seine Gebefreudigkeit und Hilfsbereitschaft war fast unbegrenzt. So gab es kaum ein Gebiet der christlichen Liebestätigkeit, auf dem er nicht an erster Stelle mitgearbeitet hätte, wie er auch stets ein mutiger Bekenner seiner politischen Gesinnung war, ohne jemals Andersdenkende zu verletzen.
Ludwigsburg, 3. Nov. (Großfeuer.) Am Donnerstag abend ^ 9 Uhr ertönten die Sirenen, deren Geheul immer stärker wurde. Gleichzeitig schossen hohe Feuersäulen am Himmel empor. Das große alte Fabrikgebäude der Eisengießerei und Maschinenfabrik Barth in der Franzosenstraße, unweit der Hauptbahnlinie, stand in Hellen Flammen. Die Feuerwehr mit der Motorspritze war rasch zur Stelle. Den vereinigten Bemühungen der Feuerwehr, des Reichswehrkommandos und einer Abteilung der Ordnungspolizei gelang es, wie man hört, wenigstens das Wohnhaus und das neue Fabrikgebäude zu retten, während die alte Fabrik größtenteils ein Raub der Flammen wurde. Der Schaden ist sehr groß.
Baden.
Rastatt, 2. Nov. Hohe Pachtpreise wurden bei den jüngsten Verpachtungen der Stadt erzielt. Im Gewann Oberwaldfeld wurden bis zu 8000 und 9000 Mark für den halben Morgen (18 Ar) geboten. Noch höher waren die Preise für die Aecker im Zay, wo bis zu 18 000 Mark für den halben Morgen bezahlt wurden. Einer Anzahl Landwirte, die ihrer Milchablieferungspflicht genügten, wurden Grundstücke zu ermäßigten Preisen überwiesen. Me Laubversteigerung der Stadt erbrachte einen Betrag von 17 825 Mark gegen 585 Mark im Vorjahr.
Freiburg, 2. Nov. In einem Metzgergeschäft ist ein neuartiger Gaunertrick mit Erfolg ausgeführt worden. Während einer lebhaften Geschäftszeit erschien ein Fremder, der angab, Wurst kaufen zu wollen, wenn ihm ein Zehntausendmarkschein gewechselt werden könne. Da ihm dies zugesagt wurde, wählte er Wurstsorten für insgesamt 768 Mark aus und übergab der Tochter des Hauses den angekündigten Zehntausender zrrsam- mengesaltet. In der Eile sah sich diese den Schein nicht genauer an und gab dem Käufer 9232 Mark heraus. Erst nach einigen Stunden entdeckte man, daß der angebliche Zehntausender einer der neuen Fünfhunderter war.
Vermischtes»
Wie die Schulkinder in Elsaß-Lothringen entdeutscht werden. Die Art, mit der in Elsaß-Lothringen den Schulkindern deutscher Art durch offizielle Bearbeitung das deutsche Stammesbewußtsein hinweggenommen und darüber hinaus verhaßt gemacht wird, geht aus dem Geschichtsbüchlein hervor, das schon bei achtjährigen Schulkindern Verwendung findet. Im Stilb eines Katechismus gehalten, enthält dieses Monstrum französischen Eigendünkels u. a. folgende Fragen an die unmündigen Kinder:
„Seid ihr auch von dem verbrecherischen Stolze (!!) erfüllt wie die Deutschen, die mit grausamen Mitteln alle freien Länder unter ihr Joch bringen wollten?
Antwort: Nein, wir wollen bescheidene Kinder der Mutter Frankreich sein!
Habt ihr eure wiedergefundene Mutter Frankreich lieb?
Antwort: Wir schwören, daß die Liebe zu unserer leiblichen Mutter Frankreich keine Grenzen hat.
Wo findet ihr das Modell aller bürgerlichen Äugenden?
Antwort: Im französischen Heimatland, das Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der Welt lehrt.
Warum wollt ihr nie wieder unter deutscher Tyrannei stehen?
Antwort: Weil der Nanic „deutsch" in der ganzen Welt wegen zahlreicher Greuel geächtet ist."
Diese Bearbeitung der Schulkinder deutscher Zunge läßt gewiß an Eltern, die sich darüber aufhielten, denunziert und aus die „schwarze Liste" der Neutralisten gesetzt wurden, und von den Spitzeln der Regierung Verächtlichmachung des gesamten Deutschtunis nichts zu wünschen übrig.
