Vom Mitgliederstand entfallen auf männl. Versicherte: 3732, weibl. Versicherte: 2165 je einschließlich der Erwerbslosen, auf die freiwillig Versicherten: männl. 616, weibl. 951. Die Zahl der Erwerbslosen ist gegenüber dem Vormonat unverändert.

Allmählich läßt sich auch eine Verminderung des immer noch auf 3,77 Prozent stehenden Krankenstandes bemerken, obwohl die zweite Woche des April eine enorme Steigerung des Kran­kenstandes mit sich brachte, die bis zum Ablauf des Monats auf die Gesamtziffer 281 herabgesunken ist, wovon auf:

Rheumcitis 29

Bronchitis 6

Grippe, Infl. 73

Magen- und Darmkr. 17 Lungen 37

Herz, Nerven u. Blut 14

Geschlechtskrankheiten Innere Krankheiten incl. Oper. 43

Haut, Hals, Ohren und Nasen 21

Augenkrankheit 5

Verstauchungen, Brüche und sonst.

äußere Verletzungen 19

Unfälle 22

entfallen.

Die Bewegung innerhalb der einzelnen Krankheitsarten war gegenüber den Vormonaten keine gleichmäßige. Besonders ist der starke Rückgang bei Rheumatis, Bronchitis und die Steigerung bei Hautkrankheiten hervorzuheben.

Die Zahl der Wochenhilfesälle ist gegenüber der des Vor­monats um ein Sechstel zurückgeblieben.

Die schon im Bericht des Vormonats angezeigte und unbe­dingt notwendige Beitragserhöhung auf 8 Proz. des Grund­lohns wurde vom Kassenausschuß in seiner Sitzung vom 8. April 1922 mit Wirkung vom 8. Mai ab beschlossen.

Im Laufe des Berichtsmonats wurden mit den Aerzten des Bezirks und von Calw und Nagold, gemeinsam mit der Allg. Ortskrankenkasse Calw und Nagold Verhandlungen über die Einweisung in die einzelnen Gruppen zur Berechnung der Weggelder gepflogen, deren Ergebnis für beide Teile annehm­bar erscheint.

Auch mit dem Wirtsverein des Kurorts Wildbad wurden Verhandlungen angebahnt und gepflogen zum Zwecke der Rege­lung der Einteilung solcher Angestellten, die Trinkgeldempfän­ger sind. Es wurden die einzelnen Arten der Hotel- und Wirts­angestellten ihrem Einkommen entsprechend eingekeilt bezw. wurden Rahmen festgesetzt. Solche Vereinbarungen sollen auch mit den anderen Wirtsvereinen usw. des Bezirks, hauptsächlich in Herrenalb und Schömberg getroffen werden. Damit sind nun auch die Uneinigkeiten zwischen Arbeitgeber und der Kasse ent- gültig aus dem Wege geräumt.

Württemberg.

Calw, 10. Mai. (Empfindlicher Verlust.) Ein Schaltcr- beamter des Postamts, der beim Verkauf von Freimarken, Ein­kommensteuer- und Versicherungsmarken aus Versehen zu viel Marken hergegeben hat, erlitt einen Verlust von 1100 M.

