rdelskühe 30-40 000 M wärts. Der Schwei»-. Läuferschweinen befM^' 0500-5900 Mark. ^

' A" Arbeit kehrt zurück

Noch kurzes FerienM

Diesmal die Urlaubs. Zu all dem Wirtschaft;.

Von neuem sich nM Entsetzte und verdroß - sie Erholungslust; des Augustl Die »M ch stark! - Nun kosW Und wiederum Erhöbum er aller Schrecken -Die !um, geängsftgt, y», Geschäften Schon heißt zur Neige. Es kommt

larhöhe Und Markend >ar versammelt Ter -handelt So manch ge- Reden, Es fiel manch m Frieden Zum echten Wdu.

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d/gg,' Durch die Pos, Ms- und Oberamts. »«Ickr. io«'- im sonstigen

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Neuenbürg, Montag, den 4. September 1922.

80. Jahrgang.

Der deutsche landwirtschastliche Genossen­schaftstag in Stuttgart.

Stuttgart, 1. Sept. Um 2. Tag der 36. Reichstagung Rutscher landwirtschaftlicher Genossenschaften wurden bei zahlreichem Besuch die Fachvorträge fortgesetzt. Oekonomierat Tr von Altrock-Berlin, der Direktor der preußischen Haupt- lanWirtschaftskammer, sprach über Valutafragen und deren Muß auf das Wirtschaftsleben. Er forderte als Voraus- sktzling für die Wiederaufrichtung einer geregelten Geld- und Unanzwirtschaft die Herabsetzung und endgültige Regelung der vom Deutschen Reich auf Grund des Versailler Diktats M leistenden Zahlungen und Sachlieferungen wie die Fest­setzung erfüllbarer Zahlungsbedingungen, ferner die Gewäh- rung ausländischer Anleihen. Als unerläßlich wurde verlangt: sparsame Wirtschaft auf allen Gebieten. Beseitigung der Ein­fuhr überflüssiger Waren, Steigerung der Arbeitsleistungen ms allen Gebieten des Wirtschaftslebens und äußerste Steige­rung der landwirtschaftlichen Erzeugung. Dem Genossen- Mswesen fallen bei der Produktionssteigerung wie auf dem Gebiete des Kreditwesens und der Förderung des Bezugs und des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse umfangreiche Auf­gaben zu. Der Direktor der Pommerschen Landesgenossen­schaft Dr. Hoffmann-Stettin behandelte das ThemaDie Be­friedigung des landwirtschaftlichen Betriebskredites". Er ver­langte, daß nur die für den Betrieb selbst notwendigen Mittel als Kredit in Anspruch genommen werden, daß alle verfügbaren Mittel den Genossenschaften zugeführt, bezüglich des Bankge­heimnisses der frühere Rechtszustand wieder herbeigeführt wird und die Genossenschaften ihr Betriebskapital durch Anpassung der Geschäftsanteile und Haftsummen an die Geldentwertung verstärken. Der Bctriebskredit für die Landwirtschaft wie für die Sicherheit unserer Volksernährung könne nur durch den Schutz der landwirtschaftlichen Produktion vor aller Schädi­gung durch Förderung der wirtschaftlichen Arbeit der Genossen­schaften, durch sachverständige Behandlung der landwirtschaft­lichen Produktions- und Kreditfragen seitens der Regierungen sowie durch Gesundung der wirtschaftlichen Verhältnisse durch den Arbeitswillen unseres Volkes, erzielt werden und habe diese Forderungen zur Voraussetzung. Als letzter Redner be­handelte Generalsekretär Huber-Stuttgart die genossenschaft­lichen Ausgaben bei der Ertragssteigerung in der Landwirt­schaft. Als Grunderfordernisse der genossenschaftlichen Arbei­ten bei der Ertragssteigerung wurden bezeichnet: Vertiefung und Verbreitung des genossenschaftlichen Gedankens in der Landwirtschaft, Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit der genos­senschaftlichen Geld- und Wareninstitute gegenüber den Barr­ien und dem Handel, Bekämpfung jeder Zersplitterung des Eeiwssmschastswesens, Erhaltung des wirtschaftlichen Friedens ws dem Lande, Zusammenarbeit mit den staatlichen Landes- dilturanstalten, den landwirtschaftlichen Sachverständigen und kn Landwirtschaftskammern, Vermeidung jeder bürokratischen 'Bevormundung und jedes Zwanges seitens der Staatsbehörden sowie Verhinderung einer steuerlichen Benachteiligung der land­wirtschaftlichen Genossenschaften. Bei der Aussprache kam auch

