:r Lebendgewicht: Ochsen 1. i,W) len 1. 1580 bis 1680, 2. 1200 bis )80, 2. 1500 bis 1650, 3. 1150 W 50 1050, 3. 600 bis 720. Kälber 1 l, 3. 1500 bis 1600, Schweine l , 3. 1780 bis 1900 M. Verlaus angsam, bei Schweinen lebhaft.

ien waren: 37 Stück Großvieh s aus je 100 Pfund Lebendst Bullen 1. 1500 bis 1750, 2. 12W S 1850, 2. 1500 bis 1650, Kühe 1 . 550 bis 700, Kälber 1. 1900 biz bis 1700, Schweine 1. 2100 bij is 1700 M.

lachrichten.

Berlin, 23. März. Als erste der Fraktionen des Reichs­tags hat sich heute die deutschnationale Fraktion mit der durch die Note der Reparationskommission geschaffenen Lage beschäftigt. In der Fraktion kam die einmütige Stimmung zum Ausdruck, daß der neuen Note entschlossener Widerstand entgegengesetzt werden müsse.

Berlin, 23. März. Die Beratungen der gewerkschaft­lichen Spitzenorganisationen über den Entwurf eines Arbeits­zeitgesetzes für die Eisenbahn sind beendigt. Eine Reihe von vereinbarten Vorschlägen wird dem Reichsverkehrsministerium unterbreitet werden, das zu entscheiden haben wird, ob es in den Beschlüssen der Spitzenorganisationen eine geeignete Grundlage zu weiteren Verhandlungen erblickt.

Berlin, 23. März. Die demokratische Reichstagsfraktion wird erst nach Vorliegen des^ authentischen Textes der Re-

Der be-

sn einer der belebtesten Straßen, ^nsn^

Mittwoch abend der Uhren- Knicke Einbruch bei dem kommunistischen Abgeordneten Adolf

Hoffmann beschäftigte heute die 3. Strafkammer des Land­gerichts I zu Berlin. Der Maschinenbauer Oskar Schäfer, der als Haupttäter festgestellt wurde, erhielt eine Gefängnis­strafe von 1 Jahr und 6 Monaten. In einigen Wochen erscheint ein Buch .Der Kaiser am 9. November" von Ge­neral d. I. a. D. von Eisenhardt-Rothe. Das Buch, aus dem derDaily Expreß" bereits Auszüge veröffentlicht hat, .bringt neue Beiträge zu den Geschehnissen am 9. November 'im Großen Hauptquartier. Aus einer Villa in Dahlen wurden gestern am Hellen Tag Perlenketten und andere Schmucksachen aus Gold und Platin im Gesamtwerte von über zwei Millionen gestohlen, darunter ein goldener An­hänger mit einer Transvaalmünze, das Bildnis des Präsi­denten Stein darstellend. Auf die Wiederbeschaffang des gestohlenen Gutes ist eine Belohnung von 50000 Mk. aus- gesetzt worden. Entsprechend den Abmachungen mit den Spitzenorganisationen werden, den Abendblättern zufolge, den Beamten und Reichs-Angestellten die neuen Ge­hälter am 1. April ausbezahlt werden. Die Beamten, die einen besonderen Antrag stellen, sollen noch in diesem Monat einen Vorschuß auf die neuen Gehälter erhalten. Heinrich von Opel hat eine Nachricht aus Heili-^enblut, also von der anderen Seite des Groß-Glockner-Gebietes er­halten, aus der zu entnehmen ist, daß sein Sohn Heinz von Opel bei der Schitour im Groß-G>ockner-Gebiet nicht unig.kommen ist, sondern sich am Leben befindet.

Glogau, 23. März. Im Munitionszerlegewerk in Klautsch explodierte heute vormittag eine Minenfuhre. Der Umfang des Unglücks läßt sich noch nicht übersehen. In dem 8 Kilo­meter entfernten Giogau wurden zahlreiche Schaufenster durch die Detonation zerstört.

