Vereidigung des Ministeriums Mussolini.
Berlin, 1. Nov. Das neue Ministerium hat, wie dem „Berliner Tageblatt" aus Rom gemeldet wird, dem König den Eid der Treue geleistet. Aus die an ihn gerichtete Frage, ob es sich empfehle, Leim König im schwarzen Hemd zu erscheinen, antwortete Mussolini: „Aber nein, alle werden in schwarzem Rock und im Zylinder erscheinen müssen." Herr Mussolini hat sich, da er über beides nicht verfügt, die erforderlichen Kleidungsstücke leihen müssen. Der König läßt übrigens mit großer Lebhaftigkeit versichern, daß de Facta den Belagerungszustand ohne seine Erlaubnis proklamiert hätte. Die Demobilisierung der Faszisten hat in Rom und einigen anderen Städten tatsächlich begonnen. Während des Umzugs in Rom, an dem über 80 OVO Personen teilgenommen haben, ist eines von den über der Stadt kreisenden Militärflugzeugen abgestürzt. Merkwürdigerweise ist keiner der Insassen bei dem Absturz verletzt worden. Leider verlief der Tag nicht ohne Zwischenfall. Die Faszisten sind sowohl in die Wohnung des früheren Ministerpräsidenten Nitti eingebrochen, als in die Wohnungen von zwei Abgeordneten. Die Wohnung des Ministers wurde stark beschädigt. Der Direktor der „Tribuna" wurde auf der Straße tätlich angegriffen.
Gegen die Kommunisten.
Mailand, 31. Ott. Nachdem die Arbeiterorganisationen i» Mailand den kommunistischen Aufruf zur Aufforderung zum Generalstreik abgelehnt haben, warnt der Allgemeine Gewerkschaftsbund der italienischen Arbeiter vor dem Aufruf des kommunistischen Gewerkschaftsausschusses und fordert auf, ruhig zu bleiben und Vertrauen in die Zukunst zu haben. Nach der „Azione" sollen die Mitglieder der kommunistischen Partei die Mitteilung erhalten haben, daß die Partei von morgen ab eingehen und die Mitglieder ihre volle Handlungsfreiheit dadurch zurückerhalten werden.
Rußland nicht zur Konferenz eingeladen.
Wie von unterrichteter Seite verlautet, ist in bezug auf die Forderung Rußlands zur Teilnahme an der Konferenz trotz der zahlreichen russischen Noten keine Aenderung eingetreten. Die Einladung an die Moskauer Regierung wird sich also nicht auf die ganze Konferenz beziehen, sondern nur auf jene Teile der Verhandlungen, die sich mit der Meerengenfrage beschäftigen werden. Bulgarien wird wahrscheinlich keine Einladung erhalten. Es wird jedoch Sofia zu verstehen gegeben, daß mindestens die englischen Delegierten bereit sein werden, die Wünsche Bulgariens entgegenzunehmen.
Die bolschewistische Presse über den Rücktritt von Llohd George.
Die Moskauer „Prawda" erklärt in einem Leitartikel, daß der Rücktritt von Llohd George den Herrschaftsantritt der Konservativen bedeute und die Herrschaft der Konservativen sei gleichberechtigt mit einer Verschärfung der Konflikte mit Irland, Aegypten und Indien, überhaupt mit allen britischen Kolonien und vor allen Dingen mit der Arbeiterklasse und mit Sowjetrußland.
zent erhöht, unter Her Voraussetzung, daß auch die übrigen beteiligten Gemeinden dein Beispiel folgen.
Die Gebühren des Leichenschauers werden neu festgesetzt.
Der Gemeinderat übernimnst auch für November die Opfer, die notwendig sind um den Milchverkaufspreis auf 60 Mark pro Liter halten zu können. Dem Berkehrsverband Württemberg und Hohenzollern wird ein einmaliger Beittag von 100 Mark bewilligt.
Auf Ansuchen des Konsum- und Sparvereins Neuenbürg und Umgebung erklärt sich der Gemeinderat bereit, zurSiche - rung der Kartoffelversorgung für die hiesige Einwohnerschaft Bürgschaft für einen Kredit bis zu einer Höhe von 500 000 Mark, ähnlich wie in anderen Städten, zu übernehmen.
Der Vorsitzende macht die Mitteilung, daß die Kinder- speisung mit 75 Kinder wieder am Montag, den 5. November, beginnt.
