s Schneetreiben, was st-st ar.

der Zahl der Angeklagten uchprozeß mit Politischen, hiesigen Strafkammer ab. imlung, die anläßlich im Wiesental abgehalten dem Nachbardorf Höllstein l Fabrik zu erzwingen, in ' freien Gewerkschaften ani vurde. Da der Fabrik­en einließ, drangen die ffnung des Fabriktores in Der Säger Friedrich Maschine die Dampfzufuhr ken die Feuerung unter i Fabrikbesitzer schlug ein mit einem Holzstück über eilte 9 Angeklagte wegen tefängnis, ein Streikposten itswillige Frauen am Be­erhielt wegen Nötigung Gefängnis.

S.

nber brachte die Abschieds- ssionsspiele. Es war ein der Spieler war gedrückt den Zuschauern wie bei ten wollte den Sprechern ter sah über 5000 Plätze

uer Passionsspiel? Ue- e Passionsspiele besucht; -assionsjahre. Die Brut- eträgt etwa 21 Millionen aren gewaltig, was nicht r ist. Der Pilatusdar- erloren. Ein Apostel hat r Tod geholt. Wie schon n von einer deutsch-ame- ot von 1,4 Milliarden Einige der Hauptdar- ntgehen, gleich nach der ren lasten. Besonderer homas Lang, dem Spiel­dirigenten Ludwig Witt- Freitag fand eine Dank-

Ein nachahmenswertes icper und sein gesamtes diener herunter zeichnete em ihnen durch den Ver- chäftsgewinn zur Linde- ' wurden im ganzen ht.

nem Hause in der Sie- ) Mädchen in ihrem mit agslos aufgefunden. Die und ihren Bemühungen eben zurückzurufen. Wie e Gründe zum Selbst- ihren trug sie Männer- i Bekanntenkreise nur sie ein gleichaltriges ald Freundschaft schloß, n Liebesverhältnis, das ges aber entdeckte die Bräutigam vor aller e Verlobung wurde na- erger darüber, halb aus >er weibliche Bräutigam

ingen zu können, stach Sarstedt und Hannover Messer in die Brust >ie Mitreisenden Augen- rr Unkenntlichkeit und ren. Die polizeilichen

u hast nach ausge-

mindesten/ sagte rer Kuh zur Seite: ke auf. du sollst ja

Hauke,' sagte nach Mannessachc!' zen:, Elks, gib mir

Brauen des Mad­ie.

r schon zum Stall in der Hand und hner um sie schnat-

em Dienstjahr, als »boseln' nennen sie Kühen der Küften- i mit einer festen rschnittenen Land­en der kleinen mit wmit das Ziel er- ein leichter Nord- stleurs in dem zu ss, die im vorigen npf gefordert und ren neun Werfer iretler waren ge- ber einen zweifel- tten, wurden älte­ste Licht zu rücken r gesundem Men- rrk hatten. Dazu knecht des Deich- ,das Schwatzen ortsetzung folgt.)

Mmitjelungen ergaben, daß der Mörder die Tat nur deshalb §vwübte, um den Winter im Zuchthaus sitzen zu können.

, Eine köstliche Wilberergeschichte, die der richterlichen See- l-rblnde ein prächtiges Zeugnis ausstellt, wird in der Jagd- ^itschristSt. Hubertus" erzählt: Ein Forstbeamter hatte Obrere Wilddiebe ertappt, als sie gerade dabei waren, ein sHck Rotwild aüfzubrechen, wobei sie ihre Flinten beiseite ge- »llt hatten. Bevor jedoch der Beamte soweit kam, die Kerle -Mellen zu können, ergriffen sie die Flucht, ihre Flinten zu- riicklassend. Der Förster nahm die Gewehre an sich und machte Hann, da er die Persönlichkeiten nicht genau erkannt hatte, Anzeige auf starken Verdacht hin. Vor Gericht leugneten die Angeklagten, keiner wollte es gewesen sein, ebensowenig wollten s,e die Flinten,, die auf dem Gerichtstisch lagen, als ihr Eigen­tum anerkennen. Da sie nicht überführt werden konnten, sagte sier Richter schließlich in gleichgültigem Tone:Na, ihr seid es bso nicht gewesen. Nun kann jeder, sein Gewehr nehmen und wieder heimgehen!" Die Wirkung war verblüffend. In un­bedachter Freude über diesen glücklichen Ausgang griff ein jeder der Wilderer nach seiner Flinte, um sich damit zu entfernen. Mcht minder schnell war aber auch der Staatsanwalt bei der Hand, um jetzt die Anklage mit größerem Erfolg ins Werk zu setzen'' '''' ^

