Zweck. Die Borte sieht gut aus und brachte „Ersparnis für je 13 Mark pro Meter.
Leipzig, 9. Nov. Vermutlich infolge Brandstiftung «inte eine mit Geireide gefüllte Scheune des Ritterguts jjnitz bei Wurzen nieder. Die Scheune barg die Ernte über 110 Aeckern. Der Schaden wird auf 25 Millionen i, geschätzt.
Leipzig, 9. Nov. Gestern nachmittag sind in der Rauch- Mnhandlung von Rosenrauch in der Nikolaistraße für Millionen Mark Rauchwaren gestohlen worden. Auf die itderherbeischaffung der gestohlenen Waren ist eine halbe Mo» Mark als Belohnung ausgesetzt.
I Dresden, 9. Nov. Am 1. November, dem katholischen »»tag Allerheiligen, hatten die katholischen Eltern in An entgegen einer Verordnung des Justizministers Wer ihre Kinder nicht zur Schule geschickt. Das Wiche Ordinariat hatte die katholischen Eltern dazu ^fordert. Wie die Blätter melden, läßt nun der Justiz- Mttt Mitteilen, daß er gegen das bischöfliche Ordinariat !> gegen die Eltern ein Strafverfahren wegen offener Widrigkeit einleiten werde.
/ Serli«, 8. Nov. Der Reichsausschuß für Handel, In- jtne und Gewerbe beim Hauptvorstand der Deutschen mkratischen Partei hat in .eingehenden zweitätigen Belogen zu den gegenwärtigen wirtschaftspolitischrn Fragen Aung genommen. Das Ergebnis seiner Arbeiten hat er mm ausführlichen wirtschafts-, sinanz- und «ährungs- Uchen Programm zusammengestellt, das sofort dem Börse der Demokratischen ReichZtagsfraktion übermittelt öden ist. Die Verhandlung selbst waren streng vertraulich; ; über die programmatischen Vorschläge des Ausschusses bis auf weiteres keine öffentliche Mitteilung gemacht. Berlin, 9. Novbr. Auch das zweite Gutachten de: Mischen Finanzsachverständigen ist heute bei der Reichs- stmng eingegangen. Dasselbe soll morgen der Oeffent- U übergeben werden. Es liegen insgesamt vier Gut- A vor, von denen sich zwei mit der Stabilisierung der ihmng und zwei mit der Frage der Bankkredite be- iio. Heute vormittag trat das Reichskabinett zusammen, >sich mit der Vorbereitung der Antwort an die Repa- -«kvmmission zu befassen. Die zweite Sitzung des Eioetts soll heute nachmittag abgehalten werden.
Bmiu, 9. Nov. Das Reichskabinett hat, den Blättern ßlze, gestern nachmittag die neue Note an die Reparati- Hinmission mit den von der Kommission erbetenen präzi- ! Vorschlägen fertiggestellt und die Note noch gestern Md überreicht. Der Inhalt der neuen deutschen Vorige ist wie die Blätter schreiben, wesentlich beeinflußt durch ^Gutachten der internationalen Finanzsachverständigen, r Reparationskommission wird sich heute Vormittag mit r deutschen Antwort beschäftigen und am Nachmittag id eine gemeinsame Sitzung der Vertreter der deutschen Mng uud der Mitglieder der Reparationskommission Men. Die Kommission wird am Freitag ihre Rückreise § Paris antreten. Heute Vormittag werden die Partei- M vom Reichskanzler über den Inhalt der deutschen unterrichtet werden. In dieser Sitzung der Partei- ttr soll laut „Vorwärts" auch über die Einberufung des Aags entgültig Beschluß gefaßt werden.
Berlin, 8. Nov. Der Dollar wurde an der Börse in «ksurt 9226.85 G., 9273.15 Br., in Berlin 9127.12 G., 288 Br. notiert.' Die Stuttgarter Börse verlief in Einheitlicher Haltung, doch überwogen die Kurserhöh- Die Frankfurter Börse blieb sehr fest. Die Berliner ^ zeigte eine ausgesprochene Hausse-Stimmung.
