Schatzanweisungen oder in Mark zur Verfügung gestellt würde und bittet im übrigen, über sämtliche derartige Verpflichtungen auf dem Laufenden gehalten zu werden, da ein prinzipielles Verbot besteht, derartige Transaktionen ohne ihre Einwilligung vorzunehmen.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Auf Grund der am 7. Juni und den folgenden Tagen abgehaltenen Prüfung sind u. a. zur ständigen Anstellung an evangelischen Volksschulen für befähigt erklärt worden: Hök- kele, Adolf, von Birkenfeld und Schaible, Gustav, von Rotensol.

Neuenbürg (Gemeinderatssitzung am 4. Juli). Einem frü­heren Wunsch des Gemeinderats zufolge soll die Stadt- Pflege im 1. Stock des Rathauies untergebracht wer­den. Hierzu und zur Gewinnung eines weiteres Zimmers für den Ratschreiber sind einige bauliche Veränderungen nötig. Vom Gemeinderat wurde beschlossen, diese Aenderungen ausführen zu lassen und das Stadtbauamt mit Anfertigung von Plan und Kosten voran schlag zu beauftragen. An dem von Eugen Seeger übernommenen Wohnhaus an der Wild­bader st ratze soll die Borgartenmauer und der Stockmauer bestich hergestellt werden. Stadtbaumeister Staiger macht die Meldung, datz heute nachmittag wieder ein Teil der Stütz­mauer des Reutwegs bei dem Neubau Beller eingestürzt und datz dies darauf zurückzuführen sei, datz trotz bestehenden Ver­bots ein Lastauto diesen Weg befahren habe, noch dazu, ob­gleich durch einen Kies Haufen ein Teil des Wegs gesperrt ge­wesen sei. Der Gemeinderat beschließt, die beschädigte Mauer­stelle sofort wieder Herstellen zu lassen und für den Aufwand den Lastwageninhaber in Anspruch zu nehmen. Auf das Ge­such der Firma I. M. Gentzle und Cie wird dem Herrn Robert Schnepf noch die Weiterbenützung des Kontorraums bis spätestens 1. August Ä. Js. gestattet.

Nachdem sich die Organisation der Hausbesitzer und der Mieter für Einführung des Reichsmietengesetzes aus­gesprochen haben, wurde vom Gemeinderat beschlossen, keinen Antrag auf Außerkraftsetzung des Gesetzes zu stellen. Zur Be­ratung kam hierauf der Antrag des Mietervereins um Zu­lassung von Mietern in die Wohnungskommission zur Interessenvertretung der Mieter. Vom Vorsitzenden wird hier­zu vorgetragen, daß es sich bei den Geschäften der Gemeinde­behörde für Wohnungssachen (Wohnungskommission) um be­hördliche Funktionen handle, wobei den Jnteressentenvereini- gungen ein maßgebender Einfluß keinesfalls eingeräumt wer­den dürfe, ferner daß seither die Geschäfte fast stets unter Zu­ziehung der Beteiligten erledigt worden seien und der Nach­weis, datz Mieterinteressen irgendwie nicht berücksichtigt wor­den wären, erst noch erbracht werden müßte. Da, wo im Reichsmietengesetz die Anhörung der Organisationen vorge­schrieben, werde solche auch erfolgen. Während aber diese Fra­gen allgemeiner Art seien, habe die Wohnungskommission nur die Aufgabe der Wohnungsverteilung im einzelnen Fall. Nach eingehender Beratung wurde vom Gemeinderat beschlossen: Unter der Voraussetzung, daß der Hausbesitzerverein den glei­chen Standpunkt einnimmt wie der Mieter-Verein, sich bereit zu erklären, 1 Mitglied jeder Organisation zu den Sitzungen der Wohnungskommission mit beratender Stimme bei­zuziehen. Die Mitglieder der Wohnungskommission, Gemeinde­räte Kaiser und Blaich. waren nur auf dringendes Zureden bereit, weiterhin in der Wohnungskommission tätig zu sein, nachdem das ganze Kollegium einmütig ausgesprochen hatte, daß die Wohnungskommission nur Dank verdiene und das Vertrauen des Gemeinderats nach wie vor besitze.

