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eine Einheitsfront Frankreich!» aßlich sei. um den Erfolg ihre» bau und für die Gewährleistung an dem Frankreich ebenso Lir° wie die anderen europäischen
chuld «nd Friedensvertrn».
nrses in Kopenhagen hielt Phi-^ g vor mehreren tausend Men- , daß es ungerecht sei, Deutschkrieg zu geben. Aber der Welthindert werden können, wenn i Volk geschützte Regierung gc- selbst äußerte sich Scheidemann deutsche Sozialdemokratie von, sei. Frieden zu schließen. Ein xrr dem Versailler Friedens- demann mit außerordentlicher lngcrechtigkeiten er so eindring-/ n Beifallskundgebungen unter- >ie: Lieinster Wahnsinn!" laut r das dänische Liebeswerk für > zuletzt die Hoffnung auf einen ch, erntete er tosenden Beifall.
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Anzeiger kür Sas Lnztal unS Umgebung.
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Druck und Verlag der L. Meeh'schen Bnchdruckerei (Inhaber D. Snom). Für die Schristleitung verantwortlich v. Srrvm in Neuenbürg.
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^ 49.
««zeigeprei»
Die emsvaltige Petitzeiie oder deren Raum im Bezir! 1 außerhalb desselben 1.20 einschließl. Jnseratensteuer. Offene u. Austmisterterlung 50-f. Reklame-Zeile 3.— Bei größeren Aufträgen entsprechender Rabatt, de: m, Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nickt innerhalb 4 Wochen nach Rechnungsdatum erfolgt.
Schluß d.Anzeigen-Annahm» tags vorher. Kerufprecher Rr. 4. Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr übernommen
Neuenbürg, Dienstag-, den 28. Februar 1922.
89. Jahrgang.
Deutschland.
Manche«, 26. Febr. Der Streik in der Münchener Metallindustrie hat sich weiter ausgedehnt. Bei der Lokomotivfabrik von Maffei streiken insgesamt 3500 Arbeiter, bei der Lokomotiv- sabrik Strauß L Co. 1306 Arbeiter und bei der Firma Kupfermann sind MV Arbeiter in den Streik getreten. Der Streck wird sich voraussichtlich noch weiter ausdehnen.
Eine Rede Dr. Petersens in München.
München, 25. Febr. Der Führer der Deutsch-demokratischen Partei im Reiche, Dr. Petersen (Hamburg) hielt gestern in einer stark besuchten öffentlichen Versammlung des demokratischen Kreisverbandes München einen Vortrag über Nationalp olitik und Parteien. Das Wort des Kaisers bei Beginn des Krieges „Ich kenne keine Parteien mehr, nur noch Deutsche «nd das Wort des früheren preußischen Ministerpräsidenten Gtegerwald bei seinem Verlassen des Amtes „Ich sehe nur noch Parteien, keine Deutschen mehr", müsse heute jedem zu denken geben. Gewiß müsse es »Parteien geben, aber trotz aller Parteien müsse man eine nationale Politik treiben und müsse deutsch fühlen und denken. Das umsomehr unter den heutigen Umständen, wo die Lage des Vaterlandes an sich eine so schwere (ei. Eine vernünftige nationale Politik sei uns heute umsomehr nötig, als die Entente mit Hilfe der Schuldlüge aus uns einen ständigen Druck ausübe. Es sei nicht wahr, daß die deutschen Monarchen wegen der antimonarchistischen Gesinnung des Volkes'davongejagt worden seien. Die Monarchen feien gefallen, weil sie in ihrer eigenen Kurzsichtigkeit und bei dem Machtbewußtsein der Rechtsparteien das politische System nicht nach der demokratischen Seite hin ausgebaut haben. Die neue Staatsform ist nicht ein von der großen Masse des Volkes ersehntes Ziel. Sie ist gekommen, als der einzig mögliche Ausweg aus dem Zusammenbruch. Me deutschdcmokratischc Partei hat den Friedensvertrag von Versailles und die unbegrenzte Reparationspflicht Deutschlands abgelehnt. Nachdem Ach aber die Mehrheit der Nationalversammlung für den Versailler Frieden entschieden hat, ist die Lage für die Zukunft durchaus vorbestimmt. Es geht in solchen Zeiten nicht an, daß die Parteipolitik über die nationale Volitik gestellt wird. Nie ist von einer deutschen Regierung jemals erklärt worden, wir könnten alles das erfüllen, was wir durch Erpressung einmal Unterschrieben haben, aber stets wird jede deutsche Regierung Ach Mühe geben, soweit zu erfüllen, als es in ihrer Macht liegt, vin Kommunist im Dienste -er französischen Saarpropaganba.
