er Tod.) Am Billetschalter ' Samstag abend Oberlehrer Herzschlag tot umgesunken, ng der Haus- und Grundbe-

> Sonntag fand hier die Ta- undbesitzervereine statt unter Heilbronn). Oberbnrgermei- ing namens der Stadtverwal-

> hiesigen Hausbesitzervereins, der Landesverband nunmehr °>crn. In Heilbronn soll eine rittlung bei der Geschäftsstelle n. Knortz berichtete sodann

auch die württ. Regierung !. Dennoch trete es am 1. Inn Grundbesitzer halten an der gesetzes fest und fordern, daß t gegeben wird, die Verhall­te Kommission soll mit dem das Mietengesetz verhandeln. :de die Bereitwilligkeit der sie Wohnungsluxussteuer soll m. Die Sonderregelung bei lle wurde scharf bekämpft. Der zen wiedergewählt. Bezüglich daß bis 1. Juli die Regelung solle (165 Prozent der Frie­den auf den Mieter. Die Ar- i Hausbesitzervereine bezweckt, schuft im Wohnungswesen zu eim Reichsmietengesetz zu be-

auerntrachten.) Anläßlich des Herr Bauernvereine veranstal- 22. Mai in Nlm, wird eine )er und bayrischer Trachten >e zum ererbten Gewand der Bräuchen, zu Haus und Hof, ndig erhalten werden, sondern > nmengehörigkeit der deutschen Heu Heimat sollen begeisterten schter Form werden das alte >räuche, Lieder und Tänze ge- ild der echten Trachten stören

Fleischwucher.) Wie der Roh- llgender skandalöser Fall, der demetzger kaufte um 1500 M. chbarschaft ein Pferd, das we­ichte. Der Pferdemetzger wor­an einen wilden Händler und Ravensburger Pferdemetzger enhandel doch über die Hut-

kN.

n fortgesetzter Wilderer wurde Jagdhüter verhaftet, der seit dherrn in ihn gesetzte restlose auernd sagdlich betrogen hatte. :ch Aufbruch des Nonnenmatt- chwerten verursachten Schäden on auf 1322 162 Mark geschah!

für die Geschädigten sind bi- gen.

mtes enthoben wurde der W Nilchzentrale, Dreher, ferm ndel entzogen, da eine bei ihn erwässerung zeigte. Wie lang! dauern, muß die eingeleiied

chres.

icht Neuburg wurde der Baue-? Widerstands gegen die Staats lrurteilt, weil er versucht hat!- von der Erstattung einer An lten.

kunststück. Ein Baupraktikant irbeiter in München Verbands Geschäft, bei dem sie auch viel rstgenommen wurden. Sie lie n und verschafften sich Silbe;

. Silber ist sehr gesucht und i einer der drei brachte zum der aergeld mit, entleerte das Sän rs in seine Rocktasche und P dem Käufer, der es nachzäW

von den Augen MsaUiN. ehen gelernt," äußecle e.

.Tie Farmersfrau ?< u Berufe zu Grunde ge ?? e Familie gehörig grnah. d daß. ihr 5zaushalt u... iene geführt werde. Außc unm, wie es vor huuder. war, zur Herberge machen - weiter soll sie im Nebeu- cker, Gärtner und Koufer- r und Käse znbereiten Hilfe, nur auf ihre eigene recklichdn Einerlei nimmer ! muß. Und solange die und alles nach der Groß- Glanze drängt, während den notwendigsten Arbeits- auch die Farmersfrau ein h uger wie eine Sklaveulelte fst. Ich weiß nun, warum viele taufende fruchtbare ihren Besitzern einfach ver- man auf den Friedhofen so en Jahren bettet, die noch ges hätten schauen können!" ers, sie mußte weinen vor Leben vor ihr, nun erst chres Mannes treue Liebe Zukunft ihr nicht wch" - - Alltags, iwL . m. l ^ rolle ^ m-e! ch .-

ve-!.ei ..ü,, b-'il eutge?eu- r de" eigenen Lchoi'.e tzö-lge nuo Mensch.unwr Lsienschtü.