Nach Erledigung noch einer Anzahl kleinerer Angelegenheiten und Rechnungssachen wurde die Sitzung geschlossen. K.
Neuenbürg, 1. Nov. (November.) Der dritte Herbstmonat des Jahres ist der November, so benannt nach dem römischen Kalender, wo er der 9. Monat war, während er bei uns der 11. Kalendermonat ist. Er bringt uns meist unfreundliches Wetter, was auch seine deutschen Namen Nebelung, Wind- und Wettermonat bezeichnen. Viel Regen, rauhe Winde, Schnee und meist auch Eis sind seine Gaben. Er hat 30 Tage, wovon 4 Sonntage sind. Bei den Katholiken ist der 1. November ein Feiertag, die Protestanten feiern am ersten Sonntag des Monats das Reformationssest. Der 16. November ist in Preußen Buß- und Bettag. — Lostage im November sind neben Allerheiligen noch Martini (11.) und Elisabeth (19.). Die bekanntesten Wetterregeln lauten: Wenn's zu Allerheiligen schneit, lege deinen Pelz bereit. Wenn um Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind. St. Elisabeth sagt's an, was der Winter für ein Mann. Wenn im November Donner rollt, wird dem Getreide Lob gezollt. — Fällt im November das Laub sehr früh zur Erden, soll ein feiner Sommer werden. Im November viel naß. auf den Weiden viel Gras. Sperrt der Winter früh das Haus, hält er es nicht lange aus: bleibt aber der Vorwinter aus, so kommt der Nachwinter mit Frost und Braus.
x Birkenfeld, 1. Nov. Der Schlosserlehrling Fritz Becky ivar gestern in der hiesigen Eelluloidwarenfabrik mit einer Reparatur beschäftigt. Er kam hierbei der elektrischen Hochspannung zu nahe und wurde auf der Stelle getötet. Den Eltern, die auf diese bedauerliche Weise ihren einzigen Sohn verloren, wendet sich allgemeine Teilnahme zu. — Die beiden hiesigen Sozialdemokratischen Vereine haben sich zu einem Verein zu- sammengeschlossen. Der neue Verein führt den Namen „Vereinigter Sozialdemokratischer Verein Birkenfeld".
19. November, findet in Cannstatt ein großer Kreisturntaa ^ Schwäb. Turnerschaft statt. Außer einer Reche Anträge turn^ rischer und organisatorischer Natur steht auf der Tagesordnui,« die Wahl der Feststadt für das nächste Kreisturnfest, die Nft/ len der Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses der Kreis- und Kreisturnausschusses, der Abgeordneten zum DcA schen Turntag 1923, welcher in Würzburg stattfindet, und di> Wahl der Kampfrichter zum Deutschen Turnfest in Münch» 1923. Für die gewaltigen Vorarbeiten zu diesem Fest sind di, Münchener rüstig an der Arbeit. Die Vorwoche des Festes stf ganz den Münchenern gehören. Au drei großen Festvorstei lungen wird die Bürgerschaft Münchens geladen. Die Haust Woche soll dadurch entlastet werden, daß deren Vorstellungen einzig und allein den auswärtigen und einheimischen Turnern geöffnet sein sollen. Für das Turnen ist die Arena der Ausstellung, ein großer, freier Platz mit einer Riesentribüne, end- < gültig festgelegt. Damit,das Wetter keinen Streich kann, wird diese Kampfbahn mit zwei mächtigen Zelten vollständig überdacht. Beim Festzug soll einheitliche Kleidung gxi tragen werden. Eine feine Eigenart soll der Zug dadurch st, kommen, daß die alten Münchner Zunstgewerbe in ihren Gei wandern je an der Spitze eines Turnkreises zu marschieren ge, beten werden. Als Preis der Festkarte soll der Bettag vor 150 Mark gelten, sofern die Karte bis 1. April 1923 gelöst l» Später gelöste Karten sollen 200 Mark kosten.
