,en Deutschland mit anderen triumphiert erneut auf der lrf die Entscheidung als eine mkreichs zur Rheingrenze be- a der Beschluß der Nepara- reitelung des Konferenzpro- r Genua aufgestellt hat. Was ch für Deutschland Ersprieß- er zu sagen. Es dürfte kaum g decken. — Das von der Rc- Garantieprogcamm bedeutet, chts anderes, als das Recht mend in die deutsche Staatseparationskommission würde die Ausschreibung bestimmter Überbezahlung von Beamten instand erreicht, der noch er- s die Türkei sich in früheren Die „Vossische Zeitung" hebt teuerprogramm der Repara- des inneren deutschen budge- , gefördert wird, wie die Dck- sts anderes wird erreicht, als es deutschen Geldwesens. — ie neue Entscheidung in allen icht zum wenigsten in Arbci- -ervorrufen. Will man nicht gen Aufhebung der staatlichen ü, dann muß das Schuldvcr- liierten so bald wie möglich den, d. h. es mutz ein Ende rngsexutionen und der kaum — Die Forderungen der Re- die Blätter schreiben, in par- idezu depremierenden Einfluß sagt, sieht man in der Note nur einen fast unerträglichen Souveränität, sondern ist auch sheriaen Steuern die Steucr- zu ihren äußersten Grenzen er" zufolge sei man sich unter daß sich keine RMerung fin- wie sie von der ReParationS- rchbringen könnte, und man daß die Forderungen der Re- herbeiführen können, deren Das Steuerkompromiß wird i die Entscheidung der Repa- estellt gehalten.
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70.
Anzeiger für Sas Enzlal unS Umgebung.
Amtsblatt für Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.
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Schluß d. Anzeigen-Annahm' tags vorher. Fernsprecher Nr. t. Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über, nommen
Neuenbürg, Freitag, den 24. März 1922.
80. Jahrgang.
bürg.
Einladung.
andte, Freunde und BeZi. März 1S22 :nden
«ker in Neuerrbürg
der Bitte, dies als per- m zu wollen.
:tzger, Neuenbürg.
geb. Wacker,
Lacker, Zimmermeisters, iürg.
r in Neuenbürg.
»er,. 23. März 1922.
InzsigL.
>ten und Bekannten die ein lieber, guter Mann, ger- und Großvater
Kienzle
vartet rasch in die ewige
uernden Hinterbliebenen:
e mit Angehörigen.
j nachmittag 3 Uhr.
Deutschland.
Stuttgart, 22. März. Abg. Bock (Ztr.) hat folgende Anfrage eingebracht: In der Verordnung des Staats Ministeriums, betr. Gebühren der Aerzte, Zahnärzte und Hebammen für amtliche Verrichtungen, vom 9. Juni 1920 ist in Z 3 ausgesprochen, daß die Gebührensätze alljährlich im Dezember auf ihr Verhältnis zu dem jeweiligen Geldwert durch die zuständigen Ministerien geprüft und erforderlichenfalls abgeändert werden. Bis jetzt sind lediglich die Gebühren für die Privattätigkeit durch Verfügung des Ministeriums des Innern vom 18. Juni 1920 mit Wirkung vom 1. Juli 1920 ab um 50 Proz. erhöht worden. Sind di« zuständigen Ministerien bereit, angesichts der seit Juli 1920 weiter eingetretenen Geldentwertung die Gebührensätze für die Verrichtungen in der Privattätigkeit und für amtliche Verrichtungen entsprechend zu erhöhen?
Auch ein Textilarbeiterstreik i« Bayern?
Die Zahl der in Bayern ausgesperrten und streikenden Metallarbeiter dürfte rund 60 000 betragen. Damit ist die Metallindustrie zunächst Lrachgelegt. Die Textilindustriearbeiter haben den streikenden Metallarbeitern ihre Sympathie ausgesprochen. Da, wie bereits gemeldet, auch die Arbeitgeber der Textilindustrie die Einführung der 48stündigen Arbeitswoche planen, ist auch mit einem Streik der Textilarbeiter zu rechnen.