M wieder in das Säckchen warf, das zugebunden wurde. Wenn er dann zu Hause das Säckchen öffnete, fand er darin Eisenblech. Die Schwindler hatten das Silberfäckchen geschickt mit einem anderen vertauscht.

Ein poetische Warnungstafel. Aus Augsburg wird berich­tet: Im hiesigen katholischen Friedhof ist neben einer in Versen gehaltenen Warnung, die Ruhe der Toten zu achten, und die Stätte, auf der man sich befindet, durch ungebührliches Be­nehmen nicht zu entweihen, auch eine hübsche poetische Mah­nung, die der Schonung von Bäumen, Blumen und Vögeln gilt, angebracht; sie lautet:

Drum sag' ich euch: ,,s' ist alles heilig jetzt, und wer im Blühen einen Baum verletzt, der schneidet ein wie in ein Mutterherz.

Und wer sich eine -Blume pflückt zum Scherz und sie dann von sich schleudert sorgenlos, der reißt ein Kind von seiner Mutter Schoß.

Und wer dem Vogel jetzt die Freiheit raubt, versündigt sich an eines Sängers Haupt.

Und wer im Frühling bitter ist und hart,

, vergeht sich Wider Gott, der sichtbar ward.

Kesselexplosion an Bord eines Maindampfers. Auf dem Main unweit Frankfurt a. M. explodierte der Kessel des SchraubenschleppdampfersLiebling", als der Dampfer sich auf der Bergfahrt von Mainz nach Frankfurt befand. Durch das starke Ausströmen -von Dampf und durch den Manometer angc- zeigten gefährlichen Ueberdruck hatte sich kurz vor der Explosion die vier Mann starke Besatzung zu dem Kapitän auf Oberdeck begeben. Sie wurden aber vor Verlassen des Schiffes von der Katastrophe erfaßt. Der Kapitän, der noch Rettungsversuche für sein Schiff unternehmen wollte, wurde am schwersten ver­brüht und erlag seinen Verletzungen. Die vier Mann der Be­satzung sind trotz schwerer Brandwunden außer Lebensgefahr.

Hohe Weinpreise im Rheingau. Bei außerordentlicher Nachfrage gehen die Preise für neue Weine weiter sprunghaft in die Höhe. Im mittleren und oberen Rheingatt ist der Preis von 100 000 Mk. das Stück 1921er Winzerwein schon längst überholt. In Geisenheim wurden bereits !40 000 Mk. und mehr bezahlt: auch dieser Preis ist in Hallgarten schon längst wieder überschritten worden wo ein Abschluß zu dem ansehnlichen Betrag von 200 000 Mk. das Stück zustande kam. Im unteren Rheingau, und zwar in den Orten Lorch und Lorchhausen, sind in den letzten Tagen neue Weine zu 80 000 und 90 000 Mk. das Stück gehandelt Worden.

Genarrte Franzosen. Hierüber wird aus Bonn berichtet: Eine hübsche Sache hat sich in einem Kaffeehause am Martins­graben abgespielt. Kräftiger Männergesang schallt aus dem Lokal ans die Straße:Die Wacht am Rhein", Ich bin ein Preuße",Heil dir im Siegerkranz", ,-Deutschland. Deutschland über alles". Eine französische Patrouille kommt heran, hört den Gesang, stutzt und holt Verstärkung, denn mit den Bonner Studenten ist nicht gut Kirschen essen. Wohlgerüstet betritt die verstärkte Patrouille das Kaffeehaus, um die deutschen Sänger festzustellen. Aber o Weh! Es ist kein Deutscher im ganzen Lokal. Amerikanische Soldaten sind es, die die deutschen Lieder singen, nicht weil sie die Deutschen lieben, sondern weil sie ihre französischen Bundesgenossen ärgern wollen. Mißvergnügt und unter stürmischem Gelächter der Zurückbleibendkn ziehen die Kriegsknechte des Völkerbundes wieder ab.