Frage der Kartoffelversorgung zur Sprache. Seitens des Wichsverbands der l. Gen. wird dringend geraten, den Dingen « Ruhe ihren Lauf zu lassen, da bei der reichen Ernte mit einer Ben Versorgung gerechnet werden kann. Es würde die größte Mahr für die Kartoffelversorgung bedeuten, wenn die Pläne M Wiedereinführung der Zwangswirtschaft Wirklichkeit wurden.

schüft

iwaren, Liegestühlen, . Pfeifen, sämtlichen Holz.

me« und Stöcke«.

ltt, Herrenaib,

7.

Einkauf bin ich in der

ifungen

. Birkenseld,

i!r. 18, .

und Kinderwagenhdlg.

cif er, Suzttößerle.

Deutschland.

Stuttgart, 1. Sept. Der Minister des Innern, Graf, ist »och mehrmonatigem Erholungsurlaub wieder soweit herge- M, daß er vorgestern sein Amt wieder übernehmen konnte, kr halt jeden Freitag nachmittag Empfangsstunden.

Stuttgart, 2. Sept. Der Landesvorstand der sozialdemokr. Gruppen der geistigen Arbeiter richtete an die Beamtenzen- aaie nach Berlin ein Telegramm, in dem bei Neuregelung der «mteubezüge unbedingt neue Grundgehälter und Beseitigung W ungerecht wirkenden Zulagesystems verlangt wird.

., Buttgart, 2 , Sept. Die Württ. Landwirtschaftskammer M schärfsten Protest gegen die Wiedereinführung bzw.- Ver- Drfung der Zwangswirtschaft, da die Produktion dadurch ^ ertötet und eine Knappheit der bewirtschafteten Wa­ll zwangsläufig herbeigeführt wird. Auch im Interesse der Mancher liegt es, daß diese Maßnahmen unterbleiben. Die jswner hofft, dass der Reichstag der erneuten Zwangsbewirt- Mung landwirtschaftlicher Produfte seine Zustimmung ver-

>MN Mud.

^.Eßlingen, 2. Sept. Die Belegschaft der Maschinenfabrik ^ hat eine Resolution angenommen, die verlangt, daß « ^LEmeine Deutsche Gewerkschastsbund ernste Schritte ii,. klirre, um seine aufgestellten Forderungen und Punkte c.^nsieren, die Sozialisierung der Industrie und lebenswich- « Betriebe durchgeführt, der Friedensvertrag von Versaik- v "n o"ckft<ü", Handelsbeziehungen mit Rußland ausgenom­men werde ^ Bildung einer Arbeiter-Regierung herange-

«.sAEiGen, 2. Sept. Am 31. August haben französische ltt Az mte hier den Regierungsassessor Dr. Prange verhaf- ^ Begriff stand, sich von seiner Wohnung nach der öu begeben. Dr. Prange bearbeitet bei der Re- lbÄ-. politischen «nd Besetzungsangelegenheften. Die Po- -- "-Een haben dann in Gegenwart Pranges sein Geschästs- "kr »nd dessen Sekretariat dursucht, dort sämtliche Aftern

Verzeichnisse durchgesehen, eine große Anzahl von Aktenbestän­

den der Regierung und einen großen Teil der in Bearbeitung befindlichen dienstlichen Schriftstücke über politische Angelegen­heiten beschlagnahmt und mitgenommen. Im Anschluß daran wurde auch die Privatwohnung Dr. Pranges durchsucht. Dr. Prange befindet sich noch in Haft. Die Gründe dieser Maßnah­men sind noch nicht bekannt.