Die deutsche Delegation für Genua.
Berlin, 23. März. Die endgültige Zusammensetzung der deutschen Delegation für die Konferenz von Genua ist bis jetzt noch nicht vom Reichskabinett beschlossen worden. Wie der „Vorwärts" berichtet, werden vorläufig als Hauptdelegicrte der Reichsaußenminister Dr. Rathenau, der Reichs virtschaftsmini- ster Dr. Schmidt und der Reichsfinanzminister Dr. Hermes in »Aussicht genommen. Der Reichskanzler wird nur dann die ^Führung der Delegierten übernehmen, wenn auch die Delegation der Ententeländer unter der Leitung ihrer Kabinettschess stehen. Die Hauptdelegation wird von Sachverständigen aus Handel, Industrie und Gewerkschaften begleitet 'ein. Mit dem notwendigen Hilfspersonal wird die deutsche Delegation ungefähr 60 Mann stark sein.
Eine optimistische Darstellung Ser Lage der Eisenbahner durch
Gröner.
Berlin, 22. März. Im Hauptausschuß des Reichstages wurde die Beratung des Etats der Reichseisenbahn fortgesetzt. Reichsverkehrsminister Gröner teilte mit, im Personenverkehr ^habe die Tariferhöhung im Monat Juli 1921 eine Mehr- Zunahme von 33 ein Achtel Proz. gebracht, im November 1921 gleich 65 Proz., im Dezember 1921 gleich 88 acht Zehntel Proz. und im Januar 1922 gleich 83 acht Zehntel Proz. Im Güterverkehr habe sich eine Mehreinnahme im April 1921 von 80,4 Proz., im November 1921 von 183 drei Zehntel Proz.. im Dez. 1921 von 240 Proz. u. im Januar 1922 von 245 ein Zehntel Proz ergeben. Die Tatsachen beweisen, daß eine Abnahme des Güterverkehrs nicht zu erwarten ist. Auch die Besetzung der Personen- und Schnellzüge sei mit 66—72 Proz. tm Gesamtdurchschnitt als recht gut zu bezeichnen, obwohl wir doch nicht in der eigentlichen Reisezeit uns befänden. Dritte Schlaf vagen- klasse sei auf den Strecken nach München, Königsberg und Köln eingeführt. Der Minister hielt die Wagengestellung im vergangenen Jahre für nicht zufriedenstellend, aber man möge bedenken, daß der Verkehrsnmfang bereits wieder eine respektable Höhe erreicht habe. Im ganzen betrage im Oktober 1921 die Zahl der Wagenachsen-Kilometer schon wieder 91,9 Proz. der Vorkriegszeit. Auf zahlreichen Strecken sei der Verkehr der Vorkriegszeit sogar schon wesentlich überschritten worden. Sehr ungünstig habe auf die Wagengestellung der Fortfall der Saarkohle gewirkt, da als Ersatz hierfür zur Bevorratung von Süddeutschland die Kohle aus dem entfernten Ruhrgebiet und dem noch entfernteren Oberschlesien herangeführt werden müsse. Dies schaffe in erster Reihe eine starke Ueberlastung der Rheinlinie. In der Aussprache bezweifelte Abg. Dr. Pachnicke (Dem.), ob der Optimismus des Ministers in den Tatsachen ^ seine Rechtfertigung finden werde. Die Gehaltserhöhungen, die für das Reich 15 Milliarden betragen und in der Hauptsache auf die Eisenbahnen fallen, ebenso die fortgesetzte Geldentwertung werfe alle Voranschläge um.
Ein würdiger Volksvertreter.
Unter dem Aushängeschild von Veranstaltungen des «Reichsverbandes deutscher Volksrechtshilfe" hatte der kommu-
sitgev
bei Schichtarbeit verwendet flung per sofort oder später
beiter.
