Ä übrig, nämlich den Ereignis : Lösung abzuwarten. Der U st dem hinzu: So wird also dj, mmonatiger Dauer eines schöne, rationale Anstrengung für längs Nach dem Berichterstatter de- die Russen in ihrer Antwort an! i-gungen stellen: 1. Sind die AU Probezeit de jure anzuerkennen! t einverstanden sein, daß die aus- >igt werden, ohne daß das Privat-, handenen Form wieder hergeM neigt, Rußland ein Memorandum >ie lange? 4. Sind die Alliierte« ewähren und in welcher Höhe? - schreibt, die Nachrichten seien i« lloyd George sehe das Fiasko der, reite sich darauf vor, die Verants nd besonders Poincare aufzubiiv irise der französisch-britischen Be orden, nachdem Lloyd George « ermifnahme des Welthandels <u>> )ie Reparationen aufzubauen.
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Neuenbürg, Dienstag, den 9. Mai 1922.
89. Jahrgang.
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Stuttgart, 8. Mai. Die heutige Ausgabe der „Süddeutschen Arbeiterzeitung" verfiel wegen eines landesverräterischen Artikels der gerichtlichen Beschlagnahme.
Sigmaringen, 8. Mai. Das Zentrum beantragte im Kommunalverband bezüglich der künftigen Politischen Gestaltung Hohenzollerns: 1. Das Schicksal Hohenzollerns darf nicht entschieden werden ohne vorherige Volksabstimmung. 2. Es liegt kein Anlaß vor, sich von Preußen zu trennen. 3. Bei der Bildung eines Groß-SchwaLens wird sich Hohenzollern dem Anschluß nicht entziehen können. 4. Eine Teilung Hohenzollerns wird von der Mehrheit der Bevölkerung nicht gewünscht. — Ein Antrag des Landesausschusses zur Gemeindeordnung und ein solcher des Zentrums wurde angenommen. Danach sollen die Bürgermeister und Schöffen in allen Landgemeinden Hohenzollerns von Len Gemeindeangehörigen gewählt werden und keine Besoldung erhalten, wenn die Landgemeinden nicht die Wahl eines besoldeten, pensionsberechtigten Bürgermeisters beschließen. Die Zahl der Mitglieder der Gemeindevertretung bei Gemeinden unter 1000 Einwohnern soll auf mindestens neun festgesetzt werden. Die Wahl des Bürgermeisters geschieht auf acht Jahre.
Berlin, 8. Mai. Nach einer Pariser Meldung haben die beiden englischen Mitglieder der Reparationskommission in London um ihre Abberufung nachgesucht.
Belgische Truppen für das Rheinland.
Köln, 8. Mai. „Jntenpendance Beige" meldet aus Brüssel, gestern seien vier Extrazüge mit 25 Offizieren und 1069 Mann mit Artillerie nach Sauerbrot bei Aachen abgegangen. Vier weitere Extrazüge, mit denen der Generalstab und weitere 31 Offiziere und 1041 Mann mit Artillerie befördert werden sollen, sollen in den nächsten Tagen abgehen. Das Artilleriematerial solle mit gewöhnlichen Zügen Nachfolgen.
Ausland
Paris, 7. Mai. „Chicagoer Tribüne" meldet, die amerikanische Regierung werde keine Einwendungen erheben gegen eine umfangreiche amerikanische Darlehnsgewährung an Deutschland.
Die Konferenz in Genua.
Französisch-englische Spannungen.
Berlin, 7. Mai. Aufsehenerregende Mitteilungen läßt sich, nach Mitteilungen aus Paris, der „Jntransigeant" von seinem Korrespondenten in Genua melden. Der Korrespondent hat den Eindruck, daß etwas Wichtiges hinter den Kulissen vorgehe. Er sei überzeugt, daß England im Begriffe stehe, zusammen mit Italien und Rußland Separatverhandlungen anzubahnen. Was die Engländer anbelange, fährt er fort, so scheinen sich dort unangenehme Dinge für Frankreich vorzubereiten. Eine gut informierte Persönlichkeit habe dem Korrespondenten gegenüber geäußert, daß Genna England die erwünschte Gelegenheit gegeben habe, neutral zu bleiben und von jetzt ab als einfacher Beobachter den Vorbereitungen zur „Revanche in Deutschland" znzuschauen. Belgien nehme nach Ansicht des Korrespondenten eine schwere Aufgabe aus sich, wenn es aufhöre, die versöhnende Rolle zu spielen, die es bis jetzt in den englisch-französischen Meinungsverschiedenheiten gespielt habe. Persönlich habe der Korrespondent die Ansicht, daß der französisch-belgische Akkord nicht mehr einheitlich sei. Es fehle in erster Linie -an dem gegenseitigen Vertrauen und von der Kordtalität von früher bestehe nichts mehr.
