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reiche Früchte spendet, in dem aber auch der Zerfall der som­merlichen Natur rasch weiter schreitet. Der Landmann liebt einen heiteren, warmen Oktober zum Einheimsen der Kartof­feln und der späten Feldfrüchte sowie des Weines.Wenn der Eichbaum noch sein Laub behält, so folgt im Winter strenge Kalt", sagt die Wetterregel. Bekannte Lostage sind der Gal­lustag (16.) und Simon und Judas (28.), die beide als Vor­boten für den Winter gelten.

Rotenbach, 2. Okt. In Ausübung seines Berufs- kam Samstag vormittag 10 Uhr auf dem hiesigen Sägewerk der Schmiedmeister Wilhelm Hermann durch einen unglück­lichen unaufgeklärten Zufall einem großen Treibriemen zu nahe, welcher ihn erfaßte und ihm schwere Verletzungen beibrachte, die seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatten. Der Familie des pflichtgetreuen, gewissenhaften Mannes, der auf eine 45jährige Tätigkeit auf dem Werk zurückbliüen kann, wendet sich allge­meine Teilnahme zu.

Württemberg»

Stuttgart, 30 . Sept. (Glückwunschschreiben.) Zum 70. Geburtstag des Bischofs Paul Wilhelm ist neben einer Reihe von Telegrammen und Glückwunschschreiben des Kardinal- Staatssekretärs Gasparri (Rom), des Nuntius Paccelli (Mün­chen), der deutschen Kardinäle und Bischöfe, der katholischen Fürsten und Adeligen, des Staatspräsidenten von Hieber, der Staatsminister Bolz und Graf, der theologischen Fakultäten in Tübingen und Freiburg, des Denkmalstages in Stuttgart, der Görresversammlung in Würzburg lt. Deutschem Volksblatt auch folgendes Schreiben des Heiligen Vaters eingetroffen: Bei der allgemeinen Hochschätzung, deren Du Dich erfreust, werden, wie wir hören, die braven Gläubigen Deiner Diözese demnächst mit Recht Deinen 70. Geburtstag mit allen Zeichen dankbarer Gesinnung begehen. Aus diesem trefflichen Anlaß möchten auch wir Dich beglückwünschen. Denn wir wissen wohl, daß Du nicht nur durch frommen Eifer und hervorragende Schriftwerke rühmlich bekannt bist, sondern auch immer bedacht wärest, mit der Mühe und der Sorgfalt Deines Hirtenwaltens größte Er­gebenheit gegen den Stuhl Petri zu vereinigen. Daher sagen wir mit Dir Gott innigen Dank dafür, daß er Dir ein so lan­ges Leben für Dein Volk verliehen und bitten ihn inständig, er möge Dich zum Besten Deiner Diözese als unermüdlichen Hirten bis in ferne gesegnete Jahre in Gnaden gesund erhalten. Damit aber die Feier dieses frohen Erlebnisses umso erhebender und für das geistliche Wohl aller ersprießlicher werde, ge­währen wir Dir mit Freuden die Vollmacht, wann Du willst, in unserem Namen unter den kirchlichen Bedingungen den Segen mit vollkommenem Ablaß zu erteilen. Als Vorboten alles Guten von oben spenden wir Dir, Ehrwürdiger Bruder, und all den Deinen von ganzer Seele den Apostolischen Segen.

Stuttgart, 30. Sept. (Volksbildung.) Die heute im Ar­beitsministerium in Stuttgart tagende Landeskonferenz des Vereins zur Förderung der Volksbildung e. V. nahm einstim­mig folgende Entschließung an: Die vom Verein zur Förderung der Volksbildung einberufene und aus allen Teilen des Landes stark besuchte Landeskonferenz weist laut und eindringlich auf die schwere Gefährdung hin, der zahlreiche kulturelle und ge­meinnützige Einrichtungen unseres Landes infolge der wach­senden Not ausgesetzt sind. Sie weist die vielfach geäußerte Ansicht zurück, daß in Zeiten wirtschaftlicher Not kulturelle In­teressen zurückstehen müßten. Die Zukunft unseres Volkes liegt in der Stärkung seiner geistigen und seelischen Kräfte. Sie sind die Voraussetzung aller Wiederaufbauarbeit in Staat. Wirtschaft und Gesellschaft. Wenn unserem Volk auch noch seine kulturellen Werte und Kräfte verloren gehen, dann mutz jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben werden. In voller Würdigung unserer heutigen Not erheben wir darum unsere Stimmen und fordern Staat und Volksvertretung, Gemeinden und alle Volksgenossen auf, dem großen Werk der Volksbildung jede Förderung zuteil werden zu lassen, denn nur von innen heraus kann unser Volk gesunden.

