ein großer Kreisturntag ^
: einer Reihe Anträge turn?.
: steht auf der TagesordnM chste Kreisturnfest, die Wch ührenden Ausschusses, de- >er Abgeordneten zmnDeni ürzburg stattfindet, und di, schen Turnfest in Münch?, eiten zu diesem Fest sind W Die Vorwoche des Festes six Zu drei großen FestvorU achens geladen. Die Hauch r, daß deren Vorstellung?, und einheimischen Turn« nen ist die Arena der Ms it einer Riesentribüne, end- ^ :er keinen Streich sM«, wei mächtigen Zelten voll: oll einheitliche Kleidung g?- rt soll der Zug dadurch ft: Zunstgewerbe in ihren A irnkreises zu marschieren g«.. tkarte soll der Betrag bis 1. April 1923 gelöst tz >iark kosten.
m, 1. Nov. (Durchgebrannt' ingste 18sährige Tochter ich nhaus und ist bis jetzt njtz hforschungen nach dem Ver- s geblieben.
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n fatalen Mißgeschick murdi : Kaufmann Herbert Rost,: r Stückchen Platin, das ei renze geschmuggelt hatte, ii, achte. Sein Heller bei dis stellter, verschwand mst den ial der deutschen Grenzpoli- richt Lörrach verurteilte ift »0 Mark Geldstrafe und zu, as im Betrage von 70 W eingelegte Berufung wurde wrfen.
gen wurde ein versuchter ikarbciter Hieber und die le versuchten den Ehemau, ;. Hieber und Bäuerle au wohnten in Anselfingen m Bäuerle versuchten de, nischten Wasserglas in dir ißlang, erschien Hieber i, ß ihm eine Kugel in de, eß ihn in der Wohnung des rerle sollte nun aussagen, 1 und auf diese Weise Haft ne Kugel hatte den Bäueck ber nicht lebensgefährlick dt ans Licht. Hieber und r.
ar, das mit dein Zuge so, r der Eile des Anssteigeni n Geldbetrag von etivi
> Ehepaar, das den Verluß den Bahnhof zurückkehrst wunden.
ggel an der Grenze bringt imen ein. Im September altschaft Konstanz nur an iber 2^ Millionen Mari In den beiden Monaten er Abt. 2, die den Amts- afen von insgesamt über . Während der Holzhänd- a. Rh. wegen Schmuggels 1 Million Mark bestraft rasen auf Schmuggel von
gemeinsamen Besprechung rtschaft des Hinterlandes
Wieder erstanden war, Matttgkeit des Körpers sah nnt Besorgnis, wie mach, gegen Ende des !l zu besteigen und zum
> entlang zu reiten; es Sonne, die zuvor ge- hinter trübem Duft.
l Hochwasser gegeben; n; nur drüben am an- ßerde Schafe ertrunken worden; hier an dieser renrrenswerter Schaden lacht hatte ein stärkerer graf selbst hinaus und Schon war er unten n Deich herurngeritten, er aber an di« Nord- ue Deich auf den alten t, aber wo früher der : ihm entlang geflossen rasnarbe zerstört und Deiches eine von der ! überdies ein Gewirr auke stieg vom Pferde ähe: das Mäuseunheil weiterzulaufen, eses hatte schon beim amen werden müssen; ußte es jetzt geschehen! iennen, das Gras war blickte, es sah ihn leer and ritt am Ufer hin »ährte wohl, wie der neues Bett im Schlick n auf den alten Deich ;s ihn traf, hatte mit widerstehen können-
den in Betracht kommenden Vertretern der Milchbedarfs- gemeinden einigte man sich auf einen Milcherzeugerpreis von 40 Mark für das Liter Vollmilch ab 1. November.
Mcmnheim, 31. Okt. Die hiesige Milchzentrale gibt Le-- kannt, daß vom 1. November ab der Liter Vollmilch auf 70 Mrk festgesetzt ist. Der Preis hat sich gegenüber dem seitherigen nahezu verdoppelt._
Vermischtes.
