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A^rokoiito Nr 24 bei der D.U.-Gvarkaffe Neuenbürg

Anzeiger kür Sas Lnztal unS Umgebung.

wr Sen Oberamtsbezttk Neuenbürg.

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Neuenbürg, Freitag, den 5. Mai 1922.

89. Jahrgang.

Neuenbürg.

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Deutschland.

München, 4. Mai. Der elsäßische Sozialist Grumbach, der anläßlich der Maifeier hier weilte, und auch einen Vortrag halten wollte, der aber von der Polizei verboten wurde, ist gestern verhaftet worden. Ueber die Gründe der Verhaftung bewahrt die Polizeidirektion vorläufig tiefstes Stillschweigen. Wie nunmehr offiziell bekannt wird, wird die Deutsche Ge­werbeschau am Samstag, den 13. ALai, feierlichst eröffnet wer­ben, und zwar in Gegenwart von Vertretern der Reichsregie- rung, der bayerischen Regierung, sowie aller deutschen Länder.

Berlin, 4. Mai. Der Reichsminister des Innern legte dem Reichstag eine Denkschrift Wer die deutsche Wanderung vor, nach der sich für die Kriegs- und Nachkriegszeit eine Einwan­derung von 1 Million Menschen in Deutschland ergibt.

Berlin, 4. Mai. Zu der Bewerbung des Kasseler Ober­bürgermeisters Scheidemann um den ersten Bürgermeisterposten m Fürstenwalde a. L. Spree und die hierfür ins Feld geführten Gründe schreiben die Blätter, baß diese Gründe nicht recht stich­haltig seien. Die Amtsgeschäfte in Kassel werden Herrn Scheide- mann wohl aus einem anderen Grunde bedrücken. Unter sei­nem Regiment seien durch die sozialdemokratische Fntterkrippen- wirtschaft die Verhältnisse in Kassel so unhaltbar geworden, baß in der Stadtverordnetenversammlung sämtliche bürgerliche Fraktionen zusammenstehen. Herr Scheidemann werde Wohl einsehen, daß er in Kassel ausgespielt habe.

Berlin, 4. Mai. In den Blättern aller Parteirichtungen, mit Ausnahme der sozialdemokratischen, äußert sich ein starker Unwille über den 24stündigen Proteststreik, den die städtischen Arbeiter der Bevölkerung heute auferlegt haben, weil den Kom­munisten und Radikalsten unter den sogenannten Obleuten die Erklärung des Polizeipräsidenten über das Vorgehen der Po- / lizei bei den Demonstrationen vor dem Rathaus nicht genügt habe. Dabei war diese Erklärung von einer für den unverbil­deten Sinn kaum noch zu übertrefsenden Weichheit.

Die ausländische« Sachverständigen gegen die Fälschungen Eisners.

München, 4. Mai. Die Beweisaufnahme im Prozeß über die Dokumentenfälschung Eisners ist nunmehr abgeschlossen. Als letzten Trumpf hatten sich die Beklagten die Vorlage einer Anzahl von Gutachten ausländischer Gelehrter und Sachver­ständiger Vorbehalten. Diese Gutachten kommen samt und son­ders zu dem Resultat, daß es sich bei der Eisnerschen Publika- r-tion um eine der rücksichtslosesten und offenkundigsten Fäl­schungen der Geschichte handle. Diese Worte finden sich buch­stäblich so in dem Gutachten des französischen Historikers und Professors an der Sorbonne, Eduard du Jardin. Das frühere englische Unterhausmitglied Joseph King, der der Arbeiterpar­tei angehört und infolgedessen der deutschen Revolution sym­pathisch gegenüberstehe, erklärt in seinem Gutachten, daß die Aenderungen und Auslassungen in dem Schönschen Bericht darauf berechnet seien, das Publikum irrezuführen, und auf eine überlegte Fälschung hinauslaufen. Zu dem gleichen Urteil kommen der italienische Historiker Baron Lombroso, der hollän­dische Gelehrte Verrsluys, der, nebenbei bemerkt,'<ruch Mitglied der neutralen Schuldkommission ist, der schwedische Historiker und Professor an der Universität Lund, Böök, der amerikam- sche Historiker und Staatsrechtslehrer an der Northampton- Unlversität in Massachusetts und Sidney, B. Fay, und endlich der GeneraÜtaatsanwalt Ernesto Quesada, Professor für inter­nationales Recht an der Universität Buenos Aires.