Kirchentellinsfurt OA, Tübingen, 1. Nov. (Durchgebrannt) Vor 14 Tagen entfernte sich die jüngste 18jährige Tochter d-- hiesigen Mühlenbesitzers vom Elternhaus und ist bis jetzt njh zurückgekehrt. Alle bisherigen Nachforschungen nach dem Verbleib des Mädchens sind ergebnislos geblieben.
und den in Betracht gemeinden einigte mc 10 Mark für das Liti Mamnheim, 31. : kannt, daß vom 1. N Mrk festgesetzt ist. ü gen nahezu verdoppelt
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
In
Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung vom 31. Oktober.) Sachen des Elektrizitätswerks wurde der vom Ausschuß vorgeschlagene Tarif für November beraten und genehmigt. Als Monteur wird der Elektromonteur Karl Kröner von hier gewählt. Zur Auswechslung der auf der Zie-
Ieitungspreise für November.
Die Bezugspreise der deutschen Zeitungen müssen mit Wirkung vom 1. November ab infolge weiterer, über alle Vorstellungen hinausgehender Verteuerung der gesamten Herstel- lungskbsten erhöht werden.
Für Württemberg gelten folgende Preise:
gelhütte und auf dem Win-dhos angebrachten Blitzschutzvorrichtungen soll je 1 Hörnerblitzschutz angebracht werden. Zur Vermeidung größeren Schadens mußte die Ufermauer am Wehr des Elektrizitätswerkes verlängert werden. Der Dielenbelag am Wehr war teilweise zu erneuern. Hierbei kam zum Ausdruck, daß die Stadt keine Haftung übernimmt für Schaden, welcher etwa den den Wehrsteg Benützenden entsteht.
Nach dem Kostenvoranschlag des Stadtbauamts würde die Installation einer Straßenlampe am Happeyweg über 30 000 Mark Aufwand erfordern. Die Ausführung wird unter diesen Umständen abgelehnt.
Gustav Frey bittet um Verlängerung der Wasserleitung und um Anschluß seines Neubaus in Marxenäckern. Der Gemeinderat beschließt, zunächst das Stadtbauamt mit Anfertigung eines Kostenvoranschlags zu beauftragen und mit dem beteiligten Grundstückseigentümer zu verhandeln.
Auf das Gesuch des Postboten Nothacker von Schömberg wird der städt. Beittag zu der Landpost Verbindung Neuenbür g—Schömbergabl. November um 300 Pro-
Neues Tagblatt ....
Süddeutsche Zeitung . . .
300-
Schwäbischer Merkur . .
265 —
Württembergs Zeitung . .
250.
Schwäbische Tagwacht . .
265.-
Deutsches Volksblatt . . .
265 —
Süddeutsche Arbeiterzeitung
265 -
Cannstatter Zeitung . . .
235.
Untertürkheimer Zeitung
235.-
Eßlinger Zeitung ....
245.—
Schwarzwälder Bote . . .
240.—
Der Grenzer.
210.—
Der Enztäler ......
180.-
Baden.
Freiburg, 28 Okt. Von einem fatalen Mißgeschick wurtz vor längerer Zeit der 21 Jahre alte Kaufmann Herbert Rosental aus Bad, Ems ereilt, als er ein Stückchen Platin, das ei bei Basel über die schweizerische Grenze geschmuggelt hatte, i«
Schweizer Franken umzusetzen versuchte. Sein Helfer bei diesem Geschäft, ein früherer Postangestellter, verschwand mit dem Platinstück und überdies fiel Rosental der deutschen Grenzpolizei in die Hände. Das Schöffengericht Lörrach verurteilte ih, wegen verbotener Ausfuhr zu 140 000 Mark Geldstrafe und zu«
Wertersatz des ausgeführten Platins im Betrage von 70 W Mark. Seine gegen dieses Urteil eingelegte Berufung wurde von der hiesigen Strafkammer verworfen.
Engen, 31. Okt. In Anselfingen wurde ein versuchter Gattenmord aufgedeckt. Der Fabrikarbeiter Hieber und die Ehefrau -des Fabrikarbeiters Bäuerle versuchten den Ehemann Bäuerle aus dem Leben zu schaffen. Hieber und Bäuerle arbeiteten zusammen in Singen und wohnten in Anselfingen m gleichen Hause. Hieber und Frau Bäuerle versuchten de«
Bäuerle zuerst zu vergiften. Sie mischten Wasserglas in dir Speisen. Ms diese Absicht aber mißlang, erschien Hieber i« der Wohnung des Bäuerle und schoß ihm eine Kugel in de«
Kopf, warf den Revolver weg und ließ ihn in der Wohnung dM lagen von 12 bis 15 M Bäuerle liegen. Die Ehefrau Bäuerle sollte nun aussage«/ an -nw «c- Bäuerle habe mit der Waffe hantiert und auf diese Weise Hatz sich der Revolver selbst entladen. Die Kugel hatte den Bäueck nicht getötet, sondern nur schwer, aber nicht lebensgefährlft verletzt. Auf diese Weise kam die Tat ans Licht. Hieber und Frau Bäuerle sind verhaftet worden.