Bon der bayerischen Grenze, 31. Okt. Vier Zigeuner schwindelten einem Landwirt im Schwäbischen, der Unglück im Itaü hatte, Geldbeträge von 82 000 Mark heraus. In einem anderen Falle handelte es sich um das sogenannte „Gesundsten" einer schwerkranken Müllerstochter in Weismühle bei Laub, wo die Müllerin neben wertvollen Wäschestücken um über 14000 Mark betrogen wurde. — Ein etwa 20jähriger Bursche sprang mit gezücktem Messer aus dem Wäldchen bei Kempten »nd stellte den des Wegs kommenden Herrn Jungblut mit den Worten: 's Geld her oder 's Leben! Jungblut gab vor, daß ?i kein Geld zur Verfügung hätte. Als der Räuber Miene machte, zur Tat überzugehen, überließ chm Jungblut die Brieftasche. Ter Räuber verschwand im Walde.
Die neuen Bierpreise in München. Der Bier-Preis wird i, München ab 1. November für Las zehnprozentige dunkle Uer 60 Mark und für das Helle 62 Mark betragen, im Frieden 20 Md 22 Pfennig.
Friseurarbeit gegen Naturalien. Die Friseurzwangs- imung der bayerischen Gemeinde Ochsenfurt hat beschlossen, für ihre Leistungen als Entgelt Naturalien zu fordern, und zwar werden für das Rasteren zwei Eier und für das Haarschneidpn vier Eier verlangt.
Neue Presse im Hotelgewerbe. Der Verband deutscher Hotelbesitzer-Vereine, der zur Zeit in Dresden tagt, legte als Mindestpreis für ein Zimmer das ISOfache des Friedenspreises als Grundpreis fest, also ohne Bedienungsgeld und Steuer. Ferner beschloß nmn, für Heizung einen Preis von 10 Kilogramm Koks als Mindestgrundlage für die Berechnung zu wählen.
Einschränkung der Herstellung von Bollbier. Nach einer Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft darf Vollbier mst einem höheren Stammwürzegehalt als 10 Prozent in der Zeit vom 1. -November 1922 bis zum 31. März 1923 von den Brauereien nur bis zur Höchstinenge von 8 Prozent des Braurechtfußes hergestellt werden.
Millionendiebstayl in einem Pensionat. Gestern nachmittag ist in einem bekannten Pensionat Charlottenburg ein Riesendiebstahl ausgeführt worden. Einem Großkaufmann aus Peru sind aus seinem Zimmer für 30 Millionen Mark Werte gestohlen worden. Der Bestohlene hat eine Belohnung von 3 Millionen Mark ausgesetzt.
Das teure Rauchen. Aus den Schaufenstern der Zigarren- himdler verschwinden immer mehr die Zigarren in den Preislagen von 12 bis 15 Mark und man sieht nur noch solche für N Md 40 Mark. Wie aus den Kreisen der Industrie mitgeteilt wird, dürfte um Weihnachten eine gute Zigarre mindestens 50 Mrk, wahrscheinlich aber mehr kosten. Für Luxuszigaretten werden heute schon 40 Mark gefordert.
Ein im Ban stecken gebliebenes Denkmal. Im Jahre 1914 wurde, nachdem reiche Spenden eingegangen waren, in Han- noperisch-Minden der Grundstein für ein Denkmal für den Dichtei- und den Komponisten des Weserliedes, Dingelstedt und Presse!, gelegt. Nach dem Krieg hoffte man, die geplante Pergola, deren Grundmauern auf der Höhe über dem Zusammenfluß von Werra und Fulda ins Tal herabschauen, fertigstellen /zu können. Es wurden neue Mittel gesammelt. Infolge der steigenden Markentwertung reichten aber auch diese Summen nicht ans. So muß das Denkmal in dem helbfertigen Zustand vorläufig bestehen bleiben. Die beiden in Bronze ausgeführten Medaillonbildnisse von Dingelstedt und Presse!, Werke von Professor Eberlein, sind vorhanden, der gesamte Oberbau aber fehlt noch.
Ein billiger Einkauf. Wie grotesk sich infolge der großen Schwankungen des Dollarkurses das Geschäft mit dem Aüs- landseinkäufer gestalten kann, beweist der folgende Fall, den die Zeitschrift „Die Leipziger Mustermesse" berichtet. Ein Argentinier hatte bei seiner Ankunft in Deutschland in der Woche vor der Leipziger Messe, August, bei einem Dollarkurs von 2000 im MM 9000 Dollar eingewechselt. Von den dafür erlösten 18 Millionen Mark hat er für 5 Millionen sofort greifbare Ware wf der Messe gekauft und gleich bezahlt. Die restlichen 13 Millionen Mark wechselte er einige Tage später bei einem inzwischen auf 1300 gesunkenen Dollarkurs wieder um und erhielt dafür 9230 Dollar. Er verließ also Deutschland mit einein Überschuß von 230 Dollar und nahm überdies für 5 Millionen Mark deutsche Fabrikate gratis mit . . . Ein besseres Geschäft bnn man gar nicht machen.
