schen Regierung dom 28. Januar angeführten Maßnahmen, für die ein Zeitpunkt festgesetzt worden sei, müßten zu dem fest­gesetzten Datum ergriffen werden. Sollte diese Frist nicht auf den Augenblick eingehalten werden, dann müßten die Maßnah­men innerhalb 14 Tagen erfolgen, b) Die neuen Steuern und Lasten, die im Programm vom 26. Januar 1922 aufgeführt seien, und die in Deutschland unter dem NamenSteuerkom­promiß" bekannt seien, müßten vor dem 30. April angenommen und in Kraft gesetzt sein, c) Die deutsche Regierung müsse un­mittelbar einen Zusatzsteuerentwurf ausarberten und in Kraft setzen, durch den im Laufe des Budgetjahres 1922 bis 1923 eine Summe von mindestens 60 Milliarden Papiermark zuzüg- lich der Einnahmen, die das ganze Budget vorsehe, erbracht werden. Dieser Gesetzentwurf müsse vor dem 31. Mai 1922 an­genommen und in Kraft gesetzt sei« und müsse den Eingang von 4o Milliarden Zusatzeinnahmen vor dem 81. Dezember 1922 sicher stellen.

2. Was die Kontrolle anbetreffe: a) Alle gesetzgeberischen «nd Berordnungsmatznahmen auf Grund der getroffenen Ent­scheidung der Reparationskommission sind dieser sofort mitzn» teilen. Die Reparationskommission wird durch den Garantie­ausschuß eine ziemlich umfangreiche Kontrolle ausüben lassen, damit sie in jedem Augenblick genaue Rechenschaft über die ge­naue Ausführung der Steuergesetzgebung, namentlich über de« Eingang der Steuern, oblegen küne«. Die Entscheidungen der Reparationskommission erstrecken sich auch ans die AuS» abenverminberung. Hierbei sei vorgesehen, daß im April eine evifion bes Ausgabenbudgets erfolgen soll. Anßerdenr wird verlangt, daß bis zum 30. April das Projekt einer innere« deutschen Anleihe vorgelegt und im bas Stadinm der Borde, -tngungen für die Auflegung einer äußeren Anleihe eingetre- te« werde.

Niederschmetternder Eindruck in Berlin.

Bis in die Reihen der Unabhängigen hinein ist man der Neberzeugung, daß. was uns unter dem Titel des Morato­riums angesonnen wird, einfach nicht mehr zu leisten ist, daß, wenn es bei diesen Bedingungen bleibt, das Schicksal des Rei­ches ein mehr oder minder langsames Versumpfen sein muß. Na­türlich gibt es auch jetzt noch Konjunkturpolitiker, die auch an dem neuen Grabe ihre Hoffnung aufpflanzen. Sie bauen sie vornehmlich auf den Satz in dem zweiten Punkt der ententi- stischen Bedingungen, wo es heißt:lieber die Ausführung der Maßnahmen wirtschaftlicher Art soll zwischen Delegierten der deutschen Regierung und der Reparationskommission verhan­delt werden." Sie meinen, England habe nur scheinbar in Paris nachgegeben. An uns wäre es nun, in diesen Verhand­lungen die strikte wirtschaftliche Unmöglichkeit der gegnerischen Forderung aufzuweisen. Dann könnten und würden die Eng­länder uns unterstützen. Näher vielleicht liegt die andere pes­

