Stimmung unter den asten Geschäftigkeit fr^ obach en konnte. Auch ^
^Bestall gewendet wurde rsterten Kundgebungen Z en gedauert. ' "
äfidenten.
ag 4 Uhr begann die zwei«,
- die WM des PräsidT i Erwartungen entsprecht r London, Edwards mit.
Präsidenten der Bölk rdsnahm die Wahl an« Sersammlnng die Bitte t r dieser Tagung frnchtbrm- ersten. Es gelte vor Mm mdigen und zu festigen « ationen immer inniger M
bt zu der Wahl des Hern, »matisch gewandt und sh« Mit seiner Wahl wolle W, teu Staaten erwecken, dm, etzten Wochen das Jnterch veise aufgelebt. Das g-s> vie im letzten Jahr, ei« rnalisteu in Genf eingch,»-
im Völkerbund.
gskommissiou des Völlen n Sitzung das Projekt LM Nach dem Entwurf Ceril- rber nur dann, wenn M rudere Angriffe erhält. Almen Tefensivabkommen, jz
- Angriffes zu gegenseitige, und Aufstellung aller Mch geschaffen werden. Ferm
scheu Antrag zu, wonach K ) 1923 zu Santiago de W wngreß unterbreitet wert«,
s Völkerbundes hat ferm elchem die Fabrikation Kriegsmaterial durch prideti , der zuständigen Lm^> g gebunden sein soll.
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«kzinspreiS:
«^kiMlichnrNkucnt.irg
«1,7 Durch di. Post N!s- und Oberam'.s- sowie iln lon^ligen Verkehr 2lO Postbestellgeld. -.Füllen von höherer Ge- L besteh. ke>n Awpruch ..j Lieierung der Ze>iung aus Rückerstattung des Bezugspreises.
instellungen nehmen alle uMen, in Neuenburg M«em die Austräger jederzeit entgegen.
-irokont- Nr 21 bei der ^.Sparkasse,Neucnburg.
Enzlälcr.
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80 . Jahrgang.
rtsgruppe Neuenbür/
Die Mitglieder beten, das für die
AurslkllW
r kommenden Sormtq
Die Forderung der Stunde.
Wenn ein Volk seine Gütererzeugung auf die Hälfte der Migen herabsetzt so steht ihm nur noch halb so viel zum MM Verbrauch und zum Eintausch ausländischer Güter, die sch ebenfalls seinem Verbrauch dienen, zur Verfügung. Nach. W es sein von früher vorhandenes Vermögen aufgezehrt hat, «tz es daher seine Lebenshaltung auf die Hälfte herabsetzen.
Das ist so einfach, so zwingend logisch, daß man, so schreibt i« frühere Reichsminister Gothein im B. T., anuehmen M, auch das größte auf zwei Beinen herumlaufende Hornvieh müßte cs cinsehen. Aber leider ist das nicht der Fall. Weste Kreise unserer Arbeiter- und Angestelltenschaft, ja M der Beamten glauben bei wesentlich verringerter Arbeitsleistung mindestens ebenso leben zu können, wie zu der Zeit, als ßre Leistung noch eine wesentlich höhere war. Sie lassen sich Werteren, daß es eben nur nötig sei, entsprechend dem Sinken ies Geldwerts ihre Bezüge aufzubessern, und daß dieser Akt sich so lange wiederholen müsse, wie das Geld im Wert sinke. Aus jm Erfahrungen, die man in Rußland, in Polen, in Oester- und anderswo gemacht hat, haben sie nichts gelernt.
Vor 10 Jahren sagte mir ein 80jähriger, lebenserfahrener, llM Mann: „Wenn sie einem noch so gescheiten Menschen Mich dieselbe Dummheit Vorreden, so glaubt er sie schließlich ich." Wie oft habe ich mich in den letzten Jahren dieses traurigen Satzes erinnern müssen, wenn ich die Kämpfe um Verkürzung der Arbeitszeit, Verweigerung von lieber schichten usw. verfolgt habe! Spielt nicht dabei für die Arbeitnehmer überall der Trugschluß die Hauptrolle, es käme für sie nur auf ihre Wohnung und nicht auf ihre Arbeitsleistung an!
