DaS vorige Jahr brachte unfein »ogen, es wurde eine Kommission von Gonzenheimer. Bürgern ünstigen Fruchtknospenansatz. T« (gebildet, die bis nachts um 2 Uhr tätig war, sie durchsuchte alle e schon in Blüte und die Bienen ! Ecken der geräumigen Villa und fand bis jetzt einen Barbetrag : der Obstzüchter statt des kühlen ' von 508 492 Mark. Am Morgen wurde noch seiner Hauswarme, sonnige Tage herbei. '! Mterin auf dem Wege nach dem Krankenhaus eine Tasche mit »Vorrat der Erde? Diese Frage 120 000 Mark Inhalt abgenommen. Uneröffnet sind noch >er Eisenverbrauch geht geschicht- > Hunderte von Einschreibebriefen, die während der Woche ge- die Aegypter haben 2000 Jahre kommen waren, auch die werden noch sehr viel Geld enthalten. ^Rechnet man den Wert der Villa hinzu, so kann das Vermögen,
das der Wunderdoktor hinterlassen, auf etwa eine Million geschätzt werden.__
hlgeräte gekannt, ebenso die Asi- onier, Asshrer) in grauer Voreinen gewaltigen Eisenverbrauch Sand des kleinen Brockhaus, ein vier Bänden, schreibt darüber: sen allein während des 19. Jahr- m Tonnen jährlich stieg (Gesamtstillionen Tonnen), so dürfte der enigen Jahrhunderten erschöpft
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 4. Mai. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 49 Ochsen. 13 Bullen, 110 Jungbullen, 124 Jungrinder, 179 Kühe, 402 Kälber, 746 Schweine, > Schafe und 4 Ziegen, die sämtliche verkauft wurden. Erlöst tittelvreise in an. wurden aus einem Zentner Lebendgewicht Ochsen 1. 2400 bis
"n dieser Tage einekatastrovlm ' E 2. 1700 bis 2100, Bullen 1. 2000 bis 2IS0, 2. 1700 bis 1900, m Ls FlUch KLtsM'M ^ KL g. 2000 bis 2200 3. 1700 bis 1950,
MspiL siiv Kühe 1. 1700 bis 1950, 2. 1300 brK 1550, 3. 900 bis 1100, Kälber 1.
"SM WMaebäck koütt ^ K^' WM bis 2700. 2. 2350 bis 2550, 3. 2000 bis 2250, Schweine 1. rhMuna für dft oberschleübb ^ Wvo bis 2900, 2. 2200 bis 2700 M. Verlauf des Marktes: Bei ^ilo obLsAesischer KZle Großvieh belebt, bei Schweinen lebhaft, bei Kälbern langsam, inia?« - Stuttgart, 4. Mar. Ber der am Mittwoch stattgerundenen
Tftephontarife und ab 1 Mai baute- und Fellauktion trat bei Kalbfellen ein Abschlag von er Wobnunasmieten Dis' Mi? M Prozent ein. Im -einzelnen wurden bezahlt für Ochsenhäute llrer^ sü^ die Sonntaasausa^ ! (bis M 29 Pfund) 48,10 bis 48,40 M., Rinderhäute 50,15 bis llaaLuLa^ « M., Kuhhäute 30 bis 49 Pfund) 41,10 bis 43,50 M., Farren-
Kronen und - ^ute (pis 29 Pfund) 50,50 M., für Kalbfelle 37 bis 79,95 Al., „ ' Fresserfelle 53,05 M„ Hammelfelle 27,55 M., getrocknet 35,80 M.
r von Homburg ch- Ulm, 4. Mai. Dem Schlachtviehmarkt waren zugetrieben:
rny, der -sich mit Vorliebe auch z zz Stück Großvieh, 20 Kälber, 28 Schweine. Erlös aus je :rich gab und in Gonzenheim bei - einem Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1 . 2400 Hl., Bullen 1 .
