Uhr weiter zu fahren über CrailsheimNürnberg nach Ebers­walde und Len Flüchtlingslagern Guben und Schweidnitz. Dort werden die Kinder ihren hartgeprüsten Eltern berichten von der schwäbischen Opferwilligkeit und Hilfsbereitschaft. Es wird dies ein Lichtblick sein für diese, denen von Herzen zu wün­schen ist, daß sie Arbeitsgelegenheit und Wohnung finden, denn die Verhältnisse in den Lagern sind sehr primitive. Mit einer Rückkehr nach Oberschlesten in ihr Heim, das sie über­stürzt verlassen mußten, ist fast nicht mehr zu rechnen. Die herzlichen Abschiodsgrüße und der nochmalige Dank für freund­liche Aufnahme an die lieben Pflegeeltern und Herrn Pfarrer Klöß, den die Kinder ihrem Begleiter aufgaben, sei hier zum Ausdruck gebracht. Aber auch im Namen der Vereinigten Ver­bände heimattreuer Oberschlesier. Landesstelle Württemberg, sei Herrn Pfarrer Klöß (Engelsbrand) und den Pflegeeltern Landwirt Hummel, Landwirt G. Re nt schier, Landwirt Graben st etter Landwirt Rau, Goldarbeiter Keppler und Goldarbeiter Maier (alle in Grunbach) herzlichster D ank gesagt.__dm.

Württember-.

Stuttgart, 25. April. (Auftreten des Borkenkäfers.) In den Nadelholzwaldungen tritt infolge des trockenen Sommers des Vorjahres der Borkenkäfer ungewöhnlich stark auf. Die Forstämter machen auf die Gefahr aufmerksam und mahnen die PrivatwalLbesitzer zu Gegenmaßregeln, um der Vermehrung der Käfer Einhalt zu tun. Die vom Käfer befallenen Bäume müssen gefällt und entrindet, die Rinde selbst verbrannt werden. Außerdem wird auf eine rechtzeitige Abfuhr des Stamm- und Schichtderbholzes aufmerksam gemacht.

Stuttgart, 26. April. (Jndustrietarifverhandlungen.) In erneuten Verhandlungen wurde am 25. d. M. eine Einigung über März und April erzielt. Bezüglich des Monats März bleibt es bei den Sätzen des Schiedsspruchs vom 4. d. M. (Für Mo­nat April wurden neue Sätze vereinbart, die gegenüber dem März bei den Endgehältern der einzelnen Gruppen Erhöh­ungen von 650 bis 1150 Mark bringen.

Heilbronn, 26. April. (Verurteilte Brandstifter.) Das Schwurgericht verhandelte gegen den 23 Jahre alten ledigen Taglöhner Gottlieb Keim von Widdern OA. Neckarsulm und den ledigen Dienstknecht Georg Ehret von Zürich, die im Ok­tober v. I. auf dem Röhrachhof bei Backnang eine Scheune an- zündetcn. Auch ein Doppelwohngebäude ist infolge dieser Brandstiftung dort abgebrannt und ein Schaden von 850 000 Mark entstanden. Die Brandstifter wollten auf dem Röhrach­hof eine Geldkiste stehlen. Um dies ungestört ausführen zu können, legten sie Feuer. Das Geld konnten sie jedoch nicht ent­wenden. Beide Burschen sind schon erheblich vorbestraft. Das Schwurgericht verurteilte Ehret zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, Keim zu 4)4 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust.

Heilbronn, 25. April. (Weitere Rheindampfer auf dem Neckar.) Zwei Rheinschraubendampfer, die am Samstag früh Mannheim verlaßen haben, sind am Sonntag abend mit vier leeren Kühnen in Jagstfeld eingetroffen. Die Regen- und Schneefälle der letzten Tage haben den Neckarwasserstand weiter erhöht und somit diese zweite Fahrt mit Rheindampfern ermög­licht. Seitens der Kettenschleppschiffahrtsgesellschaft in Heil­bronn soll es zu einer Einsprache gekommen sein, die für sich allein das Recht zu haben glaubt, die Schiffe auf dem Neckar zu Berg zu schaffen.