Verkauf weimarischer Großherzogsschlöfser. Die weimari- sche Gebietsregierung hat die ehemaligen großherzogftch-wei- marischen Schlösser Ettersburg, Altstadt und Kappelsdors öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben. Bei dem Verkauf soll Rücksicht darauf genommen werden, daß der historische Charak­ter dieser Schlösser nach Möglichkeit gewahrt wird.

Nette Angestellte. Der Kriminalpolizei gelang es, riesige Metalldiebstähle in Magdeburger Großbetrieben, an denen Ar­beiter und Angestellte beteiligt sind, auszudecken. Es wurden Metallgegenstände aus Messing, Kupfer und Rotguß im Werte von einer halben Million entwendet. Durch Haussuchungen bei Althändlern ist ein großer Teil des gestohlenen Guts wieder zur -Stelle geschafft worden.

Was kostet das deutsche Reichsparlament? Ein getreues Spiegelbild unserer wirtschaftlichen Nöte gibt der neue Haus­halt des Reichstags, den der Vorstanb des Reichstags kürzlich für das neue Rechnungsjahr ausgestellt hat. Nach dem neuen Anschlag wird der Reichstag dem Reiche jetzt die Summe von 70 Millionen Mark im Jahre oder 17Ö000 Mark täglich kosten. Diese ungeheure Summe setzt sich u. a. zusammen: Rund 11 Millionen Mark für 103 Beamte, 14 Hilfsbeamte und 231 Angestellte, über 28 Millionen an Aufwandsentschädigungen für 469 Abgeordnete, die monatlich jetzt 5000 M. Diäten erhal­ten, 15 011736 Mark für Entschädigungen der deutschen Eisen­bahnen infolge des Freikartensystems, 642000 Mark als Aus­gaben für die Untersuchungsausschüsse zur Feststellung der Kriegsursachen, 9 Millionen Mark zur Herstellung der Reichs­tagsdrucksachen, 600 000 Mark für Post-, Telegraph- und Fern­sprechgebühren. 650 000 Mark als Zuschuß für das Reichstags­restaurant und andere Ausgaben mehr.

Eine Gemeinde in Konkurs. Gegen die Gemeinde Nieder­oderwitz (Niederlausitz) ist das Konkursverfahren beantragt und beim Amtsgericht Zittau am Donnerstag eingeleitet worden. Die Maßnahme steht in Beziehung mit Vorgängen in der Nie- deroderwitzer Spar- und Girokasse.

Der tägliche Mord in Berlin. In den ersten Morgen­stunden des Mittwoch wurde der Mordbereitschaftsdienst des Berliner Polizeipräsidiums abermals alarmiert, und zwar dies­mal nach der Sächsischen Straße in Berlin-Wilmersdorf. Ein Beamter der Untergrundbahn hatte aus seinem Heimwege aus freiem Baugelände einen jungen Mann, in einer großen Blut­lache liegend, tot ausgefunden. Auf dem Terrain befindet sich eine Laubenkolonie, und die Leiche lag dicht an dem Zaun, der die Kolonie von der Straße trennt. Herbeigeruiene Beamte stellten fest, daß der junge Mann, der mit dem Gesicht aus der Erde lag, drei Schußwunden in der rechten Schläfe hatte. Die drei Schüsse sind alle aus nächster Nähe abgegeben worden. Die weitere Besichtigung ergab, daß der Tote in der rechten Hand, die unter dem Körper lag, eine Mehrladepistole hielt. Mög­licherweise ist sie ihm aber erst nachträglich in die Hand ge­drückt worden. In seinem Rock fand man eine kleine Brief­tasche, die aber leer war. Bei der Absuchung des Fundorts fand man auch die Hülsen der drei abgeschossenen Patronen. Sie lagen ziemlich weit entfernt von der Leiche im Kreise herum. Nach Lage der Dinge ist unzweifelhaft ein Mord anzu­nehmen. Die Nachforschungen nach der Persönlichkeit des To­ten in der Nachbarschaft haben noch zu keinem Ergebnis geführt.

