sammen und nahmen Berichee entgegen. Nach der Darstellung des Metallarbeiterverbands war die Stimmung eine überaus gute und es kam zum Ausdruck, daß die Metallarbeiter gewillt sind, den Kampf bis zum endgültigen erfolgreichen Abschluß zu

^^Untertürkheim, 23. März. (Beschlagnahmt,) Die hiesige Polizei wurde von Riedlingen aus verständigt, daß in einem Eisenbahnwagen mit Pferden nach Köln auch Käse geschoben werden soll. Bei der Untersuchung wurden 93 Miogramm Backsteinkäse beschlagnahmt. ^ . ,, ,,

Biberach, 23. März. (Verlust.) Der Knecht ernes Guts- Pächters im Oberamt verlor unterwegs einen Sack Kleesamen im Wert von zirka 9000 M sowie einige Pferdedecken, eben­falls von größerem Werte. Der Finder hat sich bis heute nicht gemeldet..

Baden.

Offenburg, 21. März. Beim städtischen -Fürforgeamt haben sich bis jetzt 62 Kleinrentner gemeldet. Davon haben l3 ein lährliches Einkommen unter 1000 M., 19 ein Einkommen von 1000 bis 2000 M 12 ein Einkommen von 2000 bis 3000 M., 12 von 3000 bis 4000 M. und 6 von 4000 bis 5000 M.

Freiburg, 22. März. Die Wohnungsnot nützte hier ein gewisser Franz Müller von Kenzingen aus, indem er als Leiter einer sogen. Wohnungstauschzentrale den Wohnungssuchenden höhere Vorschüsse abknöpste, ohne die gewünschte Wohnung zu geschaffen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ist der Betrüger hinter Schloß und Riegel gesetzt worden.

Vermischtes.

Wucherstrafen in alter Zeit. Eine päpstliche Bulle dom Jahre 1246 sichert dem Kloster Gotteszell bei Gmünd außer anderen Privilegien auch das freie Begräbnisrecht zu. Es durfte jeden, der es letztwillig wünschte, zum Begräbnis an­nehmen. ausgenommen die Exkommunizierten und die öffent­lichen Wucherer. Wollte man heutzutage, bemerkt dieRems­zeitung", den Wucherern besondere Gräbnisplätze anweisen, so müßte fast jede Gemeinde einen zweiten Friedhof anlegrn.

Selbsthilfe. Die Verleger großer bayerischer Blätter pla­nen mit bedeutenden Mitteln eine eigene Papierfabrik zu gründen.

Eine ausnahmsweise wahre Geschichte. Auf der Fahrt von München nach Berlin hatte ein Reisender bemerkt, daß seine Fahrkarte in Verlust geraten war. Die Sache schien ihm nm so unangenehmer, als er gleich nach der Ankunft in Berlin zu Gericht mußte; um einen Termin wahrzunMnen, und er die langwierigen Umständlichkeiten an der Billettkontrclle fürchtete. Lieber wollte er. so meinte er gegenüber seinen Mitreisenden, 500 Mark opfern, als wegen des Mißgeschicks den für ihn äußerst wichtigen Termin versäumen.Nun", sagte da ein Herr, der bisher ruhig in seiner Ecke gesessen hatte,wenn es weiter nichts ist! Für fünf blaue Scheine gebe ich Ihnen mein Billett und Sie sind aus allen Verlegenheiten."Und Sie?"

Ich werde mir schon zu helfen wissen," gab der andere zur Antwort,denn ich habe mehr Zeit als Sie." Das Geschäft wurde gemacht. Der gefällige Reisende notierte sich noch einiges und übergab dem Verlustträger der Karte sein Billett. Die­ser passierte natürlich anstandslos die Kontrolle, nachdem er seine Fahrkarte abgegeben hatte, während ebenso natürlich

der kartenlose Herr angehalten wurde. Er protestierte da­

gegen mit der Behauptung, daß er das Billett ordnungsgemäß abgegeben, mußte aber trotzdem vor der Schranke bleiben, bis der Strom der Reisenden sich verlaufen hatte. Dann wurde ein Stationsbeamter gerufen und diesem der Fall vorgetragen. Ja," sagte der,wie wollen Sie denn beweisen, daß Sie die Karte abgeliefert haben?"Ganz einfach," versetzte darauf der Herr,ich bin nämlich Kaufmann und Pflege mir die Num­mer der Fahrkarte aufzuschreiben." Damit zog er sein Notiz­buch aus der Tasche.Hier bitte mein Billetk hatte die Nummer 11322. Sehen Sie, bitte unter den abgegebenen Kar­ten nach. Ich pflege außerdem auf der Karte auch meinen Na­men zu notieren: Richard K__ das muß also auch auf der

Karte stehen!" Der Beamte Prüfte auch die mit Richard K. bezeichnte Nummer 11322. Darauf ersuchte er höflichst, das Versehen zu entschuldigen.

