Verkehr.

Produktenbörse.) Das Am auch in abgelaufener WoL erschweren die hohen ^ hem Getreide. Infolge^ eigerung erfahren. Es ^ rtt. Stationen: neuer KM -12 000 (am 9. Oktober W e nach Qualität 8000 010 500 (75008500), § Weizenmehl Nr. 0 19 000 bii l 18 40019 900 (15 400 U- -5000), Heu, neue Ernte Mi ßtes Stroh 22002400 ( 2 W

rd Krautmarkt.) Dem Mch. waren 4000 Zentner zug/ r dm Zentner. Der Fildes itz war mit 1500 Stück ^ rtner. !

ericht.) Dem Schweinemar^ Der Handel war flau, eid

c Preis für ein Stück betr»^ Dbstmarkt kosteten TafelW k und Zwetschgen 33H -l galten 220400, süße W i Bratbirnen 200400 Ma? tostobst betrug 1500 Zentna

-richten.

lnterstützung der Fraktion?^ bg. Hartmann (D. V.) sch »tag eingebracht: Ist d» s vom Reichstag am 2H wungsmaßnahmen für MW us größten Teil der Kriegs «enen infolge der fortschch en Auslegung der fraglich« findet, so daß von d« n Württemberg keine 10°/^ Ist das Staatsministerim ge der Kriegsopfer bereit, rzuweisen, daß eine loyale« ffetzes Platz greift und das erung in Aussicht gestellt! etz. die eine Reihe von ik beseitigen soll, dem Reichs- soll.

lndre und Gen. (Ztr.) habe« einen Anfrage aufgefordert, t dem notleidenden Hand-' l dem zu schlagenden Ww m Gemeinde« und ftandes- ormen Holzpreisen dringen^ Die Kommunisten ver- von der Regierung, de« !srat anzuweisen, der E« drittel des Umlagegetreides'

irische Regierung hat bereits , itenwahl angeordnet. D«/ 1. November abgeschlossen ihlerlisten in der Zeit vom n.

tssekretär Stingl ist mit amtlichen Beiräten uni ner länger dauernden Kon- ich Berlin gereist.

Gestern früh wurde m !M kurze Zeit abwesender l Millionen Mark Bargeld en), Depotscheinen, Aktien-

schweres Geld der Mut- rde wohl keine ihr Kind

st es gut, daß wir keins er von uns verlangen!"

sagte Elke und schlug ^ib.

noch einmal: »Und die -dacht?"

>ir dort herausbringen, ch di« Erhaltungskosten st Stück in dem neuen jaben über achtzig Ge- stmgen Fäusten ist hier - wenigstens nicht um- m, Elke; ich wvl ihnen

chuckt and thn socgvoll rem Seufzer-:Ach muß te sie, »ad ihre Hand l du das deine, Hauke!" ustem Lächeln; »Arbeit

für bekde, die schwerste Schulter. An Sonntag­abend, saß Hauke mit en, vertieft in Rechen- xrr er allei», dann ging Mitternacht. Dann schlich denn die dumpfen n in Hauke» Wirtschaft b, damit er endlich nur alt geschloffenen Augen, nur cmf ihn gewartet Stirn« «öd sprach ein sich selbst s«n Schlafe, »kräht M Wille« war.

scheinen und Schecks im Werte von Hundert Millionen Mk. gestohlen. Die Kriminalpolizei hat die Untersuchung aufge­kommen.

Berlin, 16. Okt. Die für den 15. Oktober nach dem M Belgien abgeschlossenen Abkommen fälligen Goldschatz- Wechsel sind am Montag vormittag der Reparalionskommission in Paris übergeben worden. Die Wechsel lauten auf ins­gesamt 47415155 Goldmark.

Berlin, 17. Oktbr. LautVorwärts" beschäftigte sich bas Reichskabinett gestern mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Schaffung eines wertbeständigen Goldpapiers. Wie das Malt schreibt, handelt es sich um ein Zahlungsmittel, das im Inland nach dem jeweiligen Wert des Dollars in Zah­lung genommen werden soll. Die Beratungen des Reichs- kabinetts sind noch nicht abgeschlossen.

