bisherigen Räumen und unter der bisherigen Leitung weiter­geführt. Eine Erhöhung des Aktienkapitals der Württ. Ver­einsbank wird zunächst nicht vorgenommen werden, da das für die Verschmelzung erforderliche Aktienmaterial anderweitig beschafft werden kann.

Stuttgart, 31. Okt. (Lohnbewegung. Die neuen Preise für markenfreie Backwaren. Wildpreise.) Der Arbeitgeber- bund für das Fuhr- und Transportgewerbe Württembergs hat dem Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses zugestimmt, nachdem schon vorher die Arbeiterschaft sich mit demselben einverstanden erklärt hat. Ab 1. November kostet 1 Kilo markenfreies Schwarz- und Roggenbrot 180 Mark, 1 Kilo Weißbrot 200 Mark, 1 Wecken 11 Mark. Als Mindestpreis für Wild aus den Staatsjagden für November hat die Forst­direktion festgesetzt: Rot-, Dam- und Schwarzwild 130 Mark und Rehwild 140 Mark pro Pfund. Hasen mit einem Ge­wicht von 6 und mehr Pfund 750 Mark, für Hasen unter 6 Pfund 550 Mark, für einen Fasanenhahn 300 Mark, für eine Fasanenhenne 250 Mark.

Stuttgart, 31. Ott. (Erhöhung der Fahrpreise bei den Kraftposten.) Mit Rücksicht auf die seit der letzten Tarifer­höhung eingetretene weitere, ganz erhebliche Steigerung aller Betriebskosten werden vom 1. November an die Fahrpreise bei den Kraftposten auf 6 Mark für das Tarifkilometer erhöht.

Untertürkheim, 31. Okt. (Einbruchsdiebstahl in den Daim­lerwerken.) Der in der Nacht zum 17. Oktober verübte, große Einbruchsdiebstahl in das Magazin der Daimler-Motoren-Ge­sellschaft, bei dem Autozubehörteile im Gesamtwert von etwa 2 Millionen Mark entwendet wurden, ist aufgeklärt. Als Tä­ter hat die Kriminalpolizei den 24 Jahre alten Schlosser Karl Schund von Amstetten, den 36 Jahre alten Schlosser Gustav Leuze von Hsdelfingen und den 35 Jahre alten Schlosser Karl Kaiser von Schopfheim, sämtliche in den Daimlerwerken in Ar­beit, als Hehler den 80 Jahre alten Schlosser Karl Feiler von Flacht und den 33 Jahre alten Händler Oskar Preß von Plaschken ermittelt und festgenommen. Der größte Teil der ge­stohlenen Waren ist wieder beigebracht.

Ergenzingen, 30. Okt. (Zeichen der Zeit.) Für einen ab­gängigen Gemeindefarren wurden 245 000 Mark erlöst. Der Pachterlös aus der Gemeindeschafweide für das Jahr 1923 be­läuft sich auf 300000 Mark.

Gmünd, 31. Okt. (Ein schönes Beispiel.) Die Landwirte in der Gemeinde Iggingen haben für die Minderbemittelten der Stadt Gmünd etwa 40 Zentner Kartoffeln unentgeltlich gesammelt und beim Lebensmittelamt abgeliefert.

Ulm, 31. Ott. (Gemeinderatswahl.) Die Bürgerpartei hat für die bevorstehende Gemeinderatswahl den Vorschlag einer Listenverbindung sämtlicher bürgerlichen Parteien ge­macht. Gemeinderat Kirchgeorg (Bürgerpartei) wollte zur gestrigen Gemeinderatssitzung den Antrag einbringen, daß der Gemeinderat beschließen wolle, die Zahl der Gemeinderäte von 44 auf 32 zu reduzieren. Da der Antrag aber für die gestrige Sitzung zu spät einkam, wurde er auf die nächste Sitzung ver­wiesen, so daß die Parteien und Abteilungen Gelegenheit haben, sich damit zu beschäftigen.

Badem

Karlsruhe, 30. Okt. Der vor kurzer Zeit aus der fran­zösischen Gefangenschaft zurückgekehrte letzte badische Leibgreua- dier Wilhelm Krotz wurde in der Gießerei der Nähmaschinen- sabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu eingestellt. Es ist erfreu­lich, daß derselbe Gelegenheit hatte, sofort eine Arbeitsstätte zu finden und ihm somit die Sorgen für sein weiteres Fortkommen erspart sind.