re Villa bewohnte, wo er jeden such von vielen hundert kranken - als „Wunderdoktor von Hom- hinausging, ist am Freitag im einer Blasenoperation gestorben, iahren erreicht. Müller-Czernh, >ohn des bekannten Frankfurter i ein Bruder des jüngst verstor- ab seit Jahren ein Wochenülätt- üele Seltsamkeiten auszeichnete, er plötzlich die Jdeee, daß er sund, krank-- und totbeten könne, eren Bekannten Mitteilung, die machten. Plötzlich hörte man, onrburg als Wunderdoktor nie- Zuspruch finde. 'Die Behörde
WO bis 2000 M., Jungrinder 1. 2300 bis 2550 M., 2. 1900 bis 2150, Kühe 2. 1200 bis 1500, 3. 800 bis 1000, Kälber 1. 2800 bis MO, 2. 2400 bis 2600. Schweine 1. 2500 bis 2650, 2. 2300 bis 2150 M. Verlauf des Marktes: Bei Großvieh langsam, bei Kälbern lebhaft.
Neueste Nachrrchte».
München, 4. Mai. Die bayerische Regierung hat den Reichspräsidenten Ebert zum Besuch der Deutschen Gewerbeschau eingeladen. Der Reichspräsident hat die Einladung angenommen, sich aber die Bestimmung des Tages seines Besuches Vorbehalten.
Nürnberg, 4. Mai. Bei einer Nürnberger Bank ist ein IK^jähriger Lehrling verschwunden, der folgende Werte mitge-
, . . . _ , nommen hat: Eine Tausend-Dollarnote, 17 OVO Francs belgische
beschäftigt, doch wurden die gegen - Noten, 1000 Francs französische Noten, 1500 Lire italienische -—-- ------ ----- Noten, eine Million Kronen deutsch-österreichische Noten (Stücke
zu 10 VOO Kronen), R>60 Francs schweizerische Noten.
Berlin, 5. Mai. Nach dem Urteil der Morgenblätter ist der Proteststreik der städtischen Arbeiter völlig zusammengebrochen. In allen städtischen Werken hatten sich die Arbeitswilligen so zahlreich eingesunden, daß die Notstandsarbeiten ausreichend durchgeführt werd enkonnten. — Wie der Oberbürgermeister Büß der „Vossischen Zeitung" mitteilt, ist unbedingt damit zu
lieber eingestellt, weil sich zahl- die erklärten, von rhm geheilt rgen" gingen sehr rasch vor sich, ienten über den kranken Körperminder religiöse Worte und cr- ir geheilt. Aus weiten Teilen e zu ihm, er hatte glänzende iilla und mußte, da er den Zu
konnte, noch Bedienungsperso- , rechnen, daß die städtischen Arbeiter zur heutigen Frühschicht kosteten, wieder vollzählig in den Werken erscheinen. Die zum Lohn-
«eilungen vor, die nichts : wollte, mußte mindestens fünf er denn im Laufe von wenigen rmögen erworben, der Zuspruch > zwei Heiltage einrichtete, Frei- auch Fernheilungen vor. Täglich >n von Patienten, welche Geld
sie Aerzte haben vergebens gegen - nommen wird.
kartell gehörenden Gewerkschaften haben gestern abend gemeinsam mit Len Vertretern der Berliner Gewerkschaftskommission beschlossen, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß die von den Kommunisten angestrebte Verlängerung des Proteststreiks keineswegs stattfinde und Laß auch in der Privatindustrie im Laufe des heutigen Tages unbedingt die Arbeit wieder aufge-
tellung genommen, der Zuspruch es auch verstanden, eine ansehn- . Blindenheilungen zu machen. > lensarten, erklärte, daß in ihm
Berlin, 4. Mai. Staatssekretär Bergmann befindet sich in Paris behufs Fühlungnahme über die schwebenden Fragen. — Ein bestimmter Zahlungsvorschlag unsererseits liegt nicht vor. — Vom 1. Juni ab soll die Stärke der englischen Äesatzungs- htigen Bischofs Roderich sei, der» truppen nur noch 21 Jnsanteriebataillone und zwei Kraftflug- n erklärte er, daß sogar Gott in s basierten betragen. — 3lach Straßburger Meldungen soll die
wieder ausgebaute Wohkönigsburg zum französischen National- denkmal zur Erinnerung an die Wiedergewinnung Elsaß-Lothringen umgestaltetwerden.