Berlin, 8. Nov. Im Hauptausschuß des preußischen «gs wurde von den Regierungsvertretern mitgeteilt, Kleinrentner bis jetzt aus Reichs- und preußischen 556 Millionen ausgebracht wurden. Es solle ein vwohlfahrtsgesetz eingebracht werden, das für den Unter- ^Vwohnsitz, für die Armenfürsorge und für die Fürsorge '«ein- «nd Sozialrentner einen einheitlichen gesetzlichen
Rahmen schaffe. — Die hiesige Verkehrsdeputation hat gestern beschlossen, den Straßenbahntarif von morgen ab auf 30 ^ zu erhöhen. — Für über drei Millionen Mark tschechische Kronen sind einer Dame auf dem Stettiner' Bahnhof oder im Zug auf der Fahrt nach Ahlbeck gestohlen worden. Einer anderen Dame wurden auf der Fahrt im Autoomnibus aus ihrer Handtasche 180 englsche Pfund gestohlen. — Der Verein der Hotelbesitzer von Dresden und Umgebung beschloß einstimmig, die Dresdener Hotelunternehmungen am 15. Dezember zu schließen und dem gesamten Personal bereits am 15. November zu kündigen, falls nicht bis dahin die Beherbergungssteuer auf 15 Proz. des reinen Beherbergungspreises herabgesetzt wird.
Danzig, 8. Nov. Durch den Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses war den Angestellten der Danziger Werft auf das Septembergehalt ein Zuschlag von 150 Prozent gewährt werden, während sie 300 Proz. verlangt hatten. Da sie mit dieser Entscheidung nicht zufrieden waren, sind sie heute in den Streik getreten. Infolgedessen hat die Werftleitung rund 75 Proz. der über 4000 Mann betragenden Arbeiterschaft, die auf 24 ständige Kündigung angestellt ist, gekündigt.
Klansevbnrg, 9. Nov. Die rumänische Agrarkommission hat den mehrere tausend Joch umfassenden Grundbesitz des ungarischen Ministers des Aeußern, Grafen Banffy, enteignet. Da dieser Schritt den Bestimmungen des Friedensvertrags von Trianon zuwiderläuft, wird die Sache vor das im Friedensvertrag vorgesehene deutsche Schiedsgericht gebrach; werden.
Paris, 8. Nov. Zu der gestrigen Kammerrede Loucheurs schreibt das „Journee Industrielle": Die Rede war eine Programmrede und nach der Ansicht aller Abgeordneten ein großangelegtes Unternehmen zu dem Zwecke, das Ministerium Poincare ins Wanken zu bringen. Der Finanzminister de Lasteyrie, der mehrmals einen kräftigen Stoß vor die Brust erhielt, machte gute Miene zum bösen Spiele. Poin- «are selbst schien keinen Kampf zu wünschen.
Paris, 8. Nov. Nach Zertungsmeldungen hat Poincare dem englischen Botschafter in Paris, am Montag, den 6. November, eine Note über die Orientfrage und das Reparationsproblem überreicht. Poinsare schlägt Maßnahmen zur Schaffung von produktiven Pfändern in Deutschland vor. Poincare empfing den französischen Vorsitzenden der Rheinlandkommission, Tirard, zu einer längeren Unterredung.
Liffakan, 8. Nov. Am 6. November abends erfolgten hier zahlreiche Bombenexplosionen, angeblich zusammenhängend mit einer aufständischen Bewegung. Die Unruhen wurden unterdrückt. Die Regierung scheint die Lage zu beherrschen.
London, 8 . Nov. Die am 15. Nov. fällige Zahlung auf das Konto der englischen Kriegsschulden an Amerika wird die englische Regierung einen Betrag von Id Millionen Dollar anzahlen. Die genaue Festsetzung der bis zu diesem Tage fälligen Zinsen kann nicht vor der Ankunft der briti- schen-Delegation in Amerika stattfinden.
