isten Lurch eine FremdenM- orden. Man schätzt die ZaU Isländer ohne Paffanten zählt fast 400 000 gemeldete

Familienstatistik. Frankreich flickten Zahlen über die Be. wird, augenblicklich 11696000 amilien keine Kinder. 3 268000 ind 1643 000 drei Kinder, nur is drei Kinder.

Verkehr! ^

ich- und Pferdemarkt wurde» 115 Kühe. 260 Rinder. 15 Fax. stück. Die Preise waren sehr einen Zuchtfarren 18 600 bi- - bis 30 000 M., Kühe 22- bis 10 M.. Zugstiere 26- bis 30 000 Stück 33- bis 35 000 M. Der . blieb unverkauft, nsenbericht der Allgäuer But- ik: Der in der vergangenen Ware, die nach Orten außer- wr Bahn verschickt wurde, er. r 1 Pfund ohne Verpackung ch der Verkäufe nach heutigem 77 (Vorwoche 42.63) M.. Ge- eichkäse mit 20 Prozent Fett­umsatz 398 045 Pfund; für tumfatz 58 666 Pfund. Markt- Allgäuer Rundkäse sehr gut,

chrichten.

^enerallandschaftsdirektor Dr. er Geschwulst in der linken e, mußte, da die Geschwulst ugenhöhlenrandung ergriffen >erden, ebenso die erkrankten lsdehnung. Das Allgemein- der Schwere und der langen beeinträchtigt. Die Aerzte ten.

Der durch den Braun- ittierte Justizminister August in die Hände seiner Partei

einer Mitteilung desAcht- der Urabstimmung in den die Annahme oder die M- den Manteltarif von rund l nur etwa 24000 beteiligt, ,nähme, die andere Halste »s stimmte. Da eine Zwei- icht erreicht ist, wird eine m werden, die den Schieds- wird.

w amtliche preußische Preu­ßischen Schulen am 1. Mai . da dieser Tag in Preußen bezüglich der Befreiung von lienft am 1. Mai gelten die inetts für Beamte getroffenen Eltern zur Befreiung ihrer sprechen.

on derOppelner Morgen- c interalliierten Kommission

ras Gesicht zu, während >es Zimmers, «ine ältere beschäftigt war. Auch sie nkömmling.

ch das Bild vollständi in den Blicken der beider n sie von ihren Sitzen

ere gedehnt, ihre Rechte er, wie ein Wegweiser, ihrend die Jüngere, die d, schmerzlich aufstöhnte:

folgte dem Erkennen, in Anwesenden rührte. Für tte es den Anschein ge- s Bild stellten, auf den Mann zu, fiel dort schluchzend hängen, Hand hatte sinken lassen, verharrte.

de, dem gleichfalls die idchen über das braune ten dabei kaum verständ- mein liebes, gutes

stitte des Zimmers uni ckem sie ihm Hut und einen Kleiderrechen ge-

ie Erstarrung bei der Gast zu, reichte ihm die >rüß dich Gott, Franz."

folgt)

an die Bewohner Oberschlefiens aus Anlaß der Uebergabe oberschlesischer Gebietsteile an Deutschland bezw. Polen for­dert alle friedliebenden Bürger aus, ihre Ungeduld in Zaun zu halten, unüberlegten Handlungen vorzubeugen und überall und bei jeder Gelegenheit die Sprache der Vernunft zu führen. - Die interalliierte Kommission lädt in einer Note Deutsch­land und Polen auf den 4. Mai zu einer Besprechung über die Vorbereitung zur Uebergabe des besetzten oberschlesischen Gebiets an Polen.

Grenoble, 26. April. Der König von Schweden erlitt auf dem Wege zwischen Nizza und Genf einen Automobil­unfall. Ein Auto eines Genfer Bankiers suchte den Wagen des Königs zu überholen, stieß aber dabei mit ihm zusammen and riß das linke Vorderrad fort. Der König erhielt leichtere Verletzungen an der linken Seite. Einer seiner Begleiter Wurde schwer verletzt.

Paris, 26. April. Die Botschafterkonferenz besteht auf unverzüglicher Einleitung deutscher Maßnahmen zur Aus­lieferung der Schuldigen am Petersdorfer Zwischenfall. Poineare hat an zuständiger Stelle den Antrag auf Zu­ziehung Polens und der Kleine« Entente zu den Beratungen und Beschlußfassungen des Obersten Rats gestellt.

