bewegung.) Wie verlautet, l die Zementarbeiter am Die seit einigen Wochen -aben bis zur Stunde zu ;n Streik werden die Werke dingen, Münsingen betrof- er Zementindustrie soll sich

iburaer Gewerkschaftskartell de Entschließung angenom- wärtigen Verhältnisse wird vorstehenden Regimentstage Wir können nicht zulassen, en besonders dem Ausland ren gegeben werden soll." Textilindustrie ist beigelegt, andlungen führten zu einer ezüglich der Arbeitszeit wie ahr einer Störung des Ar-

am darüber, daß die Woh- ines Teils ihrer Wohnung lende Frau die ihren Sohn fnen des Gashahnes vergif- wch rechtzeitig in Sicherheit

Nitglieder des hiesigen Ar­en Ausflug nach Wieblingen Neckar trotz des Hochwassers wurden das Wehr hrnunter- n um. Während der eine, Schwimmen retten konnte, rdt, vor den Augen seiner lod des Ertrinkens, r Bahnstrecke Friedrichsfeld- Sonntag zwischen zwei Te- von je 50 Meter Länge im litten und gestohlen worden, r frechen Diebstahl eine er- ondere wurden dadurch auch i zerstört.

hiedsspruch, der für die Hei- vchlichtungsausschuß gefällt für verbindlich erklärt Wor­ten in der Heidelberger Me-

>tes->

rgartens. Das Schicksal des ohl schönsten deutschen Tier­in Hellabrunn dürfte nun- ihrten Verhandlungen haben cägt über 1 Million Mark, mnden, um den Garten noch en eine Stimme beschlossen, München zu liquidieren. Da cderlichen Zweidrittel-Mehr- Vereins nicht anwesend war, l wiederholt werden müssen, d wohl kaum an diesem Rc-

lerikamschen Soldaten. Ein

Kaiserslautern einen anami- cht für Militärpersonen be- war und trotz großer Kälte isenbahnbeamten in ein Mi­cher war der Farbige derart den Deutschen verfolgte und Kopf schwer verletzte. Das en Aanamiten frei, rtakistrnmordes. Am 25. tz. uhen in Hamburg wurde der eiwilligenkorps, ein Sohn Kommunisten gefangen ge­rungen, wurde aber während fe getötet. Dieser Tage Ver­eine! Wirtschaft den 1884 in Stabitki, der die Kriminal- und ihnen erzählt hatte, er a Leutnant abgegeben. Da- Inruhen aus dem Zuchthaus r Kommunisten angeschlossen, a Prozent. Die F. Thörls r erzielten einen Bruttoge­nen Mark im Vorjahre. Da- vielleicht nicht schon vor Fest- ückstellungen für Werkerhal- sind. Abschreibungen erfor- !. Der Reingewinn hat sich er dem des vorangegangenen ! fast versiebenfacht. Daraus >ende und 50 Prozent Bo- ms auf das alte Aktienkapital Hschüttung von 300 Prozent

in Berlin. Die Vereinigten Moltkestraße 3, in dem sich Botschaft befand, angekauft, burger Hafenverkehr. Einen s hat der Straßburger Hafen tik entnehmen. Während des öafen vom Rhein her 267 286 ilen her 71084 Tonnen zuge- h dem Rhein belief sich aus älen auf 92 581 Tonnen. Die '0 Tonnen, die Gesamtabfuhr chlag der Straßburger Häfen 13 Tonnen, also auf genau , der 1913 erreicht wurde, ldengräber in Siebenbürgen. >luf Anordnung des Krieas- r der in den Kämpfen des on Kronstadt gefallenen deut­ln ausgegraben und imKron- Die erste Ueberführung deut- s unter militärischen Ehren c war mit deutschen Flaggen aen der Stadt und den Ver­di nahmen auch die sächsischen teil, bei der Jägerhauptmann achruf widmete.

Verkehr.

mhjahrs-Pferdemarkt auf dem Ht, der Handel ging nur zuw ten sich zurück. Zugeführt wa- cnd mittelschwere Gebrauchs- - Der Hundemarkt war zahl- irt lebhaft. Für Schäferhunde iernhardiner bis zu 5000 M.