London, 23. März. Nach Blättermeldungen.aus Gibraltar

stüdling in seinem Laden von inem Hammer niedergeschlagen r im Krankenhaus verstorben ling in dem Augenblick, alz einen Schlag auf den Kops «ramm schweren Hammer ohne t es noch nicht gelungen, den wmordete hinterläßt Frau und

inen Vatermörder freigesprochen ndelt sich um den 19 jährigen r 18. Januar seinen Vater er- g ergab, daß Burger nur ge- ser aus den Händen des Vater? Notwehr als gegeben an, ives-

Die gestrige Abstimmung in c Metallindustrie hat 16265 den Streik und nur 1306 >eute wurde in sämtlichen Be­ieiter für den 31. März über­dsverfahren keine Einigung er- cacht kommenden 25000 Ar- )che die Arbeit niederlegen.

)ie Aussperrung der Arbeiter cher Metallindustrieller ange- .»rchgeführt. Einschließlich der enen dürften sich in Bayern r Ausstand befinden, einer Nieldung der englischen iank in Kürze 2 500 000 Pfund England deponieren. Diese zu Reparationszahlungen ver-

m.

Reichsregierung hat beschlossen, h Paris zu richten, um nähere Zunkte der Reparationsnote zu

u mepurlluvnszuyrungen ver-^ bin Zerstörer mit dem UnterseebootH. 42" zusammenge- Deckung gewöhnlicher Finanz- haßen. Das Unterseeboot ist mit der gesamten Bemannung

gesunken.

London, 23. März. Die Blätter berichten ausführlich von der Bestürzung in Berlin über den Beschluß der Repararions- tommission. Der Berichterstatter derTimes" schreibt, die nachdenklichen Leute, mit denen er in Berlin gesprochen habe, hofften, daß die letzte Note nicht als Ultimatum, sondern als Grundlage zu weiteren Verhandlungen angesehen werde. Un­befangene Beurteiler der Lage hofften, daß keine Regierungs­krise kommen werde. Trotz aller Mängel biete die augenblick- m - . .. c,- liche Koalition die größte Aussicht auf Loyalität. Jedes Ab- itsfekretar lm Relchswrrllchasts- pichen nach Links oder Rechts würde wahrscheinlich Dentsch- ichswirtschaflsminister Schmidt ^and und das gesamte Reparationsproblem in eine weit schlim­mere Lage bringen.

Württembergischer Landtag.

eine Korrespondenz hört, rver- ür Genua, die vondemMim- u geführt werden wird, Znnanz-

hswirtschaftsministerium Hirsch

Verhandlungen zwischen den und der Krankenkassen im r heute mittag zu einer Eini­ge Quartal 1922 wurde ein e Beratung und 20 Mark für 1. April 1922 ab gelten die Kraft tretenden neuen preu- ler die Festlegung von Grund- Jahrespauschalen ist man zu

ß sich in seinem Bestreben, schauen, tagsüber doch ge- üde gemacht!

>ohn allein, so legte er das

m dummen Streich machst!" u bedenken.Elsie ist ein rettes Mädel sogar aber ler eine Farmerssrau. Sie mgen, daß es eine Freude ? . . . Und zu unterhalten aber wie wird sie sich beim d dem Auffüttern von Ääl» lie schmuck und niedlich sie gefällt dir jetzt, aber wenn zahlen müssen überleg'

orge sein," gab ihm Frank ,Jch habe meine Elsie rechl- ll auch nicht zur Arbeits­ich meine jungen Knochen? ch machen, und will's Gott,

er alte Wildener sein ver­einen: wahren Faunlächeln angenen Zeit, wo er es mit r und gut vorgehabt hatte, aber sagte er vor sich hin: wenn die Farm nicht eine ce und der Tag nicht vier- Bon denen aber will eine ie allerwenigsten davon darf h um die Ohren schlagen nd Klimpern oder meinet-

lg folgt.)