Neueste Nachrichten-

Berlin, 30. Sept. Gemäß den Beschlüssen des Reichs- ;ats vom 27. Juli 1922 sind die Prägungen zunächst von Dreimarkstücken in vollem Gange. Da sämtliche Münz- Wen vorwiegend mit der Ausprägung dieser Münzgattung beschäftigt sind, werden große Mengen alsbald dem Verkehr ^geführt werden können. Auch die Herstellung von Münzen ,er höheren Nennwerte steht bevor. Mit Rücksicht auf die Preissteigerung des Materials und die Erhöhung der Ar­beitslöhne sowie mit Rücksicht darauf, daß der Verkehr diese Unzen angesichts der gesunkenen Kaufkraft nicht mehr in >em Umfange wie bisher benötigt, ist die Einstellung der Ausprägung von Münzen mit geringerem Nennwert seit angem beschlossene Sache.

Berlin, I.Okt. Die Betriebsräte Groß-Berlins hatten kr heute vormittag die Arbeiter und Arbeiterinnen, Ange- jellten, Beamten und Hausfrauen zu einer Demonstration ach dem Wittenbergplatz eingeladen. Da die Vereinigten sozialistischen Parteien und die Gewerkschaften jede Betei- gung abgelehnt hatten, war der Anmarsch von den 22 Be­rken Groß-Berlins nur gering. Man schätzt die Zahl der Hilnehmer auf etwa 25000. Zwölf Mitglieder des 15er- usschusses der Betriebsräte Groß-Berlins hielten Ansprachen,

! denen sie zum Kampf gegen Wucher und Schiebertum, gen Teuerung und Verelendung aufsorderten, sowie für je Kontrolle der Produktion und für den Reichsbetriebs- ickongreß eintraten. Die Veranstaltung verlief vollkommen Ng.

Berli«, 1 . Okt. Unbekannte Diebe stahlen einen der iden Bronzelöwen von dem Ostportal des Kühnauer-Parks i Dessau im Gewicht von vier Zentnern, i Berlin, 1. Okt. Der Schiedsspruch im Ruhrkohlen- cgbau ist vom Zechenverband abgelehnt worden, da man i der letzten starken Lohnerhöhung die jetzige Forderung : Bergarbeiter unberechtigt und den Allgemeininteressen .blich findet. An dem Schiedsgericht des Reichsarbeits- steriums haben von den Arbeitgebern nur die Direktoren staatlichen Bergwerke teilgenvmmen, während die pri- !m Bergwerke eine Teilnahme ablehnten. Die für den ptember von den Ueberschichten erwartete Förderungs- igermig im Ruhrkohlenbergbau ist, wie dieDeutsche lg. Zeitung" erfährt, durchweg weit hRiter den Erwar- >gen zurückgeblieben. Gegenüber der erwarteten Förde- igssteigerung von 50000 Tonnen wird man mit einer chm von höchstens 10000 Tonnen zu rechnen haben.

Berlin, 30. Sept. Der preußische Landtag stimmte iattelos einem Antrag zu, durch den die Diäten der Ab- «rdneten auf 25000 Mark im Monat erhöht werden.

Berlin, 30. Sept. Wie das8 Uhr-Abendblatt" mit- t, ist Ingenieur Franz, der unter dem Verdacht schwerer tlichkeitsdelikte seinerzeit in Haft genommen und dem- hst sich vor dem Schwurgericht verantworten sollte, aus Untersuchungshaft entflohen. In einem Telefongespräch ärte er seinem Verteidiger, er wolle nur einige Tage in he an seiner Verteidigung arbeiten, um sich dann wieder > Staatsanwalt zu stellen. Er wolle damit beweisen.

daß das Gericht unnötigerweise den Haftentlassungsantrag seines Verteidigers abgelehnt habe.