. Stuttgart, 25. April. Dem Dienstagmarkt am hiesigen -uch- und Schlachthof waren zugeführt: 40 Ochsen, 32 Bullen. 115 Jungbullen, 174 Jungrinder, 213 Kühe. 546 Kälber, 1259 Zchweine, 22 Schafe, 2 Ziegen. Davon blieben unverkauft: Jungbullen, 10 Zungrinder, 150 Schweine. Erlöst wurden

einem Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1 . 2400 bis 2600,

, 1800 bis 2200, Bullen 1. 2050 bis 2250, 2. 1700 bis 1900, Jung­inder 1. 2450 bis 2650,2. 2050 bis 2250, 3.1700 bis 1950, Kühe 1. mg bis 1950. 2. 1350 bis 1550, 3. 900 bis 1100, Kälber 1. 2900 bis 3000, 2. 2600 bis 2750, 3. 2250 bis 2500, Schweine 1. 2800 bis 2900, 2. 2550 bis 2700, 3. 2200 bis 2400 Mark. Verlauf des Mrktes: Bei Großvieh und Kälbern belebt, bei Schweinen la ngsam. _

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 25. April. Von zuständiger Seite wird initgeteill: Die Behauptung, die Reichsregierung habe im vorigen Jahr erklärt, daß die Umlage des Jahres 1921 die letzte Zwangsmaßnahme auf dem Gebiet der Getreidebewirt­schaftung sei, entspricht nicht den Tatsachen. Die Regierungs­erklärungen im Reichstag wie bei > den Verhandlungen mit der Landwirtschaft haben sich lediglich auf die Feststellung beschränkt, daß die Umlage als Uebergangsmaßnahme zur völlig freien Getreidewirtschaft zu betrachten sei. Die Zu­sicherung, die Umlage werde nur einmal durchgeführt, ist nicht abgegeben worden.

Stuttgart, 25. April. Reichsminister des Innern Dr. Köster traf in Begleitung von Ministerialdirektor Dr. Falck und Ministerialrat Tiedje im Verlauf des gestrigen Tages in Stuttgart ein. Im Lause des heutigen Tages fanden Besprechungen mit den Mitgliedern der württ. Regierung statt. Vormittags besuchte Minister Dr. Köster in Be­gleitung der Minister Graf und Sckall die Villa Reitzenstein, die als künftiger Sitz des deutschen Reichsverwaltungsgerichts der Reichsregierung angeboten worden ist. Der Reichs­minister des Innern bezeichnet«: die Villa Reitzenstein für den vorgesehenen Zweck als sehr geeignet; die Aussichten für die Errichtung des Reichsverwaltungsgerichts in Stuttgart scheinen nicht ungünstig zu sein. Heute abend ist Reichs- minister Dr. Köster wieder von Stuttgart abgereist.

Stuttgart, 25. April. Die Kommunisten haben im Landtag zwei Anfragen eingebracht, von denen sich die erste mit einer angeblichen Waffenschiebung in Fellbach befaßt. Danach wurde auf dem dortigen Güterbahnhof ein Wagen Militärwaffen und Munition verladen. Die württembergische Landespolizei wurde durch einen kommunistischen Abgeord­neten verständigt, soll aber nicht eingegriffen haben. Die Fragesteller wollen wissen, ob der Minister des Innern das Verhalten der Landespolizei billigt und ob er bereit ist, die Beteiligten der Bestrafung zuzuführen. Nach einer wei­teren Meldung der »Süddeutschen Arbeiterzeitung" sollen Gewehre und Gewehrschlösser im Beisein der Ententekommission vernichtet worden sein. In einer weiteren Anfrage wird gefordert, daß die Minister des Kirchen- und Schulwesens und des Innern den Lehrer Dieterle und den Schultheißen Schill von Schmiden OA. Cannstatt als Beamtenstreikbrecher zur Rechenschaft ziehen, weil sie angeblich bei der Eisen­gießerei Knittel in Schmieden Streikbrecherdienste leisteten.

Bochum, 25. April. Auf einer Reichslohnkonferenz der freien Gewerkschaften für den Bergbau wurde eine Ent­schließung angenommen, in der die für die Monate Februar, März und April getätigten Lohnabschlüsse gebilligt werden. Der Organisationsvorstand wird beauftragt, entsprechend der Entwicklung ans dem Wirtschaftsmarkt mit neuen Lohnforde­rungen an die Arbeitgeber heranzugehen.