Die Schriftleitung des neuen Blattes wird in den Händen der Herren I. Kljutschnikow und G. Kirdezow liegen. Die Zahl der russischen Tageszeitungen in Berlin erhöht sich damit auf vier, da in Berlin bereits der demokratische „Rul", der sozial- revolutionäre „Golos Rosii" und der bolschewistische «Nowh Mir" erscheinen. Das neue russische Tagesblatt „Nakanune" wird ausgesprochen bolschewistenfreundlich sein, ob es deutschfreundlich sein wird, ist fraglich, da der eine der Chefredakteure, Herr Kirdezow, durch seine beispiellosen Hetztelegramme gegen Deutschland, die er als Kopenhagener Korrespondent des Petersburger Boulevardsblattes „Birshawhje Wedomosti" nach Petersburg sandte, sich seinerzeit einen Namen gemacht hat. Herr Kirdezow depeschierte rastlos die unglaublichsten Lügennachrichten über Deutschland, die deutsche Armee und die stattgefundene Siege der Verbündeten nach Petersburg. U. a. ist
samkeit der Sozialrevolutionäre aufdecken zu können, doch soll die Fällung von Todesurteilen von vornherein ausgeschlossen sein.__
Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.
Birkenfeld, 23. März. In dem alljährlichen Streit, den der Frühling mit dem Winter zu bestehen hat, ist elfterer unterlegen. Der Winter führt seine Herrschaft, wie wenn er das vollste Recht dazu hätte. Gestern ging ein eisiger Nordwind, welcher in seinem Gefolge viel Schnee brachte. Feld und Flur sind mit einer 15 Zentimeter hohen Schneedecke versehen. An manchen Fenstern waren Eisblumen zu beobachten. Gut ist es, daß die Obstbäume mit ihren reichlich versehenen Fruchtansätzen mit Schnee bedeckt und so geschützt sind vor der Kälte. ^^"?rsourg ^ « nr Glücklicherweise sind sie ja auch in ihrer Entwicklung noch weit Kirdezow berühmt geworden durch die von ihm hartnackig ver- 1017 on»- nn->
breitete Nachricht von der vollständigen Umzingelung des deutschen Generals Kluck.
Ausland.
Paris, 23. März. Viviani chat den Vorschlag Poincares, die Führung der französischen Delegation zur Genueser Konferenz zu übernehmen, aus persönlichen Gründen abgelehnt.
Wie Dubais die Einstimmigkeit der Reparationskommission
erzwang.
Paris, 23. März. Um zu einem Resultat zu gelangen, waren besonders lange Sitzungen der Reparationskommisston nötig. Die letzte Sitzung war besonders stürmisch und dauerte bis Mitternacht. Die Ansichten Bradburahs, der "ich gegen eine Türkisierung Deutschlands wehrte, und des Franzosen Dubais prallten derart aufeinander. Laß Dubois mit seiner Demission drohte. Angesichts der Folgen eines solchen Schrines beruhigten sich die Gemüter. — Die Feststellung, daß die Gemüter sich beruhigt hätten, ist eine charmante Umschreibung für den Umfall des englischen Delegierten, der aus Furcht vor einem öffentlichen Konflikt zwischen den Alliierten seine bessere Ueber- zeugung preisgab.
Das Urteil der französischen Presse.
