Englands Protektorat über Aegypten aufgebobev.
Kairo. 1. März. In einem Erlaß des Marschalls Allenby wird die Aufhebung des englischen Protektorates über Aegypten proklamiert und Aegypten als souveräner und unabhängiger Staat erklärt. Der Status guo wird jedoch zur Verteidigung des ägyptischen Territoriums, für die Sicherheit des Verkehrswesens und den Schutz der Ausländer sowie für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Sudan Provisorisch weiter aufrecht erhalten.
Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung am 28. .Februar.) Die Herstellung des schon im Herbst beschlossenen Gehwegs zwischen den beiden Schlö tzl esbr ücken und die Straßenauffüllung daselbst soll nach dem Vorschlag des Staüt- dauamts vergeben werden. Die Vorgartenlinie an der Wildbader Straße bei Len neuerstellten Häusern wird mit Zustimmung des Straßen- und Wasserbauamts Calw nach dem vorliegenden Plan festgestellt. Die Anlieger sind zu verpflichten. Einzäunung und Anpflanzung der Vorgärten einheitlich nach dem Entwurf durchzuführen. Als wünschenswert wurde es vom Gemeinderat bezeichnet, daß auch andere Bauquartiere einheitliche Einfriedigungen Herstellen sollten, z. B. Maienplatz.
Zur Sicherung der Wasserversorgung noch nicht an- gefchlossener Gebäude und Grundstücke sowie für Mietbswohner wird heute vom Gemeinderat die Ergänzung der technischen Vorschriften über die Abgabe von Quellwasser aus dem städtischen Wasserwerk in mehreren Punkten beschlossen. Näheres hierüber ist aus dem Anzeigenteil ersichtlich.
Die vom Ausschuß für das Elektrizitätswerk beschlossene Anschaffung einer Anzahl Stromzähler wird vom Gemeinderat genehmigt. Für die Monate Dezember und Januar ist seinerzeit ein Sonderzuschlag von 40 Pf. für die K.-W.- Std. mit Rücksicht auf Len Betriebsmittelaufwand beschlossen worden. Da inzwischen dieser Aufwand zwar weggcfallen, die Teuerung aber auf andern Gebieten (Materialien, Gehälter) fortgeschritten ist, so wird die Weitererhebung dieses Zuschlags beschlossen, entsprechend dem Antrag des vorbereitenden Ausschusses.
In Ausführung des Gesetzes über Notstandsmaßnahmen zur Unterstützung von Rentenempfängern der Invaliden- und Angestelltenversicherung werden vom Gemeindcrat folgende Beschlüsse gefaßt: Als Stelle der Gemeindeverwaltung, welche die Anträge entgegenzunehmen und die Unterstützung festzustellen hat, wird das Stadtschultheißenamt bestimmt. Die Ausbezahlung erfolgt durch die Stadtpilege. Der Unterstützungsausschuß wird zusammengesetzt aus: Dem Stadtschultheißen als Vorsitzenden und zwei Beisitzern. Als solche werden auf die Dauer von 1 Jahr, d. h. bis 31. März 1923, berufen: Gemeinderäte Mahler und Blaich, als Stellvertreter Gemeinderat Kainer. Aus dem Kreise der Versicherten oder Rentenempfänger zur Wahrnehmung der in H 5 Abs. 3 der Vollzugs-Verfügung bezeichnten Funktionen werden vom Gemeinderat gewählt: Gemeinderat Heiner, als Stellvertreter Gemeinderat Dietrich.
Das Wartegeld der Hebammen wird ab 1. Januar 1922 auf 500 M. jährlich erhöht.
Wiederholt wird die Brennholzfrage beraten und die Hoffnung ausgesprochen, daß es durch Verhandlungen mit Len staatlichen Forstämtern gelingen möchte, den dringendsten Bedarf der Einwohnerschaft an Brennholz ohne Preistreiberei zu sichern.