Böckeburg, 24. April. Bei den gestrigen Wahlen zum Schaumburg-Lippischen Landtage wurden im ganzen 24301 Stimmen abgegeben. Davon erhalten die Sozialdemokraten 12349 und die Bürgerlichen 11952. Die Einzelergebnisse stellen sich wie folgt dar: Mehrheitssozialisten 10783, Un­abhängige 1566, Deutsch« Volkspartei 3545, Deutsch-Nationale 2506, Wirtschaftsvereinigung 396, Parteilose 545, Landbund 1857, Handwerkerbund 1771, Demokraten 1992, National­sozialistische Vereinigung 140. Das Stärkeverhältnis im Landtag bleibt, wie es gewesen ist. Die Sozialdemokraten behalten die Mehrheit.

Berlin, 26. April. Die Stadtverordnetenversammlung hat einen Antrag der 3 sozialistischen Fraktionen, den 1. Mai in den städtischen Betrieben als Feiertag gelten zu lassen, mit 106 gegen 102 Stimmen abgelehnt. Bei der Beratung der Magistratsvorlage über die Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter und Erhöhung der Werktarife kam es in der Stadtverordnetenversammlung zu einer großen Schlägerei. 'Nach einer viertelstündigen ungeheuren Aufregung im Saal gelang es schließlich dem Stadtoerordnetenvorsteher, die Ruhe wieder herzustellen. Der Antrag auf Ueberweisung der ge­samten Vorlage an einen Ausschuß wurde mit 101 gegen 89 Stimmen angenommen.

Breslau, 25. April. Ein Bezirksparteitag der ober- schlesischen Demokraten in Neiße sprach sich gegen die Bild- lung eines Landes Oberschlesien aus, da nach der Zerstücke- ung Oberschlesiens der bei Deutschland verbleibende Rest als .Staat nicht lebensfähig sei. Die Entschließung fordert jedoch eine Ausgestattung der preußischen Provinzialautomonie. Selbstverständlich müsse das oberschlesische Volk in freier Ab­stimmung selbst das Schicksal des Landes entscheiden.

Berlin, 25. April. Die interalliierte Kommission sowohl wie die Botschafterkonferenz haben an die deutsche Regierung Noten gerichtet, in denen die Auslieferung derjenigen Per­sonen gefordert wird, die der Beteiligung an der Petersdorfer Bluttat verdächtig sind. Die deutsche Regierung hat geant­wortet, daß auch sie eine Sühne für den Zwischenfall wünsche, und daß Ermittlungen nach namhaft gemachten Personen im Gange sind.

Berli«, 25. April. Die Meldung von den 10 Milliar­den Gesamtkosten für die Besetzung in Oberschlesien ist nach Mitteilung von zuständiger Seite nicht richtig. Richtig ist, daß nach Artikel 88 die Besatzungskosten aus obrrschlesischen Mitteln gezahlt werden müssen. Bisher sind auch schon recht erhebliche Beträge dafür aufgewendet und von der Regierungs­hauptkasse in Oppeln bezahlt worden. Die oben genannte

Summe ist aber ganz unmöglich, wenn für die zwei Jahre, wie es Vorschrift ist, nur die in Oberschlesien tatsächlich ent­standenen Kosten für die Truppen in Betracht gezogen wer­den, nicht aber etwa die Kosten für den Hertransport, für die Bereitstellung der Truppen usw.

Berlin, 26. April. Wie die »Rassische Zeitung" aus Genua meldet, wurde in Besprechungen zwischen den Haupt- delegierten der Alliierten nach französischer Quelle gestern nachmittag beschlossen, an die russische Delegation ein Schreiben zu richten, in dem eine sofortige Antwort auf zwei Fragen verlangt wird: 1. ob Rußland sämtl. Schulden bedingungs­los anerkennen wolle und 2. ob es für die bedingungslose Herausgabe des nationalisierten Privateigentums einstehen wolle.