London, 8. Nov. Die Schwester des seinerzeit dem Hungerstreik erlegenen Bürgermeisters von Cork, Miß Marry Macswinoy. deren Verhaftung gemeldet worden ist, ist nach dem Vorbild ihres Bruders ebenfalls in den Hungerstreik getreten.
London, 8. Nov. „Daily Telegraph" erfährt, daß die französische Regierung und der französische Generalstab die ersten wären, die darauf drängen würden, den Belagerungszustand in Konstantinopel zu verkünden, falls sich die Notwendigkeit zu dieser Maßnahme erweisen sollte. Mussolini habe die französisch-englische Haltung nicht nur unterstützt, sondern Italiens militärische Mitwirkung versprochen.
MoSka», 8. Nov. Zum ersten Male nach langen Jahren werden, wie die „Russische Telegraphen-Agentur" mitteilt, in Rußland wieder Goldmünzen geprägt werden. Durch ein Dekret des Rates der Volkskommissare wurde dem Volkskommissariat für Finanzen vorgeschrieben, goldene Tscher- wonzy (10 Goldrubel) im Gewicht von 1 SolotE 7,24 Doli gleich ungefähr 4,48 Gramm zu prägen.
Washington, 8. Nov. Senator Mac Cormick ist nach Frankreich abgereift und wird am 13. November in Paris sein. Er beabsichtigt, Frankreich, Italien, Deutschland und England für Wirtschaftsstudien zu bereisen, um sich über die Möglichkeit einer Beteiligung Amerikas am wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas zu unterrichten.
Dr. v. Kmlling bayerischer Ministerpräsident.
München, 8. Nov. In der heutigen Vollsitzung des bayerischen Landtags wurde Exzellenz von Knilling zum Ministerpräsidenten gewählt. Abgegeben wurden 143 Stimmzettel; davon lauteten 86 auf Dr. von Knilling, 54 waren unbeschrieben und je eine Stimme fiel auf Dr. Heim, Dr. Zahnbrecher und Hitler. Dr. von Knilling erklärte sich zur Uebernahme des Amtes bereit unter Zurückstellung der bei ihm bestehenden Bedenken allgemeiner und persönlicher Art. Sein Regierungsprogramm wird Dr. von Knilling in des morgigen Vollsitzung des Landtages darlegen, in der auch das neue Ministerium vorgestellt wird. Hierauf wurde die Vollsitzung geschlossen.
Eine Erklärung der demokratischen Landtagsfracktion.
München, 8. Nov. Zur. Neubildung der Regierung in Bayern erläßt die Landtagsfraktion der Deutschen demokratischen Partei folgende Erklärung: „Die Deutsche demokratische Landtagsfraktion ist über Las Programm, die politischen und wirtschaftlichen Absichten und Ziele der von den seitherigen drei Koalitionsparteien neugebildeten Regierung nicht unterrichtet worden. Sie sah sich in der Lage, bei der Wahl des neuen Ministerpräsidenten sich der Stimme zu enthalten. Die Fraktion ist entschlossen, wie bisher die Staatsregierung in allem zu unterstützen, was die' Ruhe und Ordnung sichern und der furchtbaren wirtschaftlichen Not breitester Volksschichten steuern kann. Nach Ansicht der Fraktion kann diese nationale Rettungsarbeit mit Erfolg nur geleistet werden in vollem Zusammenwirken Bayerns mit Gesamtdeutschland; ferner nur unter der Voraussetzung, daß die Staatsregierung alle verfassungswidrigen Versuche ungesetzlicher Beeinflussung oder Gewaltanmaßung, von wo sie auch kommen mögen, entschlossen niederhält und die Autorität des Staates und der Staatsgewalt zur vollen Geltung bringt."
Die deutschen Vor- und Sachleistungen an die Alliierten.