. Konstanz, 31. Okt. Ein Ehepaar, das mit dem Zuge iw«
Basel-Waldshut hier ankam, ließ in der Eile des Anssteigen- die Handtasche liegen, in der sich ein Geldbetrag von stm 400 000 Mark befand. Obgleich das Ehepaar, das den Verluß sofort bemerkte, sogleich wieder in den Bahnhof zurückkehrst blieb die Tasche mit dem Geld verschwunden.
Bon der bayerisc!
schwindelten einem Äc Ztall hatte, Geldbetrc «aderen Falle handelt beten" einer schwerkn Laub, wo die Müllern 1 t 000 Mark betrogen sprang mit gezücktem und stellte den des W Worten: 's Geld her er kein Geld zur Vers machte, zur Tat überzi lasche. Ter Räuber b Die neuen Bierpr st München ab 1. No! Uer 60 Mark und für ) NMd 22 Pfennig. Friseurarbeit ge; innung der bayerischen ihre Leistungen als Er werden für das Rasier vier Eier verlangt.
Neue Preise im -t Hotelbesitzervereine, de Mindestpreis für cm s als Grundpreis fest, a Ferner- beschloß nmn, l gramm Koks als Min wählen.
Einschränkung der
Verordnung des Reicht Wirtschaft darf Vollbiel als 10 Prozent in der . März 1923 von den B 8 Prozent des Braure« Millionendiebstahl tag ist in einem bekam smdiebstahl ausgeführt Peru sind aus seinem , gestohlen worden. Der Millionen Mark ausges Das teure Rauchen Händler verschwinden ft
Rund 40 Mark. Wie wird, dürfte um Weihu Mark, wahrscheinlich ai werden heute schon 40 - Ein im Bau stecken wurde, nachdem reiche mverisch-Minden der G ter und den Komponist, Kessel, gelegt. Nach d- gola, deren Grundmaue uluß von Werra und F
Württemberg
Maulbronn, 1. Nov. (Weinpreise.) Bei der zweiten Weinversteigerung im Herzoglichen Weingut im Eilfingerberg wurden nachstehende Preise erzielt: Weißgemischt 54 000 bis 62 000 für den Eimer (3 Hektoliter), im Durchschnitt 58 800 für den Eimer, für Rotgemischt 42 000—47 400 Mark für den Eimer, im Durchschnitt 44 400 Mark; für Nachlese 20 000 bis 23 100 Mark für den Eimer.
Cannstatt, 1. Nov. (Kreisturntag.) Am Sonntag, den
Konstanz, 1. Nov. Der Schmuggel an der Grenze bringt dem Reich ganz erhebliche Geldsummen ein. Im September sind von der Abt. 1 der Staatsanwaltschaft Konstanz nur a« den Grenzausgängen in Konstanz über 2>§ Millionen Mari Geldstrafen ausgesprochen werden. In den beiden Monate« September und Oktober sind von der Abt. 2, die den Amts- gerichtsbezirk Radolfzell umfaßt, Strafen von insgesamt über 8 Millionen Mark verhängt worden. Während der Holzhändler Georg Allensbach aus Steinach a. Rh. wegen Schmuggels von optischen Gegenständen mit je 1 Million Mark bestraft wurde, beziehen sich die anderen Strafen auf Schmuggel vo« Kleidungsstücken und Schuhen.
Mosbach, 30. Ott. In einer gemeinsamen Besprechung zwischen den Vertretern der Landwirtschaft des Hinterland»
/zu können. Es wurden
Der Schimmelretter
Novelle von Theodor Skorm. s34
Die Alte schrvieg; das Kind hatte ei« Wort sich aufgefangen: „Konnte nicht beten?" srug sie. „Was sagst du? Wer war es?"
„Kind." sagte die Alte; „die Wasserfrau war es; das sind ldrdinger, die nicht selig werden können."