Stuttgart, 9. Atai. (Die Umstellung der Industrie auf Friedensarbeit.) Nach dem Jahresbericht der Gewerbeaufsichts­beamten kann die Umstellung der württ. Großbetriebe der In­dustrie auf Friedensarbeit nunmehr als beendit angesehen wer­den. Am schwersten von den Nachwehen ist noch die Industrie um Friedrichshafen betroffen, die vor dem Krieg ganz auf die Lustschiffherstellung eingestellt war und deren Arbeiterzahl von 500 im Jahre 1914 auf 7000 während der Kriegsjahre stieg. Heute sind nur noch 15001600 dort tätig. Als Ersatz für den Luftschiffbau wurde zunächst der Guß großer Aluminiumstücke ausgenommen. Der Maybach-Motorenbau ist vom Lustschiff- auf Automvtoren übergegangen und hat sich durch eine viel be­achtete Neukonstruktion, die im wesentlichen den Wegfall des Triebwerkwechsels während der Fahrt gestattet, gute Absatzge­biete gesichert. Die Arbeiterzahl mit etwa 800 übersteigt die der Vorkriegszeit um ein Mehrfachs. Die Zahnradfabrik, ein in den letzten Jahren neu entstandenes Unternehmen, bietet etwa 400 Arbeitern Beschäftigung. Vor großen Aufgaben sahen sich die Wafsenfabrik Mauser A.-G. in Oberndorf und die Köln-Rott- weiler Pulverfabriken in Rottweil gestellt. Erstere darf nur noch kleine Pistolen, sowie bestimmte Jagd- und Sportflinten Herstellen und mußte deshalb neue Artikel aufnehmen wie Werk­zeuge, Industrie-Nähmaschinen, Einspurauto und Schreibtische. Die Ärbeiterzahl ging auf etwa die Halste zurück, steigt aber wieder. Auch die Köln-Rottweiler A.-G. hat den früheren Ar­beiterstand noch nicht erreicht. Die Umstellung des Betries ist im wesentlichen durchgeführt. Sie hat mit Kunstseide gute Er­gebnisse erzielt und stellt noch Jagdpatronen her. Die Pforz- heimer Gold- und Silberwarenindustrie hat sich in den Ober­ämtern Oberndorf und Sulz angesiedelt mit 25 neuen Betrie­ben und rund 450 Beschäftigten. Bei der Daimler-Motoren- Gesellschaft in Untertürkheim und Sindelfingen mußte die Arbeiterzahl von 18 000 auf 5000 heruntergeschraubt werden. Die Autofabrikation ist wieder in vollem Gang und aussichts­reiche Neukonstruktionen dürften weiterhin eine ausreichende

Beschäftigung des Betriebs gewährleisten. Die Firma Robert Bosch A.-G. in Stuttgart und Feuerbach beschäftigt etwa 5500 Arbeiter, also mehr als vor dem Kriege. Sie hat die frühere Fabrikation von Zündapparaten, Lichtmaschinen usw. wieder ausgenommen und die alte Leistungsfähigkeit voll erreicht. Bei der Württ. Metallwarenfabrik in Geislingen vollzog sich die Umstellung auf die früheren überall geschätzten Waren leicht. Sie hat auch Wider die Anfertigung von Elfenbeinwaren ausge­nommen. Zusammenfassend sagt der Bericht, daß fast alle große Betriebe des Landes die Umstellung durchgeführt und mindestens die Leistungssäbinkeit vor dem Kriege wieder erreicht haben. Die günstige Geschäftslage des letzten Jahres hat diese Entwick­lung maßgebend gefördert.

Stuttgart. 10. Mai. kBeamtenbeleidignng.) Im November v. I. erschien in derSüddeutschen Arbeiterzeitung" ein Auf­satz mit der UeberschriftDrei Jahre württ. Klassenjustiz", gegen den das Justizministerium Strafantrag wegen Beleidi­gung des Richterstandes stellte. Wegen der Immunität des Abg. Redakteur Schneck konnte die Strafverfolgung zunächst nicht durchgeführt werden. Sie wurde gegen den Redakteur A. Schrei­ner, dem Revolutions-Kriegsminister, gerichtet, dessen Anfangs­buchstaben ihn als Verfasser kennzeichneten. Die nicht verant­wortlich zeichnenden Redakteure Schwab und Hammer ver­weigerten unter Berufung auf das Rsdaktionsgeheimnis die Zeugenaussage und erhielten deshalb je 300 M. Geldstrafe. Schreiner lehnte den Gerichtshof als befangen ab. Das Gericht verurteilte ihn aber zu 600 M. Geldstrafe. Der Staatsanwalt hatte auf Grund des geänderten Strafrechts die höchstmögliche Geldstrafe von 15 000 M. beantragt.

Untertürkheim, 10. Mai. (Völlige Stillegung der Daimler­werke.) Wir erfahren von zuständiger Seite: Seit Anfang dieser Woche machen kommunistische Massen durch Anwendung offener Gewalt auf der Straße den Zutritt zu dem Daimlerwerk in Untertürkheim unmöglich. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft sieht sich 'daher genötigt, das Werk zunächst auf sechs Wochen vollkommen still zu legen.

Welzheim, 10. Mai. (Gegen die Aufteilung.) Der Vor­stand der Ortskrankenkasse Welzheim beschloß, bei der Staats- regierung vorstellig zu werden, daß dem Antrag auf Aufteilung des Oberamtsbezirks nicht Folge gegeben wird, da die Arbeiter­schaft wie die Unternehmer einen Vorteil darin nicht erblicken könnten.