Berlin, 1. Okt. Wie derVorwärts" berichtet, sind in Bremen das mehrheitssozialistischeVolksblatt" und die un­abhängigeBremer Arbeiterzeitung" mit Wirkung vom 1. Oktober ab zurBremer Volkszeitung" vereinigt worden. Ebenso wurde in Halle eine Verschmelzung der Blätter beider sozialistischer Richtungen vorgenommen.

Berlin, 30. Sept. Die Berliner Wirtschaftsgenossenschaft wird heute abend die Müllabfuhr einstellen, da sich wegen der großen Ausgaben der Betrieb nicht mehr aufrecht er­halten läßt. Die Angestellten werden entlassen werden. Die Müllkutscher forderten zuletzt 5000 Mark wöchentlich.

Berlin, 30. Sept. Die Hauptversammlung des Verbandes der Berliner Metallindustriellen hat, wie von diesem mit­geteilt wird, den Schiedsspruch des vom Reichsarbeitsmini­sterium eingesetzten Schlichtungsausschusses, der die Löhne der Metallarbeiter für den Monat Oktober um 47 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht, zugestimmt.

Le Havre, 1. Okt. Die Führer der streikenden See­leute unterbreiteten der Regierung neue Vorschläge. Sie schlugen die Einsetzung eines paritätischen Ausschusses vor, willigten jedoch ein, daß die Schiffe inzwischen mit ihrer alten Bemannung zu den bisherigen Bedingungen ihre Fahrten wieder aufnehmen.

Stockholm, 1. Okt. Heute trat in Schweden der herab­gesetzte Tarif für Post und Telefon in Kraft. Die Ermäßi­gungen betragen 20 bis 25 Prozent. (Demgegenüber sind in Deutschland endlose Steigerungen in unerhörter Höhe an der Tagesordnung. Schrift!.)

Kristiania, 30. Sept. Auf dem Militärflugplatz Kjeller stürzte ein mit zwei Fliegeroffizieren besetztes Flugzeug aus der Höhe von 100 Meter ab, da der Motor aussetzte. Die beiden Offiziere waren auf der Stelle tot.

London, 30. Sept. DieWestminster Gazette" be­richtet, daß in der City bereits beträchtliche Besorgnis über die wegen der Schwierigkeiten im Orient ausgegebene Summe herrsche. Gerüchtweise verlautet, daß die bisher unternommenen Schritte eine Ausgabe von 20 Millionen Pfund Sterling verursacht haben. Sollten Feindseligkeiten ausbrechen, so würden die Kosten riesenhaft werden, selbst wenn dieAchwierig- keiten bald überwunden wären.

London, 2. Okt. Einer Reutermeldung aus Konstan­tinopel zufolge herrscht dort eine' Finanzkrise. Die Zollein­nahmen, die einzige Einnahmequelle der Regierung, sind auf ein Zehntel ihres gewöhnlichen Umfanges gesunken. Die Regierung ist nicht in der Lage, ihre Beamten zu bezahlen. Ferner meldet Reuter aus Konstantinopel, man sei der Ansicht, daß die Anwesenheit der Truppen in den Darda­nellen nur ein Mittel sei, um wichtige militärische Bewe­gungen bei Jsmid zu verdecken.

Lissabon. 1. Okt. Militär und Polizei erhielten Be­fehl, Vorsichtsmaßnahmen gegen einen neuen Aufstand zu ergreifen, der von Offizieren vorbereitet werde, die mit der Gehaltserhöhung unzufrieden sind.

New-Vork, 1. Okt. Nach einem Telegramm derAsso­ciated Preß" aus El Pazv meuterte am Vormittag des 29. September die Garnison von Juarez unter Führung des Hauptmanns Vaverde, befreite die im Gefängnis der Stadt untergebrachten Gefangenen, verhaftete ihre eigenen Offiziere und entwaffnete die Polizei. Ein zweites Telegramm be­richtet auch von Plünderungen. Nach einer späteren Nachricht soll treu gebliebenes Militär auf die Rebellen geschossen haben. 12 Personen sollen getötet oder verwundet worden sein. In der Hauptstadt von Mexiko betrachtet man den Aufstand als rein örtlichen Zwischenfall, doch seien vorsichts­halber von Chihuahsa Trurpenverstärkungen abgeschickl worden.

