sind. Der zweite Artikel bezeichnet die Entscheidung deS Re­parationsausschusses als unannehmbar und undiskutabel. Beide Artikel enthalten eine scharfe Kritik des Kabinetts Wirth. Ge­gen das Verbot wendet sich nicht nur die rechtsstehende Presse, sondern auch dieVossische Zeitung", die das Verbot als unbe­gründet und unhaltbar bezeichnet.Es offenbart sich darin eine Nervosität, die, aus allzu großer Empfindlichkeit geboren, die Grundforderungen nicht mehr abzuschätzen weiß, die die Presse hinsichtlich ihrer freien Betätigung an die Leiter eines demokratischen Staatswesens stellen muß. Die Praxis der Presseverbote beginnt allmählich zu einer Gefahr auch fitr die Regierung zu werden.'

Ausland.

Brüssel, 2. Sept. Nach einer hier eingegangenen Mel­dung werden, wenn sich unter den in Oberkassel Festgenomme- nen nicht die Mörder der beiden belgischen Soldaten befinde», der Bürgermeister und der Polizeikommissar von Oberkaffei verhaftet werden.

London, 2. Sept. Die englische Presse mrterstützt bi« Forderung Poincares, daß eine Reparationsregelung der Schuldencegelung vorangehen müsse.

Oesterreich und Italien.

Nach einer Meldung desSecolo" wurden in den Ver­handlungen zwischen dem österreichischen Delegierten Schiller und Finanzminister Peratore vereinbart, daß der italienische 70 Millionenkredit in folgenden Raten ausgezahlt werden soll: 20 Millionen sofort, die übrigen 50 Millionen Lire in monat­lichen Raten von je 10 Millionen. Der Plan einer Münzge­meinschaft wurde einstweilen aufgegeben, dagegen soll der Ab­schluß eines italienisch-österreichischen Handelsvertrages be­schleunigt werden.

Polnische Munitionslage» im Danziger Gebiet.

Genf, 1. Sept. Der Völkerbundsrat entschied heute in z«m Teil bewegter Sitzung die für Danzig so außerordentlich wich­tige Frage des polnischen Kriegsmaterial- und Explosivstofs­lagers auf dem Gebiet der freien Stadt Danzig und zwar in polnischem Sinne. Er bestätigte die Entscheidung des Völker­bundkommissars, des Generals Haking, daß ein künftiges Mu­nitionslager auf dem rechten Ufer der großen Weichsel und bis dahin ein vorläufiges Lager auf der Holm-Insel, also in der Stadtanlage selbst, vorsieht. Der lebhafte nachdrückliche Pro­test des Präsidenten der Freien Stadt Danzig, Dr. Sahm, der auf die ungeheure Gefährdung der Stadt und ihrer Bewohner durch die ständige Explosionsgefahr hinwies, blieb ohne Wir­kung.

Arbeitslosigkeit in den Ententeliinder».

Rom, 1. Sept. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sol­len nach einem Beschluß des Ministerrats in den am meisten von der Arbeitslosigkeit betroffenen Provinzen öffentliche Ar­beiten im Betrage von 2 265 000 000 ausgeführt werden.

Die Arbeitslosigkeit in England ist so groß, daß alle Schich­ten der Bevölkerung, bis hinauf in die Kreise der einstmals oberen Zehntausend, davon betroffen werden. Ein Bild von der verzweifelten Lage der ehemaligen Offiziere zeigt ein Rund­schreiben, das das Arbeitsministerium aussendet, um um Hilfe für arbeitslose Soldaten und Offiziere zu bitten. Ein paar Beispiele aus der Liste mögen die Lage der Notleidenden schil­dern:Hauptmann, 44 Jahre alt, 27 Jahre Heeresdienst, frü­her im Stabe eines Artillerie-Regiments, sucht Stellung als Verkäufer oder Aufseher. Lebt jetzt von Straßenhandel mit Apfelsinen. Bereit, jedes Angebot anzunehmen."Leut­nant, 45 Jahre alt, ehemaliger Organisator und Schriftführer der Koalitions-Liberalen in London und Vertreter einer En­grosfirma der Textilbranche. Bereit, jedes Angebot anzuneh­men."Hauptmann, 29 Jahre alt, 5 Jahre Privatsekretär eines Abgeordneten, Stenothpist, Kenntnis der französischen und deutschen Sprache. Am Ende seiner Mittel angelangt. Nimmt jedes Angebot an, geht überall hin."