Furchtbare Wahl. Zehn Stunden von der nächsten menschlichen Ansiedlung entfernt, fällte im amerikanischen Urwald ein Farmer einen Riesenbaum. Der Baum siel ungeschickt, oder vielmehr der Farmer war ungeschickt. Der zentnerschwere Koloß lag schwer über der Brust des Unglücklichen. Der Farmer röchelte, schreien konnte er nicht. Seine Frau stürzte herbei. Ein Dritter war nicht in der Nähe. Kein Mensch hätte den Verunglückten von seiner erdrückenden Last befreien können. Und sollte die Frau zur nächsten Farm reiten? Zehn Stunden im Galopp? Da wäre der Mann unter furchtbaren Qualen längst verröchelt. Er bat sie flehentlich, seinen Leiden rasch ein Ende zu machen. Sie ergriff eine Axt und erschlug ihn. Wegen Mordes mußte sie vors Gericht. Me Jury sprach sie frei, obwohl das amerikanische Strafgesetzbuch Mord ersten und zweiten Grades kennt.
Eine japanische Heiratsannonce. Die Heiratsannoncen, die auf den letzten Seiten unserer Tagesblätter einen so breiten Raum einnehmen, sind keineswegs eine ausschließlich europäische Besonderheit. Selbst im Lande der kleinen Geishas, die wir gewohnt sind, uns als willenlose Handelsobjekte auf deni Heiratsmarkte vorzustellen, ist dieser beliebte Weg zur Anknüpfung ehrbarer Beziehungen nicht unbekannt. Das beweist eine Anzeige,"die einer in Tokio erscheinenden Tageszeitung entnommen ist, und die man als ein „Kulturdokument" aus dem fernen Osten werten kann. Die junge Japanerin, die sich nach einem Lebensgefährten sehnt, ist sich ihrer Vorzüge Wohl bewußt und weiß sie in der blumenreichen Sprache ihrer Heimat in das gehörige Licht zu rücken. Sie stellt sich dem unbekannten Anwärter auf ihr Herz und ihre Hand mit folgender Schilderung vor: „Ich bin ein sehr hübsches junges Mädchen. Meine Haare sind gewellt wie die Wolken am Himmel. Mein Gesicht ist strahlend und besitzt den Schmelz der Blumen. Meine Züge sind redlich wie die Zweige der Trauerweide, und meine Augensterne gleichen dem ausgehenden Monde. Ich besitze genug, um Hand in Hand mit meinem Gatten durchs Leben zu gehen; wir werden am Tage gemeinsam die Blumen bewundern und zur Nachtzeit den Mond bettachten. Wenn diese Anzeige einem jungen, klugen, wohlerzogenen und liebenswürdigen Manne zu Gesicht kommt, bin ich bereit, mich mit ihm für Zeit und Ewigkeit zu vereinen."
Der Wichtigste. „Ich zeige die Sekunden an — das ist das Wichtigste!" sagte der Sekundenzeiger. — „Me Minuten sind Wohl wichtiger!" bemerkte der Minutenzeiger. — „Ich denke, es sind die Stunden!" rief der Stundenzeiger. — „Ohne mich könnt ihr überhaupt nichts anzeigen!", sagte das Zifferblatt und wölbte sich vor Stolz. — „Was Sekunden, Minuten, Stunden und Zifferblatt —; ich bin alles!", rasselte das Werk aus dem Hintergründe. — „Wenn ich dich in Gang setze", ergänzte der Mensch. „Ihr alle seid nur durch mich! Ich habe euch erdacht und geschaffen!" — Der liebe Gott im Himmel schwieg stille.
Handel und Verkehr,
Hall, 3. Nov. Dem Viehmarkt waren zugeführt: 2 Ochsen, 10 Kühe und 63 Stück Jungvieh. Verkauft wurden 16 Kühe zum Preis von 86 000—175 000 und 37 Stück Jungvieh von 10 000—107 000 Mark pro Stück.
Steigender Mehlpreis. Die Mühlen waren gestern infolge großen Mangels an Weizen nicht am Markte. Es wurden einige kleinere Umsätze zu einem Preise von 37 000 bis 37 500 Mark für die 100 Kilo Weizenmehl Spezial 0 abgeschlossen.