Es steht also vor der Geschichte fest, daß das In- und Aus­land Eisner vor Gericht der bewußten Fälschung und absicht­lichen Irreführung zeihen. Auf Grund der Fälschungen Eis- ners aber ist die Kriegsschuld Deutschlands für alle Zeiten m dem Versailler Pakt dokumentiert worden. Der weitere Ver­lauf des Prozesses wird sich so gestalten, daß die Plaidoyers, die gestern bereits begonnen haben, Wohl noch den heutigen und auch den morgigen Tag in Anspruch nehmen werden. Das Gericht wird dann die Verteidigung bis Mitte oder Ende näch­ster Woche ansetzen, denn bei der Urteilsbegründung ist es notwendig, daß jedes Wort und seine Begründung nicht ein Gerichts-, sondern ein Weltgeschichtsdoknment bedeuten wird.

Großaktion gegen öie Schuldlüge.

Der Nationalverband Deutscher Offiziere, der Deutsche Ofsiziersbund, der Reichsoffiziersbund 1920 und der Verband nationalgesinnter Soldaten beabsichtigen am 28. Januar, der Wiederkehr des Tages, an dem vor 3 Jahren der Friedensver­trag von Versailles unterzeichnet wurde, große Kundgebungen im ganzen Reich gegen die den deutschen Nachkriegsregierungen abgepreßte Schuldlüge zu veranstalten. Um in dieser Ange- /legenheit nach außen hin möglichst die Einheit des deutschen ' Volkes zur Darstellung zu bringen, fordern die genannten Ver­bände alle Vereine und Verbände ohne Rücksicht auf Partei­zugehörigkeit auf, in allen Teilen des Reiches am 28. Juni gleiche oder ähnliche Kundgebungen ^abzuha lten._,

Ausland.

Ministerrat in Paris.

Paris, 3. Mai. Ministerpräsident Poincare, hat der heute mit großer Feierlichkeit stattgefundenen Beerdigung Deschu- nsls nur teilweise beiwohnen können, weil er sofort nach der Ankunft Barthous mit diesem eine lange Besprechung hatte. Im Mittelpunkt der Beratungen stand zunächst noch nicht der Vertrag von Rapallo oder die Tagung des Obersten Rates und in diesem Zusammenhang die am 31. Mai gegen Deutschland zu ergreifenden Maßnahmen, sondern die Verweigerung der Unter- Ichrift unter das russische Memorandum. Ob der Petroleum­vertrag zwischen Rußland einerseits und Holland und England andererseits tatsächlich abgeschlossen würde oder nicht, bleibe für Frankreich gleichgültig. Es wolle auf keinen Fall ein wei­teres Rapallo erleben. Poincare machte Lloyd George die hef­tigsten Vorwürfe wegen der mit seiner Einwilligung erfolgten Verletzung der Resolution von Cannes und ist daher gewillt, Belgien keineswegs im Stich zu lassen, Las bekanntlich durch

die Verweigerung seiner Unterschrift dartnn wolle, daß Sowjet­rußland gar kein Recht hat, über belgisches Eigentum zu ver­fügen. Solange die Russen das Privateigentum nicht anerken­nen wollen, verweigere Frankreich unbedingt den Abschluß irgendwelcher Wirtschaftsverträge mit Rußland.

Die Konferenz in Genua.

Ei« Beharren Lloyd TeoygeS ans der Signatar-Konferenz.

Nach einer Genueser Drahtung derVoss, Ztg." bestehe Lloyd George darauf, daß die Signatarmächte von Versailles sich in Genua und nicht anderswo vor dem 31. Mai treffen sollen.

Besprechung der deutsche» Führer «it Lloyd George über Deutschlands innere Lage.

Genua, 4. Mlai. Reichskanzler Dr. Wirth und Reichsaußen-! minister Rathenau sind heute vormittag von dem englischen Mi­nisterpräsidenten zu einer Besprechung gebeten worden. ES handelt sich um eine Aussprache über die innere Lage in Deutschland im Zusammenhang mit der deutschen Außenpolitik. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß Wirth und Rathenau in dieser Besprechung auch das Reparationsproblem anschneiden werden.

Annahme der Kommissions.Entschließungen.