Stuttgart, 23. März. Nach kurzer Pause hat der Württ.Land- tag am Donnerstag seine Vollsitzungen wieder ausgenommen. Zunächst gelangten sieben Kleine Anfragen vom Regierungs­tisch aus zur Beantwortung. Von allgemeiner Bedeutung sind die Anfragen Küchle (Ztr.) und Schüler (USP.) über ein Flugblatt des VerlagsFriede durch Recht", das einen Artikel Heldentaten des Preußischen Militarismus" verbreitet hat. Nach Erklärung von Präsident Haag konnte eine Verbreitung im besetzten Gebiet nicht festgestellt werden, auch nicht die Her­stellung von Sonderabdrücken für die französische Propaganda. Eine Beschlagnahme durch Ludwigsburger Polizeibeamte ist nicht erfolgt. Die weiteren Anfragen betreffen Besoldungs­dienstalter, Verordnung gegen Preistreiberei und die Gebüh­renerhöhung bei Aerzten, Zahnärzten und Hebammen, die dem­nächst erfolgen soll. Nach dem Antrag des Geschäftsordnungs­imsschusses wurde die Genehmigung zur strafrechtlichen Verfol­gung von Mitgliedern des Landtags für eine Reihe von Ab­geordneten versagt. "

»suchen von Staats.

Bock (Ztr.) bezüglich _ __ ...^___

schußantrages und wies darauf hin, daß es nicht angehe, daß kommunistische Zeitungen Abgeordnete zu Redatzruren machen, Iie sie in Wirklichkeit nicht sind, nur um unter dem Schutze der Immunität die Pressegesetze zu umgehen. Diesem gegenüber Wesen die Abgg. Kinkel (USP.), Müller (Komm.) und Dr. Whott (BP.) darauf hin, baß es sich um keine gemeine Ver­gehen, sondern um rein politische Fälle handle. Gegen die Mimmen des Zentrums und des Abg. Egelhaaf (TW.) wurde me Strafverfolgung des Abg. Schneck versagt. Hierauf wurde Pas Gesetz über Aenderung des Sporteltarifs, das eine Ver­doppelung der Tarifsätze fast aller Sporteln bringt, gegen die Mimmen der Rechten, Unabhängigen und Kommunisten an­genommen. Dabei entspann sich über die Frage der Sportel M Genehmigung der Ueberzeitarbeit eine lebhafte Debatte. 8n namentlicher Abstimmung wurde mit 53 gegen 18 Stimmen Per Rechten ein Antrag Silier (BP.) abgelehnt, der die Ueber- Wtarbeitgenehmigung fportelfrei wissen wollte und schließlich Regierungsvorlage (Sportelsatz 204000 Mark) herge- vellt. Das Gesetz über erhöhte Anrechnung der während des Krieges 1914 bis 1918 zurückgelegten Dienstzeit wurde cinstim- wg ohne Aussprache verabschiedet. Dann trat man in die Be­ratung des 15. Nachtrags zum Etat ein, der die Heraufsetzung »er Teuerungs- und Ortszuschläge der Beamtenbesoldungen ab ^anuar nach dem Vorgang beim Reich regelt, was 13 Milli- Wn bis Ende März erfordert. Dazu kommen weitere 1,6 Millionen Mark Wirtschaftsbeihilfen für Beamte in Orten mit besonders schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen (Stutt- Mtz Feuerbach, Obertürkheim, Eßlingen, Fellbach, Rottweil). Ak Abgg Löchner (DdP.), Wider (BP.), Heyinann (Soz.), M (Ztr.) und Ziegler (USP.) hielten diese Wirtschaftsbei- für eine ungerechte und unbefriedigende Regelung, weil Wurch die Tariflöhne der Industrie zum Ausgangspunkt für ve Beamtenbesoldung werden. Nur um den Beamten diese Verbesserung ihrer Bezüge nicht zu versagen, erklären sie ihre Mtimmnng, forderten aber von der Regierung daß sie in " vorstellig werde gegenüber einer wichen Gehaltsrege- Mg. Tue DdP. gab noch eine besondere Erklärung in diesem