Athen, 1. Okt. Wie über die Zusammensetzung des neuen Kabinetts ergänzend gemeldet wird, wird Ministerpräsident Zainis, der sich gegenwärtig in Wien einer Augenoperation unterzieht, vom Innenminister Krolidas vertreten werden, der Außenminister Politis bis zu seiner Rückkehr aus Paris durch den Wirtschaftsminister Kanellopulos. Minister für soziale Fürsorge wurde Doriabis, Unterrichtsminister Stetis, Ver­kehrsminister und Provisorischer Landwirtschaftsminister Kallgas, Ernährungsminister Eubiricos. Der Agence d'Athenes zu­folge machte die Zusammensetzung des neuen Kabinetts in allen Kreisen einen ausgezeichneten Eindruck, da die Minister wegen ihrer starken Sympathie für die Entente bekannt sind. In der

^Wohlauf noch getrunken!-?

... Der einzige hochbegabte Sohn einer Familie, deren zer Stolz und schönste Hoffnung, hatte die Universität be- !n. Er lernte spielend leicht und hatte sich in wenigen Se­nn schon reiche Wissensschätze erworben. Die allgemeine rahme, daß er es einmal zu etwasGroßem" im Leben '.gen werde, schien voll berechtigt zu sein.

Einst unternahm er mit einer Schar lustiger Studienge- en eine steile Bergpartie. Oben angekommen, meinte man, nach der sauren Anstrengung auch weidlich gütlich tun zu sli Man löschte den Durst in vollen Zügen und schien gar 'genug von dem braunen Naß bekommen zu können. Doch u man eine gewisse Berechtigung zumUebermatz" hatte, : man in feuchtfröhlicher Stimmmung eine hohe Wette ein. Werst 20 MaßBayrisch" bezwungen, sollte eine ansehn- Geldsumme erhalten, die man in der Bierlaune zusammen- zen versprach. Der oben angedeutete Student hatte die ie gewonnen.

Er wurde dafür mit gröhlenden Stimmen als Tagesheld k". Zum Schluß machte man noch in der Abenddämme- l einen Rundgang um die steil aufragenden Felsengebilde, wn der verwitterten Ruine einer alten Raubritterburg ge- l wurden. Es ging durch enge Felsschluchten und an schroff E fallenden Abgründen vorbei. Der steile Abstieg von: l war in der inzwischen hereingebrochenen Dunkelheit fast wnch. Die tolle Ausgelassenheit derfahrenden Studen- verstummte darüber und machte sich erst drunten wieder Äs man den festen Boden der Landstraße unter den- Mte. Singend zog man auf derselben weiter, in kleine Wen zersprengt. Plötzlich tönte von hinten eine heisere we m etwas besorgtem Ton:Ist denn eigentlich R. bei vorn?"Nee! Der muß noch beim Nachschub sein." oa war er auch nicht.Ach was!" meinte lachend ein

Dritter,der wird sich mit seinem Kater gedrückt haben und l im Omnibus nach Hause gerutscht sein. Er ging ja schon dro­ben auf so schwankenden Füßen, daß er sich kaum mehr aufrecht­halten konnte." Damit beruhigte man sich und bummelte wei­ter. Endlich nach drei Stunden Wegs kam man glücklich im Heimatort an. Dem ersten Freund war es aber doch etwas bange geworden. Er ging an der Wohnung des Genossen vor­über. Die Haustür war schon verschlossen. Aus dem Familien­zimmer aber quoll noch Licht. Da klopfte er ans Fenster es ließ ihm keine Ruhe mehr.

