Kommission mitteilen. Am Mittwoch wird die Kommission einen Vorsitzenden wählen.

Entschließungen der 2. Internationale.

London, 20. Juni. Meuter.) Die Konferenz der 2. Inter­nationale nahm gestern vor Beendigung ihrer Verhandlungen folgende Entschließungen an: 1. Angesichts des Mangels an Treu und Glauben seitens der 3. Internationale, die die inter­nationale Gewerkschaftsbewegung verrät, die sozialistische In­ternationale angriff, die auffder Berliner Konferenz bezüglich der politischen Prozesse in Moskau gegebenen Zusagen brach und das bedingungslose Versprechen, die Dokumente über Ge­orgien einem Delegiertenausschuß vorzulegen, zurückzog, kann die Konferenz nicht länger an den Bemühungen teilnehmen, mit der 3. Internationale zu einem internationalen Abkommen zu gelangen. 2. Eine allgemeine Konferenz der sozialistischen und Arbeiterparteien tritt im Oktober in Hamburg zusammen, um die Wiederherstellung internationaler Gesichtspunkte zu er­wägen, welche in der Angelegenheit des europäischen politischen und ökonomischen Aufbaues die sozialistischen und Arbeiter­parteien zu einigen geeignet sind. 3. Die Konferenz ver­pflichtet sich zur Unterstützung der Amsterdamer Gewerkschafts- Internationale bei ihrer Verteidigung der Arbeit gegen den Kapitalismus. Zuletzt nahm dre Konferenz noch erne von Wibaut, Holland, eingebrachte und von Otto Wels, Deutschland, unterstützte Entschließung an, die die Notwendigkeit betont, die Organisation des Völkerbundes zu stärken, um die Abrüstung

zu erleichtern und die internationale Verteilung der Rohstoffe und der zum Leben notwendigen Waren zu organisieren.

Die Konferenz zwischen Poineare und Lloyd George.

London, 20. Juni. Das Reutersche Bureau verbreitet fol­genden ergänzenden Bericht zu der amtlichen Mitteilung über die Konferenz zwischen Lloyd George und Poineare: Die bri­tische Ansicht war, daß gegenwärtig der Augenblick schlecht ge­wählt sei, sich zu bemühen, den Betrag der Verbindlichkeit Deutschlands endgültig festzusetzen, weil die Verhältnisse so un­gewiß seien, daß jede jetzt gefällte Entscheidung später einen Streit herbeiführen könnte. Es wurde beschlossen, daß der nächste Schritt für die Reparationskommission darin bestehen solle, den wirklichen Zustand der deutschen Finanzen zu unter­suchen und festzustellen, ob mit Hilfe einer auswärtigen Anleihe die deutsche Regierung irgend etwas tun könne, um in Deutsch­land durch Einschränkung der Ausgaben und Erhöhung der Steuern oder durch eine innere Anleihe das Gleichgewicht in seinem Haushalt, sowie seine Währung wieder herzustellen.

Paris, 20. Juni. Der Sonderberichterstatter der Agence Havas berichtet über die Unterredung zwischen Poineare und Lloyd George ferner, daß sich die Aussprache der beiden Pre­mierminister von der Reparationsfrage der Frage der alliier­ten Schulden zugewandt habe. Sie hätten sich genötigt gesehen, anzuerkennen, daß es unmöglich sei, dieses Problem in Angriff zu nehmen, so lange die Vereinigten Staaten abseits ständen und solange ihre Absicht nicht bekannt geworden sei.

Teilweise Freigabe des deutsche« Eigentums in Amerika? '

Washington, 18. Juni. Im Weißen Haus wurde zwischen dem Präsidenten Harding, dem Staatssekretär Hughes, dein Generalstaatsanwalt Daugherty und dem Treuhänder für La< fremde Eigentum, Miller, eine Konferenz abgehalten, auf dr> die Verfügung über das in Amerika beschlagnahmte deutsch, Eigentum und die Regelung amerikanischer Ansprüche gegen über Deutschland verhandelt wurde. Es wurde beschlossen, dj, Gesetzgebung betreffend die Verfügung über das deutsche Eigen tum im Werte von 357 Millionen Dollar, die noch von L« amerikanischen Regierung verwahrt wird, zu beschleunigen. Do- Blatt fügt hinzu, es heiße, man sei dafür gewesen, daß d«j Geld von Personen mit bescheidenen Mitteln, das in Amerch angelegt worden sei, von der Regierung freigegeben werde« sollte.

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