Berlin, 16. Okt. Zwei ehemalige Offiziere des an der Niederwerfung der Berliner Märzunruhen beteiligten Frei­korps Lützow, Sigmund Czkalla aus Erfurt und Wilhelm von Oertzen aus Berlin, hatten sich vor dem Schwurgericht

Landgerichts I Berlin unter der Anklage des Totschlags zu verantworten. Der Anklage liegt die Erschießung zweier Bewohner der Holzmarktstraße, des Händlers Abrahamsohn und des Klempnermeisters Wallmann, zu Grunde, die auf Befehl des Leutnants Czkalla, der zu dem Detachement des Rittmeisters v. Oertzen gehörte, am 13. März vorgenommen wurde, weil bei den genannten Personen Waffen gefunden wurden. Beide Angeklagte beriefen sich zur Rechtfertigung ihrer Handlungsweise auf die Schießerlasse Noskes und der Gardekavallerieschützendivision. Aus Antrag des Staatsan­walts sind beide freigesprochen worden.

Berlin, 16. Oktober. Der Reichsverband der deutschen Industrie drückte in einer Eingabe an den Reichskanzlersein Befremden darüber aus, daß die Devisenverordnung ohne Anhörung industrieller Sachverständiger erlassen worden sei. Durch die unklare Fassung der Verordnung werde eine Un­sicherheit in das'Wirtschaftsleben hineingetragen.

Berlin, 16. Okt. Der» Allgemeine Deutsche Gewerk­schaftsbund hielt gestern in Berlin eine Versammlung ab, die sich mit der Frage der Gestaltung der Beamtengehälter beschäftigte. Nach einer längeren Erörterung wurde eine Entschließung angenommen, in der die Versammlung die Er­höhung der Grundgehälter, eine gleiche hohe Teurungs- und Frauenzulage für alle Beamte, eine Erhöhung des Kopfzu­schlags und eine gerechte Besoldungsreform bis zum 1. April fordert.

Berlin, 17. Okt. Die Berliner Funktionäre der Ver­einigten Sozialistischen Partei nahmen gestern in einer Ver­sammlung nach einem Referat Hilferdings über die Repa- rations- und die Währungskrise einstimmig eine Entschließung an, in der es heißt: Durch eine Stützungsaktion für die Mark muß mit Hilfe des Goldschatzes der Reichsbank und durch die Auflegung einer inneren wertbeständigen Goldanleihe die weitere Flucht vor der Mark verhindert werden. Die Funktionärversammlung erwartet von der Reichstagssraktivn, daß sie alles tut, um diese Forderungen durchzusetzen, da sonst die Sozialdemokratie die Verantwortung für die drohenden Gefahren des Winters nicht mehr übernehmen kann.

^ Berli», 16. Okt. Die Stadverordnetenversammlung hat gegen die Stimmen der Deutsch-Nationalen und der Kommu­nisten beschlossen, den Straßenbahntarif vom 16. Oktober ab auf 20 Mark für die Einzelfahrt und 30 Mark für den Um­steigefahrschein zu erhöhen. Von den bei den Vorgängen am Zirkus Busch verletzten Personen befinden sich insgesamt noch 6 Leicht- und 7- Schwerverletzte in Behandlung. Der neuerdings zu einem Jahr Gefängnis verurteilte Leiter der Wickersdorfer Freien Schule, Dr. Wynecken, verzichtete auf die Einlegung einer Revision, sodaß das Urteil rechtskräftig wurde. Der tm ganzen Harz berüchtigte Wilddieb Wilhelm Mückenheim ist im Revier Elene, wo er zuletzt wilderte, erschossen aufgefunden worden. Wer ihn erschossen hat, konnte noch nicht ermittelt werden. Das Vorwerk des Gutes Rahlmühle bei Münder wurde durch ein durch Kurzschluß entstandenes Großseuer bis auf die Umfassungs­mauern eingeäschert. Etwa 45 Morgen ungedroschener Roggen, Hafer und Heu wurden vernichtet. Der Schaden beträgt etwa 7 Millionen Mark, Unbekannte Täter haben das Kriegerdenkmal in Helmstadt dadurch demoliert, daß sie Teile des am Sockel befindlichen Bronzereliefs Kaiser Wil­helms I. abgebrochen und gestohlen haben. Der Dollar- )kurs betrug am Montag Mk. 2876.40.