Auf den in der letzten Sitzung von Gemeinderat Finkbsiner gestellten Antrag wird bestimmt, die Reichs sahne schwarz- weiß-rot in die jetzigen Farben schwarz-rot-gold umändern zu tasten. Weiter wird beraten über den Antrag des Gemeinde­rats Heinzelmann, der heute dahin erweitert wurde, beide Fürstenbilder (König Wilhelm II. und Kaiser Wilhelm II.) aus dem Sitzungssaal zu entfernen. Der Antrag wurde mit Stimmenmehrheit abgelehnt.

Der Gemeinderat stimmt einer ortspolizeilichen Vorschrift betr. Erweiterung der Meldepflicht für Ortsfremde zu. Vom Vorsitzenden wurde noch ein oberamtlicher Erlaß be­kannt gegeben, wonach die Gemeinde Höfen ihre Motor­feuer spritze allen -Bezirksgemeinden zur Verfügung stellt. Ferner wurde auf den am nächsten Montag abend 8 Uhr im Zeichensaal des Schulhauses stattfindenden Vortrag über Tuberkulose und ihre Bekämpfung hingewiesen. Zu dem Württ. Städtetag am 6. Juli, bei welchem zu dem Entwurf des Landessteuergesetzes Stellung genommen werden soll, wird Stadtpfleger Efsich abgeordnet. Unter den Bewerbern um die künftige Rat schreib erstelle wird engere Wahl getroffen. Nach Erledigung einiger kleinerer Angelegenheiten und von Rechnungssachen wurde die Sitzung geichlosten. K.

Wildbad. 4. Juli. Die Zahl der Kurgäste betrug am 1. Juli 6318, worunter sich 5 Prozent Ausländer befinden. Gute Unterkunft ist noch reichlich vorhanden.

ESngersest des Cnzgausängerbundes und Fahnenweihe des Sängerbundes Neusatz.

Neusatz, den 4. Juli 1922.

Vom schönsten Wetter begünstigt, auf dem eine prächtige Fernsicht ins badische Land bis zum Rheintal bietenden Fest­platz wurde am Sonntag in Neusatz das Gau s ä n g c r f est des Enzgausängerbundes und die Fahnenweihe des Lieder kranzes Neusatz abgehalten. Schon zum Samstag abend hatte der festgebende Verein nach Stunden an­gestrengter Arbeit, in welchen die letzte Hasid an die auch gut gelungene Anlage des Festplatzes und der Festtribüne gelegt wurde, zum Festbankett eingeladen, das schon zahlreich -besucht war. Der Sonntag Morgen wurde mit Böllerschietzen begon­nen. Dann rüstete sich jung und alt zum Fest. Von 12 Uhr an war der festgebende Verein unermüdlich tätig, geleitet von 2 Festreitern und 4 IFestradfahrern, unter Vorantritt einer Musikkapelle die ankommenden Vereine zu empfangen. Eine stattliche Anzahl von 24 Vereinen, in der Hauptsache Gesang­vereine, aber auch die Krieger- und Turnvereine der Nachbar­schaft, stellte sich zum Festzug auf. der sich um 2 Uhr in Bewe­gung setzte. Mehrere Musikkapellen waren in demselben ver­treten, dem Neusatzer Liederkranz wurde die noch zu enthüllende Fahne von 12 Festjungfrauen vorangetragen. Durch das weitläufig gebaute Dorf führte der Zug bis auf die Höhe des Ortsteils der .Mertel". Dabei war Gelegenheit gegeben, den Ort selber in seinem FestschmuS und dahinter die prächtige Fernsicht betrachten zu können. Nach Wiederankunft auf dem Festplatz stimmte zuerst der festgebende Verein einen frisch vor­getragenen Begrüßungschor an, dann -betrat als erster Redner Schultheiß Knöller von Neusatz die Tribüne und hieß den Enzgausängerbund und die anderen Vereine und alle zum fro­hen Fest Versammelte im Namen der Gemeinde willkommen. Noch nie -habe die kleine, sonst so stille auf der Höhe inmitten der Wälder liegende Gemeinde eine solche Menschenmenge bei­sammen gesehen. Es sei der Gemeinde eine Ehre, zum Festort auserlesen zu sein. Sie habe auch ihr möglichstes daran ge­setzt den-Festvereinen und Gästen den Tag zu einem festlichen zu gestalten und sie heiße die Gesangvereine in ihrer Mitte willkommen, welche Lurch die Pflege des Gesanges zum Aus­gleich der sozialen Gegensätze so besonders beitragen. Er wünschte namens der Gemeindeverwaltung ein frohes Fest, das iedem der erschienenen Sänger in schöner Erinnerung blei­ben und zu neuer Freude am Sangeswesen beitragen möge. Nach ihm entbot der Vorstand des festgebenden Vereins, des Liederkranzes Neusatz. Schreinermeister Wilhelm Bauer, den erschienenen Brudervereinen und anderen Vereinen den beson­