Brest, 27. April. Der DampferAlbert Taillandier" (30000 Tonnen) erlitt vorgestern bei hohem Seegang im Kanal 26 Meilen nordöstlich Sept-Jles Schiffbruch. Das Schiff war mit einer Kohlenladung auf der Fahrt von Rotterdam nach Brest begriffen. Die Besatzung bestand aus 32 Mann, von denen nur einer, ein Bootmannsmaat, von dem griechischen DampferPelagi" gerettet wurde. Das Schiff sank in wenigen Minuten. Von den Vermißten fehlt jede Spur.

Malaga, 26. April. Eine mächtige Feuersbrunst ist heute Nacht in einem Zollgebäude ausgebrochen, in dem sich die Wohnungen der Zivilverwaltung, das Schatzamt, das Finanzamt, die Büros des Generalrats, sowie die Polizei­direktion befinden. Das Feuer brach in den oberen Stock­werken aus, wo die Unterbeamten wohnen und griff rasch auf die Treppen über und schnitt so den einzigen Weg, den die Familien zu ihrer Flucht hätten nehmen können, ab. Sie konnten nur als verkohlte Leichen geborgen werden. Das Löschmaterial war nur ungenügend und man befürchtet, daß das Feuer auch auf das Erdgeschoß übergreiffen wird, in dem sich die Magazine der afrikanischen Armee befinden und zahlreiche Explosivstoffe angesammelt sind. Das Gebäude bedeckt einen Flächenraum von 800 Quadratmetern. Bis­her sind 17 Tote festgestellt, darunter 9 Verbrannte und 8 Personen, die sich aus den 20 Meter hochgelegenen Fenstern auf die Straße gestürzt hatten.

London, 25. April. Das Hauptquartier des irischen republikanischen Heeres teilt offiziell mit, daß Brigadegeneral Adamson von Meuterertruppen erschossen worden sei. Mehrere Offiziere wurden verhaftet. In Irland herrscht allgemein die Befürchtung, daß die Ermordung des Brigadegenerals die irische Krise beschleunigen werde.

London, 26. April. Reuter meldet aus Genua, in gut mterrichteten Kreisen verlaute, daß die offiziösen Besprechun- zm mit den Russen keine wirklichen Annäherungspunkte zwischen den Alliierten und den Russen gebracht haben. Die Alliierten würden einer weiteren Verzögerung überdies sehr ingeduldig gegenüberstehen. Wenn die Konferenz nieder- freche, so sei das auf die halsstarrige Haltung Rakowskis zurückzuführen.

London, 26. April. Nach sehr ernst zu nehmenden Nachrichten aus Genua bestätigt es sich, daß Lloyd George die Absicht hat, offiziell die Einberufung des Obersten Rats »ach Genua zu verlangen, um die Frage der Gültigkeit des deutsch-russischen Vertrags in Bezug auf den Vertrag von Versailles zu erörtern. Lleyd George wird also Poineare einladen, aus diesem Anlaß nach Genua zu kommen.

London, 26. April. Infolge des Abbruchs der Ver­handlungen zwischen den Arbeitgebern der englischen Metall «beiter und den 47 HilsHverbänden des Allgemeinen Ver­sands der Metallarbeiter haben die Arbeitgeber für kom- venden Dienstag die Aussperrung angeordnet. Von der lussperrung werden 600000 Arbeiter und 3000 Fabriken üroffen.

Spaltung in der höheren Eisenbahnbeamtenschaft.

Berlin, 25. April. Die Vereinigung von höheren techni­schen Staatseisenbahnbeamten E. V." schreibt derDena": Der Ätzer bestehende Verband der höheren Reichsbahnbeamten, in iem die technisch und juristisch vorgebildeten Beamten gemein­em organisiert waren, steht gutem Vernehmen nach vor der Auflösung. Die Gründe sind in der verkehrten Personalpolitik ,u suchen, die von juristischer Verwaltungsseite unter auffälli- !w Bevorzugung der Juristen gegenüber den Technikern auch etzt noch getrieben wird, trotzdem wiederholt vom Parlament md von der Regierungsseite die Gleichstellung des Technikers md Juristen in der Eisenbahnverwaltung zugesagt worden ist. so sehr es auch zu bedauern ist, daß auch in der höheren Be- lmtenschaft eine offene Spaltung zutage tritt, so ist Liese doch verständlich, wenn man bedenkt, wie der Techniker sich immer wch eine dauernde Zurücksetzung gefallen lassen und hinter den Juristen in Beförderungsstellen zurückstehen muß. Der offene Much dürfte den anhaltenden Widerständen zuzuschreiben sein, >ie besonders von den preußischen Eisenbahnjuristen ausgehen E dem Ziele, der Technik den Platz vorzuenthalten, der ihr >ach ihrer Bedeutung und ihren Erfolgen gebührt.