Doch der Freund war nicht nach Hause gekommen da packte ihn die Angst. Er erzählte stammelnd, daß sie ihn ver­mißten, und stürzte dadurch auch die Angehörigen in heiße Sorge. Der bestürzte Vater machte sich sofort auf, um seinen Sohn zu suchen der Freund begleitete ihn in bedrückter Stimmung. Aus der Nachbarschaft hatten sich noch ein paar handfeste Männer bereit gesunden, die nächtliche Wanderung mit anzutreten, denn Fahrgelegenheit gab es keine mehr und zu Fuß konnten sie Len Verlorenen Wohl auch eher auffin­den. So zogen sie durch die schweigende Nacht, mit Laternen und dem nötigen Gerät auch Verbandzeug bewaffnet man konnte ja nicht wissen! Angst und düstere Ahnungen beschwo­ren diese Befürchtung herauf. Sie flatterten wie finstere Ge­spenster um die nächtlichen Wanderer her.

Endlich war man am Ziel. Wie unheimliche schwarze Ge­stalten standen die zerklüfteten Felswände da. Ob sie den Ver­mißten in ihren dunklen Schatten bargen? Ein trauriges Su­chen begann. Stunde um Stunde verrann. Endlich gegen 4 Uhr morgens fanden sie ihn mit zerschmetterter Schädel­decke im Abgrund liegend. Die eigene Benebelung der andern hatte sie nicht auf -den Verunglückten achten lassen.

Nun lag er schon die ganze Nacht, blutüberströmt aber er lebte noch. Das war ein trauriges Wiederfinden! Der Vater war trostlos, den Freund verklagte das Gewissen. Die

diplomatischen Vertretung Griechenlands im Ausland stehen einige Veränderungen bevor.

Athen, 1. Okt. Der König empfing gestern den leitenden Ausschuß der revolutionären Bewegung. In dessen Namen hielt der Oberst Gonates eine Ansprache, in der er erklärte, Heer und Flotte, die seit Jahren für den Ruhm des Vaterlandes kämpften, empfinden am unmittelbarsten den Schmerz über die große nationale Katastrophe und forderten, daß alle die­jenigen von der Regierung entfernt werden sollten, die für diese Katastrophe verantwortlich seien. Dieses Ziel sei ohne Blut­vergießen erreicht. Die politischen Parteien, die sich bis gestern gegenseitig zerfleischt hätten, träten heute vereint vor den Kö­nig, der zum Heil des Vaterlandes Entschließungen treffen möge.

Entspannung?

London, 2. Okt. Reuter meldet aus Konstantinopel, der dortige Vertreter Angoras habe dem britischen Vertreter mit­geteilt, Kemal Pascha hoffe, in einigen Tagen eine Zusammen­kunft mit Harrington vereinbaren zu können.

London, 2. Oft. Von maßgebender Seite verlautet, daß in der Lage im nahen Orient eine merkliche Entspannung ein­getreten ist. Die türkischen Truppen haben sich auf Erenköj zu­rückgezogen. Die militärischen Behörden hegen daher nicht länger Befürchtungen wegen etwaiger unmittelbarer Verwicke­lungen. Es ist vereinbart worden, daß die Frage der völligen Zurückziehung der türkischen Truppen aus der neutralen Zone von einer Konferenz alliierter, griechischer und türkischer Gene­rale behandelt werden soll, die wahrscheinlich am Dienstag in Nasaria stattfinden soll.

Im Auftrag Poincares.

Paris, 2. Oft. Bei einem Festakt der Stadt Senones in den Vogesen zur Feier ihres Wiederaufbaues vertrat gestern der Unterstaalssekretär Colrat den in Paris durch die Ereignisse im nahen Osten festgehaltenen Ministerpräsidenten Poincare. Col­rat verlas beim Festmahl eine Rede, die Poincare zu 'halten gedachte. Es wird darin gesagt, alle Männer, die guten Wil­lens seien, könnten und müßten am Wiederaufbau des Landes und an der Befestigung des Friedens Mitarbeiten, die Finanz­lage wieder erstellen helfen und in der Beamtenschaft das Pflichtgefühl gegen den Staat auslösen, in allen Geistern die Liebe zur Ordnung und zur Methode verstärken, das ge­schwächte Frankreich wieder erhoben, alle Rechte Frankreichs, die ihm die Verträge zuteil werden ließen, sicher stellen, um endlich die Reparationszahlung zu erlangen, die man ihm schulde. Das sei nicht nur das Werk seines Kabinetts und einer Partei, das sei die langwierige und schwierige Aufgabe aller wahren Fran­zosen.