Die Post arbeitet heute trotz des stark verkleinerten Ver- lehrsgebiets, trotz wesentlich verringerter Leistungen mit einem Mehr von 100 000 Köpfen gegenüber der Vorkriegszeit. Die Msion eines Postamts einer Mittelstadt von 40 000 Einwohnern durch die Ersparniskommission ergab vor kurzem, daß 50 Hmnte und 35 Angestellte und Arbeiter dort überflüssig seien, d. h. Laß selbst bei strikter Durchführung der achtstündigen Ar- leitszeit der Dienst von einem derart verringerten Personal voll Met werden könne. Aber freilich, durchschnittlich 27 Pro» des Personals fehlen ständig wegen Krankheit! Ist es da
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^Blumen MN Samttll^A Wunder, wenn trotz aller Portoerhöhungen die Post in den
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,zuliefern.
Rückständige Anmeldullp illen bitte noch rrden.
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Einlernen für meine Gieß«« >d Schleiferei gesucht.
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MN sechs Monaten des laufenden Jahres ein Defizit von 11 Mardm aufzuweisen hat, das weitere starke Portoerhöhung «Mendig macht! —
Dis Reichsbahnen haben trotz verkleinerten Verkehrs- Ms, trotz verringerter Transportleistungen gegenüber de» Ackiegszeit 300 000 Köpfe mehr Personal. Sie haben sich krzlich gerühmt, daß es ihnen durch die Tariferhöhungen gelegen sei, das Defizit zu beseitigen und einen Ueberschuß von Milliarden zu erzielen. Aber diese Tarrffteigerungen gehen ki dm Güterfrachten weit über den Entwertungsfaktor der Work hinaus. Betrug dieser im ersten Halbjahr d. I. im In» m ein Achtundfechzigstel, so waren die Güterfrachten auf erblich mehr als das Hundertfache, für einzelne Waren .und Whrsbeziehungen auf das 250fache gestiegen. Die 5 Milli- En Ueberschuß, die sich der Verkehrsminister jetzt herausrech- «t, werden in kurzem wiederum durch gesteigerte Löhne, Ge- «ter und Betriebskosten aufgezehrt sein und neue Tariferhö- Mgm nach sich ziehen.
In Amerika ist man zu einer wesentlichen Verminderung ^ Renbahnpersonals und zu einer — vielleicht zu starken — Absetzung ihrer Bezüge geschritten. Darüber ist ein großer «Wbahnerstreik ausgebrochen, aber er ist bereits im Ab- El>. Und indem man gleichzeitig die Frachten um 10 Pro- M herabgesetzt hat, werden die Preise aller Waren verbilligt, «d die Produktion erhöht, die Konsumkraft des ganzen Vol- « Meigert. — In Frankreich ist vor kurzem ein Abkommen W« Unternehmern und Arbeitnehmern der Textilindustrie Msfen worden, durch das die 52-Stunden-Woche derart ein- Wrt wird, daß die auf Feiertage (mit Ausnahme der Sonn- M »ich auf sonstige Tage, an denen nicht gearbeitet werden Mme, entfallenden Arbeitsstunden zusätzlich nachgearbeitct «dm, n,obei die Arbeitszeit an keinem Tag 10 Stunden über- «M soll. Ae Arbeiterorganisationen waren sich dort klar ""o, wenn durch höhere Produktion mehr Ware iMswn würde und deren Preise damit verbilligt würden, die Mizopschx Textilindustrie ihre alte Wettbewerbsfähigkeit wie- eriangen und die Lebenshaltung der Arbeiter gehoben wer- -, — In den Niederlanden ist durch Gesetz die 48-
wden-Woche wieder eingcführt und das Verfahren von Ue- -Imnden wesentlich erleichtert worden. Also auch dort hat -i^?"^hen, daß es unumgänglich notwendig ist, mehr zu M aus der Wirtschaftskrise herauszukommen.
Deutschland dagegen hat in der gesamten süddeutschen 'Mmimdustrie ein erbitterter Kampf und mehrmonatiger ivegen des Versuches stattgefunden, die gesetzliche 48- 77^ > ckw an Stelle der 46-Stunden-Woche zu setzen, im ^ ist es nur in ganz wenigen Betriebszweigen gelun- h, - ^üue. durchzuführen. Im Reichstag hat man ein Ge- gemacht, für den Steinkohlenbergbau die gegenwärtig zwi-
Arbeitnehmer- ud ArbeitgeLerorganisationen vereinbarte, !»W,r ^ ^ Stunden kürzere Schichtzeit als Normalschicht Ä dem ausgesprochenen Zweck, dadurch den Boden
Erfahren von Ueberschichten zu ebnen. Man hat löschen müssen, weil es uns an Koks fehlt. Ob- englische Kohle — trotz des riesigen Preises — in Enrführen, die weit über das Maß der Vorkriegszeit Im Juni und Juli dürsten wir allein England ««kohle je 40 bis 45 Millionen Goldmark bezahlt haben,
während diese Summe in der Vorkriegszeit 15 Millionen Gold
mark betrug.