Warschau, 16. Oktober. Infolge des Beitritts der Deutschen sozialistischen Partei Polens zum Deutschen nationalen Staatenklub hat die Unabhängige sozialistische Partei Polens den mit der Deutschen sozialistischen Partei vorher abgeschlossenen Vertrag als gebrochen und nicht be­stehend erklärt und ihre zum Warschauer Sejm in den Be­zirken Kattowitz und Königshütte gestellten Kandidaten zurück- ' gezogen. Der Vollzugsausschuß der U. S. P. Polens ver­langt außerdem die Rückgabe der für Wahlzwecke zur Ver­fügung gestellten 80000 Mk.

Paris, 17. Oktober. Poincare und Raibel empfingen gestern Abend eine Abordnung des Aktionsausschusses der befreiten Gebiete. Der Sekretär des Ausschusses erinnerte haran, daß der Aktionsausschuß seit April 1921 durch Vor- iräge und Versammlungen eine Sinnesrichtung unter den Geschädigten hervorgerufen habe, die der deutschen Mitarbeit >a jeder Form für den raschen Wiederaufbau der zerstörten Gebiete günstig sei. Der Entwurf des Abkommens, den der Ausschuß am 24. Oktober mit dem Ausschuß der Sozialen Baubetriebe in Berlin habe abschließen wollen, habe den Zweck, das allgemeine Interesse der Geschädigten zu wahren, °as nicht durch Privatabkommen oder Spekulationen benach- lEgt werden dürfe. Poincare teilte den Delegierten mit, baß die Regierung mit Sympathie das geplante Abkommen verfolge.

? Paris, 16. Oktober. Nach demJournal de Debüts" M der französische Reparationsplan, den, wie gemeldet, ^ Barthou voraussichtlich am kommenden Freitag in der Re-

parationskommiffion einbringen wird, zum Teil eine Wieder­holung desjenigen sein, den Poincare in London nicht hätte zur Sprache bringen können. Der Plan sehe eine Reihe von Maßnahmen zum Zwecke der Wiederherstellung des deutschen Kredits unter der Kontrolle des Entente vor.

Paris, 16. Oktober. Nach einer Havas-Meldung aus London telegraphiert man aus Riga Krassin habe demissioniert.

Moskau, 16. Oktober. In ihrer Antwort auf die Note. Karachans an die französische Regierung über die Heimbeförderung der in Frankreich befindlichen russischen Soldaten stimmte die französische Regierung der von Ruß­land geforderten Zulassung des russischen Roten Kreuzes nach Marseille zu, damit die Heimschaffung in Rußland un­erwünschter Elemente unterbleibe.

Moskau, 16. Oktober. Die Presse erörtert die Not­wendigkeit der Instandsetzung des russischen Schiffsparks. Es wurde bereits mit der Wiederherstellung von 20 großen Schiffen im Kronstädter Hafen begonnen.

New-Uork, 16. Okt. In Washingtoner Regierungs­kreisen ist von dem Plan die Rede, die amerikanischen Truppen gänzlich aus dem Rheinland zurückzuziehen. Der Plan der Zurückziehung der amerikanischen Truppen ist nicht neu. Bereits im Frühjahr wurde er ernstlich erwogen. Auf Bitten der deutschen Regierung entschloß sich damals Amerika, einen Teil seiner Truppen weiterhin am Rhein zu lassen.

Kairo,16. Oktober. Die ägyptische Regierung hat offi­ziell ihren Wunsch ausgesprochen, zu der bevorstehenden Friedenskonferenz zugelassen zu werden. Da das Land noch keine diplomatischen Vertreter bei den fremden Regierungen hat, ist diese Forderung den alliierten Mächten durch Ver­mittlung des General-Residenten mitgeteilt worden. Für diese Forderung wird folgende Begründung geltend gemacht: Wenn Aegypten noch bei den Verhandlungen über den Ver­trag von Sevres durch die britische Regierung vertreten war, haben sich die Verhältnisse inzwischen geändert, da das Land heute eine von den Mächten anerkannte Verfassung besitzt.

Der bayerische Justizminister gegen die Reformpläne Dr. Radbruchs.