Beginn der dentsch-belgischen Verhandlungen.

Nach demJournal" reisen die belgischen Delegierten Montag zu den Verhandlungen mit der deutschen Regierung nach Berlin. Man erwartet angeblich, daß sie bereits am Mitt­woch wieder nach Brüssel zurückkehren können. Der belgische Ministerpräsident Theunis, der vomMatin" und vomEcho de Paris" nach seiner Meinung über den Verlauf der deutsch­belgischen Verhandlungen befragt worden ist, hat sich sehr op­

timistisch geäußert.Ich bezweifle keinen Augenblick", so führte er nach dem letzten Blatt aus,daß Deutschland und Belgien sich einigen werden." Alle Banken der Welt werde« bereit sein, auf die deutschen Schatzscheine Kredite zu eröffnen. Deutschland wird sicherlich genügende Garantien geben, da eS sich sonst sofort der Gefahr aussetzt, die Goldhinterlegung im Ausland vornehmen zu müssen."

Lieferungsatschluh mit Stinnes für baS frauzöfische Wieder- aufbaugehiet.

Paris, 2. Sept. Die Agence Havas berichtet: Der Prä­sident der Materialbeschaffungs-Kommission für den Wieder­aufbau der zerstörten Gebiete hat soeben in Uebereinstimmung mit den Berliner Abmachungen vom 30. Juni 1920 ein«« Abschluß mit Hugo Stinnes getätigt für Lieferungen von Bau­materialien. Die Materialien sind ausschließlich für die der Gesellschaft angegliederte Beschaffungsstelle bestimm:.

Nationalistische Hetze gegen de» SieharatiouSbeschluß.

Pari-, 2. Sept. Wie Marcel Hutin imEcho de Pari»" mitteilt, hat sich der frühere Finanzminister Klotz, der einer der Mitarbeiter am Friedensvertrag war, gestern zu Poincare be­geben, um sich mit ihm über die Entscheidung der Reparations­kommission zu unterhalten, wobei er besonders seine Beunru­higung über den Absatz der Entscheidung ausdrückte, in dem von eineretwaigen Herabsetzung der deutschen Schuld" die Rede ist. Es sei beschlossen worden, daß über diesen Gegen­stand zwischen Klotz und Poincare Briefe ausgewechselt werden sollen, die heute abend oder morgen veröffentlicht werden. Nach einer weiteren Meldung desEcho de Paris" ist an Du­bais eins Note gerichtet worden.

Erst Reparationsregelung, dann Schuldenregrlu»g.

P»ris, 2. Sept. Poincare richtete an den britischen Bot­schafter in Beantwortung der Balfour-Note vom 1. August betreffend die Regelung der interalliierten Schulden ein Schrei­ben, in dem es u. a. heißt, die französische Regierung sei über­zeugt, daß das Reparationsproblem keine endgültige Lösung finden könne, wenn es nicht in irgend einer Form 'mit dem Problem der interalliierten Schulden verknüpft werde. Diese Frage müsse in Kürze gründlich geprüft werden durch eine Konferenz aller beteiligten alliierten Staaten. Die Kriegsschul­den der Alliierten und die Reparationsschulden könnten aber nicht einander gleichgesetzt werden, da die ersteren alle im In­teresse der gemeinsamen Sache ausgenommen seien.Dagegen ist die Reparationsschuld Deutschlands", so heißt es in dein Schreiben weiter,die Folge freiwilliger und in der Mehrzahl überflüssiger Zerstörungen und der Zahlung der Pensionen. Die notwendige Reparation muß natürlich den Vortritt vor jeder anderen Regelung haben, soweit Frankreich in Frage kommt. Am meisten durch die Zerstörung seiner Gebiete be­troffen, hat es sich gezwungen gesehen, als die von Deutschland versprochenen Zahlungen nicht geleistet wurden, selbst an den Wiederaufbau der zerstörten Provinzen heranzutreten. Die Vorschüsse, die es aus diesen Gründen gemacht hat, verursach­ten den gegenwärtigen Fehlbetrag in seinem Haushalt. Es kann für Frankreich nicht die Rede davon sein, irgend eine Regelung seiner Kricgsschäden in Erwägung zu ziehen, so­lange seine Ausgaben für den Wiederaufbau seiner verwüsteten Gebiete nicht durch Deutschland direkt oder durch eine Kom­bination gedeckt sind, die eine baldige Mobilisierung eines ge­nügenden Teils der Forderung ermöglicht. Sobald Deutsch­land einmal dieser Verpflichtung nachgekommen sein wird, die vor allen anderen den Vortritt haben muß, werde die fran­zösische Regierung keinen Widerspruch dagegen erheben, daß man eine allgemeine Regelung der interalliierten Schulden in Erwägung zieht. Doch wird dieser Regelung eine genaue Prü­fung vorhergehen müssen, um den Betrag der Schulden auf eine gerechte und gleichmäßige Weise aufzustellen. Sie wird außerdem so allgemein wie möglich sein müssen. Frankreich will in dieser Beziehung behandelt werden, wie es selbst die Alliierten behandelte. Frankreich fordert nun nicht die Zah­lung von Summen, welche die Alliierten ihm schuldeten, da es glaubt, daß moralisch oder materiell eine derartige Forderung gegenwärtig unzulässig wäre."

