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äse von der Ausstellung.

Der Ausschuß.

4i^,;«gSpre: Wertetjährlich in Nruenvürg 45.. Durch die Post - Orts« und Obernmrs- Kierkehr sowie im sonstigen '..ländischen Verkehrs 45. nt Postbestellgeld.

Fällen von höherer Ge- emlr besteht kein Anspruch Ms Lieferung der Zeitung e> »ui stiuäerstattunp des Bezugspreises. ,

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chiutz d. Änzcigen-Annl b n- rags vorher. Seeusprechee Nr. 4. Für telefonische Aus:räa> wird keinerlei Gewähr über» nonimen.

Neuenbürg, Samstag, den 2 . April 1922.

80. Jahrgang.

Rundschau.

Der Brei, den die vielen Köche in Genna lochen, wird immer mehr versalzen. Der deutsch-russische Vertrag ist zum Stein des Anstoßes geworden. Es wäre wirklich bester gewesen, wenn man ihn bis zum Schluß der Konferenz hätte geheim halten können. Aber wir sind überzeugt, daß diese Geheim­haltung ebensowenig möglich war, wie die Verweigerung des Abschlusses selbst. Deutschland hat eben niemand mehr als Rußland und muß um jeden Preis verhindern, daß die Sow­jetregierung mit den Ententemächten auf unsere Kosten sich verständigt und die Mauer des Versailler Vertrages auch noch an der russischen Grenze aufrichtet. Es ist schon schlimm genug, daß zwischen Rußland und Deutschland der polnische Korridor liegt. Würde hinter ihm auch noch eine Mauer errichtet, so wären wir ganz verloben. Der Preis des Abkommens ist ohne­hin hoch genug. Die vorzeitige Veröffentlichung gehört -sicher­lich mit zu diesem Preise und ist wohl darauf zurückzuführen, daß Rußland den Westmächten zeigen wollte, es stehe nun nicht mehr allein und verlange entsprechend eingeschätzt zu werden.

Die Wut der Franzosen ist unbeschreiblich. Ihr Vertreter Barthou ging so weit, die deutschen Vertreter der Unwahrhaf­tigkeit zu beschuldigen. Man blieb ihm die Antwort natürlich nicht schuldig. Die Folge war ein weiterer Wutausbruch trotz der großen Mäßigung in den Erklärungen des Reichskanzlers Dr. Wirth. Der Wutausbruch bestand aus einer herausfor­dernden Rede des französischen Ministerpräsidenten Poincare in Bar-le-Duc. Der gallische Hahn krähte wieder seine Sank­tionsdrohungen, u. a. die Besetzung des Ruhrgebiets auch ohne die Zustimmung der Entente. Diese Drohrede ist aber auf der gesamten Konferenz in Genua als eine grobe Provokation auf-" gefaßt worden -und hat sicher wieder ein Stück dazu beigetra- gen, die hysterische Haltung -Frankreichs mit der Zeit moralisch zu isolieren. Besonders interessant waren die Stimmen aus England und schließlich auch die Haltung von Lloyd George selber. DerTemps" hat es ausgeplaudert, wie man in Paris darüber denkt, indem er sagt:Die Politik Llohd George ist d> r Krieg, die Politik Poincares ist der Friede!"

Im übrigen machen die Rüsten, was sie wollen und erklä­ren, sie dächten nicht ans zahlen. Außerdem hat ihr Vertreter Tschitscherin den Polen, die auf Pariser Weisung zu rumoren anfingen, eine Protestnote geschickt, mit der er den deutsch-rus­sischen Vertrag verteidigt und mittelbar gegen den Ausschluß Deutschlands von dem politischen Unterausschuß für die Ver­handlungen mit Rußland sich verwahrt. Das war eine neue Bombe für die Konferenz, deren Tage nun offenbar gezählt sind und die, wenn nicht im letzten Augenblick eine energische Wandlung eintritt, auseinandergeht wie weiland das Horn­berger Schießen. ^ . .

