Miliz besetzt. Toscana und Umbrien sind gleichfalls in den Händen der Faszisten. In Mailand sind Trupps von Faszisten aus den benachbarten Städten angekommen. In Turin haben sich nach anfänglichem Widerstand die Behörden durchgesetzt. Das nördliche Vcnezien ist mobilisiert, um einem Handstreich der Südslawen zu begegnen. Das Trentino ist gleichfalls in den Händen der Faszisten. Die Straßen, die zur Hauptstadt führen, sind von Patrouillen besetzt. In den Orten der italienischen Riviera haben die Faszisten gestern Autos und Lastwagen be­schlagnahmt. Das Heer soll nach faszistischen Angaben voll­ständig mit den Schwarzhemden sympathisieren. Ein Befehl der Regierung, die Leiter der Aufstandsbewegung zu verhaften, sei von den Truppen nicht ausgeführt worden. In Bologna ereigneten sich am Sonntag ebenfalls mehrere Zwischenfälle. Unter anderem kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Fas­zisten und Gendarmerie, wobei ein Unteroffizier der königlichen Garde getötet, ein weiterer verletzt wurde. Weiter versuchten die Faszisten am Sonntag die Kaserne der Karabinieri in Mai­land einzunehmen. Es entwickelte sich ein Feuergefecht, wobei ein Faszistenführer getötet und verschiedene Personen verletzt wurden. Die Kaserne wurde infolge der Uebermacht durch die Faszisten geräumt. In Ruffillo wurden zwei Faszisten getötet, ein weiterer in Verona. In Genua steckten die Faszisten den Sitz der Eisenbahnverwaltung in Brand. In Mailand kam es entgegen den Weisungen der Vorgesetzten gestern abend zu einem Sturm auf die Redaktton desAvanti". Zwei Faszisten wurden dabei getötet und zehn Soldaten mehr oder weniger schwer verletzt. Heute früh drangen die Faszisten in die Re­daktion desSecolo" ein und zertrümmerten, was ihnen in die Hände kam.

Rom, 30. Okt. In Bologna, San Ruffino und Verona ist es zu Zusammenstößen zwischen Faszisten und Polizei gekom­men. Ein Unteroffizier der königlichen Garde und drei Faszi­sten wurden getötet, ein Unteroffizier verwundet. In Genua haben die Faszisten das Haus der Eisenbahngewerkschaft ange­zündet.

Rom, 30. Okt. Wie die ZeitungNazione" erfährt, haben heute abend alle Kommunisten eine Mitteilung der Partei er­halten, wonach diese aufgehört hat zu bestehen und alle Mit­glieder von den Pflichten gegen die Partei entbunden werden. Man glaubt, daß daraufhin die kommunistischen Abgeordneten ihre Mandate niederlegen werden.

> Gegenteil dem König ergeben. Sie wollten das politische Le- ! den des Landes heiligen und die im Kriege erwachte neue Seele des Volkes wieder lebendig machen. Der 'Abgeordnete hatte Tränen in den Augen und der König, der gleichfalls ergriffen war, umarmte ihn und erklärte, daß er die Gefühle der aus dem Kriege hervorgegangenen Generation teile und daß er bei Einhaltung aller verfassungsmäßigen Garantien Italien eine Regierung geben werde, die den nationalen Notwendigkeiten entspreche. Für das faszistische Kabinett wird bereits eine Mi- nisterliste genannt, die aber nur den Wert einer Kombination hat. Mussolini wird über eine kleine Mehrheit in der jetzigen Kammer verfügen, womit er die Wahlreform und das Budget- Provisorium durchbringen könnte. Darauf würde die Kammer in konstitutioneller Form aufgelöst werden. Andere Meldungerl sprechen von der Auflösung der Kammer binnen 48 Stunden. Man erwartet in Rom heute früh den Einzug der auswärtigen Faszisten. Auf den Einzug soll eine große Ovation vor dem Quirinal folgen.

Mussolinis Ankunst in Rom.

Rom, 30. Ott. Heute vormittag traf Mussolini kurz vor 11 Uhr auf dem Bahnhof ein. Eine ungeheure Menschenmenge versammelte sich auf dem Bahnhof und in dessen Wohnung, darunter zahlreiche Faszisten. Mussolini wurde mit großer Be­geisterung begrüßt. Er begab sich ins Quirinal, wo er vom König empfangen wurde. Fm ganzen Lande herrscht Ruhe. Man glaubt, daß im Laufe des Tages das neue Kabinett ge­bildet wird. General Diaz und Admiral Thaon de Revel haben sich bereit erklärt, in das neue Kabinett als Kriegs- bzw. Ma­rineminister einzutreten.