Köln, 2. Sept. Durch eine Verfügung der interalliierten Nheinlandskommisfion vom 1. September ist das Erscheinen der Kölnischen Zeitung" vom 7. bis einschl. 10. September ver­boten.

Berlin, 2. Sept. In der Reichskanzlei fand heute vor­mittag eine Chefbesprechung über die Reparationsfrage statt. Der ans Paris zurückgekehrte Staatssekretär Schröder erstat­tete Bericht über die Verhandlungen mit der Reparationskom­mission. Aus der Regierung zugekommenen Nachrichten ist bekannt geworden, daß die Vertreter der belgischen Regierung Delacroix und Bemelman zu Anfang der nächsten Woche in Berlin eintreffen, um die Verhandlungen mit der Reichsre­gierung wegen der auszustellenden Schatzwechsel aufzunehmen. Die in Aussicht genommene Fortsetzung der Besprechungen mft den Parteiführern wird ebenfalls zu Anfang der nächsten Woche stattfinden.

Berlin, 3. Sept. Die bisher angestellten Versuche mit drahtloser Telephonie haben ein so günstiges Ergebnis gezeitigt, daß die Reichspostverwaltung sich entschlossen hat, dm draht­losen telephonischen Verkehr vom 1. September ab endgültig einzuführen. Der Dollarkurs betrug gestern in Berlin 1350; in Frankfurt 1325.

Verurteilung des französischen Spitzels auf dem Katholikentag.

Am Freitag erfolgte die Verurteilung des auf dem Psäl- zerabend des Katholikentages verhafteten französischen Spitzels zu fünf Tagen Hast wegen Verletzung der Fremdenvorschristen und zu 2000 Mark Geldstrafe wegen Nichtanmeldung. Der Verurteilte hat die Strafe angenommen. Es ist nur bedauer­lich, daß man gegen einen derartigen Spion gerichtlich nicht schärfer Vorgehen kann.

Eine Warnung vor Putschäbsichten in München.

München, 2. Sept. Me Führer der katholischen Verbände wenden sich in einem Aufruf an den Plakatsäulen gegen Putsch­absichten. In diesem Aufruf heißt es:Bei der entsetzlichen wirtschaftlichen Not des deutschen Volkes, die durch innere Un­ruhen ins Unheilvolle gesteigert würde, erklären wir mit Nach­druck dahin wirken zu wollen, daß unsere Verbände Putsch­versuche mit allen Mitteln von vornherein bekämpfen und un­terbinden. Der Kemps um Bayerns Rechte, um Bayerns Staatlichkeit muß auf dem Wege des Gesetzes und Rechtes aus- gefochten werden. In dieser Zeit furchtbarer innerer und äu­ßerer Not ist jeder Gewaltakt im Innern nicht nur zwecklos, er führt naturnotwendig zu einer Verwirrung und damit zu weiterer Verelendung. Unterschrieben ist dieser Aufruf an den Plakatsäulen vom Süddeutschen katholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenverein, von der Zentralgenossenschast Regens- bnrg (Dr. Heim), von den Frauenbünden, von den katholischen bürgerlichen Vereinen Münchens, vom Bayerischen Bauern­verein und von den christlichen Gewerkschaften.

Das Deutschlandlied Nationalhymne.

Berlin, 2. Sept. Der Reichspräsident hat in einer Ver­fügung bestimmt, daß entsprechend seiner Kundgebung vom 11. August 1922 die Reichswehr das Deutschland-Lied als Natio­nalhymne zu führen hat.

Maßnahmen des Reichsarbeitsministers.