simistische Auffassung, daß wieder Deutschland von England ge­opfert würde, wie in früheren Fällen, als es in seinen innen- und außenpolitischen Entwicklungen darauf angewiesen war, das tollwütige Frankreich bei einigermaßen guter Laune zu er­halten. Lloyd George selber aber hält man vielfach schon für einen toten Mann. Wesentlicher als diese Deutungsoersuche ist im Augenblick Wohl die Frage nach dem: Was nun? Einige raten zur Kaltblütigkeit. Man soll die Steuerberatungen ruhig fortsetzen und auch die Verhandlungen mit der Reparations­kommission abwarten, wobei der eine oder andere Wohl auch noch damit rechnet, daß in nicht allzulanger Frist die Neutralen vollends in den Strudel hineingerissen werden müssen und dann von sich aus eine Revision betreiben würden. An eine Kabinettskrise, von der zunächst hier und da in den Couloi- gesprächen die Rede gewesen war, glaubt man weniger. Selbst­verständlich mit der großen Koalition ist es unter den obwal­tenden Umständen nichts mehr. Sie wurde bei diesem Bescheid der Reparationskommission erschlagen. Wie die Dinge letzt liegen, wird die Deutsche Volkspartei keine Neigung haben, in das Kabinett Wirth einzutreten. Im übrigen aber wird Dr. Wirth zunächst wohl die Geschäfte weiter zu führen gedenken wie bisher. Kritisch könnte die Situation für ihn erst werden, wenn mit den uns aufgegebenen neuen Steuern ernst gemacht werden sollte. Dann müßten, wenn die Demokraten, die sich in der Beziehung ja gebunden haben, noch bei der Partei blei­ben sollten, die Verbrauchssteuern in ungeahnter Weise erhöht werden, das aber würden wieder die Sozialdemokraten nicht mitzumachen gewillt sein, und dann bleibe freilich nur die eine mögliche Kombination Zentrum, Sozialdemokratie und Unabhängige. Aber das sind für Len Moment Wohl spätere Sorgen. iFürS erste werden Regierung und Parteien sich über die Haltung schlüssig zu machen haben, die sie für die nächste Zeit einnehmen wollen. Bisher ist das noch nicht geschehen. Die Fraktionssitzungen, die sich mit der Note der Reparations, kommission beschäftigen sollen, werden darüber wohl bald Auf­klärung geben.

Berliner Pressestimme« znm Moratorium.

Berlin, 22. März. Sämtliche Blätter stimmen darin über­ein, daß die Entscheidung der Reparationskommission keine fi­nanzielle Erleichterung ist, wie man sie auf das Stundungs- ersuchen der deutschen Regierung erwartet hat, sondern das Gegenteil bedeutet. Die deutschnationalen Zeitungen nennen als einzig mögliche Antwort auf die Entscheidung ein katego­risches Nein. Auch die volksparteilicheZeit" erklärt, daß man ein Eingehen auf diese Entscheidung Überhaupt ablehnen müsse. DerLokalanzeiger" schreibt: Der Reparationsaus­schuß weiß, daß er Deutschland wieder vor eine Verpflichtung stellt, die es nicht erfüllen kann und spielt damit bewußt das

Ränkespiel weiter, den Krieg gegen Deutschland mit anderen Mitteln fortzusetzen. Frankreich triumphiert erneut auf der ganzen Linie. Herr Poincare darf die Entscheidung als eine der Stationen auf dem Wege Frankreichs zur Rheingrenze be­trachten. DieZeit" betont, da der Beschluß der Repara­tionskommission eine weitere Vereitelung des Konfsrenzpro- gramms sei, das Lloyd George für Genua aufgestellt hat. Was .cach diesem Diktat in Genua noch für Deutschland Ersprieß­liches herauskommen soll, ist schwer zu sagen. Es dürfte kaum die Reisekosten unserer Abordnung decken. Das von der Rc- parationskommission aufgestellte Garantieprogcamm bedeutet, wie dasTageblatt" schreibt, nichts anderes, als das Recht der Kommission, ihrerseits bestimmend in die deutsche Staats­wirtschaft einzugreifen. Die Reparationskommission würde berechtigt sein, von Deutschland die Ausschreibung bestimmter Steuern, die Entlassung der Minderbezahlung von Beamten zu fordern. Damit würde ein Zustand erreicht, der noch er­heblich über das hinausgeht, was die Türkei sich in früheren Zeiten gefallen lassen mußte. DieVossische Zeitung" hebt hervor, daß Lurch das Zwangssteuerprogramm der Repara­tionskommission die Herstellung des inneren deutschen budge­tären Gleichgewichts ebenso wenig gefördert wird, wie die Dck- kung des Reparationsetats. Nichts anderes wird erreicht, als eine weitere Bolschewisierung des deutschen Geldwesens. DemVorwärts" zufolge wird die neue Entscheidung in allen Schichten des deutschen Volkes, nicht zum wenigsten in Arbci- terkreisen, die größte Erregung Hervorrufen. Will man nicht den Weg gehen, der zu einer völligen Aufhebung der staatlichen Selbständigkeit Deutschlands führt, dann muß das Schuldver­hältnis Deutschlands zu den Alliierten so bald wie möglich zu einem normalen gemacht werden, d. h. es muß ein EM haben mit dem System der Zwangsexutionen und der kaum noch verhüllten Schuldknechtschast. Die Forderungen der Re­parationskommission haben, wie die Blätter schreiben, in par­lamentarischen Kreisen einen geradezu Lepremierenden Einfluß gemacht. Wie dasTageblatt" sagt, sieht man in der Note mit ihren Fristfestsetzungen nicht nur einen fast unerträglichen Eingriff in die gesetzgeberische Souveränität, sondern ist auch der Ansicht, daß schon durch die bisherigen Steuern die Steuer- kraft des deutschen Volkes bis zu ihren äußersten Grenzen erschöpft ist. DeinLokalanzeiger" zufolge sei man sich unter den Abgeordneten darüber einig, daß sich keine Regierung fin­den werde, die derartige Steuern, wie sie von der ReparationS- kommission verlangt werden, durchbringen könnte, und man halte es nicht für ausgeschlossen, daß die Forderungen der Re­parationskommission eine Krisis herbeiführen können, deren Folgen nicht abzusehen sind. Das Steuerkompromiß wird von mehreren Blättern als durch die Entscheidung der Repa­rationskommission für in Frage gestellt gehalten.