Nottenburg, 10. Mai. (Besitzwechsel.) Das Hotel zum Bä­ren ging durch Kauf um rund 600 000 M. einschließlich In­ventar in den >Besitz von Hotelier Haldenwang, früher Bad De- bastinsweiler, über.

Ulm, 10. Mai. (Abgelehnte Streik-Unterstützung.) Von der Inneren Abteilung des Gemeinderats wurde der in einer Gemeinderatssitzung an sie verwiesene Antrag ,der streikenden Metallarbeiter auf kostenlose Abgabe von Milch oder zum Min- derbemitteltenpreis an die Familien der Streikenden abgelehnt.

Ulm, 10. Mai. (Furchtbare Bluttat.) Im nahen Burla­fingen hat die Frau des Landwirts und Maurers Reiner ihre X und 114 Jabre alten Kinder erwürgt und sich durch Abschnei­den der Pulsader und Schnitte in den Hals schwer verletzt. Der Heimkehrende Mann fand die Leichen und die blutende, bewußt­lose Frau und ließ letztere ins Krnkenhaus schaffen. Aus einem hinterlassenen Brief ging hervor, daß die Frau getrübten Geistes war. Besonders betont ist in dem Schreiben, daß den Mann keinerlei Schuld trifft.

Langenau, 10. Mai. (Diamantene Hochzeit.) Das Ehepaar Johannnes Baur und Frau Anna Magdalene, geb. Semle, konnten gestern das Fest der diamantenen Hochzeit feiern.

/Aufführung für die v -brarbeit entschädigen.

Baden.

Eßlingen, 10. Mai. (Zum Metallarbeiterstreik.) In einer

Versammlung der streikenden Metallarbeiter wurde beschlossen, den Kampf zur Erhaltung der 46-Stunden-Woche fortzufüh­ren und getrennte Verhandlungen für die drei süddeutschen Staaten wegen Beilegung des Streiks abgelehnt.

Heilbronn, 10 . Mai. (Das Zeitungsinserat als Urkunde.) Im November hatte das Landgericht einen Bauern des Bezirks Vaihingen wegen Privaturkundenfälschung und Beleidigung zu 5 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er auf Grund von Ge­rüchten eine Zeitungsanzeige mit der vollen Namens- und Woh­nungsanzeige eines Gemeinderats seines Ortes aufgegeben hatte, die eine Beleidigung enthielt. Die Anzeige lautete dahin, daß sich der Gemeinderat N. allen Frauen, die eines Beistandes und allen Witwen, die -des Trostes bedürfen, empfiehlt. Das In­serat erschien tatsächlich in einer Zeitung und düs Landgericht verurteilte deshalb den Bauern zu 3 Wochen Gefängnis. Die beim Reichsgericht eingelegte Berufung wurde verworfen und die Strafe wegen Urkundenfälschung und Beleidigung bestätigt.

Welzheim, 10. Mai. (Die Aufteilung des Oberamts.) über die in letzter Zeit viel besprochene Frage der Aufteilung des Ober- amtsbezirks Welzheim schreibt das Stadtschultheißenamt: Die Aufteilung des Oberamtsbezirks ist tatsächlich im Zusammen­hang mit der Aufteilung des Oberamts Cannstatt und der hier­durch veranlaßten Aenderung benachbarter Oberamtsbezirke vom Ministerium des Innern in Aussicht genommen worden. Ob Liese Austeilung aber durchführbar ist, wird von dem Ergebnis der vom Ministerium anzustellenden Erhebungen und der Ent­scheidung des Landtags, der das letzte Wort in der Sache hat, äbhängen. Die schönen Illusionen, die auf gegnerischer Seite gehegt werden, daß eine solche Austeilung wesentliche Erspar­nisse ergeben würde, sind auf alle Fälle trügerisch und die Schwierigkeiten, die einer Oberamtsaufteilung entgegenstehen, recht erheblich. Infolge einer an die vier Waldgemeinden Welz­heim, Pfählbronn, Kaisersbach und Kirchenkirnberg ergangenen Aufforderung müssen diese aber nun Wohl doch zu der Frage Stellung nehmen, welchem Oberamtsbezirk sie für den Fall der Austeilung zugeteilt zu werden wünschen. Dies schließt aber nicht aus, daß diejenigen Gemeinden, die gegen eine Austeilung sind, auch igegen dieses Vorhaben energischen Protest erheben und sich Len Aufteilungsplänen widersetzen. Es geht nicht an, daß unsere berechtigten Interessen und wohlerworbenen Rechte gegenüber anderen Gemeinden, die nur mit allerlei Verände­rungsplänen hervortreten (vom Schorndorfer Bezirk auch die Gemeinden Beutelsbach und Schnait), in den Hintergrund ge­stellt werden. Zur Erforschung der Stimmung der Welzheimer Bevölkerung in der Aufteilungsfrage wird voraussichtlich näch­sten Samstag abend eine öffentliche Versammlung in Welz­heim stattfinden.

