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Neuenbürg, Montag, den 2. Oktober 1922.
80. Jahrgang
Deutschland.
teilung. Die Türken wurden geworfen. Auf türkischer Seite fielen während der Verfolgung ein Offizier und 25 Mann.
Stuttgart, 30. Seht. Die SP. Groß-Stuttgarts nahm in einer Mitgliederversammlung die Parteiverschmelzung mit der USP. einstimmig an und hieß die Genossen der USP. herzlich willkommen. Abg. Pflüger teilte mit, daß die Leiden Land- tagsfraktionen bis zum Zusammentritt des Landtags auch die parlamentarische Einigung vollzogen haben werden. Die Ausarbeitung eines Gemeindeprogramms wurde angesichts der bevorstehenden Gemeindewahlen als dringlichste Aufgabe bezeichnet, die bereits iw Angriff genommen ist.
Koblenz, 30. Sept. Die interalliierte Rheinlandskommission hat angeordnet, daß von den deutschen Behörden wegen strafbarer Handlungen festgenommene Personen ohne ihre Genehmigung nicht aus dem besetzten Gebiet weggeführt werden dürfen, sofern die Verhafteten sich darauf berufen, auf Grund der Verordnungen Nr. 27, 70 und 90 der Weinlandskommission eine Sonderstellung einnehmen zu können. Die neue Verordnung bestimmt ferner, daß deutsche Justiz- und Polizeibehörden aus dem nichtbesetzten Deutschland im besetzten Gebiet eine Verhaftung, Durchsuchung, Beschlagnahme oder Einziehung nur unter Mitwirkung der zuständigen Behörden des besetzten Gebietes vornehmen -dürfen.
Berlin, 30. Sept. Der Reichsstädtebund hat eine Entschließung gefaßt, in der er auf Aufhebung der Auskunftspflicht für Sparkassen und Banken sowie des Depotzwanges beantragt, da die Zurückhaltung großer Geldbeträge im Privatbesitze die Entwickelung der Sparkassen hemme und zur Förderung der drohenden volkswirtschaftlichen Katastrophe beitrage. Gegen die Kapitalflucht werden scharfe Sonderbestimmungen für die Grenzgebiete empfohlen. Eine andere Entschließung des Reichsstädtebunds fordert die Reichs- und Landesregierungen auf, rascher und in größerem Umfange den Städten Mittel zu überweisen und Kredit zu verschaffen, da die vom Reich in die Wege geleitete Hilfsaktion bei- weitem nicht genüge und die Städte sonst außerstande seien, ihre wichtigsten Aufgaben zu erfüllen.
Berlin, 30. Sept. Die verfassunggebende evangelische Kir- chenvcrsammlnng wurde gestern geschlossen. Die Verfassung fand mit 126 Stimmen der Rechten gegen 77 der Linken und der Mitte Annahme.
Die Unterdrückungspolitik im besetzten Gebiet.
Saarbrücken, 30. Sept. Zu willkürlichen und unverständlichen Maßnahmen greift die Regierungskommission im besetzten Gebiet. So hat sie die zum Empfang des Kölner Männergesangvereins geplanten Begrüßungsfeierlichkeiten — u. a. sollte auf dem Rathause -eine Begrüßung durch den Oberbürgermeister stattfinden — verboten. Es wurde lediglich die Erlaubnis erteilt, die Konzerte abzuhalten, und nachdem der Oberbürgermeister darauf hingewiesen hatte, daß Konzerte eigentlich nicht anmeldepflichtig seien, ist in diesem Zusammenhang noch erwähnenswert, daß die gegenwärtig stattfindende Münchner Ausstellung „Isar-Ring" zuerst verboten wurde und erst auf den Einspruch des Oberbürgermeisters abgehalten werden konnte.
Die Stadt Berlin in Zahlungsschwierigkeiten.
Berlin, 30. Sept. Die in der letzten Zeit vom Reich überwiesenen Vorschüsse auf die Einkommensteueranteile haben cs der Stadt Berlin möglich gemacht, die fälligen Gehälter, Löhne usw. zu zahlen mit -Ausnahme der zuletzt beschlossenen Teuerungszuschläge. Die Stadt glaubt, diese bis Mitte Oktober zahlen zu können. Bei den städtischen Werken, für welche das Reich keine Vorschüsse gibt, hängt es vom Eingang der Rechnungen und dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Preise ab, wann >die erhöhten Bezüge bezahlt werden können.
Das Gesetz über die Arbeitszeit.
