des Staates, versteigert. Es hatten sich auch zahlreiche Steigerer aus Nachbargemeinden eingefunden. Als Höchstpreis für 1 Morgen Heuaras wurden 6900 Mark erreicht, wehr als das Zehnfache des Vorjahres, das Hundertfache des Friedenspreises. Eine Kuh braucht für etwa 100 Mark Futter im Tag und gibt 5—6 Liter Milch durchschnittlich. Wert einer Milchkuh 45 000 bis 50 000 Mark; Verzinsung dieses Wertes 8—9 v. H. Und nun her folgerichtige Schluß auf die Höhe der Milchpreise. —
Würt»««»oerg°
Freubenstadt, 20. Juni. (Ministerbesuch.) Reichsverkehrsminister Grüner traf zum Besuch des Reichspräsidenten hier ein.
Freudenstadt, 20. Juni. (Vom Heimbachkraftwerk.) Am Sonntag nachmittag IM Uhr wurde der Heimbachstollen, der die Fortsetzung des Glatt-Lauterstollens ist und die Wasser des Wühls- und Talbaches aufzunehmen und zur Heimbachsperre zu leiten hat, durchschlagen. Der Heimbachstüllen hat eine Ge- lamtlänge von etwa 1500 Meter. In dem von Querspalten durchzogenen Gebirge stieß man auf zahlreiche Wasseradern und Gerirrsel. Die in den Händen von Regierungsbaumeister Emil Hautzmann, Stuttgart, liegende Bauleitung hofft, auch die noch übrigen weiteren drei Durchbrüche der insgesamt über 8 Kilometer messenden Stollenanlage in Bälde bewältigen zu können. Mit der Fundierung des Kraftwerks bei Bettenhausen ist schon vor einiger Zeit begonnen worden, so daß die Turbinen daselbst bald ihren Lauf werden beginnen können.
Stuttgart, 17. Juni. Einer der feinsinnigsten Theologen Württembergs, Prälat a. D. v. Demmler, ist im Alter von 79 Jahren in Stuttgart, wo er seit 11 Jahren im Ruhestand lebte, Freitag abend gestorben. Prälat v. Demmler gehörte als Mitglied der Prälatenbank bis 1905 der württ. Zweiten Kammer an und hat sich durch seine glänzende Beredsam- samkeit, sein kluges Urteil und seine charaktervolle Persönlichkeit ausgezeichnet. Er war geboren in Schäftersheim bei Wci- kersheim, war dann Pfarrer in Hemmingen, LA. Leonberg, 1877 Stadtpsarrer in Heilbronn, dann 1892 Dekan in Eßlingen und war schließlich von 1900 bis 1911 Generalsuperintendent für den Donaukreis in Ulm. Auch in künstlerischen Fragen und in Angelegenheit des Heimatschutzes hat Prälat Demmler sich verdienstvoll betätigt.
Stuttgart, 20. Juni. (Todesfall.) Im Alter von 87 Jahren ist an Len Folgen eines dieser Tage erlittenen Beinbruchs Prälat von Wittich gestorben. Er wurde 1835 in Bodelshausen O.-A. Rottenburg geboren, wurde 1864 Helfer in Sulz, 1872 Hofkaplan in Stuttgart, 1879 Mitglied des Konsistoriums und 1891 Generalsuperintendent von Tübingen. 1905 trat er in den Ruhestand.