Was von der Kohle gilt, gilt von allen anderen Erzeugnissen. Zunächst von den landwirtschaftlichen. In den kritischsten Erntezeiten Streiks der Landarbeiter. Wenn, wie mir berichtet wird, in diesem regenreichen Sommer plötzlich Haufen streikender Landarbeiter von Dorf zu Dorf ziehen, den Bauern, die das Heu oder den Roggen einfahren wollen, die Pferde ausspannen, die Arbeitswilligen durch Drohungen oder Mißhandlungen von der Arbeit zurückhalten, so verüben solche Leute Hochverrat am deutschen Volke. Was infolgedessen verdirbt, um das wird die Ernährung des Volkes geschmälert; wird — falls es überhaupt eingeführt werden kann —, die Mark weiter entwertet.
Man könnte im Arbeitsverhältnis ohne Akkord auskom- men, wenn alle Arbeiter so viel Einsicht und einen so hohen Sittlichkeitsstandpunkt hätten, freiwillig ihre Höchstleistung herzugeben, den Faulenzer oder Säumigen herauszusetzen. Im Krieg, der das Gegenteil eines moralischen Stahlbades ist, und in der Revolution ist aber dieses wahrhafte Solidaritätsgefühl weitgehend geschwunden. Vielfach gilt der Drückeberger als der Kluge, und durch Mindestlöhne wird er mitgeschleppt. Der gewissenhafte Arbeiter empfindet das anfangs mit Scham und Aerger, aber schließlich sagt er sich: „Zu was soll ich mich schinden, wenn man für wenig Arbeit auch seine Bezahlung erhält!" Die wenigen werden sich darüber klar, daß damit die Lebenshaltung des ganzen Volkes herabgedrückt wird.
Unsagbarer, enger Egoismus, ein trauriger syndikalistischer Geist macht sich heute massenhaft breit. „Wenn es mir oder meiner Gewerkschaft nur gut geht, so ist es mir gleichgültig, was aus den andern wird." Da wird darauflos gestreikt, gleichgültig, ob Tausende oder Millionen darüber feiern müssen; ohne Rücksicht auf die Minderproduktion, die im Minderkonsum aller Volksteile, in der fortschreitenden Entwertung des Geldes ihren Ausdruck finden muß. Da wurde der frivole Eisenbahnerstreik inszeniert; da gelang es unverantwortlichen Hetzern — als in Oberschlesien der Aufstand von Polen ins Land getragen und die Kohlenabfuhr nach Deutschland unterbunden wurde — auch auf den Waldenburger Gruben den Streik herbeizuführen, damit nur ja möglichst viel Menschen wegen Kohlenmangels zum Feiern gezwungen waren. So legt heut bei Borsig, morgen bei Siemens irgendeine kleine Arbeitsgruppe die Arbeit nieder und zwingt damit die ganze Belegschaft zum Feiern. Statt ruhiger Verhandlungen und Befolgung unparteiischer Schiedssprüche wird immer gleich zu dem zweischneidigen Mittel des Streiks gegriffen. Wenn eine Statistik aufgemacht würde, wie viel Stunden im Jahr wirklich gearbeitet wurden, so käme man wahrscheinlich noch lange nicht auf einen sechsstündigen Arbeitstag.
Wir stehen in einer wirtschaftlichen und finanziellen Katastrophe. Glaubt jemand ernsthast, daß, wenn es zur Revision des Friedensvertrages und zur internationalen Anleihe kommen soll, die Anleihegeber sich dazu bereit finden werden, sie zu geben, solange in unseren öffentlichen Betrieben, vor allem Post und Eisenbahn, nicht minder aber in denen der Länder und der Gemeinden eine solche Menschenverichwendung getrieben wird? Die Eisenbahnorganisationen, die sich gegen die dringendst notwendigen Reformen — bei denen achtstündige Arbeitszeit sogar erhalten bleiben soll — sperren, treiben Bankerotieurpolitik, sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen. Sollen wir denn schließlich von der Entente zu dem gezwungen werden, wozu wir nicht selbst die Entschlußkraft aufbringen?