Der Vorsitzende spricht unter Zustimmung des Gemeinderats den Mitgliedern der Lebensmittelkommission Len verbindlichsten Dank der Stadtverwaltung fiir die jahrelange eifrige Erfüllung ihrer dornenvollen Aufgabe aus. K.
Neuenbürg, 2. März. Ist die politische und wirtschaftliche Lage sozusagen aus dem Häuschen, warum soll's die Natur nicht auch sein. So hatten wir gestern abend, zeitlich noch in der Winterszeit, das erste Gewitter in diesem Fahre, das sich unter Blitz, Donner, Regen und Wind entlud ohne weiter Schaden anzurichten.
Dobel, 28. Febr. (Notizen der Regenstation.) 21. Dezember: 16 Tage Niederschlag 4 Tage Schneefall, 6 Tage Schneedecke, Gesamtniederschlagsmenge 94,6 mm, täglicher Durchschnitt auf 1 Quadratmeter 3,05 Liter, ergiebigster Niederschlag 15F mm (30. Dezember); 22. Januar: 24 Tage Niederschlag, 16 Tage Schneefall, 27 Tage Schneedecke, Gesamtniederschlags- menge 162 mm, täglicher Durchschnitt auf 1 Quadratmeter 5,22 Liter, ergiebigster Niederschlag 44,2 mm (3. Januar); 22. .Februar: 19 Tage Niederschlag, 9 Tage Schneefall, 22 Tage Schneedecke, Gesamtniederschlagsmenge 147,1 mm, täglicher Durchschnitt auf 1 Quadratmeter 5,25 Liter, ergiebigster Nie- derschlag 41,2 mm (4. Februar). S.
Württemberg.
Freudenstadt, 28. Febr. (Dampfer „Schwarzwald".) Wie dem „Grenzer" von Generaldirektor Geh.-Rat von Cuno, der
Haus Friedberg.
Erzählung von Ewald August König.
4- (Nachdruck verboten.)
„Wie Sie wollen. Also hören Sie, welchen Vorschlag ich Ihnen zu machen habe. Als Sie von dem seligen Grafen Friedrich von Friedberg die großen und schuldenfreien Güter übernahmen, war mit dieser Uebernahme die Verpflichtung verbunden, die Güter in demselben Zustande Ihren Nachkommen zu hinterlasscn. Sie aber haben die Güter verkauft und Ihren Kindern von dem Gelde keinen Heller gezahlt. Sie haben —"
„Und Du duldest, daß dieser Mensch mir das in Deinem Beisein sagt?" rief Graf Leonard. „Wenn noch ein Funken von Ehrgefühl in Dir geblieben wäre, müßte jetzt die Schamröte Dir ins Gesicht steigen. Du selber müßtest diesem unverschämten Mann die Türe zeigen."
„Fahren Sie fort, Doktor," sagte Willibald, ,die Wahrheit hört niemand gern, aber wir dürfen nicht länger hinter dem Berge halten."
Der alte Mann erhob drohend den Arm, Willibald lächelte spöttisch, die Macht war ja auf seiner Seite.
„Ihre Kinder, Komtesse Meta und Graf Willibald, waren, sobald sie majorenn wurden, berechtigt, das Vermögen ihrer verstorbenen Mutter von Ihnen zu fordern," nahm der Doktor wieder das Wort, „Sie haben es ihnen nicht gegeben. Sie haben das ganze Vermögen, das dereinst Ihren Kindern zusallen muß, verausgabt, um Kunstschätze aufzuhäufen, die als totes Kapital keine Zinsen einbringen. Was lag Ihnen daran, wovon Ihre Kinder lebten? Jede Bitte, jede berechtigte Forderung wiesen «ie zurück. Hans Friedberg, das einst wegen seines Reichtums so berlchiiiw Gut, wurde mehr und mehr das Haus eines Bettlers, der sich zuletzt von seinem Diener ernähren lapen mußte."