deren Willkommensgruß. Es sei dem Verein eine besondere Freude und Ehre, daß der Tag zu einem so eindrucksvollen ge­staltet werde, an welchem der langjährige Wunsch des Vereins nach einer Vereinsfahne in Erfüllung gehe. Mit Freuden wollen sie sich stets unter der neuen Fahne sammeln zur Pflege des Gesanges, der auch bei ihnen immer zur Erhebung des einzelnen über die Sorgen des Alltags in den dunkeln äußeren Zeiten, wie auch zur Förderung schönen harmonischen Zusam­menlebens in der Gemeinde beitragen möge. Nach ihm ergriff Gauvorstand Klauser von Neuenbürg das Wort und be­glückwünschte den Verein zu der neuen Fahne, dankte auch der Gemeindevertretung und den einzelnen der Gemeinde für den herzlichen und frohen Empfang und benützte dann den Anlaß, die Sänger in schwungvollen, von vaterländischem Empfinden getragenen Worten zur Freude am deutschen Lied und feiner Pflege zu ermuntern, auch wenn kein eigentliches Preissingen veranstaltet werde. Nach ihm sprach eine der Festjungfrauen, Frl. Elsa Pfeiffer, in Gedichtform einen Weihespruch für die neu zu enthüllende Vereinsfahne und übergab dieselbe dem Verein. Der Fahnenträger Pfeiffer gab seiner Freude Ausdruck über die an ihn vollzogene Uebergabe der Fahne und gelobte, sie stets in Ehren tragen zu wollen. Nach ihm be­festigte Frl. Frida Bauer die von den Festjungfrauen ge­stiftete Ehrenschleife am Banner und Gauvorstand Klausel schmückte dasselbe mit einer weiteren, gestiftet vom Enzgau­sängerbund. Dann hielt der Ortsgeistliche, Pfarrer Faber von Dobel, die Fest- und Weiherede. Ausgehend von dem Dich­terwortDas Blühen will nicht enden" führte er aus, wie man auch versucht sein könnte, zu sagen, dasFeste feiern will nicht enden", denn die sonst so still und abgeschieden daliegen­den Orte Neusatz und Dobel werden sich gar nicht mehr kennen. Vor 8 Tagen war in Dobel die Turnerschaft, heute ist in Neu­satz die Sängerschaft des Enzgaues versammelt. Wie man dort die Turnerschaft von Herzen -begrüßen konnte -um des hohen Werts willen, den sie zur Erhaltung der gestählten Kraft des Volkes beiträgt, so könne man auch der Sängerschaft aus gan­zem Herzen den Willkommensgrutz entbieten. Nicht nur frohe Erleichterung von dem Druck und den Sorgen des Alltags dür­fen wir bei der Pflege des Gesanges erfahren, gerade drei Dinge hätten zur Erhaltung deutschen Volkstums in der Fremde am meisten beigetragen, die deutsche Bibel, Las deutsche Ge­sangbuch, und das deutsche Lied. So seien z. B. eben in der letzten Zeit die deutschen Gesangvereine in den losgelösten Tei­len Polens und Galiziens trotz der dort noch trüberen Zeiten als bei uns zu erhebenden Feiern beisammen gewesen, um sich mit ihren Liedern in ihrer deutschen Stammesart aufs neue zu stärken und zusammenzuschließen. Aber nicht nur bei den Deutschen im Ausland trage die Pflege des Gesanges zur Er­haltung deutscher Art und Sitte bei, auch für unser Zusammen­leben als Volk können wir aus der Pflege des Gesanges vieles lernen. An den Gesangvereinen könne man früh sein, denn ie bilden einen neutralen Boden, auf dem man sich in unserer sonst von Parteileidenschast so zerrissenen Zeit zusammenfinden kann. Und so notwendig ein guter Tenor für einen Verein ist, es bedarf auch der für sich allein so unscheinbar klingenden Stimmen, um einen wirkungsvollen Chor zusammenzubringen. So möge die Pflege des Gesanges in Len Gesangvereinen mit dazu beitragen, daß unser Volk sich zusammenfinde zu einem schönen Zusammenklang. So möge auch die neuenthüllte Fahne wehen zur Ueberwindung aller niederdrückenden Erfahrungen des Alltags, zur Ueberbrückung der Einzelgegensätze im Volk, zur Bewahrung alles Guten und Edlen, alles Hohen und Tie­fen, welches das deutsche Gemüt hervorgebracht habe. In die­sem Sinn rufe er den Vereinen und der Fahne zu: Durchs deutsche Lied zum Sieg dem deutschen Gemüt! Nach diesen Be­grüßungsansprachen und der festlichen Uebergabe der Fahne an den Verein begann das eigentliche Festprogramm, zuerst die