Genna, 3. Mai. Evans begründete seinen Antrag auf An­nahme der Anträge der Finanzkommission mit folgenden Aus­führungen: Wenn auch einige der Brüsseler Finanzbeschlüsse von 1920 in Genua wieder zur Geltung kommen würden, so seien die Genueser Finanzberatungen doch mehr als eine bloße Wiederholung von Brüssel. Die erste Resolution stellt fest, daß die Stabilisierung der Währung das Haupterfordernis für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas sei. Das Haupterfor­dernis ans dem Wege zur Währungsstabilisierung sei die unbe­grenzte Vermehrung der Zahlungsmittel. Daher müßten zu­nächst der Notenpresse Beschränkungen auferlegt und das Bud­get eines jeden Staates durch Besteuerung ausgeglichen wer­den. Die Währungsstabilisierung beruhe jedoch durchaus nicht auf einer bestimmten Markparität. In manchen Ländern könnte die Stabilität durch Festsetzung einer dem Wechselkurs der Münzeinheit mehr angenäherten Parität erreicht werden. Falsch sei es, anzunehmen, daß die Rückkehr zum Grundstandard die Lösung aller Schwierigkeiten bedeute. Der letzte Teil der Genueser Leitsätze handelt vom Kredit, und zwar werde nach Ansicht des Redners Las Anleihekapital nach Stabilisierung der Währung und der Wechselkurse reichlich aus allen Ländern mit Ueberfluß an Leihkraft in Länder fließen, die Hilfe von außen brauchen. Ferner wies der Redner aus die geplante Gründung der zentralen internationalen Korporation und der ihr ange­gliederten nationalen Gesellschaften hin. Fast alle in Genua vertretenen Regierungen hätten sich, vorbehaltlich der Zustim­mung ihrer Parlamente, verpflichtet, solche nationalen Gesell­schaften zu gründen und das dafür nötige Kapital aufzubringen. Das gesamte Kapital werde von der unter britischen Gesetzen korporierten zentralen internattonalen Korporation kontrolliert werden. Zum Schluß empfahl der Redner noch einmal sämt­liche Leitsätze, die nach Anhörung der bekanntesten und erfah­rensten Sachverständigen der ganzen Welt aufgestellt worden seien, zur Annahme.

Die französischen, italienischen, holländischen und schweize­rischen Delegierten äußerten darauf ihre Zustimmung zu den Beschlüssen der Finanzkommission. Tschitscherin betonte in sei­ner Rede, die russische Delegation habe alle Anstrengungen ge­macht, um mit bestem Willen an den Kommissionsarbeiten mit­zuarbeiten. Die in den letzten Fahren in Rußland geschaffene Lage habe ihr jedoch nicht eine Mitwirkung in dem gewünschten Umfange ermöglicht. Die russischene Delegation glaube, daß der Wiederaufbau Europas nicht beschleunigt werden könne, ohne daß die finanziell starken Staaten den schwachen Hilfe lei­sten. Es seien unbedingt Kredite unter den verschiedenen Re­gierungen nötig und es müsse eine Monopolisierung des Han­dels vermieden werden. Diese Vorschläge müßten aber zur praktischen Verwirklichung kommen, damit sie zur wirtschaft­lichen und finanziellen Gesundung der Welt führen.