Saarbrücken, 26. Febr. Daß ein deutscher Kommunifteu- Dhrer in den Dienst eines französischen Propagandachefs tritt, bürste noch nicht dagewesen sein. Wie der „Volksstimme" glaubwürdig versichert wird, tritt mit dem heutigen Tage der Vorsitzende der hiesigen Kommunistischen Partei, Laatich, in Len Dienst der Bergwerksdirektion und wird in der Abteilung des Herrn Major Richert beschäftigt werden. Laatsch war bisher Angestellter des Deutschen Eisenbahnerverbandes.
Die Handelsspionage im besetzten Gebiet.
Bonn, 26. Febr. Neuerdings mehren sich im besetzten Gebiet wieder die Fälle von Handelsspionage. So wurden bei verschiedenen Industriellen von einem Agenten Auskünfte über ihre Unternehmungen verlangt, angeblich zu dem Zweck der Verwendung der Angaben für eine Zusammenstellung über Handel und Industrie im Rheinland. In einem anderen Falle gelang es einem Agenten, sich Eintritt in ein Werk zu verschaffen und dieses zu besichtigen mit dem Erfolg, daß kurze Zeit darauf in Frankreich ein Konkurrenzunternehmen entstand, bas heute seine nach dem patentierten Verfahren des Deutschen Werkes hergestellten Waren anpreist.
Eine vielgeplagte Stadt im besetzten Gebier.
Trier, 26. Febr. In Trier, das besonders stark unter Ausschreitungen der französischen Äesatzungstruppen zu leiden hat, uberfielen am 27. Januar, abends gegen 10 Uhr. mehrere französische Soldaten, die in der Weberbachstraße gelegene Wirtschaft Lehmann, verlangten Flaschenbier, das sie zum Teil sofort austranken, zum Teil Mitnahmen, ohne es zu bezahlen, bedrohten und verjagten die Gäste und verfolgten sie unter Bedrohung mit der Waffe durch mehrere Straßen. An demselben Abend wurde der Droschkenkutscher Stesses, der mit seinem Wagen einen französischen Offizier von der Bahn abholen wollte, von einem Trupp französischer Soldaten überfallen und gezwungen, sie nach ihrer Kaserne zu fahren. Auf Erklärung des Kutschers, daß er einen französischen Offizier fahren müsse, erfolgte nur die höhnische Antwort: Nix Offizier, wir Offizier! Als der Kutscher Bezahlung verlangte, drohten die französischen Soldaten mit gezogenen Seitengewehren den Wagen in Stücke zu schlagen.
Französische IW-Millionen-Ncchnung für den Eisenbahncrstreik?
Für die durch den Msenbahnerstreik im besetzten deutschen Gebiet notwendig gewordene Bereitstellung und Einsetzung der technischen Formationen des französischen Besatzungsheeres hat nach einer Pariser Meldung die französische Regierung der deutschen eine Gesamtrechnung von 110 Millionen Franken zur Wiederstattung überreicht. — Auf Anfrage an zuständiger Stelle in Berlin ergab sich, daß bisher von der Neberreichung einer solchen französischen Forderung hier nichts bekannt ist. Die amtliche Bestätigung bleibt daher abzuwarten.
Lloyd Georges Nmfall.
Berlin, 27. Febr. Nach den bisher vorliegenden Pariser und Londoner Blätterstimmen muß man leider annehmen, daß Lloyd George der Länge nach umgefallen ist. Me Berliner Blätter haben noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu diesen Meldungen zu äußern. Einer Drahtung des Üllstein-Montag- Blattes ist zu entnehmen, daß auch die Verständigung über Las englisch-französische Abkommen jetzt als erreicht angewhen werden rann. England sei nunmehr bereit, die von Frankreich verlangte längere Dauer des Paktes anzucrkennen. Die Unterzeichnung wird voraussichtlich in allernächster Zeit erfolgen. Bei der Gelegenheit würde dann Poincare London besuchen
und die beiden Premiers würden dann die Unterhaltung von Boulogne, die ja nur sehr kurz gewesen ist, fortsetzen. Ztach derselben Quelle, die sich hauptsächlich auf den „Petit Parisien" stützt, scheint es nicht, als ob Poincare und Lloyd George Zeit gehabt hätten, das allgemeine Problem der Wiedergutmachung zu streifen. Nach dem Korrespondenten des „Weekly Dispatch hat Lloyd George das Ergebnis der Unterhaltung in einem Satz zusammengefaßt: „Me Hauptsache ist. daß wir uns verständigt haben." Als Lloyd George bei der Rückreise erklärte, daß ein vollkommenes Einverständnis erzielt sei, hätte er diesen Satz in einem überzeugten Ton gesprochen, weit entfernt von dem konventionellen und gewöhnlichen Ton, den man sonst bei solchen Gelegenheiten anwendet. „Sundah Times" hebt hervor, daß Lloyd George nach der Unterhaltung mit Poincare „geradezu strahlend" ausgesehen habe. Dasselbe Blatt schließt eine große Lobrede auf Lloyd George mit der Wendung, Poincare sei jetzt ein „guter Europäer".