Lauffen a. N., 26. April. (Weinversteigerung.) Bei der von der Winzergenossenschaft veranstalteten Weinversteigerung wurde das vorhandene Quantum glatt abgesetzt und erzielt: für Trol- linger 4500 M. für das Hektoliter, für Gemischt-Gewächs 3300 bis 4000 M. für das Hektoliter, je ohne Steuer.

Göppingen, 25. April. (Unterstützung saktionO Mit 16 gegen 9 Stimmen beschloß der Gemeinderat, den Kindern der streikenden Arbeiter die zustehende Milch frei zu liefern, ferner für jedes Kind im Alter bis zu 14 Jahren einen Laib Brot Pro Woche. Außerdem wird Gas und Miete gestundet und Holz zu billigem Preis abgegeben.

Neuffen, 26. April. (Der Konflikt.) Der Gemeinderat be­schäftigte sich mit dem Streit des Zementwerkes Nürtingen in Sachen der hiesigen Betriebe. Dabei wurde beschlossen, die Ver­mittlung des Ärbeitsministeriums anzurufen.

ScheMngen, 25. April. (Aementarbeiterstreik.) Nach Lage der Dinge scheint es. Laß der Zementarbeiterstreik im Blau- und Schmiechtal sich vermeiden läßt.

Mm, 26. April. (Immer höher.) Der Gemeinderat geneh­migte in seiner letzten Sitzung die Erhöhung des Gaspreises von 3,10 M. auf 3F0 und des Kokspreises von 68 auf 76 M., für Minderbemittelte 60 M. Das Krankenhaus, das ein Defizit von über 1 Million Mark aufweist, muß seine Sätze auch erhöhen, und zwar in 1. Klaffe auf 110 M., 2. Klaffe 81 M. und 3. Klaffe auf 56 M. Pro Tag. Die Orts- und Betriebs­krankenkaffen bezahlen in 3. Klasse 52 M. Auch das Sterben wird teurer. Die Friedhofgebühren mußten um 100 Prozent

Gerechtigkeit.

i.

Roman von Eduard Appel.

(Nachdruck verboten.)

I.

Durch die Straßen des freundlichen Städtchens L. in Oberösterreich wanderte mürrisch und kalt die Nacht.

Ein zorniger Nordwind heulte durch die Dunkelheit und machte die grünlichen Gasflammen erschauern, so datz sie wie aufgespietzte Libellen in den letzten Zuckun­gen anzuseyen waren.

Von den schwarzgrauen Häuserseiten hoben sich die erleuchteten Fenster hell ab und bannten die Einsam­keit. Hie und da hallten in der Ferne durch die Stille der Nacht Tritte, um bald darauf wieder im allge­meinen Schweigen zu verklingen.

Vom nahen Kirchturm dröhnten zehn Schläge. In der Waldeggstraße schwankte mühsam eine Gestalt, hart an den Häusern angedrückt und immer aufmerksam nach deren Nummern spähend. Oft blieb sie stehen, als wäre sie vollständig erschöpft und müßte ausruhen, ehe sie ihre Wanderung fortsetzte.

Bei Nummer fünfundzwanzig hielt sie wieder an.

Es war ein Mann in vorgeschrittenem Alter, mit ergrauten Schläfen und müden Zügen. Ein tiefes Weh sprach aus den großen Augen, welche jetzt prüfend an dem Hause herumtasteten und selbst das zeitweil­ige, kurze Aufflackern konnte ihnen keine Wärme ver­leihen Jetzt preßte er die Hand aufs Herz und warf einen Blick zum dunklen Firmament empor, so jammer­voll, so erbarmungswürdig, daß es einen ins Herz schneiden mußte. Nach einer Weile wankte er weiter, zur Haustür, wo er wieder innehielt. Endlich er­mannte er sich und drückte auf die Türklinke.

Die Tür war gesperrt und er mußte läuten.

Er wartete etwa fünf Minuten, dann ließen sich im Hausflur Schritte hören, und innen an der HauS-

erhöht werden. Es kostet jetzt eine Beerdigung in 1. Klaffe 2000 M., 3. Klasse zirka 600 M. Der Wasserzins wurde auf 1000 Prozent des Friedenspreises erhöht. Auch das Baden wird teurer. Die Preise sollen nach besonderen Richtlinien aus­gerechnet werden. Ein Bad im Schwimmbassin soll soviel kosten wie 4 Kilo Kohlen. Einzelbäder und medizinische Bäder das zwei- und mehrfache dieses Preises.