Berlin, 5. Mai. In der gestrigen Sitzung des Reichsrats hielt Ministerialdirektor Sachs bei der Beratung des Haushalts der allgemeinen Finanzverwaltung für 1922 einen Vortrag, in dem er sagte, die Reichsregierung glaube auf Grund von neuen Veranschlagungen gegenüber den vorgesehenen 4V Milliarden neuer Steuern ein Plus von 9,8 Milliarden, insgesamt also rund 50 Milliarden erwarten zu dürfen. Gegenüber
er ein armer Mensch, wenn er sei er von Gott begnadet. Er er erklärte, daß es ihm nur geieilen. Wer nicht gesund werde,
, die nicht geheilt wurden. Ueb- c durchaus nicht knauserig, in urants, wo er verkehrte, war er reichlichen Trinkgeldes sehr be- - sanwalt hat im Auftrag seiner! ebte, sofort das ganze Besitztum
ie Räumlichkeiten wurden nun- diesem Mehrertrag werden jedoch Mehrausgaben von 5.2 Milli- iründlichen Untersuchung unter- j arden vorgesehen, so daß 4,6 Milliarden verfügbar bleiben, die
I insbesondere dazu dienen sollen, die Bezüge der Militär- und Sozialrentner auszubessern. Der Reichsrat erteilte sein Einverständnis mit diesen Abänderungen.
London, 4. Mai. Die Blätter melden über die Kämpfe zwischen -den irischen Freistaatstruppen und den Rebellen, daß Las Schloß Ormonde, Las letzte Bollwerk der Rebellen, nach heftigem Kampfe von den Truppen des irischen Freistaats wieder genommen worden ist. Seit Beginn des' Kampfes am Dienstag vormittag haben die Freistaatstruppen 250 Gefangene gemacht. Zwischen den Vertretern der irischen regulären und der irischen irregulären Streitkräfte ist im Dubliner Rathaus ein Waffenstillstand von heute nachmittag 4 Uhr bis Mon- - tag nachmittag 4 Uhr zustande gekommen.
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manchesmal dsnke?" fragte bleibend.
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freilich so etwas denken." H darauf an, daß man eS einen die Menschen
ru sich selbst macht," wiet
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wie einer, der das Gesetz
S Gesetz bestraft, sind ja welche es schirmend unter
e und Mörder beschützen?" «e«« so ein armer Teufel, «rruug aufgefresse« Hut, in burum aber, d«ß er tausend-
t sich keiue Arche."
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Gerechtigkeit"
Zum Kampf in ber Metallindustrie.
Stuttgart, 4. Mai. In einer Demonstrationsversammlung der Metallarbeiter auf dem Schloßplatz wurde eine Entschließung gegen den Vergleichsvorschlag des Oberbürgermeisters Loutenschlager angenommen, weil er eine einseitige Stellungnahme zugunsten der Unternehmer enthalte und die sofortige Zurücknahme dieses Vorschlags in aller Oeffentlichkeit gefordert. In einer weiteren Entschließung beauftragten die Streikenden, deren Wortführer der Kommunist Krauß war. Len Vorstand, . den Kampf in verschärfter Form weiterzuführen.
Stuttgart, 4. Mai. In Ludwigsburg haben in den letzten Tagen scharfe Auseinandersetzungen innerhalb des Metallarbeiter-Verbandes stattgefunden, worauf die Belegschaften der dortigen Metallwarenfabriken den Beschluß gefaßt haben, Donnerstag, den 4. Mai, die Arbeit unter Anerkennung der 48- Stunden-Woche wieder aufzunehmen. Die Arbeiter erschienen heute auch vollzählig zur Arbeit. Der Metallarbeiter-Verband hatte vor jede /Fabrik einige hundert auswärtige Arbeiter dirigiert, die mit Gewalt das Betreten der Fabrik unmöglich machten. Es wird Sache der Staatsregierung sein, diese Bedrohung arbeitswilliger Arbeiter mit allen ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln zu verändern. — Me Ortsgruppen Aalen, Ravensburg und Friedrichshafen des christlichen Metallarbeiterverbandes haben den Beschluß gefaßt, den Vergleichsvorschlag des Oberbürgermeisters Dr. Lautenschlager anzunehmen, La sie
Weiterstreiken wegen der Arbeitszeitfrage für unverantwortlich halten.
