Ad -Weberei in Kaufbeun« 'ündigt. Die Firma s,->b zur Arbeitseinstellung gx,
rerer Wehrmacht wirkt sich ns, an die man kaum noch che können unmöglich hsi ein, Futter- !ind Znckr- och die schon sehr verspätch m. Es muß bei dem Man- d vieles zugrunde gchw mdigkeit ist. Früher konnte sbald auf militärische Hsisi en tüchtige, willige : unter den neuen VerM- g erschien. Erinnerung«, i zu den schönsten des inilsi kieichswehr ist natürlich ^ alls auch viel zu wenig m Notarbeiten in Betracht cuß beisammen bleiben zun, igen Frühjahr am lautest«, jetzt in Gefahr ist, zu der--
igkeit. Der Rückgang tze? ahl der Zugänge an Neu-. lfte der Vergleichszeit m nach den Veröfsentlichun- Berlin, 1618 Wch Deutschen Reiche bekannt gleichen Monat des Vor- len von dem genannt«,
4 Fabrikbauten festgestellt, reu. In Eisenachs traf«, d. Fliegergruppe Berlin- 'es Flugzeug aus einem cschoben. Die Studenten >pe abmarschiert und wur- akadem. Flugschülern ab- ttenburg auf die gleiche
hohen Frachtkosten und
5 die Gründe der sonder-- rzu führt, daß die Eisen- a hochbedeutsamen Bestre- r läßt.
äbnisunkosten. Zur Be-
a Kosten für eine einiger- mchen Gegenden Deutschsversicherung ins Leben . diese oft drückende Geld- elischen und katholisch«» gemacht; nunmehr ist die lgt. Für jedes Mitglied ng bis zu 10 000 Mark find möglichst niedrig ge- en die OrtsrechnungS- gung erzielt wird. Wie deskirchen ähnliche Er-
Ein Bankbeamter in bekannten für den jetzt , wertvollen Pelz. Bald nit verschiedenen anderen arenhause gestohlen war. jlagnahmt, und die dafür wloren.
Hamburger Zeitungen rben ihre Bezugspreise
i eigenartiger Vorfall ger von sich reden. In» Nacht sechs Männer in wten d§n Pächter in den en sämtliche Türen und gedrungenen abgehängt n die Gastwirtschaft in wie. Nach 2 Uhr früh Schützenhaus, nachdem r. Das Schützenhaus
'lebt es, alles beim
r Tisch. „Ich rvillls und stemmte beide fssnd Werk, was du s an den schweren - uns?>uch den alten sum Glück ist's nicht > wird es auch noch nf deinen Schimmel
auses yieher gekom- ;ien Worten, die er kennen — ein zäher gegen noch die alte le," sprach er, „nur heut gesehen habe." Tag«; Hauke wälzte >ir?" jrug ihn Elke, hielt; „drückt dich s ja immer so ge-
rte er, „am Deiche, du weißt, daß ich >abe." Weiter sagte s Handelns vorbe- cht und der kräftige BÜlichen Schwäche ch.
er tvieder auf den ere, als wie er sie er hohl Ebbe, aber )te Frühlingsionne nabsehvaren Wat- uhin hin und wie- r dem azurblauen lloöie.
von den nordwestböhmischen Tschechen gemietet worden, «Elche dort ihre Kundgebung veranstalten wollten.
Durch eigene Arbeit. Der junge William B. Banderbilt, Men Vater mit der „Lusitania" unterging, hat unbeschadet .eines Millionenerbes den Ehrgeiz, seinen Lebensunterhalt Mich eigene Arbeit zu verdienen. Er hatte Lei einer amerikanischen Bank eine bescheidene Anstellung gesucht und gefunden, nvd hat sich hier als fleißiger, pünktlicher und zuverlässiger Be- Eiter bewährt, ider nach Geschäftsschluß seine Mahlzeit in demselben kleinen Restaurant einnahm, in dem auch seine Kollegen m speisen pflegen. In diesen Tagen wird nun der junge Mann für großjährig erklärt werden und seine Erbschaft an- treten. Zu dieser gehört auch ein Herrschaftssitz, den ihm sein Kroßvater hinterlassen hat, und dessen Wert auf 5 Millionen Mars, geschätzt wird.
