noch niemand an den Angriff der Entente dachte, der Krieg i« Rußland, Frankreich, Belgien und England vorbereitet worden ist. Aus der großen Zahl dieser Beweise für die Schuld der anderen werden die wichtigsten, allerdings bereits aus den „Vergleichenden Geschichtstabellen" bekannten vom Kaiser ausgezählt.
Moralische Entwaffnung?
Brüssel, 14. Okt. Von einem Stuttgarter Mitarbeiter erhält das hiesige Blatt „Jndependance Belge", Dessen deutschfeindliche Gesinnung zur Genüge bekannt ist, da erste Ergebnis einer Rundfrage, die der ungenannte Mitarbeiter unter den hervorragendsten deutschen Dichtern veranstaltet hat, um „die Möglichkeit einer Annäherung zwischen deutschen und französischen Intellektuellen zu erforschen". Von Thomas Mann wird ein Schreiben publiziert, in dem das Verlangen zum Ausdruck kommt, Frankreich möge zuerst mit der Brutalisierung Deutschlands aufhören. Darüber ist die „Jndependance Belge", die die Aeußerungen mit Kommentaren versieht, empört und schreibt, daß in Deutschland die „Revanchesucht blühe". Herbert Eulenberg, der sehr entgegenkommend ist, findet ebensowenig Gnade, weil er nicht gesagt hat, daß „die Deutschen allein am Kriege schuld sind". Und Georg Kaiser wird als „gefährlicher Pangermanist" bezeichnet, weil er schrieb, daß sich Franzosen und Deutsche ihrer „nationalen Vorurteile entäußern und im höheren Sinne des Wortes Mensch werden sollten". — Man sieht, wie zwecklos es ist, in den nationalistischen Blättern der Westmächte ein Wort zu sprechen; man dient nur der Hetzpropaganda.
Verfall der frauzöfischen kommunistischen Partei.
Bei Eröffnung des Kongresses der französischen Kommunistischen Partei verlas gestern der Generalsekretär Frossart einen Bericht, der auf die Versammlung einen peinlichen Eindruck machte. Am 15. Oktober 1921 hatte die Partei 131476 eingeschriebene Anhänger. In diesem Jahre wurden nur 78 828 gezählt. Im Laufe eines Jahres hat also die Partei
mehr als 50 000 Mitglieder verloren. Eine Spaltung zwischen den Anhängern der schärferen „russischen Richtung" und den weniger extremen Kommunisten, die das „Joch von Moskau" abschütteln wollen, droht den Bestand noch mehr zu verringern.
Krisengerüchte aus England.
London, 16. Okt. Die Rede Llohd Georges findet eine sehr schlechte Presse. Die Blätter aller Parteien gaben fast ausnahmslos ihrem großen Erstaunen Ausdruck, weil sie die innere Lage in keiner Weise kläre. Jedenfalls hat die Rede die Stellung des Ministerpräsidenten in keiner Weise verbessert. Sehr viel für die Weiterentwicklung der Dinge hängt von einer heute stattfindenden Versammlung der konservativen Kabinetts- mitglieder ab. Chamberlain, Birkenhead, Balfour und Horne unterstützten den Ministerpräsidenten, während die konservativen Minister und Staatssekretäre gegen die Koalition Stellung genommen haben und möglicherweise heute ihre Demission geben werden.
Llohd Georges Rede ei« Eingeständnis englischer Kriegsschuld.
Stockholm, 16. Okt. „Stockholms Dagblad" führt aus, die Rede des englischen Ministerpräsidenten habe, soweit sie auf die Politik des ehemaligen englischen Ministers des Aeußern Grey im Hochsommer 1914 anspielte, eine welthistorische Bedeutung, weil in ihr das deutliche Eingeständnis der englischen Mitschuld am Kriege liege. Die Politik, die 1914 Deutschland in Unkenntnis der Haltung Englands getrieben habe,, sei eine Geduldsprobe gewesen. Deshalb sei der Krieg in vollen Flammen ausgebrochen. Es bedurfte nur einer innerpolitischen Explosion in England, damit dieses Eingeständnis einmal gemacht worden ist. Mer nun ist es gemacht. Die Menschheit, die den Versailler Frieden als Ursache der langen Leidenszeit begleitet hat, hat nun einen Grund mehr, die Revision des schändlichen Machwerks zu verlangen, das Deutschland allein die Schuld auferlegt, nachdem jetzt die Entente selbst durch einen ihrer ersten Vertreter einen sehr großen Anteil an der Verantwortung am Krieg auf sich genommen hat.