Mannheim, 4. Mai. Im Schloßhof fand eine Versammlung der streikenden Metallarbeiter statt, bei der Gewerkschafts- sekretär Brümmer den Arbeitern namens der Streikleitung empfahl, den Vemittlungsvorschlag des Reichsarbeitsministenums als Vermittlungsbasis anzuerkennen, wie das von den wurttembergischen und bayerischen Metallarbeitern geschehen
sei. Lebhafte Zwischenrufe aus der Versammlung zeigten aber, daß die Streikenden diesem Vorschlag nicht zustimmten.
Prozeß Fechenbach.
München, 4. Mai. Im weiteren Verlauf seines Plaidohers führte der Verteidiger Graf Pestalozzi weiter aus, ohne die Mitwirkung von unanfechtbaren Sachverständigen wäre man nie in der Lage gewesen, den Prozeß so zu führen, wie er geführt werden konnte. Seine Partei habe alles getan, um eine sachliche Klärung herbeizuführen. Aber sie habe iede Taktik beiseite gelassen. Die Publikation von Eisner sei als offizielle Regierungsveröffentlichung verbreitet und von den Feinden als Schuldbeweis verwertet worden. In der Frage der Fälschung falle es auf, daß Rechtsanwalt Löwenfeld das Telephonat des Epafen Lerchenfeld in keiner Hinsicht berührt habe. Für beide Fälschungen könne nur eine beabsichtigte und bewußte Fälschung angenommen werden. Hinsichtlich der Person des Privatklägers vertritt Graf Pestalozza den Standpunkt, daß Fe- chenbach als Mittäter oder als Gehilfe der Fälschung in Betracht komme. Dem Beklagten habe der Vorsatz, Fechenbach zu beleidigen, vollständig gefehlt. — Rechtsanwalt Dr. Warmuth stellt an die Spitze seines Plaidohers den Satz: Jeder Deutsche, der heute noch die Fiktion von Deutschlands Älleinschuld am Kriege aufrecht erhalte, stelle sich außerhalb der deutschen Volksgemeinschaft. Einer herben Kritik unterzog er dann eine Reihe von Persönlichkeiten, die im Laufe des Prozesses besonders her- oorgetreten sind, wie Professor Förster, Dr. Mückle u. a. m. Er betonte, daß die von der Gegenpartei erwartete Sensation auf Grund eines nicht vorhandenen Gesandtfchaftsberichtes in das Wasser gefallen sei infolge der Bekundungen des Staatsrats von Lößl. Die bayerische Regierung habe diesen Zeugen von der Wahrung des Dienstgeheimnisses entbunden und damit gezeigt, daß sie keine Veranlassung habe, irgend etwas zu verdunkeln. Im übrigen kam Rechtsanwalt Warmuth zu den gleichen Ergebnissen wie Rechtsanwalt Pestalozza
München, 5. Mai. Im Prozeß Fechenbach fand heute die Schlußsitzung statt. Die Urteilsverkündung erfolgt am Donnerstag, den 11. Mai nachmittags 4 Uhr.
Rücktritt des braunschweigischen Ministeriums.
Braunschweig, 4. Mai. In der heutigen Sitzung der Landesversammlung wurde in der fortgesetzten Beratung des Berichts des parlamentarischen Untersuchungsausschusses ein Antrag Käfer vom Landeswahlverband: „Der Landtag möge beschließen: Das Staatsministerium besitzt das Vertrauen des Landtags", in namentlicher Abstimmung mit 30 gegen 20 Stimmen abgelehnt. Hierauf zog sich der Aeltestenausschutz zur Beratung zurück. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde die erste Lesung des Etats ohne Aussprache angenommen und der Etat dem Finanzausschuß überwiesen. Darauf erklärte Minister Antrick, daß er und seine Kollegen die Geschäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung weiterführen würden. Hierauf vertagte der Präsident den Landtag bis auf weiteres.