Verirrte Granaten. Aus Philadelphia wird gemeldet, daß A «ner Artillerieschießübung bei Fort Cheridan Granaten in zake Forest einschlugen, wo die Villen der Millionäre stehen, rluch die Villa Rockefcllers wurde beschädig^ Mehrere Personen wurden verletzt. Der die Schießübung leitende Artillerieoffizier wurde verhaftet.
Der kluge Papagei. Anläßlich des Wiederauftretens des bekannten Berliner Komikers Richard Alexander erzählt das IleM Wiener Journal" folgende hübsche Anekdote: Die Geselligkeit in den» gastfreien Hause Alexanders hat einmal einen : schweren Schlag erhalten. Der talentierte Papagei hatte heimlich Nachhilfestunden im Sprechen genommen — bei der treuen Wavin Tine aus Hinterpo-mmern, die bei dem Ehepaar Alexander seit nunmehr vierzig Jahren in Stellung ist. Als bei einer Abendgesellschaft einer der hervorragendsten Berliner Mnenleiter, der stets mit großem Pathos gern und reichlich sprach, in seiner Tischrede kurz innehielt, rief eine Stimme plötzlich mit gleichem Pathos: „Oller Quatschkopp!" Einzelne Gäste Me« diese Bemerkung ohne Widerspruch hingenommen haben.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 2. Nov. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Wachihof waren zugeführt: 179 Ochsen, 13 Bullen, 220 Kilgbullen, 175 Jungrinder, 337 Kühe, 226 Kälber, 413. Zchweine, 2 Schafe. Unverkauft blieben 5 Kühe und 71 Mveine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. »M-15 300, 2. 11000—13 800, Bullen 1. 13 000—14 000 z 11 000—12 500, Jungrinder 1. 14 500—15 300, 2. 12 800 W 14 000, 3. 10 500—12 000, Kühe 1. 10 000—12 500, 2. 8000 W 9500, 3. 6500—7600, Kälber 1. 19 500—20 500, 2. 18 200 W 19 000, 3. 17 000—18 000, Schweine 1. 39 000—40 000, 2. R » 00 —-38000, 3. 30 000—35 000 Mark. Verlauf des Markte): bei Kälbern lebhaft, sonst mäßig.
Erhöhung des Weizenmehlpreises. Der Entwicklung des Devisenmarktes folgend, erhöhte die Südd. Mühlenvereinigung m Dienstag von 34 200 auf 35 200 Mark für die 100 Kilo mit Sack ab Mühle. Am Mittwoch folgte nun eine weitere Er- Mmg auf 35 700 Mark, womit der Höchststand vom 27. Ok- Mr wieder erreicht ist. Aas Geschäft ist stockend und nicht bettend, La es an Ware fehlt.
Neueste Nachrichten-
Stuttgart, 2. Nov. Am 13. November, vormittags 'l, Uhr, findet im Sitzungssaal der früheren Ersten Kammer, Huttgart, Lindenstraße 3, die 7. Hauptversammlung der iirlt. Landwirtschaftskammer mit folgender Tagesordnung Mt: 1. Einige Ergebnisse aus der Tätigkeit der Abt. Pflanzen- 4u. 2. Finanzierungsfragen. 3. Kreditgewährung für die mdwirtschaft. 4. Getreideumlage in Württemberg. 5. Laufende ngelegenheiten der Landwirtschaftskammer. 6. Wünsche und »trüge. Es ist nur ein Sitzungstag in Aussicht genommen.
Oggersheim, 2. Nov. Die Mühle König u. Hers in Wrsheim ist in der vergangenen Nacht einem verheerenden roßfeuer zum Opfer gefallen. Den vereinten Anstrengungen »verschiedenen Wehren ist es gelungen, den Brandherd >s die Mühle selbst zu beschränken. Bei dem Versuch, das «Keller lagernde Mehl zu bergen, wurden fünf Feuer- chrleute und der Obermüller Wachtbücher verschüttet. Der ckr stürzte, als kaum 3 Zentner Mehl geborgen waren, Änmien und begrub die 6 Menschen unter seinen Trümmern, s besteht wenig Hoffnung, die Verunglückten noch lebend l bergen, da die glühenden Holz- und Eisenteile den Ber- «gsarbeiten Schwierigkeiten entgegensetzen und neue Ein- V zu befürchten sind. Der teilweise durch Versicherung ldeckte Schaden dürfte sich auf weit über 25 Mill. Mark Kufen.