„Nicht selig!" wiederholte das Kirttt, nd ein tiefer Seufzer, als habe sie das verstanden, hob die kleine Brust.
— „Trin Jans!" kam eine tiefe Stimme von der Küchen- tür, und die Alte zuckte leicht zusammen. Es war der Deichgraf Hauke Haien, der dort am Ständer lehnte: „Was redet Sie dem Kinde vor? Hab ich Ihr nicht geboten Ihre Mären für sich zu behalten oder sie den Gans' und Hühnern zu erzählen?"
Die Alte sah.ihn mit einem bösen Blick an und schob die Kleine von sich fort: „Das sind keine Mären." murmelte sie in sich hinein, s,das hat mein Großohm mir erzählt."
— „Ihr Großöhm, Trin? Sie wollte es ia eben selbst erlebt haben."
„Das ist egal," sagte die Alte; „aber Ihr glaubt nicht, Hauke Haien; Ihr wollt wohl meinen Großohm noch zum Lügner machen!" Dann rückte sie näher an den Herb und streckte die Hände über die Flammen .ws Feuerlochs.
Der Deichgcaf warf einen Mick gegen das Fenster: draußen dämmerte es noch kaum. .Komm, Wienke!" sagte er und zog sein schwachsinniges Kind.zw sich heran; „komm mit mir, ich will dir draußen vom Deich aus etwas zeigen! Rur müssen wir zu Fuß gehen; der Schimmel ist beim Schmied." Dann ging er mit ihr in die Stube, und Elke band dem Kinde dicke wollene Tücher um Hals »nd Seltern; und bald danach ging der Vater mit ihr auf dem alter: Deiche nach Nordwest hinauf, Jeverssand vorbei, bis wo die Watten breit, fast unübersehbar wurden.
Bald hatte er sie getragen, bald ging sie an seiner Hand; die Dämmerung wuchs allmählich; m der Ferne verschwand alles in Dunst und Duft. Aber dort, wohin noch das Auge reichte. hatten «Achtbar schwellenden Wattsttöme das
Eis zerrissen, und, wie Hauke Haien es in seiner Jugend einst gesehen hatte, aus den Spalten stiegen wie damals die rauchenden Nebel, und daran entlang waren wiederum die unheimlichen närrischen Gestalten und hüpften gegeneinander und dienerten und dehnten sich plötzlich schreckhaft in die Breite.
Das Kind klammerte sich angstvoll an seinen Vater und deckte dessen Hand über sein Gesichtlein: „Die Seereusel!" raunte es zwischen seine Finger; „die Seeteufel!"
Er schüttelte den Kopf: „Nein, Wienke, weder Wasfer- weiber noch Seeteufel; so etwas gibt es nicht; wer hat dir davon gesagt?" .
Sie sah mit stumpfem Blicke zu chm herauf; aber sie antwortete nicht. Er strich ihr zärtlich über die Wangen: „Sieh nur wieder hin!" sagte er, „das sind nur arme hungrige Vögel! Sieh nur, wie jetzt der große seine Flügel breitet; die holen sich die Fische, die >n die rcmcftmden Spalten kommen."
„Fische," wiederholte Wienke.
„Ja, Kind, das alles ist lebendig, so wie wir; es gibt nichts anderes; aber der liebe Gott ist überall!"
Klein Wienke hatte ihre Augen fest auf den Boden gerichtet und hielt den Atem au; es war, als sähe sie erschrocken in einen Abgrund. Es war vielleicht nur so; der Vater blickte lange aus sie hin, er bückte sich und sah in ihr Gesichtlein; aber keine Regung der verschlossenen Seele wurde darin kund. Er hob sie auf den Arm und steckte ihre vernommenen Händchen in einen seiner dicken Wollhandschuhe: „So, mein Wienke" — und das Kind vernahm wohl nicht den Ton von heftiger Innigkeit in seinen Worten — „so wärm dich bei mir! Du bist doch unser Kind, unser einziges. Du hast uns lieb . . .!" Die Stimme brach dem Manne; aber die Kleine drückte zärtlich ihr Köpfchen in leinen rauben Bart.
So gingen sie friedlich heimwärts.