Fridingen bei Tuttlingen, 25. April. Stollendurchschlag.) Nach etwa einjähriger Arbeit wurde dieser Tage der Stollen des hiesigen Donaukrastwerks durchschlagen. Er ist 1300 Meter lang. Die Bohrungen der Mineure trafen haarscharf zusam­men. Im Klosterhof in Beuron wurde ein Stollenfest für Ar­beiter und Angestellte gefeiert.

Laupheim, 26. April. (Ein Preisabschlag.) Der gestrige Biberle-Markt war sehr stark befahren. Die kleinen Tiere, für die anfangs des Marktes noch 60 M. bezahlt wurden, gingen zuletzt bis auf 35 M. das Stück zurück. Viele Verkäufer fürchten eben wegen des rauhen und kalten Wetters ein Draufgehen dieser Gänslein und schlagen sie vorher los.

Baienfurt, 26. April. (Lederdiebstahl.) Metzgermeister Joos wurden aus seinem unverschlossenen Anbau gegerbte Kalbfelle und Schweinshäute im Wert von 20 000 Mark ge- _

Baden.

Pforzheim, 25. April. Die Angestelltengewerkschaften hat­ten auf gestern abend eine Versammlung einberufen. Es wurde einstimmig eine Resolution angenommen, die die Verhand­lungsführer auffordert, aus Len gestellten Forderungen weiter zu verharren.

Eutingen, 25. April. Eine bodenlose Roheit wurde, laut Pforz^ Anz., am 21. d. M. von zwei 25jährigen Buben zwischen ' der Eutinger Gartenstadt und Niefern an der Stuttgarter Landstraße begangen. Das Wasser- und Straßenbauamt Pforzheim hatte an der sonnigen und daher günstigen Stratzen- strecke vor wenigen Wochen eine junge Obstbaumpflanzung an- tegen lassen zur Ergänzung älterer Anlagen, die trotz der all­gemeinen Zugänglichkeit reichlichen Ertrag im Interesse des Staats und der Bevölkerung abgeworfen hatten. Am 21. April, früh, waren an 24 Stück Bäumchen die Kronen vollständig ab­geknickt. Die Bäumchen waren teilweise so hoch, daß Hinauf­klettern an den Pählen nötig war, um die Schandtat fertig zu bringen. Um 4 Uhr morgens hatten lärmend und johlend Vor­beiziehende die Anwohner aufgeweckt, so daß nach einigem Her­umfragen die zwei Gesellen durch die Gendarmerie bereits um 7 Uhr zur allgemeinen Befriedigung der dortigen Bewohner gefaßt werden konnten. Man hörte nur die eine Ansicht, daß für solche Bubenstücke eigentlich Prügel am Platz seien. Die beiden Lumpen sind ein gebürtiger Schweizer und ein Schwarz­wälder.

Konstanz, 22. April. Die Wiederherstellungsarbeiten am Münster werden nach dem von der Münsterbaukommission auf­gestellten Bauplan 3)4 Millionen Mark kosten. Vom Staat sind hierzu 400 000 Mark bewilligt. Die Ausschmückung des Münsters soll in möglichst einfacher, aber würdiger Weise er­folgen. Die Einrichtung der elektrischen Beleuchtung muß der Münsterbauverein tragen; die Kosten hierfür sind auf rund 1)4 Millionen Mark geschätzt.

DerMtschtes.

Gegen die Schieber. Das Münchener Amtsgericht hat gegen einen Platinschieber einen Strafbescheid von über 1)4 Million Mark erlassen und zugleich die Einziehung des be­schlagnahmten Platins im Wert von 500 000 M. verfügt. Fer­ner wurde der Pferdehändler Mathias Gerbl wegen Umsatz- steuerhinterziehung zu einer Million Mark Geldstrafe verurteilt.