Kann jemand, der für ernst genommen werden will, meinen, daß eine große Anleihe, die doch nicht auf einem Brett, sondern in Raten gezahlt würde, ohne daß wir es verständen, zunächst unsere Handelsbilanz aktiv zu gestalten? Wie aber können wir das, wenn wir gezwungen sind, in größtem Umfang Kohlen und Lebensmittel einzuführen, nur weil wir nicht mehr so arbeiten wie früher!
Wir können eben mit nichts anderem bezahlen, als mit unseren Arbeitserzeugnisien, und es ist elender Lippendienst, Eefüllungswillen mit großen Worten zu proklamieren, aber nicht die Konsequenz daraus in gesteigerter Arbeitsleistung zu ziehen. Demokratie ist nicht nur „Herrschaft des Volkes", sondern bedeutet, im Volk das Verantwortlichkeitsgefühl für diese „Herrscherpflichten" zu erwecken und wachzuhalten.
Deutschland.
Dr. Hermes in München.
München, 5. Sept. Reichsminister Dr. Hermes hat bei der Gelegenheit seines Aufenthalts in München am vergangenen Samstag in einer Ansprache im Münchner Rathaus die finanzielle Notlage der Städte gewürdigt und zugestchert, er werde, soweit es die schwierige Finanzlage des Reiches gestatte, die berechtigten Ansprüche der Gemeinden berücksichtigen. Was den Gemeinden bisher zugewiesen werden konnte, könne gewissermaßen als eine Abschlagszahlung angesehen werden und biete den Anstakt zum harmonischen Zusammenarbeiten zwischen dem Reich und den Gemeinden. — Dr. Hermes hatte darauf den Neubau des Deutschen Museums besichtigt und dem Unternehmen seine weitere Unterstützung versprochen. Er ist am Sonntag zum Passionsspiel nach OLerammergau gefahren und hat gestern dem Reichsfinanzhof und dem Landesfinanzamt in München einen Besuch abgestattet.
Der Berkehrsbeirat nur für Verdoppelung der Postgebühren.
Berlin, 5. Sept. Der Berkehrsbeirat der Reichspost hat sich nicht dazu entschlossen, die Gebnhrenerhöhung auf der Ba
sis von 10 Mark für den Fernbrief gutzuheißen. Man hält vielmehr im Augenblick eine Verdoppelung der gegenwärtig geltenden Postkarten-, Brief- und Drucksachentarife für das höchste, was rm Interesse des Verkehrs zulässig sei.
Berlin, 4. Sept. Die vom Reichspostminister vorgelegte Ergänzung zu den Entwürfen über die Erhöhung der Postgebühren sieht im einzelnen noch folgende Sätze vor: Postkarten im Ortsverkehr 3 Mark, im Fernverkehr 6 Mark; einfache Briefe 4 Mark bezw. 10 Mark, Ausländsbriefe 20 Mk.; Telegrammgebühren im Ortsverkehr Pro Wort 3 Mark, im Fernverkehr 5 Mark. Bei den Fernsprechgebühren soll der Zuschlag, der bisher 160 Prozent betrug, auf 700 Prozent erhöht werden. Postanweisungen bis 100 Mark sollen 6 Mark, bis 250 Mark 8 Mark, bis 500 Mark 10 Mark, bis 1000 Mk. 12 Mark usw. kosten.
Das Stimres-Abkommen.
Berlin, 5. Sept. In politischen Kreisen steht das Wiederaufbauabkommen, das zwischen Stinnes und der französischen Wiederaufbau-Genossenschaft abgeschlossen worden ist, im Vordergrund des Interesses. Es handelt sich um einen Lieferungsvertrag großen Stils, der sich auf die Lieferung von Baustoffen und Materialien verschiedenster Art erstreckt. Es soll sich um insgesamt 190 000 Hausbesitzer handeln, deren Entschädigungsfordernngen einen Wert von 18 Milliarden Franken ausmachen. Der sozialdemokratische Parlamentsdienst verlangt die Einzelheiten des Vertrags zu wissen und richtet an die Reichsregierung die Anfragen: 1. ob bei diesem Abkommen ein Austausch je eines Aufsichtsratsmitgliedes des Stin- nesunternehmens und des Generalverbands der Genossenschaften in Aussicht genommen sei, und 2. ob es zutreffe, daß Stinnes für die Vermittlung 6 Prozent beziehe?