Vor der endgültigen Antwort.
Berlin, 7. Mai. Der „Berliner Lokalanzeiger" meldet: lieber die neue Krise der Konferenz von Genua berichtet der diplomatische Mitarbeiter des „Corriere della Sera", daß Lloyd George seit der letzten Unterredung mit den russischen Delegierten über deren Nnnachgiebigkeit sehr entmutigt sei, so daß er an der Möglichkeit einer Verständigung zu zweifeln beginnt und seinen Vertrauten die Absicht seiner sofortigen Abreise nicht verhehlt. Die Russen scheinen Gegenforderungen stellen zu wollen, die nicht einmal als Grundlage für neue Verhandlungen annehmbar seien. Besonders wünschen die Russen Barkredite, die von keiner europäischen Regierung aufgebracht werden könn- - ten. Der russische Delegierte Joffe begibt sich nicht direkt nach Moskau, sondern trifft in Berlin mit den russischen Sachverständigen und Kommissaren der Moskauer Regierung zusammen, denen er Bericht über die Verhandlungen in Genua geben will. Für Montag vormittag erwartet die russische Delegation durch Funkspruch die letzten Weisungen Lenins zur Abfassung ihrer endgültigen Antwort auf das Memorandum.
Die Reise Dr. Wirths nach Deutschland verschoben.
Genua, 8. Mai. Die bereits angekündigte Reise des Reichskanzlers wird bestimmt in den nächsten Tagen noch nicht erfolgen. Die deutsche Delegation befindet sich gegenwärtig in wichtigen Besprechungen mit denen anderer Länder, die von größter Politischer Bedeutung sind. Von der weiteren Gestaltung dieser Besprechungen wird es abhängen, wann der Reichskanzler sich zum kurzen Aufenthalt nach der Neichshauptstadt begeben kann.
Belgien bleibt unnachgiebig.
Aufdruck
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Brüssel, 8. Mai. Der „Soir" veröffentlicht ein Interview des Berichterstatters in Genua mit dem belgischen Außenminister Jaspar, in dem der letztere erklärte, Belgien werde unnachgiebig ans seinem Standpunkt beharren, welchen die Meinungsverschiedenheiten zwischen gewissen Verbündeten hervorgerufen haben.
Dringende Warnung an Rußland.
Genua, 8. Mai. Schanzer richtete gestern eine eindringliche Warnung an die russischen Delegierten, die er darauf aufmerksam macht, daß die Konferenz falle mit den Bedingungen des Memorandums, die eine äußerste Grenze eines Entgegenkommens für Rußland erreicht hätten. Man dürfe die Sowjet-Regierung nicht hoffen lassen, baren Kredit für Rußland zu bekommen. Diese Möglichkeit schloß Schanzer von vornherein aus. Er verwies nachdrücklich auf die Vorteile, die von den Alliierten den Russen versprochen wurden, wobei für diese zu ihrer Wiederaufrichtung auch begrenzte Barkredite aufgebracht werden könnten.
Schanzer vermittelt.