Wieviel Bier wird aus einem Dcppelzentner Malz her­gestellt? Diese auch in den Kreisen der Biertrinker des öfteren erörterte Frage beantwortet die bekannte FachzeitschriftDer bayrische Gastwirt" mit dem Hinweis auf die Bestimmung über die von-einer Lohnbrauerei an eine Leihbrauerei für je­den Doppelzentner Malz abzuliefernde Menge Bier: bei 8 Proz. Stammwürze mindestens 8 Hektol., bei 9 Proz. 7 Hektol., bei 11 Proz. 5,5 Hektol., bei 12 Proz. 5 und bei 13 Proz. 4,5 Hektol.

Nur im Hemd über die Grenze und zurück. (Reinfall eines Mark-Spekulanten.) Die Passagiere des PragBerliner- Schnellzuges sahen jüngst bei der Grenzkontrolle in Bodenbach folgende amüsante Szene: Ein Herr siel den Beamten auf, weil er seinen langen Ueberzieher trotz des warmen Frühlingswet­ters bis unters Kinn zugeknöpft hatte und ihn zudem noch mit beiden Händen an den Leib hielt. Die Grenzbeamten entledig­ten den Reisenden des Neberziehers und stellten zu ihrer Ver­

wunderung fest, daß er darunter lediglich ein Hemd und ein Paar Strümpfe anhatte. Der Schlaue wollte den Tiefstand der deutschen Mark restlos ausnutzen und sich in Berlin neu ein­kleiden. Die Zollbeamten waren aber diesmal ausnahmsweise noch schlauer: Sie vermerkten auf dem Paß:Fährt ohne An­zug über die Grenze, darf keinen in die Tschechoslowakei zurück­bringen."

Der Hunderter als Packpapier. Ein Genfer Hausierer hatte einen ingeniösen Einfall. Henri Levy heißt der gute Mann, von dem eine französisch-schweizerische Zeitung schreibt, daß er die Fleckfeife, die er den Passanten anbietet, in natürlich öster­reichische Hundertkronennoten einwickelt. Levhs Seife ist selbstverständlich eine Wunderseife Um sie aber den Käufern noch begehrenswerter zu machen, wickelt er die Seifenstücke, die er um 20 Centimes das Stück verkauft, in wirkliche und wahr­haftige Hundertkronenscheine ein.Bitte, meine Damen und Herren", ruft der Wackere unermüdlich aus,nützen Sie die Ge­legenheit! Jedem Käufer meiner unübertrefflichen Wunder­sleckseife gebe ich hundert Kronen gratis auf. Hundert Kronen sind heute zehn Centimes. Aber der Tag wird kommen, an dem der Wechselkurs steigt!" Und so sonderbar es klingt, dieses Argument wirkt. Die Leute kaufen die Seife und verbinden da­mit eine kleine Valutaspekulation. Der gerissene Fleckseifen- händler hat auf diese Weise Veits mehr als 300 000 Kronen unter die Leute gebracht.

Reichtum verpflichtet. John D. Rockefeiler, der reichste Mann der Welt, der heute 83 Jahre alt ist, gestand kürzlich einem Berichterstatter, es sei sein höchster Wunsch, mindestens 100 Jahre alt zu werden. Denn die Welt sei so außerordentlich interessant, daß ein Mensch schon recht lange leben müsse, um dem Leben alles abzugewinnen, was es ihm neidisch vorenthält. Er hat auch volles Vertrauen, daß sein Wunsch in Erfüllung geht, und er stützt dieses Vertrauen auf das Rezept, nach dem er sein Leben geregelt hat. Es besteht darin, sich niemals, zu ärgern, wenig und einfache Gerichte zu essen, nach der christ­lichen Vorschrift zu leben und fleißig Golf zu spielen. Seine Ansichten über den Reichtum faßt er in die Worte zusammen: Geld macht nur glücklich, wenn man es nützlich und klug zu verwenden versteht. Der Reichtum darf nur als Mittel zu dem Zweck betrachtet werden, die Menschheit bester und glücklicher zu machen."