Unser Eisenbahnelevd.
Der Kesselwagen Essen 506 390 wurde am 8. September 1921 durch die Gesellschaft für Teerverwertung m. b. H. Duis- burg-Meiderich mit Benzol beladen an eine bayerische Firma versandt. Am 15. September traf er an der Empfangsstation ein. Der entleerte Kesselwagen traf, nachdem er verschleppt war, erst am 10. Februar beim Absender wieder ein. Er war also 5 Monate auf der Reise. Der bayerischen Firma aber wurde eine Mietgebühr für 156 Tage im Gesamtbeträge von 3200 M. berechnet. Die Eisenbahnverwaltung drückt sich natürlich aus der Affäre mit der faulen Ausrede von der „höheren Gewalt". Am 16. Januar 1922 hat die dieselbe Firma den Kesselwagen Sachsen 506 037 an die Tetralin G. m. b. H. in Rodleben, Station Roßlau, zur Führung mit Motoren- Tretalin und Rückleitung an die Firma aufgegeben. Der Kesselwagen ist bis heute noch nicht in Roßlau eingctroffen, dagegen hat die Firma Mitteilung erhalten, daß dieser Kesselwagen ohne Verfügung bei der Güterabfertigung Pirna in Sachsen stehe. — Die Landwirtschaft aber hat nicht einen Tropfen Oel zur Verfügung. Und ähnlich geht cs dem Gewerbe.
Ausland.
Paris, 26. Febr. Me Pariser Presse zeigt sich von dem Ergebnis der gestrigen Beratungen in Boulogne sehr befriedigt. — Nach englischen Blättermeldungen soll Poincare am Samstag Lloyd George versprochen haben, auf seinen früheren Entschluß, nicht Persönlich zur Eröffnung der Konferenz von Genua zu gehen, nicht zurückzukommen. Poincare hat also versprochen, Persönlich nach Genua zu gehen. Das offizielle Kommunique über die Konferenz von Boulogne schweigt sich narürlich über die englisch-französische Allianz vollkommen aus, doch damit ist nicht gesagt. Laß die Allianzfrage nicht ebenfalls besprochen wurde. Llohd George habe im Gegenteil Pressevertretern erklärt, er könne behaupten, daß die Allianz so gut wie abgeschlossen sei, und wenn Poincare gegen den 15. März nach London komme, so sei es, um diese Allianz zu unterzeichnen. Me beiden Ministerpräsidenten seien über diesen Punkt vollkommen einig.
Belgrad, 26. Febr. Die Heirat des Königs Alexander von Südslawien mit Maria, der zweiten Tochter des Königs Ferd. v. Rumänien. ist von hoher politischer Bedeutung. Da der rumänische Kronprinz Karol mit der ältesten Tochter des Königs von Griechenland Helene und der griechische Kronprinz Georg mit der ältesten Tochter des Königs von Rumänien Elisabeth vermählt ist. besteht nun zwischen Rumänien, Südslawien und Griechenland durch Familicnbande der Dynastien ein engeres Verhältnis. Es macht sich das Bestreben geltend, zwischen diesen Balkanstaaten ein politisches und wirtschaftliches Zusammenarbeiten herbeizuführen.
Bukarest, 27. Febr. In Bukarest ist zwischen Bratianu und Kasitsch eine Vereinbarung zustande gekommen, wonach die Staaten der kleinen Entente den Obersten Rat auffordern sollen, künftig keine die Tschechoslowakei, Südslavien, Rumänien und Polen betreffenden Fragen ohne vorherige Abmachung mit diesen Staaten zu behandeln.
Französische Drohungen.