Nach Tschitscherin ergriff der deutsche Delegierte Dr. Ra­thenau das Wort, um auszuführen, daß jedermann anerken­nen müsse, daß die Kommission ausgezeichnete Arbeit geleistet habe. -Rothenau ging besonders auf die Arbeiterfragen ein und sagte, daß 10 Millionen Arbeitslose in der Welt festgestellt worden seien. Wenn man die Familien mitzähle, so bedeute das ein ungeheuer großes Volk, dessen Angehörige von dem festen Willen und von dem heißen Wunsch zur Arbeit beseelt, arbeits­fähig, doch ihre Arbeitskraft unverwertet lassen müßten. Die Gründe dieser höchst beklagenswerten Situation seien in äußerst klarer Weise durch die in Genna versammelten besten Sachver­ständigen der Welt dargelegt worden. Vor allem seien es die riesigen Lasten, die sich aus den Verpflichtungen und aus den Folgen des Krieges ergeben. Diese Lasten haben wirtschaftliche Schwierigkeiten verursacht, die sich durch gewisse, wirtschafts­politische Maßnahmen der Nachkriegspolitik noch verschlimmert haben. Rathenau ging sodann besonders auf die Valutakrise ein, indem er fortfuhr, daß die Schuldnerländer, die gezwungen seien, sich Auslandsdevisen durch Ausfuhr ihrer Waren zu ver­schaffen, sich in scharfem Wettbewerb mit ihren Gläubigern auf dem gleichen Markte träfen. Die Schuldnerländer seien dem schärfsten Verkanfszwang ausgesetzt. Aber diese Notverkäufe machten diese Länder nicht wohlhabend, und gäben ihnen keine Kaufkraft zur Befriedigung ihrer eigenen Wünsche. Trotz in­tensiver Arbeit nehme der Wert ihres Geldes ab. Ihre Kauf­kraft sinke und der Weltmarkt schrumpfe mit der Abnahme der Kaufkraft weiter zusammen. Um ihre Märkte zu schützen, er­lassen die Gläubiger-Länder gegen den Import des Schuldners Einfuhrverbote und hohe Zölle. Folglich seien die Schuldner, die trotz allem Zahlungsmittel beschaffen müßten, in verschärf­ter Potlage. Rathenau schloß mit den Worten, daß Deutsch­land die Hoffnung nicht aufgebe, daß die Vertreter der großen Nationen gegenüber den unerbittlichen Tatsachen des wirtschaft­

lichen und sozialen Lebens einen Weg zu einer energischen und erfolgreichen Zusammenarbeit finden werden.

Die Ausführungen des deutschen Delegierten wurden mit lebhafter Aufmerksamkeit verfolgt. Hierauf machte der italieni­sche Delegierte Bertholinj noch einige kurze Ausführungen. Im Anschluß daran wurden die Beschlüsse der Finanzkommission nach Len entsprechenden Artikeln verlesen. Da ein Einspruch gegen diese Beschlüsse nicht erhoben wurde, erklärte der Prä­sident de Facta sie als angenommen.

England z« einem Sonderabkommen mit Rußland bereit.

London, 3. Mai.Daily Expreß" meldet aus Genna, daß Lloyd George Barthou aufgetragen habe, Poincare mitzuteilen, daß. wenn eS nicht gelinge, eine gemeinschaftliche Lösung mit den Russen zu treffen, England sich gezwungen sehe, einen Son­dertrag mit Rußland abzuschließen. Nach den Limes" haben die Russen das Memorandum nur als Mittel gebraucht, um nochmals für sich Propaganda zu machen, im übrigen lasse eS sie aber kalt. Wenn sie mit Len verschiedenen Mächten Sonder- a bkom men treffen könnten, würden sie Las vorziehen.

Au« Studt, Bezirk rruk UmgebsmO.

Neuenbürg, 3. Mai. (Bekämpfung des Hederichs.) Der Schaden, den der Hederich alljährlich auf unseren Feldern an­richtet, geht in viele Millionen. Derartige Schäden sind in unserer Zeit doppelt schmerzlich, weil unter ihnen einmal die noch lange nicht sichergestellte Volksernährung leidet, und dann die von den Landwirten zur Steigerung der Produktion getrof­fenen Maßnahmen, wie vermehrte Düngung durch künstliche Düngemittel, Einführung verbesserten Saatguts und ertragrei­cher Sorten, verbesserte Knlturmethoden usw. in ihrer Wir­kung ganz wesentlich beeinträchtigt ^werden. Wo eine Hederich- spritze vorhanden ist, sollte diese jetzt schon instand gesetzt wer­den. Wo sie fehlt, kann als Bertilgungsmittel gegen Hederich feingemahlener Kainit oder Kalkstickstoff oder auch eine Mi­schung von beiden ebenfalls mit Erfolg verwendet werden. Von Kainit allein sind zirka fünf bis sieben Zentner pro Tagwerk zu streuen, vom Kalkstickstoff 70 Pfund; die Mischung der bei­den Mittel kann je nach der beabsichtigten Düngewirkung mehr Kainit oder mehr Kalkstickstoff enthalten. Me Notwendigkeit eines energischen Vorgehens gegen den Hederich wird von allen einsichtigen Landwirten schon längst eingesehen.