Einzelvorträge der im Enzgausängerbund zusammengeschlosse- zwei Gesamtchöre aller Vereine, der eine

nen Vereine, dann zwei _ .

wegen der allgemeinen Zeitlaae besonders wirkungsvoll,Vom deutschen Land am deutschen Rhein", der andere eine Bekräfti­gung gleichsam, daß Las Lied vom schönsten Wiesengrunde (in der Fassung von Prof. Wörz) auch dieser Gegend gehöre, auf welche das Auge hinunterblickte. An diese beiden Chöre schlof­fen -sich die Darbietungen der Gastvereine an. Es war ein -hoher Genuß, den Chören zu lauschen. Nicht nur nach Komposition und Inhalt waren sie mit gutem Geschmack gewählt, im Vor­trag wurde Gutes, zum Teil Hervorragendes geboten. Bei der Beurteilung der Gesangsleistung muß man ja allerdings die Sängerzahl des einzelnen Vereins und die oft schon von Natur aus weicher klingenden und leichter zu bildenden Stimmen m Betracht ziehen, durchweg war zu erkennen, wie in den Ver­einen die Herren Dirigenten und Sänger in schönem Eifer und großer Hingabe an die Sache der Gesangvereine zusammen- wirken. Beschlossen wurde die Tagung es war schon Abend geworden und für viele Vereine Zeit zum Abschied mit einem gutgelungenen gemischten Chor des Festvereins, nachdem schon bei dem Vortrag des Schwärmer Gesangvereins dessen gemilch­ter Chor auch zur allgemeinen Freude ein Lied beigesteuert hatte Allen Sängern und Vereinen mit ihren Herren Diri­genten sei auch an dieser Stelle der gebührende Dank und die hohe Anerkennung ausgesprochen für die zum Teil ausgezeich­neten Leitungen, welche der erschienenen Festversammlung einen erhebenden Genuß bereiteten. Beschlossen wurde der Abend, nachdem wiederum wie zu Anfang jedem Verein das Ehrenabschiedsgeleite gegeben war, mit einem Festball.