Berlin, 7. Mai. Wie aus Genua gemeldet wird, machen angesichts der schwierigen Lage die englischen und italienischen Staatsmänner erneut große Anstrengungen, um das Scheitern der Konferenz zu vermeiden. Der italienische Außenminister hat seine Vermittlerrolle mit großem Eifer und Geschick wieder ausgenommen und hierzu eigens Las Einverständnis Lloyd Georges eingeholt. Vor allem hatte er eine lange Unterredung mit Tschitscherin, der eine ausschlaggebende Bedeutung beigemessen wird. Schanzer richtete eine dringende Warnung an die russischen Delegierten, die er darauf aufmerksam machte, daß die Konferenz mit den Bedingungen des Memorandums die äußerste Grenze ihres Entgegenkommens für Rußland erreicht hätte; mehr dürfe die Sowjetregierung nicht erhoffen. Die Möglichkeit, von den Regierungen Barkedite für Rußland zu erhalten, schloß Schanzer von vornherein aus und wies nachdrück- lichst ans den Vorteil der von den Alliierten dem russischen Handel versprochenen Hilfe hin, wodurch für seine Neubelebung auch große Äarkredite aufgebracht werden könnten.
Italienische Darstellung.
lieber die Unterredung zwischen Lloyd George und Barthou nach dessen Rückkehr berichtet Pertinax im „Echo de Paris": Lloyd George habe den Entschuldignngsversuchen Barthous mit der Miene und dem Ausdruck eines Mannes zugehört, welchem irgend etwas sehr Unangenehmes zugestoßen sei. Er sagte nur, es sei zu spät, jetzt noch vermitteln zu wollen, denn die Denkschrift an die Russen sei abgesandt und man könne daran nichts mehr ändern. Jetzt müsse man die Antwort Moskaus abwarten, die sich nicht sehr günstig ankündige. Lloyd George habe dann hinzugesetzt, man dürfe sich keinen Illusionen mehr hingeben. Er glaube nicht, daß sich die Konferenz noch erholen könne. Das sei der Ruin für eine Politik, die in England als eine Existenzfrage betrachtet werbe. In einem entscheidenden Augenblick habe Frankreich, als es zwischen England und Belgien zu wählen hatte, sich an die Seite Belgiens gestellt. Frankreich dürfe sich nun nicht mehr Wundern, wenn England gegebenenfalls neue Freundschaften suche.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 8. Mai. Montag vormittag stürzte an dem Glasermeister Bentelschen Wohnhause an der Wildbader Straße das daselbst angebrachte Gerüst plötzlich vollständig in sich zusammen. Die auf demselben befindlichen Arbeiter, welche sich nicht mehr retten konnten, kamen mit Ausnahme des Gipsers Bischer von Conweiler mit dem Schrecken davon. Letzterer erlitt durch den Sturz Verletzungen im Gesicht und den Bruch einiger Rippen, was seine alsbaldige Ueberführung ins Bezirkskrankenhaus nötig machte. Ob der Unfall auf Fahrlässigkeit oder auf Witternngseinflüsse zurückzuführen ist, dürfte die Untersuchung ergeben.
Neuenbürg. 8. Mai. (Eine Warnung für Eltern.) Traurig ist es, wenn man sehen muß, daß Eltern, die ihren Kindern den liegenden Besitz gegen eine bestimmte, nach dem heutigen Wert oft sehr geringe Geldsumme übergaben, jetzt vielfach darben müssen. Darum, ihr Eltern, nehmt euch in Acht, bedinget bei der Uebergabe den Lebensunterhalt in der Hauptsache nicht in Geld, sondern ausreichend in Naturalien und lasset die Be- dingnisse gerichtlich festsetzen, damit es keine nachträglichen Streitigkeiten gibt.
Neuenbürg, 8. Mar. (Die Eisheiligen.) Die Tatsache, daß im Mai noch gerne Kälterückschläge und Nachtfröste anftreten, zusammen mit der Erfahrung, daß derartige Rückschläge gerne auf die Tage vom 12. bis 15. Mai fallen, hat den Volksglauben veranlaßt, die Tage vom 11. bis 14. (Mamertus, Pankrats, Ser- vaz und Bonifaz) als gestrenge Herren oder Eisheilige zu bezeichnen. In manchen Gegenden wird auch noch der 15. Mai, „die kalte Sophie", zu ihnen gerechnet. Bezüglich der Frostzeit gilt die alte Bauernregel, daß man bis zum Urbannstag (25. Mai) immer noch nicht vor Nachtfrösten gesichert ist. Die Rückschläge lassen sich durch nördliche und nordwestliche Winde erklären, die in den nördlichen Teilen des Atlantischen Ozeans vorherrschend sind und trockene Luft Hervorrufen, welche die Bildung von Wolken verhindert und die nächtliche Abkühlung ermöglicht.