Sinne ab. Dänn wurde abgebrochen. Schluß ^7 Uhr. Frei­tag vorm. 9 Uhr: Fortsetzung, Große Anfrage des Zentrums über die Notlage der Kleinkapitalrentner, Anträge verschiede­ner Ausschüsse.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 23. März. Der Reichstag erledigte heute eine ganze Anzahl Steuervorlagen in zweiter Lesung und nahm das Kohlensteuergesetz nach den Beschlüssen des Ausschusses an, wo­nach Lie Kohlensteuer von 20 auf 40 Proz. erhöht wird. Das Gesetz soll am 1. April d. I. in Kraft treten. Auch der Gesetz­entwurf über die Erhöhung der Leuchtmittel-, Zündwaren-, Bier-, Mineralwasser- und Tabaksteuer wurde nach den Be­schlüssen des Ausschusses angenommen. Die Biersteuer steigt von 41M. bei den ersten Hektolitern auf 50 M. Pro Hektoliter bei mehr als 120 000 Hektolitern Jahreserzeugung. Die Mineralwasser­steuer wird bei Mineralwassern auf 10 Pfennig, bei Limonade auf 20 Pfennig pro Liter erhöht. Hochwertige Zigarren und Zigaretten, und zwar Zigarren zu 3 Mark und darüber und Zigaretten zu 50 Pfennig das Stück und mehr werden mit einer erhöhten Steuer belegt, feingeschnittene Rauchtabake in 16 Steuerstufen mit 3 bis 120 Mark das Kilogramm, Pfeifen­tabake in ähnlicher Weise mit 1 Mark bis zu 30 Mark, Kau­tabake mit 20 bis 40 Pfennig.

Berlin, 24. März. Der Volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstags, der das Gesetz betreffend Preistreiberei behandelt, überwies die Bestimmung betreffend Bekanntmachung der Ver­urteilten wegen Preistreiberei einem Unterausschuß zur Vor­bereitung. Nach einem sozialdemokratischen Antrag soll der grundlegende Paragraph des Gesetzes dahin gefaßt werden. Laß öffentliche Bekanntmachungen der Verurteilten durch eine Tageszeitung und öffentlichen Anschlag auf Kosten des Ver­urteilten stets anzuordnen ist, wenn Wegen vorsätzlicher Zu­widerhandlung gegen Strafvorschriften gegen die Preistreibe­rei, wegen Fleischhandels, unzulässigen Handels oder wegen vorsätzlichen Verstoßes betreffend die Bestimmungen der Aus­fuhr lebenswichtiger Gegenstände auf Freiheitsstrafe von drei Monaten oder mehr oder Geldstrafe von 10000 M. oder mehr erkannt wurde.

Deutsche Note zu den oberschlesischen Unruhen.

Der Botschafterkonferenz in Paris ist von der deutschen Regierung wegen der Ermordung des Pol.-Wachtmstr. Rüben­berg eine Note übergeben worden, in der die deutsche Regierung erklärt, daß sie sich durchaus der Tatsache bewußt sei, daß die interalliierte Kommission nach dem Vertrag von Versailles ver­pflichtet und zuständig sei, für die Aufrechterhaltung der Ord­nung im Oberschlesischen Abstimmungsgebiet Sorge zu tragen. Als Vertragspartei habe aber Deutschland ein unbestreitbares Recht darauf, auch von der interalliierten Kommission die Er­füllung ihrer Vertragsverpflichtungen zu fordern und halte sich für berechtigt, alle zur Wahrung ihres Vertragsr-echtes ge­eigneten Schritte zu tun. Die Note fordert eine baldige be­friedigende Lösung der Angelegenheit Rübenbergs und weist darauf hin, daß noch eine größere Anzahl anderer Fälle vor­liege, in denen Leute in Oberschlesien in ihrem Privateigentum geschädigt worden sind, die auch noch ihre Erledigung finden müssen.

Der Löwenanteil der Steuern durch die Verwaltung nufgezehrt.

Wirtschaftliche Nachteile der Zwangsanleihe.