München, 16. Okt. Der bayerische Justizminister Dr. Gärtner nahm auf der Tagung der Bayerischen Mittelpartei in Lauingen Stellung zu den Justizreformplänen des Reichs­justizministers Dr. Radbruch. Er führte u. a. aus, daß bei einer Reform des Strafrechts die Kostenfrage geprüft werden müsse, damit sich die Entente-Finanzkommission nicht auf die­sem Umwege in unsere Rechtspflege einmischen könne. Die Forderung, daß der Richter auf seine politische Gesinnung ge­prüft werden solle, sei Las beste Mittel, jedes Vertrauen in die Rechtspflege zu erschüttern. Der augenblickliche Zeitpunkt mit seiner zunehmenden Kriminalistik sei nicht geeignet, auf die Todesstrafe zu verzichten. Gegen die Erleichterung der Ehe­scheidung sprechen schwerwiegende soziale Einwände, weil sie das Kinderelend fördern würde.

Eine amtliche Darstellung der blutigen Zusammenstöße in Berli».

Berlin, 16. Okt. Heber die blutigen Zusammenstöße am gestrigen Sonntag beim Zirkus Busch wird von dem Polizei­präsidium u. a. mitgeteilt: Die kommunistische Gegendemon­stration gegen die Versammlung des Bundes für Freiheit und Ordnung nahm schon in der achten Morgenstunde ihren Anfang. Um 8 Uhr nahmen vor dem Zirkus Busch etwa 500 Arbeits­lose Aufstellung. Der proletarische Gesundheitsdienst, eine kommunistische Sanitätsorganisation war bereits um 754 Uhr am Bahnhof Börse beobachtet worden. Die Störung der nach dem Zirkus Busch einberufenen Versammlung des Bundes für Freiheit und Ordnung ist am Freitag in der Funktionär­versammlung der KPD. ausdrücklich beschlossen worden. Gegen 8,30 Uhr vormittags setzte der planmäßige Angriff auf die Versammlung ein. Zunächst wurden die Anhänger des Bun­des für Freiheit und Ordnung von Kommunisten verprügelt und durch Schläge und Stiche mehr oder minder schwer verletzt. Die Schutzpolizei war anfangs nur schwach durch sechs Beamte vertreten. Da der Angriff unerwartet früh einsetzte, wurde die Heranziehung von Verstärkungen verzögert. Gegen 954 Uhr waren 2 54 Hundertschaften auf Kraftwagen eingetrosfen, die Zahl der Kommunisten war inzwischen auf ungefähr 6000 an­gewachsen. Dann wurde der Platz um den Zirkus geräumt. Nach den bisherigen Feststellungen wurden hierbei vier Poli­zeibeamte schwer verletzt; der Unterwachtmeister Wywiansky wurde durch Herzstich getötet. Eine Radfahrerpatrouille der Schupo wurde Werfallen und ihrer Räder beraubt. Auch die Mitglieder des proletarischen Gesundheitsdienstes haben sich an den Ausschreitungen beteiligt und mit den Sanitätsaus­rüstungsgegenständen auf die Versammlungsteilnehmer einge­schlagen. Um 5411 Uhr rückte die überwiegend aus Obdach­losen und Jugendlichen sich zusammensetzende Menge nach dem Polizeipräsidium ab. Vor der Polizeiwache auf dem Alexan- Lerplatz wurden Ansprachen gehalten. Die Obdachlosen erhiel­ten hinter dem Warenhaus Tietz ihre Löhne; die Ansammlung wurde dann zerstreut.

Versagen Ser Berliner Polizei anläßlich der kommunistischen Ausschreitungen.