Paris, 22. März. Während die Note der Reparationskommission bereits heute in Deutschland veröffentlicht wurde, ist sie der französischen Oeffentlichkeit bis jetzt noch nicht unterbreitet worden. Die Abendblätter nehmen auch noch nicht ausführlich Stellung. Soweit es geschieht, wird die Entscheidung der Reparationskommission einstimmig begrüßt und vor allem auch dem Vorsitzenden der Kommission, Dubois, besonderes Lob gezollt. Ein neuer Abschnitt in der Reparationspolitik, fest fußend auf dem Versailler Vertrag, das ist das einstimmige Urteil der Pariser Presse. Sie mit allen zu Gebote stehenden Mitteln durchführen, darf man wohl getrost der Reparationskommisston überlassen. „Sie hat durch ihre Entscheidung gezeigt", so meint das „Journal des Debats", daß die Alliierten in jedem Falle darüber einig sind, ihre ihnen nach dem Frie« densvertrag zu Gebote stehenden Gewaltmittel im Falle der Nichterfüllung des neuen Reparationsprogramms in Anwendung zu bringen." Der „Temps" unterstreicht besonders den provisorischen Charakter des gegenwärtigen Memorandums und will es vorläufig abhängig gemacht sehen von der durch die Reparationskommission vorzunehmenden Prüfung der Deutschland auferlegten Garantien. Im übrigen würde das Blatt es begrüßen, wenn Frankreich dem Beispiel Englands folgend für sich eine 25prozentige Exportabgabe verlangen würde. In diesem Zusammenhang gewinnt die heutige Kammerrede Mrangers als Berichterstatter über das französische Budget besondere Bedeutung. Er führte u. a. aus, die Reparationskommission wäre vielleicht zu nachlässig oder gar zu bürokratisch und habe infolgedessen auch alle ihr zu Gebote stehende Macht nicht immer voll zur Anwendung gebracht. Der Anteil Frankreichs an der Kriegsentschädigung komme zu langsam und zu zögernd. Die Reparationskommission könne sehr stark sein, wenn die Verbündeten einig seien. Zu mehreren haben wir den Krieg gewonnen, wir müssen zu mehreren uns auch den Krieg bezahlen lassen. Dazu gebrauchen wir Deutschland als einen übelwollenden Schuldner, gegenüber Pfänder und Garantien. Das Parlament kann nur von seinem Kontrollrecht Gebrauch machen, die Initiative zu handeln, müssen wir der Regierung überlassen. Als unsere Ausgaben für Pensionen und zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete müssen ... . . .... wir, koste es, was auch immer es wolle, unserem Mörder von
Mische Reichstagsabgeordnete Reich ein großzügiges Berliner ! gestern auferlegen, der nunmehr unser Schuldner geworden ist." Nachtleben eingerichtet. So behauptet wenigstens das «Deutsche '
Tageblatt", das sagendes berichtet: „In den großen Nachtlokalen der Friedrichstadt ist trotz Polizeistunde ein großzügiger - Nachtbetrieb organisiert. Nach Schluß der Polizeistunde öffnen diese Lokale noch einmal ihre Pforten der Lebewelt, die sich hier ein Stelldichein bis zum frühen Morgen gibt. Der Sekt fließt in Strömen. Die Herren der Entente sind zahlreich vertreten. An der Spitze dieser Organisation steht der kommuni-
verk, uf 102.
Kurie
ier L Elend, Karlsruhe i. B.
Allgem. El. Akt.. 822
Paketfahrt „ . 812
Nordd. Llvyd Akt.»SM
Phönix Mt. !210
Bad» Anilin u. Soda Akt. 7SS Deutsche Kali-Akt.. . 1SS0-
cancS — Mk. 5928 ulde« ---Mk. 11«00
Die amerikanische Besatzungskostenforderung nicht befristet.
Paris, 23. März. Der Botschafter der Vereinigten Staaten hat gestern Poincare die Note seiner Regierung über die Rückerstattung der Besatzungskosten des amerikanischen Heeres am linken Rheinufer überreicht. Die amerikanische Regierung legt darin dar, daß sie alle alliierten Vorschläge entgegennehmen werde, die geeignet seien, eine vernünftige Regelung der Zah-
stische Reichstagsabgeordnete Reich, der persönlich jede Nacht ' langen herbeizuführen, die den Vereinigten Staaten für die
m dem Betriebe, der gerade offen hält, die Honneurs macht. Um den Polizeivorschristen nach außen gerecht zu sein, figuriert der Reichsverband Deutscher Volksrechtshilfe und Auskunftsstellen als Veranstalter dieser nächtlichen Feste, zu denen aber ledermann Zutritt hat, wenn er auf eine ihm von Herrn Reich am Eingang des Lokals persönlich übermittelte Einladungskarte seinen Namen schreibt. Sämtliche Dirnen (!!) der Ftted- richstadt sind eingetragene Mitglieder des Verbandes und leisten ausgezeichnete Schlepperdienste. Die Geschäfte gehen so gut, daß Herr Reich, der Loch nebenbei am Tage auch noch „regieren ' muß, derart überlastet ist, daß er, wie er einem Gewährsmann erklärte, im Zentrum vorläufig kein neues Lokal mehr seinem Unternehmen angliedern kann."