Ein ganzer Gemeinderat wegen Falschmünzerei verurteilt.

Der seltene Fall, daß ein ganzer Gemeinderat wegen Falsch­münzerei bestraft wird, hat sich in Solnhofen i. B. zugetragen. Da sehr viele Gesuche der Notgeldsammler Vorlagen, beschloß der Gemeinderat ohne behördliche Genehmigung die Heraus­gabe neuen Papiernotgeldes. Die Strafkammer Eichstätt ver­urteilte nun wegen Falschmünzerei den ganzen Gemeinderat, den Bürgermeister und die acht Gemeinderäte zu je 126 000 M. Geldstrafe.

Rückkehr der Marcelle Heymann. Am Sonntag abend ist die Mutter mit ihrem in Frankreich zurückgehaltenen Kinde wieder nach Köln zurückgekehrt. Die Hinreise nach Nancy ge- st<,ri->l-> Nsb wi-> die TVran ber'ckrtet, insofern schwieriger, als

sie erst nach Mainz zur Besorgung eines Passes reisen mutzte. Dann fuhr Frau Heymann allein (die französische Regierung hatte bekanntlich her Abg. Frau v. Oheimb die Einreise zur Begleitung der Mutter verweigert!) direkt nach Nancy, begab sich sofort zu der ihr bekannten Familie, wo sie nach langer Trennung ihr Kind gesund und wohlbehalten wiederfand. Die Pflegeltern waren bereits seit vierzehn Tagen auf den Besuch vorbereitet und hatten die Kleine aus der Schule zurück­behalten. Marcelle hat in 3(auch die französische Schule be­suchen müssen und spricht daher kein Wort deutsch. Die Begrü­ßung zwischen Pflegeeltern und Frau Heymann war sehr herz­lich. Nach Erledigung der Formalitäten auf der Mairie blieb Frau Hehmann mit ihrem Kinde noch eine Nacht bei den Pflegeeltern. Die kleine Marcelle gewöhnte sich schnell an die wirkliche Mutter. Frau Heymann trat mit ihrer Tochter am Sonntag früh die Rückreise nach Köln an. Die Pflegeeltern und die ganze Familie begleiteten Mutter und Tochrer zum Bahnhof. Die Pflegemutter schien sich von dem acht Jahre be­hüteten Kinde besonders schwer trennen zu können.

Deutsche Glocke am Rhein!" Die Kölner Domglocke, die größte Glocke Deutschlands, geht wieder ihrer Auferstehung entgegen. Das Kölner Domkapitel hat sich entschlossen, die ehe­malige Kaiserglocke, die ebenfalls ein Opfer des Krieges gewor­den ist, erneut gießen zu lassen. Mit der Ausführung ist der Glockengießer Heinr. Ulrich in Apolda (Thüringen) beauftragt worden. Die Glocke wird ein Gewicht von etwa 500 Zentnern aufweisen und etwa 3L5 Meter Durchmesser erhalten. Die Glocke erhält in Zukunft den NamenDeursche Glocke am Rhein!"