„Elender Bube!" brauste der Graf auf - >
gegenwärtig hier zur Kur wellt, mitgetellt wird, ist am Samstag auf der Deutschen Werst in Hamburg ein neuer Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie vom Stapel gelaufen, der den Namen „Schwarzwald" führt. ^ ^
Stuttgart, 1. März. (Fleischprehe, Metzgercigewerbe und Viehhandel). Man schreibt uns: Es ist in weiten Kreisen der Bevölkerung gar nicht bekannt, daß auf einem ganz wichtigen Gebiet der Fleischbewirtschastung die sonst längst abgeschafste Zwangswirtschift noch besteht, und daß die Reste der Zwangswirtschaft ganz verderbliche Folgen auf unsere Ernäbrungs- lage und insbesondere auf die Fleischpreise ausüben. Der gewerbsmäßige Handel mit Vieh ist heute noch nicht freigegeben, er ist einer bevorzugten, eng begrenzten Zahl von Händlern Vorbehalten, die eine Monopolstellung besitzen und denen Riesengewinne zufließen. Insbesondere ist das fachmännisch vor- geblldete zunstmäßige Metzgereigewerbe vom Viehhandel ausgeschlossen, zum Nachteil der ortseingesessenen verbrauchenden Bevölkerung, der das Vieh von den Großhändlern nach den Städten des Westens weggekauft wird. Eine Vereinigung von Interessenten will hier endlich einmal Remedur schaffen und lädt alle an der Aufhebung des Viehhandelsmonopols interessierten Bürger von Württemberg und Hohenzollcrn, insbesondere die Angehörigen des Metzgergewerbes zu einer am Dienstag, den 7. März 1922 nachmittags 3 Uhr im St. Vin- cenzhans in Stuttgart, Friedrichstraße 15, stattfindenden Versammlung ein, in der alle oben berührten Fragen besprochen werden sollen.
Stuttgart, 1 . März. (Lebensrettung.) Die Ortsgruppe Stuttgart der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft hielt am Samstag ihre ordentliche Hauptversammlung. Im Tätigkeitsbericht wird Hervorgehoben, daß im letzten Jahr 17 erfolgreiche Rettungen erfolgten, und Laß mährend des ganzen Jahres an der bewachten Strecke des Neckars kein Menschenleben zu beklagen war. In die Durchführung des Rettungsdienstes am Neckar teilen sich sämtliche der OrMruPPe angeschlossensn Schwimmvereine und Riegen so, daß die Rettungsschwimmer eines Vereins se eine Woche Dienst tun. Die Vollwache besteht aus acht Mann mit einem Obmann. Je Sonntags und Samstags nachmittag sind die Wachen vollbesetzt.
Stuttgart, 1. März. (Zur Lohnbewegung in der Metallindustrie.) Wie wir hören, hat am Mittwoch nachmittag eine außerordentliche Mitgliederversammlung württ. Metallindustrieller den einstimmigen Beschluß gefaßt, den Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses — Arbeitszeit von 48 Stunden und Teuerungszulage bis zu 3 M. in den Spitzenstellen — anzunehmen.
Stuttgart, 1 . März, stgen Schöffengericht hatte , . ,
Steuerzeichenfälschung zu verantworten. Er gilt als der Anstifter zu diesem Verbrechen. Die Mitgliedern einer Gesellschaft von Fälschern, die für 160 000 M. Steuerzeichen nachmachten. sind bereits verurteilt. Conzelmcmn, der das Vergehen der Polizei meldete, wollte sich eine lOprozentige Belohnung verschaffen. Das Gericht verurteilte ihn zu 1 Jahr Gefängnis und 2 Jahren Ehrverlust.
Ludwigsvurg. 1 . März. (Spionage.) Das Reichsgericht verurteilte den Landwirt Rudolf Kühnle von hier wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu 3 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust, weil er mit der französischen Besatzungsbehörde in Verbindung stand, Aufträge erhielt und militärische Urkunden in die Hände der Franzosen spielen wollte. Kühnle spielte sich als Offizier auf und hatte das Vertrauen der Franzmänner. Bei einem Versuch, geheime militärische Papiere für die Franzosen zu beschossen, wurde er verhaftet.