Berlin, 8. Nov. Die „Deutsche Allg. Zeitung" veröffentlicht heute eine Aufstellung über die sogenannten Vor- und Sachleistungen, das sind solche Leistungen, die sich unmittelbar aus den Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen ergeben haben und die zum großen Teil nach der Aufstellung des Londoner Ultimatums an die Entente abgeführt worden sind. Darnach haben die Alliierten erhalten: In Goldmark:
1. Reichs- und Staatseigentum in den abgetretenen Gebieten 5400 Millionen Mark.
2. Handelsflotte ohne Umerikaschiffe 4400 Millionen.
3. Rücklaßgüter 1800 Millionen.
4. Rollendes Eisenbahnmaterial und Ersatzteile, ferner Eisenbahnwagenpark in den Abtretungsgebieten 1501 Millionen.
5. Saargruben 1000 Millionen.
6. Industrielle Maschinen für den Wiederaufbau 871 Millionen.
7. Kohlen, Koks und Nebenprodutte 692 Millionen.
6. Tiere 2090 Millionen.
9. Binnenschiffe, Hafenmaterial, 5 Eisenbahnbrücken über den Rhein, Ueberseekabel 218 Millionen Mark.
10. Bergverwaltung, Farbe, Stoffe, Schrotterlöse, landwirtschaftliche Maschinen und Anteile der amerikanischen Staatsbahnen 132 Millionen Mark. — Summe in Goldmark 18 104 Millionen Mark.
Das Gutachten zur Währungsfrage.
Berlin, 8. Nov. Die internationalen Finanzsachverständigen haben ein Gutachten erstattet, das der Reichsregierung übermittelt wurde. Das erste von Brandt, Cassel, Denk und KeyneS Unterzeichnete Gutachten enthält folgende Ausführungen: Die Gutachter sind vollkommen überzeugt von der dringenden Notwendigkeit, did Mark unverzüglich zu stabilisieren. Unter der Voraussetzung gewisser Zugeständnisse seitens der Gläubiger ist eine Stabilisierung möglich. Die Stabilisierung mutz in erster Linie von Deutschland selbst ausgeheu. Es ist hoffnungslos, augenblicklich eine Stabilisierung von fremder Hilfe zu erhoffen, da Deutschland als wichtigste Grundlage eine eigene aufbauende Politik haben muß. Eine Stabilisierung unter den ge« genwärtigen Umständen sei unmöglich, und zwar erstens aus inneren Gründen, vornehmlich wegen der Finanzpolitik des Deutschen Reiches und der Kriegs- und Nachkriegszeit, unh zweitens aus äußeren Gründen, insbesondere wegen der Lasten aus dem Versailler Vertrag. Solange nicht Deutschland für einige Zeit von den Zahlungen aus dem Versailler Vertrag entlastet werde, würde jeder Versuch zur Stabilisierung der Mark scheitern und nur zu einer nutzlosen Vergeudung der letzten Reserven Deutschlands führen. Die Länge des Zeitraum? für die Einstellung der Zahlungen wird von der Möglichkett ab- hängen, im deutschen Haushalt einen Ueberschuß zu erzielen. Die Zahlungen könnten erst wieder ausgenommen werden, wenn sie aus einem wirklichen Ueberschuß stammen und nicht au- neuer Inflation. Die Gutachter glauben, daß der Zeitraum für ei» Moratorium gegenwärtig auf wenigstens zwei Jahre festgesetzt werden müßte. Der Zahlungsaufschub müsse die Sachlieferungen ebenso wie die Barzahlungen umfassen. Jeder Stabilisierungsplan wäre so lange nur vorläufig, wenn nicht eine endgültige und zwar baldige und durchführbare Regelung des Reparationsproblems gefunden würde. Eine endgültige Regelung des Reparationsproblems wäre so bald wie möglich zu treffen. Die Unterstützung durch ein internationals Konsortium würde von guter Wirkung auf die Stimmung des Publikums sein. Vor einer endgültigen Regelung des Reparationsproblems auf einer vernünftigen Grundlage