Eine ernste Krisis von kleinerem Format hatten wir in Württemberg durch die Auseinandersetzung zwischen dem Mi­nister des Innern Graf und dem Oberpolizeidirektor Hahn, die dessen Abgang herbeiführte. Wenn wir zu wählen hatten, zwi­schen dem Minister und dem Oberpolizeidirektor, so gab es keine Bedenken, Hahns Verdienste in -Ehren, die des Mi­nisters -sind unendlich viel größer. Auch die Persönlichkeit des Ministers bietet die weit besseren Garantien. Die Koalitions­regierung. die Hahn einst so wirksam zu schützen verstand, brachte er nun durch seine Selbstherrlichkeit in große Gefahr. Mit dem Ministerium Graf steht und fällt die Regierungskoa­lition. Wir freuen uns, daß die bessere Sache in diesem Streit gesiegt hat, und möchten nur wünschen, daß an die Spitze der Polizeiwehr mit ihrer stark gelockerten Disziplin nicht ein Ver­waltungsmann, sondern ein tüchtiger Offizier käme, der dieser Truppe beibringt, was Ordnung heißt.

Im übrigen hat sich die Not der Zeit in keiner Werse ver­bessert. Der Metallarbeiterstreik geht weiter, neue Streiks kom­men dazu. Einige Tag sah es aus, als wolle sich bei der vor­übergehenden Erholung des deutschen Markkurses ein Preis­abbau anbahnen. Aber es ist schon wieder vorbei damit. In Stuttgart sind die Fleischpreise nun bei 45 bis 48 M. angelangt. Die Ernteaussichten verschlechtern sich infolge der Verspätung der Frühjahrsbestellung von Woche zu Woche. Kein Wunder, daß die Teuerung kein Ende nimmt und das Barometer der inneren wie äußeren Politik immer weiter sinkt.

Deutschland.

Stuttgart, 27. April. Die Abgg. Klein und Körner (BB.) haben folgende Kleine Anfrage im Landtag eingebracht: Es werden in den Oderämtern Crailsheim, Gerabronn und Mer­gentheim die Bauernhäuser von Nürnbergern und Würzbur­gern überlaufen und zum Teil unter Drohungen Kartoffeln er­bettelt Diese Kartoffeln werden dann an den Bahnstattonen an Meistbietende verkauft. Die Landwirtschaft ist durch die über­hand nehmende Unsicherheit in ihrer Arbeit gehemmt und bit­tet dringend um sofortige Abhilfe und scharfes Vorgehen gegen diese Schmarotzer. Was gedenkt die württ. Staatsregierung zu tun, um diesem Unfug entgegenzutreten. Wir begnügen uns mit schriftlicher Antwort." ^ - r . -

Stuttgart, 27. April. Bei der Jahresversammlung des Ev. Pfarrvereins in Württ. hielt Pros. D. Dr. v. Wurster (Tü­bingen) einen Vortrag über denReligionsunterricht des Pfar­rers unter den neuen Verhältnissen." In einer Entschließung er­klärten sich die Geistlichen unter Würdigung dessen, was die Lehrerschaft für die religiöse Schulung und Erziehung leistet, mit Freuden bereit, den Religionsunterricht soweit möglich m erweitertem Umfange zu übernehmen und richteten im B.ick auf städtische Verhältnisse zugleich an Regierung und Landtag die Bitte um Mittel zur Errichtung von Pfarrstellen für Rc- lionsunterricht in den Volksschulen Zwei weitere En sch ie- ßungen wandten sich gegen die wirtschaftliche Benachteiligung der Pfarrer im Verhältnis zu anderen Beamten.

Karlsruhe, 27. April. Der Rechtspflegeausschutz des badi­schen Landtaas batte auf die Tagesordnung seiner gestrigen S kuna den Antrag der Abgg. Weber (DBP.) und Genossen

Sitzung den Antrag der Abgg 'teilt, der auch von Abgeordrn-... ^

ndbundes und der Wirtschaftlichen Vereinigung unterschrie

Mai

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ben worden war, über die Aufhebung der Bestimmung des 1. Mai als gebotener Festtag. Der Vorsitzende des Ausschusses schlug vor, infolge der Kürze der Zeit die Beschlußfassung über diesen Antrag erst in späterer Zeit vorzunehmen, zumal die Re­gierung Erleichterungen für landwirtschaftliche Arbeiten und für Gartenarbeiten am 1. Mai gestattet hatte. Die Mitglieder des Ausschusses waren mjt diesem Vorschlag des Vorsitzenden einverstanden. Der Antrag soll in der nächsten oder übernäch­sten Sitzung des Ausschusses beraten und dann vor das Ple­num gebracht werden.