Die vierte russische Tageszeitung i« Berlin.
' .Von russischer Seite wird geschrieben: In wenigen Tagen beginnt in Berlin eine neue russische Tageszeitung zu erscheinen, die den Titel „Nakanune" (Am Vorabend) führe« wird.
Kosten ihres Besatzungsheeres geschuldet weroen. Die Note beschränkt sich lediglich darauf, Las Recht der Vereinigten Staaten auf Rückerstattung festzusetzen, ohne eine Frist zu stellen.
Vorschlag eines dreimonatl. Waffenstillstandes in Kleinasten.
Paris, 23. März. Die drei Außenminister haben beschlossen, den Regierungen von Konstantinopel, Angora und Athen den Abschluß eines Waffenstillstandes auf die Dauer voir drei Monaten vorzuschlagen, -er ohne vorherige Benachrichtigung bis zur Unterzeichnung des Präliminarfriedens erneuert werden könnte.
Der Prozeß gegen die russischen Sozialrevolutionäre.
Wie der Korrespondent des Ostexpreß erfahrt, findet die gerichtliche Aburteilung der verhafteten Sozialrevolutionäre in Moskau trotz der Proteste aus dem Ausland zu-dem ursprünglich festgesetzten Termin statt. Die Sowjetregierung glaube, durch diesen Prozeß die antibolschewisttsche terroristische Wirk
zurück. Seit 1917 hatten wir keinen so schneereichen März wie den heurigen. Auch der April war in jenem Jahr noch ein förmlicher Wintermonat. Der Mai hatte aber das Versäumte bald eingeholt, so daß dieses Jahr mit seinem heißen Sommer eines der besten wurde. Möge 1922 ähnlich werden. Wir könn- ten's brauchen. tt.
Herrenalb, 22. März. (Hochherzige Tat!) Immer wieder vernehmen wir, wie Deutsche in Amerika ihre Liebe zum alten Vaterlande, gerade in der Jetztzeit unserer Not, mit der Tat beweisen. So haben neulich liebe Schwabenkiuder, Herr und Frau Nill in Dahton, sowie Frau Kraus in Chicago, ihre Liebe zu ihrer alten Heimat, dem „Schwabenlande", dadurch zum Ausdruck gebracht, daß sie dem christlichen Erholungsheim „Grüner Wald" in Herrenalb, Eigentum der Ev. Gemeinschaft, zwei Milchkühe zur Verfügung stellen ließen. Welch ein Segen diese Tat für das betreffende Heim in dieser milcharmen und teuren Zeit bedeutet, kann nur dann recht gewürdigt werden, wenn man weiß, daß genanntes Erholungsheim minderbemittelte Erholungsbedürftige zu sehr mäßigen, ja teilweise sehr ermäßigten Preisen, bei guter Verköstigung, in Pension nimmt. Mögen genannte Wohltäter ihre Nachahmer für ähnliche Häuser finden.