Schönaich O.-A. Böblingen, 20. Juni. (Unwetter.) Ein schrecklicheres Gewitter als das letzte haben selbst die ältesten Leute des Dorfes nicht erlebt. Um Z7 Uhr entlud sich ein ungeheurer Wolkenbruch mit 15 Minuten währendem Hagelschlag. Nicht weniger als 4 Häuser wurden vom Blitz getroffen, darunter das Rathaus. Glücklicherweise zündete der Blitz nirgends. Beim Rathaus nahm er seinen Weg durchs Glockentürmchen, durchschlug die Decke des Registraturzimmers, die herunterstürzte, und fuhr dann in die Lichtleitung. Im Lehrerwohngebäude riß der Strahl den Kaminkranz herab, der das Dach an mehreren Stellen durchschlug und im Garten zerschellte. Die nachströmenden Wassermassen durchnäßten das Schlafzimmer im oberen Stock vollständig, so daß sich die Decke setzt auch loslöst und abfällt. Im Hauie der Maurerswitwe Vögele zertrümmerte der Funke das Kamin und dieses einen großen Teil des Daches, so daß auch hier die eindringenden Regenmassen große Verheerung anrichten konnten. Im Hause des Gustav Schöck in der Kleingasse wurde die Giebelspitze getroffen und die Giebelwand zerrissen, so daß einige Riegelwände herausstürzten; dann wies die elektrische Leitung den Weg bis in Len Stall, wo ein Stück Vieh auf kurze Zeit betäubt wurde. Gottlob sind Menschenleben nicht zu beklagen. Aber der Schaden an den Gartengewächsen und Feldfrüchten den die großen Hagelkörner (einige in Taubeneiergröße) anrichteten, ist bedeutend.
Etzlrngm, 20. Juni. (Vom Landjäger erschossen.) Am Freitag vor Pfingsten sollte in Berkheim ein am Kanalbau auf den Sinnauer Wiesen beschäftigter, 42 Jahre alter Arbeiter von einem Landjäger verhaftet werden. Beim Transport suchte er zu fliehen. Der Landjäger verfolgte ihn und gab lt. Eßlinger Volksztg. nach erfolglosem Haltruf auf kurze Entfernung drei Schüsse auf den Flüchtling ab, die sämtlich trafen. Der Schwerverletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus nach Eßlingen verbracht, wo er bald darauf starb.
Hundertjahrfeier der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim.
Stuttgart, 19. Juni. Nach der Enthüllung des Gefallenendenkmals am Sonntag vereinigte ein gestern abend im Festsaal der Liederhalle abgehaltener Festkommers die aus allen deut- schen Gauen herbei geströmten Hohenheimer mit der Dozenten-
Im Himmelmoos.
Von Hermann Schmid.
4 . (Nachdruck verboten.)
,Za, der Prinz!" entgegnete der Gerichtsdiener mit spöttischem Lachen. „Der Prinz wird wohl gedacht haben: ein doppelter Strick hält besser. Er hat mit dem Herrn Landrichter gesprochen, und wenn das Bauernwvrt etwa reihen tät, wird das vom Landgericht desto fester halten."
Der Bauer hatte seine Brille geholt, aber er war zu erregt, um sie aufzusetzen, sie lag mit dem entfalteten Schreiben vor ihm auf dem großen Eßtische, auf den er sich mit beiden Händen ausstützte, als fühle er ein Bedürfnis nach etwas, was nicht wanke unter ihm. „So?" stammelte er, „dem Prinzen ist mein Wort nicht genug geweseen? Kennt er mich so schlecht, und weiß er nicht, wenn der Himmelmooser etwas verspricht, wenn er sein Wort gibt für etwas, daß das so gut ist wie Brief und Siegel, und daß kein Mensch auftreten kann und kann sagen, er hat sein Wort nicht gehalten? Aber meinetwegen!" fuhr er, sich etwas mäßigend fort, „mir kanns recht sein, gibt er mein Wort frei, so bin ich auch nicht daran gebunden — und was solls jetzt mit dem Landgericht?"