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den Verdacht systematischer Morde aus nationalen Gründen aufkommen. Dem Blatte zufolge beurteilt das französische Kabinett die durch die oberschlesischen Ereignisse geschaffene Lage äußerst ernst. An der gestrigen Sitzung des Ministerrats nahm der Präsident der Republik und Marschall Fach teil. Wie auf Kommando schreiben „Temps", „Matin". „Echo", und „Journal", daß in Gleiwitz die Ehre Frankreichs genau so geschändet sei wie seinerzeit in Zabern. Das „Journal des Debats" fordert eine schnelle Formulierung der Sühnesorderungen Frankreichs an Deutschland, und zwar nicht in Geld, sondern in Garantien durch den Druck einer Verlängerung der Besetzung Oberschlesiens.
Finanzministerkonferenz in Paris.
Paris, 27. Febr. In den nächsten Tagen werden der englische und der französische Finanzminister in Paris eine Konferenz abhalten. Wahrscheinlich werden Finanzvertreter der italienischen und belgischen Regierung an dieser Konferenz teilnehmen. Gegenstand der Konferenz ist die in Cannes angeschnittene Frage der interalliierten Verteilung der deutschen Reparationszahlungen, die Anrechnung der Besatzungskosten und die Frage des Wiesbadener Abkommens. Diese Pariser Konferenz hat die Bedeutung, daß die Arbeiten der Reparationskommisston, die bekanntlich mit der Entscheidung des deutschen Stundungsgesuches und mit der Aufstellung eines Zahlungsplanes für dieses Jahr beauftragt ist. solange unterbrochen werden, bis die Ententevertreter auf der Pariser Konferenz in allen Liesen Fragen vollkommen einig geworden sind. Inzwischen bleibt die Vorschrift der Dekadenzahlungen von je
31 Millionen Goldmark unbeschränkt in Kraft. Heute, Montag, folgt die fünfte Rate.
Russische Stimmen gegen die Reparationsfordrrung an Deutschland.
Kürzlich hatte das offizielle Moskauer bolschewistische Blatt „Jswestffa" in der Rubrik „Me Freie Tribüne" eine Zuschrift veröffentlicht, die Len Standpunkt vertrat, daß Sowjetrußland die im Versailler Frieden vorgesehenen deutschen Repsrattonsleistungen, die auf etwa 30 Milliarden Goldmark geschätzt würden, in der oder jener Weise von Deutschland eintreiben müsse. Wir hatten damals darauf hingewiesen, daß diese „Stimme aus dem Publikum" durchaus in der Richtung der offiziellen Sowjetrepublik liege, wie sie durch Radek angekündigt und durch die Entsendung Skobelews nach Paris fortgesetzt worden sei. Me Gefahren dieser Neueinstellung der Sowjetrepublik für Deutschland sind von uns gekennzeichnet worden und dürfen nicht unterschätzt werden. Immerhin ist bemerkenswert, daß die Politik der Sowjetregierung, wie sie in jener Zuschrift an die „Jswestija" der russischen Öffentlichkeit mundgerecht gemacht werden sollte, auf lebhaften Widerspruch gestoßen ist. ^Tas geht aus einer Reihe von Einsendungen hervor, welche die „Jswestija" als Erwiderung auf jene Zuschrift zu veröffentlichen genötigt ist. Diese Einsendungen tragen überaus charakteristische Ueberschriften, die eine lautet: „Fallt nicht herein auf provokatorische Sophismen", eine andere trägt die Ueberschrift „Mit fremdem Blute Pflegt man nicht die Blumen seines eigenen Wohlstandes zu begießen". Me Verfasser protestieren einmütig gegen die Anschauung des ersten Einsenders, den die einen für einen Kadetten (Mitglied der konstitutioneller» demokratischen Partei), die anderen für einen Menschewisten oder Sozialrevolutionär halten. In allen Zuschriften wird betont, daß es sich bei diesem Aufsatz um einen „bewußt-provokatorischen Ausfall" handle, der den Zweck verfolge, Sowjetrußland in ein äußerst unvorteilhaftes Geschäft hineinzulocken. Einer der Einsender. W. Wendrowski, äußert seine Empörung darüber, daß ein kommunistisches Blatt, wie die „Jwcstija", sich überhaupt bereit gefunden habe, den Aussatz zu veröffentlichen. Wendrowski äußert den Wunsch, daß die Rubrik „Me freie Tribüne" unverzüglich für die Bourgeosie geschlossen werde und die Moskauer „Jswestija" sieht sich letzt genötigt, sich gegen den Vorwurf zu verteidigen, daß sie überhaupt der ersten Zuschrift Raum gegeben hat. Im übrigen aber muH das boffchewistische Blatt zugeben, daß es die Empörung Weu- drowski über den Inhalt der ersten Zuschrift durchaus ver- 'tändlich finde. In allen Entgegnungen auf den Aussatz de- russischen Einwohners wird übereinstimmend der Standpunkt vertreten, daß es ein Ding der Unmöglichkeit sei, von dem verwüsteten Deutschland 30 Milliarden Goldmark zu erhalten. Gleichzeitig betonen aber alle Einsender, daß, wenn es selbst gelingen sollte, von Deutschland etwas zu erhalten, das Geld doch nicht in die Hände Sowjetrußlands, sondern in die Hände der Entente fallen würde. Außerdem weisen alle Opponenten darauf hin, daß, wenn Sowjetrußland von Deutschland einen Teil de» Reparationen nehmen würde, es damit auch tatsächlich! den gesamten Versailler Vertrag mit unterzeichnen würde, den Versailler Vertrag, „diese historische Weltschmach". Ferner wird erklärt, daß, wenn Sowjetrußland non Deutschland tatsächlich Reparationszahlungen verlangen wollte, der Hatz des gesamten deutschen Proletariers ihm sicher sei.