Ende einer kommunalisierten Schuhmacherei. Am 1. Juni 1921 richtete die Berliner Schuhmacher-Innung an den Ge­meindevorstand zu Berlin-Oberschöneweide folgendes Schrei­ben:Es wird uns mitgeteilt, daß die Gemeinde Berlin-Ober- schöneweide eine Gemeindeschuhmacherei unterhält. Obschon die Gemeinde Raum, Licht und Heizung diesem Betriebe un­entgeltlich zur Verfügung stellt und die Preise sich nicht wesent­lich von denen der selbständigen Schuhmacher unterscheiden, soll sich der Betrieb nicht wirtschaftlich bewährt haben. Er soll im Jahre 1920 vom 1. Januar bis 1. August ein Defizit: von 9900 Mark aufweisen und auch weiterhin mit Verlust für die Stadt arbeiten. Der Leiter soll nicht einmal Fachmann sein. Wir bitten ergebenst um Auskunft, ob die uns gemachten Angaben zutreffend sind oder nicht. Gleichzeitig bitten wir um Auskunft, ob Gewerbesteuer gezahlt wird." Nach zwei Erinnerungen kam vom Bezirksamt 15. Deputation für kommunale Betriebe fol­gender Bericht:Zu dem Schreiben vom 27. Juli 1921 teilen wir mit, daß es zurzeit nicht möglich ist, einen genauen Bericht über die Schuhmacherwerkstatt in Öberschöneweide zu geben, da die Akten und Kassenbücher .wegen vermutlicher Veruntreu­ung von Dienstgeldern durch den Leiter beschlagnahmt worden sind. Die Werkstatt ist bis auf weiteres wegen Mangel an Arbeit geschlossen, lieber die endgültige Schließung wird die Deputation in der nächsten Zeit verhandeln. Wir werden dann Bericht folgen lassen, gez. Ionasch, Bezirksbürgermeist w" Nach weiteren sieben Wochen wurde mitgeteilt:Zu dem Schreiben vom 27. Juli 1921 teilen wir mit, daß die Schuhmacherwerk­statt in Oberschöneweide auf Beschluß des Bezirksamtes !5 am 24. September dieses Jahres geschlossen worden ist. gez. Steuer, Stadtrat." Kommentar überflüssig.

Die Leiche im Koffer. Der sei dem 13. März verschwundene 23jährige Kaufmann Erich William in Königsberg wurde auf dem Boden eines Hauses als Leiche mit Stricken verschnürt in einem Koffer aufgefunden. Der Täter wurde verhaftet. Die Motive der Tat sind noch nicht festgestellt.

Zwischen Leben und Tod. Der französisch? Soldat, der, wie berichtet, von dem bei Angres entflohenen Fesselballon in die Luft entführt wurde, ist wie durch ein Wunder dem Tode entgangen. Der Ballon wurde vom Winde niedergedrückt, als er über einen Wald flog. Es gelang dem Mann, das Seil, an das er sich geklammert hatte, loszulassen und in die Baum- Wipfel zu gleiten. Er konnte mit einigen Verletzungen leichter Art den Boden erreichen und wurde von französischen Offi­zieren, die dem Ballon gefolgt waren, ausgenommen. Um 4 Uhr nachmittags kehrte er wieder in seine Kaserne zurück, wo er mit Triumph empfangen wurde. Der Gerettete erzählt, daß er zunächst mit dem Kopfe nach unten gehangen habe, und daß es ihm erst mit großer Anstrengung gelungen sei, seine Stel­lung zu ändern. Er konnte seinen Ledergurt in das Schleif­kabel einhaken, was ihm mehr Sicherheit gab: dennoch bleiht seine Rettung ein Wunder. Der Mann hat länger als sechs Stunden am Seil gehangen, ohne die Kräfte und die Besin­nung zu verlieren.

Erlöst Wurde aus einem Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. IM bis 1900, 2. 1280 bis 1550, Bullen 1. 1580 bis 1680, 2. 1200 bi 1400, Jungrinder 1. 1780 bis 1980, 2. 1500 bis 1650, 3. 1150 bis 1350, Kühe 1. 1180 bis 1380, 2. 850 1050, 3. 600 bis 720. Kälber 1 1920 bis 2050, 2. 1700 bis 1850, 3. 1500 bis 1600, Schweine I 2180 bis 2350, 2. 1980 bis 2080, 3. 1780 bis 1900 M. Verlauf des Marktes: Bei Großvieh langsam, bei Schweinen lebhaft bei Kälbern mäßig.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 23. März. Dem Donnerstagmarkt am hies. Vieh- und Schlachthof waren zugeführt 44 Ochsen, 21 Bullen, 154 Jungbullen, 161 Jungrinder, 182 Kühe, 448 Kälber, 1331 Schweine. 44 Schafe, 7 Ziegen, die sämtliche verkauft wurden.

Ulm, 23. März. Zugetrieben waren: 37 Stück Großvieh 60 Kälber, 79 Schweine. Erlös aus je 100 Pfund Lebendge­wicht: Ochsen 1. 1750 bis 1900, Bullen 1. 1500 bis 1750, 2. 12U bis 1400, Jungrinder 1. 1750 bis 1850, 2. 1500 bis 1650, Kühe i 1150 bis 1350, 2. 850 bis 1100, 3. 550 bis 700, Kälber 1. 1900 bis 2050, 2. 1780 bis 1920, 3. 1600 bis 1700, Schweine 1. 2100 bis 2250, 2. 1850 bis 1950, 3. 1600 bis 1700 M.