Herlbronn, 1. März. (Holzstöße.) Seit einiger Zeit ist die Flößerei aus dem Neckar nach langer Pause wieder ausgenommen worden. Das erste Floß von der außerordentlichen Länge von 150 Meter ging bereits in den Flotzhasen in Mannheim. Weitere drei kleine Flöße aus dem Heilbronner Flußhafen sind seit Anfang dieses Monats talabwärts gegangen. Das stillgelegte Floßhandwerk hat also wieder einen Anfang genommen.
Göppingen, 1. März. (Diebsvolk.) Vor einigen Tagen sind zwei Kupferdrahtrollen im Wert von ca. 3000 M„ die beim Bauen einer neuen Starkstromleitung verwendet werden sollten, gestohlen worden. Ms Täter sind zwei junge Burschen aus Kleineislingen ermittelt und festgenommen. Sie haben den Draht in Stücke zerschnitten und als Altmetall verkauft. Bei ihrer Vernehmung haben sich weitere Metalldiebstähle unter Beteiligung eines dritten, inzwischen ebenfalls festgenommenen Täters ergeben. Die Aufkäufer des Altmetalls sind der Hehlerei verdächtig. — Ein hiesiger Geschäftsmann hatte in einem abseits gelegenen Lager Waren in Kisten verpackt aufbewahrt. Ein 20jähriger Bursche aus Neu-Ulm, der mit einer Frauensperson im Lande umherzieht, hatte beim Nächtigen in dem Lagerraum die Waren entdeckt, einen Teil davon entwendet und verkauft. In der Annahme, daß der Dieb in der folgenden Nacht wieder Waren holen werde, legten
(Steuerzeichenfälscher.) Vor dem hie- te sich Kaufmann Conzelmann wpgcn
sich zwei Polizeibeamte auf die Lauer und faßten den tatsächlich wiederkehrenden Dieb ab. Seine Begleiterin konnte am nächsten Tage ebenfalls festgenommen werden.
Kleinengstingen OA. Reutlingen. 1. März. (Teure Jagd.) Letzte Woche wurde die Kleinengstinger Jagd für die nächste»
6 Jahre verpachtet. Die glücklichen Ersteigerer sind Gerber ei- besitzer Gerecke und Tiefbauunternehmer Wolfer, beide aus Eßlingen. Die Pachtsumme beträgt jährlich 40 000 M. — Das gibt teure Hasen!
Friedrichshofen, 1. März. (Eine Verwechslung. — Damp- ferverkauf.) Kommerzienrat Colsmann soll nach Meldungen auswärtiger Blätter tu Langenburg (Württemberg) an einem Schlaganfall Plötzlich verschieden sein. In Verbindung damit und besonders hinsichtlich seiner persönlichen Beziehungen zum verstorbenen Grafen Zeppelin gelangen täglich Anfragen an die Familie und selbst Tetlnahmekundgebungen. Der Totgeglaubte hat Haber, wie das „Seeblatt" mitteilt, das Glück, seiner Familie und dem Zeppelinkonzern erhalten zu sein und sich der besten Gesundheit zu erfreuen. Jene Todesnachricht bezieht sich auf einen Herrn gleichen Namens, der mit Kommi- Rat Eolsmann in verwandtschaftlichen Beziehungen steht und in Langenberg (Rheinland) verstorben ist. beruht also auf Per- sonenverwcchslung. — Unser im Jahre 1877 von der Firma Escher, Wyß L Cie. in Zürich für die württ. Dampfschiffahrt um die Summe von 198 000 M. gebaute Dampfer „Christoph" ist etwa um denselben Preis an einen Unternehmer verkauft worden und wird in kurzem vom See, den er seit fünf Jahren nicht mehr befahren hat, verschwinden. _
Baden.