Die Teuerung im März 1 V 22 .

Die Reichsindexziffer für die Kosten der Lebenshaltung ist im Reich nach der ZeitschriftWirtschaft und Statistik" gegen­über dem Monat Februar um 313 Punkte, von 1989 auf 2302, somit um 15,7 v. H. gestiegen, nachdem sie im Februar um 349 Punkte oder 21 P v. H. gegenüber dem Vormonat in die Höhe gegangen war. In den Vormonaten war die Steigerung der Kosten für Heizung, Beleuchtung und Wohnungsmiete regel­mäßig geringer als die Verteuerung der Kosten für den reinen Ernährungsaufwand. Im März hat sich dieser Unterschied ziemlich ausgeglichen. Besonders die Kohlen- und Brikettpreise sind überall in dre Höhe gegangen. Die infolge der Kohlen­verteuerung notwendig gewordene Erhöhung der Preise für Gas und Elektrizität ist allerdings im März noch nicht in allen Städten in Kraft getreten, ebenso ist die Wohnungsmiete nur vereinzelt erhöht worden. Die Indexziffer für die Ernäh­rungsausgaben, die im Februar 2727 betrug, ist auf 3152, also um 15,6 v. H., gestiegen. Dies bedeutet eine Verteuerung um 165 v. H. gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres. Der Brotpreis ist überall um 75 v. H. und mehr gestiegen. Die all­gemeine Preissteigerung ist noch nicht zum Stillstand gekommen. Rindfleisch hat in der letzten Märzwoche in allen Städten mit Ausnahme von Karlsruhe wieder stark aufgeschlagen. Auch Margarine ist durchweg erheblich teurer geworden. Die But­terpreise sind gegenüber der ersten Märzwoche fast überall wieder um 30 v. H. und mehr gestiegen.

Mit der Vorkriegszeit verglichen kosteten im Durchschnitt des Reichs die wichtigsten Lebensmittel im Mai, dem wenigst teuren Monat des Vorjahres, und in den drei ersten Monaten des laufenden Jahres

Roggenbrot das

Rindfleisch Zuget. Vollmilch

Zucker

Schweinefleisch

Margarine

Butter

Kartoffeln

Der Preis für amtlich verteiltes Roggenbrot, der im Mai 1921 Las 21fache, im Januar 1922 das 14fache des Friedens­preises betrug, ist auf den 25fachen Betrag gestiegen, der Preis für das im freien Handel erhältliche Roggenbrot sogar aus das 40fache. Die außerordentlich starke Verteuerung der Kartoffeln hat Wider Erwarten auch im März weitere Fortschritte gemacht.

Ausland.

Genf, 28. April. Bundesrat Ealonder erklärte in einer Un­terredung, daß der Abschluß der deutsch-polnischen Verhand­lungen noch nicht für einen bestimmten Zeitpunkt vorauszu­sehen sei.

Moskau, 27. April. Ein Telegramm der sowjetrussischen politischen Verwaltung erklärt, daß eine Strafverfolgung we­gen der Ermordung des Gesandten Grafen Mirbach nicht statt­findet.

Der französische Kriegstrrstnu.

Berlin, 28. April. Die in Koblenz festgelegten militärischen Pläne, für den Fall, daß nach dem 31. Mai Zwangsmaßnahmen und im Zusammenhang damit Krieg gegen Deutschland eintre- ten sollte, sehen als erstes Marschziel für die Nordgruppe die Gegend von Hamm, für die Lahn-Abteilung die Gegend von Wetzlar und für die Maingruppe die Gegend von Hanau vor. Im Falle bewaffneten Widerstandes soll weiter nach Osten vor­marschiert iverden, und zwar im Norden in der Richtung von Münster, und im Süden in der Richtung des Thüringer- und Frankenwaldes.

Poincare hartnäckig gegen Genna.