Nach Neujahr war wieder einmal die Sorge in das Haus getreten: ein Marschfieber hatte den Deichgrafen ergriffen: auch mit itzm ging es nah am Land der Grube per, und ab
er unter Frau sLlkes Pfleg und Sorge wieder erstanden war, schien er kaum derselbe Mann. Die Mattigkeit des Körpers lag auch auf seinem Geiste, und Elke sah nnt Besorgnis, wie er allzeit leicht zufrieden war. Dennoch, gegen Ende des März, drängte es ihn, seinen Schimmel zu besteigen und zum ersten Male wieder auf seinem Deich entlang zu reiten; es war an einem Nachmittage, und die Sonne, die zuvor geschienen hatte, lag laugst schon wieder hinter trübem Duft.
Im Winter hatte es ein paarmal Hochwasser gegeben; aber es war nicht von Belang gewesen; nur drüben am andern Ufer war auf einer Hallig eine Herde Schafe ertrunken und ein Stück vom Vorland abgerissen worden; hier an dieser Sette und am neuen Koge war ein nennenswerter Schaden nicht geschehen. Aber in der letzten Nacht hatte ein stärkerer Sturm getobt; jetzt mußte der Deichgraf selbst hinaus und alles mit eigenem Aug besichtigen. Schon war er unten von der Südostecke aus auf dem neuen Deich herumgeritten, und es war alles wohl erhalten; als er aber an die Nordostecke gekommen war, dort wo der neue Deich auf Len allen stößt, war zwar der erstere unversehrt, aber wo früher der Priehl den alten erreicht hatte und an ihm entlang geflossen war, sah er in großer Breite die Grasnarbe zerstört und fortgerissen und in dem Körper des Deiches eine von der Flut gewühlte Höhlung, durch welche überdies ein Gewirr von Mäusegängen bloßgelegt war. Hauke stieg vom Pferde und besichtigte den Schaden in der Nähe: das Mäuseunhei! schien unverkennbar noch unsichtbar weiterzulaufen.
Er erschrak heftig; gegen alles dieses hätte schon beim Vau des neuen Deiches Obacht genomnien werden müssen ^ da es damals übersehen worden, so mußte es jetzt geschehen! — Das Vieh war noch nicht auf den Fennen, das Gras war ungewohnt zurückgeblieben; wohin er blickte, es sah ihn leer und öde an. Er bestieg sein Pferd und ritt am User hin und her: es war Ebbe, und er gewahrte wohl, wie der Strom von außen her sich wieder ein neues Bett im Schlick gewühlt hatte und jetzt von Nordwesten auf den alten Deich gestoßen war; der neue aber, soweit es ihn traf, hatte mit seinem sanfteren Profile dem Anprall widerstehen können-
(Frrrieljwis kolaU ..._- , __
steigenden Markentwertt nicht aus. So nmß dal vorläufig bestehen bleibe Medaillonbildnisse von Professor Eberlein, sind M noch.
Ein billiger Einkau
Schwankungen des Doll landseinkäufer gestalten Zeitschrift „Die Leipzigs Bier hatte bei seiner Ar tzr Leipziger Messe, Auk MM 9000 Dollar eiyj Mionen Mark hat er vif der Messe gekauft u Mionen Mark wechselt Bischen aus 1300 gesunk dafür 9230 Dollar. Er Nerschuß von 230 Doll Mark deutsche Fabrikate stmu man gar nicht maö
Der 2vjährige Seel, «kalen des Westens ein Ml, Wacher nannte uni torium Ruhwald zu sein. Merschrist trugen. Da für Nerven- und SeelenI Men., die er bei der Aul Wie, erweckte er bald i bar der junge Mann ab Alanden meistens aus ü! ür erwies sich seinen „P Mcht als äußerst Hilfestellung in seinem Sc ^auch zu diesem Zwecke 8 Mich ließ er die Berne: M Filmkonzern tätig sei lAaster Weise vermittel M, fine ganze Reihe w Madigen. Niemand kam ^Marzt oder über das E existierte, näher zu - Bvmnden war, merkten l Awaren. Wacher statt M Anklage des Betrüge Mrschlagung und Führ
!chtsanwalt Dr. Frey, l --Mr der heutigen Zeit, Mn sei, auf jede Art Gc Angeklagten wegen M,lande zu und erkannt« Mark Geldstrafe. Zwei ! Mermchuugshaft angere.
. Die Ehrenlegion für
Segelflieger Manehrc
einen Segelflug t ^n, ist vom Unterst««