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Aus Stadl» Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 27. Febr. Trotz ins Freie lockenden Frühlings- Wetters war die gestrige Generalversammlung deA Krieger-Vereins II im Lokal ,Mären" recht gut besucht. Nach den herzlichen Begrüßungsworten von Vorstand Mahler, die Kameradengeist und Vaterlandsliebe atmeten, erstattete Schriftführer Schur den Jahresbericht. In sechs Ausschutzsitzungen und einer Vollversammlung wurden die Vereinsgeschäfte erledigt. Aus dem Bericht heben wir hervor: Veranstaltung eines gemeinsamen Ausflugs mit dem „Liederkrauz" am 1. Mai, Beteiligung am Bezirkskriegertag in Schwann, Teilnahme an der Gedächtnisfeier zu Ehren der im Kriege gefalle, neu Kameraden und die Weihnachtsfeier. Im vergangenen Jahre durfte der Verein einen Zuwachs von 23 Mitgliedern buchen, von welchen eine große Zahl durch die dankenswerte Tätigkeit des Kameraden Kläger dem Verein zugeführt wurden. Diesem Zugang steht ein Abgang von 11 Mitgliedern gegen, über, teils durch Tod, Austritt und Wegzug. Mit Tod gingen ab die Kameraden Oberamtssparkasse-Mrektor und Bezirksobmann Holzapfel und Ortskrankenkassenbeamter Deisch deren Andenken die Versammlung in üblicher Weise ehrte. Der Mitgliederbestand betrug am 31. Dezember 169, wovon 2 Ehrenmitglieder, 163 ordentliche und 4 außerordentliche. Von diesen 169 Mitgliedern nahmen über 100 am Weltkriege teil. An Unterstützungen wurden vom Verein an bedürftige Kameraden gewährt 200 M. und 160 M. aus der Bezirkssterbekasse. Der Berichterstatter hob die segensreiche Tätigkeit des Vereins und des Württ. Kriegerbundes hervor; deren Zwecke sind: die Liebe, zum deutschen Vaterlande und das Deutschbewußtsein zu Pflegen, an einer glücklichen Zukunft des Vaterlandes mitzuarbeiten und dre großen Ueberlieferungen der deutschen Geschichte wachzuhalten, das Band der Kameradschaft und den Sinn für Ordnung, deutsche Sitte und Werktätige Arbeit unter seinen Mitgliedern zu erhalten, ihnen mit Rat und Tat zur Seite z» stehen und ihrem Fortkommen im bürgerlichen Leben Vorschui zu leisten, die Fürsorge für die in Württemberg wohnhaften Teilnehmer am Weltkrieg und an früheren Kriegen und ihre Familien, insbesondere für Kriegsbeschädigte und -Hinterbliebene ohne Rücksicht auf ihre Bundeszugehörigkeit zu überneh» men und ihre wirtschaftlichen Interessen zu fördern, den ordentlichen Bundesmitgliedern, insbesondere Kriegsteilnehmern und -beschädigten, sowie ihren Hinterbliebenen bei eintretenNr Bedürftigkeit oder Erwerbsunfähigkeit, in Krankheits-, Unglücksund Sterbefällen, aus Len Mitteln des Bundes und der in seiner Verwaltung stehenden Kassen. Stiftungen und Wohlfahrtseinrichtungen Hilfe zu leisten. Der Bund ist politisch nn»