Calmbach, 8. Mai. (Schnltheißenwahl.) Man schreibt uns: Die Schultheißenwahl in Calmbach ist von der Kreisregierung in Reutlingen für gültig und vom Ministerium des Innern für- ungültig erklärt worden. Dies hat dabei ausgesprochen, daß an den Wahlen der Ortsvorsteher und Gemeindevertretungen gemäß einer Bestimmung der Reichsverfassung auch nichtwürttem- bergische Deutsche teilnehmen dürfen. Dies ist umso bemerkenswerter, als im letzten Sommer Gemeindebehörden von ihren Aufsichtsbehörden verwarnt worden sind, Nichtwürttemberger an den Ortsvorsteherwahlen teilnehmen zu lassen.
/X Herrenalb, 7. Mai. Im Posthotel (Gebr. Mönch) ist zu längerem Kuraufenthalt eingetroffen S. Kgl. H. Alexander Friedrich von Hessen mit Gefolge.
Württemberg.
Stuttgart, 7. Mai. (Regimentstag des Reserve-Jnfante- rie-Regiments Nr. 119.) Unter überaus zahlreicher Beteiligung der alten Reservisten des Reserve-Jnfanterie-Regiments Nr. 119 fand in der Garnisonkirche eine Gedenkfeier für die Gefallenen statt. Neben den früheren Offizieren und alten Soldaten wohnten viele Angehörige und Hinterbliebenen der Gefallenen der erhebenden Feier bei, darunter auch Ministerpräsident a. D. Frhr. von Weizsäcker. Nach dem Largo von Händel, gespielt von der Reichswehrkapelle, hielt der frühere Divisionspsarrer Dr. Lempp die Gedächtnisrede. Von den 25 000 Alaun, die dem Regiment einst zugehörten, hätten über 2000 ihr Leben fürs Vaterland gelassen. Die Vogesenkämpfe, die Schlachten in Flandern, bei Arras, an der Somme und im Artois stünden lebendig in der Erinnerung. Aus dem Opfertod der Helden exwachse die heilige «Pflicht, den Hinterbliebenen mit Dank, Teilnahme und Hilfe beiznstehen. Der Tod der Helden mahne, alle Kräfte einzusetzen für den Dienst des Ganzen, die Volksgemeinschaft zu pflegen, den Geist des Neides und der Selbstsucht zu bekämpfen und den der Treue und Hingabe, den die Gefallenen bewahrt hätten, zu bewahren. So werde der Dod des Gerechten ein Segen und eine Kraft für die Lebenden, das Opfer der Weg zum Heil und zur Rettung. Nur so seien die Kriegsopfer nicht vergeblich gewesen. Der gemeinsame Gesang „Ich hatt' einen Kameraden" vertiefte das Gedenken. Der letzte Regiments-Kommandeur, Oberst a. D. Schäfer beleuchtete die tapferen Taten des Rgiments, dessen Leistungen zu Len besten gehörten, die das deutsche Heer aufzuweisen hatte. Unberührt von den Einflüssen des 9. November 1918 sei das Regiment geschlossen in seine alte Garnison heimgekehrt. Für diese militärische und persönliche Treue dankte er den alten Reservisten. Im Blick auf Gegenwart und Zukunft mahnte er, den deutschen Geist und das deutsche Pflichtgefühl hochzuhalten und die deutsche Jugend zu frommen, furchtlosen und neuen Menschen zu erziehen. Nur dadurch sei ein Wiedcremporkommen unseres Volkes möglich. Ein Liedvortrag mit Violinbegleitung und das Niederländische Dankgebet bildeten den Abschluß der in ihrer Schlichtheit er- i greifenden Gedenkfeier. Die alten Soldaten versammelten sich ! nach gemeinsamem Mittagessen nachmittags im Festsaal der Lie- ! derhalle zu kameradschaftlichem Zusammensein, wo neben musikalischen Vorträgen, turnerischen Darbietungen der Sportver- > einigung Stuttgart und Rezitationen von Kamerad Junker am i Landestheater noch manches treffliche Wort gesprochen wurde.