»-4 Feldrennach, 4. Mai. Durch alle deutschen Zeitungen wird bekanntgegeben, daß in diesem Jahre mehrere hunderttau­send Deutschamerikaner unser am Boden seiner wirtschaftlichen Kraft liegendes deutsches Vaterland besuchen werden. Mit sehr gemischten Gefühlen und schweren, ernährungspolitischen Be­denken sehen wir dem Ankommen unserer trotzdem lieben Aus­ländsdeutschen entgegen. Nach dem Stande der Papiermark contra Dollar sollte es allerdings möglich sein, daß jeder Ame­rikaner sich bei uns splendid zeigt und unserer Not entsprechend steuert, so etwa, wie dies die in Amerika lebenden Angehörigen der Nachkommen unseres früheren Schultheißen Schönt Ha­ler kürzlich getan haben. Sie haben nämlich zur Reparatur unserer alten Kirche und Orgel 28 000 M. an die arme Kirchen­gemeinde gespendet. Möge diese Opferwilligkeit noch bst vielen Deutschen" baldige Nachahmung erzeugen. Den lieben Schön- thalern aber sei herzlich auch ans diesem Wege gedankt.

Württemberg.

Stuttgart, 3. Mai. (Der Württ. Weinbauverein) hält seine diesjährige ordentliche Jahresversammlung am Pfingstmontag, 5. Juni, im Bürgermusenm in Stuttgart ab. Außer dem Jahresbericht des Vorsitzenden und dem Bericht über den Stand der Weinberge in den verschiedenen Gegenden des Lan­des steht auf der Tagesordnung ein Vortrag von Oekonom'e- rat Mährlen, Weinsberg, über die Düngung der Weinberge, unter Berücksichtigung des Mangels an natürlichem Dünger, und daran wird sich anschließen eine Aussprache über die Schädlingsbekämpfung, die von Pros. Dr. Meißner, Weinsberg, eingeleitet wird. Der Ausschuß des Württ. Weinbauvereins hat sich in seiner letzten Sitzung der Eingabe des Deutschen Weinbauverbandes gegen die neue steuerliche Belastung des Weines angeschlossen. Nach dem im Reichsfinanzministerium ausgearbeiteten Gesetzentwurf würde den Gemeinden das Recht gegeben, Steuern auf den örtlichen Verbrauch von Wein und anderen Getränken zu erheben. Es würde zu der Weinsteuer von 20 Prozent, zu der Umsatzsteuer von 2 Prozent noch eine Gemeindesteuer von 2 Prozent hinzutreten, so daß die Ver­brauchsabgabe aus Wein künftig ein volles Viertel seines Wer­tes betragen würde. Der Deutsche Weinbauverband hat die Streichung des betreffenden Gesetzesparagraphen beantragt. Zur Frage der Weineinfuhr aus Spanien hat der Ausschuß auf eine Anfrage der Handelskammer Stuttgart Stellung ge­nommen und zum Ausdruck gebracht, daß im Interesse des Er­zeugers jede Einfuhr grundsätzlich abzulehnen sei. Wenn die Einfuhr nicht größer würde, wie vor dem Krieg, so könnte darin eine große Gefahr für den einheimischen Weinbau nicht erblickt Werden. Sollte aus wirtschaftlichen Gründen eine Einfuhr not­wendig werden, so sollte sie sich auf kleine Mengen beschränken. Als Ort für die Herbsttagnng des Weinbauvereins wurde Marbach in Aussicht genommen.

Stuttgart, 4. Mai. (Keine Streikunterstützung.) Die kom­munistischen Anträge auf Unterstützung der streikenden Metall­arbeiter wurden in der inneren Abteilung des Gemeinderats abgelehnt. Es sollen nur Unterstützungen gegeben werden in dem Maß, wie sie in andern Fällen der Not von der Stadtverwal­tung allgemein gewährt wird.

Rottweil, 4. Mai. (Versuchter Mord.) Das Schwurgericht verhandelte mgcn den Händler Gottfried Bitzler von Reutlin­gen, der im Oktober v. I. vom Landjäger in Epsendorf wegen Verdachts des Schleichhandels mit Schnaps angehalten wurde. Bihler täuschte damals körperliche Gebrechen vor und entfloh, um auf dem Bahnhof Rottweil eine Schnapsschleichhandelssen- dung in Empfang zu nehmen. Dort wurde er wiederum von einem Landjäger abgefaßt, weigerte sich aber weiter zu gehen und