8ra««schweig, 2. Nov. Im Landtag ist ein Jnitiativ- >g Hampe (Bürgerliche Vereinigung) aus Abänderung k braunschweigischen Verfassung, soweit sie sich auf den mdtag bezieht, eingegangen. Danach soll die Landesver- «nilung künftig nur aus 36 Abgeordneten bestehen. Ein >>rag Käser (DVP.) fordert die Herabsetzung der Zahl der geordneten von 60 auf 40.
. Berlin, 2. Nov. Die Reparationskommission und Mnanzminister Dr. Hermes, der von mehreren Staats- Eren unterstützt wurde, hielten drei Besprechungen ab, men Verlauf die Vertreter der Reichsregierung die den Mt für 1922 und 1923 betreffenden Fragen, sowie fragen der Stabilisierung der Mark und der schweren Schuld darlegten. Im weiteren Verlauf der Verdungen wurde unter Zurückstellung einer gewissen An- Fragen zur späteren Erörterung vereinbart, daß Hermes in der Nachmittagssitzung vom 3. November schriftliche Darlegung der von der Reichsregierung vor- Wen Lösungen vorlegen wird. Die weiteren Erörtern werden auf der Grundlage dieser offiziellen Mittei- M geführt.
Berlin, 3. Novbr. Nach dem „Berliner Tageblatt" Me ausländischen Sachverständigen der Repararions- Mon, soweit ihre Ansichten bisher zur Kenntnis der Mn deutschen Stellen gelangt sind, der Ueberzeugung «uck gegeben, daß einzig und allem eine Goldanleihe Ausland zu dem besonderen Zweck, eine Aktion zur Mg der deutschen Währung in die Wege zu leiten, Ebringen könne. Reichsfinanzminister Dr. Hermes wird Mischen Vorschläge der Reparationskommission heute Mttag in Form einer ausführlichen Denkschrift vor- ^ Diese Denkschrift wird neben den positiven Vor- - ^ M Frage der Markstabilisierung auch eine aus
führliche Darstellung der Entwickelung der finanziellen und j wirtschaftlichen Lage Deutschlands enthalten.
Berlin, 2. Nov. Das „Berliner Tageblatt" hört, daß in den Kreisen der Reparationskommission keine Neigung be steht, die zur Zeit in Berlin anwesenden ausländischen Währungssachverständigen zu den offiziellen Verhandlungen mit deutschen Regierung hinznzuziehen. Die Sachverständigen werden, dem gleichen Blatt zufolge, voraussichtlich erst morgen zu ihrer ersten gemeinschaftlichen Sitzung zusammentreten. Einige Vorstände klinischer und naturwissenschaftlicher Institute Berlins sind eingeladen worden, der Reparationskommission morgen über die Notlage der wissenschaftlichen Institute Deutschlands ausführliche Auskunft zu erteilen.
Berlin, 3. Nov. Die Zechenvertrauensmännerversammlung des Christlichen Bergarbeiterverbands hat, wie der Essener Korrespondent der „Voss. Ztg." meldet, die in dem Schiedsspruch vorgesehene prozentuale Erhöhung der Bergarbeiterlöhne des Ruhrreviers für November als unzureichend bezeichnet. Dagegen hat sie sich mit dem Gedanken der kollektiven Lohnprämie einverstanden erklärt, weil eine solche Verbindung der Entlohnung mit der Förderleistung den Anforderungen der Produktion ebenso entspreche wie den Interessen der Bergarbeiter.