Diebesvolk. Auf der Frankfurter Frühjahrsmesse haben nicht nur die Aussteller, sondern auch die Taschendiebegute Geschäfte" gemacht. Sie haben sechzig Taschenuhren im Ge­samtwert von einer halben Million Meßgästen gestohlen. Drei Mitglieder der Bande wurden von der Kriminalpolizei ver­haftet. Man fand bei ihnen eine erhebliche Anzahl der gestoh­lenen Uhren. Auch bei dem Fußballwettspiel Deutschland- Schweiz in Frankfurt a. M. hat die gleiche Bandegearbeitet" und zwanzig goldene Uhren erbeutet.

Grotzfeuer. In Grupenhagen bei Rügenwalde brach ein Großfeuer aus während die Bewohner auf dem Felde war. Da die Häuser dort zumeist aus Stroh gedeckt sind, sprang das Feuer sehr schnell auf andere Gehöfte über, sodaß in kurzer Zeit zehn Gehöfte und das Schulgebäude den Flammen zum Opfer fielen.

Ein Million Ausländer in Deutschland. Anläßlich der letz­ten Ausländermorde wird seitens des preußischen Innenmini­steriums erwogen, ob eine bessere Ausländerüberwachung durch Wiedereinführung der Meldepflicht angebracht erscheint. Man hat das Gefühl, Laß in Deutschland tausende von Ausländern ohne Paß und Anmeldung wohnen, die aus Polen und aus dem besetzten Gebiet ohne Schwierigkeiten einwandern können. Eine

Aufnahme der Ausländer in Listen durch eine Fremdenzäh­lung ist auch bereits angeregt worden. Man schätzt die Zahl der in Deutschland wohnenden Ausländer ohne Passanten - auf eine Million. Berlin allein zählt fast 400 000 gemeldete Ausländer.

Eine interessante französische Familienstatistik. Frankreich hat, wie zu den bereits veröffentlichten Zahlen über die Be­völkerung ergänzend mitgeteilt wird, augenblicklich 11696000 Familien, davon haben 1830 OM Familien keine Kinder. 3 268 000 ein Kind, 2 677 000 zwei Kinder und 1643 MO drei Kinder, nur 2176 OM Familien haben mehr als drei Kinder.

Handel und Verkehr.

Rottweil, 26. April. Dem Vieh- und Pferdemarkt wurde» zugeführt: IM Pferde, 37 Ochsen, 115 Kühe. 260 Rinder, 15 Ihr. ren, 4 Ziegen, im Ganzen 540 Stück. Die Preise waren sehr hoch und wurden bezahlt für einen Zuchtfarren 18 600 bst 32 500 M., trächtige Kalbinnen 16- bis 30 OM M., Kühe 22- bis 32 000 M., Jungrinder 6- bis 12 OM M.. Zugstiere 26- bis 30 000 Mark pro Paar. Zugochsen Pro Stück 33- bis 35 MO M. Der Handel war flau, ein großer Teil blieb unverkauft.

Kempten i. A., 26. April. (Börsenbericht der Allgäuer But­ter- und Käsebörse.) Preisstatistik: Der in der vergangenen Woche von den Mitgliedern für Ware, die nach Orten außer­halb des Produktionsgebiets mit der Bahn verschickt wurde, er­zielte Gesamtdurchschnittspreis für 1 Pfund ohne Verpackung ab Versandstation war einschließlich der Verkäufe nach heutigem Börsendurchschnitt für Butter 43,77 (Vorwoche 42,63) M.. Ge­samtumsatz 60 675 Pfund; für Weichkäse mit 20 Prozent Fett­gehalt 22,59 (20,95) M Gesamtumsatz 398 045 Pfund; für Rundkäse 28,05 (27,40) M.. Gesamtumsatz 58 666 Pfund. Markt­lage: Nachfrage nach Butter und Allgäuer Rundkäse sehr gut nach Weichkäse gut.

tür wurde ein Schlüssel angesteckt. Dann wurde die Tür geöffnet und in der entstandenen Lücke zeigte sich ein älterer Mann.

Ich möchte zur Frau Decker,* sagte der außen Harrende nach freundlichem Gruße.

Schön," erwiderte der Hausmeisterkummens nur eina."

Der Fremde folgte der Einladung und der Haus­meister versperrte wieder die Tür.

Wissens, wo d' Frau Decker wohnt?" fragte der Hausmeister den Fremden.

Also dort, zweite Tür links. I' leucht Jhna."

Nun stapften sie zur bezeichnten Tür, vor welcher der Fremde dem Hausmeister eine Münze in die Hand drückte.