Paris, 28. April. Poincare erklärte nach Schluß der zwei­ten Sitzung des gestrigen Ministerrats, daß er nicht daran denke, nach Genua zu gehen. Was die Wiederherstellung anbe­langt, so werde er sich zu keinerlei Diskussion über sie vor dem 31. Mai einlaffen. ^

Basel, 28. April. Wie der Korrespondent derBasler Na­tionalzeitung" in Genua zuverlässig erfahren haben will, hat Poincare Barthou verständigt, daß er die Einladung, nach Genua zu kommen, nicht annehme. Diese ablehnende Antwort ist den Engländern bis zur Stunde noch nicht übergeben wor­den. Das offizielleNein" erfolgt erst morgen und was dann geschehen wird, bleibt die große Frage. Poincare, der in die­sem Kampf unbedingt der Stärkere ist, arbeitet auf den Sturz Lloyd Georges hin. Es ist deshalb natürlich, daß er dem eng­lischen Premier jeden, auch den kleinsten Erfolg zu unterbinden sucht.

Nochmals Festlegung Frankreichs auf die Herausgabe des russischen Liquidatwnsbesttzes.

Paris, 28. April. Der KaLinettsrat trat gestern nachmittag um 6 Uhr abermals zusammen. Er setzte die Prüfung der Telegramme aus Genua über die Verhandlungen der Sow­jetregierung fort. Im Laufe dieser Sitzung hat der Rat den Wortlaut eines Telegramms festgestellt, das sofort an die Ab­ordnung in Genua gesandt wurde. Die Weisungen dieses Te­legramms. die übrigens mit dem von Barthou vertretenen Standpunkt übereinstimmen, fordernden Führer der franzö-

Diese Grundsätze begnügen sich nicht mit der Entschädigung der durch die Nationalisierung liquidierten Privatbesitzungen in Rußland, sondern fordern deren Herausgabe und Ersatz.

Llohd George sprengt die Fesseln von Cannes.