Karlsruhe, 30. Ott. Ein Ausflug von jungen Leuten nach

der Pfalz hatte ein unangenehmes Nachspiel. Sie hatten dem > guten Pfälzer Tropfen gut zugesprochen und darüber die Warnungen vor den Entente-Spionen vergessen. Es war den Teilnehmern außerdem durch Handzettel mitgeteilt worden, daß das Singen von patriotischen Liedern als eine Herausfor­derung der Besatzungsbehörde angesehen und bestraft werde. Trotzdem ließen diese Personen diese Warnungen unbeachtet und stimmten das LiedDeutschland über alles" an. Da die Veranstaltung sofort überwacht war, wurden die Betreffenden scharf gefaßt und in Haft gesetzt. Es handelt sich uni zwei Mit­glieder des Pfälzerwaldvereins und einen Studenten. Sie wurden selbst gegen das hohe angebotene Lösegeld nicht frei­gegeben, sondern vor das Kriegsgericht gestellt. Das Urteil lautete auf 7 Tage Gefängnis, die als durch die Haft verbüßt gelten. Ter Ankläger hatte drei Monate Gefängnis beantragt.

Müllheim, 30. Ott. Der der Badischen Gruppenpolizei zugehörige, etwa 26jährige Weber aus der Gegend von Ett­lingen, wollte gegen 2 Uhr morgens einen Kanreraden namens Mahler wecken. Er irrte sich jedoch im Stockwerk und in der Zimmertür und klopfte an einem Zimmer, ohne jedoch Ant­wort zu erhalten. Als er hierauf stärkeren Lärm machte, er­tönte plötzlich ein Schuß, der durch die Tür hindurch den Weber in den Unterleib traf, so daß er ins Spital verbracht und ope­riert werden mußte. Sein Befinden ist den Umständen ent­sprechend gut. Der aus dem Schlaf gestörte Schütze, der den Weber Wohl für einen Eindringling gehalten, ist der Sohn des aus dem Elsaß ausgewiesenen Försters Noering.

Friedrichsfeld, 30. Okt. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde der 19jährige Bahnarbeiter Georg Strutz aus Eppelheim tot aufgefunden. Der Tod dürfte infolge übermäßigen Alkohol­genusses eingetrcten sein.

Mannheim, 30. Ott. Infolge des schlechten Geschäftsgan­ges sind hier in: letzten Vierteljahr 60 Frifeurgeschäfte geschlos­sen worden.

Vermischtes

Pachtzins nur gegen Naturalien. Die Freudenheimer Pachtgeländebesitzer wurden von den Eigentümern dieses Ge­ländes benachrichtigt, daß sie fortan den Pachtzins nicht mehr in Papiermark, sondern nur in Naturalien annehmen werden. Sie verlangen per Ar 12 Pfund Weizen, was bei dem heutigen Getreidevreis von 23 000 Mark pro Doppelzentner einen Pacht­zins von 1380 Mark pro Ar ausmacht, also einen ganz re­spektablen Pachtbetrag. Bei vorjährigen Verpachtungen von Privatäckern wurden bis zu 500 Mark erzielt, während die Stadtgemeinde für ihre Pachtäcker bis zu 25 Mark pro Ar verlangte, also ein ganz beträchtlicher Unterschied.

Typhus. In der Altstadt in Kempten haben sich in letzter Zeit 9 Krankheisfälle ereignet, die tatsächlich als Typhus an­zusprechen sind. In zwei Fällen hat die Krankheit einen töd­lichen Verlauf genommen.

Der Roggen wls Wertmesser. Der oldenburgische Mini­sterpräsident Tantzen macht in derVossischen Zeitung" nähere Mitteilung über ein interessantes Währungsexperiment, das! jetzt in Oldenburg durchgeführt wird. Es handelt sich um die Schaffung eines wertbeständigen Papiers, das der oldenburgi­sche Freistaat demnächst herausbringt. Es sind Schatzanwei- fungen, für die als Wertmesser der Roggen genommen ist. Diese Roggenanweisungen laufen bis zum 1. April 1927. Ter Aus­gabepreis eines Stückes wird etwa dem Wert von 125 Kilo Roggen entsprechen, die Rückzahlung erfolgt nach dem Wert von 150 Kilo. Die Maßnahme-bezweckt, der Devisenspekulation und Warenhamsterei Abbruch zu tun und die dadurch frei­werdenden Mittel einer soliden Kapitalsanlage zuzuführen.

Raffinierte Ladendiebe. In ein Goldwarengefchäft in Ha-

j ineln kamen zwei anständig gekleidete Männer, uni Trauring zu kaufen. Als der Juwelier die gewünschten Sachen ver­legte, fragte einer der Männer nach einer im Wandschrank stst henden Maschine. Während der Inhaber sich nach diesem Gxl gcnstand umdrehte, ließ einer der Männer einen teueren Tvaiv ring verschwinden. Der Verkäufer bemerkte den Diebstahl rie­gelte sofort den Laden ab und beschuldigte die Männer' der Diebstahls. Eine Leibesuntersuchung blieb erfolglos. Wäh­renddessen war die Knminalpolizei benachrichtigt, die bald er­schien, aber auch den Trauring nicht fand. Der Juwelier blüh bei seiner Anschuldigung und die Polizei nahm die beiden nft zum Krankenhaus. Bei einer Röntgenuntersuchung wurde der Trauring hei einem der Burschen festgestellt. Einige Tage später kam der Ring auf natürlichem Wege zum Vorschein Die beiden gewiegten Verbrecher kamen in Haft.