Der 20 jährige Seelenarzt. Vor einiger Zeit verkehrte in Lokalen des Arstens ein junger Mann, der sich Dr. med. et Ml. Wacher nannte und angab, erster Assistenzarzt im Sanatorium Ruhwald zu sein. Er zeigte auch Rezepte vor, die diese Unterschrift trugen. Da der junge Mann sich als Spezialist M Nerven- und Seelenleiden bezeichnte und viel von den Erichen, die er bei der Ausübung seiner Praxis gehabt habe, cr- Wte, erweckte er bald allgemeines Interesse. In Wahrheit Kar der junge Mann aber gar kein Arzt. Seine Medikamente «standen meistens aus übermangansaurem Kali und Sublimat. Er erwies sich seinen „Patienten" gegenüber auch in anderer bmficht als äußerst hilfsbereit, versprach dem und jenem eine Anstellung m seinem Sanatorium und ließ die Reflektanten auch zu diesem Zwecke Bewerbungsschreiben aufsetzen. Gele- Mlich sseß er die Bemerkung einfließen, daß er in einem gro- M Nlmkonzern tätig sei und den Ankauf von Aktien in vor- f^hafter Weise vermitteln könne. Ans diese Weise gelang es M, eine ganze Reihe von Leuten um erhebliche Beträge zu Aadigen. Niemand kam auf die Idee, sich über den jungen veelenarzt oder über das Sanatorium, das in Wirklichkeit gar W existierte, näher zu erkundigen. Erst als Wacher verbunden war, merkten die Geschädigten, daß sie geprellt wor-
waren. Wacher stand nun vor der 8. Strafkammer unter ^ Anklage des Betruges, der schweren Urkundenfälschung, Zerschlagung und Führung falscher Titel. Sein Verteidiger, kchtsanwalt Dr. Frey, bezeichnete den Angeklagten als ein der heutigen Zeit, in der alle Welt von der Sucht be- Mn sei, auf jede Art Geld zu verdienen. Das Gericht billigte M Angeklagten wegen seines jugendlichen Alters mildernde Münde zu und erkannte auf 10 Monate Gefängnis und 500 Mk.Geldstrafe. Zwei Monate der Strafe wurden auf die . "torsuchungshast angerechnet.
Die Ehrenlegion für einen französischen Segelflieger. Für
Legelflieger Manehrol, dem es, wie gemeldet, in England Mvg, einen Segelflug von 3 Stunden 23 Minuten auszu- ist vom Unterstaatssekretär für Luftfahrt, Laurant
Eynac, das Kreuz der Ehrenlegion verlangt worden. Maney- rol dürste das Ritterkreuz in Kürze erhalten.
Ausfuhr von russischen Streichhölzern nach Deutschland. Die Moskauer „Prawda" meldet, daß von der Produttion der 'russischen Zündholzfabriken in der ersten Hälfte des Oktobers (16 000 Kisten) ein großer Teil nach Deutschland und England ausgeführt werden soll.