Wirtschaftliche Wochearuubschau.
G e ldniark t. Der Dollar über 6000! Das ist das Kennzeichen der letzten Wirtschaftswoche. Am 2. Januar d. Js. galt der Dollar noch 186, Ende Juli nach der ersten französischen Drohnote 670, Mitte August, nach Abbruch der Londoner Konferenz 1041, Ende August, nach Abbruch der Berliner Verhandlungen, 1931, Mitte Oktober, nach der Versklavuugsrede Barthous, 4441 und jetzt, angesichts der Finanzkontrolle, 5000. Daran sind auch die Berliner Wirren schuld und die Unentschlossenheit der Reichsregierung, der Spekulation energisch zu Leibe zu gehen. Im einzelnen kosteten am 2. November 100 deutsche Mark in Zürich 0,10^- (am 26. Oktober 0,12^) Franken; in Amsterdam 0,04 fünf Lichtet (0,05 sieben Achtel) Gulden; in Stockholm 0,08 (0,09) Kronen; in Wien 1560 (1825), in Prag 0,65 (0,71 i^) Kronen und in Neivhork 0,01)4 (0,02 fünf Sechzehntel) Dollar.
Börse. Fest und steigend ist die Tendenz der Effektenmärkte, an denen die Hausse während der ganzen Berichtswoche ohne jeden Rückschlag anhielt, bloß unterbrochen durch zwei börsensreie Tage, de notwendigerweise eingelegt wurden, uni die große Flut von Börsenaufträgen zu bewältigen. Der Kursstand weist wieder gewaltige Sprünge auf, die teilweise bis zu 1000 Prozent über den Stand vor 8 Tagen hinausgehen. Das Geschäft erscheint im höchsten Grade ungesund und überspannt, aber die Spekulationswut hat wieder alle Kreise ergriffen, denn man braucht ja nur irgend ein Papier zu kaufen, um zu verdienen. Selbst die Bankaktien werden allmählich in den Taumel einbezogen. Für Montan-Maschinen- und Textilwerte scheint es keinen oberen Grenzkurs mehr zu geben. Der Rückschlag kann nicht ausbleiben, ist aber zeitlich nicht vorauszu- bevechnen. »
P r o d u kt e nm a r k t. Die Hausse dauert an. Alle Ge- treideprsise sind auch diese Woche wieder gestiegen, doch nicht mehr so sinnlos stürmisch wie vor 8 Tagen. Immerhin haben die Südd. Mühlen den Preis für 100 Kilo Weizenmehl Spezial 0 auf 37 500 Mark hinaufgettieben, nachdem er schon vor 8 Tagen aus 35 900 gestiegen war. An der letzten Stuttgarter Landesproduktenbörse vom 30. Oktober kostete der Doppelzentner Heu 320.0, Stroh 3400 Mark. In Berlin kosteten am 2. November Weizen 10 800 (plus 600), Roggen 9750 (plus 550), Sommergerste 10 400 (plus 600), Hafer 10 950 (plus 750), Mais 10 500 (plus 1000) Mark. Me angekündigte Erhöhung der Brotpreise ist inzwischen eingetreten. Me Ernährungsverhältnisse werden immer schwieriger.
Warenmarkt. Die sprunghafte Preiserhöhung aller Warengattungen war in dieser Berichtswoche noch heftiger als in der letzten. Allein schon die Baumwollgarne und Baumwoll- gewebe sind um 50 Prozent und mehr Prozent gestiegen. Kalbfelle noch rascher, von. Kohle und Eisen ganz zu schweigen. Die Not des Kleinkaufmanns wächst in demselben Maße wie die des kleinen Käufers. Me Lage ist ungeheuer ernst, weil die Einkommen vielfach für die notwendigen Anschaffungen nicht mehr ausreichen oder besten Falls viel zu spät steigen, d. h. zu einer Zeit, wenn sie den neuen Preisen bereits wieder nicht gewachsen sind. Viele Kaufleute schließen ganze und halbe Tage lang ihre Geschäfte, nicht aus Wuchergeist, wie vielfach falsch angenommen wird, sondern weil sie ihre Waren nicht zu verkaufen trauen, in der berechtigten Sorge, daß sie nicht mehr die Mittel haben, sich für den Weihnachtsbedarf nochmals neu einzudecken. Solche ungesunden Verhältnisse können nicht bestehen, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß die Auswüchse gerade auf dem Warenmarkt zunächst noch schlimmer werben.