Im Rahmen der von der Reichsregierung unternommenen Aktion zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Notlage sind vom Reichsarbeitsministerium eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet. Die Rentenempfänger aus der Invaliden- und Angestelltenversicherung erhalten bisher schon neben einer er­höhten Rente laufende Unterstützungen als außerordentliche Notstandsmaßnahmen. Für sie stellt das Reich jetzt außerdem den Betrag von einer Milliarde Mark den Ländern zur Ver­fügung. Diese oder die Gemeinden oder beide zusammen sol­len dazu aus eigenen Mitteln wenigstens ein Fünftel der aus zuwendenden Beiträge beisteuern, so daß rund 1,2 Milliarden Mark außerordentliche Mittel zur Milderung der gegenwärti­gen Notlage der Sozialrentner alsbald verwendbar sind. Auf dem Gebiete der Krankenversicherung wird eine Aufbesserung der Leistungen durch Heraufsetzung der Höchstgrenzen für die Bemessung des Grundlohnes vorgesehen. Außerdem wird die Versicherungsgrenze erhöht. Auf dem Gebiete der Unfallver­sicherung wird ebenfalls eine Erhöhung der Versicherungsgren­zen und einiger für die Berechnung der Leistungen maßgeben­den Beiträge erfolgen. Auch in der Angestelltenversicherung wird die Verficherungsgrenze erweitert werden. Die Reichs­zuschüsse an die Länder für Maßnahmen zur Unterstützung not leidender Kleinrentner sind von 500 Millionen Mark auf eine Milliarde Mark erhöht worden. Die Teuerungszuschüsse für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene, die durch Gesetz vom 21. Juli 1922 mit Wirkung vom 1. August 1922 ab neu geregelt waren, sind durch Verordnung vom 11. August für den Monat September um durchschnittlich 66 zwei Drittel Pro­zent erhöht. Außerdem soll noch im September eine Nachzah lnng erfolgen, die durchschnittlich die Hälfte der am 1. Sep­tember zahlbaren Teuerungszuschüsse betragen wird, so daß die Teuerungsruschüsse gegenüber den Augustbeträgen insgesamt um rund 140 bis 200 Prozent erhöht sein werden. Me Reichs mittel für die soziale Kriegsbeschädigten» und Kriegshinter

bliebenen-Fürsorge sind bereits von 500 Millionen auf eine Milliarde Mark erhöht worden.

Teuernngsmaßnahmen der deutschen Städte.

Berlin, 2. Sept. Nach einer Mitteilung der Geschäfts­stelle des Deutschen Städtetages ist der Ernährungsausschuß des Deutschen Städtetags nach Halle einberufen worden. Auch Vertreter verschiedener Reichs- und Staatsminister waren zu­gegen. Es zeigte sich, daß die Stadtverwaltungen durchweg von dem besten Willen beseelt sind, mit ihren Kräften gegen­über der Valutablockade zu helfen wie einst gegenüber der Kriegsblockade. Doch können sie in ihrer gegenwärtigen furcht­baren Finanznot nichts unternehmen, ohne Gewährung der nötigen Geldmittel von Reich und Staat. Me Fürsorge könnte sich vor allem erstrecken auf die Armen, die Sozial- und Klein­rentner, Militärrentner und Kriegshinterbliebenen. Diesen aber wird vielleicht wirkungsvoller geholfen werden durch Na­turalien einschließlich der Heizstoffe, als Lurch Barunterstützun­gen. Die Versorgung durch fertiges Essen in Form von Mas­senspeisungen wurde übereinstimmend als durchaus unwirt­schaftlich bezeichnet. Nur die Erhaltung von Mittelstands­küchen wurde als dringendes Bedürfnis für gewisse Bevölke­rungskreise übereinstimmend befürwortet. In der Kartoffel­versorgung haben sich die Städte seit dem Vorjahr von eigenen Geschäften zurückgezogen, nur in einigen Städten soll eine Not- reserve eingeleitet werden. Die gleichmäßige Verteilung der nächsten Zuckerernte unter die Bevölkerung wird zunächst in einer Form erstrebt, welche die völlige Zwangsmäßigkeit ver­meidet. Mit der Beschränkung der Zucker verarbeitenden Lu­xusindustrie ist man selbstverständlich einverstanden. Dis Fischversorgung ist in der Hauptsache eine Kohlenfrage. Ent­sprechende Anträge sollen gestellt werden.

Einschränkug der öffentlichen Brotversorgung.