Berlin, 23. tags hat sich heute durch die Note der R beschäftigt. In der s zum Ausdruck, daß d entgegengesetzt werden Berlin, 23. sichen Spitzenorganisa zeitgesetzes für die Eis vereinbarten Vorschlm unterbreitet werden, ' in den Beschlüssen de Grundlage zu weitere:

Berlin, 23. Mär wird erst nach Vorliel

Neueste Nachrichten.

Augsburg, 23. März. In einer der belebtesten Straßen wiro erp nacy -vorn der Maximilianstraße, wurde Mittwoch abend der Uhren- ^ der und Goldwarenhändler Karl Rüdling in seinem Laden von einem Mann überfallen, mit einem Hammer niedergeschlagen ^

und so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus versterbe M Berl.n

ist. Der Mörder schlug Rüdling in dem Augenblick, ch der als Haupttater f° dieser eine Uhr besah, durch einen Schlag auf den Kops nieder, wozu er einen 1000 Gramm schweren Hammer ohne Stiel verwendete. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, den Mörder festzunehmen. Der Ermordete hinterläßt Frau und Kinder.

München, 23. März. Einen Vatermörder freigesprochen hat das Volksgericht. Es handelt sich um den 19 jährigen Maurer Ernst Burger, der am 18. Januar seinen Vater er­schossen hat. Die Verhandlung ergab, daß Burger nur ge­schossen hatte, um seinen Bruder aus den Händen des VaterZ zu befreien. Man nahm daher Notwehr als gegeben an, wes­halb die Freisprechung erfolgte.

Mannheim, 23. März. Die gestrige Abstimmung in der Mannheim-Ludwigshafener Metallindustrie hat 16265 Stimmen für den Eintritt in den Streik und nur 1368 Stimmen dagegen ergeben. Heute wurde in sämtlichen trieben die Kündigung der Arbeiter für den 31. März über reicht Wenn durch ein Schiedsverfahren keine Einigung er zielt wird, werden die in Betracht kommenden 25000 Ar­beiter am Freitag nächster Woche die Arbeit niederlegen.

Nürnberg, 23. März. Die Aussperrung der Arbeiter in den dem Verband bayerischer Metallindustrieller ange­hörenden Betrieben ist völlig d.»rchgeführt. Einschließlich der durch die Aussperrung Betroffenen dürsten sich in Bayern rund 60000 Metallarbeiter im Ausstand befinden.

Köln, 22. März. Nach einer Meldung der englischen Cologne Post" soll dieReichsbank in Kürze 2500000 Pfund Sterling bei der Bank von England deponieren. Diese Summe soll in keinem Fall zu Reparationszahlungen ver­wandt werden, sondern nur zur Deckung gewöhnlicher Finanz­operationen Deutschlands dienen.

Berlin, 23. März. Die Reichsregierung hat beschlossen, zunächst einige Nachfragen nach Paris zu richten, um nähere Aufklärungen über einzelne Punkte der Reparationsnote zu bekommen

Berlin, 24. März. Wie eine Korrespondenz hört, wer­den der deutschen Delegation für Genua, die von dem Mini­ster des Aeußern Dr. Ralhenau geführt werden wird, Finanz­minister Dr. Hermes, der Staatssekretär im Rcichswirlschasts- pichen" na ch^ Links o^de Ministerium Schröder, der Reichswirtschaflsminister Schmidt Land und das gesamte k

strafe von 1 Jahr un! erscheint ein BuchT neral d. I. a. D. vo: dem derDaily Expr ^bringt neue Verträge 'im Großen Hauplqua: wurden gestern am Schmucksachen aus G- über zwei Millionen Hänger mit einer Tra deuten Stein darstelle gestohlenen Gutes ist gesetzt worden. E Sprtzenorganisationen den Beamten und Halter am 1. April die einen besonderen Monat einen Vorschu Heinrich von Opel also von der anderen halten, aus der zu - von Opel bei der Sch umg. kommen ist, sond, Glogau, 23. Mär- explodierte heute vorm des Unglücks läßt sich meter entfernten Gloga die Detonation zerstört

London, 23. März.

' /ist ein Zerstörer mit d ° stoßen. Das Unterseel gesunken.

London, 23. März, der Bestürzung in Ber iommission. Der Ber nachdenklichen Leute, m hofften, daß die letzte ! Grundlage zu weiteren befangene Beurteiler d lrife kommen werde. - liche Koalition die gröf

und der Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium Hirsch angehören.