Humor. Ein Zahnarzt mußte seine Praxis von einem Städtchen zum anderen verlegen und Lat zu diesem Zweck seine alten Kunden um Empfehlungsschreiben. Das eine lautete: Herr Zahnarzt I. hat mir acht Zähne eingesetzt, die sämtlich zu meiner vollen Zufriedenheit ausfielen!"

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 24. April. (Landesproduktenbörse.) Die ruhige Stimmung auf dem Getreidemarkt hielt auch in abgelaufener Berichtswoche an und hat die bessere Bewertung unserer Wäh­rung ein weiteres Sinken der Preise für sämtliche Getreide­arten hervorgerufen. Das Geschäft stagniert augenblicklich fast vollständig, die heutigen Umsätze sind nicht von Bedeutung und deshalb sind die notierten Preise wieder nur als nominell zu betrachten. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 1500 bis 1530 (Vorwoche 1650 bis 1670) Mark, Sommergerste 1350 bis 1400 (1425 bis 1475) Mark, Hafer 1120 bis 1160 (1212 bis 1240) Mark, Weizenmehl Nr. 0 2100 bis 2120 (2325 bis 2345) Mark, Brot­mehl 1800 bis 1820 <2025 bis 2045) Mark, Kleie 850 bis 870 (880 bis 900) Mark, württ. Heu 440 bis 460 Mark (unverändert), drahtgepreßtes Stroh 170 bis 180 Mark (unverändert).

Neueste Nachrichten«

Koblenz, 24. April. Hier ist, wie von derDena" vor einigen Tagen bereits angekündigt, inzwischen der Stab und ein Bataillon des 156. französischen Jnf.-Regiments zur Ab­lösung der Amerikaner eingetroffen. Das Bataillon hat im Fort Asterstein gegenüber der Feste Ehrenbreitstein Quartier bezogen. Das Eintreffen weiterer französischer Truppenkon­tingente steht bevor.

Krefeld, 24. April. In die Krefelder Innungsbank wurde eingebrochen. Die Einbrecher öffneten mit einem autogenen Schweißaparat den Geldschrank und stahlen daraus 330000 Mark, 400 holländische Gulden und eine goldene Herrenuhr. Von den Einbrechern fehlt jede Spur.

Bochum, 25. April. Auf einer Reichs-Lohnkünfsrenz der Freien Gewerkschaft für den Bergbau wurde eine Ent- schleßung angenommen, in der die für die Monate Februar, März und April getätigten Lohnbeschlüsfs gebilligt werden. Die Entschließung beauftragt weiter den Organisationsvor­stand, entsprechend der Entwicklung auf dem Wirtschaftsmarkt mit nenett Lohnforderungen an die Arbeitgeber heranzutreten.

Berlin, 24. 8ff>ril. Heute fand unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten ein Ministerrat statt, der den Bericht des von der deutschen Delegation nach Berlin entsandten Staats­sekretärs im Auswärtigen Amt von Simson. entgegennahm. Staatssekretär von Simson verläßt nachts Berlin, um wieder nach Genua zurückzukehren.

Berlin, 25. April. In dem Prozeß gegen den Arbeiter Franz Zagacki, der wegen eines in Gemeinschaft mit seiner Mitangeklagten Geliebten Gertrud Jobs verübten Mordver­suche an der eigenen Mutter, sowie wegen Beraubung und bestialischer Marterung derselben angeklagt war, wurde das Urteil gefällt. Auf Grund des Wahrspruchs der Geschworenen verurteilte das Gericht den Zagacki wegen versuchter Tötung und wegen Raubs zu 5 Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft und zu 5 Jahren Ehr­verlust. Die Angeklagte Jobs wurde wegen versuchter Tötung unter Zubilligung mildernder Umstände zu 2V- Jahren Gefängnis unter Anrechnung von 5 Monaten Untersuchunqs- haft verurteilt.