Berlin, 3. Nov. Die sozialdemokratische Reichstags- ftaktion hat eine Anfrage im Reichstag eingebracht, in der die Regierung gefragt wird, welche zuständige Stelle die Genehmigung zur Ausfuhr des Diadems erteilt habe, das der ehemalige Kaiser als Brautgeschenk nach bisher unwidersprochenen Nachrichten in Berlin habe anfertigen lassen, das einen Wert von mehreren hundert Millionen Mark habe und aus Deutschland nach Holland ausgeführt werden solle. Falls um die Ausfuhrgenehmigung nicht ersucht worden sei, wird gefragt, ob die Reichsregierung Auskunft über den Verbleib des Schmuckstückes erteilen könne und welche strafrechtlichen Maßnahmen die Regierung zu ergreifen gedenke, wenn dieses Wertobjekt ohne Ausfuhrerlaubnis über die Grenzen des Reichs gebracht werden sollte.
Berlin, 2. Nov. In dem Prozeß gegen die „Freiheit" beantragte der Staatsanwalt gegen den Redakteur Hensel drei Monate Gefängnis. Er betonte, daß die Beweisaufnahme durchaus zu Gunsten des Ministers Dr. Hermes ausgefallen sei. Der Verteidiger Hensels, Rechtsanwalt Levi, beantragte Freisprechung, denn im großen und ganzen sei dem Angeklagten die Beweisführung für den Kern der Anklage gelungen. Wenn nicht alle Schattierungen und Nuancen bewiesen worden seien, so sei dies nicht wesentlich. — Die Verkündigung des Urteils ist auf Samstag vormittag 10 Uhr anberaumt worden.
Versäumte Nodember-Aboniiements auf den „Enztäler"
können nachgeholt werdend Erschienene Nummern werden nachgeliefert.
Jede Postanstalt, jeder Briefträger und Postbote find zur Annahme von Movatsbestellungen verpflichtet.
Berlin, 2. Novbr. Das Berliner Polizeipräsidium hat Maßnahmen getroffen, um die öffentlichen Sammlungen zu Gunsten des im Rathenauprozeß verurteilten Techow zu verhindern. — Der Börsenvorftand hat beschlossen, auch in der nächsten Woche am Dienstag, Donnerstag und Samstag keinerlei Wertpapierbörse stattfinden zu lassen. Es werden an diesen Tagen nur Devisen gehandelt. — In den letzten akademischen Ferien sind von rund 90000 Studenten 40000 auf Arbeit gegangen, davon 15 OM in die Bergwerke. — Für die Zeit von 8. bis einschließlich 14. November beträgt das Goldzollaufgeld 85 4M vom Hundert. — Zum Nachfolger Frassatis als italienischer Botschafter in Berlin ist Baron Avezzano, früher italienischer Botschafter in Washington, ausersehen.
Hamburg, 2. Nov. Dem Geheimrat Burmester, dem bekannten Geiger, wurden gestern abend im Hotel aus seinem Koffer Valuten im Werte von 10 Millionen Mark gestohlen. — Nach einer hier eingetroffenen Meldung hat der auf der Fahrt nach Mexiko begriffene Dampfer „Else Stinnes" 38 Mann der Besatzung des untergegangenen französischen Segelschiffes „Corsaire" gerettet und auf den Azoren gelandet.
Amsterdam, 3. Nov. Vorgestern Irafe.n die Tochter des ehemaligen deutschen Kaisers, Prinzessin Viktoria Luise, mit ihrem Gemahl, dem vormaligen Herzog von Braunschweig, und Prinz Adalbert mit seiner Gemahlin hier ein. Heute vormittag kam der frühere deutsche Kronprinz hier an.
Paris, 2. Novbr. Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Washington hat auch der italienische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Rolando Rieca, seine Demission eingereicht, um Mussolini die Möglichkeit zu geben, seinen Posten mit einem Mann seines persönlichen Vertrauens zu besetzen.
Lissabon, 2. Nov. In den Stürmen der letzten Woche sind an der portugiesischen Küste über 200 Fischerboote untergegangen.
Athen, 3. Nov. Der frühere König Konstantin, dessen Verantwortlichkeit für den Zusammenbruch in Kleinasien festgestellt sei, soll ersucht werden, vor dem Untersuchungsausschuß zu erscheinen, widrigenfalls er von dem Kriegsgericht in Abwesenheit abgeurteilt werde. Der Prozeß gegen die angeklagten Persönlichkeiten soll im Laufe der nächsten Woche beginnen.