Stuttgart, 30. Sept. (Zahlungsmittelmangel und bar­geldloser Verkehr.) Die seit einiger Zeit herrschende Zahlungs- mittelnot hat den Firmen da und dort Veranlassung gegeben, ihrem Personal die Eröffnung von Konten bei der Girokasse nahezulegen, um die Bezüge des Personals auf diese Konten überweisen zu können. Der starke Zugang an neuen Kunden zu dm Girokassen hat aber kein Anwachsen des bargeldlosen Verkehrs zur Folge gehabt. Der Gehalt wird Wohl bargeldlos überwiesen, aber die Kunden heben ihr Giro-Guthaben fast

den Gehalt auszahlen muß. Ein solcher Giro-Kleinverkehr aber, der sich in der Hauptsache auf den Barverkehr beschränk, lohnt, sich bei der heutigen Steigerung aller sachlichen und Per­sönlichen Unkosten nicht mehr. Soll die Einrichtung des Giro­verkehrs ihren Zweck erfüllen, so ist es unerläßlich, daß die Girokunden die Barabhebungen möglichst beschränken und alle größeren Zahlungen durch Scheck oder Uoberweisung bewirken.

Heilbronn, 29. Sept. (Ein frecher Bursche.) Am Don­nerstag mittag hat ein jüngerer Bursche einer auswärtigen Händlerin eine Schachtel, in der sie ihren Markterlös aufbe­wahrte, entrissen und wollte damit entfliehen. Es gelang aber, den Räuber festzuhalten und der Polizei zu übergeben.

Plochingen, 30. Sept. (Tagung.) Eine außerordentliche Vertreterversammlung der Fachgruppe württ. Gemeinde-Poli­zeibeamten nahm in einer Entschließung Stellung gegen den vom württ. Städtetag über den Kopf der Uniformierten Be­amten hinweg gefaßten Beschluß, wonach der Gemeindepolizei­beamte 75 Prozent der Anschaffungskosten der Dienstkleidung tragen soll. In einer weiteren Entschließung fordert die Ver­treterversammlung die Verbände auf, sofort eine neue Erhö­hung der Grundgehälter, der Orts- und Kinderzuschläge zu verlangen.

Lippertsweilkr OA. Waldsee, 1. Okt. (Wiedergefunden.) Der vor einigen Tagen bei Oekonom Mancher gestohlene Ochse konnte wieder beigebracht werden. Das Tier wurde von dem noch unbekannten Dieb in einer Wirtschaftsstallung eines be­nachbarten Ortes frühmorgens eingestellt mit dem Bemerken, der Ochse könne nicht mehr laufen und werde später abgeholt werden.

Gmünd, 1 . Okt. (Vom Zug erfaßt.) Als sich der Plan­wagen eines Hausierhändlers auf dem Geleise der Nebenbahn befand, wurde er vom Göppinger Abendzug, den der Wagen­lenker in der Dunkelheit nicht rechtzeitig bemerkt hatte, erfaßt und zertrümmert. Das Pferd wurde von der Maschine noch etwa 10 Meter weit geschleift und blieb dann tpt liegen. Von den 3 Insassen des Wagens, 2 Männer und einem Kind, erlitt merkwürdigerweise nur der eine leichtere Verletzungen am Kopf, während der andere und das Kind mit dem Schrecken davon­kamen. Der Schaden ist für den Besitzer von Pferd und Wagen sehr beträchtlich.

Ellwangen, 1 . Okt. (Mord.) Der 24jährige Bauernsohn Karl Weber aus Dangelhof Gem. Reichenbach OA. Gmünd hat im Dezember v. Js. den 33jährigen Gutsverwalter Gottlieb Maihofer, der ihn beim Wildern ertappt hatte, durch einen Schrotschuß aus nächster Nähe getötet. Während der Staats­anwalt den Angeklagten eines Jagdvergehens und des er­schwerten Totschlags schuldig fand, bat der Verteidiger um Verneinung der Schuldfrage, weil ein Jagdvergehen nicht be­wiesen und der tödliche Schuß in Notwehr abgegeben worden sei.- Die Geschworenen bejahten einfachen Totschlag unter Aus­schluß mildernder Umstände. Das Urteil lautete entsprechend dem Antrag des Staatsanwalts auf 6 Jahre Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 4 Jahren. Die seit Ende v. Js. verbüßte Untersuchungshaft wurde auf die Strafe angerechnet.