Vermischtes-

Kostümprobe in Oberammergau. Am letzten Sonntag fand in Oberammergau die Kostümprobeaufführung der Passions­spiele statt, bei der auch der Erzbischof von München und Frei­sind, Kardinal von Faulhaber, anwesend war. Der Auf­führung wohnten noch etwa 800 Eisenbahnbeamte und -bedienstete bei, und zwar die auf der Strecke nach Oberammer- 'gau beschäftigten. Die Spielleitung wollte die Beamten durch

MSN«--.-:,.

Gerechtigkeit.

ii.

Roman von Eduard Appel.

(Nachdruck verboten.)

- v.

DrgiG"" ' g silbern die Winterlandschaft. Vom Fir- erab übergoß die Sonne, gleich einem Riesen­scheinwerfer, die Erde mit ihrer leuchtenden Flut, die '"schneiten Bäume und Dächer in blendenden Bril- antenschmuck verwandelnd. . . .

Wie kleine Kobolde, in ihrer dunklen Tracht gespen­stig vom Hellen Schnee sich abhebend, trippelten hung­rige Amseln behende umher, emsig den Kopf nach dem Boden bewegend, um mit dem gelben Schnabel das spärliche Futter aufzulesen. Dazwischen bewegten sich Spatzen und Finken, mit ihren größeren Genossen im Appetit wetteifernd. Hie und da sauste mit lustigem Schellengeklingel ein Schlitten vorüber oder ein Sport­lustiger strebte, die Rodel auf dem Rücken, irgend einer Rodelbahn zu.

In einem großen Lehnsessel, mit aufgelöstem Haar, ein Bettkissen hinter dem Rücken, saß Klara.

Man merkte ihr noch deutlich die überstandene Krank­heit an und sah sie schon früher leidend aus, so war sie jetzt von einer geisterhaften Blässe, die durch die dunkle Umrahmung der Haare beängstigend wirkte.

Beier und ihre Mutter saßen bei ihr.

Wie Doktor Borr richtig vorausgesehen hatte, war es nun wirklich gekommen. Eines Tages hatte es Klara gepackt und ein heftiger Lungenspitzenkatarrh warf sie aufs Krankenlager.

Es war ein harter böser Kampf zwischen der Krank­heit und dem jungen Leben und schwere, beängstigende Tage zogen an der bedauernswerten Familie vorüber. Endlich gelang es aber doch der aufopfernden Pflege der Mutter und des Arztes, das arme Mädchen aus der drohende« Lod»S»»arm«»a zu retten.

Vorr litt fürchterlich und in der Stunde der Ge­fahr, in der schweren Zeit, in welcher er das Mädchen zu verlieren fürchtete, wußte er es recht, wie er an ihr hing. Viele Nächte verbrachte er an Klaras Seite und überwachte ängstlich das Fieber, alles ver­suchte er, um ihr Erleichterung zu verschaffen und voll Bangen erwartete er den nächsten Tag. Und als er allmählig die Besserung heranschreiten sah, war er überglücklich.

Was für ein herrlicher Wintertag," sagte Klara, sehnsüchtig zum Fenster hinausblickend.Ich möchte gleich hinaus."

Was dir nicht einfällt, Kind!" ermahnte ihre Mutter vorwurfsvoll.

Denken Sie nur, diese Kälte! Achtzehn Grad Neau- mure!" wandte Beier ein.

In Italien, mein Kind, da kannst du herumlaufsn, so viel du willst."

Ach! mir ist unser Winter tausendmal lieber als dieser italienische Weichling, mit seinem süßlichen Orangeduft und seiner aufdringlichen Flora. Da ist doch der ernste, harzkräftige Fichtenwald etwas ganz anderes."

Darüber kann allein der Arzt entscheiden," sagte Beier.