Das außenpolitische Programm der Faszisten.

Nach derChicago Tribüne" verfolgen die Faszisten fol­gende Ziele in bezug auf die äußere Politst: 1. Ablehnung aller Verträge mit Südslavien, soweit die dalmatinische Grenze und Fiume in Frage kommt. 2. Abänderung des Paktes von Washington, um Italien zu gestatten, seine Kriegsflotte zu vergrößern. 3. Die Zuwendung eines größeren Teils der deut­schen Reparationen an Italien. 4. Angliederung des Dode­kanes an Italien. 5. Vertagung der Konferenz von Lausanne, um der neuen italienischen Regierung zu gestatten, zunächst die Probleme des nahen Ostens sorgfältig zu überprüfen.

Faszistenempfang beim König.

Rom, 30. Okt. Im Quirinal wurde gestern der Vize­präsident der faszistischen Parlamentsgruppe, Vecchi, vom König zweimal in Audienz empfangen. Der Abgeordnete versicherte, daß die Faszisten die Einrichtungen des Staates und die ms- narchistische Verfassung nicht Umstürzen wollen. Sie seien im

Deutschland vor dem Zusammenbruch?

London, 31. Okt. LautManchester Guardian" ist Brad- bury der Ansicht, daß der Zusammenbruch Deutschlands jeden Augenblick erfolgen könne und damit das Ende aller Pläne für den Wiederaufbau Europas gekommen sei. Unter diesen Um- ständen sei der Regierungswechsel in London, begleitet von der

Höchstpreise für Mehl und Brot.

Die Reichsgetreidestelle hat den Einstandspreis für das der öffentlichen Bewirtschaftung unterliegende Mehl ganz er­heblich erhöht. Dieser Umstand, sowie die ungeheure Geld­entwertung der letzten Wochen macht eine neue Festsetzung der Mehl- und Brotpreise erforderlich. Diese betragen nun für Kommunalverbandsmehl und -Brot ab L. November 1922:

I. Großhandelspreis

einschließlich der Zufuhr zu den Bersorgungsstellen für je 100 Kilo bei:

85proz. Weizenmehl 4663.

85proz. Roagenmehl 4409. ,

Brotmehlmischung 4625.

n Kleinhandelspreis:

8Lproz. Weizenmehl 52. für 1 Kilo,

85proz. Roggenmehl 49. 1

Brotmehlmischung 52. 1

HI. Brotpreise:

1 Hausbrot zu 1000 Gramm 45.

1 Hausbrot zu 500 23.

Neuenbürg, den 30. Oktober 1922.

Kommunalverbaud:

Wagner.

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für dm Sdemmrdezirt RmeMrg.

Bei der heute stattgefundenen Sitzung der Preiskommission wurden infolge der ungeheuren Preissteigerung des Leders, sowie der anderen Materialien in der letzten Woche folgende Richtpreise aufgestellt:

Herreustiesel Sohlen und Flecken 2200 v-6

Flecken allein 470500

Damenstiesel Sohlen und Flecken 1850-1900 Flecken allein 370-400

Mädchen, und Knabeustiefel Nr. 3639 werden wie Dameustiesel berechnet,

Mädcheu-Stiesel Nr. 31-35 1360-1400 .

Kiuder.Stiefel Nr. 27-30 1170-1200

Nr. 2126 770850

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Dies werde noch verschlimmert durch die Tatsache, daß Bo>w> Law in seiner Erklärung über den allgemeinen Grundsatz Reparation eine Versteiftmg der britischen Haltung ange^? Habe. Es werde daher für dringend notwendig erachtet dal das Kabinett Bonar Law sobald wie möglich seine Reparati onspolittk im einzelnen darlege.

Der britische Schatzkanzler für enges englisch-französisches Zns ammenarbeiten.

London, 30. Ott. Der neue britische Schatzkanzler, Bald- Win, hat in einer Rede erklärt, die Regierung werde versuchen ein besseres Zusammenarbeiten mit Frankreich zu erzielen ab dies vor kurzem der Fall gewesen sei. England und Frank reich seien die beiden mächtigsten Nationen in Europa un> könnten, wie sie miteinander übereinstimmten, ihren Wille­durchsetzen. Wenn Frankreich und England nicht zusammen- arbeiteten, werde es unmöglich sein, irgend eine Lösung in de^ Reparattons- und Schuldenfrage zu erzielen, die die Ursache der finanziellen Schwierigkeiten der Welt sei.