Berlin, 30. Sept. Der sozialpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrats hat die erste Lesung des Gesetzentwurfes über die Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiter beendet. Es wurden eine Anzahl von Aenderungen an der Regierungsvorlage vor- genommen, z. B. der Schutz der Jugendlichen bis zu 18 Jahren dahingehend, daß die Arbeitszeit nicht vor 6 Uhr beginnen darf, und daß die Pausen unbedingt von jeder Beschäftigung freibleiben müßten. Auch die Nachtarbeit der Jugendlichen wurde ganz aus dem Entwurf entfernt. In der Gesamtabstimmung wurde der Entwurf mit den Aenderungen einstimmig gebilligt. Eine zweite Lesung soll folgen.
Ausland.
Warschau, 30. Sept. Ueber die Wcchl zum oberschlestschen Sejm veröffentlicht die pokn. Tel.-Ag. folgendes amtliche Ergebnis: Korfanth-Block 18, polnische Sozialisten 8, Rymer- Partei 7, polnische Volkspartei (Witos) 1, Deutsche Partei 4, Katholische Volkspartei 8 und deutsche Sozialdemokraten 2 Sitze. Die deutschen Parteien haben somit 14, die polnischen 34 Mandate erhalten.
London, 30. Sept. Die rechtsstehende Gruppe der sogenannten Dieharde im englischen Unterhaus hat eine Erklärung veröffentlicht, worin sie die zwingende Notwendigkeit einer sofortigen Einberufung des Parlaments betont, da große Summen öffentlicher Gelder von der Regierung ohne Ermächtigung des Parlaments ausgegeben wurden.
Athen, 30. Sept. Nach einem Bericht des Oberbefehlshabers der griechischen Armee in Thrazien, General Polyme- nakos, drangen die Türken unter Verletzung des neutralen Gebietes in die Gegend von Strandja ein, besetzten das Dorf Sa- falan und töteten 11 Mann der dort liegenden griechischen Ab-
Der boshafte „Matin".
Paris, 30. Sept. Angesichts der bevorstehenden Reise Clemenceaus nach Amerika ist folgende kleine Glosse, die der „Matin" hierzu macht, nicht uninteressant. Das Blatt schreibt: „Die Republikaner Amerikas haben Frankreich im Jahre 1919 einen Vorwurf darüber gemacht- daß sie auf Wilson hörten, obwohl er hprch ' die Septemberwahlen -des Jahres 1918 für die Vereinigten Staaten schon erledigt und abgetan war. Begeht aber nicht jetzt Amerika denselben Fehler, wenn es sich im Jahre 1922 die Weisheiten Clemenceaus vorpredigen läßt, nachdem dieser bei der Präsidentenwahl von 1920 so glänzend durchgefallen ist?"
Französische Selbsterkenntnis.
Der „Eclaire" kommt auf die in Lyon zurückgehaltenen Rcliguien aus dem Frankfurter Goethe-Archiv zu sprechen, die er etwas verlegen als Pfand für im Kriege verloren gegangenen französischen Gemälde und andere Kostbarkeiten behandelt wissen will. Immerhin ist es dem Blatte peinlich, daß wertvolle Dokumente wegen der 500 000 Franken Lagergebühr versteigert werden und etwa in die Hände reicher Sammler geraten könnten. Sie seien vor dem Kriege in liebenswürdiger Weise geliehen worden und es wäre korrekt gewesen, sie nach Aufhebung der Beschlagnahme einfach zurückzugeben. Der Pariser „Temps" tritt in einem Artikel mit großer Entschiedenheit dafür ein, daß die Goethe-Religuien sofort an das Frankfurter Goethe-Haus zurückgegcben werden müßten. Goethe dürfe nicht Kaufgegenstand werden. Die Gegenstände seien den Franzosen anvertraut worden und waren aus Gefälligkeit überlassen. Das geschah im Frieden, sie können den Bestimmungen des Krieges nicht unterworfen sein.
Der Ruf an Benizelos.
Paris, 30. Sept. Eine Havas-Meldung bestätigt, daß Ve- nizelvs gestern nachmittag in Paris eingetroffen ist. Benizelos hat folgendes Telegramm erhalten: „Der revolutionäre Ausschuß spricht Ihnen sein ganzes Vertrauen aus, um Ihnen die Verteidigung der nationalen Sache zu übertragen, und ersucht Sie um Ihre sofortige Mithilfe." Das Telegramm ist von fünf Obersten und fünf Oberstleutnants unterzeichnet.
Das neue griechische Kabinett.
Athen, 30. Sept. Das neue Kabinett setzt sich, wie jetzt offiziell feststeht, wie folgt zusammen: Zainis: Premierminister, Politis: Außenminister, Kapitän Papachristu: Marineminister, General Kralambis: Kriegsminister, Kannalopulos: Wirtschaftsminister, Biotides: Finanzminister, Wassiliu: Justizminister. Der Posten des Innenministers steht noch offen.