Große Anfrage über die Not der Kriegsopfer.
Stuttgart, 2. Nov. Beim Landtag wurde folgende von allen Parteien außer den Kommunisten Unterzeichnete Große Anfrage eingebracht: „Ist der württ. Staatsregierung bekannt, daß das vom Reichsrat am 21. Juni 1922 beschlossene Gesetzt
über Teurungsmaßnahmen für Militärrentenempfänger auf den weitaus größten Teil der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen infolge der fortschreitenden Teurung und der engherzigen Auslegung der fraglichen Bestimmungen keine Anwendung findet, so Laß von den 43 000 Militärrentenempfängern in Württemberg keine 10 Prozent diese Teuerungszuschüsse erhalten? Ist das Staatsministerium in Anbetracht der großen Notlage der Kriegsopfer bereit, bei der Reichsregierung darauf hinzuwirken, daß eine loyalere Auslegung des obengenannten Gesetzes Platz greift, und daß vor allem die von der Reichsregierung in Aussicht gestellte Novelle zum Reichs- versorgungsgesetz, die eine Reihe von in diesem Gesetz enthaltenen Härten beseitigen soll, dem Reichstag beschleunigt vorgelegt wird?"
Die Donau-Versinkungsfrage.
Stuttgart, 2. Nov. Im Anschluß an die in einer der letzten Sitzungen erfolgten Besprechung der Donauversinkungsfrage wurde gestern im Finanzausschuß folgender Antrag Schees (DDP.), Schermann (Ztr.), Göhring (Soz.), Dr. Wolf (BP.), Bickes (DVP.) einstimmig angenommen: 1. Den von der württ. Regierung gegenüber der badischen Regierung in der Donauversinkungsfrage in der Vollversammlung des Landtags vom 6. Oftober 1922 vertretenen Standpunkt zu billigen und insbesondere sich damit einverstanden zu erklären, daß bei der Weiterverfolgung der Angelegenheit die gesamten württem- bergi scheu Interessen an der Erhaltung der Wasserführung der Donau gewahrt werden. 2. Die Erwartung auszusprechen, daß sich die badische Regierung wie der badische Landtag der Dringlichkeit dieser wichtigen Frage nicht verschließen und im Verein mit Württemberg zu einer Lösung beitragen mögen, die den wichtigeren wirtschaftlichen Interessen Deutschlands in erster Linie Rechnung trägt.
Gewerkschaftliche Wiederaufbaupolitik.
Die Berliner Gewerkschaftsorganisation, der fast alle Funktionäre der Berliner Industrie angehören, faßte in einer gestern früh abgehaltenen Sitzung den Beschluß der Arbeitsruhe in allen Berliner Betrieben am 9. November mit der Annahme, daß auch in den anderen deutschen Industriezentren dieser Tag durch Arbeitsruhe gefeiert wird. Die von verschiedenen Rednern gleichzeitig gewünschte Durchführung des Beschlusses der Verantwortung eines Umzuges bleibt den Arbeiterparteien überlassen, die sich hoffentlich überlegen werden, ob eine Straßendemonstration im gegenwärtigen Augenblick wirklich unbedingt erforderlich ist. Die Neigung zum Feiern soll überhaupt in der Arbeiterschaft, wie man uns versichert — die Kommunisten natürlich ausgenommen — nicht vorhanden gewesen sein, aber die Gewerkschaftsorganisation beschließt und die Parteien werden gehorchen. — Das Kartell republikanischer Verbände Berlin veranstaltet am 9. November, nachmittags vier Uhr, auf dem Dönhoffplatz eine Massenkundgebung für die Republik und die Opfer des Weltkrieges. Die Kundgebung bringt von mehreren Stellen aus Fünf-Minuten-Reden bekannter republikanischer Politiker.
Der Dollar bei 5<W0.
Der Dollarkurs betrüg am Donnerstag Mark 4975.—.
Für 30 Milliarde« Mark englische Kohlen für die Reichsbahn.