Bezugspreis:

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^ 570 . Durch Post ^ Orts- und OdcrciL'.ts- ,erlehr, sowie im sonstigen Modischen Verkehr 570 mit Postbestellgeld.

Fällen von höherer Ge- nlt besteht kein Anspruch ,nf Lieferung der Zeitung oder auf Rückerstattung des Bezugspreises.

Wellungen nehmen alle Poststellen, in Neuenbürg außerdem die Austräger jederzeit entgegen.

Einladung an Rußland zur Teilnahme an den Verhandlnnge, über die Meerengenfrage.

Moskau, 30. Okt. Heute hat der Vertreter der englische, Regierung im Namen von England, Frankreich und Italic, die schriftliche Einladung zur Teilnahme Sowjetrußlands ai den Verhandlungen der Lausanner Konferenz über die Meer, engenfrage übergeben. In dieser Note wird mitgetieilt, daß dik Konferenz am 13. November Zusammentritt und daß die russi­sche Regierung noch Nachricht bekommt, wann die Verhandlun­gen über die Meerengenfrage beginnen.

Girokonto Nr. 24 bei der L.A.-Sparkafle Neuenbürg.

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3

Südslavien gegen die Auslieferung Ostthraziens an dH Türken.

Belgrad, 30. Okt. Wie derDaily Telegraph" erfährt, machen sich in Belgrad starke türkenfeindliche Bestrebungen be­merkbar. Sowohl die Presse, wie die Diplomatie protestiere, gegen die von den Verbündeten den Kemalisten gemachten Kon­zessionen in Ostthrazien.

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Streseman« gegen l Po

Der Führer der Mndte sich am Sonntal schen Volkspartei in Br. die von den Deutschnatt gegebene Absage an den Wirte, er sei weit davon oiils für glücklich zu hal zjge Mittel, um aus de: kommen. Stresemann bl besser dienlich, wenn sich eine große Mehrheit zur wenn man die Massen < Anhänger von rechts un sei bisher die Taktik der nicht, daß das auch die I Deutschnattonalen würde arbeit offen finden, wen' sie aber sich soweit vom das auf dem Parteitag ' rm, wenn -sie positive M Das Witzma Am 4. November N des Wißmanndenkmals s in Daressalam gestanden

Der Gemeinderat hat am 26. ds. Mts. die Erheb««»)

»» »»» i«, r«»sr^n Deutschen, dre stemerner

einer Wertzuwachssteuer von den im hiesigen Gemeinde' bezirk belegenen Grundstücken beschlossen. Die von de» Ministerien des Innern und der Finanzen zum voraus nehmigte Steuerordnung kann jederzeit auf dem Rathaus eingesehen werden. Als zuständige Steuerstelle wurde du Gemeindepflege bestimmt.

Die Steuerordnung tritt mit dem 1. November ISA in Kraft.

Schultheiß Hoervle.

führen, haben geglaubt, in der Hoffnung, damit großen Asrikadurchguere afrika aus dein Herzen Das Wißmann-Tenkrnas md als solches ist es in über hinaus das allgeme die Erinnerung an das i den nach dem Neuerwerl

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Innsbruck, 31. Okt. den Grenzgebieten, Won Tirols versammeln, ist lung nach Landeck abge vom Brenner und vom ! verkehr zwischen Bozen ' Das Programm der Fa waltung. G, Rom, 31. Ott. Du nach dem Programm T Verwaltungszweige zum nisattonen des Staates i ner will das Kabinett st Nation vornehmen. T Betrieben soll ausnahrn klärte einem Pressevertr kräftige, disziplinierte N f üKrtige Verfassung nich alle jene, die dem Bäte: lautet: Zwei Augen für Rom, 31. Ott. Ali rief er der Menge zu: , «ehr einen Minister, sw Aalten, es lebe der Km Rom ist beflaggt. Programm der faszistisc >n der Innenpolitik ein die sofortige Auflösung rechts durch königliche 2 tung, Finanzreform und Besonders wird das Ko in den öffentlichen Aemt rungen und Arbeiterorg von der Regierung ein. erwartet und ihre erste Fiumes sein. DemJo auch ein Abkommen mit dem Bund der Seeleute Rom, 31. Ott. Eil sation, Wbg. Devechi, erl es sei eigentümlich, daß den Staat gerichtet beze Ms nicht gegen den St fall der Staatsautorität Telegrammwechfel zl In einem Depes d'Anrmnzio erklärte Mi ügen unseren Triumpf. ifin, um unseren Sieg v vfiderte, daß er zurzeit i