Viehmarkt.. Auch hier ist noch kein Ende der Verteuerung aller Viehgattungen abzusehen. Die Preise für Zuchtvieh und Schlachtvieh steigen beständig weiter. In Stuttgart kostet 1 Pfund Schweinefleisch jetzt 520 Mark. Auf den einzelnen Viehmärkten werden die Preise ganz willkürlich gestaltet. Feder Maßstab für eine gesunde Preisbildung ist verloren gegangen. Der Fleischkonsum geht bei uns beständig zurück, der Preis aber trotzdem in die Höhe. Wozu haben wir Ernährungsministerien?
Holzmarkt. Hausse überall. Jede Versteigerung ergibt eine meue Preissteigerung, und zwar für Langholz ebenso wie für Schnittwaren und Nutzhölzer. Sichere Preisangaben sind jedoch wegen der großen Schwankungen zwischen den einzelnen Hauptmärkten nicht zu machen.
Neueste Nachrichten
Stuttgart, 3. Nov. In seiner heutigen Nachmittagssitzung befaßte sich der Finanzausschuß des Landtags mit der Frage der Brennholzbeschaffung im Jahr 1923. Von der Regierung wurde der Standpunkt vertreten, daß eine Bewirtschaftung des Brennholzes durch dis Landesbrennstoffstelle notwendig erscheine. Ein Vertreter der Forstdirektion vertrat dagegen die Auffassung, daß die Forstverwaltung auch ohne direkte Zwangsbewirschaftung eine Holzaufbringung von 977000 Rm. garantieren könne. Von den Vertretern der Parteien wurde teils die Zwangsbewirtschaftunq des Holzes abgelehnt, teils die restlose Erfassung des anfallenden Brennholzes gefordert, teils auch eine öffentliche Bewirtschaftung im Sinns der Sicherstellung des Holzbedarfes das Wort geredet. Der Abg. Göhring (Soz.) stellte den Antrag, das Staatsministerium zu ersuchen, das in Württemberg anfallende Brennholz wieder der öffentlichen Bewirtschaftung zu unterwerfen. Ein Antrag der Avg. Andre, Schees, Bickes und Wider ersucht die Regierung, unverzüglich die Sicherstellung des notwendigstes! Brennholzes für das kommende Jahr in die Wege zu leiten und hierbei für eine angemessene Heranholung der staatlichen, gemeindlichen und privaten Waldungen, sowie für eine möglichst gerechte Verteilung unter besonderer Berücksichtigung brennstoffarmer Gemeinden und Gegenden Sorge tragen zu lassen. Nach längerer Erörterung gab Finanzminister Dr. Schall dem Wunsche Ausdruck, es möchte der Regierung Gelegenheit gegeben werden, zunächst noch einmal eine Behandlung aller einschlägigen Fragen unter den Ministerien zu ermöglichen. Der Ausschuß stellte sich gleichfalls auf diesen Standpunkt, und setzte die Weiterberatung bis zur Klärung der Angelegenheit inntt-
in der
halb der Regierung aus. Morgen vormittag wird Beratung des Staatshaushaltsplans fortgefahren.
Stuttgart, 3. Nov. Der Dollar wurde an der Börse in Frankfurt 6234.35 G., 6265.65 Br., in Berlin 6159.56 G. 5190.44 Br. notiert. An der Stuttgarter Börse setzte eine starke Haussestimmung ein. Die Frankfurter Börse war bei starker Nachfrage außerordentlich fest. Die Berliner Börse verlief in hausseartiger Tendenz.
München. 3. Nov. Der offizielle Rücktritt des bayerischen Ministerpräsidenten Graf Lerchenfeld ist jetzt erfolgt, indem der Ministerpräsident sein Rücktrittsgesuch an den Landtagpräsidenten Königbauer richtete, lieber die Person des neuen Ministerpräsidenten herrscht heute ebenso wie gestern noch vollständige Unklarheit. Der Termin des Zusammentritts des Landtags ist auch jetzt noch unbestimmt
Frankfurt a. M., 3. Nov. Als der Tat verdächtig kommt in der Raubmordsache Sauerwein der frühere amerikanische Soldat Frank Johnson in Frage.