Berlin, 24. April. Nach einer Meldung derB. Z. am Mittag" fand gestern vormittag auf dem mohammedani­schen Friedhof in Berlin die Trauerfeier für die in der Uhlandstraße ermordeten Türken statt. Die beiden Särge wurden in der Gruft, die bereits die Leiche Talaat Paschas birgt, beigesetzt. Alle drei Särge sollen demnächst nach Konstantinopel gebracht werden. Fast die gesamte hiesige türkische Kolonie nahm an der Trauerfeier teil. Am Sonn­tag fand in Berlin eine neue Gegenüberstellung der beiden in Leipzig verhafteten armenischen Studenten mit den Wit­wen Talaat Paschas und Chakir Beys statt. Beide Frauen, die sich etwas beruhigt hatten, bekundeten bei der Gegen­überstellung, daß sie in dem einen der beiden Verhafteten bestimmt einen dec Täter, in dem zweiten vermutlich den anderen Täter wiedererkennen. Trotz dieser schwer belasten­den Aussage leugneten beide Verhafteten hartnäckig die Teil­nahme an der Tat.

Berlin, 24. April. Der Reichstag wird seine Verhand­lungen nach den Osterferien am Dienstag, den 2. Mai, wie­der aufnehmen. Nach einem Beschluß der Botschafter­konferenz soll Polen das ihm zugesprochene Gebiet rechts der Weichsel erst nach Abschluß einer deutsch polnischen Verein­barung über den Zugang zur Weichsel besetzen. Nach einer Meldung desBerliner Tageblatts" aus Rom ist zwischen dem Vatikan und der Sowjetregierung ein Ab­kommen zum Schutze der russischen Katholiken abgeschlossen worden. Die Genueser Unterkommission für Wirtschasts- angelegenheiten sprach sich für weitgehendsten Abbau der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen aus.

Hamburg, 24. April. Bei dem Entladen des Dampfers Watsead" sind einige mit Methylalkohol gefüllte Fässer undicht geworden. Die bei der Entladung beschäftigten Scheuerleute tranken trotz Warnung von der gefährlichen Flüssigkeit und erkrankten schwer. Im Krankenhaus sind sechs bereits gestorben.

Hamburg, 25. April. Der Arbeitgeberschutzverband der Holzindustrie in Hamburg und in den Nachbarstädten be­schloß einstimmig, vom Mittwoch ab sämtliche Holzarbeiter auszusperren, da der Holzarbeiterverband den Streck ange­ordnet habe, ohne daß alle Verhandlungs- und Einigungs­möglichkeiten erschöpft gewesen seien.

Budapest, 24. April. Gegen den ungarischen Kommunisten­führer Bela Kun waren schon einmal schwere Anklagen erhoben worden. Nachdem die Moskauer Exekutive das Verfahren gegen ihren Schützling eingestellt hatte, hat jetzt eine Depu­tation ungarischer Kommunisten in Moskau erneut die Unter­suchung gegen Bela Kun verlangt. Sie brachten so schwere Anklagen vor, daß sofort die Einsetzung einer neuen Nnter- suchungskommission beschlossen wurde. Gleichzeitig wurde be­stimmt, daß Bela Kun vorläufig von allen seinen Aemtern enthoben würde.

Die christliche Arbeiterschaft und der 1. Mai.

Stuttgart, 24. April. Der Vorstand des Landeskartells der christlichen Gewerkschaften für Württemberg und Hohenzollern veröffentlicht in der Maifeierfrage folgende Erklärung: Die christlich organisierte Arbeiterschaft lehnt den 1. Mai als Welt­feiertag nach wie vor ab. Sie ist der Auffassung, daß in der heutigen Zeit des Warenmangels und der dadurch mitver­ursachten Teuerung, wie in Rücksicht auf die wirtschaftliche Not­lage weiter Arbeiterkreise die Abhaltung einer Maifeier an einem Werktag unnötig erscheint. Der seitherige Verlauf der Maifeiern hat bestätigt, daß diese einen einseitigen, parteipoli­tischen Charakter im Sinne der Sozaldemokratie und der kom­munistischen Parteien tragen. Eine Beteiligung an den sozia- lisch-kommunistischen Maifeiern kommt sicher, für die christliche Arbeiterschaft nicht in Frage. Wo die Möglichkeit zur Ar­beitsleistung besteht, ersuchen wir unsere iFreunde, der gewohn­ten Arbeit nachzugehen.