Die Not macht erfinderisch. Wir lesen in schweizerisch^ Zeitungen: Der Obstüberfluß dieses Jahres wird den Bauern nachgerade zur Last. Die Nachfrage steht in keinem Verhältnis zum Angebot und die Bauern sind gezwungen, so viel als mög­lich zu mosten und einzubeizen. Doch das notwendige Faß­material reicht bei weitem nicht aus. Im Oberbasel-Gebiet hilft man sich so, daß man in den Boden Gruben gräbt, diese mit Lehm Mt ausstreicht und schließlich mit Brettern «Mei­det; das Faß ist fertig. Da hinein kommt nun in großer Menge das Einbeizobst. Dann wird die Grube sorgfältig geschloffen und im Winter, tvenn das Brennen beginnt, werden die Vor­räte dem originellen Faß entnommen.

Eine Schildbürgerverordnung. Aus Preßburg nach Prag fuhren einige Senatoren, und da der Zug bis auf den letzten Platz besetzt war. wurde für sie ein zweiachsiger Wagen ange- koppelt, in dem die Senatoren untergebracht wurden. Dies« letzte Wagen wurde während der Fahrt etwas heftig herurn- geworfen und geschüttelt, was auf die Nerven der Senatoren ungünstig einzuwirken schien, denn sie beschwerten sich beim Eisenbahnministerium bitter über die Behandlung. Um dir Senatoren für immer zu rächen, gab daraufhin der Minister Schramek eine Verordnung heraus, daß an Schnellzügen ei» letzter Wagen nicht angehängt werden dürfe.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 31. Okt. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 156 Ochsen, 48 Bullen, SM Jungbullen, 440 Jungrinder, 723 Kühe, 457 Kälber, SM Schweine, 20 Schafe, 4 Ziegen. Unverkauft blieben 23 Kühr und 30 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 13 40014 600, 2. 10 50012 800, Bullen 1. 12 KOS bis 13 400, 2. 10 50012 200, Jungrinder 1. 13 70014 SG, 2. 12 00013 500, 3. 10 80011 800, Kühe 1. 960011 506,2 85009400, 3. 60007800, Kälber 1. 18 00019 000, 2. 17 OOS bis 17 800, 3. 16 00016 800, Schweine 1. 39 00040 000,2 37 00038 700, 3. 33 00036 700 Mark. Verlauf des Mark­tes: belebt.

Neueste Nachrichten-

Lvdwigshafe«, 31. Okt. Der Streik auf den pfälzi­schen Eisenbahnen ist beigelegt. Der Betrieb leidet noch unter den Nachwehen, namentlich an Lokomotivenmangel. Der Zugverkehr wird allmählich ausgenommen. Die ge­stern angeordnete Annahmesperre für Güter, ausgenommen Lebensmittel, bleibt vorläufig noch bestehen.

Langendreer, 31. Okt. Die Zahl der Opfer der Gruben­explosion ans der Zeche Bruchstraße ist auf 6 Tote und 24 Verletzte gestiegen.-.

Leipzig, 31. Ok Sachsen haben die L aufforderung plakatie lichen Sicherheitspoliz gehen!" In einem es sich die Polizei dir« amten derart zur W Berlin, 31. Okt langten Nachricht erk demBayerischen K> chener Volksgericht b, ffandpunkt mit der A ineyer im vollsten E ist, wie den Zeitunge Falle in keiner Weis Ebermeyer in einer , demnächst vom Reich Berlin, 31. Okt vom 16. November Einfuhrbewilligung z Aulandszucker konnte rechnet werden kann, kerung aus der inlän . den kann. Die erste ' folgt im Laufe des 2 Berlin, 1. Novk sührung der Deviserm wurde nunmehr im : bringt insbesondere ausländischen Devisen für diese grundsätzli gewisse Ausnahmen , Gültigkeit laufender Vl ausbedungen wurden, Berlin, 31. Okt organisationen über i vember haben heute zu einer Einigung gej Holgenuß zu steuern, Verfügung ergangen, im noch an drei T einige Stunden gestal mitteilt, sieht sich das ab nur noch einmal t erscheinen. Nur Soi werden. Durch de Haus in Charlottenbw geraten, da der Äusst 600000 Mk. nicht wi Anklageschrift in der Mordanschlags auf S Erhebung der Anklag> den nächsten Tagen, ei Kömgshütte in Oberst dem Eisen um und ve an den erlittenen Bra Dollarkurs betrug am

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