Der Brief schließt:Die allgemeine Regelung der Schul­den würde, wenn sie um den Preis gegenseitiger Opfer Lurch­geführt würde, für die Menschheit gewinnbringend sein."

Eine neue Schlappe der Griechen in Kleinafien.

Nach einer Havas-Meldung aus Adana haben die Türke« die griechischen Stellungen zwischen Duxlu-Jnar und Uludag

einem Sieges Türken geendet. Die Grie^n se^^n- gen, in der Richtung auf Uschak zurückzugehen.

Die «»wartende Haltung Amerikas.

- Wie Reuter aus Washington meldet, wird im Weis,--» Amerikas Teilncchme an einer Erörterung de» Mederherstellungsproblems werde sich künftig al» unvermeik lich erweisen. Augenblicklich sei der Präsident der Ansicht^ die Zeit für die Vereinigten Staaten noch nicht gekommen bi an einer der im Ausland stattfindenden wirtschaftlichen K örterungen teilzxnehmen. Der Präsident sei der Ansicht ^ Patronen Europas sahen jetzt ein, daß eine Wiederherstellung der ganzen Welt von der Regelung der Frage der interallsier ten schulden und der Reparationen abhänge. Im Weis«. Haus wurde hinzugefügt, daß, wenn die Staatsmänner Em ropas ber ihren Erörterungen der wirtschaftlichen Verbesserung zu dem Punkte gelangten, wo der Rat der Vereinigte» Stao. ttn gebraucht würde, Amerika nicht abseits stehen werde ^ Präsident, so heißt eS weiter, sehe die Erneuerung der H-rnd^ bez,ehunge» zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland bis zu einem gewissen Grade günstig an und hoffe, daß ein Wea dahin gesund«« werden könne. "

Aus Stadt. Bezirk und

»eichnet werden. Sämtliche turnerischen Kräfte in den ver>

Barren und Pferd

i^Mastik ausführte, zeigte k Durchbildung des Kor LLr Tätigkeit, völliger Turnbetr,eb. Di wechselschöne Bei L'rMtiser Ausführung Ä der erfahrenen, Praktiß ^Beifallskundgebungen h

^Beteiligung der^Gäste

Neuen»ür, 4. Sept. Die gestrige Aufführung d-j ?^.*^Z^a°^a.ld°.Turnga»s ^ ^ Halle m ZNldbad Darf als eme in allen Teilen gelungene be>