Müllheim, 27. Febr. Um die geplanten Ersparnisse im Gemeindehaushalt in die Tat umzusetzen, wurde die vierte Rat- schreiberstellc, sowie die Stellung eines Kassenboten aufgehoben. Außerdem hat die Mehrheit des Bürgerausschusses den städtischen Farrenwärter und einen Vorarbeiter aus dem Beamten- erat gestrichen.
Billingen, 28. Febr. Der Kutscher des „Waldhotels" wurde am Morgen in seinem Blute liegend, bewußtlos ausgefunden. Er hatte versucht, sich mit dem Rasiermesser die Schlagadern des linken Unterarms zu öffnen. Vorher hatte er sich anscheinend zu vergiften und zu betäuben versucht und einen großen Teil der Zimmereinrichtung zusammengeschlagen. Die Tat hängt mit einer Durchsuchung seiner Wohnung durch die Gendarmerie zusammen, da er eines Jagdvergehens verdächtig war. Hierbei wurde u. a. auch eine größere Anzahl Heeres- gogenstände, namentlich ärztliche Instrumente und Medikamente gefunden. Der Bewußtlose liegt in bedenklichem Zustande im Krankenhaus.
Freiburg, 27. Febr. Die Entlarvung des großen Schleichhandels mit Taschenuhren und Uhrwerken der von der Schweiz nach Deutschland florierte, wird für die Beteiligten außer der bereits erfolgten gerichtlichen Bestrafung auch noch andere Unannehmlichkeiten im Gefolge haben, die mehr zivilrechtlicher Natur sind. So verlangt das Finanzamt Frankfurt a. M. von einem der Schmuggelunternehmer, dem schweizerischen Kaufmann Jeker, für hinterzogene Umsatzsteuer den hübschen Betrag von sechs Millionen Mark. Wie man hört, will man nötigenfalls auch die übrigen Beteiligten für den Betrag haftbar zu machen suchen.
Konstanz, 27. Febr. Der Flieger Ernst Bühl (ein Kon- stanzer), ist seit 11? Jahren in Amerika als Instrukteur für deutsche Flugzeuge tätig, die dort verkauft und geflogen werden. Zurzeit ist Bühl im Centralpark Long Island in Neuhork tätig. In einem Brief an die „Konst. Ztg." teilt er mit, daß er in einem Jahr an Ueberlandflügen über 50 MO Kilometer zurückgelegt hat und drei mal von Newyork nach Zranzisko geflogen ist. Mexikaner und Eskimo hätten die deutschen Flug-, zeuge bewundert. Weiter sagt er: „Der letzte Flug stellte einen Weltrekord für Dauerflüge dar. Das Flugzeug blieb 26 Std. 19 Min. in der Luft und schlug dadurch den im letzten Jahre von einem Franzosen ausgestellten Rekord um 2 Stunden. Das Flugzeug ist vollkommen aus Aluminium und von den Junkerflugzeugwerken in Dessau hergestellt. Den 185-PS.-Motor lieferten die Bayerischen Motorenwerke in München.
Lörrach, 27. Febr. Der hier amtierende Staatsanivalt Dr. Frey ist nach Berlin in das Reichsfinanzministcrim beruft« worden, wo er bei der Ein- und Äusfuhrabteilung seine Erfahrungen als Grenzbeamter verwerten soll. .Herr Dr. Frey hat während seiner dreijährigen Tätigkeit in Lörrach Gelegenheit gehabt, mit allen Schlichen und Kniffen der Schieber und Schleichhändler vertraut und deren gefürchteter Gegner zu werden. Durch seine Umsicht und seine Energie ist wenigstens der Schleichhandel mit wichtigeren Lebensmitteln nach der Schweiz auf ein erträgliches Mmß eingedämmt worden. Nicht zmn geringsten ist auch der Tatkraft von Dr. Frey die Aufdeckung des riesigen Uhrenschmuggels zu verdanken, der von Basel nach Lörrach betrieben wurde.