Baden

Emmendingen, 29. Sept. Das Spielen mit der Schuß­waffe hat gestern hier einem 17jährigen Schuhmacher das Le­ben gekostet. Der junge Mann hantierte nach Schluß der Ar­beitszeit in der Werkstätte seines Meisters mit einem kleinen Revolver, der geladen war. Plötzlich entlud sich die Waffe, die Kugel drang dem Unvorsichtigen mitten in das Herz und rötete ihn augenblicklich.

Orlenberg, 29. Sept. Der Leinenweber Joseph Laule von Elgersweier war zu Besuch bei Bahnarbeiter Karl Krimminger und hantierte mit einer Pistole. Auf die Gefährlichkeit auf­merksam gemacht, erklärte Laule, die Pistole sei nicht geladen. Zum Beweise hi-lt er sie au die Schläfe. Da krachte auch schon der Schuß und Laule fiel tot nieder.

Vom Schwarzwald, 30. Sept. Im hohen Schwarzwald ist heute nacht nach schweren Gewittern ein außerordentlicher Temperatursturz eingetreten. Auf dem Feldberg sank die Tem­peratur auf 0 Grad, zugleich setzte bis gegen das Bärental hin­ab heftiges Schneegestöber ein. In den Morgenstunden boten die Gipfel und Halden des Feldbergs, Herzogenhorns, Spieß­horns und Stubenwasens das Bild einer Winterlandschaft. In dem eben verflossenen Monat September herrschte in den ober­sten Schwarzwaldlagen (Feldberg- und Belchengebiet) an nicht

weniger als sechs Tagen regelrechtes Schneetreiben, was st-st Jahren nicht mehr zu verzeichnen war.

Freivurg, 29. Sept. Ein nach der Zahl der Angeklagten bemessener größerer Landfriedensbruchprozeß mit Politischem Einschlag spielte sich heute vor der hiesigen Strafkammer ab. Im Anschluß an eine Protestversammlung, die anläßlich der Ermordung Rathenaus in Steinen im Wiesental abgehalten wurde, zogen etwa 80 Arbeiter nach dem Nachbardorf Hollstem um die Stillegung der Merian'schen Fabrik zu erzwingen, in der, entgegen dem Streikbeschluß der freien Gewerkschaften am Nachmittag des 4. Juli gearbeitet wurde. Da der Fabrik­besitzer sich auf keine Unterhandlungen einließ, drangen die Demonstranten nach gewaltsamer Oeffnung des Fabriktores in das Maschinen- und Kesselhaus ein. Der Säger Friedrich Schäuble aus Sennheim sperrte der Maschine die Dampfzufuhr ab, dann riß er mit einem Schürhaken die Feuerung unter dem Kessel weg. Dem herbeieilenden Fabrikbesitzer schlug ein bisher nicht ermittelter Eindringling mit einem Holzstück über den Kopf. Die Strafkammer verurteilte 9 Angeklagte wegen Landfriedensbruch zu je 3 Monaten Gefängnis, ein Streikposten aus Höllstein, der vorzugsweise arbeitswillige Frauen am Be­treten der- Fabrik zu hindern suchte, erhielt wegen Nötigung 3000 Mark Geldstrafe oder 30 Tage Gefängnis.

Vermischtes-

Das letzte Spiel. Der 25. September brachte die Abschieds­vorstellung der Oberammergauer Passionsspiele. Es war ein Tag der Trauer, denn die Stimmung der Spieler war gedrückt und es gab viele verweinte Augen bei den Zuschauern wie bei den Spielern. Bei den Abschiedsworten wollte den Sprechern fast die Stimme brechen. Das Theater sah über 5000 Plätze besetzt.