schiedensten Lebensaltern hatten sich zur Verfügung gestellt außerdem war durch Mitwirkung einer Riege der erfolgreichsten Turner Württembergs die Gewähr geboten, turnerische Höchst, leistungen bewundern zu können. Würdig umrahmt wurde dir Veranstaltung durch Musik- und Liedervorträge der Wild. Hader Stadtkapelle und des Liederkranzes Wildbad, welcher un. ter tüchtiger Direktion wirklich vortreffliches Lot. Der Besuch war ein außerordentlich starker, die Halle war dicht gefüllt vou allen Kreisen. Störend wirkten die Zwischenrufe kleiner Zin­der, für die bei derartigen Veranstaltungen kein Platz ist; wenn erwachsene Angehörige solcher die- nicht einsehen, wird eS Sache der Gauleitung sein, derartigen Störungen künftig vor­zubeugen. Die Veranstaltung sollte ein Bild turnerischen Aus- baus gebe« von der einfachen Schulübung unserer Schüler, vom Riegen- und Vereinsturnen bis zur vollendeten Gipfel-' Übung des geschulten Wetturners. Mit einein Schülerturne» des Turnvereins Neuenbürg am Pferd begann der turnerische Teil. Schöne Haltung, flotte Ausführung der Uebungen sta- chen vorteilhaft ab; diese süngsten Turner berechtigen zu den besten Hoffnungen. Die nächste Nummer zeigte Pferdeübungen der Zöglingsgauriege in verschiedenartigem Aufbau; am Pferd- turnen im allgemeinen ist dem Gau noch mehr Vervollkomm. nung zu wünschen. Daß auch das Frauenturnen sich immer mehr einbürgert, zeigten Pferdübungen der Turnerinnen des Turnvereins Neuenbürg, Keulen- und Barrenübungen der- Turnerinnen des Turnvereins Höfen. Einzel- und Gesamt­ausführung bewiesen, daß das weibliche Geschlecht sich mit Eiser und Energie der sich gestellten Aufgabe unterzieht, auch seiner­seits den Körper durch turnerische Tätigkeit ans alle mögliche Art zu kräftigen und zu stählen. Diese Leistungen können alles in allem als recht befriedigende bezeichnet werden. Vorturner der Gauriege zeigten sowohl an Pferd wie Barren und Reck ihr turnerisches Können in recht gelungenen Hebungen, wobei den Zuschauern gleichzeitig die BewertUUg der Uebungen er­klärt wurde. Die Freiübungen des Turnvereins Schwann bo­ten ein erfreuliches Bild körperlicher Durcharbeitung, welche durch stramme Ausführung eine wertvolle Ergänzung erfuhr. Prächtige Verwandlungsgruppen des Turnvereins Neuenbürg in formvollendeter Darstellung Lote« eine recht gute Nummer. Dasselbe darf gesagt werden von den Pyramiden des Turn­vereins Wildbad, welche derselbe in Stärke von 40 Mann in staunenswerter Vervollkommnung zur Darstellung brachte. Ein edler Wetteifer Aller, nur wirklich Gute» zu leisten, war un­verkennbar. Dieser Wetteifer fand seine Krönung durch Be­teiligung einer Riege des Turnvereins Gßlingen-llntertürk- heim. Ein glücklicher Gedanke der Gauleitung war es, solch bewährte Kräfte zur Mitwirkung zu gewinnen, und dankbar ist es anzuerkennen, daß sich die lieben Gäste in opferfreudiger Begeisterung zwecks Förderung der Turnsache im Unteren Schwarzwaldgau zur Verfügung stellten. Es würde zu weit führen, auf Einzelheiten einzugehen, was aber diese Kerntruppe

anregend auf die Tur Achte trägt, sofern fttztere Ließen. Wrr haben d Lsialtung dre Turnsach bliche Förderung erfuhr M auf der Grundlage U Lat Den Dank an die U Turnverein Wildbad, v M wie allen Mitwirke,