Konstantin verläßt Athen.
Paris, 30. Sept. Reuter meldet, daß Exkönig Konstantin, die Königin Sophia, die Prinzen Nikolaus und Andreas Athen gestern an Bord eines Kreuzers verlassen haben. Den Blättern zufolge wird sich der Exkönig nach Palermo begeben.
Schlechte Disziplin Ser griechischen Truppen.
Paris, 30. Sept. „Havas" meldet aus Konstantinopel, daß fortwährend neue griechische Truppenverstärlungen in Thrazien Eintreffen. Die Truppen seien aber schlecht ausgerüstet und ohne Disziplin. Zwei Transportzüge wurden von den Verstärkungen, die sich in ihnen befanden, gezwungen, nicht nach der Front weiter zu fahren, sondern umzukehren. Die Athener Revolutionsregierung hat dem General Polimachoff den Oberbefehl in Thrazien übertragen.
Die Verteidigung von Tschanak.
London, 29. Sept. Das britische Kabinett hielt heute eine! zweistündige Sitzung ab, an der auch die Militär-, Flotten- und Lustfahrchefs teilnahmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Kabinett heute noch eine zweite Sitzung abhält. Wie mitgeteilt wird, ist die britische Regierung nach wie vor entschlossen, daß keine türkischen Truppen unter den gegenwärtigen Umständen über die Meerengen nach Europa setzen dürfen. Dieser Entschluß ist bedeutsam angesichts der in der heutigen Konstantino- peler Meldung des Generals Maurice gemachten Anregung, daß dem General Harrington mitgeteilt werden solle, den Türken die Ueberfahrt über die Meerengen nach Thrazien zu erlauben unter der Bedingung, daß sie sich aus der neutralen Zone zurückziehen. Es wird weiter berichtet, daß Tschanak auf jeden Fall verteidigt werden würde. Zwischen den britischen und den türkischen Truppen ist bisher kein Schuß gefallen. Es wird betont, daß die Hauptpolitik Großbritanniens die ist, daß das türkische Heer bis zum Abschluß des Krieges von Europa ferngehalten wird, damit der Krieg nicht auf den Balkan übergreift. Die britische Regierung stehe zu ihrem Abkommen mit Frankreich und Italien und werde davon nicht abweichen, ohne sich mit beiden Ländern zu verständigen. Zwei weitere Bataillone sind heute nach dem nahen Osten abgegangen. Weitere U-Boote und Zerstörer befinden sich auf dem Wege nach den Dardanellen.
Reuter berichtet, daß das Schlachtschiff „König Georg" heute von Malta nach Konstantinopel abfahren werde. Ein anderes Schlachtschiff werde in wenigen Tagen folgen. Vor Konstantinopel werden alsdann neun englische Schlachtschiffe ankommen. Die englischen Linien bei Tschanak sind jetzt vollständig von türkischen Truppen in erheblicher Stärke eingeschlossen.
London, 30. Sept. In bezug auf die Lage bei Tschanak wird von unterrichteter Sette erklärt, daß die englische Stellung
jetzt stark genug sei, um sie gegen jeden türkischen Angriff zu verteidigen. Inzwischen dauern die türkischen Truppenkonzentrationen weiter fort und sollen bei Jsmid bereits eine Stärke von 11 Divisionen erreicht haben. Bei Tschanak befinden sich die Türken unmittelbar vor den englischen Gräben, sie sollen jedoch in die englischen Linien selbst noch nicht eingedrungen sein. Die beiden Parteien stehen sich dicht gegenüber, ohne daß jedoch von der einen oder der anderen Seite bisher ein Schuß abgegeben worden wäre. Man vermutet daher, daß Kemal die Eröffnung der Feindseligkeiten den Engländern zuschieben möchte, um der mohammedanischen Welt sagen zu können, daß der Islam von England angegriffen worden sei.
Ein englisches Ultimatum an die Türkei?
Paris, 30. Sept. Der „Petit Parifien" meldet aus London, daß im Laufe dieser Nacht in einem Telegramm an Sir Harrington die britische Regierung die Forderung ausdrückt, daß die Türken sofort aufgefordert werden sollen, die neutrale Zone freiwillig oder unfreiwillig zu räumen. Dieses Telegramm wird im allgemeinen als ein Ultimatum seitens der Engländer an die Türken angesehen und man rechnet in zahlreichen Morgenblättern mit dem bevorstehenden Krieg. Das Telegramm soll vor allem noch hinzufügen, daß, welches auch die Maßnahmen sein würden, die General Harrington ergriffe, um ein positives Resultat zu erzielen, er der Unterstützung und Billigung der ganzen englischen Regierung von vornherein sicher sein könne. Es ist also anzunehmen. Laß Harrington von seinem Recht Gebrauch machen und Mustafa Kemal ein Ultimatum überreichen wird.