Bleiben im Haus?" fragte der Hausmeister noch, nachdem er sich bedankt hatte.

»Ja-"

Alsdann sag i gute Nacht."

Gute Nacht. Danke für die Bemühung."

,,S' gern geschehn. Guate Nacht."

Schwerfällig entfernte sich der Hausmeister. Man hörte ihn über eine Treppe, in den Keller hinab­steigen, dann knarrte eine Tür und es ward wieder stille. Bebenden Herzens stand der Fremde noch immer vor der Wohnungstür der Frau Decker und wagte nicht einzutreten.

Nach langem Zögern klopfte er endlich an. Es war ihm, als ob ihm die Kehle zugeschnürt würde, als er die Finger der rechten Hand krümmte und mit den Knöcheln gegen die« schlug. Ein schwaches Herein war an sein Ohr gedrungen, er öffnete und betrat einen bescheidenen, aber sauber gehauenen Raum. Ein elektrisches Pendel hing in der Mitte desselben von der Decke herab und gab ihm ausreichend, wenn auch nicht gerade verschwenderisch, Licht. Am Fenster saß ein junges tzstädchev an einer Nähmaschine und wandte

dem Eintretenden befremdet das Gesicht zu, während an dem Tische. in der Mitte des Zimmers, «ine ältere Frau, mit einer Handarbeit beschäftigt war. Auch sie blickte verwundert auf den Ankömmling.

Aber P 4. , veränderte sich das Bild vollstäno,

ein jähes Erkennen zeigte sich in den Blicken der beide, Frauen und gleichzeitig waren sie von ihren Sitzen in die Höhe gesprungen.

Du? Du!" rief die Aeltere gedehnt, ihre Rechte mit dem gestreckten Zeigefinger, wie ein Wegweiser, gegen den Mann haltend, während die Jüngere, die Hände über die Augen schlagend, schmerzlich aufstöhnte: O mein Gott!"

Eine schwüle, lange Pause folgte dem Erkennen, in welcher sich keiner der drei Anwesenden rührte. Für einen gerade Eintretenden hätte es den Anschein ge­habt, als ob sie ein lebendes Bild stellten.

Aber jetzt flog die Jüngere auf den Mann zu, fiel ihm um den Hals und blieb dort schluchzend hängen, während die Andere bloß die Hand hatte sinken lajsen, sonst aber in ihrer Erstarrung verharrte.

Liebkosend fuhr der Fremde, dem gleichfalls die Augen feucht waren, dem Mädchen über das braune Haar und seine Lippen murmelten dabei kaum verständ­lich die Worte:Klärchen mein liebes, gutes Klärchen!"

Dann zog sie ihn in die Mitte des Zimmers unl nötigte ihn zum Sitzen, nachdem sie ihm Hut und UeLerrock abgenommen und an einen Kleiderrechen ge­hängt halt.

Endlich löste sich auch die Erstarrung bei der Aelteren. Sie schritt auf den Gast zu, reichte ihm die Hand und sagte gemessen:Grüß dich Gott, Franz." Dann setzte sie sich zu ihm.

(Fortsetzung folgt.)

Neueste Nachrichten.

Leipzig, 26. Apil. Dem Generallandschaftsdirektor Dr. Kapp, der bekanntlich wegen einer Geschwulst in der linken Augenhöhle operiert werden mußte, mußte, da die Geschwulst bereits große Abschnitte der Augenhöhlenrandung ergriffen hatte, das linke Auge entfernt werden, ebenso dir erkrankten Teile des Schädels in großer Ausdehnung. Das Allgemein­befinden Kapps ist entsprechend der Schwere und der langen Dauer der Operation erheblich beeinträchtigt. Die Aerzie hoffen, das rechte Auge zu erhalten.

Braunschweig, 26. Apnl. Der durch den Braun­schweiger Polizeiskandal kompromittierte Justizminister August Junke hat sein Landtagsmandat in die Hände seiner Partei zurückgegeben.