UerStrohmarer-Sl

! us, daran die Bitte kn «rhin unterstützen macht Mbildung eines frrsch-fi jkeoeMr,, 1. Sept. 2 ilj auf den bevorstehender «acht, daß beim Versand L oerwendet werden muj Kllm käuflich sind. Die ^ mit vollständigen Nar Neuenbürg, 2. Sept. sie durch die Straßen m M die einst zu den sog ^ in der Vollkraft ihres L Mkeit und Sparsamkeit -«glücklichen Gefühl, in il MSsorgen enthoben zu sei Bmmliches Vermögen, t ch, irgendwo sicher angel lieg und mit ihm das Ele Geldes schmolz ihr einsti Uiches, unzulängliches Hc U MO und 3000 Mark Msbedürfnisse glatt bestr ch gleich geblieben, reicht M des Lebensunterhalts jm Mir unter dem Druck chlhaömde Bürger als Be id Allgemeinheit durch die «dsnothilfe ein, aber dies che, die zeitlebens gewahr »bitteren Nachgeschmack. D das ihr durch die Geld mgene Vermögen. Wer ' i diese Aermsten der Arme m helfe mit, daß unsere i m Mbrüdcr und Mits Wm ausgeliefert werden M Wildbad, 2. Sept. im Wetter leider nicht Leso im äußerst befriedigenden mrt mit seinen glänzend «alte Anziehungskraft r ih der amtlichen Kurliste b zier Zeit das Wetter günj M Tagen schönes Som ik! Abkühlung verzeichnen .Minden guten Fremdende lid wie im vorigen Jahre November, verlängert. 5 i ziemlich hohe Kurtaxe Mäßigung der Zimmerprc Wem scheint bekannt zu >Jahres, also auch währe mmlkuren vorgenommen im Winter auf keinen Fa ckren zurückstehen; der t W sogar eine «usgiebi

irr.

«ürl

Dienstmagd ohne LoM.

Novelle von OtbvHoecker.

19. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Vorwu»ssvvll schaute Steve sie an, nachdem er sich zuvor dmich einen raschen Rundblick vergewissert hatte, »ah die also Geschmähten nichts zu hören vermocht hatten. Da tust du aber den lieben Menschen grimmig unrecht," platzte er dann heraus.Vergiß nicht, daß ich von der ersten Woche an fünfzehn Dollar bekomme, genau )o wie jetzt bei der «Ärnhenbahn."

Dafür hast jetzt nur du z« arbeiten," unterbrach ihn Mabel.Hier aber soll auch ich die unbezahlte Tiesttnagd machen, und zwar nicht nur für dich, son­dern auch für deine guten Freunde, und dafür bedank ich mich schön ja, das tu ich!" fuhr sie mit verstärk­ter Stimme fort, als er sie unterbrechen wollte, und zu­gleich stampfte sie energisch mit dem Fuß auf.Und wenn auch alles das richtig wäre, was die Leute sagen, und wir könnten es im Lauf der Jahre selbst zu etivas bringen was wäre denn das für ein Leben bis dahin! Hast du Frau Maccarthy nicht sagen hören, wie sie all die Iah« kaum zu sich gekommen ist? Und ein solches Los willst du mir bereiten? Nur damit ich die große Ehre habe und ich mich von dir heiraten lassen darf?" Sie lachte erbittert auf.Nein, meinen Ehestand stelle ich mir anders vor". Ich will was vom Leben haben verstehst du mich? Wenigstens so viel will ich vom Leben haben, wie ich es mir aus eigenen Kräften jetzt gönnen kann. Aber um ztvei Uhr früh aufstehen, Hüh­ner füttern und Ställe säubern vielleicht die gräßlichen Tiere auch schlachten oder wenigstens doch rupfen müssen, und keine Erholung, sondern hier in der Einöde ver­bannt sein, immer Staub schlucken müssen nein, nein, das kann dein Ernst nicht sein. Da hat meine Mutter ja ein zehnfach besseres Leben, sie braucht sich wenigstens nur um ihre Familie, nicht aber außerdem noch um ein

»es«

möchte nur ivissen, was du dir bei so einem ungeheuer­lichen Vorschläge eigentlich gedacht hast!"

Mer Mabel, begreifst du denn nicht, dah wir «nS hier ein wirkliches Heim errichten können und fortan nicht wie ein Vogel aus dem Ast als Zaungast durch dieses Leben zu trauern brauchen," sprach Steve auf seine Braut ein.Hier bringt man es doch zu was. Schau dir die Kinder an, wie gesund sie aussehon. Ta mag der Sommer noch so heiß werden, sie haben genug frische Lust und überschüssige Kraft, sterben nicht wie die Fliegen fort, kriegen Milch und Eier, fd viel sie wollen. Was meinst du, wie wohl das deiner Mutter täte, wenn sie aus ihre alten Tage zu «ms ziehen und sich's gut sein lassen könnte!"