Auf der Walfischjagd. Ein packendes Bild von den Abenteuern und Eindrücken einer Walfischjagd entwirft L. G. Green in einem Bericht aus Kapstadt: „Von der Tafelbai fuhren wir mit einem norwegischen Walfischfänger ab. Früh am Morgen des nächsten Tages sah ich die sprudelnde Wassersäule, die die Anwesenheit eines Walfisches verriet. Und schon ließ der Mann im Mastkorb den weithin schallenden Ruf „Bl—a—a—st" ertönen, der die Schiffer auf das Erscheinen der Beute aufmerksam machte. Schon standen die Jäger an der Harpunenkanone, die eine Harpune mit einem Explosionsstoff an der Spitze schleudert. Die Spitze beginnt die Vernichtung des Riesentieres, und die vier Sekunden später erfolgende Explosion vollendet sie. Nun waren wir der Wassersäule immer näher gekommen und konnten eine graublaue Masse in dunklen Umrissen erkennen. Es war ein blauer Walfisch, ein Tier von mindestens 80 Fuß Länge. Bevor noch der Kanonier seine Ladung abgeben konnte, war der Walfisch verschwunden, wir sahen ihn noch in die Tiefe hinabsinken. Zehn Minuten vergingen, dann stieg ein neuer Strahl in einiger Entfernung sprudelnd empor. Schon stand die Bedienungsmannschaft wieder an der Kanone, und die Aufgabe des Artilleristen war sehr viel schwieriger, als irgendeiner auf dem Lande. Jetzt hatte er den Walfisch deutlich erschaut. Eine scharfe Explosion, eine kleine Rauchwolke. Dann sehen wir die Harpune sausend die Luft durchschneiden, und die scharfe Spitze bohrte sich tief in das Fett. Noch einmal blies der Wal, aber diesmal nicht mehr Wasser, sondern eine große Menge Blut, das rot und düster in die Luft stieg. Dann floß eine schwere Masse leblos auf der Oberfläche des Meeres dahin. Das erlegte Tier war besonders groß und repräsentierte einen Wert von 300 Pfund Sterling. Walsischfänger erlegen manchmal 2—3 solcher Tiere in den südafrikanischen Gewässern an einem Tage. Langsam wurde nun der Walfisch an die Seite des Schiffes gebracht und mit komprimierter Luft ausgepumpt, um ihn am Sinken zu verhindern. Dann wurde er nach der Walfischstation geschleppt. Die Walfischfänger verdienen in 5 Monaten 1000 Pfund Sterling und mehr, aber ihre Arbeit ist eine der anstrengendsten, die es gibt."
Pe.piergeschoffe gegen Ruhestörer. Die Polizei von Detroit, der großen Automobilstadt, hat ein „humanes" Mittel zur Bekämpfung von Ausstandsuttruhen und sonstigen Volksaufläufen erfunden. Im Fall von Unruhen verwendet die Polizei zuerst tränenerzeugende Bomben, durch die die Angreifer vorübergehend kampfunfähig gemacht werden können, ohne daß gesundheitliche Nachteile zu befürchten seien. Erweist sich diese Waffe als ungenügend, so verfügt die Polizei über eine Anzahl Maschinengewehre, die in der Minute 1500 Schüsse unter großem Getöse abgeben können und dadurch eine starke moralische Wirkung ausüben. Geladen sind die Maschinengewehre mit gepreßten Papierkugeln, die nur die Haut aufreißen und ein heftiges Jucken erzeugen, sonst aber durchaus ungefährlich sein sollen.
Handel und Verkehr.
Ulm, 31. Okt. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 2. 9500—11 500, Bullen 1. 11 500 bis 12 400, Junqrinder 1. 12 500 bis 13 500, Kühe 2. 7500 bis 9000, 3. 5000—7000, Kälber 1. 15 000 bis 16 500, 2. 13 000 bis 14 500, Schweine 1. 34 500—35 500, 2. 32 000—34 000, 3. 27 000—30 000 Mark. Marktverkauf: lebhaft.
Kempten, 1. Nov. (Allgäuer Butter- und Käsebörse.) Butter, nied., 386,49, Durchschn. 464,30, höchst. 566.69. Umsatz 72 331 Pfund. Weichkäse mit 20 Prozent, nied. 181.77, Durchschnitt 210.02, höchst. 240.31; Umsatz 559 738 Pfund. Allgäuer Rundkäse, nied. 267.59, Durchschn. 326.93, höchst. 365.59; Umsatz 257 627 Pfund. Die Preise gelten für 1 Pfund konsumfertige Ware ohne Verpackung und ohne Fracht.' Nachfrage nach allen Sorten sehr groß.
Neueste Nachrichten«
München, 1. Nov. Die bayerische Regierung bezw. das bayerische Kultusministerium hat zum ersten Mal für die Ehrung des Handlverks zwei Titel festgelegt, und zwar für große Werkstätten den Titel „Staatlich anerkannte Lehrwerkstätte", und für hervorragende Meister des Kunsthandwerks den Titel „Staatlich anerkannter Lehrmeister". Diese beiden Titel wurden gestern zum ersten Mal in Gegenwart des Kultusministers und des stellvertenden Handelministers an die führenden Betriebe im Kunsthandwerk in Bayern verliehen.
Leipzig, 1. Nov. Am 17. November findet vor dem Reichsgericht ein neuer Kriegsbeschuldigtenprozeß statt. Es wird gegen den Landsturmmann Grüner wegen Diebstahls und Plünderung verhandelt werden, welche Taten er in Charleroy (Belgien) verübt haben soll. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft.