Der Montag wurde vom Verein und der Gemeinde nnt Hilfe reicher freiwilliger Spenden zu einem großen Freuden­tag zubereitet nicht nur für die Schuljugend, auch für die mit den Kindern zahlreich zum Kinderfest erschienenen Eltern. Noch schönerer Festhimmel als am Tag zuvor war über dem weiten Land gebreitet, als die Schuljugend, geführt von ihren Herren Lehrern, unter Vorantritt einer Musikkapelle und gefolgt von den Fsstjungfrauen und vom Verein zum Festzug durch das ganze Dorf wie am Tag zuvor sich in Bewegung letzte. Auf dem Festplatze angelangt, führte die Jugend zuerst durch Fähn­lein in allen Farben belebte Reigen und sonstige Ue-bungen auf. Dann gab es aus den freiwilligen Gaben erkaufte schone Gewinne für Wettlauf, -Sackhüpfen. Topfzerschlagen. Nach den Uebungen und Spielen ließ die Gemeinde die Kruder reichlich bewirten. Jedes Kind bekam ein Fläschchen Limonade, eine Wurst und einen Doppelwecken. Nun war wieder frische Kraft da. von dem vom Gesangverein vorkriegsmäßig ausgestatteten Kletterbaum wirklich schöne Sachen sich zu holen. Groß war die Freude bei jung und alt bei den oftmals wiederholten An­strengungen, doch noch zu einem Preise zu gelangen Darüber war es Abend und Zeit zur Heimkehr geworden. Der zweite Tag wird Kindern und Eltern in froher Erinnerung bleiben. Der Liederkranz Neusatz darf zu dem wohlgelungenen Fest be­glückwünscht werden, dessen Vorbereitung keine geringe Muhc machte Das Fest war aber auch in allen Teilen von den Ver­anstaltern bis ins kleinste ausgedacht und in schöner Zusam­menarbeit aller in Betracht kommenden Stellen Wohl vorbe­reitet. Auch über die Verpflegung, welche in angemessenen Preisen sich hielt, waren nur Stimmen des Lobes und der An­erkennung des Gebotenen zu hören.

Ministerkollege, Abg. Schees feierte den Parlamentarische» Führer. Fabrikant Kübel erinnerte an den Eintritt Hieber« in das Politti che Leben. Dr. Hieber gab einen Rückblick au! leine politiiche Tätigkeit und seinen Lebensgang. Mitglieder des Äandestheaters umrahmten die Familienfeier mit gesana- lichen Darbietungen.

«--- Stuttgart, 5. Juli. (Stand der wichtigsten Tierseuchen i» Württemberg.) Nach einer Zusammenstellung des Statistische» Landesamtes Herr, cht nach dem Stand vom 30. Juni 1922 die Maul- und Klauenseuche in 10 Oberämtern. Sie verteilt sich auf 25 Gemeinden und 45 Gehöfte (am 15. 6. in 17 Oberämtern

35 Gemeinden und 61 Gehöfte). Neu hinzugekommen sind 10 Gemeinden mit 19 Gehöften. Die Pferderäude ist in 4 Obsr- ämtern mit 4 Gemeinden und 4 Gehöften, die Schafräude i» 15 Lberämtern mit 23 Gemeinden und 25 Gehöften verbreitet während die Kopfkrankheit der Pferde in 17 Oberämtern mit 33 Gemeinden und 28 Gehöften und die ansteckende Blutarmut der Pferde in 16 Qberämtern mit 25 Gemeinden und 27 Ge­höften herrscht. Milzbrand ist im Oberamt Ehingen in 1 Ge^ meinde und 1 Gehöft. Bläschenausschlag des Rindviehs iw Oberamt Vaihingen in 1 Gemeinde und 2 Gehöften Rotz im Qberamt Leutkirch in je 2 Gemeinden und Gehöften, Schweine­rotlauf endlich im Oberamt Herrenberg in je 1 Gemeinde und Gehöft aufgetreten. Die Schweineseuche und Schweinepest isi in 2 Lberämtern mit 4 Gemeinden und 4 Gehöften noch nickt erloschen.