Bevor Mabel ihren Unmut in weitere Worte fassen konnte, gesellte sich ihnen der Farmer, der seine beiden Kinder zärtlich an der Hano führte, wieder bei, und das Gespräch nahm eine andere Wendung.

Dann ries Frau Bestie zu Tisch. Au Ehren der Gäste gab es Hühnerbraten, und der Eierstand in der kräftigen Suppe zuvor schmeckte auch nicht übel. Mit besonderem Stolze bot die junge Hausfrau ihre selbst- konservierten Spergeln und Pfirsiche an. Ein Gang in die Vorratskammer hatte Mabel, ohne dah dadurch indessen ihre Stimmung verbessert worden wäre, ge­zeigt, dah das Farmerpar sich wahrlich nichts abgehen zu lassen brauckft. Es war alles vorhanden: gut ge­räucherte Schinken und Speckseiten, Würste der ver­schiedensten Art, sogar Rollbrüste und eine ganze Mulde voll eingesalzenen Schtveinefleisches. Daneben gab es Standen mit Kraut und Rüben; draußen in den Früh­beeten reiften erlesene Erdbeeren, so gwh wie Kinder­fäuste, alle erdenklichen Sorten Salat Ware* schnitt­fertig; alles in allem ein kleine? Paradies-

Im Winter wird einem di« Räucherei manchmal Mi viel," gestand Frau Bestie lachend, ^aber die Rewyorker

wöchentlich ziveimal schlachten. DaS ist nun bis zum Herbst vorüber, und was wir jetzt vorrätig halten, ist ftir den eigenen Bedarf. Man kommt im Sommer kaum zum Kochen, einmal ist es zu heiß, und daun hat Man «uch viel zu tun. Ta schneidet man ei« Stück Schinken oder Speck ab, die Scheiben werden in Butter gebraten, ein Dutzend Eier darüber geschlagen und dann hat man gleich für den ganzen Tag gegessen."

Aber wenn Steve bei solchen Schilderungen auch das - Wasser im Mund zusammenlief, si» schielte er doch umsonst , »ach einer ähnlichen Wirkung in den Mienen ferner > Verlobten. Zum ersten M»le in "seinem LKen ärgerte- er sich über Mabel, ja, er schämte sich wegen ihres kurz- - angebundenen, schnippischen Benehmens dem Ehepaar gegenüber. '

Äls sie dann am Spätnachmittag heimfuhren, und zwar auf Mabels unausgesetztes Betreiben weit früher, - als Steve in Aussicht genommen hatte, kam es zu einer erregten Auseinandersetzung zwischen ihnen.

Ich bin über deine Zumutung sehr erstaunt, jag e sie von oben herab. ,Menn du das nicht begreifen willst, dah du nur ausgenützt werden sollst, so kannst du mir leid tun. Auf keinen Fall mache ich mit, und wenn aus uns ein Paar iverden soll, dann mutzt ou; dir schon was anderes ausdenken."

In Steve gärte es. ihm schwebte eine heftige Antwort auf den Lippen. Aber er bezwang sich, denn stwf im Unmut über Mabel fand er keine sie verletzenden Worte. Er wollte ihr Zeit lassen, sich in tue neue Vor- stellungswelt hineinzuleben. Ihre Mutter war f«»e n- türliche Bundesgenossin-, wenn di- erst erfahr, um es sich handolte. so würde sie sicherlich ihren ganze» Nw fluh aus die Locht» auSübeu. »m si- ihr Glück begrün M len««.

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ftuttratt, 2. Sept. (O E Es gibt auch noch l »los hochgesteigerten Mc N ist. So teilt Schulthei mdorf mit, daß dort de «!, geschüttelte schöne Br Mn seien. Wir geben, i »m Fall die Preisangaben mwcher, namentlich find der Möglichkeit, Obst zu «Md überzeugt, daß Ob h die Schultheißenämter ( «Verkehr zwischen Verl Denn gerade bei de» t «Wern, wenn der Heuer ^omen zu gut kommt, ft > iE

«Wrtenbau-A.-G -« Staatsfinanzi dünd hat. Die i Miebung der i ^Verwendung i Kommen di ! Mr Ausführung 2>e Aktiengesellsc

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