Berlin, 24. März. Im weiteren Verlauf dw gestrigen Sitzung des Reichsrats machte über den Nachtragsetat von 1922 Ministerialdirektor Sachs als Berichterstatter der Aus­schüsse eingehende Mitteilungen. Der Löwenanteil der Steuer­erhöhung werde durch die Ausgaben für die allgemeine Reichs- Verwaltung aufgezehrt. Für die Reparationslasten blieben nur 16,5 Milliarden. Ilach Abzug dieses Betrages würden 202,9 Milliarden Mark ungedeckt bleiben. Der Reichstag wolle eine Zivangsanleihe von einer Milliarde Goldmark beschließen, de­ren Ergebnis in Papiermark noch nicht feststehe. Bei einem Umrechnungskurs von 1:70 wären 70 Milliarden zu erwarten, sodaß auch dann noch 132,9 Milliarden für die Ausführung des Friedensvertrags ungedeckt bleiben würden. Die Zwangs­anleihe, die einen neuen schwerwiegenden Eingriff in das Wirt­schaftsleben und eine Schmälerung der Erträge der Besitz­steuern für die kommende Zeit bedeute, würde also nicht einmal für 1922 eine Gesundung unserer Finanzlage yerbriführen. Wäre es möglich, wie anscheinend die Repararionskommission verlange, für 1922 noch weitere Steuern im Betrage von 60 Milliarden Mark aus dem deutschen Volk herauszuholen daß dies möglich sein würde, werde in diesem Kreise kaum je­mand glauben so würde auch das nicht ausreichen, um die Ausgaben, die der Friedensvertrag Deutschland auferlege, voll zu decken. Es würden immer noch 72,9 Milliarden ungedeckt bleiben.

Die Deutsche Bolkspartei gegen die Fortführung der Erfül- lungspolitik.

DieNationalliberale Korrespondenz", das Organ der Deutschen Volkspartei, schreibt zu der Reparationsnote:Die Einmischung in die innerpolitischen Verhältnisse Deutschlands, den Eingriff in unsere gesamte Verwaltung und die Ankündi­gung einer politisch-finanziellen Vormundschaft kann sich keine deutsche Regierung gefallen lassen, nicht einmal die der Herren Wirth und Rathenau. Angesichts dieses Ergebnisses aber dürf­ten doch Wohl diese beiden Herren und ihre Gefolgschaft die Erkenntnis aufbringen, daß die Erfüllungspolitik bis zur Grenze des Möglichen fürchterlichen Bankerott gemacht bat. Jetzt stehen wir vor dem schwersten Augenblick in unserer Ge­schichte. Jetzt heißt es, alle Kräfte und Besonnenheit zusam- menfassen, um die Lösung zu finden, die uns vielleicht aus dem Wirrwarr noch hinausführt, aber mit der Erfüllungspolitik muß nun endlich einmal und gründlich ein Ende gemacht wer­den. In ähnlicher Weise hat sich, wie bereits mitgeteilt, schon vorher LieZeit" geäußert.

Verhandlungen oder Rücktritt?

Berlin, 23. März. Nach eingehendem Studium der Ent­scheidung der Reparationskommisston ist man in Regierungs­kreisen der Auffassung, daß diese Entscheidung nicht der wirt­schaftlichen Lage Deutschlands in dem Maße Rechnung trägt, wie man glaubte erwarten zu müssen. Man ist besonders an­gesichts der allgemeinen Proteste, die von Rechts wie von Links erhoben werden, der Auffassung, Laß es der gegenwärtigen Regierung nicht möglich sei, die Entscheidung ohne weiteres anzunehmen. Man glaubt aber doch, daß diese Entscheidung eingehend und sachlich geprüft werden müsse, ehe weitere Schritte unternommen werden. Man glaubt, daß der Weg zu neuen Verhandlungen offen stünde und man werde versuchen, ihn so schnell wie möglich einzuschlagen. Sollte er sich als verschlossen erweisen, so kann mit Bestimmtheit mit dem Rück­tritt des gesamten Kabinetts gerechnet werden.

müssen und daß es deshalb wünschenswert sei, die Reparations­frage im Parlament erst dann zu behandeln, wenn die Re­gierung eine abschließende Erklärung abgeben könne. Der Reichskanzler sagte diese für erste Sitzung der nächsten Woche zu, die für Dienstag in Aussicht genommen ist. Alle Reichs­tagsfraktionen erklärten sich damit einverstanden. Auch der Reichskanzler sieht keine Möglichkeit, etwa innerhalb der von der Note gestellten Fristen 60 Milliarden neue Steuern zu schaffen. Fatsch sind Nachrichten, die wissen wollen, daß die Reichsregierung bereits einige Rückfragen nach Paris gerichtet oder zu richten beschlossen habe.