Berlin, 25. April. Reichstagsprästdent Löbe hat laut Vossischer Zeitung" seinen Sitz im preußischen Staatsrat wegen Arbeitsüberbürdung aufgegeben. An seine Stelle ist Landrat Seibold (Soz.) getreten. Die neuen Sonder­verhandlungen über die Beamtenbesoldungsvorlage mir den GMerkschaftsoertretern beginnen am 1. Mai im Reichs­finanzministerium unter Hinzuziehung der Mitglieder des Reichstagsausschusses für Beamtenangelegenheiten. Das hessische Landesamt für das Bildungswesen hat eine Be­kanntmachung erlassen, wonach der Schulunterricht am 1. Mai in Hessen ausfällt. Der thüringische Landtag beschloß mit den Stimmen der drei sozialistischen Parteien gegen die Stimmen der Bürgerlichen den 1. Mai als ge­setzlichen Feiertag zu erklären. In Gleiwitz wurde der Elektrotechniker Johann Polifka unter dem Verdacht ver­haftet. den Polenführer Dr. Stryczynski erschossen zu haben. Der Verhaftete leugnet die Tat.

Hamburg, 25. April. Zu der Angelegenheit der Ver­giftung auf dem DampferWatsead" ist noch nachzutragen, daß inzwischen 4 weitere Arbeiter gestorben sind. Die Zahl der Toten hat sich somit auf 10 erhöht. Eine große An­zahl schwebt noch in Lebensgefahr.

Zürich, 25. April. Die auf Wunsch der schweizerischen Delegation in der internationalen Wirtschaftskonferenz in Genua zusammengestellten Daten ergeben, daß das schweizeriche Guthaben in Rußland sich auf eine Milliarde Schweizer Franken beläuft.

Belgrad, 25. April. Die Untersuchung wegen der Explosionen in Monastir ergab, daß 5 Soldaten und 66 Zivilpersonen getötet wurden. Nach Meinung der Sach­verständigen wurden die Explosionen durch Witterungs­veränderungen hervorgerufen.

Laudon, 25. April. Einer hier verbreiteten Meldung zufolge, sollen die französischen Delegierten bestimmte Wei­sungen und klare Instruktionen erhalten haben, auf den von Poincare gestellten Bedingungen zu bestehen. Sie würden ein 48 ständiges Ultimatum für Rußland verlangen oder die Konferenz verlassen. Die Blätter veröffentlichen folgende Meldung: Lloyd George sagt in einer aus Genua an Eng­land gerichteten Botschaft, die Rede Poincares sei eine sehr ernst« Erklärung. Sie sei nicht darnach angetan, die Zu­sammenarbeit der Alliierten zu bessern. Großbritannien sei entschlossen, zu verhindern, daß Europa wieder ein Schlacht­haus werde.

Londou, 25. April. Reuter meldet, daff ein amerika­nisches Kriegsschiff Befehl erhalten habe, wegen der un­ruhigen Lage in China nach dorthin abzugehen.

Londo», 25. April. Da vie Verhandlungen zwischen den Parteien in der Metall-Konstruktions-Branche endgültig gescheitert sind, wird am Samstag, den 20. Mai die Aus­sperrung beginnen.

Tmrrng des Württembergischen Lehrervereins.

^ Stuttgart, 25. April. Der größte der württ. Lehrervereine, der Württ. Lehrerverein, hielt am Dienstag im Sieglehaus hier seine Hauptversammlung, die überaus zahlreich besucht war. Tags zuvor fand eine Vertreterversammlung statt. Die Haupt­versammlung leitete Mittelschullehrer Reichert, der zunächst den Kultminister Dr. Hieber, die Vertreter der Schulbehörden, Stadtverwaltung und der Lehrervereine aus Baden, Bayern und Sachsen begrüßte. Auch der Deutsche Lehrerverein hatte einen Vertreter entsandt. In einer längeren Aussprache wies Kultminister Dr. Hieber nach Begrüßungsworten auf den Grundcharakter der Volksschule hin, die weder Klassen-, Stan­des- noch Berufsschule sein dürfe, vielmehr dem ganzen Volk dienen müsse und so ein Spiegelbild der jeweiligen Kultur­stufe. ein Wegweiser und Erzieher für die Zukunft sein müsse. Der Minister versprach, die Volksschule und den Lehrerstand in dieser Leistungsfähigkeit zu erhalten und ihre Selbständigkeit im Rahmen des Ganzen zu wahren. Der Minister fand starken Beifall. Nach weiteren Begrüßungen brachte der Vorsitzende Reichert eine Entschließung des Vertretertags ein, in der die Beschlüsse des Bildungsausschusses des Reichstages zum Reichs­schulgesetzentwurf als Verfassungsbruch bezeichnet und die Zu­rückziehung des Reichsschulgesetzentwurfs seitens der Reichs­regierung gefordert wurde. In einer weiteren Entschließung wurde die Hebung der Lehrerbildung gefordert. Ueber die Frage des Religionsunterrichts gab der Vorsitzende Erklärungen ab, in denen bezüglich der Unterschriftensammlung des Evang. Volksbundes von Verhetzung gesprochen wurde. ^Dann sprach Schulrat Schäfer (Böblingen) über die Kulturaufgaben des Volksstaatcs und die ländlichen Schulen und.Professor Bauser (Nagold) über staatsbürgerliche Erziehung. Daran schloß sich eine Aussprache, in dem die Leitsätze der Referenten ge­billigt wurden.