Der Wechsel am 81. Mai.

Paris, 26. April. Die verbreitetste Zeitung in Paris, der Mit Parisien", das Blatt, das häufig zwischen Regierung und Amtliche Meinung als Vermittler dient, veröffentlicht heute men anscheinend offiziös inspirierten Artikel unter der Ueber- Aift:Der Wechsel 31. Mai! Was hat Poineare sagen "ollen?" Zunächst wird darin nachzuweisen versucht, daß jede " der Reparationskommission vertretene Macht das Recht in mspruch nehmen könne, welches ihm zur Wahrung seiner In­dessen erforderlich scheint und sich herleitet aus den Para- !"aphen 17 und 18 des Anhanges II, Abschnitt VIII, des Ver­lags von Versailles. Das Blatt fährt dann fort:

, Bei dieser Gelegenheit sind wir zu der Erklärung ermäch- A. daß die französische Regierung, die entschlossen ist, ihr Ees Recht wahrzunehmen, jetzt auch nicht die Absicht hat, W Grenzen zu überschreiten. Die Entschließungen der fran- Uchen Regierung leiteten sich von denen der Reparationskom- >Wwn her, wie diese sie auf die Erklärungen der deutschen Merung in der Zeit bis zum 31. Mai gefaßt habe. Es ist

bekannt, daß die Reichsregierung am 15. April die vorgeschrie­bene Zahlung von 18 Goldmilliarden geleistet hat. Am 15. Mai soll sie weitere 50 Millionen zahlen und es scheint, daß sie ge­willt ist, dieser Forderung nachzukommen. Aber außerdem muß sie vor dem 31. Mai die von der Reparationskommission ver­langten Maßnahmen hinsichtlich der Garantien und der Fi­nanzkontrolle erfüllen. Was wenigstens die Frage der Garan­tien betrifft, so scheint es, daß die deutsche Regierung einen solchen Versuch gemacht hat. Wir glauben in der Tat zu wis­sen, daß sie der Reparationskommission ein neues Steuerpro­gramm vorlegen wird, aber ob es auch gewillt ist oder sich weigert, sich der Kontrolle zu unterwerfen, ist ebenso ungewiß. Wenn Deutschland aber hartnäckig gegenüber den Forderungen der Reparationskommission bleibt, ,o ist es klar, daß Poineare und wir sind sicher, seine eigenen Gedanken hiermit wieder­zugeben. eine Aktion Frankreichs ins Auge faßt, wenn er er­klärt, daß Frankreich allein das Recht haben würde, zu handeln. Er hat zu großes Vertrauen in den guten Willen der Verbün­deten und besonders auf die Loyalität Englands und seiner Re­gierung, um zu glauben, daß er sein gutes Recht nun auch werde erkämpfen müssen. Wenn ein Teil der ausländischen Presse glaubt, daß Poineare den Wunsch habe, allein zu han­deln. so verkenne sie offenbar die Absichten der französischen Re­gierung vollkommen.

Wüste Hetze der Royalisten.

Paris, 26. April. In ganz Paris werden Plakate der Royalisten verbreitet, die zu einer großen Kundgebung am Freitag abend auffordern und auf der die Abgeordneten Dau­det und Lacon-Grand Maison, außerdem Vaillais und der Prä­sident der Liga, Fosins. sprechen werden. Die Plakate stellen das Ungeheuerlichste dar, was in diesen Tagen der Verhetzung in Paris geleistet worden ist. Sie fordern dasRecht" Frank­reichs, sofort weiter in Deutschland einzumarschieren, die Städte zu besetzen und selbst von den Werten Besitz zu ergreifen, die zur Bezahlung der Reparationen notwendig sind. Wenn wir letzt nicht sofort marschieren werden, wird es Deutschland un­verzüglich tun (!!). Darum Republikaner, Royalisten und alle Vaterlandsfreunde auf, sofort!

Im Zusammenhang damit sei erwähnt, daß in einer Haupt­verkehrsstraße ein Plakat angebracht worden ist, das folgenden Wortlaut hat:

Wir mögen ihnen Gutes tun, soviel und was wir immer wollen, die Oesterreicher sind und bleiben immer .Boches', Wenn man ihnen Millionen und Milliarden leiht, so werden sie es immer den Deutschen zur Verfügung stellen."