Weitere Beratungen im englischen Kabinett.

London, 2. Oft. Das britische Kabinett hielt vorgestern abend eine weitere Konferenz über die Lage im Orient ab, die etwa bis halb 1 Uhr früh dauerte. Dann wurde die Sitzung auf gestern vormittag 10 Uhr vertagt. Vormittags berieten die Chefs des Militär-, Flotten- und Lustfahrwesens mehrere Stunden miteinander und nahmen hierauf an der Kabinctts- sitzung teil, die bis halb 1 Uhr mittags dauerte. Um 3 Uhr nachmittags trat das Kabinett zu einer neuen Sitzug zusammen.

Keine Diktatur eines türkischen Soldaten.

London, 30. Sept.Daily Mail" schreibt, die Schwierig­keiten im nqhen Osten hatten jetzt den Punkt äußerster Span-, nung erreicht. General Harrington sei angewiesen worden, offen zu erklären, daß im Falle einer Nichterfüllung seiner For­derungen nicht nur die englischen Streitkräfte zu Aktionen über­gehen würden, sondern daß auch die Kemalisten durch ihre Weigerung, die englische Note zu beantworten, in der eine Konferenz auf Grund vorteilhafter Zugeständnisse vorgcschlagen würde, dieser Zugeständnisse verlustig gehen würden. General Harrington sei im Besitz der Entscheidung des englischen Ka­binetts und werde zweifellos ohne Verzug handeln. Es sei ein ernster Befehl, ein Befehl, den keine Regierung ohne Wi­derstreben erteilen könne, den jedoch keine Regierung unter den gegenwärtigen Umständen hätte verteidigen können. Dis Diktatur eines türkischen Soldaten könne vom britischen Reich nicht angenommen werden.

Versäumte Abonnements

auf denEnztäler"

könne» bei allen Postanstalten, Postboten und Agen­turen, in der Stadt beim Verlag und den Austrägerinnen nachgeholt werden.

Erschienene Nummern werden nachgeliesert.

andern Studiengenossen erschraken, als sie später von dem schrecklichen Ausgang ihrerBierwette" erfuhren. Nun kam die Reue zu spät.

Monatelang lag der arme junge Mensch auf dem Kran­kenlager unter entsetzlichen Qualen. Doch was kaum jemand zu hoffen gewagt, die kräftige Natur des Patienten überwand. Er konnte sich wirklich wieder von seinem Schmerzenslager, aus dem er vielirre geredet", erheben. Aber er brauchte noch lange zu seiner Genesung. Sie war ihm schon zehnmal teurer zu st-hen gekommen, als seinBi-rgewinn" Inzwischen traf seine Familie auch das Unglück des Geschäftszusammenbruchs, der sic um Hab und Gut brachte. Das letzte, was sie daraus retten konnten, wurde noch an den Sohn gewandt, der seine Studien wieder ausgenommen, um die Stütze der Familie blei­ben zu können. Doch was chm früher spielend zugcfallen, mußte er sich jetzt unter heißen Anstrengungen erringen. Wie oft griff er sich dabei an seinen qualvoll schmerzenden Kopf, in dem sich die Gedanken immer wieder zu verwirren begannen. Das Gelernte wollte durchaus nicht im Gedächtnis haften. Er fürch­tete durchzufallen. Da packte ihn die Verzweiflung-

und am Tage vor dem Examen jagte er sich eine Kugel durch den Kops.

Nun war alles dahin! Ein junges blühendes Leben aus Angst weggeworfen die Stütze der Familie gebrochen, das Glück derselben ausgelöscht und die Hoffnung auf eine gute Staatsstellung zertrümmert.

Was hätte aus diesem reichbegabten jungen Mann werden können! Nun war er ein traureges Opfer des Trinkteufels geworden .... eines ach von Tausenden aus hoch und nieder, aus Gebildeten und Ungebildeten, aus arm und aus reich, die derTeufel Sauff" noch jahraus jahrein fordert nein, die ihm mit blindem Willen dargebracht werden.

(Nach Pfr. Dc. W. Busch.)