Was erbrachte das Oberammergauer Passtonsspiel? lie­ber 315 000 Menschen haben Heuer die Passionsspiele besucht; das sind 50 000 mehr als im letzten Passionsjahre. Die Brut­toeinnahme aus den 69 Spieltagen beträgt etwa 21 Millionen Mark. Die Leistungen der Spieler waren gewaltig, was nicht spurlos an manchem vorüber gegangen ist. Der Pilatusdar­steller Hans Mahr hat seine Stimme verloren. Ein Apostel hat sich gleich zu Beginn der Spielzeit den Tod geholt. Wie schon berichtet, wurde den Oberammergauern von einer deutsch-ame­rikanischen Filmgesellschaft ein Angebot von 1,4 Milliarden Mark gemacht. Es wurde abgelehnt. Einige der Hauptdar­steller haben, um der Versuchung zu entgehen, gleich nach der letzten Darstellung sich das Haar scheren lassen. Besonderer Dank gebührt dem Christusdarsteller Thomas Lang, dem Spiel­leiter Johann Georg Lang, dem Mustkdirigenten Ludwig Witt­mann, dem Bürgermeister Nutz. Am Freitag fand eine Dank­wallfahrt nach dem Kloster Ettal statt.

Ein nachahmenswertes Beispiel. Ein nachahmenswertes Beispiel gab Hotelbesitzer Heinrich Pieper und sein gesamtes Personal in Goslar. Bis zum Hausdiener herunter zeichnete jeder einen angemessenen Betrag von dem ihnen durch den Ver­kehr mit Ausländern zugefallenen Geschäftsgewinn zur Linde­rung der Not Minderbemittelter. Es wurden im ganzen 71000 Mark auf diese Weise aufgebracht.

Der weibliche Bräutigam. In einem Hause in der Sie­mensstraße in Berlin wurde ein junges Mädchen in ihrem mit Leuchtgas angefüllten Zimmer besinnungslos aufgefunden. Die Feuerwehr wurde sofort herbeigerufen, und ihren Bemühungen gelang es, das Mädchen wieder ins Leben zurückzurufen. Wie sie aussagte, haben sie recht eigenartige Gründe zum Selbst­mordversuch veranlaßt. Schon seit Jahren trug sie Männer­kleidung und war auch im entfernteren Bekanntenkreise nur als Mann bekannt. Als solcher lernte sie ein gleichaltriges junges Mädchen kennen, mit dem sie bald Freundschaft schloß. Aus dieser Freundschaft wurde bald ein Liebesverhältnis, das zu einer Verlobung führte. Eines Tages aber entdeckte die Braut den Betrug und entlarvte ihren Bräutigam vor aller Welt als Frau in Männerkleidern. Die Verlobung wurde na­türlich sofort aufgelöst, und halb aus Aerger darüber, halb aus Furcht vor Weiterungen versuchte nun der weibliche Bräutigam seinem Leben ein Ende zu machen.

Um den Winter im Zuchthaus zubringen zu können, stach in einem Zugsabteil 4. Klasse zwischen Sarstedt und Hannover ein Reisender einem andern mit einem Messer in die Brust. Der Getroffene brach tot zusammen. Die Mitreisenden Augen­zeugen verprügelten den Mörder bis zur Unkenntlichkeit und warfen ihn aus dem Zug auf die Schienen. Die polizeilichen

Der SchimmelreiLer

Novelle von Theodor Skorm. j,0

Ihr beide aber-, und er nickte ein paarmal bedeutsam gegen Hauke und seine Tochter, .danket Gott, daß ihr nicht Deichgraf seid! Zwei Augen hat man nur, und mit hundert soll man

sehen.-Nimm nur die Rechnungen über die Bestickungs-'

arbeiten, Hauke, und sieh sie nach; die Kerls rechnen oft zu liederlich!'

Dann lehnte er sich wieder in seinen Stuhl zurück, rückte den schweren Körper ein paarmal und überließ sich bald dem sorgenlosen Schlummer.