Krönung Ferdinands I. von Grotzrumäuien.
Alba Julia, 16. Okt. Am Sonntag vormittag fand die Krönung Ferdinand I. als Herrscher von Großrumänien in der siebenbürgischen Karlsburg statt. Als Vertreter Deut schlaf nahm der Bukarester Gesandte teil, Oesterreich war durch den Gesandten Berg vertreten. Die meisten europäischen Nationen haben Sonderabordnungen entsandt. König Ferdinand trug einen Eisenreifen um die Stirne, Königin Maria trug eine kunstreiche Goldkrone. Am Nachmittag fand eine große Truppenparade statt. Am Abend reisten die Festteilnehmer nach Bw karest ab. Für Montag und Dienstag sind in der Hauptstadt große Festlichkeiten vorgesehen.
Griechenland beugt sich.
Konstamtinopel, 16. Okt. Der griechische Vertreter Sinio- pulo hat das Protokoll von Mudania unterzeichnet und dM folgende Erklärung abgegeben:- „In dem Wunsche, sich de, > Entscheidung der Mächte zu fügen, sieht die griechische Regierung die Notwendigkeit ein, daß sie sich beugen müsse." U alliierten Kommissare haben dem Vertreter der Angora-Regierung die griechische Anerkennung des Mudania-AbkonmeuS übermittelt. — Wie aus London gemeldet wird, hat die Riw mung Thraziens durch die griechischen Organe um Mitternacht unter der Kontrolle der Alliierten begonnen. Der Räumungj- plan ist zwischen dem Generalstab der Griechen und den Vertretern der Alliierten vereinbart worden.
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werden auf den Erlaß des Ministeriums des Innern vom 12. Oktober 1922 (Staatsanz. Nr. 240) betr. die
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zur Mahl des Reichspräsidenten
hingewiesen.
Neuenbürg, den 17. Oktbr. 1922. Oberaurt:
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vom ersten Wagen kann abgeholt werden. Vom zweiten Wagen bitte ich um Anzahlung; dasselbe ist erst in fünf Wochen erhältlich.
Gemäß „Bienenpflege", Heft 10, S. 201, werden die Ortsvertrauensmänner erwcht, mir bis spätestens 23. Oktbr. ein alphabetisches Verzeichnis der Mitglieder unter genauer nachprüfungsfähiger Angabe der Zahl ihrer Bienenvölker zu übersenden. Die Mitglieder wollen die Völkerzahl ihrem Vertrauensmann me'den.
Das Verzeichnis dient gleichzeitig auch zur Fertigung der für 1923 aufzustellenden neuen Postlisten.
Gleichzeitig rwrd darauf aufmerksam gemacht, daß etwaige Auslriltserklärungen für 1923 spätestens bis 1. Dezember beim Unterzeichneten eingegangen sein müssen, widrigenfalls der neue Iuhiesbeitiag voll zu bezahlen ist.
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Neuenbürg, Zernsprecher Nr. 4.
Conweiler, den 16. Okt. 1922.
Danksagung.
Für die vielen wohltuenden Beweise inniger Teilnahme, welche wir während der langen Krankheit und beim Hinscheiden unserer lieben unvergeßlichen Tochter und Schwester
Luise Mina Rasch
von allen Seiten in so reichem Maße erfahren durften, besonders für die aufopfernde Pflege der Krankenschwester, für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, auch von Seiten ihrer Schulkameraden und Schulfreundinnen, sowie für den schönen Gesang des Frauenchors unter Leitung des Herrn Oberlehrers Ruppert sagen herzlichen Dank
Familie Ernst Rapp.
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