Leipzig, 1. Nov. Der Staatsgerichtshof verwarf in seiner letzten Sitzung eine Beschwerde gegen die Auflösung der Jugendvereinigung „Die Knappschaft" in Kassel. Das Verbot der Monatsschrift „Volk und Vaterland" in Frei- stadt (Niederschlesien) wurde auf drei Monate ermäßigt.
Berlin, 1. Novbr. Auf Ersuchen der Kopenhagens! Polizei wurde in einem hiesigen Pensionat Direktor G. aus Kopenhagen festgenommrn, der beschuldigt wird, 300000 dänische Kronen unterschlagen zu haben. Eine junge Dame, mit der er im Pensionat wohnte, wurde ebenfalls verhaftet. G. bestreitet, das Geld unterschlagen zu haben. Er habe das Geld in Aktien der Charlottenburger Wasserwerke angelegt und bei einer dänischen Bank deponiert.
Berlin, 1. Nov. In einem Teil der Presse ist mit Recht gerügt worden, daß der Weinprozeß des Ministers Hermes zu höchst ungünstiger Zeit, nämlich während der Verhandlungen mit der Reparationskommission, abgehalten wird. Der „Vorwärts" bemerkt dazu entschuldigend, daß auf seiten der beklagten „Freiheit"-Redaktion durchaus die Bereitschaft zur Vertagung vorhanden sei, daß aber Dr. Hermes sich der Vertagung widersetzts. Das Blatt fügt hinzu, es finde den Wunsch des Ministers nach rascher Klärung begreiflich, doch hätte eine Vertagung den Reichsinteressen besser entsprochen. l
Berlin, 1 . Nov. Die von der Reichsregierung zur Teilnahme an der Währungskonferenz eingeladenen ausländischen Finanzsachverständigen werden sich heute abend vollzählig in Berlin versammeln und morgen vormittag vom Reichskanzler empfangen werden. Unmittelbar an den Empfang schließen sich sachliche Beratungen über die Möglichkeiten der Stabilisierung der deutschen Währung. Deutscherseits nehmen an der Währungskonferenz teil Reichsbankpräsident Havenstein, Staatssekretär Schröder, einige Vertreter der Bankwelt, u. a. Urbig, Mendelssohn und Professor Schumacher.
Berlin, 1. Nov. Von der italienischen Botschaft geht dem WTB. folgende Meldung zu: Gleich nach der Bildung des neuen italienischen Kabinetts hat der italienische Botschafter in Berlin, Senator Frassati, in Anbetracht der veränderten politischen Lage seine Demission beim Ministerium des Auswärtigen in Rom eingereicht.
Berlin, 1. Novbr. Im Reichsfinanzministerium haben die mit den Vertretern der Spitzenorganisationen über die Beamtenbesoldungsfragen geführten Verhandlungen ihren Abschluß gefunden. Die Regierungsvorlage wird nach Zustimmung des Reichskabinetts sofort dem Reichstag und dem Reichsrat vorgelegt. — Nach den am Dienstag abgeschlossenen Vereinbarungen mit den Organisationen der Reichs- und Staatsarbeiter erhalten im November die Handwerker pro Stunde 117 Mk., die Vorarbeiter 120 Mk., die Werkführer 123 Mk. und die ungelernten Arbeiter 107 Mk. — Die Verhandlungen über die neue Teuerungsaktion der Beamten für November haben gestern im Reichsfinanzministerium begonnen. — Der Ueberstundenstreik im Bankgewerbe führte dazu, daß die Frankfurter Bankwelt von heute ab bis auf weiteres Effektenaufträge überhaupt nicht mehr annimmt. Dies hänge zweifellos zu einem Teil zusammen mit dem heutigen Ansturm von Eftektenaufträgen an der Berliner Börse. — Die Vollversammlung der Berliner Gewerkschafts- kommission beschloß laut „Roter Fahne" den 9. November durch vollständige Arbeitsruhe zu feiern. Die Durchführung von Demonstrationen bleibt den Arbeiterparteien überlassen. — Das Flugzeug Paris—Prag—Warschau ist an den Bischofsstein bei Weckelsdorf in Böhmen angefahren und explodiert. Der Flugzeugführer wurde getötet, der französische Begleitoffizier schwer verletzt. Das Flugzeug ist vollständig zertrümmert. — Der Dollarkurs betrug am Mittwoch Mk. 4561.38 in Berlin, Mk. 4573.90 in Frankfurt.