Polen mit Frankreich gegen die Abrüstung.

Warschau, 25. April. Da der Konflikt zwischen dem Kriegs­minister Sosnkowski und dem Finanzminister Michalski wegen der beantragten Erhöhung der Offiziersgehälter noch nicht Üei- gelegt ist, erhält der Kriegsminister sein Rücktrittsgesuch vor­läufig aufrecht. Auf der letzten Ministerratssitzung hatte Mi­nisterpräsident Ponikowski sich vergeblich um eine Verständi­gung zwischen dem Kriegs- und dem Finanzminister bemüht. Die Minifterkrise gibt der Warschauer Presse den Anlaß, sich im allgemeinen zu den Heeresfragen zu äußern. DieGazette Warszawska" schreibt, das Projekt einer internationalen Rü­stungsbeschränkung könne für Polen sehr bedrohlich werden; glücklicherweise verhalte sich Frankreich diesem Gedanken gegen­über mißtrauisch und nur durch ein eifriges Zusammenwirken mit Frankreich könne Polen die Gefahr einer allgemeinen Rü­stungsbeschränkung abzuwenden suchen.

Lloyd Georges Glaube an die friedliche Gestnnum Deutsch­lands und Rußlands.

Paris, 26. April. Nach dem Berichterstatter desJour­nal" in Genua, kann die Erklärung Sir Edward Griggs an die englischen Journalisten als eine Antwort auf die Rede Poin- cares in Bar-le-Duc betrachtet werden. Lloyd George, sagt der Berichterstatter, glaube fest an die friedliche Gesinnung Deutschlands und Rußlands. Er verbürge sich gewissermaßen dafür. Nach seiner Ansicht werde man Deutschland nur dann zu verzweifelten Lösungen treiben, wenn man es ablehnte, sie aus dem Elend zu ziehen. Man müsse ihnen Geld und Aktions- Mittel geben. Sie könnten nicht verfehlen, guten Gebrauch da­von zu machen. Das sei die Auffassung des englischen Premier­ministers, die auch die Italiener teilten. Trotz der Unter­stützung, die die Kleine Entente in Genua Frankreich zuteil werden lasse, scheine es doch, daß die Tschechoslowaken dieser Auffassung näher ständen als der französischen.

Das amerikanische Heeresbuöget.

Paris. 26. April. Bei der Begründung des amerikanischen Heeresbudgets für das kommende Jahr, das wie gemeldet eine Mannschastsstärke von 115 000 Mann vorsieht, hat, lautNew Dork Herald" Kriegssekretär Wecks u. a. erklärt, die europä­ischen Nationen suchten ein neues Gleichgewicht der Mächte zu schaffen und es seien neue Kombinationen in der Bildung begriffen, die weitreichende Wirkungen haben werden. Nichts­destoweniger wäre es der Gipfel der Unvorsichtigkeit, nicht ein­zusehen, daß sich aus ihnen eine Lage entwickeln kann, die unsere nationale Sicherheit ernstlich in Mitleidenschaft ziehen würde.

Washington, 26. April. In einer Rede vor dem Heeres­ausschuß des Senats setzte sich Pershing stark für die Wünsche des Kriegsministeriums ein, das größere Bestände verlangt als in den militärischen Maßnahmen des Unterhauses vorgesehen sind, in denen nur 115 000 Mann verlangt werden. Pershing erklärte, wenn die Vereinigten Staaten vorbereitet gewesen wären, hätten sie den letzten Krieg verhindern können.

Die Konferenz in Genua.

Kein Recht Frankreichs auf selbständiges Vorgehen geyen Deutschland.