Amerikanische Zerstörer nach Konstantinopel.
Paris, 30. Sept. Man meldet ans New-Dork, daß 12 amerikanische Zerstörer diese Nacht Norfolk verlassen haben, um sich nach Konstantinopel zu begeben. Außer der Besatzung führt jeder dieser Zerstörer 25 Mann mit sich, die bestimmt sind, bei der Uebernahme von Flüchtlingen zu helfen.
Die Stärke der Kenmlistischen Armee.
London, 30. Sept. Die „Daily Mail" schätzt die Zahl der waffenfähigen Soldaten der kemalistischen Armee auf 60 000 bis 100 000 Mann, welche in sieben Armeekorps zerfällt. Man glaubt, daß Kemal gegen 60 Flugzeuge besitzt. Seine Kanonen größten Kalibers sind 15 Zentimeter. Er könnte 40—50 000 Mann mehr ausheben und ausrüsten, allein mit dem Material, das er den Griechen abgenommen hat.
Der Diplomat Kemal Pasch».
London, 30. Sept. „Daily Mail" berichtet aus Konstantinopel von gestern nachmittag, daß Kemal Pascha in seiner Antwort auf das Ersuchen des Generals Harrington, die nationalistischen Truppen aus der neutralen Zone zurückzuziehen, erklärt habe, wenn Harrington bereit sei, seine Streitkräfte nach dem Vorbilde der Franzosen und Italiener von der anatolischen Küste zurückzuziehen, so sei er bereit, unverzüglich seinen Streitkräften an den Küsten der Meerenge zu befehlen, daß sie etwas zurückgehen und sich mit der Wiederherstellung der Zivilverwaltung und der Polizeibehörden begnügen. Kemal Pascha hat Wetter erklärt, er gehe nach Angora zurück, um mit der Nationalversammlung Fühlung zu nehmen, werde aber die erste Gelegenheit ergreifen, um mit Harrington zusammenzukommen. Der „Daily Mail" zufolge wird die Antwort Kemals in Konstantinopel nicht für versöhnlich angesehen.
„Die Lösung der Oricntfrage in den Händen der Soldaten."
London, 30. Sept. Die Beurteilung der Lage im Osten geht allgemein dahin, daß man nicht wett vom Ausbruch der Feindseligkeiten entfernt ist. Die Lage ist so ernst, wie sie es überhaupt nur sein kann. Die Türken scharen sich fortgesetzt um Tschanak. Dies ist ein Umstand, der hier als so gefahrdrohend angesehen wird, daß von neuem Instruktionen an die Oberste Heeresleitung abgegangen sind, um Kemal Pascha aufzufordern, die Truppen endgültig aus der Zone zurückzuziehen. Die Lösung der Orientfrage ist also in die Hände der Soldaten übergegangen. Wenn die Türken sich nämlich setzt noch weigern. zurückzugehen, wird es zu Zwistigkeiten kommen. In diesem Fall würde es sich nur um ein Wiederaufleben des Zustandes vom Vorabend.des Waffenstillstandes mit den Türken handeln. Man ist hier der Ansicht, daß es keiner offiziellen Kriegserklärung bedarf, da die Beziehungen Englands zu den Türken durch die Waffenstillstandsbedingungen geregelt seien. Die Anwesenheit der türkischen Truppen in der neutralen Zone sei an und für sich schon als Verletzung des Waffenstillstandes anzusehen.
Auch Mesopotamien gegen England.
Teheran, 28. Sept. Allerorts macht sich hier eine starke Strömung gegen die englische Gewaltpolitik bemerkbar. Die nationalen Führer sind sämtlich aus Bagdad geflohen. Auch die cmglophile Regierung hat sich geweigert, das Abkommen über die englische Schuldforderung von 52 Millionen Pfund Sterling zu unterzeichnen. Es geht das Gerücht, daß die Regierung demissionieren werde.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 30. Sept. (Oktober.) Der zweite Herbstmonat heißt Oktober (Octoris mensis). Anschaulich sind die deutschen Monatsnamen für Oktober: so heißt er Weinmonat, weil in ihm der Wein eingebracht wird oder Welkmonat, weil das Laub der Bäume welkt. Ebenfalls auf die Entlaubung der Bäume deutet hin die Benennung Laubriß. Wie schon die Namen zeigen, ist der Oktober ein echter Herbstmonat, der