Deutschland muß arbeiten.

München, 25. April. Ueber die Not des bayerischen Wirt­schaftslebens sprach am Sonntag Handelsminister Hamm in einer Versammlung der gewerblichen Verbände in Nürnberg. Der Minister wies zunächst auf die enge Verbindung der bayerischen Wirtschaft mit der des Reiches hin, forderte jedoch, daß man dem Süden gebe, was ihm gebühre. Insbesondere betonte er die Notwendigkeit billiger Frachten für die Zufuhr von Gütern und Lebensmitteln. Die deutsche Not könnte nur gelindert werden, wenn endlich der Druck der unerträglichen Belastung von uns genommen wird. In dieser Hinsicht ist Genua für uns im besten Falle nur ein kleiner Fortschritt auf dem mühseligen Wege. Wir müssen die Leistungen unserer Wirtschaft erhoheu. das heißt, mehr leisten und arbeiten und auf übermäßigen Gewinn verzichten. Das deutsche Volk muß fernab von Schlagwörtern mit sich selbst zu Rate gehen und bedenken, daß es arbeiten muß, daß es nur an sich selbst zu­grunde gehen oder auf sich selbst gestützt leben kann.

Die französische Presse zu den Kriegsfanfaren Poineares.

Paris, 23. April. DasJournal" sagt, Poincare habe ge­stern den Fall ins Auge gefaßt, daß Frankreich nicht mehr Hand in Hand mit England gehen könne. Wenn er diese ernste Eventualität in Betracht gezogen habe, so habe er es getan, um die Alliierten loyal zu benachrichtigen.Oeuvre" faßt die gestrige Rede Poincares als den Weg zur völligen Isolierung auf. Poincare habe erklärt, wenn Deutschland widerstehe, dann werde Frankreich über Deutschland herfallen mit den Alliierten oder ohne sie. Mit anderen Worten: Wir sind vollkommen be­reit, mit den Engländern zu brechen, um uns allein auf den Weg nach Berlin zu machen.Ere Nouvelle" sagt, Poincare werde entweder die Politik der Tardieu oder Daudet machen, es also zum Bruch mit der Entente kommen lassen mit der Folge der Isolierung, oder er werde versichern, daß es ein sehr gefährliches Abenteuer wäre, mit England zu brechen. Es heiße also: Nach Genua oder nach Berlin.Populaire" schreibt, man dürfe bezweifeln, ob Poincare sich über die gegenwärtige Lage Rechenschaft ablege, wenn man sehe, mit welcher Beharr­lichkeit er auf den nächsten Verfalltag vom 31. Mai Hinweise und auf alle Verwickelungen, die er nach sich ziehen könne. Andre Tardieu findet, daß gestern auch Poincare in Bar-le-Duc wie Briand im April 1921 den Deutschen nur gedroht habe, ihnen die Hand an den Halskragen zu legen. DerGaulois" nennt die Rede Poincares eine schöne Rede, einfach und energisch. Sie enthalte keine Rhetorik, sondern Direktiven, die die Stunde er­fordern.

Rückenstärkung für Poincare.

Berlin, 25. April. Wie dieDeutsche Allgemeine Zeitung" aus Paris berichtet, ist Poincare gestern nach Paris zurückge-' kehrt und hat sich lediglich nach dem Auswärtigen Amt be­geben. Der nächste Ministerrat, der ursprünglich auf Don­nerstag festgesetzt war. ist bereits heute vormittag einberufen worden.