„Das könnt Ihr Euch wohl denken," war die Antwort des Gerichtsdreners, der das Schreiben aufnabm und «bznlesen begann: „In Erwägung, daß die aus dein i Häselpoint stelzende giwße alte EuH zu. den Zierden j der A id >, ffder- ' Erhaftung also in: alwwwstw:: «; ('seitlichen ch-Z-Ze g ist und cS cw«wwffsM - ch - (ich), ° D ch - 'chx .,u > n. wch -. an ^
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schast und der jetzt studierenden Generation. Außerdem war eine große Zahl geladener Gäste gerne dem Ruf gefolgt, darunter Staatspräsident Dr. Hieber. Unter den Klängen einer Militärkapelle zogen die Chargen im Vollwichs und mit wehenden Bannern in den Saal ein. Der Kommers nahm einen würdigen und allseits befriedigenden Verlauf. Anschließend an das Lied „Burschen heraus" sprach Prof. Dr. Tischler, Hohenheim, seine Freude darüber ans, daß den alten Burschen hier Gelegenheit gegeben sei, sich an die eigene Jugendzeit zu erinnern. Die Alten hätten nicht mit solchen Nöten wie die heutigen Studierenden zu kämpfen gehabt, und angesichts der Werkstudenten, die sich in den Ferien und neben dem Studium mühsam ihr Brot verdienen, müsse er sich fragen: ob wir es gekonnt hätten? Das Leben müsse auch um des Augenblickes willen gelebt werden, nicht nur in der Vergangenheit. Aber nicht nur zu genießen sei der Augenblick, sondern auch der Ernst desselben zu erfassen und im Hinblick auf das, was unser deutsches Vaterland jetzt besonders bewegt, die Lostrennung Oberschlesiens. Die Jugend müsse daran denken, gerade im heutigen Staat, der mehr denn je den Bürgern selbst überlassen ist, auch rechte Staatsbürger zu werden. Sie solle sich mit Politik beschäftigen, aber keine treiben, und vor allem die Zeit der akademischen Freiheit nützen, die Verhältnisse kennen zu lernen und nach Abschluß des Studiums das Gelernte in die Tat umzusetzen, um rechte Führer zu werden, welche gerade in der nächsten Zeit zur Wiedergesuudung unseres Vaterlandes mehr denn je gebraucht werden. Mit dem Wort: Nicht rasten, nicht rosten, Wahrheit suchen und Schönheit kosten! schloß der Redner seinen Appell an die akademische Jugend. Hierauf sprach der Präsident der Landwirtschaftskammer, Adorno, im Namen der Gesellschaft Alter Hohenheimer herzliche Dankesworte. Der Redner forderte auf, zum Wiederaufbau des Vaterlandes beizutragen, was in den Kräften steht, denn gerade die Landwirte seien hierzu in erster Linie berufen. Immer weitere Kreise müßten den ernsten Willen zur Arbeit fassen, dann könnten wir getrost wieder für die Zukunft Deutschlands hoffen. Ein buntbewegtes Bild zeigte der Festzug der Festteilnehmer, welcher sich vom Schloßplatz zur Liederhalle bewegte, wo der akademische Festakt stattfand. Die in festlichem «Schmuck prangende Bühne, auf der die Chargierten der Korporationen Aufstellung genommen hatten, dazu die führenden Persönlichkeiten des Landes, an der Spitze Staatspräsident Dr. Hieber, Finanzminister Dr. Schall, Ärbeitsminister Keil, die Professorenschaft von Hohenheim und Stuttgart, der Rektor der Tübinger Universität, Professor Dr. Rohr mit goldener Amtskette, die Vertreter der Stadtverwaltung und zahlreicher Organisationen aller Art, sowie Abgeordnete der Parteien des Landtags bildeten den äußeren Rahmen für die eindrucksvolle Festfeier. Den Festakt eröffnete der zurzeit Lienstälteste Professor Dr. Mack mit einer Begrüßungsansprache, in der er auf die Bedeutung des Jubiläums der Hochschule Hohenheim hinwies, welche die älteste der heute noch bestehenden Hochschulen in Deutschland ist und an der die Mehrzahl der deutschen Landwirtschaftsstudenten zurzeit ihren Studien obliegen. Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick übergab er das Wort dem Staatspräsidenten Dr. Hieber, der die Glückwünsche der württ. Regierung und insbesondere des Kultministeriums entbot und dann u. a. folgendes ausführte: Die Verfassung Hohenheims ist im Lauf der letzten Jahrzehnte immer mehr verbesserungs- dürstig erschienen. Wir haben in eingehenden Beratungen im Kultministerium und mit dem Lehrkörper der Hochschule neue Grundlagen geschaffen und ich darf hervorheben, daß ich dieser Arbeit mein besonderes persönliches Interesse zugewendet habe. Es gereicht mir daher zur besonderen Freude, gerade am heutigen Tage die von mir im Benehmen mit dem Senat der Hochichule ausgearbeitete, dann vom Staatsministerium einstimmig genehmigte neue Verfassung Ihnen als eine Art Jubiläumsgeschenk überreichen zu können. Me neue Verfassung trägt das Datum des 18. Juni 1922 und tritt mit dem 1. Oktober d. Js. in Kraft. Die wichtigste Aenderung ist die Einführung der Rektorats- anstelle der Direktorialverfassung. Während bisher der Direktor auf Lebenszeit von der Regierung ernannt wurde, wird künftighin der Rektor, der die Amtsbezeichnung Magnifizenz führen soll, für die Dauer eines Studienjahres vom Senat aus der Mitte der ordentlichen Professoren gewählt, wobei allerdings die Wahl der Bestätigung des Staatspräsidenten bedarf. Damit tritt die Hochschule Hohenheim in gleiche Reihe nicht nur mit sämtlichen anderen landwirtschaftlichen Hochschulen Deutschlands, sondern insbesondere auch mit der Landesuniversität Tübingen und der Technischen Hochschule Stuttgart, deren Verfassungen auch im übrigen Deutschland allgemein als vorbildlich anerkannt sind. Der Eigenart Hohenheims, der Verbindung mit dem Gutsbetrieb, wird dadurch Rechnung getragen, daß dem Professor der landwirtschaftlichen Betriebslehre die Oberleitung der Gutswirtschaft, -er Ackerbauschule und der Garteubauschule zukommt. Die Ackerbauschule und die Gartenbauschule sollen mehr als bisher in Len Dienst methodischer-pädagogischer Ausbildung der künftigen Landwirtschaftslehrer für ihren Lehrberuf gestellt und daher zugleich als Uebungsschulen für die Unterwerfung der
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Der Bauer wechselte während des Lesens mehrmals die Farbe, und als der Gerichtsdiener ihm den Empfangsschein über den Befehl auf den Tisch legte, setzte er wie unwillkürlich unter denselben die schwerfälligen Buchstaben, die ihm statt der Unterschrift galtm. „So," sagte der Gerichtsdiener, denselben einsteckend, „jetzt behüt Euch Gott beieinander! Jetzt werdet Ihr wissen, was Ihr zu tun habt."
Er ging. Der Bauer machte eine Bewegung als wolle er demselben Nacheilen und den in ihm aufkochenden Groll über den erhaltenen Befehl an dessen Träger auslassen; aber Judika vertrat chm den Weg zur Tür. „Dein Glück, daß Du gehst, verfluchter Scherg!" rief er und erhob, ihm nachdrohend, die geballte Faust. „Jawohl weiß ich, was ich zu tun habe und brauche keinen solchen Bauernschinder dazu, daß er mirs sagt. Geh Sie hinauf in die obere Stub," fuhr er fort, indem er sich gegen Judika wendete und zugleich die Jacke aus- zog und über den Tisch warf. „Geh Sie hinauf und hole Sie mir meine gute Joppe herunter und den Sonntagshut! Ich will ins Dorf hinunter."
„O mein!" rief Judika entgegen. „Was werdet Ihr jetzt so in der Furie davon gehn? Was habt Ihr denn unten im Dorf zu tun?"
„Das weiß Sie nicht?" entgegnete er spöttisch. „Sie ist also nicht so gescheit, wie das strenge Landgericht? Dann muß ich Jhrs halt auseinander setzen. Zum Küfer im Torf geh ich hinunter, der hat neun große Fässer ins Bräuhaus zu machen und hat mich neulich schon ai-.-ch-'Hcb ich ihm keine schönen eichenen Dauben euL meinem HoJ «blassen wollt — ich Hab nein ge- ch-, p. ch r.ttr jeder von meinen Bäumen ans Herz ' chiU'chch: ich s'ch cch,' ch-m er sie chchen, schöner als . cr si- ffn -u ch Z>.' a- Tr Zu, kam." !