Die deutsche Regierung ist durch die Kohlenlieferungen an die Entente und den Verlust der ' Kohlenbergbaugebiete genötigt gewesen, bisher für insgesamt 30 Milliarden Mark englische Kohlen zur Aufrechterhaltung des Betriebes der Reichsbahn einzuführen
Konferenz der Wahrungs-Sachverständigen.
Berlin, 2. Nov. Die Konferenz der ausländischen Währungssachverständigen in Berlin ist Donnerstag vormittag mit einer Ansprache des Reichskanzlers Dr. Wirth eröffnet worden. In bezug auf den Niedergang der deutschen Währung und das Bestreben, die Mark zunächst einmal auf irgend eine Basis festzulegen, habe die Reichsregierung das Bedürfnis gehabt, zu hören, wie man dieses Problem vom Ausland aus ansieht, und aus diesem Bedürfnis heraus die Einladungen an die Sachverständigen gerichtet. Die Konferenz von Genua, inbesondere das Sachverständigenkomitee hat sich mit dieser Frage schon eingehend beschäftigt und ein bedeutsames Gutachten darüber erstattet, aus dem nur ein Satz in die Erinnerung zurückgerufen werden soll. Das Sachberständigenkomitee hat damals gesagt: Wenn Hie äußere Schuldenlast eines Landes seine Zahlungsfähigkeit übersteigt, und wenn dieses Land nicht durch äußere Anleihen Hilfe erhalten kann, so müssen die Anstrengungen, diese Verpflichtungen zu erfüllen, notwendig die Folge haben, daß auf einmal die Märkte von den anderen Ländern gestört werden und daß weiter eine fortgesetzte Entwertung der Währung des Schuldnerlandes eintritt, die das Schuldnerland völlig hindert, irgend einen Anlauf in der Richtung der Stabilisierung der Währung zu nehmen. Dieses Gutachten ist damals allgemein und ohne Beziehung auf ein bestimmtes einzelnes Land abgegeben worden. Jetzt handelt es sich darum, und das ist die Bitte, die an die Sachverständigen gerichtet wird, diese Frage besonders im Hinblick auf die deutsche Währung zu prüfen und uns ein Gutachten darüber abzugeben:
1. Ist unter -en gegenwärtigen Umständen eine Stabilisierung -er Mark möglich?
2. Wenn nein, welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um eine Stabilisierung z« ermöglichen?
3. Welche Maßnahmen müssen getroffen werden, sobald die Voraussetzungen vorliegen? Das sind die Fragen, die die Reichsregierung beantwortet haben möchte. Die Sachverständigen haben völlige Freiheit, ihre Arbeiten ganz nach eigenem Ermessen einzuleiten und Lurchzuführen. Sie können dabei ganz unter sich bleiben, können aber auch, wenn sie über eine Reihe von Gegenständen, über das deutsche Budget, über die deutsche Handels- und Zahlungsbilanz und anderes besonders rrnterrichtet werden wollen, um eine sichere Basis für ihr Urteil zu gewinnen, Fragen an die deutschen Ministerien oder an Sachverständige der Wissenschaft und Praxis richten. Die Antwort der Sachverständigen auf diese Fragen wird sicher im Inland und Ausland mit Spannung erwartet und tiefe Beachtung finden.
Verdoppelung der Postgebühren ab 15. November.
Berlin, L. Nov. Der Reichsrat beschäftigte sich heute mit der Vorlage" betreffend eine neue Erhöhung der Post-, Fern- sprcch- und Telegraphengebühren. Der Berichterstatter fiihrte aus, daß trotz aller Erhöhungen der Gebühren die Postverwal- tung sich heute bereits wieder einem Defizit von 60 Milliarden Mark infolge Erhöhung der Gehälter und Steigerung der sachlichen Ausgaben gegenübersehe. Bei der Gesamtlage Her Reichs; Post ist es klar, daß eine Sanierung vor allem nur herbcige- führt werden kann durch eine Verminderung der Personalausgaben, die drei Viertel aller Ausgaben darstellen, und durch eine Vereinfachung der Verwaltung. Die Ausschüsse haben für