Ihr macht es ärger als es ist. Ich fühle mich gar nicht so schlecht."

Es muß einfach sein," wandte Frau Decker ein. Für die Gesundheit muß man jedes Opfer bringen."

Aber das sage ich euch, in einem Monat komme ich wieder zurück."

Wenn du wieder so weit hergestellt bist."

Sonst sterbe ich erst recht, vor Heimweh."

Bis dahin ist ja noch Zeit."

Beier hatte sich empfohlen und Mutter und Tochter waren nun allein.

Sage mir nur, Mama," fragte jetzt Klarawo nimmst du nur das Geld zu unserer Reise her?"

Frau Decker streichelte ihr verlegen die Wange Frage nicht Klärchen: auf keine unehrliche W

Ich habe mir etwas auf die Seite gelegt."

Von unserem geringen Einkommen!"

Mach dir darüber keine Sorgen. Werde nur gesund, das ist jetzt die Hauptsache."

Sie stand auf und entfernte sich von ihrer Tochter Eine verräterische Röte drohte ihr ins Gesicht zu steigen und sie wollte nicht, daß Klara es bemerkte.

Auch Klara erhob sich jetzt und bewegte sich langsam und schwach im Zimmer umher.

Frau Decker wollte ihr beispringen und eilte zu ihr, doch Klara wehrte sie ab und bat, sie allein gehen zu lassen.

Bitte laß mich allein versuchen."

Geht es mohl schon?"

O ja, ganz gut."

In dicsem Augenblick trat Borr ein. Freudig ifl^ rascht blieb er stehen, als er Klara allein umhergä, sah.

O! schon so tapfer?" rief er nach höflicher Te- grüßung verwundert und reichte ihr sowie Frau Decker die Hand. Dann fühlte er Klara den Puls.

Der Puls ist ruhig und fast normal."

Ich fühle mich gar nicht schlecht, Herr Doktor."

Das ist brav."

Er legte Stock, Hut und Ueberrock ab und trat dann wieder zu Klara.

Und was macht der Appetit?"

Der läßt noch zu wünschen übrig," antwortete für Klara Frau Decker.Wenn man auch gar keine Be­wegung macht und immer im Zimmer hockt," meinte diese.

Haben Sie gut geschlafen!"

O ja."

Nun es wird sich schon wieder machen."

(Fortsetzung folgt.)

Folgen des Metallarb

,en Verkehr, entstanden ausstand, veranlaßten l -er Nothilfe. Hier Kohlen- und andere d je Arbeit, der sich seit ,Egen, deren Zahl si> hie.

gehn Gebote für Zei

-- 2. Schreibe mit 7

Baden-Baden, 10. Mai. Das Befinden des durch einen Autounfall verletzten Königs von Schweden hat sich so gebessert, daß er beabsichtigt, am morgigen Donnerstag die Heimreise nach Schweden antreten zu können. Ein Geschäftsmann konnte für sein Personal keine möblierten Zimmer finden, so große Anstrengungen er auch machte. Da kam ihm ein Einfall. Er inserierte kurzerhand:Amerikaner sucht Zimmer!" und siehe da: es gingen auf einmal 33 Angebote ein (!!), darunter verschiedene Angebote mit Zwei Zimmern. Woher auf einmal so viel überschüssiger Wohnraum?

Freiburg. 8. Mai. Wie der Kettenhandel das Holz ver­teuert, lehrte eine Berufungsverhandlung vor dem hiesigen Wu­chergericht. Der Händler Mar Wagner aus Veringenstadt (Hobenzollern) kaufte von einem Waldbesitzer in Oberprechtal 600 Ster Holz, die er alsbald am Fernsprecher cm den Händler Eugen Greiß in Nürtingen mit einem Profit von 1800 M. wei­terveräußerte. Ebenfalls am Telephon verkaufte G. das Holz mit einem Aufschlag von 2400 M. an eine Firma in Lahr, die nur deshalb nicht in den Besitz des Holzes gelangte, weil der erste Händler das verlangte Bankakkreditiv (Pfandsicherung) nicht stellte. Als dickes Ende folgte für die beiden ein vom Amtsgericht Waldkirch ansgestelltes Strafmandat wegen Preis­treiberei, lautend auf je 6 Wochen Gefängnis und 10 000 M. Geldstrafe. Ihre Einsprache wurde vom Wuchergericht verwor­fen, das außerdem die Veröffentlichung des Urteils in mehreren Zeitungen anordnete. Vor etwa 1 Fahren sprach das hie­sige Schwurgericht ein 20sähriges Mädchen, die Ottilie Vossen aus Düsseldorf, von der Anklage der Kindstötung auf Grund des Wabrspruches frei, trotzdem die Angeschuldigte ein Geständnis abgelegt und der Sachverständige sie für strafrechtlich verant­wortlich erklärt hatte. Die Verneinung der Schuldfrage seitens der Geschworenen erregte umsomehr Aufsehen, als noch am glei­chen Tage und von derselben Geschworenenbank in einem ähn­lich gelagerten Fall von Kindstötung die betreffende Angeklagte für schuldig befunden und demgemäß verurteilt wurde. Der Versuch der Staatsanwalt vermittelst einer Revision, die sich auf einen angeblich formalen Verstoß stützte, eine Wiederaufnahme des Verfahrens bei der Freigesprochenen durchznsetzen, blieb er­folglos, da die Revision nunmehr vom Reichsgericht abgewiesen wurde.