.chchlch chchu?r chuuu," stlchie die Hauserin entsetzt ch „stwr wst'w: s« w Z - ichch- -n an der 5)aßsiwi-> m it s
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künftigen Landwirtschaftslehrer im Unterrichten dienen. (Lebhafter Beifall.) Nach Staatspräsident Dr. Hieber sprachen dann noch eine Reihe Vertreter der Hochschulen des Landes, der Behörden usw. Oberregierungsrat Dr. Schwörer, der die Grüße der badischen Unterrichtsverwaltung überbrachte, wies auf das gedeihliche Zusammenarbeiten Württembergs und Badens aus dem Gebiete der Forst- und Landwirtschaft hin. Die Unterbringung der fortwirtschaftlichen Arbeit in Freiburg habe sich sehr gut bewährt. Baden betrachte Hohenheim geradeso wie Württemberg als Landeshochschule. Die von Prof. Dr. Makker, Hohenheim, gehaltene Festrede hatte die Betrachtungen über den Erfolg der Einrichtungen der Hochschule Hohenheim und deren Einfluß auf die landwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung Württembergs zum Gegenstand. An Hand eines über 80 Jahre zurückreichenden reichen statistischen Materials wies er nach, daß die lange vernachlässigte Betriebslehre über die Tierzucht und die Pflanzenproduktion Steigerungen bis über 200 Prozent bewirkt habe. Mit dem Versprechen, daß die Dozentenschaft auch in Zukunft bestrebt sein werde, auf ihren verschiedenen Gebieten nnt unvermindertem Forschungseifer weiterzuarbeitenzum Wohle unseres wiedererblühenden deutschen Volks- und Wirtschaftslebens schloß er seine mit starkem Beifall aufgenommene Rede. Ein Äankeswort des Prof. Dr. Mack an die anwesenden Gäste beschloß die eindrucksvolle Feier.
Baden.
Karlsruhe, 19. Juni. Der im Januar dieses Jahres durch eine Lawine verschüttete cand. med. Adolf Cramer, Sohn des homöopathischen Arztes Cramer. und sein Begleiter wurden jetzt im Jamtal gefunden und sind auf dem Friedhof des Berg- dörfleins Galtür bestattet worden.
Kehl, 19. Juni. In der deutschen, wie in der französischen Zone des Kehler Hafens sind sämtliche Kranenführer wegen Lohndifferenzen in den Ausstand getreten. Der gesamte Umschlagsverkehr ruht.
Konstanz, 19. Juni. Ertrunken ist im Ueberlingersee der geschiedene Oskar von Trance le Rosenegg aus Tauropp (Livland). Mit einem Studenten aus Berlin hatte er von Staad aus eine Gondelpartie in der Richtung Meersburg unternommen. Beim Platzwechsel fiel von Trance über Bord, und verschwand lautlos. Die Leiche ist noch nicht gelandet.
Furtwangen, 18. Juni. Die Berkündigungstafel des Rathauses hier zeigt den Aushang von 14 Paar Heiratslustigen. Der jüngste Bräutigam zählt 25, der älteste 66 Jahre, die jüngste Braut 22, die älteste 76 «Jahre. Bei dieser Teuerung!