Rottweil, 5. Juli. (Schlägerei.) Auf dem Höllenstein grifs der Besitzer eines neben dem Sportplatz liegenden Grundstücks einen über den Platz hinausgespielten Ball auf und schlitzte ihn aus Aerger über den seinen Feldern durch die Ausübung des Sports zugefügten Schaden auf. Als man ihm den Ball ab­nehmen wollte, setzte er sich mit Messer und Peitsche zur Wehr Die Zuschauer ergriffen aber gegen ihn Partei und es kani zu einer Schlägerei, in deren Verlauf der Mann von seinen Gegnern schwer verprügelt wurde.

Laupherm, 5. Juli. (Ein ehrlicher Handwerksbursche.) Ein reisender Handwerksbursche bettelte um eine alte Joppe. Eine hiesige Familie übergab demselben eine solche. Andern Tags kam der Bettler wieder und übergab das von ihm eben in die­ser Joppe Vorgefundene Notizbuch, das einen Hundertmark­schein enthielt, der schon lange genug sein Dasein in diesem .Kassenschrank" auf der Bühne fristete und von dem niemand im Hause etwas wußte. Als Anerkennung für die Ehrlichkeit des Handwerksgesellen schenkte die betreffende Frau demselben einen 20-Mark-Schein und ein gutes Itachtessen.

Donzdorf OA. Geislingen, 5. Juli. (Die Mordtat bei Winzingen.) Die Bauerntochter Marie Grimm von Winzingen gen ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Das noch nicht 14jährige Mädchen kehrte am Montag gegen 7 Uhr abends, also noch bei vollem Tageslicht, von Donzdorf, wo es Schuhe geholt hatte, auf der Landstraße über Hagenbuch nach Win­zingen zurück und wurde noch nach Hagenbuch von mehreren Leuten gesehen. Etwa 1 Kilometer vor ihrer Heimat verlor sich jede Spur von ihr. Die gängstigten Eltern suchten, als ihre Tochter nicht nach Hause kam, die ganze Nacht nach ihr und Hollen morgens noch einige Einwohner herbei. Einer von diesen fand die Schachtel mit den -Schuhen neben dem Bäch­lein, das an der Oberamtsgrenze von Osten her über die Wie­sen fließt und von Weiden und Eschenbäumen dicht umgeben ist. Bald fand man auch die Leiche des bedauernswerten Mäd­chens blutüberströmt, quer über dem Bächlein liegend, vor. Kopf und Hals waren durch 15 Stiche mit einem feststehenden Messer schrecklich zugerichtet. Einer von diesen hatte die Hals­schlagader durchstochen. Die Nachforschungen nach dem Täter werden von 2 Beamten des lllmer Äandespolizeiamts eifrigst betrieben. Leider 'hatten sie bis jetzt keinen Erfolg. Ein Raub­mord liegt nicht vor, auch hat sich der Täter an dem Mädchen nicht vergangen. Das Mädchen war das älteste von 6 Ge­schwistern. Die Tat hat in Winzingen und Umgebung großes Aufsehen und Beunruhigung erregt.

Tuttlingen, 5. IM. (Die Donauversickerung.) Am 1. Juli abends ist erneut wieder die Vollversickerung der Donau zwi­schen Möhringen und Jmmcndingen in Baden eingetreten. Die Schwarzwalddonau versinkt im Brühl mit 1500 Sekundenliter. Der Quellauf der Altdonau oberhalb Tuttlingen führt etwa 50 Sekundenliter.