Aus Genua wird von zuständiger Stelle über die letzte Rede Poincares geschrieben, daß es sich zweifellos in dem Ab­schnitt über die Reparationen, in dem von den Folgen einer Nichterfüllung der deutschen Verpflichtungen die Rede ist, nir­gends um ein selbständiges Vorgehen von einzelnen an der Re­paration beteiligten Mächten handeln könne. Aus dem ganzen Wortlaut des Reparationssystems ergebe sich vielmehr das Gegenteil. Keine der alliierten Mächte könne ihre Reparations­ansprüche für sich allein gegen Deutschland geltend machen. Sie hätten sich vielmehr nur an die Reparationskommission zu wen­den, die in allen ihren Beschlüssen an genaue Abstimmungs- regeln gebunden sei. Dem entspreche es, daß nach 8 17, An­hang II, Teil 8 des Versailler Vertrags die Reparationskom­mission den einzelnen Mächten Vorschläge zu den im Falle der Nichterfüllung zu treffenden Maßnahmen zu machen hat. Die Reparationskommisston verfüge für sich naturgemäß über kein Mittel zur Erzwingung deutscher Leistungen; solche Mittel hätten nur die in ihr vertretenen Mächte. Da aber die Vor­schläge für die Wahl dieser Mittel von dem gemeinsamen Organ ausgingen, könne auch die Anwendung der Mittel nur von den beteiligten Mächten beschlossen werden. Wenn eine Macht von sich aus ohne Verständigung mit den anderen Mächten vorginge, fo würde sie das ganze Reparationssystem durchbrechen. Eben­sowenig wie die einzelne Macht unmittelbar Reparations­ansprüche gegen Deutschland geltend machen könne, könne sie auch für sich allein Zwangsmaßnahmen zur Durchführung dieser Ansprüche ergreifen. Die Reparationen stünden der Ge­samtheit der beteiligten Mächte als solche zu. Das gleiche müsse folglich für die Anwendung aller Mittel gelten, die der Ver­trag etwa für die Vollstreckung der Reparationen vorsieht. Sonst würde sich die widersinnige Folge ergeben, daß ein Staat

Ansprüche betreiben könne, die ihm allein gar nicht zustünden. Es scheint hier der Versuch gemacht zu werden, eine der weni­gen Garantien zu beseitigen, die der Versailler Vertrag Deutsch­land gegeben habe. Das gleiche sei 1920 mit dem französischen Einmarsch in den Maingau versucht worden.

Frankreich versucht einzulenken.

Paris, 25. April. DerTemps" veröffentlicht einen länge­ren, offenbar beeinflußten Artikel, in dem der Beweis unter­nommen wird, daß Ministerpräsident Poineare von einem Teil der öffentlichen Meinung Englands und Frankreichs mißver­standen worden sei, als er in Bar-le-Duc mögliche Zwangs­maßnahmen gegen Deutschland ankündigte. In dem Artikel wendet sich derTemps dagegen ,daß die offiziöse englische Presse die Erklärungen Poincares als eine im voraus fest­gesetzte Entscheidung ansieht, allein gegen Deutschland vorzu­gehen. Wie die halbamtliche Erklärung der Agence Havas, be­ruft sich auch derTemps"-Artikel aus die Paragraphen 17 und 18 des Anhanges II, Abschnitt VIII. Die französische Re­gierung, fährt dann derTemps" fort, wünscht lebhaft. Laß im Ernstfälle die Einigkeit der Verbündeten erhalten bleibt, daß über die zu ergreifenden Sanktionen gemeinsam verhandelt und daß sie in gemeinsamem Einvernehmen ergriffen und Lurchge­führt werden. Wenn die französische Regierung genötigt sein würde, die Maßnahmen, die sie alsdurch die Umstände ge­boten" erachtet, allein durchzusühren, so wird das nicht ge­schehen, ohne daß sie das Menschenmögliche getan hat, um ihre Verbündeten zur Teilnahme daran zu bestimmen.

Die Neutralen und die russische Frage,

Genua, 26. April. Der Vertreter derSchweizerischen De- peschenagentür" erfährt: Heute nachmittag um 4 Uhr begaben sich die Vertreter der vormals neutralen Staaten zum Präsi­denten der politischen Unterkommission, Schanzer, und baten ihn um Mitteilungen über die Absichten der fünf einladenden Staaten in der russischen Frage. Der Schritt war diktiert vom Geiste der Mitarbeit und der Versöhnung und hatte in keiner Weise den Charakter einer Stellungnahme. Schanzer erklärte, es sei nicht beabsichtigt, ein Ultimatum an die Russen zu rich­ten. Man werde vielmehr versuchen, sich mit ihnen zu ver­ständigen. Allerdings werde man einen gewissen Druck auf sie ausüben, damit sie ihre zu weitgehenden Forderungen ermäßig­ten und damit eine Einigung ermöglichten. Die Präsidenten der verschiedenen Kommissionen sind heute gefragt worden, welche von ihren Berichten zur Erörterung einer Plenarsitzung fertig seien. Es sollen im Laufe der nächsten Woche Plenar­sitzungen stattfinden.

Beratung über die Vorschläge der Russen.