Leipzig, 3. Nov. Der Staatsgerichtshof hob die Verfügung über die Auflösung des Offiziersvereins des Infanterieregiments 133 in Dresden und ebenso das Verbot des Vereins für landwirtschaftliche Berufsausbildung in Neuenhagen auf.
Berlin, 3. Nov. Im Postausschuß des Reichstags kam auf Vorschlag des Abgeordneten Rippler (DVP.) eine Entschließung zustande, worin die Reichsregierung ersucht wird, von der Wiedereinführung des Zeitungsbestellgeldes im Verordnungswege abzusehen. Angenommen wurde auch eine Entschließung der Demokraten, wonach die Reichs- regierung eine Nachprüfung der Bestimmungen für die Beförderung von Drucksachen vornehmen soll, insbesondere ob eine Vereinfachung möglich sei. Bezüglich der Fernsprechgebühren wurde eine Entschließung des Abgeordneten Kopsch (Dem.) angenommen, wonach die Regierung prüfen soll, ob bei künftigen Gebührenregelungen die Fernsprechgebühren nicht mehr nach sozialen Gesichtspunkten gestaltet werden können.
Berlin, 3. Nov. Der Aeltestenrat des Reichstags hat in seiner heutigen Sitzung, an der auch der Reichskanzler teilnahm, beschlossen, das Plenum nicht schon zum 7. November einzuberufen, vielmehr dem Reichpräsidenten anheimzustellen, den Tag des Wiederzusammentritts im Einvernehmen mit der Reichsregierung zu bestimmen, sobald die Verhandlungen mit der Reparationskommission und den Finanzsachverständigen soweit gediehen sein werden, daß die Regierung eine Erklärung vor dem Reichstag abgeben kam. In Aussicht genommen ist dafür der 13. oder 14. Novbr. Inzwischen sollen aber die Parteiführer durch Informationen seitens der Regierung auf dem Laufenden gehalten werden, und auch der Auswärtige Ausschuß wird wahrscheinlich zu einer Sitzung zusammenberufen werden. Die übrigen Ausschüsse des Reichstags werden gleichfalls in der Pause tagen.
Berlin, 3. Nov. Wie der Deutsche Bankverein mitteilt, ist es gestern Donnerstag in später Nachtstunde geglückt, im Reichsarbeitsministerium eine Einigung zu erzielen, die für den Oktober eine Verdoppelung der Sätze des seitens des Deutschen Bankbeamtenvereins abgelehnten Schiedsspruches vorsieht. Die festgesetzten Beträge sind sofort auszuzahlen. — Bei einer Kontrolle des Wartesaals vierter Klasse auf dem Bahnhof Friedrichstraße in Berlin wurde nachts von Beamten der Schutzpolizei ein 12 jähriges Mädchen aufgegriffen. Das Mädchen war seinen Eltern entlaufen, hatte in einer Gastwirtschaft gearbeitet und dort eine Brieftasche mit 49000 Mark gestohlen. Einen erheblichen Teil des Raubes hatte die Kleine bereits vernascht.
Wien, 4. Nov. Der Nationalrat hat die Regierungsvorlage betreffend die Kreditoperationen, die der Regierung die Mittel beschaffen sollen, während der Uebergangszeit bis zum Eintreffen der ausländischen Kredite den Bedarf der Staatswirtschaft ohne Inanspruchnahme der Notenpresse zn decken, angenommen und sodann die Vorlage betreffend die Schaffung von Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Oesterreichs erledigt.
Wien, 4. Novbr. Die Westukrainische Presseagentur teilt mit: General Haller ist zum Militärdiktator für Ostgalizien ernannt worden. Er hat sein Amt, das 'die gesamte Zivil- und Militärgewalt in seiner Hand vereinigt, bereits angetreten. Haller hat den Auftrag, Wahlen zum Sejm und Aushebungen in Ostgalizien für die polnische Armee vorzunehmen.