Russisches. Me ru 'losten neu sestgeietzt, in -wen Erwachsenen und ch Sehr eigenarttg mu sandten in. Moskau, de siner Regierung der S hrt hat. als merksames

Hand

Baden.

Rastatt, 4. Juli. Die drei sozialistischen Parteien in Ra­statt, das Freie Gewerkschaftskartell und die Afa haben in einer gestern abgehaltenen Versammlung den für heute nachmittag angeordneten Generalstreik abgelehnt.

Hinterzarten, 4. Juli. Die Hütte des Freiburger Pfad­findervereins am Mathisleweiher Lei Hinterzarten wurde am Samstag nachmittag ein Raub der Flammen. Das trockene Holz bot dem Feuer gute Nahrung. Obwohl die Feuerwehr aus Hinterzarten bald anrückte, um einen etwaigen Waldbrand zu verhüten, war das Gebäude nicht mehr zu retten.

Berrnijchter

Württemberg.

Stuttgart. 5. Juli. (Ehrung des Staatspräsidenten.) Anlaß­läßlich des 60. Geburtstages von Staatspräsident Dr.Hreber hielt die D.d.P. eine Art Familienseier in der Liederhalle, bei der Abg. Hausmann die Glückwünsche übermittelte und von Parteifreunden eine Hieber-Stiftung zur Förderung der

Mittelstandsnothilfe mit bereits 100 000 M. überreichenLunte. ^ ----- .

Geheimrat v. Payer zeichnete ein Bild der politischen Perfön- Er war sich ein paar Stunden lang als Millionär vorgekommen lichkeit Dr. Hkebers, Finanzminister Dr. Schall sprach als! und mußte jetzt mit zwer Schillingen in der Tasche abzreyen.

Gräßlicher Mord. In einem Waldgsbüsch bei Wiesbaden im besetzten Gebiet wurden die Leichen zweier Mädchen von 3 Jahren und 9 Monaten gefunden, die in bestialischer Weise anscheinend an dieser Stelle abgeschlachtet worden waren.

Weitere Erhöhung der Stickstoffprerse. Aus bester Quelle erfahren wir, daß in Len nächsten Tagen eine weitere Erhöhung der -Stickstoffpreise um 100 Prozent eintreten wird. Das Ver­hältnis des Stickstoffpreises zu dem des Getreides verschiebt sich dadurch immer mehr zu Ungunsten der stickstoffverwendenden Landwirtschaft. Während man früher damit rechnen konnte, datz 1 Ztr. Getreide den gleichen Geldwert hatte wie 1 Ztr. Stickstoff, müssen heute schon 4 Ztr. Getreide verkauft werden, um 1 Ztr. -Stickstoff bezahlen zu können. Es wäre, wünschens­wert, -wenn ein Mittel gefunden würde, das die Preisgestaltung für den zur Produktionsförderugn in der Landwirtschaft un­entbehrlichen Stickstoff in erträgliche Grenzen zurückfuhren könnte. ..

Zerstörung eines italienischen Luftschiffes. Wie derCor- riere della Sera" meldet, ist ein italienisches Schulluftfchift auf einem Fluge von Tarent kommend vom Sturme überrascht und gegen die Küste von Calabrien getrieben worden. Bei dem Versuch, die Rückkehr durchzuführen, überschlug sich das Luft­schiff in der Nähe von Catrone und geriet in Brand, rer Kommandant des Luftschiffes und andere Offiziere ww:e Ad­miral Salazae konnten sich -wie durch ein Wunder retten