Dergleichen wiederholte sich an manchem Abend. Hauke hatte scharfe Augen und unterließ es nicht, wenn sie bei­sammensaßen, das eine oder andere von schädlichem Tun oder Unterlassen in Deichsachen dem Alten vor die Augen zu rücken, und da dieser sie nicht immer schließen konnte, so kam unversehens ein lebhafterer Geschäftsgang in die Ver­waltung, rmd die, welche früher im alten Schlendrian fort- gefündigt hatten rmd jetzt unerwartet ihre frevlen oder fau­le« Finger geklopft fühlten, sichen sich unwillig nnd verwun­dert um, woher die Schläge denn gekommen feien. Und Ole, der Großknecht, säumte nicht, möglichst west die Offenbarung zu verbreiten mck> dadurch gegen Hauke und seinen Vater, der doch die Mitschuld tragen mußte, in diesen Kreiser: einen Widerwillen zu erregen; die anderen aber, welche nicht ge­troffen waren, oder denen es um die Sache selbst zu mn war, lachten und hatten ihre Freude, daß der Junge den Alten doch einmal etwas in Trab gebracht habe. .Schab nur,' sagten sie, daß der Bengel nicht den gehörigen Klei unter den Füßen hat; das gäbe später sonst einmal wieder einen Deichgrafen, wie vordem sie dagewesen sind; aber die paar Demat seines Alten, die täten's denn doch nicht!'

Als im nächsten Herbst der Herr Amtmann und Ober­deichgraf zur Schauung kam, sah er sich den alten Tede Vol- kerts von oben bis unten an, während dieser ihn zum Früh­stück nötigte. .Wahrhaftig, Deichgras,' sagte er, .ich dacht's mir schon, Ihr seid in der Tat um ein Halbstieg Jahre jünger

geworden; Ihr habt mir diesmal mit all Euren Vorschlägen warm gemacht; wenn wir mit alledem >mr heute fertig werden!'

.Wird schon, wird schon, gestrenger Herr Obsrdüchgraf,' erwiderte der Alte schmunzelnd; .der Gansbraten da wird schon die Kräfte stärken! Ja. Gott sei Dank, ich bin noch alle­zeit frisch und munter!' Er sah sich in der Stube um. ob auch nicht etwa Hauke um die Wege sei; dann setzte er in würdevoller Ruhe noch hinzu: ,So hoffe ich zu Gort, noch meines Amtes ein paar Jahre in Segen warten zu können-'

.Und darauf, lieber Deichgraf,' erwiderte sein Vorgesetz­ter, sich erhebend, .wollen wir dieses Glas zusammen trinken!'

Elke, di-e das Frühstück bestellt hatte, ging eben, während die Gläser aneinander klangen, mit leisem Lachen aus der Stubentür. Dann holte sie eine Schüssel Abfall aus der Küche und ging durch den Stall, um es vor der Außentür dem Federvieh vorzuwersen. Im Stall stand Hauke Haien und steckte den Kühen, die man der argen Witterung wegen schon jetzt hatte heraufnehmen müssen, mit der Furke Heu in ihre Raufen. Als er aber das Mädchen kommen sah, stieß er die Furke in den Grund. ,Nu, Elke!' sagte er.

Sie blieb stehen und nickte ihm zu: .Ja, Hauke; aber eben hättest du drinnen sein müssen!'

Meinst du? Warum denn, Elke?'

.Der Herr Oberdeichgras hat den Wirt gelobt!'

.Den Wirt? Was tut das mir?'

.Nein, ich mein, den Deichgrafen hat er gelobt!'

Ein dunkles Rot flog über das Gesicht des jungen Men­schen: .Ich weiß wohl,' sagte er, .wohin du damit segeln willst!'

,Werd nur nicht rot, Hauke; du warst es ja doch eigent­lich, den der Oberdeichgras lobte!'

Hauke sah sie mit halbem Lächeln an. .Auch du doch, Elke!' sagte er.

Aber sie schüttelte den Kopf: .Nein, Hauke; als ich allein der Helfer war, da wurden wir nicht gelobt. Ich kann ja auch nur rechnen; du aber siehst draußen alles, was der

Deichgras doch wohl selber sehen sollte; Lu hast mich ausge­stochen!'

,Jch Hab das nicht gewollt, dich am mindesten,' sagte Hauke zaghaft, und er stieß den Kopf einer Kuh zur Seite: .Komm. Rotbunt, friß mir nicht die Furke auf, du sollst ja alles haben!'

,ENk nur nicht, daß mir's leid tut, Hauke,' sagte nach kurzem Sinnen das Mädchen; ,das ist ja Mannessache''

Da streckte Hauke ihr den Arm entgegen:, Elks, gib mir die Hand darauf!'

Ein tiefes Rot schoß unter die dunklen Brauen des Mäd­chens. .Warum? Ist lüg ja nicht!' rief sie.

Hauke wollte antworten; aber sie war schon zum Stall hinaus, und er stand mit seiner Furke in der Hand und hörte nur, wie draußen die Enten und Hühner um sie schnat­terten und krähten.