könnten ausländische Kredite nur in bescheidenem Umfange und nur als Unterstützung eigener Maßnahmen Deutschlands erhalten werden. Der Erfolg der Stabilisierung hänge vom Gleichgewicht des Staatshaushalts ab. Aeußerste Sparsamkeit und äußerste Strenge in der Eintreibung von Steuern seien von entscheidender Bedeutung. Die Beschaffung des Kapitals für öffentliche Arbeiten dürfe nicht aus den laufenden Einnahmen erfolgen, sondern müsse durch innere fundierte Anleihen gedeckt werden. Auf der Debetseite seiner Zahlungsbilanz hätte Deutschland das Defizit der Handelsbilanz, seine Zahlungen aus dem Versailler Vertrag und die Kapitalflucht auszugleichen. Dafür ständen nur beschränkte unsichtbare Ausfuhren, Auslandskredite und Auslandskäufe von Mark und Marknoten zu Gebote. Irgendwie haben diese beiden Seiten der Zahlungsbilanz auch während des laufenden Jahres ausgeglichen sein müssen. Wäre die Handelsbilanz wirklich in dem Maße passiv, wie angenommen wird, so hätte der Aufkauf von Markwerten durch Ausländer eine Höhe erreichen müssen, die jede ^Möglichkeit übersteigt. Daraus ist zu folgern, daß das passive Saldo der gegenwärtigen deutschen Handelsbilanz nicht so groß sein kann, und daß im Falle die Zahlungsbilanz von den Zahlungen aus dem Vertrag von Versailles und den Kohleneinfuhren zum Ersatz der Lieferung von Reparationskohle befreit wird, ein Ausgleich der Zahlungsbilanz möglich sein muß. So halten die Gutachter denn den Zustand der Handelsbilanz nicht für ein endgültiges Hindernis der Stabilisierung. Zur Wiederherstellung der deutschen Handelsbilanz wäre die Wiederherstellung der Gleichberechtigung für Deutschland im internationalen Handel in bezug auf das Recht, Zölle von der Luxuseinfuhr zu erheben und für die Ausfuhr die Meistbegünstigung zu fördern, nötig. Die Stabilisierung wäre zu einem niedrigen Wert der Mark zu versuchen, wobei dieser Wert jedoch erheblich höher sein kann als der augenblickliche. Augenblicklich dürfte ein Kurs bo« 300« bis ZSvv Mark für den Dollar als Grundlage einer Stabilisierung richtig sein. Bei einem derartigen Kurs werde aber eine erhebliche Steigerung des Notenumlaufs nach und nach in dem Maße nötig sein, in dem das Geschäftsleben des Landes zu normalen Verhältnissen zurückkehrt. Der endgültige Konversions-
Die Lkot der Presse. Der in Kirchheim bei Heidelberg seit langen Jahren erschienene „Kirchheimer Generalanzeiger" hat sein Erscheinen eingestellt. Die kleine Zeitung war früher auch unter einem zweiten Kopf als „Rohrbacher Generalanzeiger" für die Gemeinde Rohrbach herausgegeben worden. — In der letzten Stadtratssitzung in Dinglingen bei Lahr kam auch die Not der Presse zur Sprache. Es wurde betont, daß viele Leute für Rauchwaren, Schokolade usw. Geld genug überflüssig haben, während mün auf die Zeitung verzichte. Man müsse bedenken, daß die Zeitung noch immer der allerbilligste Artikel sei. Allein für das Altpapier ließe sich der Preis für die Zeitung überhaupt decken. Die Wichtigkeit einer Presse für das wirtschaftliche und kulturelle Leben dürfe nicht verkannt werden. Der Bevölkerung müsse endlich zum Bewußtsein kommen, daß im Falle des Zusammenbruchs des deutschen Zeitungswesens auch wir alle abgehaust haben. Der Stadtrat erklärte sein Einverständnis, die Presse, soweit wie nur irgend möglich, zu unterstützen.
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