Bern, 2. Nov. Die Nationalratswahlen ergaben folgendes Resultat: Mitgliederzahl des Nationalrats 198 (bisher 189). Die Sitze verteilen sich wie folgt: Freisinnige 59 (59), Katholische Konservative 44 (41), Sozialdemokraten 43 (38, Bauern- und Bürgerpartei 35 (31), Liberale Konservative 10 (9), Sozialpolitische Gruppe und Parteilose 5 (8), Kommunisten 2 (3).
Lausanne, 1. Nov. Nach einer Meldung aus Bern steht es nunmehr fest, daß die Orientkonferenz am 13. November durch den Schweizer Bundespräsidenten eröffnet werden wird. Bis jetzt haben 2500 Delegierte und 300 Journalisten ihr Erscheinen auf der Konferenz zugesagt.
Brüssel, 1 . Nov. Belgien beansprucht eine Einladung zur Friedenskonferenz in Lausanne. /
London, 1. Nov. Eine AbteilunglAufständischer hat in Irland mit Unterstützung von Panzerautos die Station von Clifdon angegriffen und sie zur Kapitulation gezwungen. Auf beiden Stationen gab es mehrere Tote. 80 Mann der Regierungstruppen wurden gefangen genommen. In Dublin wurde heute der Versuch gemacht, die Einkommensteuerämter in verschiedenen Stadtteilen in Brand zu setzen. Die Gebäude blieben unbeschädigt. Es wurden aber wertvolle Papiere vernichtet.
London, 1. Nov. Asquith sucht Fühlung mit der Arbeiterpartei zwecks gemeinsamen Vorgehens bei den Wahlen.
Washington, 1. Nov. Die Vereinigten Staaten haben die Einladung der Alliierten wegen amerikanischer Teilnahme an der Konferenz für den nahen Osten formell abgelehnt.
Die Bayerische Volkspartei gegen Sie Reichspolttik.
München, 1. Nov. Im Anschluß cm ihren Parteitag macht die Bayerische Volkspartei offiziös durch ihre Korrespondenz einen scharfen Vorstoß gegen die Politik der Reichsregierung. Die markantesten Sätze lauten: „Die Leitung des Reiches kommt in immer größere Abhängigkeit von den Zwangsvollstreckern des unsinnigen Friedensvertrages. Dieser Aushöhlungsprozeß der Reichssouveranität und der Reichsgewalt von außen her schwächt diese naturgemäß auch in ihrer praktischen Wirkungsmöglichkeit im Innern. Die Reichspolitik glaubte bisher die Krankheit dadurch heben zu können, daß sie auf Kosten der ein- zelstaatlichen Gewalt die Reichsgewalt durch Erweiterung ihrer Kompetenz stärken wollte. Diese Politik enthüllt sich von Tag zu Tag mehr als eine Verirrung. Eine kluge Reichspolitik müßte darnach trachten, üorthiü nicht zu viel Macht und scheinbare Kraft zu konzentrieren, wo sie am leichtesten dem Zugriff von außen ausgesetzt ist. Das Gegenteil davon hat man in Wirklichkeit getan. In dem Wahn, durch Machtenteignung der Reichsglieder und durch Machtkonzentration in der Reichszentrale die Reichseinheit und die Reichsgewalt zu stärken, laufen diese Politiker Gefahr, zu Totengräbern des Reiches und zu Handlangern der feindlichen Zwangsvollstrecker zu werden. Aus dieser Gefahr, die unheilvoll anschwillt, kann Deutschland nur gerettet werden, wenn sich endlich die Erkenntnis Bahn brechen würde, daß alle Kräfte im Reiche ihren örtlichen und historischen Bedingungen entsprechend zu sreiwaltendem politischem Wirken gelöst werden müssen."
Die Reyarationsverhandlungen.
Berlin, 1. Nov. Heber die Verhandlungen der Reichs- regieruug mit der Reparationskommission erfahren wir folgendes: Die erste Verhandlung verlief in durchaus sachlicher Form. Der Vorsitzende Barthou erklärte, daß 1. die Balan- ziernng des Budgets, 2. die Frage der schwebenden Schuld, 3. die Stabilisierung der Mark die Hauptaufgaben seien. Die Kommission beabsichtigt nicht, die deutsche Souveränität anzu-
Neue Beftevmm
au' den täglich erscheinenden »Enztüler" werds-- jor- w-ldrend von aller Postanstalten und unseren Aus'-ssg.- n ewgegengcnommen