Dr. Hermes' Berichterstattung über Genua.
Berlin, 4. Mai. Zu Len gestrigen Besprechungen des Reichsfinanzministers Dr. Hermes mit den Parteiführern wird noch bekannt: Dr. Hermes behandelte vor den Parteiführern in der Hauptsache wirtschaftliche und finanzielle Fragen. Bon dem Vertrag von Rapallo ist nur insofern die Rede gewesen, als Dr. Hermes feststellte, daß die Mißstimmung, die wegen des Vertrags hauptsächlich bei einem Teil der Neutralen entstanden ist, wieder normalen Beziehungen gewichen, sodaß wiedrnm ein gutes Einvernehmen herrscht. In der Hauptsache sprach der Minister von den Valntafragen, über die Stabilisierung der Mark und über die Kreditfragen. Er bemerkte dabei, daß Deutschland in der Mnanzkommission von Genua eine Reihe von Vorschlägen gemacht habe, die der Konferenz so wichtig erschienen wären, daß sie in ein offizielles Protokoll ausgenommen worden seien, und demnächst wieder veröffentlicht werden würden. Was die Frage einer internationalen Anleihe betrifft, so gab der Minister der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde, eine Anleihe im Höchstbetrag von vier Milliarden Mark anfzunehmen. Weiter wurde noch über den eventuellen Zusammentritt des Reichstages gesprochen, wobei der Minister dem Wunsche des Reichskanzlers Ausdruck gab, daß der Reichstag vorläufig nicht zusammentreten solle, solange die Konferenz von Genua noch andauere.
Die Besoldungsfrage vor dem Beamten-Ausschuß.
Berlin, 4. Mai. Im Beamtenausschuß des Reichstags gab Ministerialdirektor von Schlieben über den Stand der Besoldungsfrage eine Erklärung ab. Er berichtete über die bekannten Forderungen der Spitzenorganisationen, die wegen ihrer nivellierenden Wirkungen abgelehnt werden mußten und betonte, daß eine Annäherung auf mittlerer Linie fast erreicht worden sei. Bedauerlicherweise sei dennoch eine Einigung mit den Spitzenorganisationen nicht zu erreichen gewesen. Die Reichsregierung sei in Uebereinstimmnng mit den Ländern nach wie vor bereit, zu den bestehenden Bezügen einen allgemeinen Zuschlag von 35 Prozent und einen Zuschlag auf die ersten 10 000 M. von 25 Prozent zu geben, so daß insgesamt 65 Prozent und 120 Prozent vom 1. Mai an zu zahlen wären. Auf eine Frage der Unabhängigen, was die Entente zu den hohen Gehältern der obersten Beamten sage, antwortete ein Regierungsvertreter, daß der deutsche Reichswehrminister etwa drei Viertel des Einkommens eines einfachen englischen Soldaten in Berlin habe.
Handgemenge im Preußenparlament.
Berlin, 4. Mai. In der heutigen Landtagssitzung, die kurz nach ^1 Uhr begann, kam es vor der Beratung der Berliner Krawalle sofort Wieder zu großen kommunistischen Szenen. Ein kommunistischer Redner protestierte gegen die Unterbringung der Schutzpolizei in der Umgebung des Landtages. Als in demselben Moment ein Offizier der Schutzpolizei den Sitzungssaal betrat, erhob sich ein wüster Tumult. Abgeordnete der Linksparteien stürmten ans die Regierungsbank, wo es zu einem wüsten Handgemenge kam. Darauf wurde die Sitzung abgebrochen.
Berlin, 4. Mai. Minister Severing erklärte, daß nach amtlicher Feststellung ein Hauptmann und 62 Mann, ein Leutnant und zwölf Berittene das ganze Aufgebot gebildet hätten. Zum Gebrauch der Waffe sei es nicht gekommen, sondern erst als ein Unterbeamter angegriffen worden sei, was seine Kameraden als Signal angesehen hätten. Dem guten Zureden der Polizei wäre es ebensowenig gelungen, die Ordnung aufrecht zu erhalten wie den Ordnern. Er werde nicht das Versammlungsund Demonstrationsrecht der städtischen und anderen Arbeiter beschränken, aber Liese Freiheit dürfe nicht ans Kosten derer gehen, die zur parlamentarischen Vertretung der Bevölkerung berufen seien. Er werde mit den Gewerkschaften verhandeln, um mit ihrer Hilfe weitere Zusammenstöße zu verhindern.