Getreideumlage,

Der Verhandlungen wegen der Getreideerfassung für das Wirtschaftsjahr 19221923 dauern an. Die Vereinigung der deutschen Bauernvereine bleibt nach wie vor bei ihrer Entschlie­ßung vom 16. März 1922, wonach das Umlageverfahren abge­lehnt wird, weil es zu einer weiteren Einschränkung der Ge­treideproduktion führen müsse. Wogegen zu fragen ist, ob die völlige Freigabe der Fleisch- und Milchbewirt,chaftung zu erner Hebung der Produktion in dem Sinne geführt hat. daß me Menge der Verbraucher etwas anderes davon zu spuren be- kommt als eine kolossale Preissteigerung?

Der Erzberger-Prozetz in OffenLurg.

Offenburg, 24. April. Wie nun feststeht, kommt der Erz­bergerprozeß in der kommenden Schwurgerichtsperiode, die am 8. Mai beginnt, bestimmt zur Verhandlung. Wegen Beihilfe zur Ermordung Erzbergers ist angeklagt Kapitänleutnant Kil- lmger, in dessen Wohnung die Koffer der beiden Erzbergermör- Ler gefunden worden sind. Killinger sitzt in Offenburg in Unter­suchungshaft. Die Anklageschrift umfaßt 150 Schreibmaschinen­seiten. Der Prozeß wird erwa zehn bis vierzehn Tage in An­spruch nehmen. Der Pxoz°ß wegen Hochverrats, der gegen Kil- lmger und ändere Mitglieder der Geheimorganisation C ange­strengt werden soll, wird entsprechend einer Entscheidung des Reichsgerichts von der Anklage gegen Killinger wegen Beihilfe zum Erzbergermord abgetrennt. Es steht jedoch noch nicht fest, Vox , welchem Gericht der Hochverratsprozeß verhandelt werden wird. Das gesamte Material, auch für den Erzbergermord, ist vervielfältigt und zum großen Teil photographiert und wird an verschiedenen Stellen des Reiches aufbewahrt, um bei einem etwaigen Aktendiebstahl den vollkommenen Verlust der Doku­mente zu verhindern.

Voraussichtliche Landtagsauflösung in Sachsen.

Auch die sächsischen Demokraten haben nunmehr dem An­trag der Rechtsparteien, die.Durchführung des Volksbegehrens auf Landtagsauflösung einzuleiten, zugestimmt, falls die Re- Alerung bleiben sollte. Da auch die Kommunisten beschlossen haben, mr die Landtagsauflösung einzutreten, natürlich aus gnderen Gründen kann man die Auflösung im nächsten Mo­nat erwarten. Der Landesausschuß der Demokratischen Par­tei in Sachsen hat in der Angelegenheit des von den Deutsch- nationalen und der Deutschen Volkspartei eingeleiteten Volks­begehrens auf Auflösung des sächsischen Landtags beschlossen, zunächst ein Schreiben an die mehrheitssozialdemokratische Landtagssraktion zu richten mit der Frage, ob sie bereit sei, die Bildung einer verfassungsmäßigen Regierung sofort in die Wege zu leiten. Lehne die sozialdemokratische Fraktion das ab, yann sei die demokratische.Fraktion verpflichtet, das Volksbe­gehren auf Auflösung des Landtags zu unterstützen.

Aus Ser Kasseler Staötderorönetendersammlung.

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verordnetenversammlung stand die Abstimmung über die Be-

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