Ottenhausen, 22. März. Am 18. März sprach im „Rößle" unter dem Vorsitz des Herrn Erich Weiß in einer öffentlichen Versammlung im Auftrag der Deutschnationalen Volkspartei (Württ. Bürgerpartei) Dr. Haller (Ludwigsburg) über die Frage: „Was hat uns die Erfüllungspolitik gebracht?" Bei ihrer Boantwotrung müsse man auf den Waffenstillstand und die Unterzeichnung des Versailler Vertrags (28. Juli 1919) zurückgreifen. Damals nahmen wir, vom Feinde gezwungen, daS erlogene Schuldbekenntnis auf uns. Dieser Dämon verfolge uns grausam bis zur heutigen Stunde. Seine unheilvollen Spuren zeigen Spa, das Londoner Ultimatum, der Genfer Spruch, Wiesbaden und Cannes. Der neueste Reichshaushaltplan zeige am deutlichsten, daß alle Erfüllung nichts helfe, vielmehr erst recht zur Katastrophe treibe. Auch die anerkennenswerten Verbesserungen, die der Reichsfinanzminister in Aussicht genommen, seien angesichts der 187 Milliarden Mark, die wir für 1923 an die Entente abzuliefern hätten, so gut wie wirkungslos. Und doch bilden die Leipziger Messe und die staunenswerte Tatsache, daß wir in kürzester Zeit unsere Kriegsindustrie in Friedens, betriebe umgestellt haben, die Bürgschaft, daß Deutschland noch zu retten sei, vorausgesetzt, daß es sich endlich zu einem lauten und aufrichtigen nationalen „Nein" aufraffen könne. — Hier, wie den Tag darauf in Feldrennach und Conweiler, fand der Redner, der rein sachlich zu sprechen pflegt, freundlichste Aufnahme.
Württemberg.
Freudenstadt, 23. März. (Städtifcher Haushalt.) Der Gemeinderat beriet über den Voranschlag 1921 bis 1922, der mit 5,2 Millionen Mark Einnahmen und 6,2 Millionen Mark Ausgaben abschließt. Der Abmangel soll durch eine Umlage von 15 Proz. gedeckt werden. Der günstige Abschluß ist vor allem dem Waldetat zu verdanken, der bei einer Einnahme von 4,3 Millionen und einer einer Ausgabe von 1,3 Millionen Mark mit einem Ueberschuß von 2 720 000 zu Gunsten der Stadtkasse abschließt.
Horb, 23. März. (Berichtigung.) Zu unserer Meldung, daß ein Radfahrer von einem Knecht der Firma Gebr. Rothschild mit einem Farrenschwanz blutig geschlagen wurde, wird uns von der Firma mitgeteilt, daß dies den Tatsachen nicht entspricht. Der Radfahrer habe fahrlässigerweise den Hund überfahren. Acht Radfahrer versuchten, in den Pserdestall einzudringen, die der Knecht dann fortjagte. Mit einem Farrenschwanz wurde nicht zugeschlagen. Der Radfahrer stürzte auch nicht blutüberströmt zu Boden.
Stuttgart, 23. März. (Gold- und Valutahypothekenschul- den.) Von der Handelskammer Stuttgart wird uns geschrieben: Die von den süddeutschen Handelskammern eingesetzte Valutakommission, der auch ein Vertreter der Handelskammer Stuttgart angehört, tagte am 3. und 4. März 1922 unter dem Vorsitz des Präsidenten der Handelskammer Mannheim in Freiburg. Gegenstand der Beratung war nach Erstattung von ausführlichen Berichten: 1. Maßnahmen zum Schutz? der Gold- und Valutahhpothekenschuldner, 2. Fragen der Zwangsvollstreckung auf Grund von Valutaschuldeu. Die Kommission einigte sich auf Vorschläge, die der Reichsregierung inzwischen unterbreitet wurden und von denen zu hoffen ist, daß sie bei entsprechender Aufnahme den so sehr bedrängten Valutaschuldnern wenigstens eine gewisse Erleichterung bringen werden. Die Arbeiten der Kommission werden inzwischen im Bnehmen mit den maßgebenden Regierungsstellen auf das cnergischte fortgesetzt werden, sodaß bei dem. nächsten Zusammentreten vor allem die Fragen der Abdeckung der Warenschulden und die steuerliche Berücksichtigung der Valutaschuldner behandelt werden können. Die Handelskammer Stuttgart ist zur näheren Auskunft gerne bereit.
Stuttgart, 23. März. (Zum Metallarbeiterstreik.) Die streikenden und ausgesperrten Metallarbeiter Stuttgarts waren am Mittwoch nachmittag in vier großen Versammlungen bei»