Vom französischen Kabinettsrat.
Paris, 4. Mai. Ueber die heute Vormittag stattgefundene Kabinettssitzung verbreitet Havas eine halbamtliche Note, in der gesagt wird, der Kabinettsrat habe einstimmig den Abschluß eines Paktes, der den gegenseitigen Nichtangriff der Staaten sicher stellt, angenommen unter der Bedingung, daß Rußland dem znstinnne. Das ganze Interesse des neuon diplomatischen Aktes bestehe tatsächlich darin, daß Rußland sich verpflichten werde, seine Nachbarn nicht anzugreifen, und daß das für zehn- Jahre als endgültig angesehen werde, was als territoriale- Regime durch Len Friedensvertrag von Versailles festgesetzt s«» an dem Rußland nicht teilgenommen habe, Deutschland ebenso
-demgegenüber verpflichtet, die festgesetzten Grenzen zu respeb- ! tieren. Der Pakt dürfe dem Recht auf Sanktionen, das die Alliierten aus dem Friedensvertrag von Versailles herleiten, für den Fall, daß Deutschland sich einer Nichterfüllung seiner Verpflichtungen schuldig mache, nicht Abbruch tun. Es müßten ferner die großen internationalen Verpflichtungen erfüllt wev- den. durch die die Habsburger und Hohenzollern vom Thron entfernt worden seien, auch die Abkommen von Macht zu Macht, beispielsweise das französisch-belgische Abkommen oder das Abkommen, das die kleine Entente bindet. Es dürsten keine Entwaffnungsmaßnahmen aufgezwungen werden, als die, oir Arsikel 8 des Völkerbundspaktes vorsteht. In besonderer Weise müsse übrigens der neue Vertrag die Verpflichtungen ersetzen, die Artikel 10 des Bölkerbnndsstatuts vorsehe, indem er geg»- -benenfalls die Mächte, die wie Deutschland und Rußland noch nicht dem Völkerbund angehören, verpflichte.
Die Konferenz in Genua.
Besprechungen Lloyd Georges mit den deutschen Delegierte»».
Genua, 4. Mai. Heute vormittag fand eine Unterredung zwischen dem Reichskanzler Dr. Wirth und dem Reichsminister des Aeußern, Dr. Rathenau, einerseits und Lloyd George andererseits statt. Um 10 Uhr begaben sich Wirth und Rathenau nach Quinte, wo sie von dem englischen Premierminister sofort empfangen wurden. Die Unterredung dauerte zwei Stunden und wurde noch im Laufe des Nachmittags fortgesetzt. Gegenstand der Besprechung war die allgemeine Lage. Lloyd George ließ sich eingehend über die inneren Verhältnisse und über die finanzielle Lage Deutschlands informieren. In deutschen Delegationskreisen glaubt man. daß auch darüber ga- sprochen wurde, welche Haltung Deutschland gegenüber Sanktionen und Maßnahmen einnehmen solle, mit denen Frankreich für den Fall der Nichterfüllung am 31. Mai droht. In allen Delegationskreisen wird auf diese Besprechungen große Wichtigkeit gelegt. Man nimmt an, daß auch die russische Frage berührt wurde. In italienschen Kreisen will man sogar wissen, daß Lloyd George die Russen durch die Deutschen beeinflussen will, das Dokument ohne Schwierigkeiten anzunehmen.