Ein Millionenfund und seine Folgen. Ein Londoner Ar­beiter fand kürzlich in einer abgelegenen Straße auslandpche Banknoten, die er der Ziffer nach auf einen Wert von mehr als einer Million berechnete. Er gab sie als ehrlicher Finder trotz aller Versuchungen bei der Polizei ab. die ihm versprach. den Eigentümer ausfindig zu machen. Aber der Beiitzeokonnte mehl ermittelt werden, und daraufhin wurden dem Arbeiter die Banknoten auf sein Ersuchen -hin ausgehändigt. Nun iolgte ein grausames Erwachen, denn dem Arbeiter wurde rn.itgeteiU, daß er sich, um die Bankaktien in englischem Gelde flüssig zu machen, nach der Zahlstelle der russischen Handelsdelegation be­geben sollte. Er tat das auch und versetzte die Leute, die dort am Schalter faßen, in die größte Berlegenqeit, denn cs ist nicht ganz leicht, einen Rubelwert in englisches Geld umzurecknen. Man fand sich dann aber bereit, über zehn Millionen Rubel mit einem englischen Pfund, d. h. mit el'va zwanzig Goldmark, gleichzusetzen, und man berechnete danach den Wert des Fundes auf annähernd zwei Schillinge. Der cnali'che Arbeiter M aus allen Himmeln, als ihm diese Summe ausgezahlt wurLe.

Ludwigsburg, 5.

MK- und 2 Lauferich ,'btveine 40006800 Ma -WMark. Verkauftu ' Zer Verkauf ging Wege ! Mmpten i. A., 5. Z !tcr- und Kaseborse.) -t >5S l2); Gesamtumfatz 8l OozÄt Mtgehalt 37st M095) Pfund; Allga Atumfatz: 138122 (13 ! steigende Dollar macht - !land wie bisher unmöc

- »eich erzwungene Oeffi

- deutschen AuMufern ne > her erleben wir zurzeit ! Butter, Weichkäse und Rsund. Aber auch zu d Ä Ware schwer erhält!

Neu,

Stuttgart, 5. Jul

hen Partei Württc einen Landtagsbericht Ä Abkommens mit der U Landtagsgruppe der E ! möglich! würde. Der ' men eine Stimme ge; l Wiesbaden, 5. I

- ßnd bei den gestriger

- stranten und Polizei 1' ! Hannover, 5. Ju !Sffentlicht eine Erkläru Mord als einem verw

l größer sei, je mehr de ! jetzt Deutschland.

Hannover, 5 Ju Demonstration am Pei vornehmlich Arbeiter dem Festplatz einer Sck Zusammenstößen. 38 ! Personen sind ins Ki 20 Kanalarbeiter wurd

Falkenbnrg, 5.1 kam cs zu Zusammens scharf schoß. Ein Arb ) Berlin, 5. Juli, feiner heutigen Sitzung entwurfs zum Schutze Amnestiegesetz. Die D abhängigen haben dazi bracht, die in morgige fetz zum Schutze der N fetz wurde dem Rechts-

Berlin, 5. Juli, anschlag auf Maximili, flntschluß der beiden -sind zur Tat durch hir sönlichkriten bestimmt r liner politischen Polizei in Oldenburg sitzen. Beamte haben daraus Verhaftungen vorgenoi die Festgenommenen ii das Ergebnis der po geteilt werden.

Berlin. 5. Juli. Versammlung der Fun !ist das Erscheinen der ! solgedessen ist heute ab sang, derVorwärts" in den Buchbindereien, stmschlagfabriken ist, l Streik getreten. Dc tagsfraktion, Ernst D des Reichstags von eir gestorben. Der des Md er Karl Großmam khängt.

Hamburg, 5. Ju

Norddeutschen Spritwi eit heute früh in Flar ion im Lagerraum zi rasender Schnelligkeit sämtliche Gebäude üb Feuerwehrleute begrabe verletzt wurden. Bei Net und acht verletzt sind verbrannt oder du

Paris, 6. Juli. Ausführungen Pomcar« kunistische Jnterpellati Regierung mit 507 ge« Unerhörte 2

Durlach, 5. IM. ! gen Tage auf Veranlas mndm, haben, wie bei Usradikale Elemente - medenen Teilen des L ßefuhrt. Därrlach wurd >wri,cher Originalgemäl Ulnmttel lMrhmipt n

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