Berlin, 23. März. Die Verhandlungen zwischen den Hauptverbänden der Aerzte und der Krankenkassen im Reichsarbeitsministerium haben heute mittag zu einer Eini­gung geführt. Für das erste Quartal 1922 wurde ein Honorar von 10 Mark für die Beratung und 20 Mark für den Besuch vereinbart. Vom 1. April 1922 ab gelten die Sätze der an diesem Tage in Kraft tretenden neuen preu­ßischen Gebührenordnung. Ueber die Festlegung von Grund­sätzen für die Bezahlung von Jahrespauschalen ist man zu keiner Einigung gelangt.

Die Farrnerssrau. ^

^ Dem Leben «acheiHählt von O. Hoecker.

, 8 . (Nachdruck verboten.)

Der Prvbekandidakrn ging die Arbeit spielend von der Hand. Sie war unermiwlich, scherzte und sang von früh bis spät und fand obendrein immer genügend Zeit, um Elfte anzulernen. Auch der alte Wildener zeigte sich von seiner besten Seite. Vielleicht hätten die drei ver­storbenen Lebensgefährtinnen nachdenklich die Köpfe zu feinem Treiben geschüttelt oder sich auch erinnert, daß er es während ihrer eigenen Brautzeit ähnlich gehalten, sich aber gar rasch auf seine Manneswürde zurückbesonnen hatte, wenn sie erst glücklich seine Frauen geworden waren.

Ter alte Wildener stellte sich zuweilen selbst an den Spülstein und besorgte das Geschirrwaschen, wobei er frei­lich mit anerkennenswerter Unparteilichkeit das feite Spül­wasser über Schäfte, Anrichten und den Küchenboden gleichmäßig verteilte, so daß die nachherige Beseitigung ver Spuren seiner aufopfernden Tätigkeit mehr Zeit in Anspruch nahm, als das Aufwaschen selbst; die Töpfe, Mannen und Tiegel, in die er das Fett und die sonstigen Speisenreste gründlich hineinzuwaschen Pflegte, blieben Hierbei unberücksichtigt. Aber man sah doch den guten Willen, und verbat man sich scherzend den werktätigen Beistand, so konnte sich der alte Wildener später auf die schnöde Zurückweisung seiner gutgemeinten Hilfeleistungen berufen und streiken, genau so, wie er es bei seinen drei Seligen auch gemacht hatte.

Ta war sein Sohn anders. Kam der zum Besuch von der eigenen Farm, dann räumte er gewaltig mit der Ar­beit auf und griff überall zu, wo es was zu schaffen gab. Das ist überall so in Amerika. Die männliche Jugend wird dort von den Müttern schon derartig erzogen, daß sie später als Ehemänner ihren Frauen, können sie ihnen leine Dienstboten halten, alle harte und schmutzige Arbeit übnebmen. ibuen auch die Stiesel wichsen und sich's nicht

umgekehrt besorgen lassen, wie das im deutschen Vater­land mitunter der Fall sein soll, wo derHerrlichste von allen" im Schlasrock sein Nickerchen macht, während die Frau auf den Knien den Küchenboden scheuert.

Weilte Frank aus der Farm, dann berrschte immer eitel Sonnenschein und Frohsinn, und die Arbeit ging noch einmal so schnell von statten. Ja, die Verlobten behielten sogar genügend Zeit, um dem alten Wildener aus seinen genußreichen Spaziergängen Konkurrenz zu machen.

Abends wurde musiziert, denn wie die meisten wohl­habenden Farmer besaß auch der alte Wildcne. ein leid­lich gutes Klavier, das gelegentlich auch von den er­wachsenen Töchtern mißhandelt wurde, denn spielen konnte man ihre Leistungen füglich nicht nennen. Das sahen sie selbst ein und entschuldigten sich mit ihren abgcarbeiteten und steif gewordenen Händen. Früher sei es besser ge­gangen, meinten sie; aber das würde Elsie an sich selbst erleben, und ihre Finger, die jetzt die Saiten so kunst­fertig meisterten, würden genau so ungelenk rebellisch werden, wenn sie erst ein paar Jahre auf der eigenen Farm gewirtschastet haben würde.

Das wollte wiederum Frank nicht gelten lassin.

Nein," sagte er,mein Frauchen soll sich einmal nicht abrackern müssen, dazu ist sie mir viel zu gut und wenn ich die allerhöchsten Löhne anlegen muß, so werde ich schon Dienstboten finden, die ihr die Arbeit abnehmen."