Berlin, 5. Mai. Die Blätter messen der gestrigen Unterredung zwischen dem Reichskanzler Dr. Wirth, dem Minister des Aeußern Dr. Rathenau und Lloyd George eine große politische Tragweite bei. An der Aussprache, die den Charakter einer förmlichen Sitzung trug, nahmen auf engl. Seite noch Lord Birkenhead, Sir Worthington Evans und Sir Maurice Hankey teil. Bei der Besprechung wurden alle Probleme berührt, die bisher die Konferenz beschäftigt haben. Der Reichskanzler schildert ausführlich in sehr ernsten Darlegungen die Lage in Deutschland und äußerte im Zusammenhang damit die Absicht, nach Berlin zu reisen. Llohd George bewog darauf in eindringlicher Weise den Reichskanzler, die Abreise nach Berlin aufzuschieben, was dieser, nach den Berichten der Blätter, auch zugesagt haben soll. Es wurde schließlich verabredet, die Anssprache in einigen Tagen unter Hinzuziehung des französischen Delegierten Barthou nach dessen Rückkehr sortzusetzen. Im Anschluß an -die Besprechung mit der englischen Delegation hatte Dr. Rathenau eine Unterredung mit dem italienischen Minister des Aeußern Schanzer.
Scharfe Kritik a« der französischen Gewaltpolitik.
Paris, 4. Mai. Der sozialistische ,Populaire" schreibt: „Wenn Frankreich in der Frage der vollen Rückerstattung deS fremden Besitzes in Rußland die unnachgiebige Haltung Belgiens einnimmt, so treibt es vorsätzlich zum Bruch mit England und Italien in einem Hauptpunkt des Memorandums. Dadurch spielt es der Sowjetregierung in die Karten, die daran interessiert ist, die Eifersüchteleien der bürgerlichen Staaten «ruszubeuten. Ohne Unterschrift der Franzosen und Belgier wird den Engländern und Italienern nur übrig bleiben, mit den Russen Rapallo-Verträge zu schließen." Die kommunistisHe „Humanitee" sagt, Frankreich und Belgien vereinigten sich m der Absicht, Las Schiff der Konferenz von Genua, wie sich Lloyd George so gern ausdrücke, endgültig zu versenken. „Ere Nou- velle" schreibt, Frankreich-werde sich nicht von Belgien trennen, wohl aber von England. Wird es die Verantwortung auf sich nehmen, den Fehlschlag der Konferenz zu verursachen? Da» Land fühlt dunkel, daß eine Politische Komödie mit zweifelhaften Verwicklungen gespielt wird, die plötzlich zum Drama führen kann.
London, 3. Mai. Die „Westminister Gazette" berichtet aus Genua, daß die Haltung der Franzosen in der russischen Fra- einen katastrophalen Eindruck gemacht habe. Die französisc. Delegation habe niemals so klar gezeigt, daß ihre Mitwirkung nicht aufrichtig sei. — „Daily Chronicle" schreibt in einem Leitartikel, es bleibe abzuwarten, ob der in Genua angenommene französische Abändernngsantrag die Befürchtungen Poincares beheben werde. Wenn nicht, so werde Frankreich für das Scheitern der Konferenz, soweit die russische Frage in Betracht komme, verantwortlich sein, da Frankreich vorziehe, die Sowjetregierung eine Reihe von Sonderverträgen abschließen zu lassen, statt sie durch gemeinsames Vorgehen in das europäische System einzubeziehen. — „Daily News" schreiben, wenn Genua nichts weiter erreicht habe, so habe es doch klargelegt, daß bei Len Franzosen die Ursache der Uebel liege, die Las europäische Leben ersticken.
Stammholz-Verkauf.
Aus dem Gemeindewald werden am Mittwoch, de« 1V. ds. Mt»., «achmittags 7 Uhr, im Rathaus in 23 Losen öffentlich versteigert:
Al Suche» mit 8»,87 5m.,
AZ Eiche« mit S7,18 5m.,
I Kirschbuum mit «,«« 5m.,
5 Birdeu mit 1,84 5«.
Nähere Auskunft und Losverzeichniffe durch den Waldmeister.
Birke«feld, den 4. Mai 1922.
Gernetrrdepflege:
Schmidt.
Amtliche S«r)e
mitgeteilt ^on der Bankfirma vaer A Elend, Karlsruhe i. B. 8 Proz. Kriegsanleihe.
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Devise Schweiz 100 Francs . Holland 100 Mulden
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Neue Vei>ei»«ie»
auf den tL-lich erscheinenden »E«Atiiler* werden fort, »ährend »on allen Postanstalteu und unseren Austräger» entzegMgeuo»««!.