Berlin, 2. Sept. Fm Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist eine Verordnung ausgearbeitet worden, durch die die öffentliche Brotversorgung auf die Minderbemit­telten beschränkt werden soll. Wie dieDena" hierzu erfährt, gelten als Versorgungsberechtigte die, deren Einkommen im Jahre 1921 für Alleinstehende 30 000 Mark, für den Haushal- tungsvorstand 30 000 Mark und für jede zum Haushalt ge­hörige Person 10 000 Mark betragen hat. Wer nachweist, daß sein Einkommen im Jahre 1922 bis 1923 das dreifache des früheren Einkommens nicht übersteigt, bleibt versorgungsberech­tigt. Nach der Verordnung wird den Kommunalverbänden freie Hand gelassen, wie sie den Ausschluß der Höherbemittelten vom Anspruch auf Markenbrot durchführen wollen. Zunächst dürfte die Vorlegung der Einkommensteuerquittung verlangt werden.

Die Ablehnung der Reichsbeschlüffe gegen die Teuerung.

Berlin, 2. Sept. Me Forderungen der gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen, die gestern in dringlichster Form so­fortige neue Verhandlungen mit der Reichsregierung wegen der Teuerungsmaßnahmen verlangten, werden durch den Sozi­alistischen Parlamentsdienst heute des näheren erläutert.Zu­nächst", schreibt die Korrespondenz,verlangen wir, daß, bevor man hastet und eilt, um die Erhöhung der Umlagepreise, ins­besondere auch des ersten Drittels vornehmen zu können, zu­nächst einmal für unsere Gehalts- und Lohnempfänger gesorgt werden muß, deren Gehälter mit der Bewegung des Dollars nicht fortschreiten." Weiter heißt es:Wo bleibt die scharfe Anwendung der Wuchergesetze? Wie gedenkt man dem end­losen Taumel auf dem Produttenuartt durch energische Maß­nahmen entgegen zu treten? Wie lange soll sich das Volk das Unwesen an der Börse noch gefallen lassen?"

Der Reichskanzler warnt vor Streiks in lebenswichtigen Betrieben.

Bei Besprechungen des Reichskanzlers mit Führern der gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen über die gegenwärtige Wirtschaftslage wurde seitens der Regierung gebeten, alle Streikäbsichten möglichst aufzugeben, namentlich solche Streiks, die die Ernährung der Bevölkerung gefährden, und sich aller Terrorakte zu enthalten. Der Schaden, der durch Landarbei­ter- und Transportstreiks bereits in den letzten Wochen er­wachsen ist, ist nicht wieder gut zu machen. Verlorenes Ge­treide muß im Auslande gekauft werden und verschlechtert un­sere Valuta noch mehr, verteuert die Lebensmittel aut Kosten der Gesundheit des Volkes. Angesichts der schlechten Ernte sind Streiks, die die Ernährung gefährden, ein Verbrechen am Volke.

Berschmelzungsabfichten in der Berliner sozialistischen Presse.

MeDora" verbreitet eine Meldung, wonach zurzeit zwi­schen demVorwärts" und derFreiheit" Verhandlungen über Herausgabe eines gemeinsamen Blattes stattfinden, die schon deshalb notwendig wären, weil nach Abhaltung des Einigungs- Parteitages in Nürnberg am 24. September nur noch ein Organ notwendig sein werde. DerVorwärts" dementiert die Nachricht in einer Form, die sich mehr wie eine Bestätigung ausnimmt. Me Verhandlungen seien bis zu einem solchen Punkt noch nicht gediehen.

Entartung bes Verbotsrechtes über Zeitungen.

Ein Verbot der.Deutschen Allgemeinen Zeitung" auf acht Tage ist auf zwei Artikel zurückzuführen, deren einer der So­zialdemokrat Paul Lentsch geschrieben hat. Er warnte vor der Illusion, als ob die bekannten Vorschläge der deutschen Indu­strie zur Abwehr der produktiven Pfänder des Herrn Poincare im Interesse der Rettung von Staat und Volk gemacht worden