Es war im Januar von Haukes drittem Dienstsiihr, als ein Winterfest gehalten werden sollte; .Eisboseln' nennen sie es hier. Ein ständiger Frost hatte beim Ruhen der Küsten­winde alle Gräben zwischen den Fennen mit einer festen ebenen Kristallfläche belegt, so daß die zerschnittenen Land­stücke nun eine weite Bahn für das Werfen der kleinen mit Blei ausgegossenen Holzkugeln bildeten, womit das Ziel er­reicht werden sollte. Tagaus, tagein wehte ein leichter Nord­ost: alles war schon in Ordnung; die Geestleuie in dem zu Osten über der Marsch belegenen Kirchdorf, die im vorigen Jahre gesiegt hatten, waren zum Wettkampf gefordert und hatten angenommen: von jeder Seite waren neun Werfer aufgestellt; auch der Obmann und die Kretler waren ge­wählt. Zu letzteren, die bei Streitfällen über einen zweifel­haften Wurf miteinander zu verhandeln hatten, wurden alle­zeit Leute genommen, die ihre Sache ins beste Licht zu rücken verstanden, am liebsten Burschen, die außer gesundem Men­schenverstand auch noch ein lustig Mundwerk hatten. Dazu gehörte vor allem Ole Peters, der Großknecht des Deich­grafen. .Werft nur wie die Teufel,' sagte er; ,das Schwatzen tu ich schon umsonst!' (Fortsetzung folgt.)

Mmitjelungen ergäbe verübte, um den Wm

Eine köstliche Wi

Mkunde ein prächtig,

' MESt. Hube: Mehrere Wilddiebe er Stück Rotwild aufzub M batten. Bevor j Mellen zu können, , Müssend. Der For Lann, -da er die Perj Anzeige auf starken 3 Angeklagten, keiner w sie die Flinten,, die au M anerkennen. Da "er Richter schließlich stso nicht gewesen. N wieder heimgehen!" ' bedachter Freude über der Wilderer nach sei Nicht minder schnell v um jetzt die Ar

Berlin, 30. Sep -ats vom 27. Juli 1

Dreimarkstücken in , Wen vorwiegend nri beschäftigt sind, werde ,»geführt werden könr >er höheren Nennwerl Preissteigerung des T seitslöhne sowie mit ' Mäzen angesichts de ,em Umfange wie b slusprägung von M angem beschlossene S Berlin, I.Okt. kr heute vormittag d Men, Beamten und ach dem Wittenberg; sozialistischen Parteien gung abgelehnt hatte rken Groß-Berlins n ieilnehmer auf etwa l usschusses der Betriek denen sie zum Ka gen Teuerung und ie Kontrolle der Pri tekongreß eintraten.

W-

Berlin, 1. Olt.

iden Bronzelöwen vr s Dessau im Gewicss Berlin, 1. Okt. rgbau ist vom Zeche i der letzten starken ! Bergarbeiter unbe: Mich findet. An d Meriums haben voi ! staatlichen Bergwe !en Bergwerke eine lptember von den ' igerung im Ruhrko! lg. Zeitung" erfährt, >gen zurückgeblieben, igssteigerung von 5( chen von höchstens 1 Berlin, 30. Sept >attelos einem Antra, «rdneten auf 25000 Berlin, 30. Sept. t, ist Ingenieur Fra tlichkeitsdelikte seine' Hst sich vor dem Sck Untersuchungshaft e arte er seinem Verte he an seiner Verteil» i Staatsanwalt zu

> »Wohlauf

.... Der einzige ß zer Stolz und schöns -n. Er lernte spielen ern schon reiche Wis lahme, daß er es eir !gen werde, schien vol Einst unternahm er en eine steile Bergpar nach der sauren Ans fU- Man löschte den

> genug von dem brar ü man eine gewisse

: man in feuchtfröhlrck zuerst 20 MaßBa Geldsumme erhalten, M versprach. Der te gewonnen.

Er wurde' dafür mit ert- Zum Schluß m l einen Rundgang ui wn der verwitterten ! r wurden. Es ging d E fallenden Abgrüi l war in der inzwiscl wlich. Die tolle Au, verstummte darüber als man den festen ! satte. Singend zog Wen zersprengt. Pli we in etwas besorgt oorn?"Nee! da war er auch nich