Belgrad, 3. November. Anläßlich des Faszistenein- falls in Suschak und'der Grenzverletzung Jugoslawiens hat heute ein Ministerrat stattgefunden, in dem über die Maßnahmen beraten wurden, die notwendig seien, um neuerliche Verletzungen der Grenze zu verhüten. Die Armeekommandanten in Agram und Serajewo sind beauftragt worden, die nötigen Vorkehrungen für eventuelle Zwischenfälle zn treffen. Inzwischen hat der hiesige italienische Geschäftsträger den Minister des Aeußern besucht und ihm die Versicherung ausgedrückt, daß die italienische Regierung von dem Wunsche durchdrungen sei, mit den Nachbarstaaten freundschaftliche Beziehungen aufrecht zu erhalten.
Rom, 3. Nov. Mussolini hat gestern die Anführer der faszistischen Miliz zu sich berufen und später auch die Vorstände der Polizeiverwaltung der Truppen, um ihnen strenge Anweisung zu erteilen, daß den saszistischen Ausschreitungen gegen Sozialisten und Kommunisten ein Ende gemacht werden müsse. Jeder, der sich noch eine Ausschreitung zu schulden kommen lassen werde, werde streng bestraft werden. Mussolini will mit allen Mitteln auf dem schnellsten Wege eine Beruhigung der inneren Lage des Landes herbeisührsn. Nach weiteren Blättermeldungen haben in der Nacht des 2. November einige junge Faszisten den Sekretär des Chefs der russischen Handelsmission in Italien halb zu Tode geprügelt. Die italienische Regierung hat der Mission bereits ihr Bedauern über den Vorfall ausgedrückt und vor den Sitz derselben, nachdem nun auch der Portier erschossen worden ist, eine besondere Wache ! stellen lassen.
Aom, 3. Nov.
Ausführliche Rechtfertig in Paris geschickt, m i i.jue Demission zwar bereit sei, seinen Poste Orientkonferenz berzube Kn auf dieser Konfere bestand nun d.arin, das «nur zu kommen. Na« Gerüchte von str if Sforza jetzt nicht Paris, 3. Nov.
!bie militärische Räumu, §>ie letzten griechischer schritten. Trotz der Br bauere der Auszug der Aer irgendwelche ernst Regierung von Angor, Beamten ersucht, Eife, ben in dem Schreiben -„heben: Rekrutierung Gendarmerie, Verbot d des Verkaufs, der Hi Spirituosen.
Parts, 3. Nov. 6 Deutschlands wird in Woche zur Sprache Wiederaufbauminister L her Jnterpellationsdebi der Ansicht aus, daß T u,it entwertetem Geld und ihre Währung au bauen feien. Herr Low diese Idee, die angebli ifchen Bankiers vertret H auf diesem Wege ..s Jahres gebessert n Jahr würde notwendig Deutschland bedeuten. Geldinflation, die Ratl Louchner gegegenüber , lands bezeichnte und > «de, wieder aufzuba Haag, 3. Nov. 5 bereit erklärt, einen Del Gerichtshof zu ernenn« kennung des Haager Präsident Harding in se «nicht an der Brüsseler sei die Regierung berei auf deren Tagesordnun nicht die Schuldenfrage Kopenhagen, 3. 2 voriger Woche wütete, den Staatstelegraphen düng mit Deurschland brochen. Mehrere S .Schiff „Kuffg", das n Ms war, scheiterte Knaben, die Söhne d Deck hatten zubringer jatzung wurde von d erschöpftem Zustand a London, 3. Nov. Kandidaten für die P, m, daß für 615 Parl in Vorschlag kommen. M, Arbeiterpartei 4 llO. Es heißt, daß «ge unterstützen, eine: halten. Andererseits a kreisen die Konservativ London, 3. Novb der Gemeinderatswahlc nur vier Gemeinden d elf Gemeinderäten erhi einen Sitz. Man glau lanientsmanifestes der! gegen die Arbeiterkand Ät, daß der Arbeiters 'Arbeiterpartei sei mit vermählt. Der „Time didaten für das Unterk
nur eine ausg skimmter Vorschlag.
London, 3. Novb n>ahl stellt sich das enl deratsreformpartei 80t )A6 (573), Partei der Unabhängige 24. In der Arbeiterkandidaten Athen, 3. Nov. jandte in Athen haben «che Vorstellungen erst Wischen Griechenland W«8 erfahren würden, ««eit werden sollte.
Konstantinopel, 3 - o«ra erließ am 1. 9 «eit dem 16. März 1! Wring der Nation in Keine andere Regierun Wd keine andere Herr
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