Berlin, 23. März. Ein größerer Teil der Reichstagspar- teien hat für heute eine Fraktionssitzung anberaumt, in der über Lie Stellungnahme der Fraktionen zur Entscheidung der Botschafterkonferenz beraten werden soll. Eine Klärung der Lage ist indessen kaum zu erwarten, da beispielsweise die So­zialdemokratien erst in den morgigen Vormittagsstunden zu einer entscheidenden Beratung zusammentreten. Von den üb­rigen großen Parteien tagen heute die Demschnativnalen um Mittag, das Zentrum und die Bayerische Volkspartei erst nach der Plenarsitzung des Reichstages und die Demokraten erst in den späten Abendstunden. Ob die für morgen angekündigte Sitzung des Auswärtigen Ausschusses stattfinden wird, ist noch unbestimmt, weil die Zusammenberufung des Ausschusses da­von abhängt, unter welchen Verhältnissen die für heute geplante Kabinettssitzung sich ab spielen wird.

Unmöglichkeit der Aufbringung von 6v Milliarden Mark neuer Stenern.

Berlin, 24. März. Vor der gestrigen Besprechung mit den Parteiführern empfing lautBerliner Tageblatt" der Reichs­kanzler drei Vertreter des Reichsverbandes der deutschen In­dustrie, Geheimrat Fücher, Dr. Sorge und Geheimrat Deutsch. Sie legten dem Kanzler eingehend den Standpunkt der deut­schen Industrie zu der Note der Reparationskommission Lar und erklärten, daß die Aufbringung der geforderten 60 Milli­arden neuer Steuern unmöglich sei.

Ein neuer Polizistenmord Lurch Belgier.

Brüssel, 23. März. DieAgence Beige" meldet: Zwei Po­lizeibeamte von Hamborn im besetzten deutschen Gebiet befan­den sich auf einem Straßenbahnwagen, auf dem sich gleichfalls zwei Mitglieder der belgischen militärischen Sicherheitspolizei befanden. Als Liese von den Deutschen den Ausweis verlang- i ten, entstand ein Wortwechsel. Einer der Deutschen stürzte ! einen belgischen Beamten auf das Straßenöahngleis, verlor ^ aber das Gleichgewicht und stürzte gleichfalls vom Wagen.

! Ter Deutsche hatte seinen Gegner an der Gurgel gepackt und ^ hielt ihn unter sich. Der zweite belgische Sicherheitsüeamte, der seinem Kameraden zu Hilfe eilte, wollte den Angreifer ver­anlassen, seinen Gegner loszulassen. Er gab deshalb einen ! ersten Schutz in die Lust ab. Aber als der Deutsche seinen Geg­ner trotzdem weiter festhielt, tötete er ihn durch einen Schuß in den Nacken.

^ Wesentlich anders lautet die deutsche Meldung. Darnach spielten sich die Vorgänge folgendermaßen ab: Zwei Beamte der Schutzpolizei, die sich auf Patrouille befanden, benutzten > die Straßenbahn. Während der Fahrt wurden sie von zwei ! belgischen Kriminalbeamten, von denen .der eine Namens . Schmitz als sehr gewalttätig bekannt ist, angesprochen. Schmitz l richtete an die Beamten die Frage:Was machen Sie und wo wollen Sie hin?" Einer der deutschen Beamten erwiderte, daß sie sich auf Gasthauspatrouille befänden. Als darauf derselbe belgische Beamte einen Ausweis verlangte, fragte der deutsche Beamte:Weshalb, wir sind im Dienst." Darauf faßte Schmitz den deutschen Beamten an der Brust und zog mit der anderen Hand die Waffe. Der zweite belgische Beamte machte ebenfalls seine Schußwaffe fertig und zog das Notsignal. Ms der Wa­gen zum Halten gebracht war, rissen die beiden Belgier den deutschen Beamten auf die Straße heraus und erschossen ihn , sofort. Ein Kampf hat nicht stattgefunden. Der Erschossene ! hielt sogar noch die glimmende Zigarette im Mund. Die bel- ! gischen Kriminalbeamten bracbten dann die Leiche mit der Straßenbahn nach einer Trinkhalle, wo sie sie niederlegten. Der Kamerad des Getöteten folgte Len beiden und brachte den Vorfall zur Kenntnis der Behörden. Die belgischen Krimina­listen wurden verhaftet.