§ Der schöne Maiensonntag hinterließ für die alten Reservisten ! von ihrer Zusammenkunft die besten Eindrücke.
Stuttgart, »8. Mai. (Anschlag auf Personenzüge.) Die Staatsanwaltschaft setzt eine Belohnung von 1000 M. aus für die Ermittlung des Täters, der in letzter Zeit wiederholt, letztmals am 26. April ans Personenzüge während der Fahrt über die Neckarbrücke ans der Strecke Stuttgart-Cannstatt scharfe Schüsse abgegeben hat.
Stuttgart, 8. Mai. (Lehrerüberfluß.) Wegen Mangels an Volksschullehrerstellen sind im Geschäftskreis des Katholischen Oberschulrats zurzeit über 100 geprüfte Lehramtsbewerber und -bewerberinnen ohne Verwendung. In absehbarer Zeit können sie mit einer Verwendung tm öfentlichen Volksschuldienst nicht rechnen.
Brackenheim, 8. Mai. (Der Bahnhofbrand.) Der Brand im Güterbahnhof nahm deshalb so raschen Umfang an, weil dort für 70 000 Mark Feuerwerkskörper aufgestapelt waren.
Untertürkheim, 8. Mai. (Zum Metallarbeiterstreik.) Von der Arbeiterschaft der Daimkerwerke haben bis zum Montag 1583 sich bereit erklärt, unter den Bedingungen des Vorschlags Lautenschlager die Arbeit wieder aufzunehmen. In dieser Zahl sind die im Werk beschäftigten Angestellten Feuerwehrleute, Handwerker usw. nicht enthalten.
Reichenbach a. F., 8. Mai. (Vom Zug erfaßt.) Am Samstag wurde beim Ueberqueren der Bahngleise ein Kuhfuhrwerk vom Schnellzug erfaßt, der Wagen zertrümmert und zwei Kühe getötet. Der Fuhrmann kam mit dem Schrecken davon. Den Lokomotivführer soll keine Schuld treffen.
Baden.
Bauschlott, 8. Mai. Letzten Herbst wurde ans der Wohnung des Landwirts August Morlock beim Schloß der Betrag von etwa 15 000 M. gestohlen. Bis heute konnte der Täter nicht i ermittelt werden. Wie nun aus Breiten gemeldet wird, hat ! der aus Jöhlingen gebürtige, mehrmals vorbestrafte Bäcker ! Friedrich Müller, der zwei Tage vor dem Diebstahl in Bauschlott, am 10. Oktober letzten Ihres, aus dem Brettener Gefängnis entwichen, später aber wieder festgenommen werden konnte, endlich nach öfterem Leugnen das Geständnis abgelegt, den Einbruch in Bauschlott verübt zu haben. Ob und wieviel von dem geraubten Gelde noch beigebracht werden konnte, ist noch unbekannt.
Konstanz, 6. Mai. Einen tiefen Einblick in die Schieberund Zubringer-Zunft gestattete der Prozeß vor der Strafkammer gegen den 42 Jahre alten Korbwarenhändlcr Hans Bähr in Konstanz. Er hatte sich wegen Betrugs, Preistreiberei, Schleichhandels und unerlaubten Handels zu verantworten. Zur Last gelegt waren ihm u. a. 12 Fälle, in denen er Schieber- und Schmugglerwaren wie Seide, Lebensmittel, Schwcizcrstumpen, schweizer und goldene Uhren, Tabakpfeifen, Schokolade usw. gegen Anzahlung zu liefern versprach. Anzahlungen erhielt er, er lieferte aber entweder nichts oder nur ein kleines Quantum. Ferner hatte er sich wegen verschiedener Fälle zu verantworten, in denen er unter Vorspiegelung eigener günstiger Vermögenslage von auswärts Waren bestellte und erhielt, sie aber nicht bezahlte. Einem Frankfurter Geschäftsmann bot er Bruhere- pfeifen aus der Schweiz an, ließ sich darauf 22 000 M. Vorschuß geben, stellte dann die Geschäftsverbindung ein und verwei-