Mannheim, 19. Juni. In der Nacht zum Montag spielte sich im Hause Bellenstraße 51 eine Liebestragödie ab. Der 17- lährige Tagelöhner Eugen Bopp überfiel nach einem Streit wegen -Eifersucht seine Geliebte, die 19jährige Karoline Millauer und tötete sie Lurch einen Stich ins Herz. Der Täter wurde verhastet. — Der Wächter der Wach- und Schließgesellschaft Lorenz Huber stürzte in der !Nacht zum Sonntag in der Städtischen Kunsthalle über die Treppenbrüstung in Len Marmorsaal, erlitt einen Schädelbruch und starb bei der Ueberführuug ins Allgemeine Krankenhaus. — Eine verhängnisvolle Schlägerei spielte sich in der Nacht zum Sonntag auf dem Lindenhof ab. Während des Streites warf der «Eisendreher Ernst Vette- rer seinen Gegner, den Tagelöhner Friedrich Jung, mit solcher Gewalt zu Boden, daß Jung auf der Stelle tot liegen blieb. Der Täter ist 32 Jahre alt und verheiratet. Nach der Tat wurde er verhastet. — Am Samstag nachmittag ertrank im Neckar der Kaufmann Heinrich Weber aus der Schweiz, der hier in Stellung war. Seine Leiche ist noch nicht gefunden.
Vermischtes.
Mordtat eines Dreizehnjährige«. Nach einer Blättermeldung aus Mailand ist in der dortigen Umgebung Lurch einen 13jährigen Hirten ein grausiges Verbrechen verübt worden. Dieser schnitt mit einem Messer einem 9jährigen Knaben die Kehle durch, einzig und allein darum, weil dieser seine Herde auf den Weideplatz des Mörders geführt hatte.
Abschiedsmahl i« Genua. Folgendes amüsante Geschicht- chen macht die Runde durch die fralAösi scheu Blätter: Nach der Konferenz von Genua sitzen Lloyd George, Barthou, Schanzer und Tschitscherin bei einem gemütlichen Abschiedsmahl im Restaurant. Als es zum Zahlen kommt, nimmt Lloyd George aus der Westentasche ein kleines Goldstück und legt es auf den Tisch. Nach ihm zieht Barthou die Brieftasche hervor und legt eine 50-Franknote M dem Goldstück. Schanzer legt Silbermünze neben Silbermünze. Schober greift ebenfalls in die Brieftasche bringt ein Papier zutage und überreicht es dem Zählkellner. Dieser wendet das Papier nach allen Seiten und fragt: „Monsieur. was ist das?" Schober erwidert: „Der Frachtbrief. Der Waggon mit dem Gelde ist im Bahnhose." Schließlich kann auch Tschitscherin nicht umhin, seine Rechnung zu begleichen; er holt aus seiner Handtasche ein größeres Paket heraus und
Der Bauer richtete sich in seiner ganzen Höhe auf und trat hart vor sie hin. Und warum nicht?" rief er. „Der Baum ist mein, der Grund und Boden, auf dem er steht, ist mein — wer hat mir da was zu befehlen? Der Prinz hat mir mein Wort zurückgegeben, weil es ihm nicht genug gewesen ist. Ich könnt' blutige Zähren weinen, wenn ich nur daran denk', daß der prächtige Baum umgeworfen werden soll — aber er muß! In meinem Eigentum da bin ich Herr und will ihnen zeigen, daß mir da der König nichts verbieten kann, geschweige denn ein Prinz, oder gar so ein Landrichter, so ein ... Also halt' Sie mich nicht auf und bring' Sie mir Hut und Joppe herunter, oder ich hol' sie mir selber."
„Ich geh' ja schon," entgegnete die Hauserin, ohne einen Fuß zu regen, „aber Ihr solltet's Euch doch noch einmal überlegen — und nachher," fuhr sie etwas hastiger fort, wie erfreut, noch einen Grund für ihre Meinung gesunden zu haben, „nachher solltet Ihr heut' doch nicht mehr aus dem Hause gehen, Ihr wißt ja, daß er jeden Augenblick kommen kann . . ."
„Wer kann kommen?" fragte er verwundert.
„Wie Ihr nur so fragen könnt! Ihr wißt doch, daß er vorgestern geschrieben hat, daß jetzt seine Dienstzeit beim Militär aus ist, daß er sich gleich aus den Weg macht und längstens heute abend daheim eintrifft —" Der Bauer lachte gleichgültig und beinahe höhnisch auf. „Also der Wild!, mein sauberer Sohn ist gemeint," rief er. „Hab' ich doch wunder gedacht, was für ein großes Tier mir die Ehr' antut und ins Himmelmoos kommt, sind wegen dem Bub-M soll ich daheim bleiben?"