Und er lächelte stolz und beglückt, begegnete er dann dem strahlenden, vertrauensvollen Blicke feiner Verlobten. Seiner Schwestern Blicke freilich führten eine andere Sprache; aber die hätte Elsie weder geglaubt noch ver­standen, hätte sie sie in ihrer Liebesseligkeit überhaupt beachtet.

Ter alte Wildener hörte sein zukünftiges Schwieger­töchter chen gerne singen: dann saß er im beguemen Schaukelstuhl, schmauchte sein Pfeifchen und lauschte mit halb zugekniffenen Aug n so lange, bis sie ihm der Schlaf vollends schloß. Was weiter kein Wunder war, hatte

er seiner Versicherung gemäß sich in seinem Bestreben, überall nach dem Rechten zu schauen, tagsüber doch ge­radezu abgerackert und todmüde gemacht!

Erwischte er aber seinen Sohn allein, so legte er das Gesicht in grämliche Falten.

Junge, wenn du nur keinen dummen Streich machst!" gab er Frank dann wohl zu bedenken.Elsie ist ein Kommunistische Zeitnngc nettes Mädel ... ein sehr nettes Mädel sogar aber --

aus ihr wird nie und nimmer eine Farrnerssrau. Sie kann Klavier spielen und singen, daß es eine Freude

mere Lage bringen.

Württev

Stuttgart, 23. Mär: tag am Donnerstag se Zunächst gelangten siet tisch aus zur Beantwort die Anfragen Küchle - Flugblatt des Verlags Heldentaten des Preus Nach Erklärung von P im besetzten Gebiet nich stellung von Sonderabt Eine Beschlagnahme d nicht erfolgt. Die wei oienstalter, Verordnung renerhöhung bei Aerzte: nächst erfolgen soll. Nc ausschusses wurde die E gung von Mitgliedern cordneten versagt. Da Ersuchen von Staatsakt Bock (Ztr.) bezüglich d schußantrages und wies

ie sie in Wirklichkeit ni Immunität die Presseg Diesen die Abgg. Kink, ' "ott (ÄP.) darauf hi

ist, aber kann sie auch kochen? . . . Und zu unterhalten gehen, sondern um rei

weiß sie einen ganz famos, aber wie wird sie sich beim Einsetzen von Hosenböden und dem Ausfüttern von Käl­bern anstellen? . . . Und wie schmuck und niedlich sie sich kleidet! Ja! ja! Das gefällt dir jetzt, aber wenn du den Staat erst wirst bezahlen müssen überleg'

.dirs. Junge!"

Das lasse nur meine Sorge sein," gab ihm Frank unbekümmert zur Antwort.Ich habe meine Elsie recht­schaffen lieb und sie soll auch nicht zur Arbeits­sklavin werden. Wozu habe ich meine jungen Knochen?

Ich will mein Mädel glücklich machen, und will's Gott, gelingt mir das auch!"

Hinter ihm her schnitt der alte Wildener sein ver- __ ^ ^ ^

zwicktestes Gesicht, und mit einem wahren Faunlächeln si Januar nach dem Vo

stimmen des Zentrums >ie Strafverfolgung des as Gesetz über Aender oppelung der Tarifsatz stimmen der Rechten, enommen. Dabei ents vr Genehmigung der 8n namentlicher Abstim per Rechten ein Antrag zeitarbeitgenehmigung s k/si, Regierungsvorlage stellt. Das Gesetz über Krieges 1914 bis 1918 z: Mig ohne Aussprache ve

erinnerte er sich der langvergangenen Zeit, wo er es mit Ende^ März

Franks Mutter ähnlich schön und gut vorgehabt hatte. Mark Wirtsch

Genau so wie Elftes Mutter aber sagte er vor sich hin: tzmi, Auerback^OW- Wäre alles schön und gut, wenn die Farm nicht eine Di? Uhgg, Löchner (Di unerbittliche Gläubigerin wäre und der Tag nicht vier- undzwanzig Stunden hätte. Von denen aber will eine jegliche genützt werden und die allerwenigsten davon darf eine rechte Farmersfrau sich um die Ohren schlagen und vergeuden mit Putz und Klimpern oder meinet­wegen auch mit Schlaf!" ., .

. , , (Fortsetzung folgt.) -WchUkE- .

Ziegler WEN für eine ungerech: ftwurch die Tariflöhne l Beamtcnbesoldrmg i Verbesserung ihrer Bezi lMmmung, forderten sterlin vorstellig werde Wg. Die DdP. gab nc