Berlin, 16. Okt. Polizeipräsident Richter erklärte einem Pressevertreter, es würde gegen die Urheber und Teilnehmer an den gestrigen Krawallen mit aller Strenge vorgegangen werden. Diejenigen Polizeiorgane, bei denen ein Versagen festgestellt werden sollte, will man zur Verantwortung ziehen. Der Polizeipräsident ist sich der Wichtigkeit der gestrigen Er­eignisse im voraus bewußt gewesen und hat persönlich die be­teiligten Stellen seines Ressorts eindringlich darauf aufmerksam gemacht. Es wird untersucht, wen die Verantwortung für die Dispositionsfehler und den Mangel an persönlicher Aktivität trifft. Im Polizeipräsidium hat vormittags eine Konferenz unter Leitung des Präsidenten Richter stattgefunden, in der die gestrigen Vorfälle und die notwendig werdenden Maßnahmen besprochen wurden. Den fünf Schutzpolizeibeamten, die mit schweren Verletzungen in die Krankenhäuser gebracht worden waren, geht es heute etwas besser. Der Unterwachtmeister, der durch einen Herzstich mit seinem eigenen Seitengewehr ver­letzt worden war, hat bereits die Besinnung wieder erhalten, doch besteht nach wie vor Lebensgefahr.

Deutschnationale Forderung auf Absetzung des Berliner Polizeipräsidenten.

Berlin, 16. Okt. Der Vorsitzende der Deutschnationalen

Volkspartei, Hergt, gedenkt, lautBerliner Lokalanzeiger*, un­verzüglich im Reichstag eine Interpellation einzubringen, die auf die Absetzung des Berliner Polizeipräsidenten Richter wegen der gestrigen Zusammenstöße im Zirkus Busch abzielt.

Berlin, 16. Okt. Die deutschnationale Fraktion des Reichs­tags wird eine Interpellation einbringen, in der es heißt, die Vorgänge im Zirkus Busch hätten bewiesen, daß die vorhande­nen Gesetze zum Schutze der Verhandlungsfreiheit nicht aus­reichten. Diese Frage bedürfe einer weiteren Klärung und entsprechender gesetzlicher Maßnahmen. Vor allem aber be­dürfe die Handhabung der maßgebenden Gesetze in dem Sinne des unbedingten Schutzes der Versammlungsfreiheit, des Schutzes der Persönlichkeit und der Gewährleistung der Sicher­heit und Ordnung einer grundlegenden Aenderung.

Chilesalpeter als erhöhter Umlagegetreibepreis.

Berlin, 16. Okt. Die preußische Regierung hat beim Reichsrat beantragt, die als notwendig anerkannte Erhöhung des Preises für das Umlagegetreide an die Landwirte in Form von Chile-Salpeter auszuzahlen. In der Begründung wird nachgewiesen, daß die Jnlandserzeugung an Stickstoffdünger zwar von der Landwirtschaft abgenommen wird, aber bei wei­tem nicht ausreiche, um wenigstens die gesamte Getreideanbau­fläche des Reichs mit dem wirksamsten aller Düngemittel, dem Stickstoff, zu versehen. Das Reich soll deshalb den für diese Aktion notwendigen Stickstoffdünger vom Ausland beziehen, wo er in Form von Chile-Salpeter in fast unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Nach dem Vorschlag würde schon die 5923er Ernte um drei bis vier Millionen Tonnen Getreide er­höht werden, so daß der Einkauf von Auslandsgetreide, für den schon im laufenden Wirtschaftsjahr wahrscheinlich minde­stens 240 Milliarden erforderlich sind, sich erübrigen würde. Nur dieser Weg dürfte nach der Begründung des preußischen Antrags eine Verbilligung des Brotpreises für die nächste Zu­kunft ermöglichen.

Tschitscherin über seinen Aufenthalt in Berlin.

Der Vertreter des Matin" drahtet seinem Blatte aus Riga: Der Volkskommissar für Aeußere Angelegenheiten, Tschitscherin, hat dem Zentralexekutivkomitee Mitteilung ge­macht über die Ergebnisse seines langen Aufenthalts in Berlin. Tschitscherin soll dabei erklärt haben, daß man in den Handels­und Jndustriekreisen des Westens, in denen man Wer alle rus­sischen Fragen sehr unterrichtet sei, die Ueberzeugung habe, daß die Wiederaufnahme der Geschäfte nicht möglich sei, ohne daß man Rußland sehr große Kredite gewähre. Die Haltung der deutschen Regierung sei nach wie vor freundschaftlich, aber zahl­reiche Industrielle und Handeltreibende suchten die Regierung zu beeinflussen und zu überzeugen, daß es richtiger sei, Ueber- einkommen mit der Entente zu treffen, als sich ausschließlich mit Rußland zu beschäftigen.

Nach den Berliner Unrahen.