Genua, 26. April. Gestern nachmittag traten die Sachver­ständigen der ersten Kommission mit Ausnahme der Russen zu- famen, um über die durch die Gegenvorschläge der Russen ge­schaffene Lage zu beraten. In dieser Zusammenkunft prüften sie die Gesichtspunkte, die sie von den Russen trennen. Sie ka­men überein, daß vor allem eine Verständigung über folgende vier Hauptfragen getroffen werden müsse. 1. Bezahlung der russischen Kriegsschulden. Von der Summe sollen Abstriche gemacht werden auf Grund der finanziellen Lage, in der Ruß­land sich jetzt befindet. 2. Bezahlung der Vorkriegsschulden, eventuell mit einem längeren Moratorium. 3. Feststellung der Verantwortlichen für sonst verursachte Schäden, auf welche For­derung die Russen bis jetzt nur mit allgemeinen Erklärungen geantwortet haben. 4. Rückgabe des Privateigentums. Die Sachverständigen hoffen, heute noch ihren Delegationen über die Verhandlungen Mitteilung zu machen, jedoch ist beabsichtigt, die Forderungen der einzelnen Staaten übereinstimmend zu for­mulieren und in einer Art Memorandum den Russen in näch­ster Zeit zu überreichen.

Polen leugnet die Existenz des Rigaer Vertrags.

DasTageblatt" weiß den Inhalt der politischen Antwort aus die Note Tschitscherins aus Genua zu melden. Polen führt darnach in dieser Antwort aus, daß die Le-jure-Anerkennung Rußlands ohne Beziehung zu den gegenwärtigen Arbeiten der Konferenz insbesonders der Teilnahme Polens an den Ver­handlungen in der politischen Unterkommission für die russische Frage sei. Indiskutabel sei die russische Behauptung, daß Po­len Rußlands Selbständigkeit bei der Schließung von Verträ­gen bestreitet. Die polnische Antwort leugnet dann «weiter die Existenz des Rigaer Vertrages von 1922, da es sich hierbei nur um ein Protokoll über die in Riga erfolgte Aussprache han­dele, in der die de-jure-Anerkennung Rußlands von Polen für opportun gehalten werde. Wie von der polnischen Delegation mitgeteilt wird, sei die polnische Regierung übrigens immer noch der Ansicht, daß die de-jure-Anerkennung Rußlands wün­schenswert sei.

Lloyd George bleibt in Genua.

»V 26. April. In englischen Kreisen erklärt man, daß

Lloyd George beabsichtige, seinen Aufenthalt in Genua bis zum 10. Mai zu verlängern, da man anehme, daß er Genua nicht verlassen wolle, ohne den Weltpakt abgeschlossen zu haben, der Rußland und Deutschland umfassen würde. Wenn nicht ein Fehlschlag die Beratungen der Konferenz vorzeitig beende, fo sollten nach Festsetzung der Grundzüge des Weltpakts mit einer zehniährigen Geltungsdauer die zahlreichen kleineren lFragen von einer einzusetzenden Unterkommission in Genua weiterbe­raten werden. Es sei anzunehmen, daß von den einzelnen Staaten Vorschläge eingereicht würden.

Vanderlip über die Neugruppierung Europas.

Germa, 26. April. Der amerikanische Finanzmann Vander­lip veröffentlicht in dem hiesigen BlattCittadino" einen Auf- latz. worin er erklärt, daß es nunmehr den Anschein habe, daß aus der Konferenz eine politische Neugruppierung Europas hervorgehen werde. Lloyd George sei entschlossen, vor England und ganz Europa zu erklären, daß Frankreich dafür verant­wortlich sei, wenn der Versuch der Konferenz, den Wiederaufbau Europas zu verwirklichen, fehlschlage. Europa sei in zwei La­ger geteilt. In dem einen ständen die Nationen mit großer in­dustrieller Bevölkerung, die ausländischer Lebeysmittel, der aus- landnchen Märkte und des Friedens bedürften. Sie seien ent­schlossen, alles für den Wiederaufbau einzusetzen. Diese Gruppe umfaßt England, Deutschland, Skandinavien, Belgien, Italien und die Tschecho-Slowakei. die entgegengesetzte Gruppe, die unter Leitung Frankreichs steht und der Polen und Ru­mänien angehören, Verfölge ausschließlich imperialistische und militari,che Ziele. Diese Staaten seien hinsichtlich hrer Er­nährung vom Auslande unabhängig und bedürfen nicht in sol­chem Maße wie die gegenüberstehenden Gruppen des Außen­handels. Sie stehen in unversöhnlichem Gegensatz zu ihren Nachbarn. _

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