Gestern wurde in allen Departements Frankreichs die Frühjahrssession der Generalräte eröffnet. Bei dieser Gelegen­heit haben verschiedene Abgeordnete und Senatoren Reden ge­halten. Außerdem wurden zahlreiche Entschließungen ange­nommen, in denen einstimmig der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wurde. In Amiens wurde auf Vorschlag des früheren Finanzministers, Klotz, eine Entschließung angenom­men, in der die Regierung eingeladen wird, ohne Schwäche zu handeln, wenn Deutschland sich seinen Verpflichtungen entziehen wolle. Aus Aeußerungen, die Poincare während seiner Rund­reise von Bar-le-Duc tat. zieht der Mitarbeiter derAction francaise" den Schluß, daß Poincare vor dem 31. Mai keiner­lei gegen Deutschland unternehmen wolle. Dagegen glaubt er versichern zu können, daß Frankreich eine militärische Aktion unternehmen würde, falls die Mehrheit des Wiederherstellungs­ausschusses es am 31. Mai ablehnen sollte, ein gewolltes Ver­sagen Deutschlands festzustellen.

Die Konferenz in Genua.

Eine Erklärung Dr. Wirths zum Rapallo-Vertrag.

Genua, 25. April. Anläßlich eines Empfanges der deut­schen Pressevertreter in Genua gab Reichskanzler Dr. Wirth folgende Erklärung ab: Mir ist daran gelegen, eine Erklärung in Ihrer Mitte abzugeben. Soweit bis jetzt Zeitungsnach­richten zu uns gedrungen sind, ist an uns die Frage in Frank­reich gerichtet worden: Ist der Vertrag von Rapallo vollständig veröffentlicht worden? Enthält er geheime Bestimmungen, dient er militärischen oder politischen Bestimmungen als Vor­wand? Dazu lautet meine Erklärung: Der Vertrag ist voll­ständig veröffentlicht worden. Er enthält keinerlei geheime Be­stimmungen Politischen oder militärischen Charakters. Er ist nach unserer Auffassung als Friedensinstrument zu würdigen und er ist auch der erste wahrhafte Friedensvertrag zwischen zwei Böllern, die miteinander in blutigem Ringen gestanden haben. Er macht mit der Vergangenheit zwischen Deutschland und Rußland reinen Tisch. Worauf es ankommt ist, mit dem russischen Volk in Frieden zu leben und es der Handelswelt zu ermöglichen, im Osten arbeiten zu können. Wer uns darin nachfolgt, der ist uns willkommen. Wir können es nur be­grüßen, wenn die Westmächte in Genua zu einem ähnlichen Vertrag wie dem von Rapallo kommen, der friedliche Wege ebnet.

Erklärungen Tschitscherins zmn Rapallo-Vertrag und zur Völkerbunösfrgge.

Der Genueser Korrespondent desBerliner Tageblatts" hatte mit Tschitscherin eine Unterredung, in deren Verlauf der russische Außenminister betonte, mit wie lebhafter Genugtuung der Vertrag mit Deutschland begrüßt worden sei. Im Hinblick aus Len Versuch, einen Widerruf Deutschlands Herbeizuführen, sagte Tschcticherin, Rußland müsse es als einen gegen seine Selbständigkeit und seine Souveränität gerichteten Eingriff be­trachten, wenn von gewissen Mächten versucht wird, einen Ver­trag zu annullieren oder zu verändern, den Rußland mit einem Dritten abgeschlossen hat. Jeder Abänderung des Vertrags würde Rußland durchaus ablehnend gegenüberstehen.

Den russischen Standpunkt zur Völlerbundsfrage formu­lierte Tschitscherin folgendermaßen: Nur bei einer Aenderung der Konstituation des Völkerbundes, der jetzt einer bestimm­ten Gruppe Privilegien gebe, und bei Gewährung gleicher Rechte für alle Völker, sowie der Schaffung besonderer Är- beitervertretungen im Völkerbund sei für Rußland ein Bei­tritt möglich.

Wiederaufbauplan.

- ^"ua,25. April. Nachdem die neun Nationen bereits einen Beschluß gefaßt hatten, daß sie die russische Denkschrift auf die Londoner Bestimmungen als nicht existierend betrach- ten und auch zu weiteren Verhandlungen nur auf der Basis

man etwas verkauft, vermietet oder ver­pachtet oder etwas sucht, so bringt man eine Anzeige im Enztäler"

Die große Verbreitung in allen Bevölkerungs. schichte» sichert Erfolg.

Bei Anfragen um Auskunft von der Geschäftsstelle ds. Blattes ist stets das Porto für Rückantwort oder I für Weiterbeförderung der Angebote usw. beizufügen.