Genua, 27. April Heute ist hier die Empfindung allge­mein. daß die Genueser Konferenz an einem entscheidenden Wendepunkt angelangt ist. Hatte man sie noch vor wenigen Tagen für tot erklärt, so ist heute kein Zweifel mehr, daß Lloyd George entschlossen ist, den Endkampf, und sei er auch nur kurz, mit verzehnfachter Kraft durchzuführen. Aus seiner Umgebung wird versichert, daß nur in den kritischen Zeiten und in den schwersten Stunden des Weltkrieges man die gleiche Anspan­nung von Willenskraft und Unerbittlichkeit beobachten konnte wie gerade jetzt. Man kann sich darauf gefaßt machen, daß er ganze Arbeit tun werde. Vor allem sei er darauf bedacht, das entscheidende Ringen den Heimlichkeiten verschiedener Be- ratungszimmer zu entziehen oder doch jedenfalls unter den star­ken moralischen Druck der Oeffentlichkeit zu stellen. Die gestrige Rede Llohd Georges, die er vor englischen und amerikanischen Journalisten gehalten hat, ist dafür hat er selbst gesorgt heute im vollen Wortlaut der Oeffentlichkeit übergeben worden. Dieser Wortlaut beweist, welche weiten Ziele sich Lloyd George in Genua gesteckt hat und gerade diese indirekte Sprengung der in Cannes von ihm noch hingenommenen Fesseln hat auf die Franzosen und vielleicht noch auf ihre Anhänger in der Kleinen Entente als auch auf die Polen verblüffend gewirkt. Lloyd George charakterisiert alles, was bisher auf der Genueser Kon­ferenz geschehen ist, nur als ein Vorspiel, über dessen Langwie­rigkeit sich nur der Wundern würde, der die unendlichen Schwie­rigkeiten, wie sie das europäische Völkergewirr biete, unterschätzt hat. Besonders aufhorchen läßt die Labei zunächst beteiligten Randstaatenvölker der Hinweis, daß zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer komm eine einzige unumstrittene Grenze zu finden sei. Wohl kein anderer hätte in Genua es wagen dürfen, an so empfindliche Punkte des Versailler Vertrages zu rühren. Diese Unsicherheit der Grenzen, die gleichbedeutend iei mit Unzufriedenheit der von ihnen kurz und quer durchschnitte­nen Raffen bietet nach seiner Ueberzsugung unzählige Mög­lichkeiten für künftige Konflikte, die Europa zerstören müßten und indirekt auch Amerika unweigerlich mit hineinziehen wür­den. Mit warnendem Pathos sprach Lloyd George von dem falschen Antagonismus, dem Deutschland und Rußland und ganz Europa gegenüberstehe. Man dürfe nicht Deutschland und Rußland, die zwei Drittel von Europa umfassen. Niederhalten, und wer glaube, zwei Drittel von Europa vom europäischen Gebiet dauernd Niederhalten zu können, müsse schon Vorkommen blind sein. Das sei mehr als eine Unmöglichkeit, das sei schon Wahnsinn. Was den deutsch-russischen Vertrag betreffe, der für viele überaschend gewesen sei, so habe er längst klar erkannt, daß eine solche Wendung unvermeidlich war, wenn nicht ein guter Ausgleich gefunden werden konnte. Wenn gewisse Kom­binationen in Europa daraufhin arbeiten, zunächst den Zustand der Zerrissenheit zu verewigen, so sei die Zerstörung Europas nur noch eine Frage der Zeit. Man möge sich hüten, die Dinge dahin zu treiben, daß ein hungerndes Rußland von einem zor­nigen Deutschland bewaffnet wird. Nicht ewig wird der Sieg triumphieren, wenn der Sieg in Unterdrückung ausartet, wenn er von Ungerechtigkeit beseelt wird. Sobald in der Menschheit das Gefühl erwacht, sagte Lloyd George, wird der Sieg miß­braucht, den uns Gott beschieden hat. dann wird die Rache folgen, genau so wie sie der Verletzung des Menschheitsempfin­dens durch Deutschland gefolgt ist. Wenn wir nicht imstande­sind, im Siege redlich und gerecht zu bleiben, dann wird Europa in einen Siedehitzekessel verwandelt, und wenn es Leute in meinem Alter und von normaler Lebensdauer nicht mehr er­leben werden, die Jüngeren werden es sicher erleben. Ich bin beunruhigt durch die Wetter, die sich am europäischen Firma­mente zusammenziehen und diese werden, wenn auch nicht so­fort, so doch ganz sicher, losbrechen, wenn die Atmosphäre nicht gereinigt wird. Auch wenn die Wechselkurse verbessert würden, so habe Genua doch seinen Zweck verfehlt, wenn es nicht zu einem wahren Friedensvertrag komme. Gerade dieser Hin­weis Lloyd Georges wird hier in Genua viel beachtet, weil er ein Bekenntnis, daß Llohd George die bisherigen Friedens- Verträge noch nicht als wahre Friedensverträge halte, in sich birgt. Zum Schluß unterließ Llohd George wieder nicht den Appell an Amerika, dessen Abwesenheit er bedauerte, das aber, weil es frei von allen traditionellen Vorurteilen sei, eine be­sondere Stellung und eine besondere Autorität besitze und ein Recht habe, über Dinge zu sprechen, über die andere nicht spre­chen dürfen. Lloyd George forderte die Presse auf, ihm doch mit allen Kräften zu helfen, damit die Konferenz von Genua, diese wichtigste Konferenz, die je in Europa getagt hätte und für deren Gelingen er so viel gearbeitet hätte, zu den gewünsch­ten Zielen führe.

Man entnimmt aus den Worten Llohd Georges, daß die Verhandlungen mit den Russen nunmehr fortgesetzt werden sollen und es heißt, daß auch die Franzosen in dieser Hinsicht nicht mehr völlig unzugänglich sZen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Sormtqgssedairken.

Alle Morgen neu.

Gottes Gabe ist alle Morgen neu. Sie kennt nicht Alltag und kennt nicht Gewohnheit. Wie die Sonne im Frühling jeden Tag zu einer neuen Schöpfung macht, so stehen wir Tag für Tag erwartend vor neuen Taten der Güte Gottes. Und über dem Morgen liegt Staunen und Wundern.

AusDas neue Werk".

Was an nächtigen Sorgen, zehrender Sorgen Gischt, meine Seele verstöret, hat mir die Frühe verwischt, Gottes Atem umweht mich. Ich bin erfrischt.

Du schöner Morgen! Sprich, was ist sein Sinn?

Du innger Tag. du Heller Lichtgewinn I Ich fühle, daß ich lebe, daß ich bin daß ich ein Funke aus dem Feuer Gottes bin.