Mannheim, 9. Mai. In der Generalversammlung der Ak­tiengesellschaft für Eisen- und Bronzegießerei vorm. Karl Flink teilte die Direktton mit, es seien anscheinend Aussichten vor­handen. eine Einigung mit den Metallarbeitern noch im Laufe dieser Woche zu erreichen und den fast sechs Wochen dauernden Streik beiznlegen.

gut lesbarer Schrift, i Mskriptes. 4. Eigenn Hers deutlich. 5. Häng, ander. Laß alle Einleiti sc nie, deinen Wohnort Meide der Redaktton cden kann. Unterrichte ireiben nach den neuest, Raubüberfall aus 9 waren zwei Brüder, c§ Raubüberfalls ange cs Konsuls in Chari Mchafterin geknebelt n aubt. Der Angeklagte i Reue gepackt und stell Verhandlung an, daß reiche Konsul ihm die rer seine Strafe verbüj sich ihm wieder zuwen W nur die Schuldfrac richt Kurt Teichmann z Jahren Gefängnis ve offen war und die Pr cegten, trat die umstriti ffagebank und verabsck Mer Weise. Er nahn zelle.

Die EntwertuiW der

md die österreichische Kr jweizer Meldung: In mße zurzeit Fleckseife, w eingewickelt hat. A Makulaturpapier in l »eitet in Zürich mit V rchnet dabei die Herstell Rappen gleich 25 Krön» »teil übersteigen sogar ih

Handel

Kempten i. A., 10. Ma cisstatistik. Der in der n für Ware, die nach , mit der Bahn ver uttspreis für 1 Pfund r einschl der Verkäufe , ster 45,93 (Vorwoche 45 Weichkäse mit 20proz. H 334 583 Pfund; für ich 119 904 Pfund. M Mer Rnndkäse sehr x > Nachfrage.

Neueft

München, 10. Mai. r)e ein Antrag des A ) in namentlicher 8 - bei zwei Stimmenth u»ig ersucht, einen ba i den ersten Wirtsch« iilschaftszweige unter 2 lnchmer, Verbraucher »des zu bilden und a iperschaft soll über all Dwirtschaft gutachtlick Esse», 10. Mai. T »Zechenverband und lgestelltenverbänden de gebai?, daß vom 20 ganzen Linie um 31' s Kinder- und das «lienzulage auf 400 ü beträgt elf Dreißig Dortmund, 10. 8 Mland-Westfalens ha ^eute in Essen stat »ng der Teilstreiks liien die verhandflndei !e endgültige Erklärun leralstreik begonnen w Plauen, 10. Mai. ^nslag den Raubüberf, en und aus dem Fen in Marktredwitz festc zwei junge Burschen. Berlin, 11. Mai. »liener Boldrini, der sigen Jahres eine BomI sie, an Italien aus^e Mr meldet, sind die lsicht gekommen, daß e schm handelt. Das V Mster des Innern, dchekabinetls ausgeführ Mchen Gerichte auslicj Berlin, II. Mai. Mn, daß eine Konfere b Groß Stettins geste kneralstreik zu treten, f st», dem gefällten § lffnüber Geltung zu ve ! Berlin, 10. Mai. speien Fähnrich von "ijedienst von zuständi, pchchiatrischen Klinik d-m Strafanstaltsarz erkrank und nicht str ^Vollstreckung unterb