Vanderlip in Genua.

Mailand, 23. März. Der bekannte amerikanische Groß- ftnanzmann Vanderlip ist in Genua eingetroffen, um persönlich den Verlauf der Konferenz zu überwachen. Vanderlip besuchet sich offenbar aus rein Privaten Interessen in Genua. Tenn nach einer Washingtoner Meldung hat die amerikanische Re­gierung beschlossen, zu der Konferenz von Genua weder einen offiziellen noch einen offiziösen Beobachter zu entsenden. Tie Regierung werde sich zur Information über die Arbeiten der Konferenz lediglich an ihren Botschafter in Rom, Child, wenden.

bedauerliche Zeichen unserer Zeit. Wir brauchen aber ein arbeitsfreudiges und nervenstarkes Geschlecht, um wieder in die Höhe zu kommen. Wer es heute im Leben zu etwas brin­gen will, braucht starke Nerbbn. Zahllose Nervenerkrankungen in ihren verschiedensten Formen werden geheilt durch systemati­sche Selbstbehandlung mit dem elektro-galvanischen Schwach­strom des Wohlmuth-Apparates, Marke Grwece, was durch Hunderte von Zeugnissen dankbarer Patienten bestätigt wird. Der galvanischeStrom durcheilt die Nerven bis in die feinste Verästelung, erhält ihre Tätigkeit und übt je nach Notwendig­keit beruhigende oder anregende Wirkungen aus. Niemand sollte versuchen, sich über -das Wesen dieses einzigartigen Na- turheilmittels zu unterrichten. Kostenlose Aufklärungsschriften durch G. Wohlmuth L Eo., A.-G., Konstanz, Kreuz- Irnger Straße 47a.

Mmiernthm-Kmichullg

der Bezirks NelleMrg und UmgebM Versammlung

am Sonntag, de« 2« März r»22, nachmittags 2 Uhr im Gasthaus zum »Waldhorn* in Calmbach. Tagesordnung:

1) Wahlen.

2) Entschließung wegen Futtermittelbezug. Vollzähliges Erscheinen erforderlich.

Besprechungen über die Reparationsnote.

Berlin, 23. März. Heute nachmittag fanden im Reichstag Besprechungen zwischen dem Reichskanzler und allen Reichs­tagsfraktionen statt, welche die Lurch die Mitteilung der Repa- rationskommission entstandene Parlamentarische Lage zum Ge­genstand hatten. Der Reichskanzler gab davon Kenntnis, daß die Reichsregierung erst nach Ueberreichung des vollständigen amtlichen Textes der Antwort der Reparationskommission in der Lage sei, dazu Stellung zu nehmen und sich im Reichstag verantwortlich zu äußern. Alle Fraktionen waren darin einig, daß sie selbst an Hand des amtlichen Textes, den ihnen die Re­gierung so schnell wie möglich zugehen lassen wird, in eine ge­naue Prüfung der in der Note aufgeworfenen Fragen eintreten

Die Geschästsleituvg:

I. A.: Wilhelm Hammer, Wildbad.

^ Mißglückter Ueberfall durch einen farbigen Franzosen.

Am 8. Mäcz, abends 8 Uhr, wurde in Münster a. St. an der Eisenbahnbrücke die Tochter des dortigen Bürgermeisters a. D. Hoffmann rücklings von einem algeriichen Soldaren angefallen und zu Boden geworfen. Es gelang ihr glücklicherweise zu schreien, so daß Bahnbeamte aufmerksam wurden, von denen einer heraustrat und Lärm schlug. Gleich darauf hörte er einen Mann fortlaufen, konnte ihn aber bet der Dunkelheit nicht sehen. Leider sind die Aussichten, den Tater zu fassen, sehr gering.