Berlin, 26. April. Nach einer Mitteilung desAcht­uhrabendblattes" haben sich an der Urabstimmung in den Berliner städtischen Werken über die Annahme oder die Ab­lehnung des Schiedsspruchs über den Manteltarif von rund 65 000 Arbeitern und Angestellten nur etwa 24000 beteiligt, von denen die Hälfte für die Annahme, die andere Hälfte für Ablehnung des Schiedsspruchs stimmte. Da eine Zwei­drittelmehrheit für den Streik nicht erreicht ist, wird eine Funktionärversammlung einberufen werden, die den Schieds­spruch als angenommen erklären wird.

Berlin, 26. April. Wie der amtliche preußische Presse­dienst mitteilt, ist an den preußischen Schulen am 1. Mai grundsätzlich Unterricht zu halten, da dieser Tag in Preußen kein gesetzlicher Feiertag ist. Bezüglich der Befreiung von Lehrern und Lehrerinnen vom Dienst am 1. Mai gelten die nach dem Beschluß des Reichskabinetts für Beamte getroffenen Vereinbarungen. Gesuchen von Eltern zur Befreiung ihrer Kinder vom Unterricht ist zu entsprechen.

Oppeln, 26. April. Ein von derOppelner Morgen- zeitung" verbreiteter Ausruf der interalliierten Kommission

W die Bewohner Obei oberschlesischer Gebietst: dert alle friedliebenden m halten, unüberlegten und bei jeder Gelegenhe ^ Die interalliierte Kc land und Polen auf de die Vorbereitung zur U Gebiets an Polen.

Grenoble, 26. Ap auf dem Wege zwischer Unfall. Ein Auto eine! des Königs zu überhole und riß das linke Bord, Verletzungen an der li Wurde schwer verletzt.

Paris, 26. April, unverzüglicher Einleitui jieferung der Schuldige Poineare hat an zustär «ehung Polens und de: and Beschlußfassungen '

Brest, 27. April. (30000 Tonnen) erlitt Kanal 26 Meilen nord Schiff war mit einer Rotterdam nach Brest I 32 Mann, von denen i dem griechischen Damp Schiff sank in wenigen jede Spur.

Malaga, 26. Apr heute Nacht in einem Z die Wohnungen der . Unanzamt, die Büros direktion befinden. Da werken aus, wo die U auf die Treppen über r die Familien zu ihre: Sie konnten nur als ve: Löschmaterial war nur das Feuer auch auf d dem sich die Magazine i zahlreiche Explosivstoffe bedeckt einen Fläch enra her sind 17 Tote fest« 8 Personen, die sich aus auf die Straße gestürzt London, 25. Apr republikanischen Heeres Adamson von Meuterert, Offiziere wurden verha die Befürchtung, daß j die irische Krise beschler London, 26. April mterrichteten Kreisen ve zrn mit den Russen l zwischen den Alliierten r Alliierten würden einer Mgeduldig gegenüberste! ireche, so sei das auf zurückzuführen.

London, 26. April Rachrichten aus Genua die Absicht hat, offiziell »ach Genua zu verlange deutsch-russischen Vertrag Versailles zu erörtern, einladen, aus diesem Ar

London, 26. April. Handlungen zwischen den «beiter und den 47 H dands der Metallarbeil« «enden Dienstag die 2 lussperrung werden 66 Grossen.

Spaltung in der h

Berlin, 25. April. 2 An Staatseisenbahnbear (Eher bestehende Verbau! dem die technisch und jur tim organisiert waren, si Auflösung. Die Gründe >u suchen, die von juristij ler Bevorzugung der In etzt noch getrieben wird, md von der Regierungss Md Juristen in der Eifer -o sehr es auch zu bedar mtenschaft eine offene S «rständlich, wenn man b roch eine dauernde Zurüü Juristen in Beförderungs vruch dürfte den anhaltei ff besonders von den Pr nit dem Ziele, der Techn >ach ihrer Bedeutung un

Der W

Baris, 26. April. Di Ketit Parisien", das Blat (amtliche Meinung als ' men anscheinend offiziös Ast:Der Wechsel - , «ollen?" Zunächst wird i n der Reparationskommi mipruch nehmen könne, t dessen erforderlich schein mphen 17 und 18 des A mgs von Versailles. Das , Bei dieser Gelegenheit M, daß die französische olles Recht wahrzunehm (re Grenzen zu überschre Machen Regierung leitete: chtton her, wie diese sie Regierung in der Zeit br