Berlin, 17. Okt. Im Verlauf der polizeilichen Ermitte­lungen über die blutigen Zusammenstöße beim Zirkus Busch fand gestern abend, lautBerliner Lokalanzeiger", eine Durch­suchung sämtlicher Räume derRoten Fahne" statt. Es wurde Material beschlagnahmt, das noch gestern abend einer Prüfung unterzogen wurde. DerVossischen Zeitung" zufolge wur­den im Laufe des gestrigen Abends noch etwa 30 Personen fest­genommen. Alle bei den Straßenkämpfen verletzten Personen sind bereits außer Lebensgefahr. Die beiden Polizeiwacht­meister, deren Zustand zunächst besorgniserregend war, sind be­reits wieder dienstfähig geschrieben worden. In der für gestern abend einberufenen kommunistischen Protestversammlung, die in Ruhe verlief, wurde beschlossen, daß heute vormittag die Betriebsräte der Groß-Berliner Betriebe im Polizeipräsidium vorsprechen und vom Polizeipräsidenten Richter fordern sollen, sämtliche Verhafteten sofort freizulasien. Werde dem Verlan­gen nicht Folge gegeben, so seien am Mittwoch sämtliche Be­triebe stillzulegen.

Besprechung der Parteien Wer bie Reichspräfidentenwahl.

Berlin, 16. Okt. Heute vormittag fand die vorgesehene Besprechung der Führer der Koalitionsparteien und der Deut­schen Volkspartei beim Reichskanzler statt. Von sozialdemo­kratischer Seite nahmen daran teil: Hermann Müller, Ditt- mann, Minister Köster, Reichstagspräsident Löbe, Vizekanzler Bauer, von der Deutschen Volkspartei: Dr. Stresemann, von Raumer, Kempkes, vom Zentrum: Spahn, Marx, von Gerard und Becker-Arnsberg, von den Demokraten: Erkelenz und Pe- tersen.

Bei Beginn der Besprechung machte der Vertreter der Deutschen Volkspartei in längeren Ausführungen die Bedenken geltend, die seine Partei gegen die Vornahme der Wahl des Reichspräsidenten zu dem vorgesehenen Termin habe. Die übri­gen anwesenden Vertreter der nichtsozialdemokratischen Par­teien schlossen sich entsprechend ihrer bisherigen Stellungnahme diesen Bedenken an, die zurückzuziehen sie sich nur dann bereit erklärten, wenn die Verschiebung der Wahl aus Verfassungs­gründen unmöglich wäre.

Der Vertreter der Sozialdemokraten lehnte es im Namen seiner Fraktion ab, dem Vorschlag auf Verschiebung der Wahl und damit auf Verlängerung der provisorischen Stellung des Reichspräsidenten zuzustimmen. Seine Partei sei nach wie vor für Vornahme der Wahl zu dem vorgesehenen Termin. Nur ein verfasiungsänderndes Gesetz, das die provisorische Stellung des Reichspräsidenten in ein verfassungsmäßiges Definitivum umwandle, könne, da die Entscheidung dem Reichstag zustehe, die Lage ändern.

Der Reichskanzler stellte fest, daß die Aussprache insofern eine neue Situation geschaffen habe, als die nichtsozialdemokra­tischen Parteien noch einmal den Versuch unternommen hätten, die Wahl zu verschieben. Durch die Erklärung der Sozial­demokraten sei jedoch der Vorschlag der Deutschen Volkspartei hinfällig geworden. Die Parteivertreter bemerkten darauf, sie würden über die von der sozialdemokratischen Partei vorge­schlagenen Lösung der Situation, die ein verfasiungsänderndes Gesetz vorsehe, mit ihren Fraktionen Rücksprache nehmen. Die Aussprache wurde daraufhin auf morgen vertagt.

Der Kaffer über bie Kriegsschuld der andern.

Die Fortsetzung der Veröffentlichungen aus dem Kaiserbnch bringt die Aneinanderreihung der Fakten, die Zeugnis ablegen dafür. Laß schon im Frühjahr und Sommer 1914, als bei uns

WM" Reue Bestell»«,e» "WM

auf den täglich erscheinenden »Guztitter* werden fort während von aller Postanstalten und unseren Austräge r > entgegengenommen.