Bor der Ankunft der Unterhändler.
Berlin, 5. Sept. Die belgischen Delegierten Delacroix und Bemelman, die gestern ursprünglich in Berlin eintreffen wollten, haben ihre Abfahrt von Brüssel verschoben, so daß die Verhandlungen mit ihnen voraussichtlich am Mittwoch beginnen können. Inzwischen werden die Vorbereitungen in den Reichsämtern fortgesetzt, um die nötigen Unterlagen für die Besprechungen zu schaffen. Ausfallen muß aber, daß der englische Vertreter in der Reparationskommission, Sir John Bradburh, der ja kürzlich in Berlin war, in der englischen Presse einen Optimismus über den Gang der deutsch-belgischen Verhandlungen bekundet. Er glaubt, daß zur Regelung der schwebenden Angelegenheiten nur wenige Tage notwendig sein würden. Er deutet an, daß rm Grunde bereits alles bereinigt sei, daß es sich nur darum handele, den Abmachungen die letzte Politur zu geben. Auch der „Daily Mall" hat ähnliche Nachrichten erhalten und spricht von einen: großen Verrechnungssystem zwischen England, Deutschland und Belgien, das gleichzeitig eine Stabilisierung der Mark im Auge habe.
Wenn Liese Meldungen richtig sind, dann würden ja die Verhandlungen eigentlich nur rein dekorativ und darauf gerichtet sein, den Völkern Sand in die Augen zu streuen. Vom Auswärtigen Amt werden denn auch die Behauptungen, daß die Dinge schon so weit gediehen seien, dementiert, allerdings nicht mit einer Entschiedenheit, die jeden Zweifel beseitigen müßte. Es kann ja aber richtig sein, daß Bradburh und Mauclere, die im Auftrag der Reparationskommission in Berlin waren, eine ganze Reihe von Vorschlägen durchbesprochen haben, die nachher an dem Widerstande der Franzosen gescheitert sind, und deshalb Bradburh jetzt, wo die Franzosen zunächst ausgeschaltet sind und die Belgier allein daS Wort haben, hofft, daß einer von diesen Vorschlägen zum Ziele führt. Die Erledigung würde sich überhaupt nicht allzuschwierig gestalten, wenn eine bestimmte Aussicht bestünde, daß innerhalb des nächsten Halbjahres die Versuche einer großen internationalen Anleihe zum Abschluß kämen. Dann würde eine Erledigung in der Form getroffen werden können, daß die eine Viertelmilliarde an Schatzwechseln, die wir in Gold zu hinterlegen hätten, auf die Anleihe mitverrechnet würde und die Garantie bliebe eine bloße Formsache. Aber die Möglichkeit ist doch immerhin sehr ernst ins Auge zu fassen, daß die Anleihe auch über den kommenden Januar hinaus ein frommer Wunsch bleibt. Dann stünden wir aber plötzlich vor dem Zwang, das Garantieversprechen einzulösen und in irgend einer Form die Gelddeckung aus der Wirtschaft herausholen zu müssen. Dieses Bedenken steht allen Lösungen entgegen. Dies darf keineswegs unterschätzt werden, und wenn jetzt die sozialdemokratische Presse flau zu machen beginnt, indem sie andeutet, daß eine Verständigung mit den Belgiern um jeden Preis gefunden werden müsse, so scheint sie doch nicht ganz klar begriffen zu haben, was kommen wird, wenn dieser Wechsel uns in einem halben Jahre Präsentiert wird.
Ausland.
Deutsch-schweizerische Verhandlungen wegen der kritischen Lage der Lebensverficherungsgesellschasten.
Bern, 4. Sept. Die Verhandlungen zwischen der deutschen und der schweizerischen Regierung über die in Schwierigkeit geratenen deutschen Lebensversicherungsgesellschasten haben folgendes Ergebnis gezeitigt: Jede unter das Abkommen fallende Lebensversicherung wird in Zukunft geteilt in einem Barbaras, der bei Fälligkeit sofort zur Auszahlung gelangt, und in einen Betrag, der gestundet und über den ein mit 3^ Proz. verzinsbarer Gutschein ausgefertigt wird. Der schweizerische Versicherungsanteil wird von Deutschland völlig getragen und in Zukunft von der Gesellschaft besonder- verwaltet und ab»