Mosbach, 27. Febr. Die Frankenschuld des Verbands der unterbadischen Zuchtgenossenschaften ist nach dem heutigen Ba-
„Erlaubeu Sie, damit werden Sie mir nichts weiter beweisen, als daß meine Anklage vollständig begründet ist," fuhr der Doktor sarkastisch fort. „Was ich Ihnen gesagt habe, ist Wahrheit, und wenn es für Sie eine bittere Pille ist, so liegt die Schuld allein auf Ihrer Seite. Graf Willibald hat sich genötigt gesehen, SchuLen zu machen, außerdem aber beunruhigt ihn der Gedanke, wie es in Zukunft werden soll. Er verlangt Gewißheit, und dazu ist er berechtigt. Wir wissen, daß Sie kein bares Geld besitzen, aber Sie könnten sich dasselbe leicht verschaffen, wenn Sie sich entschließen wollten, Ihre Sammlung zu verkaufen."
„Keinen Heller gebe ich heraus!" rief der alte Herr, in dessen Augen die Glut des Zornes wild aufflammte. Und wäre ich so reich wie Krösus, ich würde —"
„Erlauben Sie, wir könnten Sie zwingen, aber wir ziehen einen gütlichen Vergleich vor."
„Zwingen? Beabsichtigen Sie auch einen Raubver- such? Ha, es wäre ja nur ein weiterer Schritt auf der Bahn des Verbrechens, die mein Sohn schon betreten hat."
„Man sollte fast glauben, Ihr Verstand sei zerrüttet!" höhnte der Wucherer, dem furchtbar erregten Manne ins Wort fallend. „Wir sprechen ja immer noch von einem gütlichen Vergleich) also hat Ihre Furcht gar keine Berechtigung. „Sie wollen Ihre Sammlung nicht verkaufen?"
„Nein."
„So müssen wir uns auf einem anderen Wege Geld zu verschaffen suchen, und der einfachste und kürzeste Weg wäre der, daß Sie Ihre Kunstsammlung verpfänden."
Graf Leonard lachte, es war ein bittres Lachen.
„Ich begreife nicht, daß mein Sohn, ein Graf Fried- berg, dazu schweigt, daß sein Vater mit Grobheiten überschüttet wird," sagte er mit heiserer Stimme. „Ich hätte das meinem Vater nicht bieten .'affen.'"
„Meine Existenz steht in Frage," e.widerte Willibald. dem Blick des Vaters ausweicbeim
„Ich übernehme es, das Geld herbeizuschaffen, wenn die Kunstsammlung dafür verpfändet wird," sagte der. Wucherer. „Stellen wir die Summe fest! Würden hunderttausend Taler den Wert dieser Sammlung übersteigen?"
Der alte Herr wandte ihm den Rücken und schritt auf die Treppe zu, Willibald eilte ihm nach und trat ihm in den Weg.
„So lassen wir uns nicht abspeisen!" rief er, ohne das bleiche Gesicht zu bemerken, welches oben über das Geländer des Treppenhauses hinunterblickte. „Die Sache muß endlich einmal zum Austrag kommen. Ich will wissen, was ich zu erwarten habe —"
„Nichts, gar nichks!" rief Graf Leonard. „Nichts, außer meinem Fluch!"
„Dann werden wirs nehmen, wo wir es finden," sagte Willibald aufbrausend. „Doktor, Sie kennen die Perlen der Sammlung, gchen Sie, die Verantwortung übernehme ich für meine Person allein. Mag er mich des Diebstahls beschuldigen, ich werde ihm öffentlich erwidern, daß —"
„Graf Willibald von Friedberg, Sie sind ein Schurke!" rief in diesem Augenblick eine rauhe Stimme, und ehe der Mann sich von seiner Ueberraschung erholt hatte, sah er sich schon dem Maler gegenüber. „Wagen Sie es nicht, hier irgend etwas zu stehlen," wandte Betthold sich zu dem nicht minder bestürzten Wucherer, „ich bin entschlossen, dem alten Herrn in der Wahrung seines Hausrechtes bcizustehen."