„Nun, es ist doch uicksi mehr als billig," entgegnete die Hauserin gereizt,'„dusi der Kater dem einzigen Sohne, dem emsigen'windw m aus dem Wege geht, sondern chm „Grüß ''-Dt" st'u„ wem; er stsit drei Fahre fort gewesen ist und hat den Herten, strengen Dienst bei den - muffen"
it es dem „Ober" stum Müre auf, reißt Las Pc Mscherin fragend an. d sind die Klischees, sllen!" Wie sich Herr 3 berichtet. Er soll a E gesprochen haben.
Handel
Stuttgart, 20. Juni. Machthof waren zugefü! Jen, 100 Jungrinder, t Schafe, 2 Ziegen. Uni illen, 4 Kühe. Erlöst ir «: Ochsen 1. 2750—29 W, 2. 2000-2350, Jun Ko, 3. 1950—2350, Küh H-1200, Kälber 1. 3200 chweine 1. 4700—4900, 2. us des Marktes: Bei S lebt, bei Großvieh längs
Stuttgart, 19. Juni, rein schreibt: Der letzte id Gartenerdbeeren nur endigsten Bedarf des KI ele Private ebenfalls ein «ginn das zur üblen Gei „er Viertelstunde war L er Kirschenhandel war i nzardspiel. Der Großh kn eingebüßt und geht ran; der Kleinhandel zi jrschenpflücken sind bei d ine fremden Leute zu bei lit eigenen Händen gepfl eit es nicht zum Schuap m durch bayrische Häni ihlt wurde an Ort und inte fällt in mittelfrühe iben sich die Lurch recht «lten Erdbeeren entwicke «te der Beeren ließe ui iißig für Unterlegen de ner Erdkruste überzogen iarktkontrolle gerügt wi el- und Johannisbeeren »satzes Lei den Birnen i -llagt; Aepfel halten besj
Neuest
Stuttgart, 20. Ju
lindes und unter Beteili !erbände sowie der bürg undgebungen gegen de im Jahrestag seiner mützten diesen Anlaß, i Een, die Vereinigten Gc jetriebsrätezentrale eine mdgebungen zu richten, undgebungen am 28. er Reaktion gegen die Haft", als der Generalo n ganzen Reiche bezei lirch ihre traditionelle l er ganzen Welt veracht!
Stuttgart, 26. Im mite, die nach einer - lieber und Schüler be nem Preis von 500 - ührungsminister Keil i m allgemeinen auf d irgung bestehenden Vorsck egen Wucher und Preis ahmen zur Sicherstsllu lit Spätobst werden i ich das wahrscheinliche laßen Überblicken läßt.
Stuttgart, 20. Jur eß gestern im Landtag Dienstverhältnis des Ob mg vom 1. April 192 At Rücksicht auf den v m dem genannten Tag ach den Bestimmungen iuhegehalt zu gewähret es Oberpolizeidirektors
München, 20. Iw aanns bei Berchtesga ' Münchener in einen ' larben an Herzlähmunx Wnchener Haus erreü kaufmann aus Beichte« Archen. — Eine ande ieigern, die ebenfalls de «ermißt. Man nimmt Mgekommen sind.
München, 20. Jun ich die Folgen der maf lenindustrie in unliebsan ileiben aus und die Mdete, stehen vor groi lmkirchen ist am hartes >on Oberammergau. Z Hte Betrieb von Gar Mt, 20 bis 25 Freu »arm 400 Fremde abg teilten. Große Häuser überhaupt keine Fremder
LauSau (Pfalz), 20 Noll aus Schwegenheir Arsenik beigew.ischt, weil er Weise zurechtgewiese tarb nach kurzer Zeit. Autoergistung durch Ar Dritte das Mädchen zu I Frankfurt a. M., : M gestern auf der Durö