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Schömberg, 23. März 1922.

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Hiemit allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber, guter Mann, unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater

Johannes Kienzle

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Die Zahl der in Bl tallarbeiter dürfte rund industrie zunächst brack ben den streikenden L sprachen. Da, wie ber Textilindustrie die Eir planen, ist auch mit ein

Die deuts

Berlin, 23. März, deutschen Delegation fr noch nicht vom Reich- Vorwärts" berichtet, v Reichsaußenminister D ster Dr. Schmidt und l »Aussicht genommen. ' Führung der Delegiert tion der Ententeländer stehen. Die Hauptdele Handel, Industrie und notwendigen Hilfspersr fahr 60 Mann stark seir Eine optimistische Darf

Berlin, 22. März, wurde die Beratung di . Reichsverkehrsminister (//habe die Tariferhöhui ^ ein nähme von 33 ein A gleich 65 Proz., im Dez und im Januar 1922 x Verkehr habe sich eine Pro-., im November 1! 1S21 von 240 Proz. u. Proz ergeben. Die Tat Güterverkehrs nicht zr Personen- und Schnell durchschnitt als recht g in der eigentlichen Reis

- klaffe sei auf den St: Köln eingeführt. Der vergangenen Jahre für bedenken, daß der Verl table Höhe erreicht Hab die Zahl der Wagenac der Vorkriegszeit. Auf Vorkriegszeit sogar schi ungünstig habe auf die kohle gewirkt, da als E deutschland die Kohle a noch entfernteren Obc Dies schaffe in erster R linie. In der Aussp

.(Dem.), ob der Optim ^ seine Rechtfertigung fi oie für das Reich 15 M auf die Eisenbahnen fa tung werfe alle Voraus Ei« ki

Unter dem Ausl «Reichsverbandes deuts nistische Reichstagsabge Nachtleben eingerichtet. Tageblatt", das fogendi len der Friedrichstadt ? Nachtbetrieb organisier diese Lokale noch einn hier ein Stelldichein bi fließt in Strömen. Di treten. An der Spitze Nische Reichstagsabgeo m dem Betriebe, der Um den Polizeivorschri der Reichsverband Del stellen als Veranstalter ledermann Zutritt hat,

, am Eingang des Lokr , karte seinen Namen sch ! richstadt sind eingetragc ausgezeichnete Schlepp , daß Herr Reich, der du ! rw muß, derart über!

! mann erklärte, im Zer seinem Unternehmen o

Die vierte r«

.Von russischer Se beginnt in Berlin eine nm, die den TitelN