Grai Willibald hatte seine Fassung wiedergefunden. „Lassen Sic sich nicht ins Bockshorn jagen," spottete er, „dieser Mensch hat hier nichts zu befehlen. Wenn er Ihnen in den Weg tritt, so behandeln Sie ihn, wie man jeden frechen Buben behandelt, der sich Rechte anmaßt, die ihm nicht gebühren."
(Fortsetzung folgt.) -
Mtastand einschl. der Z laufen. Die Zuchtgenoss tvährend des Krieges au korschußverein nicht in Genossenschaften zu beule Ansicht aus, Laß die Reg nicht nur die moralische, tung habe, für die im I genen Verpflichtungen «
Wer nicht hören tr
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Beim feierlichen Ein sich das schaulustige Pul nahe zu sehen. Einer de aufgestellten Wachtsoldat Damen znrückweisen, die 'sich nahm der Soldat, al- botenem Platz fand, die Mte sie herzhaft ab. ! lächter der Umstehenden daher und stellte den So gelassen: „Wer nicht hör
Seefluggeschwader a genehme wie einträgliche «en Alkoholmengen in den immer mehr verstär schwert. Außer Kuttern auf all den Routen absu Wagen werden, verwend Alkohol Flugzeugeschwal zwecken dienen. Das ers von 14 bewaffneten Flug fangen wurde, war der 11000 Kästen mit Whisky am die Besatzung, sich o legten die Ladung mit V Dollars geschätzt wird.
Die Ehen Jugendlich Jahre 1920, dem letzten Z 12634 Mädchen im Alter firiert. Von diesen juge lichen und 499 weiblichen geschieden. Schade, daß unterschieden worden ist,' mit 15 Jahren bereits w
Handel
Kempten, i. A., 1. Mä
er- und Käsebörse.) 1. ' Woche von den Mitgliede halb des Produktionsgebi erzielte Gesamtdurchschni» mckunaab Versandstation iigem Börsendurchschnitt I Umsatz 67 210 Pfund; für l 13F4) M., Gesamtumsatz läse 19,89 (19,60) M., Gesa Nachfrage für Butter un ehr gut, für Weichkäse gi
Reuest
Stuttgart, 1 . März, oald spricht am Sonntag, m Stadtgartensaal hier < oerkschaftsbundes, Grup Sonntag sprach Siegern» Zuhörern über die staatl fragen der Gegenwart. ( spannten Jnternationalis wüßten ein bejahendes V» rin nationales und soziab des Staates denkbar. De j Köln, 1. März. Du verbot die in Berlin herc scher Beobachter im besetzt ferner verbot sie im bese »ermann Scharfenstein i »Die Schrecknisse der frav > Halle, 1 . März. I üe Parteien gestern nach rühere Manteltarif bleib ll Kraft. Etwaige zentral ms erkennt die Mansfel! »erden im März um 1» 2 Mark erhöht. Die Ar lereinbarung.
Helbra, 2. März. Ei er Bergleute des Mansfe! ie mit einem Vertreter , offenen Vereinbarungen 8 lit 123 gegen 18 Stimv »ittag wieder aufzunehmer
Bern«, I.März. Ir irischaftsrats wurde auf eferungsabkommen von »folge Abkommens mit d< age sei, den Wortlaut de » veröffentlichen. Die B< »tionsabkommen wurden leichswirtschaftsrat erst d< er genaue Text vorliegt.
Berlin, 1. März. Achtuhrabendblatt" einen »r Auslande, der sein V> »ar. Auf Grund seiner » wett Scheidemann den P mische Presse, die im Au ißte Artikel wirken müsse, lachtet. Er verweist dar> »nders die Franzosen ir rvpaganda für die Enten öswilligkeit Deutschlands iethoden werde garnichts »gener Vortrag zurückkomi e Behauptung englischer » Kopenhagen die Allen »gegeben, eine Fälschung s